Bob Blume: Hausaufgaben haben in Zeiten von KI ihren Sinn verloren

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BAD VILBEL. Lehrer und Podcaster Bob Blume plädiert für den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Unterricht. So solle vermittelt werden, wann deren Nutzung sinnvoll ist.

Meinungsstark: Bob Blume. Foto: Niko Neithardt

Lehrer, Autor und Podcaster Bob Blume glaubt, dass in Zeiten von Künstlicher Intelligenz Hausaufgaben ihren Sinn verloren haben. «Hausaufgaben sind tot, zumindest die, die wir kennen», sagte der 42-Jährige in der Sendung «Silvia am Sonntag» von Hit Radio FFH. «Wenn es nur darum geht, was am Ende herauskommt, warum soll ich mich eine halbe Stunde hinsetzen, wenn die KI das in ein paar Sekunden für mich macht.»

Deshalb plädiert der Gymnasiallehrer, Künstliche Intelligenz im Unterricht zu nutzen: «Um zu vermitteln, wann es sinnvoll ist, KI zu nutzen und wann nicht. Wie bist du vorgegangen? Warum hast du diese Informationen ausgewählt? Wie hast du beurteilt, ob das sinnvoll ist …?»

Prioritäten in den Lehrplänen setzen

Die wichtigste Frage für ihn sei, dass Lernen relevant bleibe. «Wie kann Lernen berühren? Wie kann ich mich damit entwickeln? Das ist eine Mammutaufgabe für alle Lehrer, Schüler und Studenten.» Jeder, der aus der Schule gehe, müsse Experte fürs Lernen sein, und da sei weniger manchmal mehr. «Vieles kann man aus den Lehrplänen streichen. Es geht um Prioritäten. Wir brauchen mehr Tiefe, weniger Breite – weil alles abdecken, schafft die Schule sowieso nicht.» News4teachers / mit Material der dpa

Ein Gastbeitrag von Bob Blume: “Es ist Zeit, aufzuwachen” – KI wird den Unterricht radikal verändern!

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Realist
17 Tage zuvor

Wir brauchen mehr Tiefe, weniger Breite – weil alles abdecken, schafft die Schule sowieso nicht.”

Ja, oft werden Themen aus Zeitmangel sowieso nur abgehakt, damit der “Lehrplan” erfüllt ist. Die Summe der Themen, die die meisten nie wieder brauchen, ist extrem.

Heutzutage, wo alle Informationen praktisch jederzeit jedem kostenlos zur Verfügung stehen, da jeder mit dem Smartphone herumläuft, sollte man wirklich fokussiert arbeiten und das “Lernen lernen” sowie das Vertstädnis fördern.

“Gebildet” iwird in Zukunft nicht der Kaffeehaus- oder Talkrunden-Schwätzer sein (die leider immer noch die mediale und politische Wahrnehmung dominieren), sondern derjenige, der sich möglichst effizient und schnell Unbekanntes mit Hilfe von KI-Unterstützung und Internet aneignen kann um “Probleme” (welcher Art auch immer) schnell zu lösen.

Spirale
16 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Gebildet sind Menschen, die Lösungen für ihre Probleme ergoogln oder per KI lösen lassen per se bestimmt nicht.

Henrik Klein
16 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Der Vortrag funktioniert genauso, wie die Schüler, die behaupten, dass sie lieber die Videos von “Lehrer Schmidt” schauen und am Ende trotzdem in der Klassenarbeit wieder eine schlechte Note schreiben.

Bestimmte Dinge müssen Menschen, aufgrund ihrer Physiologie, einfach üben und wiederholen, so, dass die Grundlagen einfach sitzen – also ganz klassisch lernen. Das kann einem keine KI der Welt abnehmen.

KI können Sie vielleicht benutzen, um sich neues Wissen zu erschließen, aber lernen bleibt lernen.

Beantworten Sie (und alle anderen hier, die hier in jedem zweiten Satz “KI” als Lösung erwähnen) doch bitte einmal, wozu “KI” hier konkret in der Schule und Bildung (ich begrenze das nur auf diesen Bereich) genutzt werden soll, wozu der menschliche Geist nicht im Stande sein sollte!

