LEIPZIG. Mit deutlichen Worten und klaren Forderungen ist die siebte und finale Sitzung des Bürgerrats Bildung und Lernen in Leipzig zu Ende gegangen. Unter dem Motto „Wie viel Freiheit braucht das Lernen?“ hatten die 120 Teilnehmenden aus der gesamten Gesellschaft – darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche – an zukunftsweisenden Empfehlungen für das deutsche Bildungssystem gearbeitet. Mit großer Mehrheit plädierten sie für eine stärkere Individualisierung des Lernens und mehr Praxisbezug bei den Inhalten.
Eine der zentralen Forderungen, die mit 95 Prozent Zustimmung verabschiedet wurde, lautet: „Wissensdurst wecken durch individuelles, lebensnahes Lernen“. Sebastian, ein 16-jähriger Bürgerrat aus München, brachte die Motivation hinter dieser Empfehlung auf den Punkt: „Man lernt in der Schule viel zu wenig fürs Leben. Dabei geht es um Dinge wie: Wie bewerbe ich mich auf einen Job? Wie suche ich eine Wohnung? Und was gehört eigentlich dazu, wenn ich mein Leben selbst organisieren muss?“ Die Bürgerräte fordern daher die Einführung von Wahlpflichtfächern zu Themen wie Finanzen, Gesundheit oder Recht, um Kinder und Jugendliche besser auf das Leben vorzubereiten.
Im Bereich der frühkindlichen Bildung erhielt die Empfehlung „Spielerischer, interaktiver Erwerb der deutschen Sprache“ die größte Mehrheit. Insgesamt 86 Prozent stimmten „voll“ oder „eher“ zu. Auch bei den jungen Bürgerräten, die separat über die Empfehlungen abstimmten, war die Mehrheit für diese Forderung.
Eine Empfehlung aus dem Bereich der beruflichen Bildung lautet „Berufliche Perspektiven für Jugendliche ohne Schulabschluss“ schaffen. Dafür sprachen sich rund 87 Prozent der Anwesenden aus. „Wir wollen die Hürden für den Berufseinstieg senken“, sagt die Bürgerrätin Heidrun Sass-Schreiber, die sich in ihrer Diskussionsgruppe intensiv mit beruflicher Bildung auseinandergesetzt hatten. „Wir finden, die Möglichkeiten zur Teilqualifizierung müssen ausgebaut und stärker anerkannt werden. Das heißt, dass auch in Modulen erworbene Kompetenzen in Zertifikaten für einen späteren Berufsabschluss angerechnet werden.“
Junge Stimmen verändern die Dynamik
Besonders prägend für die Arbeit des Bürgerrats war die Einbindung von jungen Menschen, die direkt von den Bildungsthemen betroffen sind. Felix Voss, Bürgerrat aus Leipzig, hatte in einer Pressekonferenz vorab die Bedeutung dieser Perspektive betont: „Dass Schülerinnen und Schüler mit am Tisch sitzen, verändert die Dynamik doch sehr. Die, über die wir sprechen, sind halt mit dabei und direkt betroffen – das verändert die Perspektive.“
Ronja, Schülerin aus Jena, äußerte sich kritisch über die mangelnde Mitsprache in Schulen: „Lehrer stellen sich oft über die Schüler, es gibt kaum echte Mitsprache. Wichtig ist für mich, dass wir mehr fürs Leben lernen – nicht nur das, was man später nicht mehr braucht.“ Sie plädierte für ein individuell angepasstes Lernen, das auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingeht.
Für Sebastian aus München ist die hohe Belastung durch Prüfungen ein zentrales Problem: „Wenn vier Klassenarbeiten in einer Woche geschrieben werden, kommen Schülerinnen und Schüler an ihre Grenzen. Irgendwas läuft da falsch.“ Er forderte, den Druck im Schulalltag zu reduzieren, um die mentale Gesundheit der Lernenden zu schützen.
Bildung als Fundament der Gesellschaft
Gesine Großert, als Vorsitzende des StadtSchülerRats Leipzig Gast bei der Sitzung, wies darauf hin, dass die Belange von Kindern und Jugendlichen oft zu kurz kommen: „Uns fehlt die Lobby. Wir dürfen nicht wählen, haben keine Wirtschaftskraft – deshalb hört keiner auf uns. Dabei ist Bildung die Basis für alles, was danach kommt: die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Politik.“ Großert fordert, dass Schule ein Ort wird, an dem sich Kinder und Jugendliche wohlfühlen.
Ein weiteres Anliegen war die Neuausrichtung des Unterrichts. Matthieu Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender des LandesSchülerRats Sachsen (und ebenfalls bei der Sitzung zu Gast), erklärte: „Wir wünschen uns, dass die Lehrpläne entschlackt werden und sich mehr auf das spätere Leben beziehen.“ Diese Forderung spiegelt sich auch in den Empfehlungen des Bürgerrats wider.
Einfluss auf die Politik und weitere Schritte
Die Arbeit des Bürgerrats endet nicht mit der Verabschiedung der Empfehlungen. Sabine Milowan, Leiterin der Montag Stiftung Denkwerkstatt und Vorsitzende des Bürgerrats-Planungsteams, erklärte: „2025 wird das Jahr der Kommunikation. Wir möchten die Empfehlungen mit Schulleitungen, Kultusministerien und anderen Fachleuten diskutieren.“ Die Vorschläge sollen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern auf politischer Ebene übergeben werden.
