Der Hilferuf der Lehrer einer Berliner Schule klingt dramatisch. Richtiger Unterricht sei kaum noch möglich, schreiben die Pädagogen der Friedrich-Bergius-Schule aus Friedenau in einem Alarmbrief an die zuständige Schulaufsicht. Aggressive und bildungsferne Schüler bedrohten Lehrkräfte und würden sich gegenseitig mobben. Schülerinnen und Schüler sowie manche Lehrerinnen und Lehrer hätten Angst.
Das Lehrer-Kollegium vermisst die Unterstützung der Schulbehörde und des Berliner Senats. In einem siebenseitigen Brief, der am Mittwoch öffentlich wurde und der dpa vorliegt, hat das Kollegium nun um Hilfe gebeten.
Die Bergius-Schule ist eine sogenannte Integrierte Sekundarschule von der 7. bis 10. Klasse mit etwa 400 Schülern und rund 40 Lehrern. Diese Schulform ersetzt in Berlin die früheren Haupt- und Realschulen. Die Schule mit ihrem schönen Altbau liegt im eigentlich eher bürgerlichen Stadtteil Friedenau im Bezirk Tempelhof-Schöneberg im Westen der Hauptstadt. Die meisten Schüler kommen allerdings nicht aus der Gegend, sondern wurden aus anderen Stadtteilen zugeteilt. Eine S-Bahnstation ist nicht weit entfernt.
Erinnerung an Rütli-Schule
Die jetzt geschilderten Zustände erinnern die Neuköllner Rütli-Schule von 2006. Damals schrieben Lehrer einen bundesweit beachteten Brandbrief. Nachdem jahrelang sehr viel Geld investiert und neues Personal zugeteilt wurde, ist die Rütli-Schule heute ein Vorzeigeprojekt.
Das Lehrer-Kollegium der Friedrich-Bergius-Schule schreibt, es vergehe kein Tag ohne Beleidigungen und Bedrohungen von Lehrkräften durch Schüler sowie ernsthafte Mobbing-Fälle unter den Schülerinnen und Schülern. Es gebe eine «bedrohliche Gewaltbereitschaft und verbale Übergriffe» vor allem der männlichen Schüler. Auf dem Schulhof würden Böller gezündet und Wasserflaschen auf Schülergruppen und Lehrkräfte geworfen. Lehrerinnen und Lehrer fühlten sich bedroht und seien zahlenmäßig unterlegen.
Verstärkt müsse die Schule die Polizei rufen, um bei eskalierenden Situationen etwa nach Schulschluss vor dem Schulgebäude einzugreifen. Anwohner der Schule würden sich über Schüler beschweren, benachbarte Supermärkte Hausverbote verhängen. Trotz strenger Hausordnung und Schulpädagogik komme die Schule immer mehr an ihre Grenzen.
Angst vor Toilettenbesuch
Die Probleme mit aggressiven, gewaltbereiten und bildungsfernen Schülern, die zum Teil kein Deutsch sprechen, habe die Schule bei den Behörden schon länger thematisiert. «Vorherrschend sind massive Verhaltensauffälligkeiten und ungebührliches, asoziales Unterrichtsverhalten», heißt es weiter. Die größte Angst vieler Schüler und Schülerinnen sei, beim Toilettenbesuch «in kompromittierenden Situationen» von anderen Schülern mit eigentlich verbotenen Handys an der Trennwand vorbei fotografiert oder gefilmt zu werden.
Ihrem Brief hat die Schule eine Tabelle angehängt. Danach häuften sich schon in den ersten zwei Monaten nach den Sommerferien bis Anfang November 489 unentschuldigte Fehltage der Schüler – 112 davon an einer 9. Klasse. 517 Mal musste ein Schüler oder eine Schülerin während des Unterrichts zu einem der Sozialpädagogen geschickt werden.
59 Anzeigen wegen Schulversäumnis in zwei Monaten
Die Schule habe 59 Anzeigen wegen Schulversäumnis und 29 Meldungen wegen Kinderschutz an die Jugendämter gestellt. Zuletzt habe es im vergangenen Schuljahr auf solche Anzeigen aber nur eine einzige Antwort gegeben, klagte die Schule. Elternvertreter berichteten, die Schulaufsicht sei auf ihre Fragen und Bitten nicht eingegangen.
In den meisten Klassen haben 80 Prozent der Schüler oder mehr eine andere Muttersprache als Deutsch, in einer Klasse sind es 100 Prozent. Die Eltern seien oft völlig überfordert, stellen die Lehrer fest. Mehrere jugendliche Mädchen aus osteuropäischen Ländern hätten noch nie eine Schule besucht. Es gebe eine ganze Reihe kinderreicher Familien – «mit bis zu elf Geschwistern, die auf sehr engem Raum leben». Eine siebenköpfige Familie lebe in einer 1,5 Zimmer-Kellerwohnung. «Es gibt Mütter oder Väter, die im Gefängnis sitzen, während Familienhelfer die tägliche Erziehung der Kinder übernehmen.»
Mehr Lehrer, Psychologen und ein Pförtner werden gefordert
Die Schule schlägt der Schulaufsicht mehrere Maßnahmen vor: Mehr Lehrkräfte für Unterricht in geteilten Klassen, eine feste Schulpsychologin zusätzlich zu den Sozialpädagogen, eine bessere Hofaufsicht gegen aggressive Schülergruppen und einen Pförtner am Eingang, um das unerlaubte Verlassen der Schule zu verhindern.
Die Berliner Senatsschulverwaltung erklärte: «Die Schulaufsicht ist mit der Schulleitung im Austausch und wird in Kürze bei einem klärenden Gespräch weitere Unterstützung anbieten, aber auch die Vorgänge an der Schule prüfen. Die Hausspitze nimmt die Schilderungen aus der Schule ernst und lässt sich berichten.»
Schulpolitik: Kein Sitzenbleiben, keine Fehlzeiten im Zeugnis
Abschließend ziehen die Lehrer ein desaströses Resümee der Berliner Schulpolitik, weil sie Lehrerinnen und Lehrer viele Sanktionsmöglichkeiten genommen habe. Problematische Schüler könnten weder sitzenbleiben noch von der Schule gewiesen werden. In den 9. und 10. Klassen dürften keine Tadel und Verweise auf dem Zeugnis stehen. Auf dem Abschluss-Zeugnis dürften nicht einmal Fehlzeiten aufgelistet werden.
«Der Leistungsgedanke ist für Schülerinnen und Schüler der Integrierten Sekundarschulen seit Jahren abgeschafft», so das Fazit. Am Ende der Schulzeit gebe es «geschönte und weichgespülte Schulabschluss-Ergebnisse». Schuldistanz und problematisches Verhalten blieben auf den Abschlusszeugnissen verborgen. «So ist es nicht verwunderlich, dass die Abbrecherquoten im Handwerk und der Ausbildung enorm hoch sind; unsere Schülerschaft scheitert vielfach an der Realität.» Von Andreas Rabenstein, dpa
“Die Schule habe 59 Anzeigen wegen Schulversäumnis und 29 Meldungen wegen Kinderschutz an die Jugendämter gestellt. Zuletzt habe es im vergangenen Schuljahr auf solche Anzeigen aber nur eine einzige Antwort gegeben, klagte die Schule.”
Es schien wohl auch ohne härtere Sanktionen zu funktionieren. Ich wünsche den Bergius-Kolleg*innen viel Glück, dass dieser Brandbrief Wellen schlägt.
Offenbar sitzen die Probleme nicht (nur) in der Schule… (“Die Schule habe 59 Anzeigen wegen Schulversäumnis und 29 Meldungen wegen Kinderschutz an die Jugendämter gestellt. Zuletzt habe es im vergangenen Schuljahr auf solche Anzeigen aber nur eine einzige Antwort gegeben, klagte die Schule.”)
