“Nicht von dieser Welt”: Boris Palmer kritisiert Forderungen im ÖD-Tarifstreit

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BERLIN. Acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro pro Monat und wirksame Maßnahmen zur Entlastung fordern die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes für die beim Bund und in den Kommunen Beschäftigten – wozu Kita-Fachkräfte gehören. Die Tarifrunde, die Ende des Monats beginnt, gilt als richtungsweisend dann auch für die Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst der Länder, bei denen die meisten Lehrkräfte beschäftigt sind. Kritiker melden sich auch schon zu Wort.

Acht Prozent mehr – fordern die Gewerkschaften. Illustration: Shutterstock

Investitionen in den Ausbau der staatlichen Daseinsfürsorge, wie etwa in Bildung, Sicherheit und Infrastruktur, halten 67 Prozent der Bevölkerung für sehr wichtig. Demgegenüber halten nur 20 Prozent der Befragten die Beibehaltung der Schuldenbremse und den Abbau von Altschulden oder allgemeine Steuersenkungen für sehr wichtig.

Diese vom Meinungsforschungsinstitut forsa erhobenen Zahlen hat der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Volker Geyer bei der Eröffnung der dbb Jahrestagung heute in Köln vorgestellt. „Die Menschen wollen keinen Schuldenfetisch, die Menschen wollen Straßen, Schulen und Schutzpolizei“, machte Geyer entsprechend gegenüber Spitzen aus Politik und Verwaltung deutlich. „Schuldenbremse hin oder her: Diese Investitionen müssen Priorität haben!“

Das Vertrauen der Bevölkerung in die Handlungsfähigkeit des Staates sei auf einem historischen Tiefstand, erinnerte Geyer an entsprechende Erhebungen aus dem vergangenen Sommer. Die Folgen seien gefährlich. „Wo das Vertrauen in den Staat und seine Institutionen schwindet, da schwindet auch der Respekt vor seinen Beschäftigten. Und wo der Respekt schwindet, da wird der Weg zur Gewalt immer kürzer“, so der dbb Vize. Das hätten etwa die jüngsten Angriffe auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht einmal mehr deutlich gemacht. Die Erwartung an die Politik sei daher, für funktionierendes Gemeinwesen zu sorgen. Geyer: „Dazu gehört die Stadtbücherei. Das Schwimmbad. Die Schule. Die Polizei. Die Straße. Die Bahn. Kurz: Zu einer Demokratie gehört ein funktionierender Staat!“

Der dbb erwarte erste konkrete Schritte bereits in der Ende Januar beginnenden Einkommensrunde mit Bund und Kommunen, so Geyer. Hier fordert der dbb Entgelterhöhungen im Volumen von 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich sowie mehr Arbeitszeitsouveränität für die Beschäftigten. Für die Beamtinnen und Beamten des Bundes drängt der dbb weiterhin auf eine verfassungskonforme Besoldung sowie eine Rückführung der Wochenarbeitszeit von 41 auf 39 Stunden.

Der Ausgang im Tarifstreit hat Signalcharakter für die dann ab Oktober folgenden Verhandlungen um die Bezüge der Landesbediensteten. Zu denen gehören vor allem die Lehrkräfte in den Schulen.

„Wir können doch nicht ernsthaft wollen, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst immer mehr ausbrennen“

Im Interview mit der Rheinischen Post erklärt Geyer: „Die Forderung ist völlig berechtigt. Uns fehlen im öffentlichen Dienst die Beschäftigten. Heute sind schon 570.000 Stellen unbesetzt.“ Ein Grund sieht Geyer darin, dass der Staat am Arbeitsmarkt nicht ausreichend konkurrenzfähig ist: „Wir hinken seit Jahren der Privatwirtschaft hinterher – nicht nur bei der Bezahlung, auch bei der Arbeitszeitsouveränität. Das wollen wir jetzt ändern.“ Deshalb fordere der dbb nicht nur höhere Einkommen, sondern auch zusätzliche freie Tage sowie ein „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“, mit dem die Beschäftigten ihre Zeit flexibler einteilen können.

„Uns geht es darum, die Überlastung der Menschen abzufedern“, so Geyer weiter. „Wir können doch nicht ernsthaft wollen, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst immer mehr ausbrennen, weil sie bergeweise Überstunden vor sich herschieben. Die Arbeitgeber sparen doch so schon enorm Personalkosten, weil sie 570.000 Stellen unbesetzt lassen.“

Scharfe Kritik kommt vom parteilosen Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer. Die Forderungen des dbb würden, Palmer zufolge, zu Stellenabbau bei den klammen Kommunen führen. „Ich sehe keine andere Möglichkeit“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Konkret kritisiert Palmer auch Forderungen des dbb nach weiteren Urlaubstagen im öffentlichen Dienst. „Wir sind jetzt schon Urlaubsweltmeister. Wir müssen mehr und nicht weniger arbeiten. Das ist nicht von dieser Welt!“, zitiert ihn das Boulevardblatt. Auch der Städte- und Gemeindebund kritisierte demnach die Forderungen des Beamtenbunds als unpassend zur „katastrophalen Finanzlage“ der Kommunen. News4teachers / mit Material der dpa

Einkommensrunde 2025 eingeläutet: Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr

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Karl Heinz
9 Tage zuvor

Ob ich die Forderung nach mehr Urlaub unterstützenswert finde, weiß ich noch nicht.

Wichtig wären für mich Fragen,

  • wie man Beamte und Angestellt zukünftig gleichgestellter behandeln könnte?
  • wie man tatsächlich für Entlastungen sorgen könnte (Rahmenbedingungen der Arbeit)
  • wie man Kommunen finanziell so ausstattet, dass sie ihre Klammen Kassen nicht permanent als Ausrede ins Feld führen können. Mit Geld, das nicht da ist, kann ich auch keine Gehälter erhöhen ohne woanders massiv einzusparen

Kurz: Zu einer Demokratie gehört ein funktionierender Staat!