„Doch es reicht nicht, die Empfehlungen einfach nur zu verabschieden und zu übergeben – wichtig ist der inhaltliche Austausch auf unterschiedlichen Ebenen, zum Beispiel mit Schulleitungen, mit Fachverwaltungen und Kultusministerien“, sagte Sabine Milowan. „Das Ziel ist es, dass Vorschläge des Bürgerrats auch umgesetzt werden.“
Bereits in der Vergangenheit konnte der Bürgerrat Erfolge verzeichnen. Im Juni 2023 wurden 15 Empfehlungen an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz übergeben. Die jetzt verabschiedeten 21 Forderungen sollen das deutsche Bildungssystem weiter modernisieren und Chancengerechtigkeit fördern.
Hintergrund: Der Bürgerrat Bildung und Lernen
Der Bürgerrat Bildung und Lernen wurde 2020 von der Montag Stiftung Denkwerkstatt ins Leben gerufen. Mehr als 700 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger bilden einen Querschnitt der deutschen Gesellschaft. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Integration junger Menschen: Mehr als 250 Schülerinnen und Schüler brachten in Schulwerkstätten ihre Perspektiven ein. Ziel des Bürgerrats ist es, die Politik durch klare Empfehlungen zum Handeln zu bewegen. News4teachers
www.buergerrat-bildung-lernen.de
Wenn junge Menschen, Schüler*innen und Studierende, mit großem Einsatz, mit besten Motiven und starkem Idealismus gesellschaftlich-politische Ziele formulieren, so verdient das größte Achtung.
Problematisch wird es, wenn Erwachsene, Elternverbände oder andere gesellschaftliche Gruppen Forderungen übernehmen oder selbst formulieren und dabei – beabsichtigt oder nicht – unpolitisch bleiben:
Auch wird die Ressourcenfrage wieder vollumfänglich ausgespart. Welchen Personenschlüssel, welche Gebäude, welche Fachräume, welche Art von Lernmittelfreiheit soll es für die oben umrissene “Schule der Zukunft geben”. Wieviel Steuergeld müsste dafür ausgegeben werden? Woher soll dies kommen? Wie können Parlamentsmehrheiten dafür organisiert werden?
Schade, mir scheint hier wurde eine partizipative Chance verpasst:
Welche neue Steuern und Abgaben, welche Umschichtungen und Kürzungen an anderer Stelle wünschen sich die Mitglieder des oberen Bürgerrates?
Das sind wirklich tolle Ideen.
Es fehlt nur das übliche, leider.
“Problematisch wird es, wenn Erwachsene, Elternverbände oder andere gesellschaftliche Gruppen Forderungen übernehmen oder selbst formulieren und dabei – beabsichtigt oder nicht – unpolitisch bleiben”
Inwiefern?
Indem sie etwa Reformvorhaben unterbreiten, ohne schulpädagogische Erfahrung und Expertise zu besitzen und/oder keinen konkreten Weg aufzeigen, wie die Vorschläge realistisch in der Fläche umgesetzt werden können.
Besonders peinlich wird es, wenn Personen behaupten, so weise zu sein, dass sie wüssten “was man im Leben braucht” oder nicht. Die Forderung etwa “Gedichtinterpretationen” abzuschaffen, sagt mehr über jene Menschen aus, die dies für alle anderen fordern, als über die Lyrik als solche.
Es ist gelebte soziale Gerechtigkeit, wenn durch die Bandbreite des Fächerkanons für Kinder und Jugendliche aus allen Gesellschaftsschichten Bücher, klassische Musik, Kunstepochen oder Sportarten jenseits von Fußball aufbereitet werden.
Die Schule vermittelt Allgemeinbildung, Lehrer*innen sind weder Sozialpädagog*innen, noch Heimerzieher”innen oder Ersatzeltern. Das sind alles Menschen mit ehrenwerten Tätigkeiten, die aber aus guten Gründen nicht zum Kerngeschäft der Schulen gehören.
Aber das klingt aber doch SEHR politisch!
Habe mehr den Eindruck, Sie sind gegen politische Ansichten, welche nicht die Ihren sind.
Ich halte persönlich Lyrik für wichtig – zu wenige werden nach der Schule Kontakt zu diesem Bereich der Kultur pflegen – aber dies MUSS politisch ausgehandelt und verteidigt werden!
(An die ganz Schlauen: NEIN, Inklusion ist im Grundgesetz festgeschrieben. Bitte spart Euch den Kommentar)
Die Empfehlungen des Bürgerrates sind: Empfehlungen. Es gibt nicht einmal eine Verpflichtung für den Bundestag, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Von den 2023er Empfehlungen des Bürgerrates Bildung wurde meines Wissens bislang nicht eine umgesetzt, die es davor nicht bereits gegeben hat, und schon gar nicht bundesweit. Argumente waren die Hoheit der Länder in Bildungsfragen und die finanziellen Engpässe im jeweiligen Haushalt.
Aber schön, dass wir darüber geredet haben.
