Bundesbildungsminister Cem Özdemir hat zum bundesweiten Vorlesetag an diesem Freitag dazu aufgerufen, Kindern das Lesen früh nahezubringen. «Kompetenzunterschiede beim Sprechen und Lesen entstehen schon lange vor der Einschulung und können in der Schule nur noch schwer aufgeholt werden», sagte der Grünen-Politiker, der nach dem Rücktritt von FDP-Ministerin Bettina Stark-Watzinger übergangsweise das Bildungsressort übernommen hat, in Berlin.
«Ich hatte als Kind von Gastarbeitern das große Glück, dass mich meine Lehrerin, Nachbarn sowie Freunde und deren Eltern gefördert haben. Heute habe ich das Privileg, dass die deutsche Sprache mein Beruf ist», fügte er hinzu. Viel zu oft entscheide noch immer die Herkunft darüber, wie Kinder ins Leben starteten. «Wir müssen ihnen deshalb das richtige Umfeld bieten, damit alle Kinder in Deutschland ihr Potenzial entfalten können. Sie brauchen Unterstützung und Begleitung – das fängt mit dem Vorlesen an.»
Der Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative der Wochenzeitung «Die Zeit», der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn Stiftung, die 2004 ins Leben gerufen wurde. News4teachers / mit Material der dpa
Nach Rauswurf der FDP: Geht jetzt alles ganz schnell beim Digitalpakt?
Ich bin gespannt auf die uneingeschränkte Zustimmung, die Eltern in Verantwortung zu nehmen.
Unvorstellbar, dass sich jemand daran stören könnte 😛
“Ich hatte als Kind von Gastarbeitern das große Glück, dass mich meine Lehrerin, Nachbarn sowie Freunde und deren Eltern gefördert haben” ich wünsche viel mehr Kindern ein solches Umfeld, ein guter Ansatz sind auch die Lesepatenschaften.
Lesepatenschaften kamen mir beim Schreiben nicht in den Sinn.
Danke
Ich sehe vor allem das große Glück des Gastarbeiterkindes, dass es offensichtlich Eltern hatte, die es nicht von seinen Nachbarn, den Schulfreunden und deren Familien ferngehalten haben aus Angst, es könnte irgendwo die falschen Gummibärchen bekommen oder sich zu sehr mit deren Schwestern anfreunden und die wohl nicht die Lehrerin mit dem Vorwurf angingen, aus dem türkischen Jungen ein deutsches Weichei machen zu wollen.
Dieser Mann wäre von Anfang an der richtige für das Bildungsministerium gewesen. Anders als die FDP-Fehlbesetzung Stark-Watzinger hat er Pädagogik zumindest studiert und ist vom Fach. Seine klaren Aussagen sind genau das, was wir in Deutschland für das Bildungssystem benötigen. Und nicht zuletzt verkörpert Özdemir genau das, wofür Deutschland stehen sollte: Das Versprechen vom sozialen Aufstieg!