Und hier weist Palmer m.E. zu Recht auf ein Problem hin:
Wenn vor Ort nicht mehr das geleistet werden kann, was Bürger erwarten, dann ist auch die Zufriedenheit mit der Gesellschaft, mit dem Staat, schwer in Gefahr.

Geld/Urlaub allein kann m.E. nicht die Forderung der Gewerkschaften sein.
Punkte wie Höchstdauer der täglichen Arbeitszeit (und Ausgleich bei Überschreitungen), Ausstattung des Arbeitsplatzes, neue Möglichkeiten der Konfliktlösung etc. pp. spielen m.E. auch eine weiterhin zunehmende Rolle.

Realist
9 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Ich behaupte einmal. wenn es irgendwann im öD mehr Urlaubstage statt mehr Geld geben sollte, werden die Lehrkräfte, egal ob Beamter oder Angestellter, genau NICHTS davon haben. Die zusätzlichen freien Tage können wird dann nämlich gerne in den Ferien nehmen…

Isabella *
9 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Was wollen sie denn ändern?
Geld muss es definitiv mehr geben, wenn alles z.B. Versicherungen oder Sprit viel teurer werden.
Die Arbeitszeiten sind auch nicht mehr so rosig, oder?

DerTräumer
6 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Wieso? Kann man doch auch ändern! Wirkliche Urlaubstage, die ich dann nehmen kann, wenn ich sie brauche. 2 Tage z.B. im Jahr. Die können dann auch vertreten werden und den KuK und den SuS tut das nicht weh.

Realist
5 Tage zuvor
Antwortet  DerTräumer

Sie sind ein Träumer…

Realist
9 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Höchstdauer der täglichen Arbeitszeit”

Die Arbeitszeiten sind gesetzlich (Beamte) oder tarifvertraglich geregelt (Angestellte). Wer sich als Lehrkraft trotzdem ausbeuten lässt, dem kann und wird niemand helfen. Selber schuld. Nur weil man mit “Menschen” statt mit “Formularen” oder “Computern / Maschinen” zu tun hat, ist man kein Leibeigener.

mx304
9 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Das Problem wird dann sein, dass den Lehrern Dienstpflichtverletzungen vorgeworfen werden, weil sie die Aufgaben nicht geschafft haben.

Ein weiteres Problem werden die “übermotivierten” Kollegen sein, die nachfragen (oder Druck machen) werden, warum dieses oder jenes nicht erledigt ist, was sie aber dringenst brauchen, um selber weiter arbeiten zu können.

Das bedeutet, dass man sich dringend vorbereiten sollte, wenn man mit Kollegen (ja, ich ordne sie einmal der Gegenseite zu) und der Schulleitung/Schulbehörde/Dienstherr entgegentreten will.

Andreas
8 Tage zuvor
Antwortet  mx304

Besonders Referendare, noch nicht auf Lebenszeit verbeamtete Lehrer oder an einer Beförderung interessierte Lehrer sind „Opfer“ davon. Sie können sich Widerworte nicht leisten.

H. F.
9 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

// wie man Beamte und Angestellt zukünftig gleichgestellter behandeln könnte? //

Wie soll das gehen? Beihilfe zur privaten KV, Pensionsansprüche und Familienzuschlag über das Arbeitsleben summiert wären wohl über 1000€ Euro pro Monat, die die Angestellten zusätzlich bekommen müssten.

// Wenn vor Ort nicht mehr das geleistet werden kann, was Bürger erwarten, dann ist auch die Zufriedenheit mit der Gesellschaft, mit dem Staat, schwer in Gefahr. //

Und genau das beobachten wir aktuell. Trotz der hohen Einnahmen haben die Kommunen keinen Spielraum für Vereine, Schwimmhallen, Schulen usw., wofür die Menschen gerne Steuern bezahlen. Sie sind mit ihren Pflichtaufgaben überlastet. Deutschland hat ein massives Ausgabenproblem.

Andere Bereiche betriff das auch: ich zahle jetzt 1000€ Krankenkasse pro Monat und meine Frau ebenfalls. Das sind 24T€ GKV pro Jahr. Wenn wir einen Facharzt brauchen, bekommen wir keine Termine. Das nennt sich dann “solidarisch”.

Chris
8 Tage zuvor
Antwortet  H. F.

“Deutschland hat ein massives Ausgabenproblem.”
Genau, dann fangen wir mal mit dem Bürgergeld an! Weiter geht es mit dem Beitrag, den der Staat für jeden Bürgergeldempfänger an die GKV zahlt. Der ist nämlich viel zu niedrig weswegen aktuell die GKV-Beiträge für alle massiv erhöht werden.

Makkus
8 Tage zuvor
Antwortet  Chris

Echt? Ran ans Bürgergeld, damit Privilegien auf hohem Niveau erhalten werden?
Der Kinder-/Familien-/Ortszuschlag könnte auf einen Streich gestrichen werden und an anderer Stelle besser eingesetzt werden. Und gerechter wäre es auch.
Wird in hundert kalten Wintern nicht passieren.

DerTräumer
5 Tage zuvor
Antwortet  Makkus

Die Debatte “kleiner Mann” vs. “noch kleinerer Mann” bringt doch nichts oder ist reiner whataboutism. Das sich selbst vermehrende Kapital muss endlich mehr besteuert werden, nicht immer die Lohnarbeit.

Makkus
5 Tage zuvor
Antwortet  DerTräumer

Ich hatte igentlich nicht Lehrer als kleinen Mann Im Sinn.
Aber ich geben Ihnen Recht, die Ungleichheitslücke muss geschlossen werden.

sprachlos
8 Tage zuvor
Antwortet  H. F.

