Margret Rasfeld: “Noten schüren Vergleich und Konkurrenz, Noten führen zu Ängsten, Noten führen zur Bestnotensucht!”

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LEIPZIG. Margret Rasfeld ist die Grande Dame der Reformpädagogik in Deutschland. Die Biologie- und Chemielehrerin war bis zur Pensionierung 2016 Schulleiterin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum, die ein Innovationskonzept mit bewusst heterogen zusammengesetzten Lerngruppen und ohne Noten umsetzt. Gemeinsam mit der Künstlerin Ute Puder sowie Schülerinnen und Schülern gründete sie 2022 das „RealLabor Friedliche Bildungsrevolution“ in Leipzig, um den ihrer Meinung nach überfälligen Haltungswandel an Schulen in die Öffentlichkeit zu bringen. Aus dieser Arbeit ist das Buch „Das Schuldrama und wie wir unsere Kinder stärken können“ entstanden. Darin dokumentieren die beiden Autorinnen Briefe von Kindern und Jugendlichen. Ein Auszug.

Margret Rasfeld macht sich für ein anderes Schulsystem stark. Foto: privat

Noten erzeugen Nöte

Was uns im RealLabor beschäftigt, ist die Frage: Wie geht es den Kindern und Jugendlichen mit den Noten? Und was uns Sorge bereitet, sind die Noten-Nöte, die in den Schülerbriefen so deutlich werden: Noten schüren Vergleich und Konkurrenz, Noten führen zu Ängsten, Noten führen zur Bestnotensucht. Das Leistungsprinzip Bestnote gefährdet die psychische Gesundheit und führt zu Überforderung und Erschöpfung. Wohlgemerkt keine Einzelfälle, wie viele Schüler:innen und auch Psycholog:innen bestätigen.

»Ich habe das Gefühl, dass Schule nur für Prüfungen da ist und dafür, uns mit Noten zu beurteilen. Wir sind aber viel mehr als eine Note.« (Schüler, 14 Jahre)

»Ja, ich habe einen Durchschnitt von 1,0 geschafft. Ich habe zehn Stunden am Tag dafür gelernt, auch an jedem Wochenende. Und ich habe dafür Angst, Panik, und Zusammenbrüche in Kauf genommen.« (Schülerin, 15 Jahre)

»Ich habe verlernt, auf meinen Körper zu hören, denn der sagt mir schon lange: Es ist genug, du kannst nicht mehr, du bist müde und erschöpft. Aber dann kommen die Gedanken: Du musst dich anstrengen, du musst den Stoff können, du musst gute Noten schaffen.« (Schüler, 16 Jahre)

Gute Leistungen brauchen psychologische Sicherheit

Das Buch, aus dem dieser Auszug stammt. Foto: bene!

Google hat in einer umfangreichen Studie, dem Project Aristotle, herausgefunden, was die Grundlagen für Spitzenleistungen in Teams sind. Psychologische Sicherheit ist der wichtigste Faktor für Teamerfolg, ergab die Studie.11 Teams mit hoher psychologischer Sicherheit sind kreativer, engagierter und produktiver. Sie sind besser in der Lage, neue Ideen zu entwi ckeln und Herausforderungen zu meistern und effektiver zu arbeiten. Psychologische Sicherheit bedeutet, das Team als sicheren Ort zu erleben, an dem Fehler zugegeben werden können, ohne dafür bestraft oder gedemütigt zu werden. Ein inklusives Umfeld, in dem unterschiedliche Perspektiven und Hintergründe geschätzt werden, trägt zur psychologischen Sicherheit bei. Diversität führt zu kreativeren Lösungen. Auf die Schule übertragen bedeutet das: Wenn wir gute Leistungen haben wollen, müssen wir Gemeinschaft, gegenseitige Unterstützung, Zusammenhalt, Solidarität, das Füreinander-da-sein und vor allem Fehlerfreundlichkeit fördern, damit die Klasse ein sicherer Ort ist. So wundert es nicht, dass wir in Kanada mit seinem »wellbeing-Konzept« top Leistungen bei gleichzeitigem Wohlbefinden aller Beteiligten beobachten.

Doch was der Schule am besten gelingt, ist, Kindern Angst vor Fehlern einzutrichtern. Wenn wir beobachten, wie Kinder krabbeln, stehen oder laufen lernen, missglücken erst viele Versuche, bevor es klappt. Aus jedem Fehlversuch hat ihr Bewegungszentrum im Gehirn gelernt. Und ihre Eltern freuen sich, ermuntern, ermutigen. Niemand käme auf die Idee, einem Baby zu sagen: hingefallen, Note sechs. Kleine Kinder haben von Natur aus eine starke Neugierde und Lust am Lernen. Sie probieren Dinge aus, machen Fehler und lernen daraus, ohne Angst vor Misserfolg. Kleine Kinder »fehlern« sich durchs Leben, mit Freude. Ein Baby würde nie vor Scham auf dem Popo sitzen bleiben, wenn es umgefallen ist.

In der Schule ist es anders. Fehler werden gesucht, Fehler werden angestrichen, Fehler sind möglichst zu vermeiden, Fehler sind schlecht. Fehler führen zu schlechten Noten. Schlechte Noten zeugen von Versagen. Wie konnte sich die Fehler-Unfreundlichkeit so in die Schule einschleichen? Fehler sind Freunde. Fehler sind zum Lernen da! Fehler machen zu dürfen führt zu psychologischer Sicherheit in Teams und damit zu besseren Ergebnissen.

»Du kannst nicht perfekt sein. Jeder macht Fehler, das ist menschlich. Doch wenn ich etwas Falsches sage, rede ich mir später ein: Du bist eben nicht gut genug. Du bist ein Fehler im System.« (Schülerin, 15 Jahre)

»Ich will ja lernen, ich will ja Leistung bringen, ich bin bereit, mich für gute Noten anzustrengen und alles zu geben. Und dann merkst du auf einmal: Das geht ja gar nicht, das kannst du gar nicht alles hinkriegen, du verlierst die Kontrolle. Und dann merkst du, dass die Freude am Lernen verloren gegangen ist.« (Schülerin, 15 Jahre)

»Das Schlimmste sind die Abfragen vor der ganzen Klasse. Ich hab mich so oft geschämt. Und schlimm ist es auch, wenn andere Kinder weinen. Das tut einem dann selbst auch richtig weh.« (Schüler, 10 Jahre)

Die heimliche Gewalt des Systems

Neben verbalen Übergriffen gibt es in der Schule auch verletzendes Verhalten, was viele Lehrer gar nicht als Verstoß gegen die Würde des Kindes wahrnehmen. Es ist die heimliche Gewalt des Systems, die die Schüler:innen so treffend in den Briefen beschreiben: das Diktat des Stundenplans, Diktat des Stoffes, der durchgezogen werden muss, Diktat des Notenzwangs, unangekündigte Tests, Zeitdruck, Sitzzwang, Prinzip der Auslese, Konkurrenz.

Kurt Singer, Professor für Pädagogische Psychologie und Schulpädagogik, Kinderpsychotherapeut und Autor des Buches Die Würde des Schülers ist antastbar, spricht daher von der heimlichen strukturellen Gewalt der Leistungsschule . Aus seiner Sicht hängt es mit dem Leistungsprinzip zusammen, dass Schule so viele Kinder lernunwillig macht. Permanente Prüfungssituationen und Zensuren sowie die damit verbundenen Ehrgeizideale und Rivalitätszwänge stören das Lernen. Wo es vor allem um die Auslese geht, wird die Schule für einen Teil der Schüler zur »Misserfolgsanstalt« (Prof. Singer). Die vermeintliche Tugend bestehe für viele Lehrkräfte in Gehorsamsbereitschaft, im Befolgen von Regeln und Anordnungen. Dabei sind die Normierungsvorgaben schon so tief in uns verankert, dass wir vieles gar nicht mehr hinterfragen. Nach dem Motto: Es ist halt so, es war immer schon so, man kann eh nichts ma- chen. Dazu gehört beispielsweise, dass wir uns damit abfinden, dass Kinder nicht über die eigene Zeit verfügen können. Dabei sind Entwicklungsprozesse individuell. Sie können nicht beliebig beschleunigt, beherrscht oder kontrolliert werden. Schule entzieht jungen Menschen ihre Eigen-Zeit in doppelter Weise, durch das Prinzip Lernen im Gleichschritt und durch die zeitliche Überinanspruchnahme der Schüler:innen.

»Ich hab nichts mehr. Keinen Mut, keine Hoffnung, keine Lust, keine Kraft, keine Zeit. Ich hab keine Zeit. Und jede Zeit, die ich besitze, opfere ich der Schule. Mathehausaufgabe, Chemienachhilfe, Italienischvokabeln, Zeit hat für mich keine Bedeutung mehr. Zeit heißt: etwas für die Schule machen. Ich will die Zeit zurückhaben. Ich will all die Momente mit meinen Freunden, meiner Familie zurückhaben. Ich will die Zeit, die ich für mich brauche, zurückhaben.« (Schülerin, 17 Jahre)

»Unsere Hausaufgabenhefte platzen. Dann lernt man und lernt und lernt und lernt. Alle Zeit geht in die Schule. Ich kann nicht mehr, aber mein Inneres bekommt nicht einmal zwei Minuten Pause. Ich kann nicht mehr und muss wortwörtlich dagegen ankämpfen.« (Schüler, 15 Jahre)

»Ich will meine Eltern nicht enttäuschen. Mein Körper schreit nach einer Pause, aber ich muss weiterlernen. Dabei habe ich Schuldgefühle, dass ich vor Verzweiflung heulen könnte. So versuche ich, weiterzumachen, obwohl ich nicht mehr kann.« (Schülerin, 14 Jahre)

»Ich kam gerade aus der Grundschule und hatte die große Selektion überstanden. In der neuen Schule hatte ich seit dem ersten Moment Angst vor dem Scheitern, den Fehlern, der Demütigung, den schlechten Noten, der Ex und der Abfrage. Und das jede einzelne Unterrichtsstunde, jeden Tag, fünfmal die Woche. Immer quälte mich die Frage: Schreiben wir heute die Ex? Bin ich gut genug vorbereitet? Werde ich heute abgefragt?
Wen trifft es stattdessen? … Ich war doch erst elf Jahre alt. Sollte ich da nicht eigentlich das Leben eines Kindes führen? Stattdessen lernte ich für die Schule, als hinge mein Leben dran. Weil es sich auch so anfühlt. Ich möchte nicht vor der Klasse bloßgestellt werden, ich möchte nicht scheitern und ich möchte keine schlechten Noten. Ich will nicht denken müssen, dass ich versagt habe. Und das Schlimmste war: Ich sah nicht, dass all diese Last irgendwann von meinen Schultern fällt. Ich muss hier noch sieben Jahre durch. Ein Ende ist nicht in Sicht. Viele stützen das System, denn ›da mussten wir ja schließlich alle mal durch‹. Ich spüre tief in mir drin, dass hier etwas grundlegend falsch läuft. Wo bleibt die Menschlichkeit in diesem Schulsystem?

Nur wer radikal neu denkt, wird auch Neues gestalten. Gehen wir in Resonanz mit dem Schmerz der jungen Menschen in diesem Buch. Der Schmerz hat die Kraft, die verschütteten Potenziale, die unter unseren Gewohnheiten und Ängsten verborgen liegen, freizulegen.

Viele erwachsene Menschen haben Muster entwickelt, die der Härte zusagen und dem »Weiter so, hat mir auch nicht geschadet« – Muster, die uns führen, aber nicht mehr tragen. Tragende Ideen von Zukunft sind mit dem Fokus auf das Lebendige, Verletzliche verbunden. Unsere Kinder sind das innigste Symbol für alles Lebende, Anrührende, Zärtliche, Lächelnde, was unsere Herzen wirklich bewegt. Lassen wir uns von ihnen berühren. News4teachers

“Von einem Lernort zu einem Bildungsraum”: Wie Harald Lesch und Klaus Zierer sich eine gute Schule vorstellen

 

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Rüdiger Vehrenkamp
25 Tage zuvor

Ein weiterer Abgesang an das Erbringen von Leistung, weil man Kinder von all dem fälschlicherweise behüten möchte. Ob daraus resiliente Erwachsene resultieren, wage ich zu bezweifeln.

Natürlich dürfen in der Schule Fehler gemacht werden und zwar im Unterricht. In der Regel geht der Lehrer dann darauf ein, verbessert, korrigiert, gibt Tipps und bis zur Prüfung müssen diese Dinge dann eben auch mal sitzen. Das hat jahrzehntelang so funktioniert, aber da hat man die Schülerinnen und Schüler weniger gepampert.

Uschi
25 Tage zuvor

Müssen, ein Ort überall in Deutschland. Tatsächlich, wie von Philine weiter unten kommentiert, es handelt sich um eine schlichte Rückmeldung. Es ist bloß eine Zahl. Kinder lassen sich, leider, so leicht manipulieren und einige messen ihren Wert an solchen Zahlen.