„Es schien wohl auch ohne härtere Sanktionen zu funktionieren.“
Hätte es in irgendeiner Weise funktioniert, wären nicht 59 Anzeigen und 29 Meldungen an das Jugendamt nötig gewesen und schon gar kein Brandbrief…Man Rainer, wo leben Sie?
Und welche Wellen sollte der Brandbrief denn Ihrer Meinung nach schlagen? Das wird an der entsprechenden Stelle zur Kenntnis genommen, es folgen höchstens ein paar Lippenbekenntnisse und dann war’s das doch…
Realitätsverweigerung pur…
Darauf einen Orangen-Lebkuchen von Schulze *lecker die*
… und nen Eierlikörchen:)
Ja, süße Grüße aus Borgholzhausen!!
Orangenlikör dazu ist auch sehr schmackig!!
Den Orangenlikör bitte versenkt in einer heißen Schokolade mit viel Sahne oben drauf!!
Ich bezog mich auf die Rütli-Schule im Artikel.
Dort erfolgten doch Maßnahmen oder widersprechen Sie dem?
Ja, das war eben auch ein Extremfall.
Wie viele Extremfälle kann Berlin wohl so stemmen?
Das kostet Geld.
Ja, schauen wir mal, ob es den Leuten das Geld wert ist, Extremfälle zu reduzieren
Ihren Bezug haben Sie oben wohl vergessen zu erwähnen…wir sind hier keine Hellseher und ahnen, was Sie meinen und worauf Sie sich beziehen. Vielleicht sollten mehr auf die Qualität als auf die Quantität Ihrer Beiträge achten….
Oder ich erkläre mich einfach, wenn es Missverständnisse gibt?
Eine Korrekturfunktion wäre mir auch lieber, ist aber nicht gegeben.
Oder vor dem Abschicken noch mal lesen….
Sie haben heute erst die Wahl des Lehrerberufs als Beleg eines quasi nicht vorhandenen IQ bezeichnet… da jaben die Lehrer dann wohl selbst Schuld, gell.
Na, ein Intelligenzbeweis ist aber auch nicht, heute noch als Lehrkraft bei Vadder Staat arbeiten zu wollen.
Rainers Aussage war diesbzgl. absolut, unabhängig also davon, wann man den Beruf bergriff.
“Manche bringen es einfach nicht” ist Ihr Zitat, nicht meines.
Aber wenn es darum geht, bestehende Probleme an der Schule zu lösen oder geistlos drakonische Strafen zu fordern, ohne dass dies wissenschaftlich auch nur halbwegs belegt wäre – wir wissen ja, was Ihre fachmännische Einschätzung dazu ist 😉
Inzwischen produzieren Sie nur noch Strohmann-whataboutism…
Und: Welchen Lösungsansatz zu irgendeinem Problem hätten Sie hier je irgendwann irgendwo jemals artikuliert? Sie erfassen die Probleme ja i.d.R. nicht mal. Hier schaffen Sie nur selbst dauernd Probleme.
Und P.S.: Drakonische Strafen? Ich plädierte hier in der Vergangenheit z.B. dafür, Schülern, die via Handy und Co. mobben, die Endgeräte (längere Zeit) wegzunehmen, jugendlichen Mördern längere Haftstrafen zu erteilen (btw mit fundierter rechtswissenschaftlicher und demokratietheoretischer Begründung) u.ä. – waaahrlich drakonisch. ^^
BTT
Der frühere Rektor Michael Rudolph hatte mit Konsequenz und klaren Regeln, die bei Nichtbeachtung auch Folgen nach sich zogen, die Schule aus ebenso chaotischem Zustand auf Vordermann gebracht. Dann kam eine Schulinspektion, die ihm zu wenig Individualisierung von Lernprozessen, zu viel Frontalunterricht und ähnliches vorwarf, obwohl seine Schüler immer bessere Lernergebnisse zeigten. Er wollte ein Jahr länger bleiben, um die Nachfolger einzuarbeiten – das wurde ihm 2019 von Amts wegen verwehrt.Ideologie pur – wer war da in Berlin an der Macht?? Man braucht sich nicht wundern, dass die Leistungen wieder den Bach runter gingen.
Tja, wenn nicht das Ergebnis zählt, sondern Ideologie/Utopie/Theorie wichtiger sind. Da werden bei mir wieder einmal Erinnerungen wach:
Als junge Lehrerin (Sonderschule) in der DDR, stand der “Besuch” der Fachberaterin D/Heimatkunde mal wieder an. Als ich auf meinen Plan sah, freute ich mich erst einmal, weil das Thema der Stunde war “Kalender, Monate und Wochentage”. Also zum Glück nichts politisches (dachte ich zumindest). Die Stunde verlief in meinen Augen super. Die Schüler konnten am Ende auf dem Kalender verschiedene Daten finden und zuordnen. Ich war richtig stolz auf mich und meine Schüler 🙂 Allerdings nur bis zur Auswertung des Unterrichtsbesuchs – kein Lob für das Erreichte, dafür Kritik, dass ich nicht den “Tag der Republik” und den “Pioniergeburtstag” u. ä. als Grundlage für die Arbeit mit dem Kalender benutzt hatte. Ich hatte stattdessen die Geburtstage der Schüler, Weihnachten und Ostern suchen lassen. Ach ja, sowas gab es halt nur in der DDR 🙂
Die Schule fiel Ihrer Aussage nach also von vorbildlich zum Brandbrief innerhalb von fünf Jahren? Beachtlich.
Und die Nachfolge war ideologisch darauf geprägt, keine kleinen Regeln vorzugeben… Spannend, wenn das stimmen sollte (augenroll)
Welche Ursachen würden Sie denn stattdessen vermuten?
Die böse Gesellschaft hat die armen Täter durch freizügige Kleidung, Leistungsansprüche und Mangel an “Respekt” provoziert und diskriminiert…da muuuuuusssste es ja so kommen. Siehste mal, wie fies diese Gesellschaft ist, diese böse, die!!!11
So in der Art könnte man das auch sehen.
Wir kennen das ja alle:
Wenn ‘ne Klassenarbeit schlecht läuft, das Wetter mies ist und das Internet wieder streikt…da wirft man erstmal Böller auf Leute oder schlägt sie zusammen.
Ganz normale, gesunde Reaktion – also, halt, stop, he nachdem, ***wer*** sowas macht…
“da muuuuuusssste es ja so kommen.”
Bei der anderen Schule ja nicht.
Warum äußern Sie sich überhaupt zu solchen Themen?
Ihre Meing kann ich mir ganz gut vorstellen: “Wer am heutigen [Schule hier einfügen] echten Stress wegen der Anforderungen hat, ist an der falschen Schulform.”
Ihr Mitgefühl gegenüber den Kolleg*innen muss nahezu grenzenlos sein. Andererseits könnte Ihre Gleichgültigkeit Kindern gegenüber hier einen Ausgleich schaffen….
Nö.
Das wissen Sie auch genau.
Schulstress, “schlechten Tag haben, “Probleme haben” – alles im normalen Rahmen schulischer Erziehung.
Gewohnheitsmässige Gewaltkriminelle therapieren/in öffentlichen Gebäuden festhalten?
Nicht meine Aufgabe.
Und eine schwere Gefährdung zahlloser anderer Menschen und deren Bildungsbiographie.
Ich würde nicht vermuten, dass der Schulleiter nicht ausschließlich dieses Konzept trug und persönlich jeden Tag die Zuspäkommenden empfing…
An die Pädagogische Fachkraft haben Sie keinerlei Fragen?
Sie gehen davon aus, dass dieser Wechsel der einzige Grund war und eine – nicht naher beschriebene – Ideologie alles kaputtmachte?