Was der Bürgerrat so fordert, bringen wir als Eltern unseren Kindern bei. Und ginge es nach meinen Kindern, würde die Schule nur daraus bestehen, am Handy chillen zu dürfen. Okay, ich übertreibe hier etwas, aber was in Schulen gelehrt wird ist zum einen allgemeine Bildung (mit der man sich dann selbst aufmachen kann, sich Dinge individuell anzueigenen) und zum anderen altersabhängig. Die Klage, man lerne in der Schule nicht, wie man seine Steuererklärung macht, höre ich immer wieder. Aber welcher 15-jährige interessiert sich bitte für Steuern? Nun könnte man entgegnen, dass er sich auch nicht für Romane, Kurzgeschichten und Algebra interessiert. Aber es sind doch genau die damit zusammenhängenden Kompetenzen, mit denen er im späteren Leben seine Steuererklärung schlussendlich alleine hinbekommt.
Rückblickend beschränkte sich mein Wissensdurst während der Schulzeit auf die Fußballergebnisse der Bundesliga, Dr. Sommer in der Bravo und wie ich die Aufmerksamkeit der Mädchen bekomme. Mit anderen Worten: Mit den genannten Forderungen macht man sich meines Erachtens ein Stück weit etwas vor.
// Die Klage, man lerne in der Schule nicht, wie man seine Steuererklärung macht, höre ich immer wieder. //
Diese Klage und der damit verbundene Bildungsbegriff ist an Einfalt kaum zu überbieten. Den Schülern kann man das noch nachsehen, so haben wir wohl alle in der Schule gedacht, aber dass das unterdessen bis in höchste Ebenen nachgeplappert wird, ist eine Schande.
Das Leben bringen wir unseren Kindern selbst bei, vom Aufsetzen eines Vertrages über die Wohnungssuche bis zum Kauf von Wertpapieren. Von der Schule erwarten wir hingegen eine umfassende Bildung nach Humboldtschem Ideal.
Sie beziehen sich sicher hierauf :„ Man lernt in der Schule viel zu wenig fürs Leben. Dabei geht es um Dinge wie: Wie bewerbe ich mich auf einen Job? Wie suche ich eine Wohnung? Und was gehört eigentlich dazu, wenn ich mein Leben selbst organisieren muss?“. Und da muss ich sagen war bzw. bin ich auch irritiert drüber. In NRW ist es zum Beispiel so das je nach Schullaufbahn Bewerbungen zwischen 2-4 Thema ist im Unterricht. Sowie in Wirtschaft und Hauswirtschaft genau diese Dinge wie Wohnungssuche bis hin zu welche Basis Versicherung brauche ich thematisieren werden. Und Achtung die meisten SuS finden das gar nicht mal so cool.
Danke!
Die Frage ist doch: Warum ist die Steuererkärung so kompliziert, dass man dafür so viel Hintergrundwissen braucht?
Vielleicht könnte man sie ja vereinfachen und entbürokratisieren. So rum wäre es eigentlich richtig.
Die Ergebnisse freuen mich. Ich hoffe, der Rat setzt sich auch mit dem (unfefähren) Personalbedarf und den Kosten auseinander.
Wie beschrieben halte ich das Anliegen für begrüßenswert, aber es müsste deutlich gemacht werden, dass dies (weit) über den aktuellen Lehrkräftemangel hinausgeht
“Man lernt in der Schule viel zu wenig fürs Leben. Dabei geht es um Dinge wie: Wie bewerbe ich mich auf einen Job? Wie suche ich eine Wohnung? Und was gehört eigentlich dazu, wenn ich mein Leben selbst organisieren muss?”
Eine Frage fehlt noch: Warum beuge ich die Knie, wenn ich das WC für “große Geschäfte” nutze?
Früher gab es ein Elternhaus, in dem Fragen geklärt werden konnten. Früher ist vorbei. Heute muss das alles in der Schule geklärt werden.
Wir schaffen dafür ab: Alle Mathematik nach der fünften Klasse. Die zweite Fremdsprache (auf Anforderung des Krötenleckenlassers) wird ebenfalls gestrichen. Die erste gleich mit. Deutsch? Es reicht, wenn jeder rudimentär lesen und seinen Namen schreiben kann. Gedichtinterpretation? Überflüssiges Zeugs. Zurück ins Mittelalter und dort gleich empfangen von der katholischen Kirche.
https://tinyurl.com/af2m6waj
https://tinyurl.com/fakj298
https://tinyurl.com/4vunjy3f
Die eigentlich gestellte Forderung lautet doch:
Wer übernimmt die Verwantwortung dafür, dass ich im Leben nicht zurechtkomme?
Wer ist der Sündenbock für das Scheitern im Leben?
Die Schule!
Non vitae sed scholae discimus.
Wer braucht schon eine Differentialgleichung im Leben? Jeder von uns.Täglich.
Es spricht nichts dagegen, dass einige Schüler*innen tatsächlich Lebenstraining in der Schule erhalten. Das sollte dann aber entweder freiwillig sein (als WP-Fach) oder für diejenigen verpflichtend, die Förderbedarfe haben (im Rahmen des WP-Angebots) oder als eine Art AG.
Das sind die Ausnahmen, für die ich diese Forderungen stehen lassen könnte.
Ansonsten haben Sie natürlich vollkommen recht!
Ich kann natürlich nur für mein Bundesland also NRW und die Schulform Gesamtschule sprechen aber hier gibt es bereits LPT wo die SuS mit Bedarf für Lebenspraxis einfach Dinge gelehrt bekommen.
Im WP Bereich kann man hier durch Hauswirtschaft/ Wirtschaft alle diese Dinge erlernen. Es zeigt sich allerdings das ein großer Teil das gar nicht so interessant, cool oder wichtig findet.