Pit2020
22 Tage zuvor
Antwortet  Uschi

@Uschi

“Es ist bloß eine Zahl. Kinder lassen sich, leider, so leicht manipulieren und einige messen ihren Wert an solchen Zahlen.”

Das ist ja so wie bei den “grünen Daumen” bzw. “Followern” – die funktionieren ja sogar bei Erwachsenen und/oder Volljährigen! 🙂

Los!
Gebt’s mir!
JETZT!!! 😉 🙂

Dejott
25 Tage zuvor

Das hat jahrzehntelang eben nicht funktioniert. Genauso wenig wie der kleine Klapps auf den Hintern,der angeblich niemandem schadet.

AvL
25 Tage zuvor
Antwortet  Dejott

Danke

Rüdiger Vehrenkamp
25 Tage zuvor
Antwortet  Dejott

Ohne jeden einzelnen Mitforisten hier zu kennen, frage ich mich, wie dann aus uns hier erfolgreiche, im Leben stehende Menschen werden konnten.

Lehrermythen
24 Tage zuvor

Menschen sind sehr resilient. Viele von uns sind in guten Freundeskreisen groß geworden. Die Zeit zu spielen (nachweislich so), war deutlich mehr vorhanden. Das stärkt.

Nur sehr wenige einzelne Lehrer haben mich in meiner Schulzeit wirklich unterstützt und das Notensystem ganz gewiss nicht.

Mathea Kühnel
23 Tage zuvor
Antwortet  Lehrermythen

Die Zeit zu spielen ist heute immer noch vorhanden, aber heute wird sie vor dem Handy verbracht anstatt zu spielen.

Dejott
24 Tage zuvor

Die Noten haben mein Leben sicher nicht befördert, gestärkt oder in irgendeiner Form weiter gebracht. Ganz im Gegenteil. Überhaupt hat Schule meine Talente und Gaben nicht erkannt und auch nicht gefordert. Ja,meine Allgemeinbildung ist sehr gut. Mein Selbstvertrauen musste ich nach der Schulzeit erst entdecken. Als Lehrer würde ich zusammenfassen: Gute Noten sind für gute Schülerinnen und Schüler gut,schlechte eben schlecht. DM für die Kinder,die eine schlechte Note mach der anderen bekommen.

unverzagte
24 Tage zuvor
Antwortet  Dejott

Noten, also Rückmeldungen in Form von Ziffern, bewirkten bei mir als Schülerin, dass ich diese in der Sek 1/2 nicht mehr ernst nehmen konnte, fehlende Tranparenz war da nur ein Faktor.
Als Lehrerin schrieb ich lieber Berichte, das war zwar wesentlich zeitaufwendiger, aber letztlich viel befriedigender nicht zuletzt auch für Schüler*innen.

Unfassbar
24 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Haben Sie nicht nachgefragt, wie die Noten zustande kamen?

Rüdiger Vehrenkamp
24 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Voraussetzung ist, dass die Schüler (und Eltern) diese Texte auch verstehen und Rückschlüsse daraus ziehen können. Wir betreuen auch Familien mit Kindern auf Gemeinschaftsschulen, die erst in den hohen Klassen bzw. auf Wunsch Noten bekommen. Sehr oft können weder die Kinder noch die Eltern etwas mit den mehrseitigen Entwicklungsberichten anfangen, während die Ziffernote schnell und klar zeigt, ob das Thema beherrscht wurde oder nicht.

Mathea Kühnel
23 Tage zuvor

So erlebe ich es bereits in der Grundschule. Berichte interessieren nicht, einzig die Note zählt. Es heißt immer nur, welcher Note entspricht das. Berichte werden meist gar nicht gelesen.

Alese20
24 Tage zuvor
Antwortet  Dejott

Mich hat das Gymnasium der 80/90er auch vollends demotiviert und mein Selbstvertrauen geschrottet. Hab ich mir mühsam während des Studiums zurück erarbeitet. Es gibt Menschen, die das nicht geschafft haben. Was soll gut daran sein, durch eine harte Schule durchzugehen. Nur, weil wir es mussten und aus uns TROTZDEM was geworden ist? Das ist keine gute Begründung!

Rüdiger Vehrenkamp
24 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Bestimmt hat diese “harte Schule” Sie zu dem gemacht, was Sie heute sind. Schule von heute ist gewiss nicht mehr vergleichbar mit Schule der 80er und 90er Jahre – aber die Schülerleistungen und Ergebnisse sind es eben auch nicht. In der Schule geht es bei weitem nicht so hart zu, wie dann später im Leben oder im Beruf. Gerade Lehrkräfte können hier sicherlich ein Lied von singen.

Meine Schulzeit war auch nicht immer rosig – aber gerade das war rückblickend ganz gut so.

AvL
24 Tage zuvor

Ich empfinde ihre Bemerkungen in Bezug auf den Umgang mit den anvertrauten Schülern als zynisch.

AvL
24 Tage zuvor

Die Eltern und das soziale Umfeld prägen uns
mehr als es die Schule vermag.
Da musste man sich behaupten, u.a. gegen intolerante
Mitschüler aber eben auch schon einmal gegen autoritäre
Lehrer, die mich eher vom Lernen abgehalten haben.

Mathea Kühnel
23 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Genau das ist das Problem bei den meisten Kindern. Das Elternhaus und das soziale Umfeld.

Mathea Kühnel
23 Tage zuvor

Die Schülerleistungen und Ergebnisse sind eine Katastrophe. Das Niveau ist in den letzten Jahren derart gesunken. Keine Ahnung, wo das mal enden soll.

Alese20
22 Tage zuvor

Das kann ich nicht bestätigen: zum Einen ist das Leben nicht so hart wie die Schulzeit ( tgl. Neues lernen, ständiger Prüfungsdrucl etc.) und dass die Schule im Allgemeinen lascher ist, sehe ich auch nicht. Zumindest das Gymnasium ist gleichgeblieben, wenn nicht komplexer.
Zum Anderen ist die harte Schule für die Zukunft sinnfrei. Man muss nicht hart gemacht werden, sondern selbstbewusst, kooperativ und kompetent.

Mika
22 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Das Leben ist nicht so hart wie die Schulzeit?
Na ich weiß nicht. Bei unseren Absolvententreffen fällt eigentlich regelmäßig der Satz: „Schule war eigentlich so entspannt im Vergleich zu Ausbildung/Studium/Job.“ Aber vermutlich haben unsere Absolventen einfach nur ein schlechtes Einschätzungsvermögen, was?

Alese20
21 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Das ist natürlich subjektiv ;). Für LuL kann das ja auch anders sein. Da ist man auch nicht so flexibel (kein einfacher Schulwechsel möglich), zumindest nicht ohne Einbußen (Beamtenstatus). Aber in der freien Wirtschaft ist man flexibel genug, um sich einen besseren Job suchen zu können. Diese Option hat man als SuS nicht. Selbst ein Schulwechsel ist meist kein wirklicher Systemwechsel und man benötigt auch noch die Zustimmung der Eltern. Alles ist fremdbestimmt (welches Fach, zu welcher Std., im gleichen Tempo, bei welchem Lehrer, mit vielleicht furchtbarern Mit-SuS, ständige Prüfungen), das war für mich die härteste Zeit.

AvL
24 Tage zuvor

Ich habe selbst derartige demütigende Behandlungen im Englischunterricht
in den 70er Jahren erfahren müssen, und ich kann aus einem derartigem Verhalten dieses Lehrers keinen Benefit für mein Lernverhalten ableiten.
Ich habe als Folge der Schikanierungen schließlich beim Examinieren des Lesen mit ständigen Unterbrechungen schließlich zu stottern begonnen und das Englischbuch schließlich zugeklappt, und mich anschließend im Fremdsprachenunterricht nur noch darauf konzentriert, im Französischunterricht mindestens mit gut abzuschneiden.
Die Würde der Schüler ist unverletzlich.
Diesem Lehrer ist später von fast allen Schülern die Mitarbeit verweigert worden.
Er hat sich nach Berlin versetzen lassen, und dort nahm das selbst erzeugte Schicksal seinen weiteren Lauf.

Rüdiger Vehrenkamp
23 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Die 70er sind gute 50 Jahre her und sicher nicht mit den heutigen Bedingungen vergleichbar.

AvL
23 Tage zuvor

Ich habe 5 Kinder in diesem Schulsystem begleitet und ich begleite noch 3, und da sehe ich, was da so abläuft.
Die Schüler sind sehr viel weniger diszipliniert im Umgang miteinander, sie verfügen über eine wesentlich geringere Konzentrationsspanne.
Aber das ist nur meine Wahrnehmung, denn valide Untersuchungen zu früheren Schülergenerationen existieren leider nicht.

unverzagte
23 Tage zuvor

AvL beschrieb hier aber Verhaltensweisen eines Lehrertyps, die leider durchaus vergleichbar mit aktuell Unterrichtenden sind.

Mathea Kühnel
23 Tage zuvor
Antwortet  AvL

So typisch. Da wird von einem schlechten Lehrer auf alle geschlossen und verallgemeinert.
Ich könnte hier jetzt auch die asozialen, beleidigenden, dummen, schlagenden, provozierend Schüler erwähnen oder die Eltern, die es nicht schaffen, dafür zu sorgen, dass die Kinder regelmäßig, pünktlich, gewaschen und mit Frühstück zur Schule kommen. Genau diese Eltern sind es, die am lautesten schreien und Forderungen stellen.

AvL
23 Tage zuvor
Antwortet  Mathea Kühnel

Dieser beschriebene Lehrer war glücklicherweise nur die einzige negative Antipode zu all den anderen lieben und empathischen Lehrern, deren große Toleranz ich zu unserem Glück erfahren durfte. Wir sind uns immer mit gegenseitigen Respekt begegnet.

Lehrermythen
24 Tage zuvor
Antwortet  Dejott

Danke!

AvL
22 Tage zuvor

Ich erwarte beiderseitigen Respekt zueinander und
Unterstützung von Lehrern, und das auch gerade ,
wenn Schüler sich untereinander unmenschlich verhalten,
Mobbing betrieben wird und Schüler anders ausgegrenzt
oder diffamiert werden.
Eine autoritärer Unterrichtsführung beeinträchtigt das Lernverhalten,
behaupte ich mal, und ich nehme an, dass niemand derartig heute
noch behandelt werden möchte, den in einer derartigen Situation
fokussiert sich jede Person auf das Abwehrverhalten gegen die Angreifer,
und so wird das Lernverhalten stark beeinträchtigt.

Achin
25 Tage zuvor

Meinen Respekt vor der beruflichen Lebensleistung von Frau Rasfeld.

Leider erfahre ich nicht, welche Ressourcen es bräuchte (Personal, Gebäude, Sachmittel), damit das Konzept ihrer Berliner Schule umgesetzt werden könnte. Dies wäre für eine Debatte hinsichtlich der nötigen Reformen des Schullebens aber notwendig, damit Ihre Ideen Früchte tragen. Ich würde mich über Zahlen, Daten und Fakten freuen.

Johann Friedrich H.
25 Tage zuvor
Antwortet  Achin

Auch hier wird die Ressourcenfrage wieder ausgeklammert, warum? Als Praktiker lassen mich solche Sätze ratlos zurück:

“Tragende Ideen von Zukunft sind mit dem Fokus auf das Lebendige, Verletzliche verbunden.”

Was bedeutet dies für die konkrete Ausgestaltung und Finanzierung für die Schulen eines Bundeslandes? Welchen Personalschlüssel, welche Gebäudesituation, welchen Etat hatte Frau Rasfeld im repräsentativen Vergleich mit ihren Berliner Schulleiterkolleg*innen während Ihrer Amtszeit zur Verfügung?

447
25 Tage zuvor

Was bedeutet diese Aussage überhaupt?

Bei genauerem Hinsehen: Garnichts.
Kultistensprache:
“Nur die Vergangenheit öffnet die Schlüssel für die Qualität eines menschenwürdigen Morgens!”
“Nur die Integration menschlicher Qualutäten macht aus starren Strukturen lebendige, atnende Systene!”

Ich kann den ganzen Tag so weitermachen, ohne dass ein Schüler auch nur eine Vokabel megr gelernt hat.

Lehrermythen
24 Tage zuvor
Antwortet  447

Laut Auskunft von Stefan Ruppaner, Schulleiter der Schulpreisträgerschule Alemannen-Schule, ist ein neues pädagogisches Konzept wie an seiner Schule genauso teuer, wie jede vergleichbare Schule in Baden-Württemberg auch.

Das “Praktiker-Argument” zieht nicht. Man braucht eine Vorstellung von einer anderen Pädagogik, um überhaupt eine Vorstellung von Zahlen entwickeln zu können.