Mhhh, also ich habe einmal Interesse gezeigt und auf der TK Seite den Beitrag berechnen lassen. Bei 8000€ sind das 470€, bei 50000€ Einkommen pro Monat 480€ Beitrag. Wie kommen sie auf 1000€??? Im Monat? Ernst gemeinte Frage

Mika
8 Tage zuvor
Antwortet  sprachlos

Arbeitgeber- plus Arbeitnehmerbeitrag, ganz einfach. Die paar fehlenden Euro sind der Zusatzbeitrag. 8000 brutto bekommt kein angestellter Lehrer in E13 oder E14.

sprachlos
8 Tage zuvor
Antwortet  Mika

H.F. schreibt aber: ICH!!! Seit wann zahlt der Arbeitnehmer den Arbeitgeberanteil?
8000€ war ein Beispiel, dass E13 weniger ist, ist mir klar…

Mika
7 Tage zuvor
Antwortet  sprachlos

Die Beitragsbemessungsgrenze für die KK liegt bei 6150€ im Monat.
Natürlich muss der AN auch die Arbeitgeberbeiträge von KK, PV, RV und AV erwirtschaften, oder glauben Sie, die AG zahlen das aus ihrer Privatkasse? Von daher ist es schon korrekt, was H.F. schreibt.

H. F.
7 Tage zuvor
Antwortet  sprachlos

Im Prinzip zahlt der AG den gesamten Beitrag, aber der AN erarbeitet ihn vollständig. Fakt ist: 1000€ gehen an die gesetzliche Krankenkasse.

Samson
8 Tage zuvor
Antwortet  sprachlos

Alleine der Familienzuschlag reisst was raus.

H. F.
7 Tage zuvor
Antwortet  sprachlos

Wer über der Beitragsbemessungsgrenze verdient und damit “freiwillig” in der GKV ist, der bekommt einen Bescheid über den Geamtbetrag und gibt diesen beim Arbeitgeber ab. Der Gesamtbeitrag für mich liegt nun bei über 1000€.

Die Unterteilung in AG/AN-Beitrag ist doch nur Augenwischerei, damit niemand den Gesamtbeitrag auf der Gehaltsabrechnung sieht und erschrocken vom Stuhl fällt. Es ist alles mein Beitrag und von mir erarbeitet, egal wer ihn überweist und wie er benannt wird.

Rüdiger Vehrenkamp
9 Tage zuvor

Die Steuereinnahmen sprudeln und dennoch muss überall gespart werden. Ehrlich gesagt würde ich das Geld lieber in Kultur und soziale Projekte stecken als in den Beamtenapparat. Für Sie alle als Info: Die Gehaltserhöhungen in der sozialen Arbeit halten sich bereits seit Jahren arg in Grenzen.

Rainer Zufall
9 Tage zuvor

Die Steuereinnahmen sprudeln doch hoffentlich, ändert aber nicht viel an Problemen.
https://steuermythen.de/mythen/mythos-11/

Realist
9 Tage zuvor

Mein Bäcker fordert zum Jahreswechsel auch einfach rund 10% mehr für seine Backwaren!

Könnte Herr Palmer nicht mal kurz bei dem vorbeischauen, um ihm klar zu machen, dass das eine Forderung ist, die “nicht von dieser Welt” ist? Vielleicht wird’s dann ja wieder billiger.

kanndochnichtwahrsein
9 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Mein Tierarzt fordert für Behandlungen das x-fache wie vor 20 Jahren.
Wenn man die Steigerungen, ganz extrem seit zwei Jahren, im gleichen Verhältnis Kosten/Einkommen hochrechnet, müsste ich heute monatlich mindestens 16.000 Euro Brutto verdienen…
Nicht zu glauben?
Die gleiche Behandlung kostete 2004 das Gehalt von 34,2 Stunden (4 Tage) Lehrerbruttogehalt, heute aber das Gehalt von 89,9 Stunden (11 Tage) – und zwar ohne die reale Arbeitszeit eines Lehrers zu berücksichtigen, der ja nicht wirklich nur 41 Stunden aufwendet, um sein Gehalt zu bekommen…

447
8 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Halt stop, Sie übler Infragesteller, Sie!

Sie haben das nur nicht verstanden:
– wenn staatliche Institutionen immer mehr Geld schlingen…
– Unternehmen immer frecher einfach erhöhen..
– Abgaben und Gebühren grundsätzlich steigen, die Frage ist nur ob mit der Geschwindigkeit “a bissl”, “schnell”, “rasend” oder “lächerliche Geschwindigkeit”…
– Politikergehälter automatisch inflationsindexiert sind
– die Müllabfuhr immer seltener kommt
…dann verwendet man das grammatische oder den inhaltlichen Passiv und es sind höhere Mächte, unvermeidliche Naturkräfte und nicht greifbare Entitäten (“die Wirtschaft”, “es kam zu Krisen in X”, “Putin” usw.)

Wenn dagegen normale Bürger fordern (besonders: konkret fordern) sind diese Bürger:
– Egoisten
– dumm (“muss man besser erklären”)
– kleine Kinder (“Angst”, “Wut”, “Entsetzen”)
– antisozial
– räääächtz
– das Produkt (sowie mindestens 500% aller ähnlichen Produkte) kommt aus/über die Ukraine
– (selten) liiiiiiiinks
– stören den “gesellschaftlichen Frieden”
, wobei die Gründe:
– sehr, seeeeeeehhhhhr kompliziert sind
– nur von Fachleuten überhaupt ansatzweise verstehbar sind
– und “auf die Wissenschaft” zu hören ist
und es Zeit ist:
– Kurs zu halten
– Solidarisch zu sein
– sich unterzuhaken

So, das merken Sie sich jetzt bitte, diesmal aber wirklich!