Ganz einfache Antwort: Ich habe 40 Jahre Berufserfahrung an diversen Schulen, mit diversen SL und Kollegen und mit diversen verhaltenskreativen Kindern und Jugendlichen. Ach ja, es gab in den 40 Jahren auch verschiedene Schulräte u. a. übergeordnete Experten – solche und auch solche, aber meistens solche! Das Klima an den verschiedenen Schulen war dadurch auch sehr unterschiedlich!
Gerne hier nachlesen:
https://www.inforadio.de/rubriken/interviews/2024/11/21/alarmbrief-berliner-schule-was-sagt-der-ehemalige-schulleiter-michael-rudolph.html
https://www.berliner-kurier.de/berlin/berlin-schule-brandbrief-anmeldung-gewalt-friedenau-schueler-friedrich-bergius-michael-rudolph-li.2274209
Auszüge aus dem unteren Link:
Gewalt und Probleme auch schon 2005 an der Bergius-SchuleDiese Probleme sind an der Friedrich-Bergius-Schule nicht neu: Schon 2005 hatte es wegen Gewaltvorfällen Probleme gegeben. Schüler schlugen sich etwa vor aller Augen am Tag der offenen Tür blutig. Die Schule hatte in der ganzen Stadt einen miesen Ruf. Die Anmeldezahlen gingen damals auf 38 zurück. Die Schule sollte geschlossen werden.
Dann übernahm der erfahrene Direktor Michael Rudolph 2005 die Leitung, und führte die Schule mit konsequenter Härte. Ihm gelang es, die in ihrem Bestand einst bedrohte Sekundarschule ohne gymnasiale Oberstufe zu einer beliebten Schule zu machen. Bergius-Schüler hatten plötzlich eine ungewöhnlich hohe Zahl mit Gymnasialempfehlungen. Sogar schwedische Journalisten suchten vor Ort nach dem Erfolgsgeheimnis der Schule. Zehn Jahre in Folge hatte die Schule mehr Anmeldungen als Plätze.
Bei der Schulinspektion fiel Rudolph damals mit seinem Konzept allerdings durch. Zu wenig „Individualisierung von Lernprozessen“, man schöpfe die „Potenziale der Schülerinnen und Schüler nicht aus“, vernachlässige die „Kompetenzorientierung“ zu viel Frontalunterricht. Dass aber genau diese Mischung aus Strenge und Konzentration auf Wesentliches an dieser Schule mit dieser Klientel den Erfolg ausmachten, passte nicht ins Konzept der Schulaufseher. Nach Kritik von Experten stand die Berliner Schulinspektion am Ende selbst am Pranger. Wie effektiv arbeitet sie, wie viel bringt sie der Berliner Schullandschaft tatsächlich?
Erfolgreicher Schuldirektor musste in den Ruhestand gehenDennoch: 2019 schließlich musste Michael Rudolph gehen, obwohl der Rektor gern noch ein Jahr länger an der Schule geblieben wäre, auch um den Übergang mit einem Nachfolger besser zu bewerkstelligen. „Ich hatte im Interesse der Kollegen und der Schüler angeboten, über mein 65. Lebensjahr noch ein Jahr meines Lebens hinaus weiterzuarbeiten“, sagte Rudolph damals auf Anfrage der Berliner Morgenpost. „Doch offenbar will man mich nicht mehr haben.“
https://taz.de/Gewalt-an-Berliner-Schule/!6050784/
Zitat daraus:
Rudolph stand dafür seinerzeit teils auch schwer in der Kritik. Der frühere Berliner Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD) sprach mit Blick auf Rudolphs Methoden von „Steinzeitpädagogik“.
Gegen solch eine funktionierende “Steinzeitpädagogik” musste dann von Seiten der Schulverwaltung interveniert werden -> Die Folgen sieht man!
Ich bin “begeistert”. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen hier in Berlin! Muss man alles nicht verstehen, schon gar nicht, wenn man, wie ich, zu den “Steinzeitpädagogen” zählt. 🙂
Das wichtigste ist es, sich nicht (wie dieser Schulleiter) verheizen zu lassen, um die von denen und ihrer “Pädagogik” angerichteten Scherbenhaufen zu beseitigen – um sich im Anschluss dann (nach Wegräumen der Scherben) auch noch von der gleichen Sorte als “Steinzeitler” abstempeln lassen zu müssen.
Tragische Figur, der Ex-SL.
Also der Schulleiter geht und alle Schüler*innen schlagen sich auf die Nase, das Kollegium unternimmt nichts bzw. kommt dem nicht hinterher.
Sollte es tatsächlich an dieser einen Personalie gelegen haben, schien es wohl kein sehr nachhaltiges Konzept zu sein…
Vielleicht hätte das eine Jahr DEN Unterschied gemacht, einer einzelnden Person die volle Verantwortung über Gedeih und Verderb der Schule zu übertragen?
Aber ich stimme Ihnen zu: die Folgen sieht man
Aus ähnlich gelagerten Gründen führte man in BW die Gemeinschaftsschulen ein und verwässerte die Bildungspläne der anderen Schularten. Das Ergebnis zeigte sehr rasch der Bildungsmonitor.
Wenn das so stimmt, würde ich mich nicht wundern. Passt voll ins Bild.
AU-Bescheinigung und gut ist es. So etwas muss sich kein Lehrer aussetzen. Und mit einem Schulpsychologen und einem Pförtner ist es nicht getan.
Und das obendrauf in einem so altehrwürdigen Gebäude aus einer Zeit, als man Schulen noch Wertschätung entgegengebracht hat.
Das können Sie doch so nicht schreiben… AU ist doch das Böseste, was ein (verbeamteter) Lehrer tun kann, denn dann müssen das die GEW-Kollegen allein auffangen und außerdem ist das aktives Querulantentum gegen das goldene Kalb Inklusion.
Wieso, als verbeamtete lehrkraft muss die AU doch erst nach drei Tagen vorgelegt werden.
Das hat min Inklusion nichts zu tun. Oder stand da was von SuS mit Förderbedarf?
Ich las da was von “männlichenSchülern” …. Alle Jungs förderbedürftig?!
M.M.n. – Bildungsanspruch aussetzen. Den Lehrkräften den Noten- und Abschlussdruck nehmen, zig Psychologen hinein, kleine Mini-Klassen, unterschiedliche Pausenzeiten, Dolmetscher in allen Sprachen dauerhaft vor Ort, und hier ganz ernst gemeint – keine Frauen!
Die werden nur verhöhnt, angepöbelt, nicht ernst genommen, vera…ht und gedemütigt.
Natürlich FamilienhelfER.
Pflichtdeutschkurse auch für die Mütter.
Mensch Berlin – da habt ihr Aufgaben…. (Ich meine den Senat).
Mein Mitgefühl liegt bei den KuKs – sie machen sicher alles, was ihnen möglich ist.
Nun – lieber Senat – seit ihr gefordert.
Ganz ehrlich – ich bin inzwischen so weit, dass die Krankmeldung nicht mehr monatelang aufgeschoben wird, wegen der Kinder, der Kollegen, des Pflichtbewusstseins….
Lieber raus aus dem Job, als so einen täglichen Leib, Leben und Gesundheit gefährdeten Job zu machen, der auch an weit weniger “herausfordernden” Schulen mit “verhaltensoriginellen” Schülern zu machen.
Bei diesen Herunterspielungen könnt ich k….n.
Genau das ist der Weg: Wer bestellt, der soll auch bezahlen.
“Bildungsferne, aggressive Schüler”
“In den meisten Klassen haben 80 Prozent der Schüler oder mehr eine andere Muttersprache als Deutsch, in einer Klasse sind es 100 Prozent.”
Mich wundert nichts mehr, wer sich nicht verbal verständigen kann, der muss sich halt anders helfen.