vhh
17 Tage zuvor

“Wenn es nur darum geht, was am Ende herauskommt, warum soll ich…wenn die KI das in ein paar Sekunden für mich macht”
Die Sache mit dem Einüben von Methoden, einiges davon wird manchmal auch Kompetenzen genannt, hat der Herr Kollege wohl leider verdrängt. Die Kombination mehrerer dieser eingeübten Methoden, um Problemlösungsverfahren zu üben ist wohl auch eine stark überschätzte Alltagskompetenz. Wer bringt eigentlich der KI die Algorithmen bei? Eine kleine Elite, für den Rest ist eigenständiges Denken eine unnötige Fähigkeit? Mehr Tiefe in den Fächern ohne die Wege zu kennen, die KI kennt ja die Hintergründe? Um die richtigen Fragen zu stellen, sollte man das Problem verstehen können. Bob Blume hat keine Ahnung von MINT-Fächern und deren Wissensaufbau, ich zugegeben ebenso wenig von Deutschanalysen, darum gebe ich auch keine undifferenzierten alles-oder-nichts-Tips an meine Deutschkollegen. Aber bei Hit Radio FFH hat er sicherlich genug SuS erreicht, sehr zielgruppengerechte Antwort auf ein komplexes Problem.

Lisa
15 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Das ist ganz die Gefahr des ” Technofeudalismus”, eine Elite besitzt noch Wissen und Kenntnisse und wartet die KI, während das Volk komplett an der Zitze der KI hängt und ohne etwa so viel Weltwissen hat wie ein Neugeborenes. Da fährt man dann auch nach Kalifornien in Schleswig – Holstein, wenn man eigentlich in die USA will …

Hans Malz
13 Tage zuvor
Antwortet  vhh

“Wer bringt eigentlich der KI die Algorithmen bei? Eine kleine Elite, für den Rest ist eigenständiges Denken eine unnötige Fähigkeit?”

Für unsere Generation brechen goldene Zeiten an.

unfassbar
11 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Das bezweifle ich. Weite Teile der Verwaltungsjobs und der Betriebswirte werden durch KI ersetzt, möglicherweise sogar Logistikjobs durch Roboter. So erledigt sich der Fachkräftemangel und Bachelorüberfluss durch Technik.

Ohne Worte- ohne mich
16 Tage zuvor

Es gibt inzwischen viele Eltern, die fordern, es solle keine Hausaufgaben geben- dann hätten sie nicht mehr den Stress damit.
Und mir macht es auch keinen Spaß, zu sehen, wie viele Kinder die Hausaufgaben (nicht) machen.
Aber gerade angesichts der Tatsache, dass die Nettounterrichtszeit immer mehr zusammenschmilzt- Gründe sind hinlänglich bekannt- braucht es Arbeiten zu Hause.
Und das KI- Argument ist Unfug. Schreiben, lesen, rechnen, Fremdsprachen muss man üben, auch pauken, um sie sicher zu beherrschen. Sonst beherrscht man nicht die KI, sondern umgekehrt.

Ich_bin_neu_hier
16 Tage zuvor

Zwei kurze Nachfragen:

1. Lernt die KI die Vokabeln auswendig anstelle des Schülers (m/w/d)?

2. Lernt die KI Grammatik, Rechtschreibung, Rechenregeln und das kleine Einmaleins auswendig anstelle des Schülers (m/w/d)?

Falls ja: Wozu noch Hausaufgaben?

Falls nein: Probleme löst man durch Nachdenken. Man denkt über das nach, was man kennt oder sich aneignet, und gelangt so zu Lösungen. Das funktioniert umso einfacher und besser, je mehr man schon weiß, weil man Neues daran anknüpfen und so einfacher in seine Gedanken einbauen kann. Also muss man Dinge auswendig lernen. Das tut man am besten zu Hause – Unterrichtszeit ist dafür nämlich viel zu schade. Denn wenn uns Corona eines gelehrt haben sollte, dann dass dir direkte, persönliche Interaktion mit der Lehrkraft durch nichts zu ersetzen ist.

Niemand käme doch auf die Idee, einem Medizinstudierenden einfach nur einen Zugang zu ChatGPT zu geben und zu sagen: So, jetzt Leg mal los und stell die Diagnose, du hast ja die KI – Physikum usw. sind entbehrlich und unnütze Faktenhuberei.

Meine Damen und Herren: Diese schöne neue Welt droht eine ziemlich verblödete neue Welt zu werden.

unfassbar
12 Tage zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Doktor Google aus Magdeburg hat das so gemacht.

Canishine
16 Tage zuvor

warum soll ich mich eine halbe Stunde hinsetzen, wenn die KI das in ein paar Sekunden für mich macht.“
Weil auch Kinder einsehen können, dass sie in gewissen Bereichen zum Lernen Übung benötigen. Wer dann am Selbstbetrug der KI-Nutzung festhalten möchte, weil er glaubt, nur die Note sei wichtig, der muss halt noch etwas lernen, was ihm die KI nicht beibringen kann.

