“Praxisschock ist ein Mythos”: Die meisten angehenden Lehrkräfte gehen gar nicht im Referendariat verloren (sondern…)

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BERLIN. Im Laufe der Ausbildung zur Lehrkraft springen viele junge Menschen – genauer: über 40 Prozent – ab und erreichen den Schuldienst nicht, das ist bekannt. Was sind die Gründe? Um das zu ermitteln, wirft der Stifterverband einen genaueren Blick auf die Daten. Und siehe da: Das oft gescholtene Referendariat ist offensichtlich nicht das Hauptproblem. Der Philologenverband sieht sich bestätigt.

…. und Tschüss. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

„Frühere Prognosen zum Lehrkräftebedarf und -angebot der Kultusministerien stellten sich im Nachhinein als zu optimistisch heraus. Noch konnte der Lehrkräftemangel trotz großer Anstrengungen und aller bis jetzt auf den Weg gebrachten Maßnahmen nicht gedeckt werden“, so stellt der Stifterverband einleitend in seinem „Lehrkräftetrichter“ fest.

Die Folge: „In Deutschland besteht akuter Mangel an Lehrkräften: Es wird davon ausgegangen, dass in den nächsten zehn Jahren 68.000 bis 81.000 Lehrkräfte fehlen. Obwohl alle Bundesländer betroffen sind, variiert das Ausmaß des Mangels deutlich. Während in Schleswig-Holstein in absoluten Zahlen insgesamt mehr Lehrkräfte ausgebildet werden, als eingestellt werden müssten – allerdings nicht in den Fächern und Schulformen mit dem größten Mangel –, decken die ausgebildeten Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen oder Sachsen nur jeweils die Hälfte des aktuellen Einstellungsbedarfs ab.“

Eine Ursache des Lehrkräftemangels: „Die Lehrkräftebildung. Denn obwohl der Lehrberuf weiterhin beliebt ist – von zwölf Erstsemstern studiert eine Person auf Lehramt – scheiden noch zu viele potenzielle Lehrkräfte zwischen Studienbeginn und Berufseintritt aus.“ Konkret: Von jährlich rund 47.000 jungen Menschen, die ein Lehramtsstudium beginnen, schließen gerade mal 28.000 ihr Referendariat ab, werden also tatsächlich auch Lehrkräfte. Mit anderen Worten: 41 Prozent der potenziellen Lehrkräfte schieden im Verlauf ihrer Ausbildung aus.

„Berlin und Sachsen-Anhalt verloren mehr als jede fünfte Person zwischen Anfang und Ende des Referendariats“

Was genau ist das Problem? Um das zu ermitteln, lohnt ein genauerer Blick in die Zahlen – und siehe da: Das häufig kritisierte Referendariat ist es offenbar nicht, jedenfalls nicht in der Fläche. Denn von 29.500 Studienabsolventinnen und -absolventen, die den Vorbeitungsdienst beginnen, schließen ihn im Schnitt 28.000 ab – also relativ viele. „Die Schwundquote im Referendariat lag bei fünf Prozent“, so stellen die Autorinnen und Autoren fest. Allerdings fiel der Verlust in einigen Bundesländern deutlich stärker aus: „Berlin und Sachsen-Anhalt verloren mehr als jede fünfte Person zwischen Anfang und Ende des Referendariats.“

Gleichwohl lautet das Fazit der Studie: Der Schwund ist im Wesentlichen auf einen Ausstieg aus dem Lehramtsstudium zurückzuführen. Berlin zum Beispiel verliert im Laufe des Studiums zwei von drei potenziellen Lehrkräften. „Hinter einer hohen Schwundquote können mehrere Faktoren stehen, wobei ein Abbruch des Lehramtsstudiums in der Regel der häufigste ist. Handlungsoptionen bestehen, wenn der Studienabbruch durch (vermeidbaren) Frust der Studierenden oder (wahrgenommene) Studienbedingungen bedingt ist. Ein Beispiel wäre Studierende im Lehramtsstudium zu halten, die dieses aufgrund eines unzureichenden Schul- oder Praxisbezugs abbrechen. Empfehlungen sehen eine stärkere Verzahnung von Theorie und Praxis in der Hochschullehre, aber auch mehr Schulerfahrung und Einbindung dieser bei den Dozierenden vor“, so heißt es.

Dass der Schwund zu Anfang des Lehramtsstudiums höher sei als gegen Ende, liege auch daran, dass Studierende dann als eher gefestigt in ihrer Entscheidungsfindung für eine Fachrichtung gelten. „Umso bedenklicher, dass sieben Bundesländer zwischen Mitte und Ende des Studiums noch mindestens jede fünfte potenzielle Lehrkraft verlieren; Sachsen-Anhalt sogar jede dritte.“ Was ist zu tun? Der Stifterverband mahnt die Kultusministerinnen und Kultusminister, das Problem überhaupt erst einmal als solches wahrzunehmen. „Zu oft werden vorhandene Daten in Frage gestellt und der tatsächliche Schwund massiv unterschätzt“, kritisiert die Studie.