Besseranonym
8 Tage zuvor
Antwortet  447

Das > wegen der Kindäär haben Sie vergessen.
Also Arxxxbacken zusammenkneifen, weniger Brötchen essen, öfters in die Hände klatschen, Waschlappen benutzen, Tiere auf Diät setzen
und nicht immer neidisch auf hartarbeitende Politiker und deren Gagen sein. Ja Mädels, die Kosmetikerin einsparen und die Kinder sparsam mit Brennesselspinat, selbst angebauten Kartoffeln und Spiegeleier vom eigenen Balkonhuhn ernähren……

Rainer Zufall
9 Tage zuvor

Boris Palmer…

Zum neuen Jahr will mich nicht ärgern, sondern dankbar sein für seine Funkstille bis heute 😛

Realistin
9 Tage zuvor

es muss dringend rauf, denn es ist nicht mehr wettbewerbsfähig.
Wir brauchen
4-Tage Woche
18% höheres Gehalt
freie Tage wählbar
mehr Flexibilität
auch mal einen Homeschooling/Homeofficetag
Zuschüsse für Pendeleien

Mani
9 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Ziehen Sie doch einfach um, wenn Sie nicht pendeln wollen. Ist auch ökologischer.
Oder Sie wechseln den Beruf.
Oder Sie verschonen uns vor Ihren abstrusen Kommentaren.

Realist
9 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Berechtigte Forderungen, aber kommen wird:

  • 6-Tage-Woche (erste Forderungen nach Samstags-Unterricht gibt es schon wieder, weil die Kids am Wochenende zu viel Unsinn treiben)
  • Ganztagsschule von 8-18 Uhr (weil die Eltern beide Vollzeit arbeiten sollen und viele weder Lust noch Zeit für Erziehung haben)
  • weitere Reallohnverluste (das Geld wird für die Industrie und Rüstung gebraucht: Strompreissubvention, Finanzierung des auf zwei(!) Jahre verlängerten Kurzarbeitergeldes, Steuersenkungen, 2% besser 3% des BIP für Rüstung, …): Einfach mal ansehen, was mit dem öffentlichen Dienst in Argentinien (Milei) passiert ist und was Trump/Musk vorhaben (u.a. das “Department for Education” auflösen)

Es ist in “guten Zeiten” nicht gelungen, obige Forderungen auch nur ansatzweise umzusetzen (Bund und Länder schwammen bis zur Coronakrise fast 1 Jahrzehnt im Geld), in jetzt “schlechten Zeiten” wird das erst recht nicht passieren.

Gen Z weiß Bescheid…

Ohne Worte- ohne mich
8 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Dieses ewige Gen Z- Geplapper Ihrerseits nervt!
Diese Leute werden sich auch noch umschauen und nach der Decke strecken, wenn sie mal Verantwortung für sich und andere(s) übernommen haben werden.
43% von denen geben im Beruf ihr bestes, bei den Boomern sind es 63%. laut aktuelle Umfrage. Da wird’s in ein paar Jahren viiiiele Schippen zum Drauflegen brauchen, um den (persönlich) Standard zu halten, wenn die Elterngeneration zwar außer Dienst ist, aber weiter das Gros der Wählerschaft stellt.
Entspannter Gruß!

447
8 Tage zuvor

Nur ganz anders, als Sie sich das vorstellen.

Zur “Decke” wird sich zunehmend in Norwegen, der Schweiz, den USA gestreckt.

Realist
8 Tage zuvor
Antwortet  447

EInkommensstatistiken sind im Internet ja frei verfügbar und Gen Z auch bekannt, z.B: in der Schweiz bis zu 100% mehr Reallohnund in den USA bis zu 50% mehr (alles nach Steuern und Abgaben). für dieselbe Qualifikation / Tätigkeit.

Die optimale Strategie für Gen Z sieht ja mittlerweile so aus: Nach der kostenlosen Ausbildung (Schule , Universität) In jungen Jahren im Ausland richtig ranklotzen solange man produktiv ist und ein gewisses Vermögen ansparen. Wenn man dann älter wird und kränker, dann nach Deutschland zurückkommen und die Vorteile des Sozialstaates genießen. Ggf. auch schon früher, wenn die Kinder in die Schule müssen und der Arbeitgeber im Ausland keine dem deutschen Gymnasium vergleichbare Privatschule bezahlt oder die Betreuung der Kinder zu teuer wird (was in der Schweiz / USA durchaus in die Tausende pro Monat gehen kann…). Kurz: Die Nachteile von Deutschland (hohe Abgabenlast) vermeiden, die Vorteile (Sozialleistungen) mitnehmen. Gen Z ist ja nicht blöd!

Ohne Worte- ohne mich
8 Tage zuvor
Antwortet  447

Auch dort wird nur mit Wasser gekocht.

447
8 Tage zuvor

Richtig.

Für das Kochen der gleichen Menge Wasser gehen Sie allerdings mit substantiell mehr Moneten nach Hause.

anka
7 Tage zuvor
Antwortet  447

Aber das schweizer Wasser ist auch doppelt so teuer…

447
7 Tage zuvor
Antwortet  anka

Eben NICHT, das ist es ja.
(Teurer schon, ganz klar ja – aber glauben Sie, die mittlerweile schon -aus Schweizer Sicht fast lästige- Menge an legalen Arbeitsmigranten aus der BRD schwappt in die Schweiz, weil die alle beim Buckeln so gerne Bergpanorama am Horizont sehen? 😉 )

anka
6 Tage zuvor
Antwortet  447

Was ich meinte: Die Lebenshaltungskosten IN der Schweiz sind um ein so vielfaches höher, dass die Kosten für Dinge des täglichen Bedarfs für IN der Scchweiz Lebende den Einkommensvorsprung ggü. D wieder ausgleichen (Meine nicht die Grenzgänger).
Allerdings verdient die Berufsgruppe der Lehrer* dennoch auch in der Schweiz, bereinigt um die Lebenshaltungskosten, einiges mehr als gemeine deutsche Lehrer*. Ist aber ein Sonderfall.