Ich würde an den Berliner Senat die Frage stellen, wie viele Rütlies es eigentlich noch braucht. Und dann würde ich mal fragen, warum die GEW hier nicht hilft. Dann würde ich mich erinnern, dass ich in Berlin wäre und alle Fragen wären beantwortet: Berlin kann sich noch viele Rütlies leisten und die GEW liegt mit der Bildungsverwaltung Arm in Arm. Berlin ist insgesamt ein Moloch, nicht nur in der Bildung.
Es war einmal: “Berlin – arm, aber sexy!” Jetzt aber nicht mehr. Jetzt ist Berlin noch ärmer und verkommt immer mehr! Nix mehr mit sexy!
Berlin hat m.W. einen Landeshaushalt von ca. 39 Mrd bei 3,9 Mio Einwohnern, andere Bundesländer wie z.B, Bayern kämen auf ca. 74 Mrd bei 13,3 Mio Einwohnern, Baden Württemberg auf ca. 68 Mrd bei 11,1 Mio Einwohnern.
Ist wohl eine Frage der Prioritäten, wofür das Geld ausgegeben wird! 🙂
Wie war noch mal gleich der Spruch mit Kalkutta?
Die Lehrer aber nicht. Gehaltszulage, Hauptstadtzulage, höchte Erfahrungsstufe, Wiederverbeamtung……
Dann kommen Sie doch nach Berlin! Die suchen jede Menge Lehrer!
“Ich würde an den Berliner Senat die Frage stellen, wie viele Rütlies es eigentlich noch braucht.”
Die Probleme wurden dem Artikel folgend erfokgreich angegangen. Sie meinen es anders?
Könnt ich mir vorstellen.
Es gibt ja sicher nicht nur diese Schule mit katastrophalen Zuständen.
Durchaus. Aber es gibt ja anscheinend auch mindestens ein (wie ich es verstand) erfolgreiches Konzept, welches nicht auf einer einzigen Schulleitung aufbaut und völlig zusammenbricht, sobald diese geht
” Mich wundert nichts mehr, wer sich nicht verbal verständigen kann, der muss sich halt anders helfen.”- das ist nicht wie ein Naturgesetz. Es ist ein Schichten – kein Sprachproblem, das sage ich immer wieder, obwohl mir ab und an Klassismus vorgeworfen wird.
Welche Mädchen in Osteuropa haben bitte vorher nie eine Schule besucht? In Ukraine, Rumänien etc gibt es öffentliche Schulen, die Schüler sind gerade in Mathematik für gewöhnlich weiter als hierzulande.
Wenn ich Ausländer danach frage, sagen sie mir, dass diese Leute auch in Ankara oder Bukarest nicht integriert waren. Sie zu integrieren erfordert ein ganzes Heer von Pädagogen, Psychologen und Sozialsrbeiter. Und nein, alle werden nicht zu retten sein. Dafür gibt es dann Polizisten und Gefängnisse, eventuell auch forensische Psychiatrien.
Würde man die Schulpflicht aufgeben, wäre der Schulbesuch wieder ein Privileg. Gerade die Armen würden das sofort begreifen. Was keine Mühe kostet, ist nichts Wert.
Südosteuropa
Schon wieder so jemand, der nach der Gewerkschaft fragt und selber kein Mitglied ist??? Ich frag ja nur. Wie machst du denn die Gewerkschaft stark? Durch böse Kommentare?
Für morgen hat auch die GEW in Berlin auch die Lehrer zu einer Demonstration gegen drohende Kürzungen im Bildungshaushalt aufgerufen. Schauen Sie mal, wie viele da hingehen!
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/11/wohnungslose-berlin-sparplaene-senat-kuerzungen.html
Jetzt rufen wieder die gleichen nach der GEW, die vorher ihren Austritt feierten. Heißt also, wir sollen etwas für dich tun? Warum? Du tust doch auch nichts für uns!
Danke für die klaren Worte!
Das ist wirklich typisch, keiner will in der Gewerkschaft sein, aber die Gewerkschaft soll alles richten. Aber wer ist denn in der Gewerkschaft, wenn keiner drin sein will?
Ich nehme an, dass hier auch unterschiedliche Vorstellungen von Schule aufeinander treffen. Sowas war ja schon zu lesen. “Ausländische Eltern” aus bestimmten Kulturen sind es eher noch gewöhnt, sich nicht einzumischen, der Lehrer soll und darf es richten und soll auch die “Macht” haben. Deutsche Lehrer haben hingegen heute oft die Vorstellung, sie wollen nur schönen Unterricht machen, von allen geliebt werden und Beifall bekommen, wie toll sie sind. Erziehung, nö, das ist zu nervig, das ist Sache der Eltern.
Schrieb das nicht gerade irgendjemand vor Kurzem, laut Bundesverfassungsgericht ist aber die schulische Erziehung der elterlichen Erziehung gleichgeordnet. Die Schule darf anders erziehen als das Elternhaus, sprich zu demokratischen Werten, menschlichem Miteinander, Toleranz, Höflichkeit, Gewaltlosigkeit… Hier hat ja schon das Bundesverfassungsgericht anerkannt, dass das in manchen Elternhäusern eben nicht passiert.
Das mag in irgendwelchen Traumwelten aus Papierparagraphen so sein.
Völliges Wolckenkuckukshaiiiim:
Personen, die ich nicht mal im Auto mitnehmen, risikolos umarmen oder auch zu Playstation-Entzug verdonnern kann – die “erziehe” ich ganz sicher NICHT.
Egal was auf dem Papier steht.
Tauchen Sie doch mal bei ihren SuS zum Weihnachtsessen mit Geschenken auf am Familientisch – den Zeitungsreport will ich lesen. 😀
Ich verstehe nicht, was diese Antwort an den Vorredner Aussagen soll. Sie verweigern den Erziehungsauftrag der Schule, weil Sie Schüler nicht ohne Erlaubnis umarmen sollen und besser nicht im eigenen Auto mitnehmen sollten? Sie würden den Erziehungsauftrag aber annehmen, wenn das möglich wäre. Verstehe ich wirklich nicht?
Sieht das Schulgesetz in Ihrem Bundesland keine Erziehungs- oder Ordnungsmaßnahmen vor? Sollen das die Eltern verhängen?
Ich verweigere den SCHULISCHEN Erziehungsauftrag keineswegs.
Schule ist kein Therapiezentrum für dauerhaft aktive Gewalt- und (scheinbar) Sexualstraftäter (Böller/Flaschen gezielt auf Menschen werfen, Polizeieinsätze nötig machen, “Demütigungen”/”Fotos” auf den Toiletten usw.)
Scheinbar haben auch Sie sehr große Schwierigkeiten, “schulische Erziehung/Pädagogik”, “Erziehung zu Hause”, “Justizwesen” und “Psychotherapie für Gewalttäter” auseinander zu halten.
Diese Schule war wohl einst eine begehrte Vorzeigeschule. Schade!
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rektor-michael-rudolph-fuer-klare-regeln-und-strafen-im-schulalltag-17323744.html
Kann den Artikel nicht lesen, aber erfolgreich scheint das Schreien nach härteren Strafen wohl nicht zu sein…
Das Schreien nach härteren Strafen war nicht erfolgreich, also werden härtere Strafen ebenfalls nicht erfolgreich sein. Klassischer Fehlschuss. Daraus zu folgern, dass härtere Strafen erfolgreich wären, ist übrigens genauso falsch.
Oft bedarf es gar nicht härterer Strafen. Viele Lehrer nutzen ja nicht mal die vorhandenen Möglichkeiten. Sie wollen keinen Stress mit den Eltern. So haben sie dann Stress mit den Schülern.
Und um den Stress mit den Schülern zu minimieren gibt es dann Noten-Verschenken,Immer-Handy-Erlauben, Immer-10 Minuten früher-Stunde beenden und was es sonst noch so an Leckerlies gibt…
Ok, hiermit stellen ich Ihnen drei Möööögggglichkeiten vor, für Drohne 447 fünf Schüttraummeter Brennholz zu hacken:
Option 1:
Mit einer Laubsäge und zwei handgrossen Steinen sowie einer Flasche Milch.