„Der immer wieder beschriebene außerordentliche ‚Praxisschock‘ sowie besonders hohe Abbruchquoten im Referendariat sind ein Mythos!”

Die aktuellen Zahlen des „Lehrkräftetrichters“ entkräften nach Einschätzung des Deutschen Philologenverbands die gängige Annahme, dass ein vermeintlich zu hartes Referendariat, also der Vorbereitungsdienst, besonders viele angehende Lehrkräfte verschrecken würde. „Der immer wieder beschriebene außerordentliche ‚Praxisschock‘ sowie besonders hohe Abbruchquoten im Referendariat sind ein Mythos! Die Abbruchquoten der Referendare und Referendarinnen im Vorbereitungsdienst sind konstant niedrig. Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen“, sagt Philologen-Bundesvorsitzende Prof. Susanne Lin-Klitzing.

Sie betont: „Es entbehrt jeder statistischen Grundlage, die Verantwortung für den Lehrkräftemangel einem vermeintlich zu harten Referendariat in die Schuhe zu schieben. Natürlich ist das Referendariat eine herausfordernde, aber eben auch eine wertvolle Ausbildungszeit. Damit diese so gewinnbringend wie möglich genutzt werden kann, treten wir nach wie vor für ein 24-monatiges Referendariat und gegen ein überlanges Studium ein. Leider ist dies in vielen Bundesländern geradezu konterkariert worden. Die Studienzeiten wurden verlängert und das Referendariat dafür fast überall fahrlässig verkürzt – außer in Bayern und in Hessen. Dort wird erfreulicherweise an einem 24- bzw. 21-monatigen Vorbereitungsdienst festgehalten.“

„Die vielen Studienabbrecher geben zu denken“, so Lin-Klitzing. „Aber es liegt auch in der Natur der Sache, dass sich junge Menschen gelegentlich neu orientieren. Die Universitäten sollten allerdings dringend darum bemüht sein, die Studienbedingungen für Lehramtsstudierende zu verbessern. Oberstes Anliegen der Finanz- und Kultusministerien muss es darüber hinaus sein, gut ausgebildete Lehrkräfte im System zu halten, sprich: die Rahmenbedingungen zu verbessern. Das wäre die beste Werbung für den Beruf und würde sicher auch viele Studierende zusätzlich motivieren, in mancher Durststrecke durchzuhalten.“ News4teachers

Hier geht es zur vollständigen Analyse des Stifterverbands.

Woher kommt der Lehrermangel? Fast die Hälfte der Lehramtsstudierenden geht auf dem Weg in den Beruf verloren

 

 

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Mika
21 Tage zuvor

Da werden die StudentInnen im Studium wohl nicht genügend gefördert und entsprechend unterstützt!
Was sagen denn die Fachdidaktiker und Bildungswissenschaftler dazu, die uns permanent erzählen, wie es geht? Versagen die etwa bei der Umsetzung ihrer eigenen Vorschläge?

Hans Malz
19 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Vielleicht sollten wir Lehrer mal schlaue Artikel schreiben oder in Interviews wertvolle Tipps geben, wie man das System aus Aussensicht reformieren könnte. Wie wäre es z.B. mit einem Expertenrat, dem kein Uniprofessor angehört, sondern nur Lehrer? Die sind schließlich in ihrem System gefangen und betriebsblind. Wir könnten auch einfach ein paar Studien machen …

Teacher Andi
18 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Wie oft haben sich Lehrer von der Basis (nicht solche, die dem Ministerium “wohlgesonnen” waren) eingemischt und versucht, gegen praxisferne Vorgaben zu protestieren? Sie werden einfach ignoriert, im schlimmeren Fall erhalten sie einen Karriereknick von oben.

Realist
21 Tage zuvor

Der Schwund ist im Wesentlichen auf einen Ausstieg aus dem Lehramtsstudium zurückzuführen.”

Viele Studierende erkennen während des Studiums, dass das Lehramtsstudium eine Einbahnstraße ist und mittlerweile viel mehr alternative Wege ins Lehramt existieren als vorher, teilweise sogar mit Übernahmegarantie (die es nach dem Referendariat nicht gibt) oder schneller in die Verbeamtung führen (Bachelor of Lehramt): “Schaffst du es nicht in der “freien” Wirtschaft mit deinem Master / Diplom / … kannst du immer noch Lehrer werden, dem “Lehrermangel” sei dank.”