Brennpunktschule
16 Tage zuvor

Tja, da hat der Herr Blume wohl nicht bedacht, dass das Erledigen von Hausaufgaben verschiedene Zwecke erfüllt, und das Bedienen einer KI keinen Lernzuwachs bringt.

Im Grunde könnte man die Menschheit ja jetzt abschaffen. Alles, was ein Mensch kann, kann die KI jetzt besser. Sprechen? Schreiben? Musik machen? Malen? Soziale Interaktion? Mathematik? Sprachen? Wissen? Informationen verstehen? Gedichte? Romane?

Ich weigere mich aber zu glauben, dass die Menschen auf den Status eines grunzenden Futtermittelvertreters zurückgesetzt werden sollte, der gerade noch weiß, wie er die KI abschaltet. Und dass wir als Schule diesen Weg unterstützen sollten.

Wenn also Lernen den Zweck hat, die persönlichen Fähigkeiten eines Menschen zu entwickeln, seine geistigen Kapazitäten zu stärken, ihn intellektuell, sozial, emotional weiter zu bringen, seine Beurteilungsfähigkeit, seine künstlerischen und musischen Kompetenzen, seine Freude an der Bewegung, den Sinn für die Umwelt (oh, das wird eine Präambel des Schulgesetzes, sorry… also nur noch usw.) zu fördern, dann:

muss sich ein Lernender eben verdammt noch mal hinsetzen und sich in der Tiefe mit einer Sache auseinandersetzen. Und Üben. Und Wiederholen. Und Festigen. Sich selbstständig mit Dingen beschäftigen. Zum Beispiel zu Hause.

Ich weiß nicht, wie das bei euch ist. Aber wenn ich einen Haufen iPads in die Klasse schmeiße, machen die Schüler gar nichts von all dem von alleine.

Unabhängig davon ist die Frage, mit welchen Inhalten sich die Schüler in welcher Tiefe beschäftigen sollten. Und dass Motivation der Startpunkt ist, ist eine Binse. Sie ist aber nur der Startpunkt, den Rest macht die Disziplin (Leute, natürlich die Selbstdisziplin).

Brennpunktschule
16 Tage zuvor
Antwortet  Brennpunktschule

… natürlich Futtermittelverwerters und anschalten …

EU soll Tiktok kaufen
16 Tage zuvor

Es ist so wichtig, dass Kinder und Jugendliche lernen, Dinge ohne KI und ohne digitale Medien zu erledigen. Wenn sie die Kompetenz entwickeln, sich selbstständig in der analogen Welt zurechtzufinden, dann werden sie nicht abhängig von der digitalen Welt.

Und erst dann ist es auch möglich, dass sich die Kinder und Jugendlichen kritisch und reflektiert mit der digitalen Welt und mit KI auseinandersetzen können.

Medienkompetenz erfordert Resilienz, die zunächst in der analogen Welt entwickelt werden muss!

In diesem Zusammenhang verstehe ich die Aussage nicht, das Hausaufgaben in Zeiten von KI ihren Sinn verloren haben. Dann hätte ja auch der Matheunterricht schon längst seinen Sinn verloren, weil es Taschenrechner gibt… Oder braucht man eben doch erstmal ein mathematisches Grundwissen, bevor man überhaupt den Taschenrechner bedienen kann?

Riesenzwerg
16 Tage zuvor

Welche Fächer unterrichtet Herr Blume?

Vielleicht kann er uns/mir eine konkrete, ausgearbeitete UVO zur Verfügung stellen? Ich müsste diese natürlich abspecken. GemS-SuS haben nämlich oft die Einstellung: “Steht im Internet. Ist richtig.”

Wenn wir alles umsetzen, was so gefordert wird, hat der Tag (auch für die SuS) viel zu wenig Stunden. Oder wir müssten die Schulpflichtzeit deutlich erhöhen.

Bin gar nicht abgeneigt, doch jetzt gucke ich, wie Herr Blume auf dem Foto.

Einer
15 Tage zuvor

Nicht nur Hausaufgaben haben ihren Sinn verloren. Wenn Schüler im Unterricht Zugriff auf das Internet und damit auf LI haben, haben auch Arbeitsphasen im Unterricht ihren Sinn verloren.