Option 2:
Durch eine Fußwanderung von 300 Km zum nächsten Treibholz, wir wollen ja CO2-neutral bleiben. Wenn Sie das ganzjährig machen würden, wäre das Holz dann da…aber diese faulen Lehrer immer…
Option 3:
Mit einem Nagelknipser, fünf Pinzetten und einer Rolle Alufolie.
Was?
Waaaaas?
Wiiiiiiiieeee bitte?
Kettensäge? Ähm, halllllooo, voll unökologisch! So nicht!
Axt? Ähm, nein, zu viel Horrorfilme geschaut?
Spalthammer? Sie brutaler Fossildenker Sie, wie unsensibel!
Beil? Ein Beil ist nur ne kleinere Axt, hören Sie mir nicht zu?
Es ist ausserdem erwiesen, dass harte Werkzeuge nix bringen und toxisch-maskulin konnotiert sind.
Das ständige Rufen nach härteren Werkzeugen lässt Sie jetzt ganz schlecht dastehen!
Haben Sie es mit der Alufolie oder der Pinzette überhaupt wenigstens mal pRoBiErT???22
“Daraus zu folgern, dass härtere Strafen erfolgreich wären, ist übrigens genauso falsch.”
Und was meinten Sie, ging hier dem anderen voraus?
Vielleicht ist es allgemein konstruktiver, nach sinnvollen Regelungen zu rufen, anstatt sich geistlos nach immer härteren Strafen zu strecken 😉
Die Tendenz geht doch flächendeckend in diese Richtung.
Es ist nicht nur die Berliner Schulbehörde, die nichts tut.
Alle Beteiligten tun nichts/nicht genug/ nicht das Richtige.
Wenn jemand etwas tut, dann wir Lehrer – mit wirkungslosen Erklärungen, Ermahnungen, Sanktionen, Briefen und Dokumentation ohne Ende, um sich selbst vor “Versäumnis”-Vorwürfen zu schützen.
Jemand müsste feststellen, wie viele Lehrer man braucht, um Schule unter den gegebenen Umständen GUT zu machen.
Dazu gehört auch eine gute Deutschförderung und im Zweifelsfall Alphabetisierung.
Dann müsste man die vorhandenen Lehrer zählen.
Als Konsequenz müsste man die Unterrichtszeiten so weit kürzen, dass die vorhandenen Lehrer (und Sozialpädagogen etc.) das schaffen können.
Offiziell geht es in die andere Richtung:
Alle wollen ihre Kinder mgl. lange in der Schule versorgt wissen.
Anekdote am Rande:Fällt der erste Schnee, regnet es mehr, als die armen Kleinen (incl. Oberstufe) aushalten können (also mehr als drei Tropfen), fallen Stunden aus, steht eine unendliche Schlange Elterntaxis vor der Schule…
Viele haben also offenbar doch Zeit, sich um ihre Kinder zu kümmern, geben sie aber allzu gerne ab, wenn es jemand anders tun kann.
Jetzt bitte keinen Dreck schmeißen: Mir ist klar, dass einige Eltern wirklich Betreuung brauchen. Sie sollen gerne auch ein Recht darauf haben.
Aber man kann nicht allen Eltern Betreuung versprechen, wenn man kein Personal dazu hat und Ganztag nur Verwahrung ist.
Auch das Gefühl, sinnlos lange unter zweifelhaften Bedingungen in der Schule festgehalten zu werden, trägt dazu bei, dass Kinder sich daneben benehmen und Blitzableiter suchen, mit ihrer verbliebenen Zeit nichts anzufangen wissen, sich zweifelhaften Einflüssen aus Tiktok und Co. aussetzen und dann Verhaltensweise zeigen, derer wir nicht mehr Herr werden.
Langsam sollte auch dem letzten Idealisten klar geworden sein, dass Lehrkräfte in solchen Situationen nur noch verheizt werden: Unerfüllbare Ansprüche: Man kann nicht gleichzeitig Unterrichtender, Sozialarbeiter und (wie im vorliegenden Fall) Sicherheitspersonal sein. Zusätzlich zu den 40 Lehkräften bräuchte es noch 40 Sozialarbeiter und 20 Sicherheitskräfte.
Gedankenexperiment: Stellen wir uns vor, ein Teil der Kunden eines EInkaufszentrums würden andere Kunden und die Angestellten so terrorisieren: Da wär der öffentliche #Aufschrei aber groß, das Management des Einkaufszentrums würde SOFORT Sicherheitspersonal engagieren um Kunden und Mitarbeiter zu schützen. KEINER würde den Angestellten / Verkäufern die Schuld an den Zuständen geben.
Aber mit den D… der N… kann man es ja machen. Wo bleibt da die Fürsorgepflicht des Dienstherrn (Land Berlin)? Gibt es in Berlin irgendeine Behörde (außer Schulen) OHNE Eingangskontrollen, Sicherheitspersonal und Pförtner?
Nun ja, die Berliner wollten und wollen das, Wahlperiode für Wahlperiode.
Ausfüllaufgabe für dös Bährlinarischeh:
“Geliefert wie ___________! “
Gibt es eigentlich was Neues von den Gewerkschaften bzw Tarifabschlüssen in den Schlüsseindustrien??
Z.B. metallverarbeitendes bzw. produzierendes Gewerbe.
Es stehen ja zweistellige Zuwachsraten im Raum.
Frage für einen Freund…
Oder es wird komplett geschlossen. Kann man in den USA zB. in New York bewundern. Ist bei einer Schule halt nicht möglich.
Wenn die faktisch ausgeübte Kraft genau Null Komma zero ist, weil Lehrer nix dürfen – wie viele Lehrer soll man dann hinzufügen, um was zu ändern? 🙂
die Probleme scheinen sich nicht nur auf die Schule zu beschränken…
Fräulein Rottenmeier hat ja schon beschrieben, welche “Reaktionen” maximal zu erwarten sind.
Das wirklich schlimme ist, dass es – wie vor 20 Jahren bei der Rütlieschule – keineswegs ein Einzelfall ist, sondern grundlegend flächendeckend so ausschaut:
Fassen wir doch mal die Meldungen bzgl. Kompetenzen und Leistungsvermögen der letzten Monate zusammen:
deutsche SuS können
hervorragende Aussichten für die “Zukunft”
Genau. So ist es prinzipiell. Vor allem diese Schönfärberei und alles unter den Teppich kehren….
Als Lehrende an einem Gymnasium in der sächsischen Provinz kann ich bezüglich der Zustände an Berliner Sekundarschulen nur meiner Entrüstung über schulpolitisches Versagen Ausdruck verleihen, meinen Hut vor allen unter diesen Bedingungen Lehrenden und Erziehenden ziehen sowie allen sich als “Schulbetroffene” fühlenden Menschen weiterhin einen langen Atem bei stabiler psychischer und physischer Gesundheit wünschen.
Eine kleine Umformulierung sei mir als Gymnasiallehrkraft trotzdem gestattet.
«Der Leistungsgedanke schleicht sich auch für Schülerinnen und Schüler der Gymnasien seit Jahren systematisch aus, so das Fazit vieler meiner KuK. Am Ende der Oberstufe gibt es geschönte und weichgespülte Abitur-Ergebnisse. Zunehmende Schuldistanz, problematisches Verhalten und immer weniger reale fachliche Kompetenzen bleiben auf den Abiturzeugnissen verborgen. «So ist es nicht verwunderlich, dass die Abbrecherquoten auch im MINT-Studium und in der Ausbildung akademischer Berufe steigen; Teile unserer Schülerschaft werden so immer weniger gefordert, zunehmend zu Low-Performern sozialisiert (gepampert) und auch sie schlagen sich überfordert fühlend in der Realität hart auf.»