Und bei dem Thema Bewerbungen könnte ich explodieren. Nicht nur das bis zu 3x im Lehrplan verankert ist, ist ein sogenanntes Bewerbungstraining während der Berufsberatung möglich, welche wir natürlich auch machen. Dazu gibt es 2-3 Praktika. Was möchte man denn da bitte noch ?
// Es zeigt sich allerdings das ein großer Teil das gar nicht so interessant, cool oder wichtig findet. //
Das ist meiner Meinung nach ein Problem an den demokratischen Schüler- und Elternvertretungen: sie bilden keineswegs die Schüler- oder Elternschaften in ihrer Breite ab. Dort finden sich oftmals überengagierte Leute hohen Sendungsbewusstseins mit genauen Vorstellungen und Agenden, teils sogar dem Politikbetrieb nahestehend. Die dann geäußerten Forderungen — angeblich im Namen aller Schüler/Eltern — klingen erstaunlich oft geschliffen nach den ohnehin kursierenden Parolen einer Gewerkschaft oder verschiedener Bildungsrevolutionäre. Bewahrende Stimmen, die z.B. Medienkonsum und Digitalisierung im Unterricht kitisch sehen, kommen da gar nicht vor.
Natürlich kann man argumentieren, dass sich ja jeder engagieren könne.
Das Gefühl bekomme ich leider auch.
Explodiere mit! Kein/e Schüler/in hat jemals unsere Schule verlassen ohne eine komplette Bewerbungsmappe, Lebenslauf (in verschiedenen Variationen), Anschreiben (mit Bausteinen für Motivation je nach Beruf), alles auf Papier und digital, leicht zu ergänzen/verändern.
Und dann entscheiden einige sich nach einer Runde Berufskolleg doch für eine Ausbildung… und stehen bei uns vor der Tür. Ob wir nicht noch mal könnten…Mappe weg, digital gelöscht/Computercrash, im Netz alles so komisch, wir hätten das doch vorher viel schöner…
Und wenn das dann nicht klappt, …. hat Schule was versemmelt beim Anlegen einer Bewerbungsmappe.
Oder vielleicht doch die Sus?
Letztlich sind sie offenbar zu faul oder tatsächlich aufgrund der vielen Unterrichtsstunden zu dem Thema nicht in der Lage, selbstständig zu arbeiten.
Das ist so bitter, dass ich ko…n könnte.
Bei uns verlassen sie ebenfalls mit so einer Mappe die Schule und wir erleben exakt das was Sie beschreiben.
Wir machen gerade (SH-GemS) in der achten Klasse Bewerbungen. DER Renner!
Nach vier Stunden immer noch keine tabellarischen Lebensläufe geschafft.
Ausgenommen – die MSAler. Die haben mit dem Anschreiben begonnen.
Die ESA-ler sehen noch nicht einmal die Notwendigkeit ein…..
Sie sind nicht alle faul, nur der “Nährwert” erschließt sich ihnen nicht. Spielt in ihrer Lebenswirklichkeit keine Rolle. Auch wenn der/die eine oder andere schon für das 8er-Praktikum eine Bewerbung vorlegen muss, kennt man doch noch den oder die oder die, die sogar eine Lehrstelle (beim Onkel/ in Mamas Betrieb…)bekommen haben ohne dieses “Gedöns”….
Es ist eher der Blick im Nachhinein, der zu dem Wunsch führt, dass Schule das doch bitte auch auf der Speisekarte hätte haben sollen.
Und das lässt sich auf fast alle Fächer übertragen. Der Nährwert erschließt sich nicht sofort…
Deshalb sind sie ja auch ESA-lys.
Das Problem in unserem Bundesland ist doch, dass die immer weiter zur Schule gehen können.
Das ist bei Ihnen an der Schule doch bestimmt auch so.
Die Kids wollen nämlich alle keine Ausbildung machen, sondern mindestens irgendwie die FHR, weil man damit ja irgendwie studieren kann.
Bereits die verpflichtende Teilnahme am ESA oder dann wieder am MSA ist für so einige mit einem Makel behaftet.
Aus meiner letzten Klasse hat niemand nach dem ESA und dann nach dem MSA eine Ausbildung angefangen. Niemand!
Hier liegt doch das eigentliche Problem.
Ich bin ja schon länger im Geschäft, weshalb ich sagen kann, dass die Politik es auch hier versemmelt hat. Ehrenrunden ohne Ende, Zusatzprüfungen, Versetzungen per Konferenzbeschluss, Umrechnen von Sternchen-Noten …
Den Schülys wird da etwas vorgemacht. Und somit besteht für sie subjektiv gar nicht die Notwendigkeit sich bei Berufsorientierung und Bewerbungstraining wirklich reinzuhängen.
Dieses schülerseitige Verhalten zieht sich durch alle Schulformen. Bei uns am Gym wollen im Abijahrgang nur noch rund ein Drittel der SuS tatsächlich studieren, der Rest macht vermutlich eine Ausbildung. Von den gezeigten Leistungen her würde nach meiner Einschätzung auch nur dieses Drittel ein Studium erfolgreich absolvieren können. Die Motivation der SuS, sich trotzdem zwei Jahre länger in die Schule zu begeben: ich weiß nicht, was ich sonst machen soll. Dementsprechend sind die Leistungen…
Was für eine volkswirtschaftliche Verschwendung!