Johann Friedrich H.
24 Tage zuvor
Antwortet  Lehrermythen

Leider gab Herr Ruppaner in diesem Bildungsmagazin auch auf Nachfrage keinen konkreten Informationen bezüglich Daten und Fakten zu dieser zentralen Frage:

https://www.news4teachers.de/2024/03/lehrerausbildung-taugt-nicht-fuer-zeitgemaesse-schule-stefan-ruppaner-schulleiter-der-alemannenschule-wutoeschingen-im-interview/

Fakten hierzu sind: Die Gemeinde Wutöschingen hat weniger als 7000 Einwohner*innen. Es wurden mehrere Neubauten für die dortige Gemeinschaftsschule errichtet. Der Gewerbesteuerertrag ist dort viel höher als in anderen kleineren Kommunen.

Es geht auch nicht um eine “Vorstellung um Zahlen”, sondern um eine realistische Einschätzung, welche Kosten Ideen oder “Leuchttürme” für die Fläche konkret mit sich bringen. Was soll den sonst die Grundlage der Entscheidungsfindung sein?

Alese20
24 Tage zuvor

Man kann die Schule ja mal kontaktieren, wenn man es wirklich wissen will. Viele Leute gehen dort hospitieren, um sich Tipps zu holen. Die Schule sprich auch auf vielen Kongressen vor.

447
24 Tage zuvor
Antwortet  Lehrermythen

Kein Problem.
Ich bin Neuerungen (nicht jedoch faktischen Lügenkonstrukten) gegenüber definitiv offen.

Übersichtspost Gesamtbudget/Personalkosten/Baukosten, entsprechendes Video?

Ahaaaaaaa, danke.
(Ausser ich habe mich gerade vergoogelt, was ich ausdrücklich nicht ausschliessen will)

Küstenfuchs
25 Tage zuvor

Ich habe ganz stark das Gefühl, dass diese Briefe nicht von Schülern aus dem Jahr 2024 kommen. Abgesehen davon, dass sie kaum die Sprache von Jugendlichen enthalten:

Unsere Hausaufgabenhefte platzen”? Die Erfahrungen der meisten Kolleginnen und Kollegen ist eine andere, nämlich die, dass vor 20 Jahren erheblich mehr HA aufgegeben wurden.

Das Schlimmste sind die Abfragen vor der ganzen Klasse.” In welchem Unterricht passiert das heute (noch)? Ich gehe von Ausnahmen aus, nicht von der Regel.

Die Frage von diesen Exen stellt sich für über 80% aller SuS überhaupt nicht (weil sie nicht in Bayern leben)

Auch das “Diktat der Stoffe” trifft nach der deutlichen Entschlackung vieler Lehrpläne so doch nicht mehr zu.

Dass 17-Jährige ausschließlich für die Schule arbeiten und keine Zeit mehr für irgendwas haben, kann ich nicht einmal ansatzweise im Bekannten- und Freundeskreis beobachten.

Und gegen diesen Quatsch, dass Schule und damit ich als Lehrer Kinder bei Fehlern niedermache, oder dass sie keine Fehler machen dürfen, dagegen verwahre ich mich aufs Schärfste.

Katinka
25 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Neulich hieß es doch erst, dass Jugendliche über 70 Stunden wöchentlich online sind. Und das sicher nur geringfügig für Schulisches… Ich denke eher, da liegt das Problem!

Andreas Schwichtenberg
25 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

““Das Schlimmste sind die Abfragen vor der ganzen Klasse.” In welchem Unterricht passiert das heute (noch)? Ich gehe von Ausnahmen aus, nicht von der Regel.”
Höre ich von fast der Hälfte meiner Nachhilfeschüler.

“Und gegen diesen Quatsch, dass Schule und damit ich als Lehrer Kinder bei Fehlern niedermache, oder dass sie keine Fehler machen dürfen, dagegen verwahre ich mich aufs Schärfste.”
Da wäre eine annonyme Befragung der Schüler sinnvoll. Wenn man sowas selber beurteilt ohne jedes Korrektiv, dann liegt man schnell daneben. Am anderen Ende der Hackordnung kann sich das eigene Verhalten ganz anders anfühlen.

Küstenfuchs
25 Tage zuvor

Was so die Hälfte ihrer Nachhilfeschüler so mitbekommen, hat doch anekdotische Relevanz angesichts der regionalen Begrenztheit und vermutlich auch der Fokussierung auf ein paar wenige Lehrkräfte.
An meiner Schule (Gymnasium in S-H) macht dies keine einzige Lehrkraft und das aus Gründen.

Professionelle Lehrkräfte nutzen ein anonymisiertes Feedback, seit diesem Schuljahr ist es in meinem Bundesland auch verbindlich für alle Lehrkräfte in allen Lerngruppen. Wir haben zudem in S-H schon seit Jahren ein Online-Tool, was u.a. auch das angstfreie Lernen abfragt und das ich selbstverständlich auch einsetze, und was bei ehrlicher Auseinandersetzung mit den Antworten auch den Unterricht besser macht. Denken Sie, wir sind auf oder hinter dem Mond, wenn Sie so “hilfreiche” Tipps geben? Und daher kann ich auch ehrlich zu mir selbst sagen, dass SuS in meinem Unterricht angstfrei lernen können.

Aber natürlich kann man gerne immer auf die bösen, kinderfeindlichen Lehrkräfte draufhauen, die bei riesigen Scheuklappen natürlich einen perfekten Sündenbock für mangelnde Schulleistungen abgeben. Das machen Sie offenbar ebenso gut wie Frau Rasfeld, die das letzte Mal vor knapp 10 Jahren vor einer Klasse gestanden hat. Durch eine Pandemie und die Digitalisierung ist das eine Ewigkeit her, sodass ich ihr Ahnungslosigkeit sowohl was heutige Pädagogik als auch Einblick in das Freizeitverhalten der Kinder unterstelle. Katinka hat oben schon darauf hingewiesen, dass repräsentative Umfragen zum Online-Konsum den durch einzelne (angebliche) Schülerbriefe “belegten” Behauptungen entgegenstehen.

Uwe
24 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ja, die Erfahrungen der anderen sind nur anekdotisch, die eigenen Erfahrungen sind natürlich ein getreues Abbild der Wirklichkeit. Und das es unfähige und sogar bösartige Lehrkräfte gibt: Ausgeschlossen. Und Schüler*innen die bedrückende und traumatisierende Erfahrungen schildern lügen alle. Oder sind die Ausnahme.

Canishine
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Ich wusste nicht, dass der Verzicht auf Noten aus mir und all den anderen bösartigen und unfähigen Lehrern bessere und fähigere Menschen macht. Gut zu wissen …

uwe
23 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Tja sinnentnehmendes Lesen ist nicht so einfach, es sollte häufig geschult werden. Aber ich geb Ihnen mal einen Tipp: Bösartige Menschen mißbrauchen gerne die macht und Noten sind nun mal ein Machtmittel, Ohne Noten können diese Menschen bedeutend weniger Schaden anrichten.

Mika
22 Tage zuvor
Antwortet  uwe

Noten sind Machtmittel? Für welche Macht denn? Du schreibst jetzt das Tafelbild ab, sonst kriegst Du ne 6?
Davon abgesehen, dass solche Drohungen nur was bringen würden, wenn dem Schüler wichtig wäre, keine 6 zu bekommen (was ich bei Arbeitsverweigerung für unwahrscheinlich halte), wäre diese Note rechtlich nicht begründbar und würde durch eine übergeordnete Stelle beanstandet werden.
Von welcher Macht sprechen Sie hier?
Und mit welcher Unverfrorenheit unterstellen Sie hier den KollegInnen, „bösartige Menschen“ zu sein?
Mich verwundert immer wieder, was Sie hier für Sprüche raushauen. Erinnert mich doch sehr an: „Was ich selber denk und tu, trau ich auch den andern zu“.

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Kein Lehrer hat die gesetzlich legitimierte „Macht“, Noten ohne Bezug zur gezeigten Leistung zu vergeben. Die Vergabe von Abschlüssen ist an die individuell gezeigte Leistung geknüpft.
Der Forist sprach von Noten als Machtmittel – diesen Kontext kann ich in den von Ihnen zitierten Artikeln nicht finden. Die Vergabe einer Note auf einem Abschlusszeugnis ist die Leistungsbeurteilung in diesem Fach und stellt das Ergebnis des (nicht zwangsweise von Noten begleiteten) Lernprozesses innerhalb eines Zeitraums dar.
Die Ziffernoten auf den Abschlusszeugnissen (andere Zeugnisse müssen keine Ziffernoten enthalten – es gibt solche Schulen in D) dienen lediglich der einfacheren Vergleichbarkeit.
Inwieweit spielt also „Macht“ bei der Notenvergabe eine Rolle?

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich vergebe keinen Abschluss, das macht die Schulleitung.
Ich sehe das übrigens anders mit der Machtausübung. Ich als Lehrkraft gehöre nicht zur Exekutive so wie die Polizei ( Ihr Beispiel).
Nach Art. 33 Abs. 4 und 5 Grundgesetz sollen ständige hoheitliche Aufgaben nur durch Beamtinnen und Beamte erfüllt werden. Wenn mein Job tatsächlich hoheitliche Aufgaben beinhaltet: wie erklären Sie, dass viele Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis arbeiten? Die dürften dann doch überhaupt keine Noten geben?

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist ein Satz im Internetauftritt des Landesbildungsservers BW, nun ja.

Exekutive heißt: das Gesetz durchsetzend. Die Schule, insbesondere die Lehrenden setzen die Schulpflicht nicht durch – dies erfolgt, je nach Bundesland, durch Jugendamt, Polizei und Ordnungsamt – nicht durch die Schule. Wir haben uns ans Schulgesetz zu halten, können aber keine Verordnungen dazu erlassen.

Wikipedia sagt dazu:
“Zur Exekutive gehören in Deutschland die Bundesregierung sowie alle verwaltungstätigen Behörden des Bundes, der Länder und der Kommunen, zum Beispiel Landesverwaltungen und alle nachgeordneten Vollzugsorgane wie StaatsanwaltschaftPolizeiJustizvollzugsanstalt und Finanzamt. Aber auch die hauptamtlichen Kreisverwaltungen (Landratsamt), Stadtverwaltungen und Gemeindeverwaltungen sowie die ehrenamtlichen Kreistage und Gemeindevertretungen gehören zur vollziehenden Gewalt.
Ein Beispiel für exekutives Handeln durch Verwaltungsbehörden ist die Erteilung eines Bußgeldbescheids wegen Falschparkens.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Exekutive

Ja, die Vergabe eines Schulabschlusses kann man als Verwaltungsakt analog zum Bußgeldbescheid ansehen. Den vergibt aber nicht der einzelne Lehrer, sondern die SchuLEITUNG.

Sei‘s drum, mich hat der Willküraspekt des Foristen gestört, das haben Sie richtig beschrieben.

Kritischer Dad*NRW
21 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Eine angestellte Lehrkraft im exekutiven Staatsdienst will solche Basics nicht wissen? Soll ich das ernst nehmen … oder wo ist die Kamera?

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Angehörigen des ÖD, die in einem Dienst- und Treueverhältnis gegenüber dem Staat stehen, sind: Beamte. Einfache Angestellte des ÖD stehen in einem Dienst-, nicht aber Treueverhältnis. Lesen Sie in Ihrer Quelle einfach weiter:
„Abs. 4 GG enthält den Funktionsvorbehalt des Berufsbeamtentums. Danach ist die Ausübung hoheitlicher Befugnisse als ständige Aufgabe in der Regel Angehörigen des öffentlichen Dienstes zu übertragen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen. Dem Berufsbeamtentum wird damit ein Mindesteinsatzbereich institutionell gesichert. 
Grundlage des Berufsbeamtentums in Deutschland sind die hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums (Art. 33 Abs. 5 GG). Diese sichern regelmäßig durch besondere Grundpflichten, die nur das Beamtenverhältnis kennzeichnen (§ 33 BeamtStG), eine institutionell garantierte qualifizierte, loyale und gesetzestreue Aufgabenerfüllung.[5][6] Gemeint ist nicht nur ein Funktionsvorbehalt für Beamte gegenüber anderen öffentlichen Bediensteten (Tarifbeschäftigten), sondern auch ein weitergehender Funktionsvorbehalt für öffentliche Bedienstete gegenüber privaten Dritten.“

Gut ist das auch hier zusammengefasst:
https://www.bundestag.de/resource/blob/424086/7e36cee463886d75d3eaa5ebd01d6a35/wd-3-007-16-pdf-data.pdf

Rüdiger Vehrenkamp
21 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Entscheidungen haben die Leistungen der Schüler als Grundlage, das geschieht ja nicht aus dem Blauen heraus. In der Hand haben es die Schüler am Ende selbst – dank der pädagogischen Freiheit, kann eine Lehrkraft hier ja nachjustieren und das meiner Erfahrung nach sehr oft zu Gunsten der Schüler.