Pädagogische Fachkraft
15 Tage zuvor

Irgendwie scheint dieser Herr vergessen zu haben, dass man Bildung nicht aus dem menschlichen Gehirn auslagern kann. Zuerst müssen die Grundlagen da sein, eigenes sicheres Wissen und Können, bevor man äußere Werkzeuge zielführend nutzen kann – ich kann auch nicht einem Kind einen Taschenrechner geben und sagen: “Der kann alles rechnen, mach mal!” Die KI-Nutzung setzt voraus, dass ich ihre Ergebnisse bewerten kann, also eigene Maßstäbe und Urteilsvermögen habe. Als Lehrkraft müsste dem Herrn Blume daran gelegen sein, dass seine Schüler ein derartiges Wissens-Gerüst haben, bevor sie Hilfsmittel verwenden – in Englisch beispielsweise: Vokabeln, Grammatik, Aussprache muss eingeübt sein, sonst muss ich mich nur auf die Richtigkeit eines Automaten verlassen, damit ist Unselbständigkeit und Unmündigkeit, Abhängigkeit von eventueller Manipulation vorherbestimmt, und bei leerem Akku bin ich hilflos…
Das sichere Beherrschen von Grundlagenwissen ist der erste Schritt zur Mündigkeit und Persönlichkeitsreife.
Vor kurzem wurde über die extrem steigende Durchfallquote bei Fahrprüfungen berichtet, weil offensichtlich die Lernfähigkeit und -lust immer schlechter wird. Wollen wir – wenn man Blumes Träume logisch weiterdenkt – in Zukunft Autofahrer haben, die an jeder Kreuzung googlen müssen, wer Vorfahrt hat? Soll die Schule seiner Meinung nach das eigenständige Üben, Wiederholen und Festigen streichen? Das wäre ein unverantwortliches Versäumnis an den Kindern!

Chris
15 Tage zuvor

Nein, haben sie nicht (auch wenn das nicht dem Zeitgeist entspricht). Hausaufgaben sind ein exzellentes Mittel für SuS, Übungszeit zu haben, die sie dringend für die methodische Durchführung immer gleicher Schritte benötigen, um Routine zu entwickeln (z.B. Gleichungen lösen).
Da ist nix mit KI

Einer
14 Tage zuvor
Antwortet  Chris

Ja, soweit die Theorie.
Und rein praktisch stehen Schüler vor der Entscheidung nachmittags/abends Hausaufgaben zu machen oder Dinge, die ihnen Spaß machen. Wie würdest du entscheiden?

DienstnachVorschrift
13 Tage zuvor
Antwortet  Einer

Das ist doch kein Problem. Wer die Hausaufgabe mit KI machen möchte, der kann das sehr gerne tun. Im Test, in der Klassenarbeit, in der Prüfung muss er dennoch ohne KI abliefern. Die SuS bemerken bei mir schnell, dass es so nicht für gute Prüfungsergebnisse reicht. Einigen ist es egal, aber andere machen die Hausaufgaben eigenständig und lassen sich dann ggf. von der KI hinterher Feedback geben. Und von mir bekommt sowieso jeder Feedback, wer möchte. Ggf. schreibe ich dann einfach nur “Alles KI” darunter. Andere bekommen dann differenziertes Feedback.

447
13 Tage zuvor

*Drohnenmudus aktiviert*

Der Bob hat recht.

Darum gebe ich seit einiger Zeit keine Hausaufgaben und schreibe keine Vokabeltests mehr.

Eine simple ROI-Überschlagsrechnung zeigt ausserdem auf, dass die Arbeit sich nicht lohnt:
Kommt es Spitz auf Knopf, dürfen weder HAs noch Vokabeltests in signifikanter Menge zur Bildung der Note herangezogen werden – da seien die verdrehten Vorschriften und Juristen vor.

Also: Übers Jahr viel Arbeit für mich bei null Ertrag.

Analyseergebnis: Hausaufgaben und Vokabeltests einstellen, was von “Kompetenzen” labern, Heissgetränk konsumieren.

unfassbar
12 Tage zuvor
Antwortet  447

Der Bob meinte das aber ganz anders…

447
11 Tage zuvor
Antwortet  unfassbar

Der meint sehr viel…nur sind Staatsinfluencer letztlich so relevant für die Praxis wie die Träumereien von Lesch, Precht usw. zum Thema “Schule”.

Sepp
13 Tage zuvor

Und demnächst fragen wir uns:

Warum sollten Kinder sich noch bewegen oder gar sportlich aktiv sein?
Es gibt doch Technik und die Kids werden eh von den Eltern im SUV überall hingefahren…

Hans Malz
13 Tage zuvor

Ich finde, dass Bildungsinfluenzer in Zeiten von KI auch ihren Sinn verloren haben.

Mimi
12 Tage zuvor

Es geht ( mal wieder ) darum, dass die jüngere Generation der älteren Generation tendenziell überlegen ist, was die Anwendung neuer Technologie betrifft.