JoS
8 Tage zuvor

“Da wird’s in ein paar Jahren viiiiele Schippen zum Drauflegen brauchen, um den (persönlich) Standard zu halten”

Dass Boomer immer noch nicht verstanden haben, dass man damit keinen Millennial oder Gen-Zler erschrecken kann, weil die eh nichts mehr zu erwarten haben …

Realist
8 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Ohne Gen Z könnten viele Unternehmen sofort dichtmachen. Und ein Großteil der Boomer ist noch nicht in Rente gegangen. Gen Z hat auf dem Arbeitsmarkt alle Asse in der Hand und weiß das auch.

Ohne Worte- ohne mich
8 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Man wird sehen.

PaPo
8 Tage zuvor

Nö, nervt nicht.

Rüdiger Vehrenkamp
9 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Vergessen Sie die “multiprofessionellen Teams” nicht! Notfalls müssen diese auch Hausbesuche machen.

Realist
5 Tage zuvor

Ja, da die Ärzte sich ja mittlerweile vielfach weigern Hausbesuche zu machen (wir viel zu schlecht bezahlt), können das die f… S… im Rahmen ihrer unbegrenzten Erziehungs- und Fürsorgepflicht ja gleich mit erledigen. Umsonst natürlich.

mx304
9 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Man muss realistisch bleiben! Wer mit diesen Forderungen kommt, der wird nicht ernst genommen und erreicht am Ende nichts.

anka
8 Tage zuvor
Antwortet  mx304

so wie die selbsternannte “Realistin“?

Isabella *
9 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Bei der 4-Tage Woche gehe ich mittlerweile mit, denn wie oft sehe ich im Freundeskreis wie sehr sich die Arbeitsbedingungen ändern. Die Eine ist montags und freitags komplett im homeoffice, ein Anderer hat eine 33,5 Stunden Woche und auch Homeofficemöglichkeit.
Man sollte dann also den Beruf attraktiver machen. Das Gehalt ist ja seit letztens auch nich mehr so üppig, oder?

anka
8 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Wo bleibt Ihr Konzept, wie das schöne Wunschkonzert denn umgesetzt werden soll?
Ich frage zum mittlerweile sechsten Mal bei Ihnen danach.
Ich könnte fast den Eindruck gewinnen, Sie hätten kein Konzept?
Wohlfeile Forderungen einfach nur wiederholt herausblasen, bringt gar nichts.

Realist
5 Tage zuvor
Antwortet  anka

Die Umsetzung ist Aufgabe des Arbeitgebers (hier Dienstherrn). Die IG Metall fragt bei ihrer Forderung nach 4-Tage/32-Stunden-Woche und 8% Lohnerhöhung auch nicht danach, wie der Arbeitsgeber das gebacken bekommt…

anka
5 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Da waren SIe aber sicher noch nie in Tarifverhandlungen dabei.
Oder irgendwelchen anderen Verhandlungen.
Oder Konferenzen.
Seit wann reicht es lustige Forderungen zu veröffentlichen und sich dann entspannt zurückzulehnen und die anderen machen zu lassen?
UNrealistisch.

Walter Hasenbrot
8 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Ach was! Das ist doch viel zu wenig.

Ich fordere:

2-Tage-Woche
36 Prozent höheres Gehalt
frei wählbare Ferien
viel mehr Fexibilität
auch mal Homeschooling der Schüler ohne Lehrerbetreuung per Zoom
Zuschüsse für Kleidung, Mittagessen und Pendeln

Und am allerwichtigsten: mehr Realismus.

Realist
5 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Sie wollen Arbeitsbedingungen wie in der “freien” Wirtschaft? Wie unverschämt von Ihnen…

anka
5 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Sie vergessen eines: multiprofessionelle Teams!
Le dernier cri de Paris.
(Aus wem auch immer)

Rieke Wille
8 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

gute Ansätze!

Giselle
7 Tage zuvor
Antwortet  Rieke Wille

Es sollte jetzt attraktiver werden.

Michael K.
9 Tage zuvor

Da kaum noch Lehrer streiken dürfen/wollen, braucht sich doch der Arbeitgeber keine Sorgen mehr zu machen. Einfach aussitzen. Nicht reagieren. Streikt vielleicht 1 Lehrer pro Schule, während 2 krank sind. Fällt gar nicht auf!

Ich_bin_neu_hier
8 Tage zuvor
Antwortet  Michael K.

“Fällt gar nicht auf!” – Bis nicht mehr genügend junge Leute nachkommen, die Lehrer werden wollen. Das fällt dann irgendwann auf.

P.S. Neue gesucht!

Andreas
8 Tage zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Sie denken viel zu langfristig…

447
7 Tage zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Bis dahin sind die aktuell verantwortlichen in der üppigen Pension und außerdem springen BILD wie Spiegel gerne herbei, wenn dann wieder eine “f**le Säcke”-Kampagne läuft.

Spirale
9 Tage zuvor

Also es wird wie immer sein, es wird nicht mehr Urlaub geben. Es wird vermutlich darauf abgestellt, dass alles ganz schlecht läuft in der Wirtschaft. Wie immer. 😉

Letztlich würde ich Wetten: 4% und mindestens 150€.

SB HS Lehrer
8 Tage zuvor
Antwortet  Spirale

Ich geh von deutlich weniger aus, es ist kein Geld da.

Max 2 Prozent und 80€ und das erst ab 2026

Realist
5 Tage zuvor
Antwortet  SB HS Lehrer

Nullrunde…

dickebank
8 Tage zuvor

Fachkräftemangel – aber nur in den Wirtschaftszweigen, die ohnehin schlecht zahlen. Das sind vor allem die Berufe im sozialen Bereich (Gesundheit, Pflege, Erziehung sowie Güterverkehr und Logistik). Arbeitsplatzverluste drohen derzeit im industriellen Kern (Maschinenbau, Automotive und Bau).
Aber losgelöst von marktwirtschaftlichen Mechanismen sind die Lohnsteigerungen im klassischen Industriebereich höher als im Dienstleistungsbereich, obwohl die Wirtschaftslage für einen großen Teil der Unternehmen in diesem Bereich schlechter ist. Auf der anderen Seite ist der Dienstleistungsbereich, der zwar einen höheren Bedarf an Fachkräften hat, aber zur Attraktivitätssteigerung keine höheren Vergütungen bietet.