Gen Z ist ja nicht blöd…

Stromdoktor
21 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Rolle rückwärts!?

Sonst haben Sie immer geschrieben, dass Gen Z gar nicht mehr in diesem Beruf arbeiten will…

Realist
21 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Immer weniger Leute werden sich für ein Lehramtsstudium entscheiden bzw. es werden nur noch die “Reste” sein, die sonst kaum keine Perspektiven haben. Warum sollte ein clevere junger Mensch Lehrer werden, wenn er auch die Fähigkeiten hätte Arzt, Jursit, Ingenieur oder Naturwissenschaftler zu werden? Früher war der Lehrerberuf eine ernstzunehmde Alternative, heute haben sich die Arbeitsbedingungen so verschlechtert, dass man es wirklich niemanden mehr raten kann, der nicht “muss”. Selbst das Argument “familienfreundlich” zieht in Zeiten der Ganztagsschule und echtem Homeoffice in allen möglichen anderen Berufen außer dem Lehramt nicht mehr: “Halbe Stelle” ist politisch wegen des Lehrermangels nicht mehr gewünscht und wird oft abgelehnt. Wem trotzdem die Teilzeit genehmigt wird (ja, die muss “genehmigt” werden, die bekommt man nicht einfach so!), der ist oft trotzdem an vier Tagen in der Woche an der Schule, weil es stundenplantechnisch nicht anders geht. Dann doch lieber zwei bis drei Tage echtes Homeoffice in der “freien Wirtschaft” und den Rest der Woche garantiert frei. Die Präsenzpflicht für Lehrer hat noch zwei weitere gravierende Nachteile: Viele Schulen liegen sprichwörtlich “auf dem Dorf”, d.h. lange und teure Pendelzeiten sind unvermeidbar. “Deutschlandticket” nützt einem da wenig. “Dienstwagen” gibt es auch nicht, also alles selbstfinanziert und das bei immer weiter steigenden Auto-, Reperatur- (Blinker kaputt? 300 Euro weg!) und Kraftstoffpreisen. Nicht jeder hat den Luxus eines Einfamilienhauses mit selbtsproduziertem Solarstrom.

Der EINZIGE Vorteil des Lehrerberufs ist noch der Beamtenstatus, der aber auch Nachteile hat: Nach ca. 10 Jahren ist man in dem System “gefangen” und kommt nur unter großen Verluster heraus. Zudem explodieren auch die Kosten der PKV noch stärker als die der GKV, und in die PKV wird man als Beamter praktisch gezwungen, da der Dienstherr nur in ganz wenigen Bundesländern mittlerweile einen Zuschuss zur GKV zahlt, d.h. der Beamte bleibt auf dem “Arbeitgeberanteil” der GKV-Kosten sitzen.

Finanziell lohnt sich der Beamtenstatus zudem NUR NOCH für Beamte mit mindestens drei Kindern: Die Dienstherren haben das Problem der nicht mehr amtsangemessenen Alimentation mittlerweile so “gelöst”, dass kinderreiche Beamte mittlerweile in einigen Bundesländern exorbitante Zuschüsse erhalten für Wohnraumkosten (“Ortszuschlag”) oder als “Kinderzuschlag”. Das nützt allen Beamten mit wenig oder keinen Kinder aber genau nichts, deren Gehalt fällt immer stärker hinter das der “freien Wirtschaft” bei vergelcihbarem Qualifikationsniveau zurück. Die zweite Gruppe, für die sich der Beamtenstatus noch lohnt, sind natürlich die “Dauerkranken”, die jeden Infekt u.a. “mitnehmen”. In einem System, in dem dann irgendwann die “Leistungsträger” wegfallen, da der Beruf nicht mehr attraktiv ist, fällt dann logischerwiese auch immer mehr Unterricht aus (wegen der “Dauerkranken” und der “Kinderkrankentage”)… Die Zukunft wird wohl sein, dass hauptsächlich diejenigen Lehrer werden, die für die “freie” Wirtschaft nicht (mehr) attraktiv sind, die werden dann Lehrer, oft eben als Quer-/Seiten-/Um-/Absteiger.

Stromdoktor
19 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Ich habe vor Jahren schon mal geschrieben…

…die beste Kombination Familien:

Einer arbeitet in der Wirtschaft (unter den von Ihnen beschriebenen Bedingungen).

Und der andere lässt sich verbeamten – idealerweise als LK in Teilzeit.

Dann ist immer einer zu Hause, wenn die Kinder von der Schule kommen und niemand muss sich über die Betreuung in den Ferien Gedanken machen.

In der Regel trifft es dann aber die Frauen.