Der neueste Hype in den Kitas Baden-Württembergs ist die Bedürfnisorientierung des Einzelnen. ….
Wir werden uns in den nächsten Jahren seeeehr warm anziehen dürfen!
Wie schrieb kürzlich Maritta Tkalec:
“Als kollektivistisch-diktatursozialisiertes Ossi bin ich offenkundig nicht in der Lage, das freisinnig-individualistische Ich-Ich-Ich-Trara zum festen Bestandteil meiner Selbst zu machen. Ich stehe auf halber Strecke zwischen Ich zum Wir. Die Überzeugung, dass Menschen zugunsten des Gemeinwohls auch mal ihr Ego zurückstellen müssen, sitzt unausrottbar fest.”
Tja, das denke ich auch oft. Bin halt auch geschädigt! 🙂
Ach, mangelndes Wir dürfen Sie den genannten Schülern nicht vorwerfen. Die rotten sich ja gerne zusammen. Sie sind einzeln schon gar nicht zu fassen. Nur das Wohl ihrer kleinen Gemeinschaften sind nun eben an anderen Werten orientiert:: Stärke, Cash, Clicks….
Da haben Sie recht. Mein Kommentar bezog sich allerdings auf die Kitas (Antwort auf @Konfutse). Man kann es aber auch so sehen: “Was Hänschen nicht lernt, …”
Haben Sie da mehr zurhand als den unbestritten großartigen Status quo? 😀
Außerdem sollten Sie seit Corona gelernt haben, dass wir uns nicht warm anziehen müssen, wir klatschen in die Hände (seufz…)
Und in wenigen Jahren gibt es dann die mediale Schelte:
“Erzieherinnen und Erzieher haben Kita-Kinder zu verwöhnten Egoisten verzogen. Politiker und Wissenschaftler sind entsetzt: “Dem Larifari in den Kitas muss dringend Einhalt geboten werden! Auch für die dort Beschäftigten müssen Regeln gelten!”
Alle werden sich sehr warm anziehen müssen, auch außerhalb des Systems Schule.
Die Deutschen haben darauf über viele Jahre auf diesen aktuellen Stand mit seinen negativen Auswirkungen hingewählt und meinten dabei noch den Rest der Welt belehren zu müssen. Man kann nun nicht sagen, dass das alles nun unverdient wäre.
Nun noch einmal 4 Jahre neue Ampel, nur eben mit einer CDU mit ihrem Austauschweitersokanzler, und wir werden sehen wo dann das Pendel stehen wird.
#FatalismuskommentarAus#
Hoffentlich fällt die Heizung nicht aus….*Scherz*
Gibt doch Gründe gegen das Gebäudeenergiegesetzt – aka Heizungsgesetz – zu sein. Aber Hauptsache der Strom kommt aus der Steckdose:)
Die Spitze eines Eisberges, der nun mediale Aufmerksamkeit erfährt. Allein im Raum Rhein-Neckar/Mannheim könnte ich Ihnen etliche weitere Schulen nennen, denen es ähnlich ergeht, wie besagter Schule in Berlin. Vielleicht bekommt die Friedrich-Bergius-Schule nun den eigenen Schulpsychologen, viele andere werden ihn nicht bekommen, da fehlt es an Geld und entsprechendem Personal. Daher finde ich den Ruf nach multiprofessionellen Teams an allen Schulen immer recht drollig.
Immer öfter lese ich von Kindern, die kein deutsch sprechen und aus bildungsfernen Familien kommen. Man könnte auch sagen, aus Familien, die weder Wert auf die Sprache, noch auf Bildung legen und die viele freie, kostenlose Angebote seitens sozialer Einrichtungen in Sachen Fort- und Weiterbildung auch gar nicht annehmen wollen. Hier müsste der Staat mit mehr Sanktionen und Strafen auftreten, die Empörung einiger Zeitgenossen wäre aber wahrscheinlich zu laut und würde dies als “übergriffig” und “autoritär” brandmarken, was man im Jahr 2024 aber nicht mehr machen könne oder dürfe. Ich für meinen Teil habe gewisse Ideale im Laufe meines Berufslebens an die Realität verloren.
Was folgt denn nun aus diesem Brandbrief? Meiner Erfahrung nach viele Versprechungen. Was wurde denn beispielsweise aus dieser Grundschule in Ludwigshafen, die vor ähnlichen Problemen und vielen Sitzenbleibern in Klasse 1 stand? Still ist es geworden. Meine Vermutung: Verbessert hat sich nichts.
Als Haushaltsentlastung werden jetzt die Brennpunktzulage und der Nachteilsausgleich gestrichen. Wären immerhin 7200€ im Jahr mehr für die KolleginInnen. Ach Berlin, ich ahne da nichts Gutes.
Braucht man ja nicht mehr, jetzt wo man wieder verbeamtet. Schließlich kann man Beamte im Gegensatz zu Angestellten einfacher abordnen.
Die Kollegen haben den Kern zumindest erfasst. Hat man das vor Jahren angeprangert, wurde man aber selbst Kollegen ausgelacht.
“Abschließend ziehen die Lehrer ein desaströses Resümee der Berliner Schulpolitik, weil sie Lehrerinnen und Lehrer viele Sanktionsmöglichkeiten genommen habe. Problematische Schüler könnten weder sitzenbleiben noch von der Schule gewiesen werden. In den 9. und 10. Klassen dürften keine Tadel und Verweise auf dem Zeugnis stehen. Auf dem Abschluss-Zeugnis dürften nicht einmal Fehlzeiten aufgelistet werden.
«Der Leistungsgedanke ist für Schülerinnen und Schüler der Integrierten Sekundarschulen seit Jahren abgeschafft», so das Fazit. Am Ende der Schulzeit gebe es «geschönte und weichgespülte Schulabschluss-Ergebnisse». Schuldistanz und problematisches Verhalten blieben auf den Abschlusszeugnissen verborgen.”
Das beginnt in der Grundschule und wächst sich nach oben fort. Genau so ist es, wie die Kollegen beschrieben und das sind ein paar Beispiele, ein kleiner Eindruck. Aber Hauptsache, alle verbeamtet, dann werden sie schon bleiben.
Wir haben eine Modellschule vor Ort.
Ich habe nur von Eltern gehört – bin absolut nicht involviert oder gar ausreichend informiert. ABER
Klasse 1: sie arbeiten, woran sie wollen und wozu sie Lust haben. Draußen, drinnen, auf dem Tisch, unter dem Tisch.
Kein Unterricht, begleitende Lehrkraft.
Es wird nicht viel korrigiert. Kinder schreiben (die Dinger haben einen besonderen Namen, den habe ich aber vergessen) eine “Das-kann-ich-schon” Überprüfung, wenn sie es wollen.
Klasse 3: sehr ähnlich, mit dem Vorteil, dass diese Kinder noch lesen gelernt haben. Ausgefüllte ABs werden nicht kontrolliert.
Klasse 5: nur zwei feste Fächer für alle – Nathe und Deutsch. Rest – nach Interesse.
Lehrkräfte erhalten morgens ihren Stundenaufsichtsplan.
So habe ich das von empörten Eltern gehört.
Ein Stück klingt das nach Beatenberg. So habe ich auch mal mit den Schülern gearbeitet. Wir hatten aber nur zwei Stunden pro Tag für die Lernwerkstattarbeit, der Rest fand im Klassenverband fächergebunden statt.
Einige Aspekte daraus waren sehr gut, aber bereits damals 20 Jahre zu spät.
Die Schule ist mutig.
Man wird sehen, was draus wird.
Ich bin mir noch ziemlich unsicher, ob sich so der Leistungs- und Lerngedanke wieder aufleben lässt.
Es ist auf jeden Fall sehr, sehr wünschenswert.