Für die Tarifverhandlungen im TVöD sehe ich schwarz, der beabsichtigte Bürokratieabbau wird Stellen vor allem beim Bund kosten. Das weiß der dbb auch. Auf der anderen Seite stehen die Kommunen, die nicht ausreichend finanziert sind und hohe konsumtive Leistungen erbringen müssen. Sie stehen somit mit dem Rücken an der Wand und es droht der Haushaltssicherung.
Wenn so zwischen 3,5% und max. 4% bei 15 bis 18 Monaten Laufzeit herausspringen, dürfte das das Maximum der Gefühle sein.

Andreas
8 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Ich biete 3%, gestaffelt in +2% und weitere +1% ein Jahr später, eine kleine Einmalzahlung und mindestens 24 Monate Laufzeit.

447
8 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Das mit der Industrie ist leicht erklärt – fragen Sie mal bei Betrieben konkret vor Ort nach, was ganz schlichte Bierbüchsenjobs wie “Produktionshelfer” abrufen.
Warum? Weil die Unternehmer so nett sind?
Nö.
Weil es sonst keiner macht.

JoS
8 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

“der beabsichtigte Bürokratieabbau wird Stellen vor allem beim Bund kosten.”

Immer wieder ein Schenkelklopfer, dieser Bürokratieabbau. Seit Jahrzehnten wird davon geredet.

Selbst wenn dem irgendwann mal Taten folgen würden (was nicht passiert) würde damit höchstens die Überlastung des ÖD etwas gelindert. Hunderttausende Stellen sind derzeit unbesetzt, schon vergessen?

Realist
8 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Fachkräftemangel – aber nur in den Wirtschaftszweigen, die ohnehin schlecht zahlen.

Aber losgelöst von marktwirtschaftlichen Mechanismen sind die Lohnsteigerungen im klassischen Industriebereich höher als im Dienstleistungsbereich, obwohl die Wirtschaftslage für einen großen Teil der Unternehmen in diesem Bereich schlechter ist.”

Ja, bin mal gespannt, wie sich dieser Konflikt in den nächsten Jahren entladen wird:

  • Auf der einen Seite massiver Arbeitskräftemangel in allen Bereichen, die “am Menschen” arbeiten (Pflege, Erziehung, Bildung, Gesundheit) aufgrund der im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen unterdurchschnittlichen Bezahlung, wenn man die Anforderungen an Qualifikation und die Arbeit selbst (Stress, Zeitdruck, alles verstärkt durch den Personalmangel) betrachtet.
  • Auf der anderen Seite die “Industrie” und damit verbundene Dienstleistungen (“Berater” diverser Art: Wirtschaft, Recht, Steuer, …), die trotz schlechter Aussichten und Verlagerung ins Ausland immer noch 5% und mehr Lohnsteigerung pro Jahr bekommen (IG Metall nur als Beispiel), und GLEICHZEITIG vom Staat durchsubventioniert werden (z.B. Autoindustrie: Dienstwagenprivileg, Abwrackprämie, E-Auto-Prämie; oder Stahl: Milliarden für Wasserstoff-Experimente, die sich nie am Weltmarkt durchsetzen werden (dreimal so teuer wie der Rest der Welt, oder Verlängerung der Kurzarbeitergeld-Bezugsdauer auf zwei Jahre (vor Corona: 6 Monate, während Corona: 1 Jahr, jetzt in der Automobilkrise: 2 Jahre): Muss man sich mal vorstellen: Der Staat übernimmt knapp 70% des Gehaltes für zwei Jahre für die Unternehmen!)

Ein Grund ist sicherlich, dass im “systemrelevanten” Bereich der Arbeit am Menschen insbesondere in Pflege und Gesundheit mittlerweile viele Migranten arbeiten, die sich “noch nicht so auskennen”. Wenn die erst einmal mitbekommen, wie in der Deutschland der Hase läuft, werden die sich auch nicht mehr verar… und ausnutzen lassen. Und natürlich viele Frauen, die wohl aufgrund von moralischen Bedenken sich nicht wehren wollen (“Aber das Kind / der Patient kann doch nichts dafür!”)

Fakt ist, von den in Deutschland Aufgewachsenen will nur noch eine Minderheit “am Menschen” arbeiten. Die haben ja seit zwei Jahrzehnten mitbekommen, wo hier mit möglichst wenig Aufwand das meiste Geld verdient wird. Und das einem “Balkonklatschen” keine Rechnung bezahlt.

Rieke Wille
8 Tage zuvor
Antwortet  Realist

passt irgendwie!

Besseranonym_2
7 Tage zuvor
Antwortet  Rieke Wille

Nicht irgendwie, sondern garantiert.
Nehmen Sie hier z.B. eine ungarische Betreuung ( keine Schwesternausbildung ) für die Oma mit Pflegestufe III, so verlangt die Leiharbeitsfirma zwischen 2500 und 3000€.
Geht eine hier ausgebildete Schwester in die Schweiz, so ist das Doppelte drin, wenn die Klinikreferenzen passen, auch England zahlt zB ordentlich.
Wir zahlen durch laissezfair immer mehr drauf und verlieren immer mehr kompetente Menschen.

Mit einem möchte ich @ Realist widersprechen: Wer jetzt ins Ausland geht und dann in den Sozialstaat zurückkommt, wird sich bald wundern, v.a. wenn es um das Gesundheitssystem geht.
Deutlich weniger Versorgung für sehr viel mehr Geld.