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  uwe

“Ohne Noten können diese Menschen bedeutend weniger Schaden anrichten.” – sind Sie da sicher? Auch mit Worten kann man sehr viel Schaden anrichten in der Psyche eines Menschen/Schülers, unabhängig von einem Test/Zeugnis, einfach so ganz beiläufig im alltäglichen Umgang miteinander. Das müssen dann auch nicht unbedingt sie “bösen” Lehrer sein, manchmal Mitschüler, “Freunde”, social media und manchmal “können” das auch Eltern. Nur lässt sich das selten so direkt feststellen. Da ist es einfacher den Noten die “Schuld” zu geben.

Küstenfuchs
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Ich habe nie behauptet, dass es keine unfähigen Lehrkräfte gibt. Lesekompetenz würde da helfen. Ich bezweifele aber, dass Noten den Leidensdruck bei weniger emphatischen oder auch – wie sie es nennen – bösartigen Lehrkräften (schließlich war Bernd Höcke auch Lehrer) groß verändern.

uwe
23 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Doch da bin ich mir sicher: Bösartige Lehrer*innen haben in Schulsystemen wie z.B. dem Sudbary Schulen keine Chance. Die fliegen da einfach raus.

A.J. Wiedenhammer
23 Tage zuvor
Antwortet  uwe

Mir erschließt es sich nicht, wie unfähige Lehrer ohne Notengebung zu fähigeren werden sollen.
Und “Rauswurf”? Wer soll das beurteilen, die “Unfähigkeit” (eigentlich sollte das während der nicht unerheblich dauernden Ausbildung geschehen sein) und die “Bösartigkeit”? Etwa Schülerbriefe? (Oder, wie jüngst hier, Socialmediaschaffende?)
Außerdem hat die Notengebung nichts mit der Möglichkeit (oder Unmöglichkeit) von Lehrerrauswürfen zu tun. Nicht alles vermischen, bitte.

Ja, es soll (Privat-)Schulen geben, die ihre Kollegen handverlesen aussuchen dürfen.
Nur tun die das manchmal auch bei ihren Schülern.

uwe
22 Tage zuvor

Mir erschließt es sich nicht, wie unfähige Lehrer ohne Notengebung zu fähigeren werden sollen.”

Vielleicht mal den Unterschied zwischen “weniger Schaden anrichten” und “besseren Lehrer werden” herausarbeiten.

“Und “Rauswurf”? Wer soll das beurteilen, die “Unfähigkeit” (eigentlich sollte das während der nicht unerheblich dauernden Ausbildung geschehen sein) und die “Bösartigkeit”? Etwa Schülerbriefe? (Oder, wie jüngst hier, Socialmediaschaffende?)
Außerdem hat die Notengebung nichts mit der Möglichkeit (oder Unmöglichkeit) von Lehrerrauswürfen zu tun. Nicht alles vermischen, bitte.”

In Sudbary Schulen dürfte ein Lehrer*in die mobbt vermutlich kaum lange überstehen.

447
25 Tage zuvor

Supergeheimtipp: Schüler “lügen”/verarbeiten Situationen unangenehmer Art zum Erhalt des Selbstbildes in Bruchteilen von Sekunden.

Ganz was neues.

Da wird dann eben aus
“Vokabeltest verkackt, weil die Nacht vorher noch um drei am Smartphone”
dann
“Gedemütigt beim Vokabeltest”

Karl-Heinz
25 Tage zuvor
Antwortet  447

Ach so, ja klar: wenn man (Lehrer) schlecht weg kommt, hat das Gegenüber (Schüler) eben gelogen. Das ist so dermaßen stumpf, das hat schon was trumpeskes.

447
24 Tage zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Nö.

Und nur zu Ihrer Info:
Vokabelabfragen bei mir sind 100% freiwillig und NIEMALS muss irgendjemand gegen seinen Willen was vor der Klasse “vortanzen”.

Feste Unterrichtsregel bei mir seit Ende Ref.

Karl-Heinz
24 Tage zuvor
Antwortet  447

Haben Sie überhaupt verstanden, was ich geschrieben habe? Scheint nicht so…

447
22 Tage zuvor
Antwortet  Karl-Heinz

Ich komme einfach gleich zum Kern und erspare uns den Tanz drumherum.

Uwe
24 Tage zuvor
Antwortet  447

Und Lehrer*innen sind alle total kompetent, supergerecht, mißbrauchen niemals ihre Macht und sind immer total ehrlich.

Küstenfuchs
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Das hat niemand behauptet. Die Frau Rasfeld unterstellt hingegen pauschal allen Lehrkräften böses (“Gewalt des Systems”).

Alese20
24 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Genau: “des Systems”. Wieso nehmen das hier so viele gleich persönlich? Hier ist doch auch niemand wirklich glücklich mit dem System. Warum dann all das Rumgehacke auf Alternativen? Ist mir gänzlich unverständlich.
Ein wenig Offenheit täte vielen hier gut.

Küstenfuchs
24 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Warum nehmen das viele persönlich? Sämtliche Darstellungen von Frau Rasfeld sind eine Anklage, und alle sind pauschal formuliert und damit gegen alle Lehrkräfte gerichtet.

Alese20
24 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ich hab den Text nicht so gelesen…

AvL
24 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Wo schreibt Frau Rasfeld derartiges ?

447
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Nö.

Aber, wie so oft:
Mein Schulkosmos muss nicht der ihrige sein.

Z.B. sind unangekündigte Tests zwar 100% erlaubt, aber null Prozent akzeptiert.

Ich selbst führe sie ebenfalls nicht durch.

uwe
22 Tage zuvor
Antwortet  447

Es geht um die MÖGLICHKEITEN die narzisstische oder andersartig bösartige Lehrer*innen haben. Gib solchen Menschen macht und sie werden sie mißbrauchen. Das ist ein systemisches Problem. Und Noten bedeuten nun mal Macht.

A.J. Wiedenhammer
23 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Nein, Politiker sind auch nicht alle kompetent, ehrlich und mißbrauchen niemals ihre Macht.
Polizisten auch nicht. Verwaltungsangestellte auch nicht.
Klempner auch nicht.
Steuerberater auch nicht.
Eltern auch nicht….

Also, wir kanstatieren: Menschen sind nicht alle … (hier Adjektive Ihrer Wahl einsezen).
Welch’ tiefschürfende, gänzlich unerwartbare Erkenntnis.

uwe
22 Tage zuvor

Nein, Politiker sind auch nicht alle kompetent, ehrlich und mißbrauchen niemals ihre Macht.” Und können abgewählt werden. Versuch das mal mit einem Lehrer.
“Polizisten auch nicht. ” Weswegen sie kontrolliert werden “Klempner auch nicht.
Steuerberater auch nicht.” Kann man verklagen wenn sie Mist bauen “Eltern auch nicht….” Weswegen es ein Jugendamt gibt.

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  uwe

Ich weiß echt nicht, was Sie eigentlich wollen. Haben Schüler mit einem Lehrer ein Problem, können sie bzw. ihre Eltern mit ihm, dem Fachkonferenzleiter, dem Schulleiter, dem zuständigen Schulrat, der Schulamtsleitung, dem Kultusministerium diesbezügliche Gespräche führen. Gefallen ihnen die dabei erzielten Ergebnisse nicht, bleibt ihnen der Klageweg offen. Sie tun hier so, als ob „böswillige, machtmissbrauchende Lehrer“ die Regel im Schulsystem wären, denen Millionen von Schülern hilf- und schutzlos ausgeliefert wären. Das ist doch Blödsinn!

Lisa
24 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ich glaube, dass diese Aussagen nicht aus Deutschland kommen. Klingt nach Singapur oder Südkorea.

Pauker_In
20 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Nein – die meckern nicht. Die lernen.

Philine
25 Tage zuvor

Ohne Noten keine Angst mehr, keine Konkurrenz, keine Sucht und keine Erschöpfung – und das soll man ernst nehmen? Viel besser wäre es, den Kindern Selbstvertrauen und eine souveräne Einstellung zu Bewertungen als schlichte Rückmeldung zu vermitteln.

Alese20
25 Tage zuvor
Antwortet  Philine

Ich nehme es erst – ich sehe es tagtäglich bei meiner Tochter, obwohl ich versuche, ihr das auszureden. Ich versuche ihr zu vermitteln, “Noten sind nicht sooo wichtig, du musst es nur verstanden haben. Wenn dann trotzdem Fehler in der Arbeit passieren – völlig egal!” Aber es kommt nicht bei ihr an. Sie hat an sich einen hohen Anspruch. Das war nicht immer so. Das war ein schleichender Prozess und ich weiß nicht, wo das herkommt. Wir, als Eltern machen den Druck nicht.
Ich glaube, das ist vermehrt auf dem Gymnasium so, dass SuS sich unter Druck setzen. Das war bei mir damals nicht so…

Küstenfuchs
25 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Wäre ihr eigener Anspruch und der damit verbundene Druck denn soviel geringer, wenn es keine Noten (sondern Feedback in anderer Form) geben würde?

Alese20
25 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Das kann ich natürlich nicht seriös wissen. Das müsste man ausprobieren. Zumindest wäre das Messwerkzeug weg und damit auch die vergleichbare Kennzahl des Erfolgs oder Misserfolgs.

Das alleine wird natürlich nicht das Allheilmittel sein, wie immer. Könnte aber helfen….

Küstenfuchs
24 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Leider neigen einige wenige (meist) Mädchen zum Perfektionismus. In meinem skandinavischen Bekanntenkreis weigert sich eine 15-Jährige, Deutsch zu reden, obwohl sie durch ihre deutsche Mutter und den Deutschunterricht (nur Bestnoten) dies vermutlich recht gut kann. Aber sie weiß, dass sie Fehler macht, was ja klar ist, weil unsere Sprache nun mal schwierig ist. Und daher: Kein Wort Deutsch. Das ist aber keine Frage von Noten.

unverzagte
24 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Es wäre mit Sicherheit ein vollkommen anderer “Druck”, da ein ausformulierter Text wesentlich aussagekräftiger zu differenzieren vermag als eine simple Note in Form einer Zahl.
Zahlen verführen leichter zur Illusion von Vergleichbarkeit und schüren somit schneller ein Konkurrenzverhalten.

Unfassbar
24 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Ein Zeugnistext vermag es gerade nicht, weil der positiv formuliert werden muss. Es ist also viel wichtiger, was nicht drin steht, was man aber erkennen muss. Der viel höhere Aufwand bei der Erstellung und das Gespräch, bei dem der Text in die Zahl übersetzt werden muss, kommen noch dazu.

unverzagte
23 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wohlwollend ist nicht dasselbe wie “positiv”. Ein Bericht soll sachlich und gerechtfertigt sein, d.h. bei weitem nicht, dass alles schön gefärbt zu sein hat.
Seltsam, dass die mir bekannten Kollegien dieses Problem tatsächlich nie hatten.

Kritischer Dad *NRW
23 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Schon mal verschiedene Arbeitszeugnisse gelesen und verglichen – “war stets bemüht”?

Andreas
24 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich soll für jede Halbjahresnote ein schriftliches, ausformuliertes Feedback geben? Das würde ich nur mit Textbausteinen machen, ansonsten lehne ich das ab! Gott wäre das als Schüler demotivierend, am Ende so eine Klatsche zu bekommen.

RSDWeng
24 Tage zuvor
Antwortet  Andreas

Das Problem ist hier auch, dass viele Schüler und auch Eltern
mit den beschönigenden Beurteilungen nichts anfangen bzw. nur wenig anfangen können.
Noten hingegen sprechen eine klare Sprache, und fast alle Schüler wollen Noten, sich mit Mitschülern vergleichen können. Das darf allerdings nicht in erbitterte Konkurrenzkämpfe ausarten.
Wenn ich Hausaufgaben, die in Bayern ja nicht benotet werden dürfen, mit vielen Anmerkungen und Hilfsangeboten versah, war die erste Frage bei der Rückgabe immer: Welche Note wäre das?

Rüdiger Vehrenkamp
24 Tage zuvor
Antwortet  Andreas

Vor allen Dingen verstehen weder Schüler noch Eltern aus bildungsfernen Familien, was diese Texte überhaupt bedeuten sollen. Allumfassende Lesekompetenz ist heutzutage leider nicht mehr vorauszusetzen.

potschemutschka
24 Tage zuvor

… und auch für Eltern nicht-deutscher Muttersprache sind diese verbalen oder Kompetenz-Zeugnisse oft nutzlos, da unverständlich.

unverzagte
23 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Unbedingt alle langfristig verblöden lassen mit einfach verständlichen Ziffern, schon klar.

Alese20
22 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Es gibt heutzutage eine Translator-App. Einfach abfotografieren und einem wird der Text übersetzt. Das dürfte kein Problem mehr sein…

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Kann man natürlich machen, aber kann die App auch zwischen den Zeilen lesen oder übersetzt sie eher “korrekt”. Versuchen Sie es doch z. B. mal mit der beliebten Arbeitszeugnis-Floskel: “XYZ war stets bemüht, seine Aufgaben zu erfüllen.” Die meisten D-Muttersprachler dürften wissen, wie das gemeint ist. Aber wissen das auch Nicht-Muttersprachler, die mit den “Absurditäten” in DE (noch) nicht so vertraut sind?