Ideologie…
“Ideologie ist der Versuch, die Straßenbeschaffenheit zu ändern, indem man neue Wegweiser aufstellt.” (Alessandro Manzoni)
Ich sehe schwarz, denn Deutschland kann ja wegen Schildermangels nicht einmal ein generelles Tempolimit auf Autobahnen einführen! 🙂
Es fehlen weniger Sanktionsmöglichkeiten, sondern vielmehr spezielle Einrichtungen für Kinder mit extremen Verhaltensauffälligkeiten, an die man diese verweisen könnte. Ein einfacher Wechsel auf eine andere ISS o.ä. ist ja auch keine Lösung, sondern nur ein Verschieben des Problems.
Interessant, dass der Artikel kein Wort über die Rolle der Schulleitung verliert. Aufmerksamen Beobachter*innen ist es hingegen nicht entgangen, dass hier nicht von irgendeiner “Problemschule” in irgendeinem “Brennpunktkiez” die Rede ist. Zum einen ist das beschauliche Friedenau eine durchaus gutbürgerliche Gegend, und zum andern und vor allem ist es keine drei Jahre her, dass die besagte Anstalt noch eine Vorzeigeschule war, über die sich die Fachöffentlichkeit den Mund fusselig redete (Deutsches Schulportal, Tagesspiegel, Berliner Zeitung, FAZ, bereits in einem anderen Kommentar zitiert, usw.).
Was sich hier, pars pro toto, sehen lässt: es hängt nicht am “System”, sondern es hängt an den konkreten Leuten aus Fleisch und Blut, die tagtäglich Schule ermöglichen, veranstalten, “machen”.
Für mich liest sich das anders. Offensichtlich schickt man inzwischen aus ganz Berlin Problemschüler*innen an diese Schule, d.h. dass das System komplett überlastet ist.
Auch die beste Schulleitung ist nicht in der Lage mit begrenzten Mitteln größte Missstände zu managen.
So habe ich das auch verstanden.
Auch die beste Schulleitung kommt irgendwann an ihre Grenzen.
SL und LuL können sich den A. abarbeiten …
Es gibt kein solides, stabiles Fundament, auf dem man steht.
Ich mag die Begriffe nicht ganz so gerne, aber treffendere oder bessere finde ich nicht – entmachtet und ohnmächtig, wie Lehrkräfte sind, …. , bei gleichzeitiger Dauerüberlastung seit Jahrzehnten … kann, soll und muss das alles zusammenbrechen. Lieber früher als später.
Wie soll es möglich sein, innerhalb von nur drei Jahren die Schülerschaft quasi auszutauschen? Ich glaube nicht, dass es so viele freie Plätze gab, dass das realistisch ist.
Die Schule umfasst die Jahrgänge 7 bis 10. Jedes jahr gehen Schüler ab und neue rücken nach. Also Mathematik: ein guter Jahrgang weg, ein schlechter rückt nach usw. wie lange dauert es? Und wie stark färbt evtl. ein schlechter Jahrgang auf einen etwas besseren ab? Wieviele Wegzüge und Neuzugänge (schwierige Schüler) gibt es außerdem noch im laufenden Schuljahr in den unterschiedlichen Jahrgängen? – Konnte ich Ihnen die Frage damit beantworten?
Nein, selbst das erklärt es nicht. Gab es denn in dem Zeitraum eine grundlegende Veränderung der Art der Schülerzuweisung in Berlin?
Weiter oben steht ein Kommentar von @Pädagogische Fachkraft zum ehemaligen Schulrektor. Sehr interessant! Und jetzt noch 1 und 1 zusammenzählen: die Schule hatte sich einen guten Ruf, auch dank des Rektors, hart erarbeitet. Daraufhin schickte man bevorzugt schwierige Schüler dorthin. Gleichzeitig wurde das bewährte Schulkonzept und der Rektor kritisiert und nicht weitergeführt/-beschäftigt. Was ergibt das? – einen Brandbrief! Völlig überraschend, oder?
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Deutlich ÜBER 95% meiner SuS sind nett und auch erziehbar.
Angesichts ihrer These würde ich Ihnen gerne mal den J., die T. und den N. (am besten zusammen) für sechs Monate vorbeischicken.
Danach reden wir weiter, so von wegen “Wie viele harte Problemkinder braucht es, um eine Gruppe abstürzen zu lassen?”.
Ich hatte im aktuellen Durchgang nur zwei Fälle, bei denen so schwerwiegende Verstöße vorlagen, dass wir sie nach der Querversetzung schließlich von der Schule verweisen mussten. Aber wie bereits gesagt: Ohne die Sozialtrainings in der 5. Klasse, die intensive Beziehungsarbeit sowohl durch Lehrkräfte als auch Sozialarbeiter und die Freiräume, die uns unsere Schulleitung einräumt, würde das hier ganz anders aussehen.
Kurz gesagt: Ich bezweifle ganz stark, dass Sie an Ihrer Schule eine ungünstigere Sozialstruktur haben. Über 65% der Familien mit Kindern im Stadtteil empfangen Sozialleistungen, 80% der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund, die Arbeitslosenquote liegt bei knapp 21%(alles Stand 2023). Wie sieht es bei Ihnen so aus?
Man muss die gar nicht aus ganz Berlin hinschicken. Es reichen die aus dem Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg. Friedenau ist ein Ortsteil von diesem Stadtbezirk.
https://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/politik-und-verwaltung/beauftragte/integration/koordination-gefluechtete/artikel.1031346.php
Das beantwortet vielleicht auch die Frage von @JoS weiter unten, wie man innerhalb von 3 Jahren die Schülerschaft quasi austauschen kann. In den Flüchtlingsunterkünften herrscht naturgemäß immer eine ziemliche Fluktuation. Das macht es wahrscheinlich auch extrem schwierig, stabile (Schul- und Klassen)gemeinschaften aufzubauen
Das ergibt Sinn. Danke für die Hinweise!
Genau das wollte JoE doch oben weiter… 😉
Eine Schule, wo die alle hinkommen. So sieht es jetzt aus.
Was fantasieren Sie sich mal wieder zusammen?
Ich glaube, Indra Rupp meinte folgende Aussage von Ihnen: “…spezielle Einrichtungen für Kinder mit extremen Verhaltensauffälligkeiten,…” Die Schule aus dem Artikel war ja anscheinend ein “Sammelbecken für Kinder mit extremen Auffälligkeiten”. Aber solche “speziellen Einrichtungen” benötigen eben auch spezielle Konzepte und Ressourcen und dürfen nur eine überschaubare Größe haben (Beziehungsarbeit). Hier ein Beispiel:
https://www.diakoniewerk-simeon.de/kinder-jugendliche-familien/tagesgruppen/tagesgruppe-buntstifte-adlershof/
Diese Einrichtung hat einen guten Ruf, die Wartezeiten auf einen Platz können bis zu einem Jahr betragen und die bürokratischen Hürden sind sehr hoch (die Kosten pro Platz sicher auch!).
Ach nee, JoS
Ich habe es so verstanden, dass die meisten Schüler gar nicht aus dem Kiez sind, sondern mit der S Bahn kommen..Aber selbst dann: Keiner zwingt sie, sich so aufzuführen.
Wenn ich daran denke, dass Mädchen in Afghanistan gerne in die Schule wollen und diese im Artikel genannten Jungmännchen die Chance hätten und sie nicht nutzen, könnte ich weinen.
Wer nur minimal gräbt, stösst (stark vergröbert) auf folgendes Zeug (alles nur flüchtiges durchgoogeln&klicken, keine 109%-Gewähr):
– EX-Vorzeigeschule mut Betonung auf “ex”, also: Keine Sonderwürste mehr (alle LuL mit bissl Erfahrung wissen, was das bedeutet)
– verbuddelt in der Schule ist eine (faktische) Hauptschule
– zugewiesen wird an diese Schule massenweise Problemklientel
– angebluch/spekulativ verstärkt eine relativ neue ÖPNV-Anbindung das noch
– ganz grob 75% Migrationsanteil (nein, keine ägyptischen Botschafter oder koreanischen Ingineure…)
– neue SL dort ohne Übergangsfrist eingewechselt, nachdem der Vorgänger in Pension ging
Wenn ich bedroht würde oder gar angegriffen, hätte ich sofort eine posttraumatische Belastungsstörung und Panikattacken. Das bedeutet Krankschreibung über Monate.