Realist
7 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

Aber wer im Ausland war und dort dank hohem Reallohn einiges ansparen konnte (im Gegensatz zu denjenigen, die in Deutschland geblieben sind), kann dann einiges aus seinem privaten Geld kompensieren…

Giselle
7 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Realist hat sehr gute Beiträge.

Realist
6 Tage zuvor
Antwortet  Giselle

DInge, die man in den Medien des “reichen Deutschland” selten liest:

Pro-Kopf-BIP: Ärmster US-Bundesstaat liegt fast gleichauf mit Deutschland
https://de.euronews.com/business/2025/01/04/pro-kopf-bip-im-vergleich-der-armste-us-bundesstaat-liegt-fast-gleichauf-mit-der-brd?utm_source=vuukle&utm_medium=talk_of_town

Stromdoktor
6 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Ihre Beiträge gefallen mir mittlerweile besser…

Allerdings sind nicht alle ein Homo Oeconomicus.

Einige präferieren die räumliche Nähe zur Familie bzw. haben eine regionale Verbundenheit.

Einige sehen ihr persönliches Glück nicht ausschließlich in der monetären Optimierung und haben andere Motivationsfaktoren.

Gerade die Gen Z legt Wert auf eine “sinnvolle Tätigkeit”.

Ihre Fehlannahme:

Alle Motivation beruht auf der (monetären) Maximierung der Work-Life-Balance. Das stelle ich in Frage.

Sonst würde es keine Kassiererin im Supermarkt geben – ein Beispiel.

447
7 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym_2

So blöd ist doch keiner, anders als “”””pleite””‘” (oder sehr “arm”) zurück zu kommen im Ernstfall, CRS hin oder her…

Besseranonym
6 Tage zuvor
Antwortet  447

Eigentlich richtig, nur: das deutsche Heimatgen ist stark

Realist
5 Tage zuvor
Antwortet  447

Bürgergeld, Grundrente und kostenlose Krankenversicherung gibt’s auch mit der eigenen Immobilie. Also einfach im Ausland so viel verdienen, dass für ein Haus mit schönem Garten reicht.

Schulmeister
8 Tage zuvor

In verschiedenen Beiträgen wird der Wunsch nach mehr Homeoffice deutlich.ich frage mal in die Runde, ob der allgemein geteilt wird.
Ich persönlich muss rückblickend auf die Corona-Zeit feststellen, dass das vermehrte Arbeiten aus der Distanz nicht zur Entlastung beigetragen hat, sondern zu einer Mehrbelastung und größerer Unsicherheit, was nun tatsächlich beim Empfänger angekommen ist. Es sei denn wir schaffen es, dass unsere SuS tatsächlich so selbstständig werden, wie wir uns das wünschen. Das sehe ich aber noch lange nicht. Gerade beim Arbeiten mit Jugendlichen ist doch die persönliche Begegnung zentral.

JoS
8 Tage zuvor
Antwortet  Schulmeister

Homeoffice bedeutet ja nicht zwangsläufig Distanzunterricht. Den könnte ich mir nur für bestimmte Lerngruppen, insbesondere in der Oberstufe, überhaupt vorstellen.
Was wir bräuchten wären Homeoffice-Tage, an denen Korrekturen, Vorbereitung u.ä. erledigt werden können. Es ist nämlich kein Naturgesetz, dass man bis spät in die Nacht und am Wochenende arbeiten muss.

Schulmeister
8 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Hallo JoS,
jetzt sind wir allerdings bei dem normalen Unterrichtsdeputat (BW 25 Std, GemS 27 glaube ich). Würden wir die auf vier Tage verteilen, wird es u. U. sehr anstrengend.
Anders geht es nur mit einer – dann allerdings sehr deutlichen – Reduzierung der Pflichtstundenzahl. Das halte ich für äußerst schwierig durchzusetzen, gerade in Zeiten wie diesen.
Eines muss ich anfügen: viele Kollegen haben das von sich aus gemacht, allerdings mit Gehaltseinbußen. Das kann es aber ja auch nicht sein.

JoS
8 Tage zuvor
Antwortet  Schulmeister

Das Deputat ist aber auch Wahnsinn. Na gut, dafür verdient man in BW aber auch mehr und muss weniger Vertretungsunterricht leisten.
Wir haben in NDS 24,5 (die Kolleg*innen am Gymnasium sogar nur 23,5) Stunden, das lässt sich durchaus auf vier Tage verteilen.

Stromdoktor
8 Tage zuvor
Antwortet  Schulmeister

Wichtig ist, dass man sich den Vor- und Nachteilen wirklich bewusst ist.

Nicht selten ist der Tagesablauf im Homeoffice unstrukturiert(er). Das betrifft solche banalen Sachen wie Körperpflege und Nahrungsaufnahme.

Man erledigt schnell noch ein paar Sachen vor dem Frühstück und wäscht sich dann in Ruhe – so der Plan. Irgendwann ist es mittags, weil zwischendurch drei Telefonate reinkommen.

Man muss sich für Pausen und Mahlzeiten bewusst Zeit nehmen. Dass man da zwingend einen Mehrwert für alle Familienmitglieder hat, ist eher eine Wunschvorstellung. Entweder ist man zur Unzeit in irgendwelchen Telefonkonferenzen oder die Kinder kommen früher / später als geplant.

Partner, die gemeinsam im HO arbeiten, sehen sich zum Teil den ganzen Tag nicht.

Auch der Paketbote kommt immer zur falschen Zeit.

Definitiv kann man nebenbei ein paar Sachen erledigen und ist auch effizienter. Aber man muss sich gut organisieren und sich selber auch an Regeln halten.

Auch die Motivation über einen Zeitraum von mehreren Stunden ohne Abwechslung (ggf. kollegialer Austausch im Büro / Lehrerzimmer) aufrecht zu erhalten, ist nicht so einfach, wie man es sich vorstellt. Da ist eine Arbeitszeiterfassung ggf. sogar stressfördernd: Wer mehrere Stunden konzentrieren am Stück arbeitet, der ist nach spätestens 8 Stunden müde. Manchmal hat man dann zwar die Welt gerettet, aber Minusstunden angehäuft.