Ich kenne unzählige Beispiele…

Fräulein Rottenmeier
19 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich kenne auch extrem viele Beispiele dieser Kombination….Augen auf bei der Partnerwahl….

Sporack
15 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Zu:
> Viele Schulen liegen sprichwörtlich “auf dem Dorf”, d.h. lange und teure Pendelzeiten sind unvermeidbar.

Ich bin in einer mittleren Großstadt großgeworden … viele Haupt, Realschulen und Gynasien teilweise auch in Laufweite.

Aber (weiterführende) Schulen im Dorf hab ich bisher noch nie gesehen.
Unsere Dorf-Kinder haben in alle Himmelsrichtungen mindestens 8 km
und für Berufsschule 30 km Entfernung zurückzulegen.

Man sollte die Kirchen (aber auch die Schulen!) im Dorfe lassen, dann funktioniert Bildung und Bindung mit der Einrichtug des Gebäudes deutlich besser.

Bzgl. Weg zur Arbeitsstelle : Umziehen ist meine Empfehlung.
Eine fußläufige Entfernung zur Arbeitsstelle ist sinnvoll und praktisch.

8 km kann man auf zur Not zu Fuss zurücklegen, wenn Bus nicht kommt,
oder Fahrrad platt ist.

Ist nur meine Meinung, kann jeder anders sehen.

mama51
21 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Gen Z ist ja nicht blöd…

…nun ja, bei so einigen, die ich persönlich kenne, habe ich da doch Zweifel…

Ferdinand Bavaria
21 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Ich verfolge ihre sowie die der Frau Realistin sehr gerne und unterstütze sie dabei, dass sich dringend etwas ändern muss und die Arbeitsbedingungen von 1970/1980? (auf 5 Tage die Woche geändert damals) nicht mehr verändert wurden, obwohl das dringend notwendig ist, um junge Menschen zu erreichen.
Im Studium achten die junge Leute dann auf die Bediungen und vergleichen die Einkommen.
Da bringt dann auch ein A13 für alle und überall nichts mehr, wenn es keine Aufstiegschancen gibt oder für viel zu wenig Geld.
Sie stellen also fest, viele gehen in Rente, zu wenige kommen nach und einige verlassen das Boot.
Wurde denn schon etwas verändert? Wie arbeiten sie so? Wie viele Stunden? Müssen sie wirklich 41 Stunden arbeiten? Müssen sie weit fahren jetzt im Winter? Würden sie bei BMW oder Mercedes mehr verdienen?
Gruß

Chris
21 Tage zuvor

„Konkret: Von jährlich rund 47.000 jungen Menschen, die ein Lehramtsstudium beginnen, schließen gerade mal 28.000 ihr Referendariat ab, werden also tatsächlich auch Lehrkräfte.“

Und wo ist da jetzt das Problem? Als ich mein Studium angefangen habe, sah es im 1. Semester so aus, dass die Hälfte das Studium bereits zu den Weihnachtsferien geschmissen hat. Die haben gar nicht erst versucht die Klausuren des 1. Semesters zu studieren, weil sie erkannt hatten, dass das Studium für sie nichts ist sondern doch eher eine Duale Ausbildung.

Sollen jetzt echt alle Jugendlichen, die in der Schule nach oben weggelobt wurden (Warum ist die Abiturquote wohl so hoch?), jetzt auch noch das Diplomzeugnis geschenkt bekommen, damit die Statistik stimmt? Nein!

Alese20
21 Tage zuvor
Antwortet  Chris

Bei mir (Diplom-Pädagogik) war das damals ähnlich. Quote damals: 20% schließen ab. Viele haben erkannt, dass Studieren nichts für sie war. Also, keine ungewöhnliche Erkenntnis…

Pauker_In
20 Tage zuvor
Antwortet  Chris

Bei den Diplom-Mathematikern in spe, die mit mir gestartet waren, betrug der Schwund etwa ein Drittel innerhalb der ersten vier Wochen. Bei uns wars ähnlich.
Das lag an den fachlichen Anforderungen – besser sofort abspringen als zu spät. Aber das ist doch völlig in Ordnung!

Bene
19 Tage zuvor
Antwortet  Chris

Im Schnitt liegt die Abbruchquote im Studium bei um die 30%. Schwund ist ganz normal.
Ich denke, die höhere Abbruchquote im Lehramtsstudium ist darauf zurückzuführen, dass der Berufszweig einer Lehrkraft wenig offen, sondern stark einengend ist.
Zum Beispiel mit dem Studium der Informatik kann man später sehr vielen Tätigkeiten nachgehen, von der Programmierung, über Design und Management bis zum Lehramt.
Bei einem Lehramtsstudium muss man sich seiner Sache meiner Meinung nach sehr sicher sein, da es später kaum Alternativen gibt.