Da dies nicht sein darf, LuL sind ja aufgrund ihrer Rollenzuteilung die Besseren, wird möglichst ausgebremst ( mal wieder ).

Nochmal: der Lernprozess liegt darin anderen etwas beizubringen. Es müsste, wenn Lernen wirklich die Absicht von Schule sein will, die Lehre den SuS überantwortet werden.

Ich verstehe schon, das dies mit einem Teil der SuS aufgrund von sozialen / psychischen Defiziten nicht möglich ist. Ich erlebe selbst, das 1-2 SuS mit sogenanntem ADHS jeden Unterricht verunmöglichen. Das ist aber ein Ressourcenproblem.

Das grundsätzliche Thema ist das Rollenverständnis. Schule ist über weite Strecken noch immer sowas wie eine Predigt. Nachbeten, mehr nicht.

447
11 Tage zuvor
Antwortet  Mimi

Blöd nur, wenn die (aaaach soooooo “anwendungssicheren”) SuS nicht einmal google-Komponenten aus ihrem Android entfernen können (“da is einfach kein buuuuuttton!”), unter “jailbreak” ein neues Spiel vermuten und IMEI für ein Buchstabenrätsel halten…
…das einzige was 99, 5% der SuS können ist extrem schnell auf bunte lootboxen klicken und stundenlang vor Brawlstar hängen.

Dasist keine Kompetenz, nicht einmal Anwendungskompetenz.
Das ist purer, komplett unreflektierter Konsum.

Von den übrigen 0,5% lerne ich sehr gerne dazu und habe auch garkein Problem,Nichtwissen einzugestehen und nachzufragen.

Andreas
11 Tage zuvor
Antwortet  Mimi

Die in der it fähigsten Menschen sind die, die selbige als Studenten in den 1970er und 1980er Jahren aufgebaut und im Betufsleben in den 1990er und 2000er Jahren ans Internet angeschlossen haben. Die sind jetzt alle schon in oder kurz vor der Rente.

Mimi
11 Tage zuvor
Antwortet  Andreas

@447: “.. Das ist purer, komplett unreflektierter Konsum. .. ” Genau, das ist leider die Realität von Heranwachsenden in Deutschland. Sie werden in eine vollkommen passive Rolle genötigt. Und dann wird ihnen genau das zum Vorwurf gemacht. Aus Kindern, die nichts dürfen, werden nun mal Erwachsene, die nichts können.

Es ist die Fähigkeit zu lernen, um die es geht. Das Messen des Wissensstands mittels Notensystem als Essenz von Schule ist einfach primitiv und stammt noch aus einer Zeit, als der Zugang zu Wissen eben noch ein Privileg weniger war.

@Andreas: Genau, Menschen lernen durch praktisches Handeln.

Sepp
9 Tage zuvor
Antwortet  Mimi

Es geht ( mal wieder ) darum, dass die jüngere Generation der älteren Generation tendenziell überlegen ist, was die Anwendung neuer Technologie betrifft.

Meine Schüler können auf den iPads wild hin- und her-wischen und darauf mit einem Stift schreiben. Beim Tippen wird es schwierig. Formatierungen oder einfache Office-Anwendungen werden schon schwierig.

Moderne KI-Anwendungen sehen zumeist so aus, dass eine Frage eingetippt wird und die Antwort kopiert wird. Keine durchdachten Prompts, kein Weiter-Fragen o.ä.

Nochmal: der Lernprozess liegt darin anderen etwas beizubringen. Es müsste, wenn Lernen wirklich die Absicht von Schule sein will, die Lehre den SuS überantwortet werden.

Nein, beim Lernen geht es um den Erwerb von Wissen bzw. Fertigkeiten. Man kann sich also durchaus selbst etwas beibringen und braucht dazu keine zweite Person.
Das soll nicht bedeuten, dass es nicht auch das Konzept “Lernen durch Lehren” gibt…

Das grundsätzliche Thema ist das Rollenverständnis. Schule ist über weite Strecken noch immer sowas wie eine Predigt. Nachbeten, mehr nicht.

Fragen Sie hierzu mal den guten Herrn Hattie. Direkte Instruktion ist – richtig durchgeführt – noch immer eine sehr effektive Unterrichtsmethode.

Den jungen Lehrkräften wird aber immer eingebläut, die Kinder müssten immer alles selbst entdecken, natürlich aus intrinsischer Motivation heraus und total selbst-organisiert.
Das sieht ganz bei uns oft, wenn die unmotivierten, leistungsschwachen Schüler draußen sitzen und vermeintlich ganz toll arbeiten – also i.d.R. quatschen und nichts Sinnvolles machen…