Frittiertes Speiseeis jede große Pause, umsonst – und der Anbieter ist schuld, wenn man sich fettfuttert.
Der Anspruch,dass Schule für’s Leben vorbereiten soll,ist doch völlig legitim. Die Alternative kann nämlich tatsächlich völlig sinnfreier Unterricht sein. Ich erinnere mich an einen Musikunterricht mit sehr viel Notenlehre. Dabei habe ich nichtmal ein Instrument gespielt. Genauso gut hätte man mir Blindenschrift beibringen können.
kenne ich.. keine Mittel vorhanden zur Umsetzung. Bei uns scheitert es nicht an den Flöten, sondern daran, dass nicht 25 Kinder in einem Raum gleichzeitig ein Instrument lernen können. Theoretisch geht es, aber zu viele Kinder bringen die Disziplin die notwendig ist um in einer Gruppe zu arbeiten nicht auf.
Man soll sogar die eigene Stimme als Instrument benutzen können. Außerdem mag für Sie der Notenunterricht „sinnlos“ gewesen sein – für mich war er es nicht, da ich im Erwachsenenalter ein Instrument erlernt habe.
Wenn es um die Lebensschulung geht.
-Das Leben besteht halt aber auch darin, dass man mit negativen Erfahrungen umgehen lernen sollte und versuchen, sich daraus weiterzuentwickeln.
Gerade in Ballungsräumen muss man damit zurechtzukommen, dass man nicht gleich zur Traumwohnung kommt.
Indirekt lernen das ja schon viele kennen, was Frust bedeutet. Die Frage wird immer sein, wann das stattfindet, aber je später, desto schwieriger.
– Es gibt später auch immer wieder arbeiten, die gemacht werden müssen, auch wenn ich sie nicht mag, sie keinen Spass machen. Es hilft halt nichts, sie müssen halt getan werden, ob z.B. den Job zu erledigen. Zur Schule gehören halt auch Fächer, die ich nicht mag, aber sie müssen denoch erledigt werden.
Sind nur ein paar Beispiele, die in den Betrachteungen m.E. immer fehlen. Die Einschätzung, was ich später fürs Leben wirklich benötige, können die Wenigsten im Teenageralter sagen. Etwas, was man immer brauchen wird, sind Grundlagen in der Sprache, Mathematik und die Fähigkeit, sich in etwas einzuarbeiten, dass auch nicht unbedingt Spass macht, aber trotzdem erledigt werden muss.
Viel mehr als Sprechblasen und Schlagwörter ist leider nicht herausgekommen.
„Man lernt in der Schule viel zu wenig fürs Leben. Dabei geht es um Dinge wie: Wie bewerbe ich mich auf einen Job? Wie suche ich eine Wohnung? Und was gehört eigentlich dazu, wenn ich mein Leben selbst organisieren muss?“
In 16 Lebensjahren schafft man es doch sicher, zu Hause ein bisschen was über Haushalt zu lernen:
In den 16 Jahren wird sicher mal einkaufen gewesen sein, sich etwas gekocht haben, bekommt seine Körperpflege selbst hin und hat vielleicht auch mal eine Waschmaschine benutzt. Denn Mama und Papa sind doch auch nicht 24 Stunden da und lassen ihren Sohn vielleicht auch mal ein Wochenende allein.
Es gehört doch zum Familienleben dazu, dass jeder altersentsprechend kleine Aufgaben im Haushalt bekommt, man gemeinsam einkaufen geht und auch mal den Kindern Freiraum und eigenverantwortliche Zeit lässt.
Natürlich haben Schulen einige Angebote zu Berufsorientierung. Einen Muster-Lebenslauf und Tipps für Bewerbungen findet man auch online. Textverarbeitungsprogramme haben eine Rechtschreibprüfung. Anschließend kann man Eltern und sicher auch mal eine Lehrkraft über Bewerbungsunterlagen rüberschauen lassen.
Aber warum muss man sowas von der Schule einfordern? Wo bleibt das eigene Engagement? Zugang zu Wissen war noch nie so einfach wie heute und dennoch hat man die Erwartung, man müsse alles präsentiert bekommen.
Zitat:
“Zugang zu Wissen war noch nie so einfach wie heute und dennoch” Nutzen es immer weniger.
Ich erlebe immer mehr SuS die an simpelsten Hausaltsaufgaben scheitern, wie Nudeln kochen oder Spülmaschine einräumen.
Ich habe immer wieder Schüler*innen erlebt, die in Hauswirtschaft total begeistert waren, weil sie endlich mal was tun durften. Zu Hause: Eltern unter Stress, geht schneller alleine. Außerdem gefährlich. Und: Küche hinterher immer so schmutzig…
Mich irritieren solche Befragungen immer. Abgesehen davon, dass sie meist Zustimmung für etwas signalisieren, was ich sowieso für allgemeinen Konsens halte (ohne allerdings auf die “Wie” und “Wie können wir das wuppen?” einzugehen.
Andererseits so etwas:
“Berufliche Perspektiven für Jugendliche ohne Schulabschluss“ schaffen. Dafür sprachen sich rund 87 Prozent der Anwesenden aus.”
Was ist mit den anderen 13 Prozent (immerhin 15 oder 16 Personen im Rat)?