Alese20
22 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich wüsste nicht, dass Schulzeugnisse wie Arbeitszeugnisse verklausoliert sein müssen. Wie wäre es mit Ehrlicheit, aber nicht nur mit Fehlerbrille. …..das klappt schon besser oder gut, dort sollte xy noch etwas mehr Zeit in Vokabeln lernen investieren …

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

„Besser“ ist keine quantifizierbare Kategorie: was bedeutet das? Besser als letztes Jahr? Besser als der Durchschnitt? Und ist „besser“ ausreichend im Sinne der Lehrplanziele?
Wie viel ist „etwas mehr Zeit“? Zehn Minuten? Pro Woche? Und woher wollen Sie wissen, ob es an „zu wenig investierter Zeit“ liegt, dass xy seine Vokabeln nicht kann? Den Sachstand beschreibt eine solche Formulierung jedenfalls nicht.

Alese20
21 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Das war doch nur ein laxes Bsp. für Ehrlichkeit und keine konkrete Vorlage.
Da würde man sich dann vermutlich eh auf Satzbausteine einigen. Mir ist nur wichtig, dass diese auch ehrlich sind und nicht wie hier oft geschrieben wir, das Bild verzerren. Die GS kriegt das doch auch hin….
Warum sind hier eigentlich so viele auf Krawall gebürstet?

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Könnten Sie bitte ein paar “ehrliche Satzbausteine” als Beispiele vorstellen? Ich kann damit nicht so richtig etwas anfangen, wie das für verschiedene Fächer und Klassenstufen aussehen könnte. Danke!

Alese20
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dafür gibt es schon verschiedene Tools. Suchen Sie sich das passende aus. Werden hier vorgestellt: https://www.lehrerfreund.de/schule/1s/verbale-beurteilung-zeugnis/4392
Das gibt es auch nicht nur diejenigen, die verklausuliert und positiv sind. Ein Bsp: Lehrerfreund versucht oft die Aufmerksamkeit der Klasse durch provozierende Verhaltensweisen zu erlangen. Arbeitsaufträge werden von ihm selbstständig erfasst und weitgehend ohne fremde Hilfe in einer angemessenen Zeit erledigt. Er zögert meist lange, bis er sich wirklich mit dem Arbeitsauftrag beschäftigt. Häufig verhält sich Lehrerfreund recht unruhig, lenkt dadurch Mitschüler ab und stört den Unterricht. Regelmäßig fehlen Lehrerfreund Arbeitsmittel, auch seine Zuverlässigkeit bei der Erledigung von Aufträgen lässt sehr zu wünschen übrig.

In vielen Fällen versucht Lehrerfreund sich bei Konflikten im Hintergrund zu halten und vertritt nicht beharrlich seine Meinung. Im Unterricht fehlt Lehrerfreund nie unentschuldigt und erscheint allzeit pünktlich. Gründlich und vollständig erledigt er seine schriftlichen Hausaufgaben. Er arbeitet lieber allein und reagiert auf Aufforderungen zur Beteiligung an Gruppenaufträgen abweisend. Regeln und Vereinbarungen hält er zuverlässig ein. Mit gut durchdachten und begründeten Ansichten oder Lösungsvorschlägen zeigt er eine vorbildliche Lerneinstellung. Bei Problemstellungen beteiligt er sich besonders aktiv und zeigt mit gut durchdachten Äußerungen, dass er über tiefgründiges Wissen und kreatives Denkvermögen verfügt.

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Danke! Dieses Beispiel gibt Aufschluss über das Sozial- und Lernverhalten von “Lehrerfreund”. Dsas ist schon einiges an Text. Jetzt für jedes Fach und die verschiedenen Kompetenzen noch einmal mindestens ebensoviel, oder eher mehr an Text. Haben Sie schon mal an einer Brennpunktschule mit sehr vielen bildungsfernen Familien und Eltern nicht-deutscher Herkunft gearbeitet? Glauben Sie wirklich, dass diese sich das alles durchlesen und auch wirklich alles verstehen, selbst wenn eine App das übersetzt? Noch dazu, wenn in der Familie mehrere Kinder mit so einem Zeugnis nach Hause kommen? Sie sollten wirklich mal einen Praxistest dazu machen!
Wie sagte mal eine Mutter hier, als Sie die Begründung für den Tadel ihres Sohnes erhielt, zu uns: “Mit dem Sch..ß können Sie sich den Ar… abwischen.” – und das war nur eine knappe halbe A4 Seite Text! 🙂
Mit solchen Text-Ungeheuern als Zeugnis hängt man mMn.noch mehr Schüler ab. Auf Noten können auch bildungsfernere Eltern und Nicht-Muttersprachler positiv oder negativ reagieren, aber nicht auf solche (für zu viele unverständliche) Textwände!

Alese20
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wie gesagt, das geht für LuL ganz leicht über ein Tool und gibt vielleicht auch mehr Aspekte über Lerninhalte. Und denjenigen Eltern, denen der Text am A… vorbeigeht, die interessieren sich vermutlich auch nicht wirklich für die Ziffern. Das Problem mit der Übersetzung sehe ich Dank KI nicht so stark wie sie.

Ich wäre eher für Angaben über eine Art Level ( bspw. Basis, Fortgeschritten, Experte), um einen inhaltlichen Richtwert abzugeben plus Angabe zum sozialen und Lernverhalten.
Das Verhalten findet heutzutage überhaupt garnicht auf Zeugnissen statt – das ist auch nicht der richtige Weg.

unverzagte
23 Tage zuvor

Weil jemand etwas nicht verstehen könnte, konfrontieren wir ihn ausschließlich mit Bekanntem…Ihr Ernst ? Abgesehen davon, ist die Möglichkeit des Nachfragens gegeben, bei Ihnen nicht ?

Rüdiger Vehrenkamp
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich bin Sozialarbeiter. Oft benötigt es für entsprechende Nachfragen einen Dolmetscher. Mit einer Note kann jeder gleich etwas anfangen. Die seitenlangen Ausführungen in Lernentwicklungsberichten stoßen mitunter auf bildungsferne Familien. Oft saßen wir schon gemeinsam mit diesen Familien am Tisch und gingen die Zeugnisse (aka Lernentwicklungsberichte) der Kinder gemeinsam durch. Am Ende war immer die Frage: “Und welche Note ist das jetzt?”

unverzagte
21 Tage zuvor

Wundert Sie das ? Die Frage kommt doch nur, weil Betroffene offensichtlich nichts anderes außer Einzelnoten als letzte und unanfechtbare Wahrheit vermittelt bekommen haben.
Was fängt denn jede*r gleich mit einer Note an? Gibt sie auch nur ansatzweise einen klitzekleinsten Hinweis, was genau als “gut” oder “mangelhaft” verurteilt wurde?

unverzagte
23 Tage zuvor
Antwortet  Andreas

Textbausteine sind für Sie also eine Klatsche ? Sagt lediglich etwas über Ihr Verhältnis zur Sprache aus.

Uwe
24 Tage zuvor
Antwortet  Philine

Man kann auch Kindern Resilienz gegen verprügeln beibringen und die körperliche Züchtigung wieder einführen. Und Noten sind keine Rückmeldung sondern dienen der Selektion. Du schlägst Gaslighting vor (ich verprügeltes dich ja nur zu deinem besten)

Philine
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Ich wüsste nicht, dass ich Ihnen das Du angeboten hätte. Aber davon abgesehen: Ich halte nichts von Autorität um ihrer selbst willen und auch nichts von Repression, das Relitätsprinzip hat mich aber gelehrt, dass Rückschläge und sogar Scheitern im Leben nicht zu vermeiden sind (selbst bin ich zum Beispiel bei der Führerscheinprüfung durchgefallen). Das ist bitter, aber wenn man nicht lernt, mit “enttäuschendem Feedback” konstruktiv umzugehen, ist der Aufprall später umso härter.

Uwe
24 Tage zuvor
Antwortet  Philine

Das mit dem Du ist ein peinlicher move und Strohmänner verdreschen auch. Ich kann mich nicht erinnern gefordert zu haben Kindern alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, ebensowenig hab ich gefordert alle negativen Rückmeldungen zu unterlassen …….

447
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

…und jeder in der Praxis stehende Lehrer weiß, wie es bei Berichtszeugnissen abgehen wird.
Es wird keine klar erkennbaren negativen Rückmeldungen geben dürfen.

uwe
23 Tage zuvor
Antwortet  447

Klar als Naturgesetz. Strohmänner verdreschen geht weiter. Langweilig.

unverzagte
23 Tage zuvor
Antwortet  447

Wo soll dieses unsinnige Gerücht bitte stehen? Hamburg ist sicher keine Insel der Ausnahme, die es “erlaubt” Klartexte zu verfassen.

potschemutschka
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Was ist bei “negativen Rückmeldungen” anders als bei “negatven Noten”?

uwe
23 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Negative Rückmeldungen können sich auf das Arbeitsverhalten beziehen , sind konstruktiv, vergleichen nicht mit anderen und sind vor allem objektiver als irgendeine Zahl.

Unverzagte
22 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Den Unterschied zwischen Buchstaben und Zahlen lassen Sie sich besser von Vorschullehrräften erläutern.

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  Unverzagte

Ähh, wo schrieb ich etwas von Zahlen?

unverzagte
22 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ist eine Note bei Ihnen keine Zahl? Interessant…

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Interessante Frage! Sind Schulnoten nun Ziffern, Zahlen oder “nur” ein Bewertungsmaßstab/ Rangordnung? Man “rechnet” ja eher weniger mit ihnen (außer man berechnet den Durchschnitt), man könnte also stattdessen auch Buchstaben, Sterne (wie im Restaurant) oder sonst etwas verwenden. Hmm, da bin ich echt überfordert und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass mir das jetzt eine Vorschullehrkraft erläutern kann. Aber falls doch, oder vielleicht Sie selbst,würde ich mich über eine Klärung der Frage freuen. Danke!

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wie ist das eigentlich mit BankNOTEN? Auf dem 5-Euro-Schein steht eine Ziffer, auf den anderen Zahlen und warum heißen die Geldscheine eigentlich Banknoten? Schüren diese Noten auch Ängste und was kann man dagegen tun? Sind dann auch die Lehrer schuld? 🙂

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

@unverzagte
“Ist eine Note bei Ihnen keine Zahl?” – mit Ziffern werden Zahlen dargestellt, also verschriftlicht. Die Noten 1-6 sind also genaugenommen auf dem Zeugnis oder unter einem Test Ziffern (da einstellig und schriftlich). Was ist aber mit der mündlichen Aussage: “deine Leistung entspräche einer 3 (wenn es Noten gäbe).” Dann wäre diese “mündliche” 3 eine Zahl, oder?
Verdammtes Fragenkarussell: Warum kann man eigentlich die AnZAHL der fehlenden Erzieher in einer Kita mit 3 angeben? 3 ist in dem Fall doch eine Ziffer. Andererseits werden woanders die fehlenden Lehrer mit z. B. 1325 beZIFFERt. Aber alles über 9 sind doch Zahlen, keine Ziffern (in schriftlicher Form). Warum kann ich mit einem 5-Euro-Schein beZAHLen? Da steht doch nur eine Ziffer drauf.
Mit diesen “Besonderheiten” der deutschen Sprache will ich Sie jetzt nicht ärgern, sondern Ihnen klarmachen, wie schwierig es für Nicht-Muttersprachler (und auch für viele Muttersprachler) ist, Feinheiten unserer Sprache richtig zu verstehen. Nicht jeder hat Germanistik studiert!

Kritischer Dad*NRW
22 Tage zuvor
Antwortet  Unverzagte

Vorschule – ob dieser Verweis wohl die richtige Empfehlung ist.

Gestern schreiben Sie “mit einfach verständlichen Ziffern” und nun sind es für Sie nur “Zahlen“. Es geht doch um Ziffernnoten, interessant und verständlich …

Letzten Monat gab es so etwas zu Religionsunterricht mit Vielfalt und Sie machten daraus Einfalt.

RSDWeng
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Bitte mich nicht in die rechte Ecke stellen.
Ohne Selektion nach Leistung läuft in unserem System nichts. Je später die Selektion erfolgt, um so schlimmer ist sie für die Ausselektierten.

Karl-Heinz
24 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Genau! Je früher man die Auszusortierenden auf den ihnen zustehenden Platz verweist, desto weniger kommen sie auf dumme Ideen!

Kritischer Dad*NRW
23 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Ausselektion ist schon eine deutlich aussagekräftige rechtsorientierte Ansicht aus NS-Zeiten.

uwe
23 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

In die rechte Ecke stellst du dich mit deinen Aussagen.

unverzagte
23 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Allein der Ausdruck Selektion konnotiert die Sortierung an der Rampe z.B. in Ausschwitz: Entweder bis zum Tod durch Arbeit, Hunger oder Seuchen verelenden oder gleich vergasen.

In welche Ecke möchten Sie denn gestellt werden ?