PaPo
19 Tage zuvor
Antwortet  Bene

“Bei einem Lehramtsstudium muss man sich seiner Sache meiner Meinung nach sehr sicher sein, da es später kaum Alternativen gibt.”
Daran haben die Kultusministerien ja auch ein entsprechendes Interesse.
Mein Plädoyer, eine Art des Studium generale zum fixen Bestandteil eines jeden Bachelorstudiums zu machen und ansonsten die fachwissenschaftlichen Fertigkeiten und Kenntnisse auf Kosten von Pädagogik, Didaktik und Schulpraktika zu vertiefen, d.h. den Lerhamtsbachelor quasi abzuschaffen und durch einen polyvalenteren B.A. und B.Sc. zu ersetzen, auch im Masterstudium entsprechende Foki zu setzen, trifft auch deshalb auf taube Ohren… das ist mir klar.

Muss ich wohl selbst Bildungsminister werden. ^^

JoS
21 Tage zuvor

Der Praxisschock setzt bei erstaunlich vielen offensichtlich schon während des ersten Schulpraktikums ein, wenn sie zum ersten Mal vor einer Klasse stehen und den Rollenwechsel wahrnehmen. Ob ein engere Verzahnung des Studiums mit der Praxis dahingehend zielführend ist, die Anzahl der Aussteiger zu reduzieren, darf man zumindest bezweifeln. Es könnte genauso gut sein, dass man damit das Gegenteil bewirkt. Zur Begründung: Am Anfang des Studiums ist man noch sehr jung, ggf. unsicher im Auftreten und die Entscheidung für das Lehramt nicht gefestigt. Wenn man dann mit dem ernüchternden Alltag in Schule noch stärker aus bisher konfrontiert wird, könnte das die Tendenz zum Wechsel eher noch verstärken.

DerechteNorden
21 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Wir haben gerade wieder Praktikant*innen in der Schule. In bestimmte Lerngruppen sollte man die lieber nicht mitnehmen, fürchte ich. Die erleben z.B. hautnah, wie “gut” Inklusion funktioniert.

JoS
21 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wir bemühen uns natürlich auch, sie z.B. nicht unbedingt in die schwierigeren 5./6. Klassen mitzunehmen. Aber auch so wird so manche romantische Vorstellung zerstört.
Ich hatte erst im letzten Durchgang eine Praktikantin, die mir danach ganz klar gesagt hat, dass sie bewundert, wie wir das aushalten, sie sich das aber für sich nicht mehr vorstellen kann und den Studiengang wechseln wird. Und ich habe ihr eigentlich nur die angenehmsten Klassen und Kurse gezeigt. Ist schon spannend, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann.

Rainer Zufall
20 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das spräche doch eher FÜR diese Lerngruppen im Praktikum.
Eine Gelegenheit zu vermitteln, wie viel dringender Handlungsbedarf für eine bessere Inklusion besteht.

DerechteNorden
20 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Und die Konsequenz wäre dann, dass diese Studierenden dann noch eher das Lehramtstudium abbrechen?
Ja, klingt logisch, wenn man eine noch schlechtere Unterrichtsversorgung anstrebt.

Rainer Zufall
20 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich sehe nicht, dass es umgekehrt mehr Sinn ergeben würde, Studierenden hier falsche Tatsachen vorzumachen

DerechteNorden
19 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Na dann, freuen wir uns doch auf noch schlechtere Bedingungen, weil demnächst die Inklusionsgruppen noch größer werden. Jippie!

Rainer Zufall
19 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Dies hängt doch nicht davon ab, was Referendar*innen im Praktikum lernen.

Was sollte das Verheimlichen denn letztlich bewirken?

447
19 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und besser ist es, noch mehr Leute mut in den Abgrund zu ziehen?
Wofür?
Den Dienstherren?
“Leuchtende Kinderaugen”?

DerechteNorden
19 Tage zuvor
Antwortet  447

Nein, weil es sinnvoller ist, nicht alle gleich mit dem Schlimmsten, das ja nicht überall so vorhanden ist, abzuschrecken?
Wir hatten schon Nullt-Semester, die in die schwierigsten Gruppen gesteckt wurden. Das war auch nicht sinnvoll.
Unerfahrene Lehrkräfte sollte man nicht verheizen.

Pauker_In
19 Tage zuvor
Antwortet  447

Einfach aus BOSHEIT!! (Grinsgesicht)

anka
19 Tage zuvor
Antwortet  Pauker_In

Weil wir`s können? 😀

447
17 Tage zuvor
Antwortet  Pauker_In

Yarrrrr! 😉

Lisa
20 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Das wollte ich gerade schreiben. Der erste Praxisschock kommt ja schon im Studium. Das liegt nicht nur an ganz schlimmen Klassen, es liegt auch daran, dass viele Studenten im privaten Leben so gar keinen Kontakt zu Kindern haben. Diese sind laut, ungesteuert, fordernd.

