Ermordung von Mitschülern geplant: Hauptbeschuldigter offenbar psychisch krank

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LANDAU. Wegen eines mutmaßlich geplanten Überfalls auf Schüler in Landau (Pfalz) hat ein Haftrichter die einstweilige Unterbringung eines Jugendlichen in einer psychiatrischen Einrichtung angeordnet. Es bestehe der dringende Tatverdacht der Verabredung zu einem Verbrechen, teilte die Staatsanwaltschaft Frankenthal und das Polizeipräsidium Rheinpfalz mit.

Die Polizei ermittelt (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Der 16-Jährige steht demnach im Verdacht, geplant zu haben, mehrere Schüler der Nordringschule in Landau anzugreifen – und zu töten. Ferner soll er versucht haben, zwei Jugendliche zum Mitmachen zu überreden. Zum geplanten Tatablauf gab es den Behörden zufolge «mehrere zum Teil unkonkrete Vorüberlegungen». Der Beschuldigte habe sich nicht zur Sache eingelassen.

Gegen den Jugendlichen, der sich seit Dezember in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung befinde, sei ein Unterbringungsbefehl anstelle eines Haftbefehls erlassen worden, hieß es.

Es würden «dringende Gründe» für die Annahme vorliegen, dass der Beschuldigte aufgrund einer psychischen Erkrankung für sein Tun im strafrechtlichen Sinne nicht voll verantwortlich gewesen sei – und auch dafür, dass in einem späteren Verfahren die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder einer Entziehungsanstalt angeordnet werde, hieß es.

Die weiteren Verdächtigen, ein 15-jähriger Schüler und eine 16-jährige Schülerin, seien vorübergehend vom Unterricht ausgeschlossen worden.

Eine Ermittlungsbehörde außerhalb von Rheinland-Pfalz hatte die entsprechenden Hinweise auf die geplante Tat gegeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der geplante Angriff sollte den Behörden zufolge im Dezember 2024 erfolgen. „Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei zur Tataufklärung und dem Motiv dauern weiter an.“ Die von den Verdächtigen ausgegangene Gefahr bestehe nicht mehr.

Am Donnerstag hat der Unterricht wie gewohnt nach den Weihnachtsferien an der Schule begonnen. „Zur Stärkung des Sicherheitsgefühls“ werde die Polizei in den kommenden Tagen verstärkt Präsenz an der Schule zeigen. Auch eine Psychologin ist vor Ort. Diese bieten nach Angaben Schule an, auf Fragen von Schülerinnen und Schülern einzugehen.

Die betroffene Einrichtung ist eine Schule für Kinder mit Förderbedarf. Man verstehe sich als Schule für individuelle Förderung, heißt es auf der Homepage der Schule. Die Klassen werden demnach eher klein gehalten, in einer Größenordnung von 10 bis 14 Schülern. Teilweise werden die Klassen auch von zwei Lehrern im Team unterrichtet. News4teachers / mit Material der dpa

Polizei vereitelt “mutmaßlichen Nazi-Terroranschlag” auf zwei Schulen – 16-Jähriger festgenommen

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Rainer Zufall
6 Tage zuvor

Zum Glück eine gute Nachricht!
Die Tat konnte verhindert werden.

“Teilweise werden die Klassen auch von zwei Lehrern im Team unterrichtet.”
Nein, das werden sie nicht. Oder das Wort “teilweise” leistet hier ganze Arbeit. XD