RSDWeng
23 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich wehre mich dagegen, dass meine Aussagen mit der Rampe in Konzentrationslagern in Verbindung gebracht werden.
Selektion bedeutet Auswahl, Auslese, die Möglichkeit, Alternativen zu wählen. Und das gibt es doch heute überall: beim Autokauf, in der Bundesliga, in der Witschaft

Mika
23 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Ignorieren Sie das Rumgetrolle. Es ist en vogue, mit der Rassismus- oder Nazikeule draufzudreschen, sobald sich eine Gelegenheit bietet, um sich nicht mit dem Argument sachlich auseinandersetzen zu müssen.

RSDWeng
23 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Vielen herzlichen Dank!

unverzagte
23 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Konnotation bedeutet, das was in einem Begriff assoziativ mitschwingt.
Für mindestens sechs Millionen Juden sowie Romas, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Farbige, polit. Andersdenkende, poln. u. sowjet. Kriegsgefangene insbesondere Überlebende verweist das Wort auf die Alternative haben zwischen Vergasung und Zwangsarbeit.

Und ja, unzählige Deutsche nutzen diesen schwerbelasteten Begriff vollkommen unbefangen und überall. Ein Grund, warum wir im Ausland nicht gerade für unseren sensiblen Umgang mit Sprache bekannt sind.

Mika
23 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Sie sollten sich nicht an der im Nationalsozialismus betriebenen Umdeutung des Wortes „Selektion“ zur Selektion von Menschen für die Vernichtung beteiligen und damit zulassen, dass Faschismus Sprache nachhaltig verändert.
Geben Sie dem Wort seine ursprüngliche Bedeutung als ein Prinzip von Evolution wieder zurück.
https://de.wikipedia.org/wiki/Selektion_(Evolution)

Mika
22 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zwischen „Selektion an der Rampe“ und „selektiver Schule“. Ich finde eher die Gleichsetzung gruselig.

Mika
22 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Mein Problem ist nicht Ihre Auffassung bzgl. selektiver Mechanismen in Schule. Die teile ich zum großen Teil.
Mein Problem ist die Verharmlosung von Faschismus, wenn man den Gebrauch des Wortes im Kontext der Schulbildung gleichsetzt mit der Selektion von Menschen im Kontext Konzentrationslager.

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Schade, Sie haben meinen Beitrag ganz offensichtlich nicht verstanden.

Lera
21 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

„Wir müssen weg vom Zwang zur ständigen Einordnung der Schülerinnen und Schüler in vermeintlich homogene Lerngruppen. Nur wenn Heterogenität akzeptiert wird, kann zukünftig eine neue Lern- und Leistungskultur entstehen, in der nachhaltiges Lernen im Sinne einer echten Kompetenzaneignung im Vordergrund steht.“

Als Grundschullehrer in SH sage ich Ihnen:

Wir haben das alles bereits – und die Leistungen sind im freien Fall. Genau wie die Motivation der Kollegen.

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Assoziation ist keine Gleichsetzung, da dürfen Sie gern deutlicher unterscheiden.

A.J. Wiedenhammer
23 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

“Ein Grund, warum wir im Ausland nicht gerade für unseren sensiblen Umgang mit Sprache bekannt sind.”

Bitte näher erläutern, dieses Phänomen ist mir nicht bekannt!

Im Augenblick schlägt uns aus dem Ausland wohl eher Mitleid bis Häme diesbezüglich entgegen, wenn’s denn überhaupt jemanden interessiert.
(Oder meinen Sie die von der Sensibilität der Sprache vollkommenen überraschten Danksagungen amerikanischer “Natives”, die sich zwar selbst in Indian Associations organisieren, aber zutiefst gerührt sind, wenn hierzulande das böse Wort “Indianer” ausgemerzt wird.)

unverzagte
21 Tage zuvor

Dies Phänomen war auch mir unbekannt: In einem germanistischen Hauptseminar wurde es von einem Professor ca. 1994 im Kontext unserer scheinbar unbeschwerten Verwendung des Selektionsbegriffes erläutert. Der einst lateinisch Ausdruck ist durch die perfektionierte Massenmordindustrie eben leider nicht mehr “neutral” verwendbar. Es sei denn die damit verbundenen Assoziationen insbesondere von Betroffenen werden ignoriert.
Es ging im Seminar primär um den jüdischen Theatermacher George Tabori. Erinnerter Lieblingsspruch von ihm “Scheitern, immer wieder scheitern, erfolgreicher scheitern!”

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

@unverzagte
Das sagte ein Professor? Wenn ein Professor sagt, dass z. B. die Impfung gegen Corona notwendig ist und ein anderer sagt, sie schadet Ihnen. Welcher hat Recht? Ich glaube, viele Professoren (v. a. der Biologie oder Agrarwissenschaft) haben da vielleicht eine andere Meinung und verwenden nach wie vor den Begriff “Selektion”. Allerdings bin ich mir sicher, dass diese auch wissen, dass der Begriff von den Nazis missbraucht wurde. Wenn wir alle Wörter/Begriffe, die in der Nazi-Zeit missbraucht wurden, würde nicht mehr viel übrig bleiben. Und nicht nur das, dann müsste man z. B. auch das “Dirndl” verbieten!

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

@unverzagte
Eines wüsste ich noch gern: Sind Sie und Ihr einer Professor auch bei “Volkswagen” so konsequent? Sind VW-Fahrer rechts und unsensibel? Während das Wort “Selektion” und das “Dirndl” keine Erfindungen der Nazis sind, aber von denen missbraucht wurden, ist die Marke “Volkswagen” eine Erfindung der Nazis und es wurden viele Zwangsarbeiter beschäftigt. Ich hoffe, Sie haben sich bisher immer geweigert in einem VW (mit)zufahren und alle VW-Fahrer über die Geschichte dieser Marke belehrt! Ansonsten wären Ihre Ausführungen hier ziemlich unglaubwürdig!
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Gruendung-des-Volkswagenwerks-Autofabrik-diente-erst-der-Ruestung,vwwerk2.html
Immerhin “schon” 1998 entschied sich VW sich dieser Geschichte zu stellen:
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/1998-beschliesst-Volkswagen-Hilfsfonds-fuer-NS-Zwangsarbeiter,zwangsarbeiterfonds100.html

-mm-
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Erstmal Danke, dass sie den Begriff Konnotation erklären. Wäre ohne sie wahrscheinlich keiner drauf gekommen und das ist doch auch mal eine schöne deutsche Eigenschaft: Anderen Begrifflichkeiten erklären zu wollen. Aber das abschließenden Fazit hab ich nicht so ganz verstanden:
“Ein Grund, warum wir im Ausland nicht gerade für unseren sensiblen Umgang mit Sprache bekannt sind.” Gibt es dafür irgendwelche Belege? Ich kenne eine ganze Latte Urteile, begründet oder auch nicht. Auch die meisten gängigen Vorurteile, die es im Ausland gegenüber Deutsche gibt. Aber das wir jetzt unter besonders unsensiblem Sprachgebrauch leiden oder dafür sogar bekannt sind (vgl, mit anderen Nationen) wusste ich bisher noch nicht. Eher für das überkorrekte, pedantische Korrigieren unserer Mitmenschen. Gerne auch bei Menschen, die der deutschen Sprache weniger mächtig sind. Klar, die Deutsche Sprache klingt im vgl zum niedlichen Niederländisch oder melodischem Französisch hart. Aber der Klang der Sprache war ja hier in ihrem Beitrag nicht gemeint.

unverzagte
22 Tage zuvor
Antwortet  -mm-

Gern geschehen, freut mich, dass sprachwissenschaftliche Fachbegriffe, die mir erst im Germanistikstudium begegeneten, hier zur Allgemeinbildung gehören sollten.
Ob es Belege zum Ruf vom unsensiblen Sprachgebrauch gibt, müsste ich erst recherchieren – wird aber bissel dauern.

Marion
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Wie bitte? Der Begriff “Konnotation” ist ein sprachwissenschaftlicher Fachbegriff und begegnete Ihnen erst im Germanistikstudium?
Ich hab nicht mal Abitur – und kenne den Begriff trotzdem.
Ich denke in einem Lehrer-Forum sollte er schon zur Allgemeinbildung gehören.
Aber sei’s drum. Hauptsache sensibel.

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  Marion

Ach Marion, wer kann sich schon mit Ihren umfassenden, sensiblen Kenntnissen messen – ich ja schon mal gar nicht.
Unabhängig davon bleibt es auch ein sprachwissenschaftlicher Fachbegriff, bitte gern.

Marion
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Sie plädieren einerseits so leidenschaftlich für einen sensiblen Umgang mit Sprache, und merken andererseits nicht, wie belehrend Sie hier auftreten.
Mehr noch als das WAS Sie sagen, stört mich WIE Sie es sagen.
Sie würden selbst bei einer Debatte über das Paarungsverhalten von Erdkröten früher oder später einen Grund finden, Ihren Mitforisten irgendwas mit Nazi unterzujubeln.

Unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  Marion

Es steht Ihnen weiterhin frei, Beiträge zu lesen oder auch nicht.

Fräulein Rottenmeier
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Sie sind wirklich schlimm! Andere Foristen ständig angehen, aber selber nichts einstecken können. Machen Sie das auch mit Ihren Kindern und den Eltern….?

Unverzagte
21 Tage zuvor

Mustergültiger Beitrag für persönlichen Angriff.

PaPo
20 Tage zuvor
Antwortet  Unverzagte

“aber selber nichts einstecken können.”
q.e.d. – Sie hätten dem Fräulein auch schlicht mit ‘Ja!’ antworten u./o. sie als “ungläubig[e] Verdammt[e]” (Ihr Zitat) bezeichnen können.

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Bitte Ironie-Dedektor mal überprüfen!

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bitte Beitrag auf Sinngehalt checken.

O. Birkenstock
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

“Germanistikstudium” und “Allgemeinbildung”
Hohe Ansprüche. Ich hoffe für Sie, das Fenster ist bodennah (wegen der Sturzhöhe als Gefahrenabwehr). Sprachwissenschaftlich also, so wie Sie bei mir und weiteren Foristen dauernd die Worte in Ihren Antworten verdrehen.

-mm-
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Zur Ergänzung: Wir reden hier ja vom deutschen Otto Normal Bürger. Also nicht von auffälligen Randgruppen, die sich öffentlich daneben benehmen.

unverzagte
22 Tage zuvor
Antwortet  -mm-

Versteh Ihren letzten Beitrag nicht: Es geht hier doch um die Wirkung der Wortwahl – was hat die mit Otto oder Randgruppen zu tun ?

Marion
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Was ich eigentlich sagen will ist:
Es geht im Artikel um die Frage, ob Noten einen unzumutbaren Druck auf Schüler ausüben.
Darüber kann man diskutieren.
Es gibt berechtigte Argumente sowohl pro, als auch contra Noten.
Warum kommt es inzwischen bei fast jeder Debatter, egal zu welchem Thema, zu solchen Auswüchsen?
Gerade noch über Noten diskutiert – plötzlich bei “Auschwitzrampe”, “Konzentrationslager”, “Vergasung” und “Zwangsarbeit” gelandet und weiter oben wird mit der Prügelstrafe verglichen.
Geht es eine, oder besser zwei Nummern kleiner?
Das wollte ich eigentlich sagen.
Nicht jeder der pro Noten und für das Leistungsprinzip argumentiert verfolgt finstere, radikale Absichten.
Solche Vergleiche und Zuschreibungen vergiften mittlerweile fast jede Debatte.
Der Begriff “Selektion” hat in diesem Zusammenhang nichts mit Auschwitz zu tun.
Man muß das Wort nicht mögen, aber derartige Vergleiche werden dem Thema hier nicht gerecht.

unverzagte
22 Tage zuvor
Antwortet  Marion

Ja, voll komisch, dass es Leute gibt, die “Nie wieder ist jetzt” offensichtlich ernst nehmen. Sollte besser drüber geschwiegen werden, hat damals schließlich auch gewirkt. Oder wie klein hätten sie es gern, Marion ?
Es geht hier doch nicht um irgendwelche Unterstellungen, sondern “nur” um etwas Sensibilität im Gebrauch mancher Ausdrücke. Nur weil Sie in diesem Kontext Selektion und Ausschwitz selbstgerecht auseinander dividieren können, gelingt das leider nicht Überlebenden sowie indirekt Betroffenen .

Mika
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich bin betroffen. Mein Großonkel war in Buchenwald. Teile meiner Familie wurden in Oświęcim von den Nazis an der Rampe ins Gas selektiert. Andere leben jetzt in Israel, Großbritannien, den USA.Sie machen Überlebende des Faschismus und deren Angehörige immer weiter zu Opfern, indem Sie die Deutungshoheit darüber beanspruchen, wie wir Begriffe im Kontext zu verstehen haben.