Sind die tatsächlich der Meinung, dass man KEINE beruflichen Perspektiven für Jugendliche ohne Schulabschluss schaffen sollte? Echt jetzt? Ein paar Prozentchen notorische Querulanten sind immer da, okay, aber 13 Prozent…?
Und wo ist es üblich, vier Klassenarbeiten in der Woche zu schreiben? Also, bei uns nicht. In manchen Jahrgängen oder Fächern werden nur noch zwei pro Halbjahr geschrieben, da stände man ja direkt vor terminlichen Herausforderungen, vier in eine Woche zu legen.
Die Verminderung der Anzahl finde ich persönlich sogar kontraproduktiv: So kommt der einzelnen Arbeit doch eine viel größere ( und Druck erzeugende) Bedeutung zu.
“Sind die tatsächlich der Meinung, dass man KEINE beruflichen Perspektiven für Jugendliche ohne Schulabschluss schaffen sollte? Echt jetzt? Ein paar Prozentchen notorische Querulanten sind immer da, okay, aber 13 Prozent…?”
Die Frage ist zunächst, wer dafür verantwortlich sein sollte. Und ganz ehrlich frage ich mich schon, ob wir Lehrkräfte dann in der Pflicht sein sollten, diesen Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu suchen oder gar diese zu schaffen…
Eine alternative Erklärung wäre, dass man diesen SuS eben keine berufliche Perspektive ohne Schulabschluss schaffen sollte, sondern den SuS die Möglichkeit geben müsste, sich doch noch einen Schulabschluss zu erarbeiten und erst dann einen Job zu suchen.
Offen gesagt könnte ich für keinen Menschen sagen, was er einmal in seinem Leben brauchen wird. Daher ist es gut, sich breitgefächert aufzustellen und von allem einmal gehört zu haben. Nur so kann ich Informationen, auch gerade aus dem Internet, in den richtigen Zusammenhang einordnen.
Es gibt keine unnötigen Kenntnisse, das ist anmaßend. Lebenspraktischer Unterricht kommt zu kurz, aber eigentlich muss er nicht in die Schule. Ich gestehe, dass ich erst kochen gelernt habe, da war ich schon über 20. In alles kann man sich reinfuchsen, wenn man eben generell ein breites Wissen besitzt.
Ich wäre allerdings dafür, dass Lehrer in ihrem Stoff mehr Freiheit hätten – und Schüler dann den Lehrer wählen dürften. Nur wer selbst begeistert ist, kann begeistern. Und es gibt viele Dinge, die kann man in verschiedenen Kontexten lernen, da gibt es kein richtig oder falsch.
“Ich wäre allerdings dafür, dass Lehrer in ihrem Stoff mehr Freiheit hätten – und Schüler dann den Lehrer wählen dürften. Nur wer selbst begeistert ist, kann begeistern.”
Natürlich muss die Chemie zwischen Schülern und Lehrkräften stimmen. Aber man läuft dann auch Gefahr, dass Schüler dann zu Lehrkräften gehen, die möglichst “entspannt” und “nett” sind. Bei uns ist das Schülersprech für “wenig konsequent”…
Aber warum sollten denn speziell die Schüler wählen dürfen?
Wäre es dann nicht konsequent zu überlegen, welche Schüler ich als Lehrkraft in meinem Unterricht haben will?
Es geht hier doch um die Bedürfnisse der SuS, nicht um die der LuL.
Das ist mir klar, aber warum eigentlich? Lehrkräfte sollen total begeistert sein und als Animateure ihre Fächer möglichst unterhaltsam an die Kinder bringen. Wenn ich aber ständig Unterricht bei lauter “Pubertieren” mit “Null-Bock”-Stimmung hätte, ginge irgendwann aber auch mir die Begeisterung abhanden.
Ich kann mir doch einen persönlichen Coach oder Trainer nehmen. Ebenso wie ich mir diesen aussuchen kann, wird auch er sich überlegen, ob er mit mir arbeiten kann und will.
Wenn also die Kinder sich ihre Lehrkräfte aussuchen dürften, sollten sich auch die Lehrkräfte aussuchen können, ob sie mit den jeweiligen Kindern arbeiten können.
Und genau diese Grundhaltung ist das Problem.
Aber hey, sollen die Bürgerräte mal machen.
“Brawnado weiß, was Kindern schmeckt! Es hat Elektrolyyyyyyyte!”
Richtig.
Aber hier sehen das viele Lehrkräfte viel zu verbissen.
Ich persönlich kann Ihnen nach einer 365-Grad-Wende in hunderttausende Kilometer entfernte Bildungslandschaften aus *persönlicher Erfahrung* bestätigen:
Locker-flockiger Fühlifühli-Unterricht mit viel Youtube, “Reflektion” und “Mitbestimmung”, jedoch möglichst wenig Lernen, Lesen, Schreiben, Hausaufgaben, Tests – hat für die Lehrkraft AUSSCHLIESSLICH Vorteile, jedoch keinerlei Nachteile.
Und Liebesblicke von allen Seiten gibt es noch obendrauf. Immer wieder freuen sich auch SuS, mich als Lehrer zu bekommen und mit Lärm oder Konflikten gibts auch keine Problem mehr.
Wie es der ziemlich coole Schüler M. neulich treffend sagte, als es mal recht nervig in einer Stunde wurde: “Seid lieber korrekt zu [447], sonst kriegen wir wieder normalen Unterricht!”