Raucherpflaster
20 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Die Studenten, die im privaten Leben Kontakt zu Kindern haben,pflegen diesen zumeist auch in ihrer Bubble.

Die kennen Kinder allesamt aus speziellen Bereichen, in denen alle freiwillig sind, bzw. diesen Bereich bei Nichtgefallen sofort verlassen können: Sport, Musik, Tanz, Theater,…
Ein ständiges Gemotze von wegen “uncool”, “blöd”, “keinen Bock”,…. sowie permanentes Turnbeutelvergessen oder fadenscheinige Elternentschuldigungen lösen absolutes Unverständnis und tiefe Frustration bis hin zu äußerst unprofessionellem Verhalten aus.

Manche kennen Kinder auch aus dem Nachhilfeunterricht, wo sie ständig zu hören bekamen, dass die Lehrkraft in der Schule “das aber nicht so gut oder überhaupt nicht erklärt hat”.
Jetzt erleben sie im Schulalltag, wie toll man erklären kann, wenn einige Schüler den ganzen Vormittag lang die Klasse aufmischen und deeskaliert werden müssen (manchmal sogar genau die, die sich in der Schule eie “Auszeit” nehmen, weil sie nachmittags in der Nachhilfe ohnehin nochmal alles erklärt bekommen und es im Einzelsetting kein Entrinnen gibt), wie toll man sich um 27 Kinder gleichzeitig kümmern kann und wie schnell man auch in einer kleinen Differenzierungsgruppe an die Wand gefahren werden kann.

Lisa
20 Tage zuvor
Antwortet  Raucherpflaster

Ich dachte jetzt auch an Familie. Kleine Neffen, Nichten, Cousins und Cousinen sind eine Seltenheit geworden.

447
19 Tage zuvor
Antwortet  Raucherpflaster

Sowas von auf den Punkt – Unfreiwilligkeit (Schulpflicht) und kastriertes Sanktionspotential in Kombination bringt da ganz andere Seiten zum Vorschein.

Palim
21 Tage zuvor

Es werden Zahlen ausgewertet, jedoch keine Gründe bei Abbrechenden erhoben.

Man weiß also gar nicht, warum die Studierenden sich anders orientieren, sondern kann nur mutmaßen.

Ob das Lehramtsstudium zu Beginn nur ein Notnagel war und man auf ein anderes Studium wartet, ob man sich das Studium anders vorgestellt hat, es zu schwierig oder zu leicht erscheint oder ob der „Praxisschock“ durch die Praxisanteile im Studium oder die Möglichkeit, als Vertretungskraft an Schulen zu arbeiten, vielleicht eher einsetzt und eine Umorientierung bereits vor Studienende bewirkt … wissen wir nicht.

JoS
21 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Richtig. Spannend wäre eine genauerer Aufschlüsselung, bei der man die Abbrechen auch befragt oder nach dem exakten Punkt des Wechsels (z.B. nach dem ersten Schulpraktikum) schaut. So ist der Erkenntnisgewinn gering.

Spazierstock
20 Tage zuvor
Antwortet  Palim

So war das in Berlin auch. Man argumentierte mit weggezogenen Lehrern für die Wiederverbeamtung, aber es war nie repräsentativ ermittelt worden, warum die weggezogen waren. Politik ist ein unehrliches Geschäft!!

PaPo
21 Tage zuvor

“Was genau ist das Problem? Um das zu ermitteln, lohnt ein genauerer Blick in die Zahlen – und siehe da: Das häufig kritisierte Referendariat ist es offenbar nicht, jedenfalls nicht in der Fläche. Denn von 29.500 Studienabsolventinnen und -absolventen, die den Vorbeitungsdienst beginnen, schließen ihn im Schnitt 28.000 ab – also relativ viele. ‘Die Schwundquote im Referendariat lag bei fünf Prozent“, so stellen die Autorinnen und Autoren fest.'”*
Das ist vielen auch ein denkbar ungünstiger (i.S.v. oftmals zu später) Zeitpunkt für einen Absprung, nachdem man bereits ein bereits heute vielerorts nicht hinreichend polyvalentes Bachelorstudium und insb. das regelmäßig im Wesentlichen spezialisiertere Studium zum Master of Education absolviert hat. Die Einsicht, dass ein paar Jahre ‘Vergeudet’ gewesen sein könnten und man sich evtl. umorientieren müsste, begegnet wahrscheinl. kognitivem Widerstand und ist auch eine Frage der Finanzen und sosntiger Lebensentscheidungen, die einem dann ‘auf die Füße fallen’ könnten. Da ist ein Studiengangwechsel mitten im Studium wohl eine ratsamere Alternative.