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Sie als Betroffene*r verurteilen sogenannte “Rassismus- oder Nazikeulen” und degradieren damit Beiträge, die Sie entweder bewusst missverstehen oder schlicht falsch auffassen, um anschließend Ihre Betroffenheit aufzuzeigen ?
Sie dürfen übrigens gern im Singular bleiben, da Sie ansonsten Ihren Vorwurf einer vermeintlichen Deutungshoheit für sich beanspruchen. Offensichtlich wird Ihre Auffassung nicht vom gesamten jüdischen Volk geteilt.

Mika
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Wir sind hier mindestens zu zweit beim lesen, da passt das „wir“ schon. Setzen Sie gern immer noch einen drauf, indem Sie mir vorschreiben wollen, wie ich was zu verstehen habe oder was das Jüdische Volk (welches genauso divers in seinen Vorstellungen und Ansichten ist wie das deutsche Volk) angeblich wie sieht.
Für mich ist die Diskussion mit Ihnen hier zu Ende – ich muss nicht über jedes Stöckchen springen.

Pit2020
22 Tage zuvor
Antwortet  Marion

@Marion

Herzlichen Dank!

… auch, wenn die Wirkung gen Null tendieren wird …, weil

  • manche festgefahren sind in der “braunen Pampe”
  • andere gerne und bei jeder Gelegenheit “feuern” mit der “brauen Pampe”.

Ein gutes (???) Match braucht halt 2 “Mannschaften”?
Offensichtlich geht es immer mehr darum – nicht unbedingt um die ursprünglichen Themen oder gar Probleme (ohnehin gibt es ja nur noch “Herausforderungen”)!

Und:
Wer sich nicht hineinziehen (notfalls: schubsen, wie bei einer billigen Schulhof-Prügelei) lassen will, dessen Äußerungen werden maximal “frei – aber korrekt 😉 interpretiert” (inklusive universaler und natürlich alleiniger Deutungshoheit bei gleichzeitig selbst attestiertem Altruismus), der wird halt maximal primitiv angeätzt, angepöbelt, …
Immerhin: Von eigentlich maximal niveauvollen und maximal gutherzigen Menschen. 😉
Mensch Marion! Das muss man doch einfach mal verstehen! 😉

Marion
22 Tage zuvor
Antwortet  Pit2020

Ok. Verstanden.
Wollte gerade noch eine bissige Antwort an @Unverzagte raushauen. Dann Ihren Kommentar gelesen.
Innegehalten.
Es sein lassen. Bringt ja eh nix.
Danke. 😉

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

@unverzagte
Im Englischen hat das Wort “selection” nicht diesen “Beigeschmack”: “We proudly offer a great selection of …” Im Russischen, soweit ich weiß, auch nicht. Und haben Sie sich schon mal beim Hersteller einer Pralinenmischung beschwert, weil da das Wort “Selektion” drauf stand?
“…wir im Ausland nicht gerade für unseren sensiblen Umgang mit Sprache bekannt sind.”
Das könnte mMn. auch daran liegen, dass wir mittlerweile ein sehr verkrampftes Gefühl zu unserer Sprache “pflegen” und überall irgendwelche Hintergedanken suchen. Das ist das Gegenteil von “sensibler Umgang mit Sprache”. So jedenfalls mein ganz persönlicher Eindruck.

unverzagte
22 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wie in nichtdeutschen Sprachräumen assoziiert wird mit diesem Ausdruck, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht haben Sie einen link für Ihre These oder sind das Ihre Erfahrungen ?

Mein Eindruck ist eher, dass wir endlich angefangen haben, Macht und Wirkung vom Sprachgebrauch gebührend ernst zu nehmen, da so langsam ein Bewusstsein entsteht, dass Sprache Realität konstruiert.

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Das sind “nur” meine Erfahrungswerte. Da ich sehr viel mit Menschen unterschiedlicher Muttersprache Kontakt habe, erlebe ich da so einiges. Lustig sind auch oftmals die Übersetzungs-Apps (zugegeben, die meisten können sich nur einfache Apps leisten – es gibt evtl. bessere, aber wer hat die schon). Besonders bei von uns so geliebten “Schachtelsätzen” entstehen oft seltsame Missverständnisse. Man sollte sich also nicht zu sehr darauf verlassen 🙂
Und zu “Sprache konstruiert Realität” – mit diesem “einseitigem Verständnis” des Wortes Selektion, konstruieren SIE eine neue Realität, die dieses Wort bisher nur in diesem einen Nazi-Kontext hatte. SIE übertragen das in jede andere Situation, die damit überhaupt nichts zu tun hat. Warum? Es gibt Wein-Selektionen, Pralinen-Selektionen, Kleidung, … Stellen Sie die jetzt alle an den Nazi-Pranger? Was soll das bringen? Wichtig ist stattdessen, im Geschichtsunterricht die Bedeutung des Wortes im geschichtlichen Kontext zu erklären, aber nicht, dieses Wort zu “verbieten”. Das Wort an sich ist nicht “böse”, sondern die Taten, die so benannt wurden!

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, mit originellen Übersetzungen kommt Freude auf. Unter den im Laufe der Zeit gewachsenen Bedeutungen ist die von den sog. “fiesen Matenten” besonders vielsagend:

“Volksetymologien leiten den Ausdruck aus dem Französischen ab: Während der Besetzung des Rheinlandes in Folge der Französischen Revolution sollen deutsche Mädchen von französischen Soldaten in ihre Zelte eingeladen worden seien: „Visitez ma tente! “ (Besuchen Sie mein Zelt!).”

Beim Gebrauch des Wortes “Selektion” geht es weniger um ein Verständnis als um die unmittelbare Assoziation, die für viele zwangsläufig mitschwingt. Das entspringt eben leider nicht nur “meiner Konstruktion” oder “Übertragung”. Für Sie und mich mag der assoziative Kontext nicht gegeben sein, aber entbindet uns das von einem empathischen Sprachgebrauch ? Im Übrigen stelle ich mit meinem Hinweis auf diesen bestehenden belasteten Zusammenhang niemanden an den “Nazipranger”, das ist allein Ihre Interpretation.
Es geht auch hier nicht um ein Verbot eines “bösen” Wortes, damit wird sicher gar nichts erreicht. Es geht “nur” um die mörderischen Taten, die dieses Wort über viele Jahre entsprechend eingefärbt haben und somit beim Gebrauch nachvollziehbare, grauenhafte Assoziationen entstehen lassen. Sich darüber bewusst zu sein, schadet sicher nicht.

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

@unverzagte
Warum Sie mir hier mit “Fisimatenten” kommen (berlinerisch für “fiese Matenten”), erschließt sich mir nicht. Ich bin kein Germanist/Linguist, aber kann es sein, dass Sie hier ein paar Dinge in einen Topf werfen, die nicht das gleiche sind

  1. Lehnwörter – z. B. Fisimatenten
  2. Fremdwörter – z. B. Selektion
  3. Übersetzungen?

In meinem Kommentar ging es um das korrekte übersetzen von Zeugnistexten!
P.S.: Und noch mal zu den “fiesen Matenten” – der Ursprung ist sprachwissenschaftlich nicht eindeutig geklärt und vermutlich schon älter als von Ihnen angegeben. Es könnte auch aus dem Lateinischen oder Neuhochdeutschen stammen. Vermutlich haben alle diese Sprachen etwas “abgefärbt” auf das jetzige “Verständnis” dieses schönen Wortes.

PaPo
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Mein Eindruck ist eher derjenige einer Hysterie und uninformierten, unreflektierten Überempfindlichkeit.

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

“Macht und Wirkung von Sprache” – das trifft es leider! Sprache wird immer mehr zum “Machtmittel”, mit dem man sich bewusst von anderen abgrenzt und andere ausgrenzt, die nicht dieselbe Sprache sprechen und damit meine ich nicht nur Nicht-Muttersprachler! Es entwickeln sich immer mehr elitäre “Sprachblasen”. Nur die Mitglieder dieser jeweiligen Blase wissen, wie es richtig ist, nur sie gehören zu den “Erleuchteten”, die den “Unwissenden” die Welt der Sprache erklären müssen. . Das hat auch was von Klassismus. Im gleichen Atemzug beschwört man aber, dass man ja sooo tolerant ist. Irgendwie läuft da, nach meinem Gefühl, in unserer Gesellschaft auch sprachlich einiges schief!

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Apropos abgrenzen: Grenzen setzen und Räume schaffen kann auch sehr heilsam sein. Es wird immer Menschen geben, die nicht dieselbe Sprache sprechen, sich so gesehen auch nicht verstehen werden können.
Ihr Problem mit vermeintlich “elitären Sprachblasen” kann ich nicht nachvollziehen. Meine Sicht auf den Gebrauch von Worten gilt selbstverständlich nicht für alle andere, letztlich ist und bleibt immer noch jede*r für eigene Äußerungen allein verantwortlich, kann auch gern so bleiben. Dennoch sollte es weiterhin möglich sein, unterschiedliche Meinungen mitteilen zu können ohne mit dem dazugehörigen Vorwurf in die Ecke einer Sprachpolizei gestellt zu werden.

Marion
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Das Problem mit den “elitären Sprachblasen” kann ich ausgesprochen gut nachvollziehen.
Vielleicht weil ich so sprachsensibel bin. 🙂

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

@unverzagte
Warum wurde dann @RSDWeng, u. a. von IHNEN, in die rechte Ecke gestellt, wegen dieses Wortes?

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

“Grenzen setzen und Räume schaffen kann auch sehr heilsam sein.” – Das sagen Sie ausgerechnet mir, einem Ossi? 🙂

Pensionist
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Godwin’s Law bestätigt!

unverzagte
21 Tage zuvor
Antwortet  Pensionist

Sie bestätigen hier lediglich ihr Unverständnis, macht aber nichts.

Kritischer Dad *NRW
23 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Waren also bloß die “Auserwählten” gemeint.
Bundesliga-(Selektions)-Tabelle … warum eigentlich nicht.

A.J. Wiedenhammer
23 Tage zuvor
Antwortet  RSDWeng

Nicht zu vergessen: in der Biologie.
Und es gibt sogar Schokoladenkonfektmischungen, die auf den Namen “Selection” hören 🙂 .
Bitte nicht ständig Wörter vorschnell “verbrennen”, damit wir uns auch in Zukunft mit mehr als nur einem Rumpfvokabular differenziert austauschen können.

RSDWeng
22 Tage zuvor

Auch Ihnen danke ich sehr für die Unterstützung.

PaPo
22 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

Wer kennt ihn nicht, Helmut Fend, der der “Sortierung an der Rampe z.B. in Ausschwitz” mit seiner “[n]eue[n] Theorie der Schule” (2006) das Wort schrieb – nicht. Bei manchen wird es einem hier echt anders, bedenkt man, dass sie mglw. wirklich Lehrer sind. Pssst: Allokation und damit Selektion ist eine der zentralen Aufgaben unserer Schulen.

Zum Einlesen:
Fend, Helmut (2011): Die sozialen und individuellen Funktionen von Bildungssystemen: Enkulturation, Qualifikation, Allokation und Integration. In: Hellekamps, S.; Plöger, W. & Wittenbruch, W. (2011): Handbuch der Erziehungswissenschaft. Bd. 3: Schule. Paderborn, S. 41–53.

Der Zauberlehrling
25 Tage zuvor

Da schaffen wir doch die Noten einfach mal alle (gedanklich) ab.

Die ersten, die Noten und arithmetische Mittelwerte von ordinal skalierten Merkmalen (“Wie ist denn der Schnitt der Arbeit”) haben wollen um daraus etwas über ihren Sprössling abzuleiten sind die Eltern.

Ich brauche keine Klassenarbeiten zum Atmen. Ich brauche auch keine drei oder vier Nachtermine mit “entsprechenden” Arbeiten (Notenbildungsverordnung BW) zum Atmen.

Aber wenn es dann auf sechs verschiedene Stempel hinausläuft, dann habe ich nichts gewonnen außer einem Stempelträger oder einem Stempelkarussell. Ach ja, die halben Noten. Na ja, das gelingt auch mit den vorhandenen Mitteln.

Nichts für mich.

Uwe
24 Tage zuvor

Können die Eltern ja wollen und? Brauchst ja nicht zu machen.

Unfassbar
25 Tage zuvor

Bestnotensucht, solange sie nicht krankhaft ist, würde ich zutreffender mit Ehrgeiz und Anstrengungsbereitschaft bezeichnen. Was ist daran so schlecht?

Alese20
25 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wenn das eigene Kind aber gleichzeitig täglich sagt ” ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr..”, viel weint und eigentlich nicht mehr in die Schule will bei gleichzeitigem intrinsischen Druck immer mindestens gut bis sehr gut sein zu müssen, darf ich mir aber Sorgen machen.
Nichts spricht gegen einen gesunden Ehrgeiz, aber…

Mika
25 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Und der intrinsische Druck, Bestleistungen zu erbringen, entfällt bei Entfall der Notengebung? Oder soll es gar kein Leistungsfeedback mehr geben?
Wäre für mich kein Problem, aber was bringt das den SuS?