Da hat M. seine Mitschüler auch ganz richtig informiert, am Ende feb ich den Kurs noch ab und “Katze” oder das Fräulein R. übernimmt!
Und wissen Sie, was das Beste ist?
Durch die jahrzehntelange Versumpfung mit Minderleisterideologie kann ihnen nicht mal jemand widersprechen, den Leuten fehlen sogar die Worte und Konzepte dazu, da diese sozial verbannt wurden.
Der Kunde bestellt es so?
Diese Drohne liefert.
Die Abogebühr für diesen Lieferservice überweist mein Bundesland stets pünktlich – 5/5 Amazonsternchen!
Ich überlasse das mal der „Katze“….die kennt sich mit dieser Altersgruppe besser aus….ich quäle nur kleine Adelheids… 😉
Aber wie heißt der zweite Teil so schön? “Heidi kann brauchen, was es gelernt hat”. 🙂
Lebensnahes Lernen, Lehrpläne entschlacken… Das kann man zwar immer wieder fordern, ändern wird sich aber nichts. Ganz im Gegenteil: Die Anforderungen an die Schulen werden immer höher.
…und die Anforderungen an Schülerschaft und Eltern (seitens der Schule) immer niedriger. Finde den Fehler!
Wenn Schule immer mehr zur Erziehungsanstalt und zum Reperaturbetrieb für gesellschaftliche Probleme verkommt, bleibt halt weniger Zeit für das, was Schule früher einmal ausmachte: Lehren und Lernen.
Es ist zwar der feuchte Traum viele Bildungs”experten”, Politiker und Sozialpädagogen, dass sich Lehrkräfte unter vollem Einsatz ihrer psychischen und physischen Gesundheit quasi 24/7 dafür aufopfern, alle diese Probleme zu lösen, aber immer weniger Kollegen und Kolleginnen sind bereit dazu. Wozu auch? Keiner wird es einem danken, wenn man seine Gesundheit ruiniert, keiner dankt es einem für immer weniger Reallohn immer mehr zu arbeiten und sich dafür auch noch von der Gesellschaft zum Universaldeppen machen zu lassen. Auch außerhalb der Schule würde keiner auf so verquere Ideen von Aufopferungsbereitschaft kommen.
Gen Z hat das schon lange erkannt.
Das kann ich nicht unterschreiben. Das ist eine zu krasse Pauschalisierung. Es gibt Schulformen, wo es ohne die Eltern kaum geht oder das Kind hat das Nachsehen…
Richtig. Aber schaut man sich die Ergebnisse diverser Vergleichsarbeiten und Anforderungsprofile an, wird mein pauschaler Eindruck durchaus gefestigt.
Und? Funktioniert es an diesen Schulformen, dass die Eltern im notwendigen Umfang unterstützen? Hier wird doch immer wieder gefordert, dass man keine Anforderungen an Eltern stellen darf, weil es immer welche gibt, welche diese nicht erfüllen (aus welche Gründen auch immer).
Vehrenkamp hat meiner Ansicht nach völlig korrekt formuliert.
Anstatt weitere Lerninhalte für die Schule zu fordern, schlage ich vor, jedem Schüler das Buch „Lebensdoof“ zu schenken. Es beinhaltet alle wichtigen Themen….ein klitzekleines Bisschen Lesekompetenz vorausgesetzt.
Hier das Intro:
„Du bist vogelfreie Ü18 und willst ›Hotel Mama‹ verlassen? Oder bist du schon ein weiser Hase und suchst nach ein paar Kniffen und Tricks, die dir das Leben erleichtern? Hast du in Mathematik gelernt, wie du ein Bankkonto eröffnest? Oder zeigt dir ein Navi an, wie du eine Wohnung findest und worauf du im Mietvertrag achten solltest? Worauf musst du bei Verträgen überhaupt achten? Brauchst du Versicherungen? Und wenn ja, welche? Wie erledigst du Behördengänge? Kennst du dich im Arbeitsrecht aus? Nein? Keine Panik! Das alles ist kein Hexenwerk, aber mit Halbwissen gerätst du schnell in hässliche Stolperfallen. Mit diesem leicht verständlichen Ratgeber wirst du an die Hand genommen, sodass du deine Pflichten im Vorbeilaufen erledigen und deine Rechte mit einem Lächeln einfordern kannst. Lebensdoof® ist ein Ratgeber, der anhand von Beispielen und einfachen Erklärungen die Welt der Verträge verständlich macht; er zeigt, wie man eine Wohnung findet und worauf man im Mietvertrag achten sollte; er macht ›Hotel Mama‹ überflüssig, denn mit Lebensdoof® ist jeder in der Lage, Behördengänge zu erledigen, ein Bankkonto zu eröffnen und die richtige Versicherung abzuschließen.„
Und was ist mit denen, die entweder nicht lesen können oder wollen?
Ist das Minimum nicht, dass die Lehrkraft Leseabende und -wochenden veranstalter und vorliest?, Natürlich TikTok-gerecht inszeniert, damit die Jugend auch etwas hat, das sie in den sozialen Medien hochladen kann? Sonst hätte sich die Teilnahme ja nicht gelohnt…
/Sarkasmus
Gibt es bestimmt auch als Hörbuch…..
Die Kapitel sind wirklich kurz….