Ich kann mich dem nur anschließen.
Ich fahre oft mit dem Bus und der ist oft überfüllt oder einige hampeln rum und verlieren beim plötzlichen Bremsen den Halt – Zauberwort “Eigensicherung”.
Sollten wir uns endlich auch zu eigen machen.
Ein körperlicher Angriff im Dienst führt tatsächlich teilweise sogar zur dauerhaften Dienstunfähigkeit. Zum Glück ist man in einem solchen Fall deutlich besser abgesichert, als wenn die Dienstunfähigkeit aufgrund “normaler” Krankheiten oder Unfälle eintritt.
Mir fällt da gerade eine lustige Anekdote ein (vielleicht zum Auflockern der Stimmung hier 🙂
Vor ein paar Jahren erzählte mir mein Nachbar, dass ein Kumpel von ihm (Lehrer) von einem Schüler geschlagen wurde und danach eine Psychotherapie brauchte (Schulangst). Als ich fragte, ob die Therapie geholfen hat, grinste er und meinte: “Der arbeitet wieder als Lehrer, …aber hat sich von seiner Frau getrennt.”
Der Sinnzusammenhang ist so evident wie bei folgender Aussage:
Bergrunter ist schneller als zu Fuß.
Sorry, den versteckten Humor versteht vielleicht nicht jeder.
Die einzige Lösung wäre es soziale Berufe attraktiver zu gestalten. Man muss Menschen finden die beim Jugendamt arbeiten wollen, als Lehrer oder Sozialarbeiter etc.
Mit ständigen Verschlechterungen der Arbeitssituation wird das nichts. Und ja es ist unpopulär aber Einwanderung muss begrenzt werden.
Ja wir brauchen Einwanderer aber zu viele Einwanderer bedeutet eben auch immer wieder Probleme bei der Eingewöhnung und es dauert bis solche Probleme sich lösen. Man siehe alle vorherigen “Einwanderungswellen”.
Haben Sie in letzter Zeit mal die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland verfolgt?!
Ich weiß nicht, wie hier immer noch so viele Leute glauben, dass es irgendwann mehr Sozialarbeiter, Lehrer, kleinere Klassen, pipapo geben wird… Wachen Sie auf, man! Es wird noch schlimmer werden.
Ja, es wird noch schlimmer kommen, weil es dann auch mit der Wirtschaft noch weiter bergab geht.
Wie sagte schon John F. Kennedy: “Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung – keine Bildung.”
Ja, die Löhne waren schon immer zu niedrig, um einen gesunden Binnenmarkt mit starker Inlandsnachfrage zu generieren. Die niedrigen Löhne im Vergleich der G7-Staaten waren natürlich ein ausschlaggebendes Kriterium, um den weltweiten Export zu stärken. Leider hat aber die Bereitschaft Waren aus D zu importieren bei den größten Abnehmern nachgelassen. Dazu kommt dann noch das die umsatzstärkste Industrie in D die Trends verpennt haben. Und so taumeln die OEMs (Original Equipment Manufacturer) in die Krise. Es gehen auf der einen Seite gut bis überbezahlte Arbeitsplätze verloren, auf der anderen Seite in Branchen mit deutlich schlechterer Vergütung gibt es einen Fachkräftemangel. Zu nennen sind da Logistik, Transport (Busse und Bahnen) sowie Hotel- und Gaststättenbetriebe und nicht zu vergessen Jobs im gesamten Sozialbereich – also in Pflege-, Gesundheits- und Erziehungsberufen.
Die Höhe des Grundeinkommens (Bürgergeld) ist mehr oder weniger durch ein BVerfG-Urteil festgelegt. Der Abstand zum Mindestlohn ist zu gering. Wo soll in D also eine stärkere Binnennachfrage herkommen.
Bester Beitrag zu diesem Thema seit langem!
Vielen Dank dafür!!
Wenn wir nicht endlich aufwachen und verstehen wie wichtig die Bildung aller Kinder ist, dann werden Probleme wie den sich verschärfenden Fachkräftemangel, den Anstieg sozialer Transfers und dem Anwachsen extremistischer Einstellungen sich weiter verschärfen. Deutschlands Gesellschaft hat sich mit Veränderungen schon immer schwer getan, aber es ist kurz vor zwölf!
Ein weiteres Problem ist die Existenz und die steigende Nutzung sozialer Medien, Populisten und Verschwörungstheoretiker haben es so besonders leicht unsere Gesellschaft zu manipulieren. Wie man darauf reagieren will, muss schnell eine Antwort gefunden werden. Jedes Kind muss in die Schule gehen, deshalb haben unsere Bildungseinrichtungen eine große gesellschaftliche Verantwortung diesen Strömungen entgegenzuwirken.
Ja, und gerade deshalb braucht es endlich ordentliche Prozesse zur Integration und nicht nur die typisch deutschen Verwaltungsprzesse. Zum Recht der finanziellen Unterstützung muss auch Pflicht zur Werteerziehung geben. Wer hierhin kommt, muss wissen, wie wir hier leben: demokratisch und gleichberechtig. Hier hat “das Recht des Stärkeren” keinen Platz. Wir haben Gesetze, die das regeln. Zuwiderhandlung müsste Konsequenzen haben. Das müssten alle durchlaufen – Erwachsene und Kinder. Viele kommen aus Kriegsgebieten und kennen nur Gewalt.
Das lässt sich nicht einfach regeln – das braucht ein System der Integration.
Ich weiß – geht nicht – kein Geld und kein Personal. Aber so geht es auch nicht weiter….
“Die Schule habe 59 Anzeigen wegen Schulversäumnis und 29 Meldungen wegen Kinderschutz an die Jugendämter gestellt.”
Muss das nicht “Kinderschutzgefährdung” heißen?
“Verdacht auf Kindeswohlgefährdung”, glaube ich.
Neben dem Kampf gegen die Auswirkungen von Gewalt an Schulen durch Sanktionen oder durch das Aufstocken von Fachpersonal, wäre es wichtig endlich die Ursachen zu lokalisieren und durch präventive Maßnahmen der Ausübung von Gewalt den Nährboden zu entziehen. Die Installation von kommunalen institutionell vernetzten Beratungs- und Unterstützungszentren, die Familien von Geburt an begleiten könnte man viel erreichen.
Leider zu teuer…..
Investitionen in die Bildung zahlen sich aus: Laut einer internationalen Metastudie (McKinsey & Company) wird jeder Euro, der in die frühen Jahre investiert wird, für den Einzelnen und für die Gesellschaft mit zwölf Prozent verzinst (https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2010-01/oecd-bildungsguthaben/seite-2).
Kommt aber vermutlich auch auf die Effektivität der Investitionen an.
Norwegen investiert z.B. gemessen am BIP mit über 6% prozentual deutlich mehr Mittel als Gesamt-DE mit gut 4,5% im Schnitt. NOR schnitt bei PISA 2022 in den drei Bereichen Mathe/Lesen/NatW aber trotzdem jeweils schlechter ab als Gesamt-DE. In Norwegen gaben auch 19% der befragten SuS an sich ihrer Schule nicht nicht wohl und/oder fehl am Platz zu fühlen, in Gesamt-DE waren es 14%. In NOR gaben auch 9% an sich im Klassenzimmer nicht sicher zu fühlen (OECD-Schnitt 7%) , Werte für DE liegen mir hier nicht vor. Jugendarbeitslosigkeit in NOR = 12,4%, in DE = 6,9%.