Alese20
24 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Ich würde niemals sagen, dass keine Noten die Lösung sind. Aber zumindest erkennt man anhand eines ausformulierten Feedbacks nicht gleich, welche Noten das wäre und somit ist es nicht so leicht vergleichbar. Man bekommt dann eine individuelle Rückmeldung, die nicht auf Zahlen reduziert ist. Definitiv ein Mehrwert für sie SuS, aber machen wir nicht vor, viel aufwenidger für LuL.

Andreas
24 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Wie ich oben schon erläuterte, ist ein ausformuliertes Feedback für eine erbrachte Leistng (anstatt der Note) nicht machbar. Vielleicht geht es nur mir so, aber ich würde das zeitlich gar nicht packen- no way. Und was mir da auch in den Sinn kommt… wie wird dann die Abschlusszeugnisnote berechnet (Im Einklang den Rechtsvorschriften)? Da sind doch Tür und Tor geöffnet für anwaltliche Klagen.

Lisa
24 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Dann ist das Kind in der falschen Schulform.

unverzagte
24 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Paradigmatische Problemlösung: Gestresste Kinder sind am falschen Ort, wenn sie nicht mehr in die Schule gehen mögen. Geht es noch primitiver ?

Alese20
24 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Den Eindruck hab ich nicht. Ich hab mich auch an die Grundschulempfehlung gehalten. Sie muss auch gar nicht viel lernen. Regelmäßig Vokabeln für Englisch und Latein. 2 Std. wiederholen vor den Arbeiten in den anderen Fächern. Es ist wirklich der Druck, abliefern zu müssen.

A.J. Wiedenhammer
23 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Ich würde Ihnen in diesem Fall eher zu professioneller Hilfe raten, als alles auf die Noten zu schieben. Schließlich kann sich Perfektionszwang auf viele Arten äußern, von Sport- bis Magersucht, vom Zwang nach Clean-eating bis zu Dauerpräsenz und -optimierung in den Sozialen Medien.

Alese20
22 Tage zuvor

Ich habe sie auf jeden Fall weiter im Blick und stehe auch in Verbindung mit der Klassenlehrerin. Wenn sich das nicht bessert, würde ich das auch ins Auge fassen.

Uwe
24 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Schlecht ist das man für etwas viel Arbeit investiert das überhaupt keinen praktischen Nutzen hat. Geht ja nur um Zahlen auf Papier. Ob die irgendwas sinnvolles abbilden weiß ja keiner. Und als Anekdote: Mein Abiturwissen habe ich bulemisch für die Prüfung gelernt und anschließend größtenteils vergessen. Wie vermutlich die meisten.

Alese20
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

I agree

vhh
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Nein (Abitur 1980).
‘…das überhaupt keinen praktischen Nutzen hat. Geht ja nur um Zahlen auf Papier.’
Intrinsische Motivation? Neugier, Lernen lernen, neue Horizonte neben den eigenen Interessen, mehr als nur Spaßprinzip, Ausdauer, Erfolgserlebnisse durch Anstrengung? -> vielleicht besser nicht als Lehrer arbeiten?

uwe
23 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Ja schön das sie mir zustimmen: Intrinsisches Lernen und Noten widerspricht sich eben und das ist DAS Hauptargument gegen die Noten.

Andreas
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Das geht mir aber auch mit “Wissen” aus dem Studium so. Im Prinzip ist das doch mit allem so. Schule ist ein verpflichtender Ort, wo man sich Wissen angeignen kann. Einem Schüler taugt die Schule, dem anderen eben nicht.

uwe
23 Tage zuvor
Antwortet  Andreas

Nein das ist es eben nicht: Die Schüler*innen erarbeiten sich gute Noten ob das mit Wissen korreliert weiß doch keiner,

Rüdiger Vehrenkamp
24 Tage zuvor
Antwortet  Uwe

Sind aber am Ende nicht die Kompetenzen wichtig, die Sie durch die Schule erlernt haben? Dazu zähle ich unter anderem das Durchhalten und den Fleiß dahinter und weniger das tatsächliche Wissen. Viele pädagogische Konzepte aus dem Studium habe ich ebenfalls nicht mehr parat, aber ich habe auch die Flinte nicht ins Korn geworfen.

uwe
23 Tage zuvor

Mit dem Argument kann man Schüler*innen auch in den Steinbruch schicken, da lernen sie auch Fleiß und Durchhaltevermögen. Das ist aber nicht die Frage, die Frage ist BILDEN sie sich auch,

potschemutschka
23 Tage zuvor
Antwortet  uwe

Okay, welche anderen Situationen bevorzugen Sie, um Schülern Fleiß und Durchhaltevermögen beizubringen?

uwe
22 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich wundere mich erstmal darüber das Fleiß und Durchhaltevermögen ein primäres Lernziel der Schulen sein soll.

potschemutschka
22 Tage zuvor
Antwortet  uwe

… ob “primäres” Lernziel, oder “sekundäres” – das ist vielleicht nicht ausschlaggebend. Aber wie kann ein Mensch ohne “Durchhaltevermögen und Fleiß” sein späteres Leben auf die Reihe bekommen, wenn er schon bei kleinen Misserfolgen aufgibt und nicht versucht durch Übung (=Fleiß) besser zu werden? Das klappt mMn. nur bei Menschen mit dem Beruf “Millionenerbe”. Für alle anderen sehe ich schwarz.

Alese20
22 Tage zuvor

Das ja auch ein Problem. Durchhalten und Fleiß sind nunmal nicht die wesentlichen Kompetenzen, die man in der heutigen Zeit benötigt. Teamfähigkeit (widerspricht dem ganzen Konkurrenzthema in Schule), Lösungskompetenz, Kreativität, sich selbstständig Wissen aneignen können, Faktenüberprüfung sind eher von Bedeutung.

potschemutschka
21 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

“Lösungskompetenz, Kreativität, sich selbstständig Wissen aneignen können, Faktenüberprüfung” – und woher kommen diese wichtigen Kompetenzen? Sind die angeboren? Oder muss man die sich mit Fleiß und Durchhaltevermögen erarbeiten? Was nützt Ihnen ein kreatives Team, in dem alle “faul” sind und darauf warten, dass ein anderer die Lösung findet? Oder keiner Lust hat, die Fakten zu überprüfen oder gleich der ersten Quelle glaubt, da alles weitere nachprüfen ja Durchhaltevermögen und Fleiß erfordert?
Da ist wohl etwas dran, wenn man sagt: “TEAM = Toll, Ein Anderer Machts! 🙂

Alese20
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nein, natürlich sind die nicht durchweg angeboren. Die sollten nur einen höheren Stellenwert in der Schule bekommen. Ich wollte verdeutlichen, dass Fleiß und Durchhaltevermögen ganz brauchbar sind, aber nicht so wichtig wie die anderen genannten. Was hilft es einem Team, wenn die Anwesenden nur konsumieren können, auf ihren eigenen Vorteil schauen, nicht kreativ nach Lösungen suchen können…da könnte alle toll nach Anweisung arbeiten, aber nichts Neues erschaffen. Das war früher gefragt, heute muss jeder mitdenken können.

potschemutschka
20 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Früher konnten alle nur nach Anweisung arbeiten und nichts Neues erschaffen? – Komisch, dass DE mal bekannt war für seine Dichter, Denker und Ingenieure (Röntgen, Siemens, Zuse, v. Ardenne, Einstein, v. Zeppelin, …) Aber ja, das ist schon sehr lange her! Jetzt überholen uns die Wissenschaftler und Ingenieure anderer Länder schon länger. Warum nur?

Rüdiger Vehrenkamp
21 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Innerhalb eines Teams muss ich ebenfalls durchhalten, zum Beispiel dann, wenn mir meine Teammitglieder missfallen. Und zeige ich zu wenig Fleiß in der Teamarbeit, trägt dies auch nicht zwingend zu einem guten Arbeitsklima bei.

Alese20
21 Tage zuvor

Stimmt, das schließt sich nicht aus, könnte sich toll ergänzen. Aber Durchhalten muss man heute nicht mehr zwingend – die meisten wechseln alle 5 Jahre den AG – zumindest in der freien Wirtschaft ist das sogar normal.

ed840
25 Tage zuvor

Kanada Top-Leistungen bei gleichzeitigem Wohlbefinden aller Beteiligten? Wie Sie wohl darauf kommt? Mit den Ergebnissen von PISA 2022 ließe sich das nicht belegen.

PaPo
25 Tage zuvor

“In der Schule ist es anders. Fehler werden gesucht, Fehler werden angestrichen, Fehler sind möglichst zu vermeiden, Fehler sind schlecht. Fehler führen zu schlechten Noten.”
Ja… in Situationen der Leistungsüberprüfung: Klassenarbeiten/Klausuren, Tests und Co. führen Fehler zu schlechten Noten und sind möglichst zu vermeiden. Was auch sonst? Ansonsten allerdings nicht. Das war ja selbst in meiner eigenen Schulzeit nicht (mehr) so… und die liegt relativ weit ind er Vergangenheit. Hier wird ein Phantomproblem skizziert.

Und natürlich werden Fehler gesucht und angestrichen, wie sonst soll man diese bemerken und aus ihnen lernen?

“die heimliche Gewalt des Systems […]: das Diktat des Stundenplans, Diktat des Stoffes, der durchgezogen werden muss, Diktat des Notenzwangs, unangekündigte Tests, Zeitdruck, Sitzzwang, Prinzip der Auslese, Konkurrenz”
Und wieder dieses concept creep, diese infaltionäre (und falsche) Nutzung des Gewaltbegriffs. Oooh man… Johann Galtung würde im Grabe rotieren….

“Viele erwachsene Menschen haben Muster entwickelt, die der Härte zusagen und dem »Weiter so, hat mir auch nicht geschadet« – Muster, die uns führen, aber nicht mehr tragen.”
Schauen wir mal, wohin es uns trägt, das Leistungsprinzip noch weiter auszuhöhlen…

AvL
25 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Nur ein Teil ihres Kommentares für die Abstrafung schlechter
Leistung von Schülern an Stelle einer Nacharbeitung der
Leistungsabfrage begangener Fehler ist Ihnen hier wieder
einmal in einer typisch exemplarischen Weise gelungen
wieder einmal gelungen, denn Sie schrieben :
” Ja… in Situationen der Leistungsüberprüfung:
Klassenarbeiten/Klausuren, Tests und Co. führen
Fehler zu schlechten Noten und sind möglichst zu vermeiden.
Was auch sonst? “
Und was folgt aus diesem Nachweis ?
Arbeiten Sie derartige Fehlleistungen noch einmal nach ?
Oder wird das Desaster zur persönlichen Abstrafung ?
Ich freue mich bereits auf die Ihnen typischen und
eigenen Darstellungsversuche .
Ihr Auftrag ist die Vermittlung von Fähigkeiten, Wissen,
Allgemeinbildung,
Ist Ihnen dieses durch Abstrafungen gelungen ?
Wohl nicht, sie dürfen nachsitzen und nacharbeiten.
Das ist meine Erwartung an Sie.

PaPo
25 Tage zuvor
Antwortet  AvL

Wie schön, dass Sie (mir hier) einen vermeintl. (für mich) typischen “Fehler” unterstellen wollen, aber (a) nicht erläutern, was diesen Fehler ausmachen soll, und (b) diese Unterstellung lediglich auf weiteren Unterstellungen über Sachverhalte basieren lassen, von denen Sie ihrer Natur nach bereits keinerlei Ahnung haben können.

“Arbeiten Sie derartige Fehlleistungen noch einmal nach ?”
Ja.

“Oder wird das Desaster zur persönlichen Abstrafung ?”
Nein.

“Ihr Auftrag ist die Vermittlung von Fähigkeiten, Wissen,
Allgemeinbildung,”
Mein Auftrag geht weit darüber hinaus… aber schön auch, dass Sie mich als komplett Außenstehender, der kürzlich bspw. noch den staatlichen Erziehungsauftrag von Schule mit drastisch(s)ten Worten und bar jeder diesbzgl. Expertise verneinen wollte, diesbzl. belehren wollen.

“Ist Ihnen dieses durch Abstrafungen gelungen ?”
Stichwort: Fehler. Ihr kategorisch(-ideologischer) Fehler besteht ja bereits darin, dass Sie den Umstand, dass man Fehler “in Situationen der Leistungsüberprüfung” nicht unkommentiert lässt und auch in Lernsituationen diese korrigiert, als “Abstrafungen” bezeichnen. Lässt tief blicken.

“Wohl nicht, sie dürfen nachsitzen und nacharbeiten.
Das ist meine Erwartung an Sie.”
Was schreiben Sie hier wieder für einen Unsinn?! o_O

P.S.: Es wäre schön, würden Sie sich einmal um korrekte Interpunktion, die Produktion kohärenter/kohäsiver Texte und die Vermeidung der Artikulation persönlicher Animositäten bemühen. 🙂

AvL
24 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ich trage keinen Groll in mir gegen Sie persönlich.
Es geht mir um den Umgang mit schlechten Noten,
die das Lernverhalten der Schüler nicht gerade befö