Ich habe es damals meinen Sohn geschenkt, denn der ist in mancherlei Hinsicht wirklich Lebensdoof (tschuldigung), und möchte auf gar keinen Fall auf Ratschlöge von Mama und Papa zurückgreifen….daher dachten wir, dass evtl. ein Buch helfen würde….naja…der Versuch war es wert 🙂
Vogelfrei, hä? Was hat das mit weissen Hasen zu tun? 300 Seiten?
Ich will Sie ja nicht zu sehr enttäuschen, in der Grundschule hat man wahrscheinlich noch mehr Optimismus zur weiteren Entwicklung. Die Hälfte meiner 10er hat so ein dickes Buch noch nie gesehen, geschweige denn gelesen. Mal sehen ob sich Abschnitte als Einstieg eignen, vielleicht entdecken einige sogar dieses “Lesen” wieder…
War ja nur ein Vorschlag….ich finde es gut, denn es ist in kleine Häppelchen unterteilt und als Nachschlagewerk geeignet….
Was haben denn Hasen mit Vlgeln zu tun? Hä?
Heißen männlich Hasen deshalb nicht Rammler?
Weise Hasen nicht weiße Hasen 🙂
Die erste Zeile mutmaßliche Kommentare meiner 10er, sorry, leicht kryptisch….
Das Buch kommt morgen
Gibt es keine verpflichtende Schullektüre mehr?
Nicht in GL oder Wirtschaft zum Thema Lebensführung, selbst in Deutsch sollten Klassenarbeiten besser auf Textausschnitten als einer Pflichtlektüre aufbauen.
Mir hatte ihre Aussage gewundert gehabt, dass ein Teil ihrer Zehntklässler noch nie ein Buch mit 300 Seiten oder mehr gesehen oder gar gelesen hätten.
Ich meinte natürlich “mich”. 🙂
Aber das sind die immer gleichen Forderungen seit Jahrzehnten, die von Leuten kommen, die nie als Lehrer gearbeitet haben. Vieles davon wurde inzwischen eingeführt und ist nicht praxistauglich. Dann haben wir diese Klassen mit den individuellen Wochenplänen, wo die Kinder nur machen, worauf sie Lust haben oder einfach vom anderen abschreiben und am Ende der Grundschule können sie nicht richtig lesen, schreiben, rechnen. Das ist doch das Ergebnis, das wir nun überall sehen.
Heißt für das Leben lernen nicht eben auch, dass man mal Dinge tun und aushalten muss, die gerade keinen Spaß machen? Ich gehe gerne mit, dass so manches aus dem Lehrplan entfernt oder auf später verschoben werden kann, aber die “Spaßorientierung”, die schadet tausend mal mehr als sie genützt hat.
Ich habe auch klare Worte und kann fordern!
Umsetzungskonzept inkl. Finanzierung JETZT!
Wir unterrichten doch seit Jahren an den Bedürfnissen der SuS vorbei – dank der ollen und dollen Lehrpläne.
Vieles kann wirklich raus!
Wir haben wirklich extrem viel Mitsprache bei den SuS. An den wichtigen Dingen scheitern wir – da WIR an das Papier (oder doch eher die Steintafel 😉 ) gebunden sind.
Hier wäre auch der Einsatz von Quereinsteigern (andere Voraussetzungen, andere Bedingungen, nahezu alle Berufssparten durch) extrem sinnvoll, wenn es wirklich um die Verwirklichung von lebensnahen Interessen geht.
Die Möglichkeit, zwischendurch ein Praktikum zu machen, wäre auch nicht schlecht. Das ist nämlich sowas wie lebenspraktisch.
Und, was wir auch dringend brauchen – Muliprofessionelle Teams in der Politik!
Zum Thema “Wissensdurst”.
Wenn die Kinder Interesse an einem Thema haben, suchen sie sich selbst Informationen dazu, ohne die Lehrer zu brauchen
Dann erlebt man, dass die Kinder aus dem Kopf die Tabellenplatzierungen ihres Lieblingsfußballvereins der letzten zehn Jahre aufzählen können oder sich Wissen über beispielsweise Hunde aneignen, da ihre Familie einen Hund aufgenommen hat.
In Zeiten des Internets sollten die Aufgaben der Schulen und das Lernen neu geordnet werden. Singapur kann da sicher als gute Beispiel dienen: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kuenstliche-intelligenz/ki-in-der-schule-was-deutschland-vom-pisa-giganten-singapur-lernen-kann-110104115.html
Schüler/innen …..wünschen sich…
Das ist eine viel zu unklare Aussage. Die Schüler sind eine viel zu heterogene Menge.
Ein Großteil ist mit Befolgung der einfachsten Anweisungen und Regeln überfordert.
Und schön, einige wünschen sich mehr finanzielle Bildung.
Andere SuS wünschen sich mehr Biologie, mehr Informatik, mehr Ki , mehr Sport, andere weniger Sport.
Schule und Leben sind aber kein Wunschkonzert.
Ein Großteil der SuS ist schon (laut Pisa) mit Mathematik und Deutsch überfordert.
Einfach einmal pünktlich sein, oder 45 min. still dasitzen und aufmerksam sein ist für viele SuS heute schon unmöglich.
Nicht zu vergessen der katastrophale Lehrkräfte Mangel.
Wie wäre es, wenn sich auch einmal die eigenen Eltern um die speziellen Wünsche kümmern würden. Auch die haben einen Erziehungsauftrag.