Das größte Problem ist die Trennung von Beruf und Privatleben. Viele wollen die Arbeit hinter sich lassen und nutzen den Weg nach Hause, um runterzufahren. Zu Hause angekommen ist man dann bereit für das Privatleben. Das fehlt oftmals.

LK kennen viele dieser Themen besser als andere Berufsgruppen, da schon immer auch von zu Hause aus gearbeitet wurde.

Ggf. ist aber gerade die Abwechslung aus Präsenz bzw. Kontakt zu den Schülern und die Vor- und Nachbereitung zu Hause eine gute Mischung.

Wahrscheinlich wäre es am sinnvollsten, die Planung der Unterrichtsstunden so zu gestalten, dass man nicht jeden Tag in die Schule muss und ganze Tage zur Erledigung anderer Aufgaben einplanen kann. Gemeinsam mit den “Ferien” kommt doch so eine vergleichbare Work-Life-Balance raus.

Wahrscheinlich gibt es jetzt wieder Feedback, dass in anderen Unternehmen die Mitarbeiter 5 Tage pro Woche zu Hause sind.

Hier möchte ich gerne erwähnen, dass viele Unternehmen den Mitarbeitern wieder vermehrt und steigende Präsenzzeiten abverlangen und hier das Rad zurückdrehen wollen.

Man traut den Mitarbeitern im HO nicht und geht davon aus, dass viele so zu Hause verfahren, wie hier oftmals der Alltag gezeichnet wird.

Das Recht dazu haben die Firmen allemal.

Mein Impuls als Externer:

Gesundes Mittelmaß und bewusster Umgang damit. Klingt trivial, ist es aber nicht.

Das war jetzt meine “verschenkte” Mittagspause am Smartphone…

Grüße an alle LK in der Mittagspause im Lehrerzimmer 🙂

447
8 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich stimme Ihnen zu, dass HO spezifische Selbstkontrolle erfordert.
Ganz klar.

Es gibt aber einen unschlagbaren Vorteil:
WENN man “seine Sache” (was immer das jeweils ist) im HO beherrscht – hat man quasi (ich übertreibe nur unwesentlich) permanent Urlaub.

Fernunterricht zu Corona?
Ich habe es GEFEIERT.
Ich habe alle meune Stunden plus Extraangebote gemacht und hatte trotzdem ständig frei, alles war tippitoppi dokumentiert – UND ich hatte ständig frei.

Weder Minderleister noch Verhaltensauffällige können einem da den Plan versauen…mute-Knopf, fertig.

Es hängt alles nur an einer Person: Einem selbst.

Misserfolg? Analysieren, optimieren, verbessern.

Peter
8 Tage zuvor
Antwortet  Schulmeister

Ich arbeite schon immer nachmittags im Homeoffice, also von zuhause.
Unterricht in der Schule ist prima, da soll er auch bleiben.
In den Ferien bin ich auch ausschließlich zuhause.
Passt alles für mich!

Realist
8 Tage zuvor
Antwortet  Peter

Schlagen Sie ihr Modell doch einfach Gen Z vor: “Vormittags darfst du in die Firma kommen, die für die Pendelei aufgewendeten Kosten und die Zeit sind dein Problem. Dafür darfst du dann nachmittags am selbst bezahlten Arbeitsplatz noch solange bis in den späten Abend alles anarbeiten, was du in den ersten sechs oder sieben Stunden des Tages nicht geschafft hast und was dein Chef meint, was noch unbedingt erledigt werden muss, weil er zuwenig Personal hat.”

Gen Z wird begeistert sein!

Rieke Wille
8 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Das stimmt.
Gen Z will in der Schule einen echten Homeofficetag und die jüngere Lehrerschicht auch……-

Dil Uhlenspiegel
8 Tage zuvor
Antwortet  Schulmeister

Siehe System der Alemannenschule, Wutöschingen.

Rieke Wille
8 Tage zuvor
Antwortet  Schulmeister

Ich gebe einige Kurse im Homeoffice und das klappt gut.
Die Schüler sind entweder an einem von ihnen bestimmten Ort oder in der Schule.
Also es ist schon realistisch und normale Vorbereitung wie sonst auch!

Ich_bin_neu_hier
7 Tage zuvor
Antwortet  Schulmeister

Der Kern meiner Tätigkeit besteht darin, in persönlicher Begegnung und Interaktion mit jungen Menschen zu arbeiten. Dies wäre im Homeoffice unmöglich und meine Arbeit dadurch ineffizient.
Im Gegensatz zu anderen Dingen, die ich nicht vorausgesehen habe und mir nie niemals hätte vorstellen können, dass das so läuft – für die Arbeit in Präsenz habe ich mich sehenden Auges entscheiden können und bewusst entschieden.

Giselle
7 Tage zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Wir gehören zum alten Eisen, aber junge Menschen sehen das anders. Mit digitalen Geräten und Clouds geht da ganz viel und sie sind überall erreichbar.
Wir sollten nicht unsere eigene Blase basteln.

anka
5 Tage zuvor
Antwortet  Schulmeister

Ich bin schon so lange dabei, dass ich noch die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Fernunterricht erinnere.
Weder ich, noch eine* meiner KuK sehnt sich danach zurück.
Auch die Stundeverdichtung an z.B. 4 Tagen für einen freien Tag (der Rekonvaleszenz) will keine*, den/die ich kenne freiwillig haben.
Die Senkung des Stundendeputates (oder mal ganz revolutionär gedacht: Bezahlung der tatsächlich geleisteten Arbeit im und außerhlab des Klassenraumes) würde das ermöglichen.
Aber: dafür gibt es nicht das Personal (mal abgesehen davon, dass der jeweilige Finanzminister dafür kein Geld rausrückt).