Interessant wäre hier, in welcher Phase des Studiums das passiert:
Eing gewisses Maß an Studiengangswechseln ist wohl in jedem Jahrgang statistisch normal. Denkbar wäre aber, dass gerade der vermehrte ‘Einsatz’ in Schulen, je nach dortigen Erfahrungen, ein Umdenken bei potenziellen Lehrern bewirkt. Wurden die erweiterten rpaxisphasen, wurde etwas wie die Praxissemester und Co. hier eigtl. mal diesbzgl. evaluiert? Vielleicht sit ja die Idee, (noch) mehr Praxisbezug herszustellen, bestenfalls vor Ort in Schulen und dort über längere Zeiträume hinweg, geradezu kontraproduktiv, um angehende Lehrer im Lehramtstudium zu halten………

“‘[…] Ein Beispiel wäre Studierende im Lehramtsstudium zu halten, die dieses aufgrund eines unzureichenden Schul- oder Praxisbezugs abbrechen. Empfehlungen sehen eine stärkere Verzahnung von Theorie und Praxis in der Hochschullehre, aber auch mehr Schulerfahrung und Einbindung dieser bei den Dozierenden vor’, so heißt es.”
… s.o.
Und ich hege nach wie vor die Hoffnung, dass dies nicht das Begehr des Gros unserer Lehramtstudenten ist, sondern dass diese Wert darauf legen, zuvorderst profund ausgebildete Fachwissenschaftler ihrer Disziplinen zu sein, Wert auch auf die Polyvalenz ihres Studiums legen und sich nicht die Alternativen nehmen lassen, die eine Erhöhung der ‘Spezialisierung’ auf den Lehrerberuf im Studium mit sich bringt…
… eben dass man für nichts anderes mehr ggeignet ist, da eine Erhöhung von “Schul- oder Praxisbezu[g]”, “mehr Schulerfahrung” und Co. immer zu Lasten fachwissenschaftlicher Inhalte gehen wird (man tauscht also Brauchbares gg. zeitgeistabhängiges Pädagogik- und Didaktikgequatsche voller Empiriedfefizite).

“Susanne Lin-Klitzing […] betont: ‘[…] Natürlich ist das Referendariat eine herausfordernde, aber eben auch eine wertvolle Ausbildungszeit. Damit diese so gewinnbringend wie möglich genutzt werden kann, treten wir nach wie vor für ein 24-monatiges Referendariat und gegen ein überlanges Studium ein. Leider ist dies in vielen Bundesländern geradezu konterkariert worden. Die Studienzeiten wurden verlängert und das Referendariat dafür fast überall fahrlässig verkürzt – außer in Bayern und in Hessen. Dort wird erfreulicherweise an einem 24- bzw. 21-monatigen Vorbereitungsdienst festgehalten.’“
Voller Widerspruch meienrseits.

*

Spoiler

BTW: Persönlich hatte auch ich keinen “Praxisschock” im Referendariat und habe nie verstanden, wie man sich heutzutage entsprechende Illusionen bzgl. des Lehrerberufs resp. des Schulalltags machen kann, um derart ‘naiv’ sein Referendariat zu beginnen, um irgendwie ‘geschockt’ (bzgl. der Aufgaben, Schüler, Arbeitsbedingungen, Elternschaft, Klutusministerien, Studienseminar- und Fachleiteranforderungen etc.) zu sein. Ich habe mein Referendariat allenfalls als Zeitverschwendung empfunden und als Sparmaßnahme des Dienstherrn. OK, mag auch sein, dass ich nicht unmittelbar nach der Schule ein Lehramtsstudium absolbviert habe, um wieder zur Schüle zurückzukehren (sondern über ein Jahrzehnt nach dem Abi selbst keine Schule mehr betreten hatte).

DienstnachVorschrift
21 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ein Grund ist auch, dass es bei bestimmten Fächerkombinationen kaum Alternativen gibt. Wenn man mit beispielsweise mit Deutsch und Latein im Referendariat hinschmeißt, hat man nicht so viele gute Optionen in der freien Wirtschaft. Es ist doch vollkommen logisch, dass die Leute, wenn sie aufhören, eher recht früh aufhören, da die “Sunk-Costs” geringer sind.

PaPo
21 Tage zuvor

Eben.

ginny92
21 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Also es kommt ein bisschen drauf an habe ich festgestellt, an einer Gesamtschule als SEK II zu landen, kann durch aus ein kleiner Schock sein.
Ich denke tatsächlich, dass das Problem stark damit zusammenhängt das es sehr früh Praktika gibt die schlecht oder gar nicht begleitet werden. Dazu machen so viele denke ich schon die Bekanntschaft mit den ganzen Zusatztätigkeiten.
Und wie sie bereits ansprechen im Referendariat schmeißen die wenigstens, da sie bereits so weit gekommen sind. Allerdings sehe ich sehr sehr oft weinende, über die Maßen ausgelaugte und unsichere Refis.

PaPo
19 Tage zuvor
Antwortet  ginny92

OK, möglich… wenn man vorher keinerlei Erfahrung damit gemacht hat und sich auch vor allen Informationen darüber (quasi) aktiv verschließt.

Ich glaube aber nicht, dass eine gute Begleitung der Praktika entsprechende Negativeindrücke relativieren/negieren kann.

“Allerdings sehe ich sehr sehr oft weinende, über die Maßen ausgelaugte und unsichere Refis.”
Sind mir tatsächlich noch nie begegnet.

Palim
19 Tage zuvor
Antwortet  ginny92

Dann wäre die Konsequenz, dass man in die Ausbildung investieren muss, also begleitete Praktika, Seminare zum Praktikum und im Referendariat ebenso begleitete Zeiten, die feststehen und nicht in Vertretungen aufgehen.

Beiden gab es, es wurde aber eingespart.
Hinsichtlich des Lehrkräftemangels wurden die eigenverantwortlichen Stunden der Refs erheblich heraufgesetzt, schon sieht die Statistik besser aus.

Lisa
20 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Kommt darauf an, wie die Ausbildung im jeweiligen Bundesland für den jeweiligen Schultyp organisiert ist. Auf den PH ist Pädagogik schon im Namen Programm, da erwartet man eine vorwiegend pädagogische Orientierung.(Und bekommt sie auch)

Honduraner
20 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Das sehe ich genauso! Der theoretische Teil kann eher gekürzt werden (bis zum 1. Staatsexamen); der praktische Teil der Ausbildung sollte nicht gekürzt werden (2. Staatsexamen).

mediavo
20 Tage zuvor
Antwortet  Honduraner

dann ist’s aber nichts mehr mit dem gehobenem Dienst

Hans Mal
20 Tage zuvor
Antwortet  mediavo

Dann ist’s aber nichts mehr mit genug Lehrern.

PaPo
19 Tage zuvor
Antwortet  Honduraner

Ich glaube, wir widersprechen uns da. 😉
Ich würde den “theoretische[n] Teil” nicht kürzen wollen, zumindest nichts außer den Pädagogik- und insb. Didaktikteilen (oder meinten Sie dass das gekürzt werden kann und nicht den fachwissenschafltichen Anteil?). Und das Referendariat würde ich als verpflichtenden Teil komplett wegkürzen.

Sporack
15 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ich denke – ohne das Lehramt studiert zu haben – dass fachpraktische Pädagogik zusammen mit Didaktik und Retorik essentieller Teil des Lehramtsstudium sein muss.
Der fachwissenschaftliche Teil , z.B. Informatik, mag so umfangreich sein wie geht; mindestens aber soviel umfasst wie das “Anwendungsfach Geophysik” zu Diplomzeiten im Informatikstudium.

Umfang und Art der Diplomprüfung
(1) Die Diplomprüfung besteht aus
1. vier Fachprüfungen gemäß Anlage 5, und zwar
· zwei Prüfungen in Informatik,
· einer Prüfung in Mathematik,
· einer Prüfung in einem Anwendungsfach oder in Informationstechnik bei Wahl der Studienrichtung Technische Informatik.
2. der Diplomarbeit.

Anwendungsfach (1 Prüfung)
Ohne besondere Genehmigung durch den Prüfungsausschuss bestehen folgende
Wahlmöglichkeiten, jeweils bezogen auf einen Umfang von mindestens 12
Semesterwochenstunden Lehrveranstaltungen, welche mit der Prüferin oder dem
Prüfer abzustimmen sind:….

PaPo
15 Tage zuvor
Antwortet  Sporack

Und inwiefern hat das mit Ihrem ersten Satz zu tun?

vhh
21 Tage zuvor

Lange Jahre wurde beklagt: Wer in der Schule Sprachen und Geisteswissenschaften mochte, fängt Lehramt an, wenn ihm nichts Besseres einfällt. Nächste Klage: Praxisschock, zu viele ungeeignete Absolventen, Lehramt aus falschen Gründen, Eignung kann im Studium nicht überprüft werden, also mehr Praktika, die gibt es auch. Neue Klage: So wenige erreichen den Abschluss, obwohl so viele starten. Die haben dann in den Praktika nicht etwa gemerkt, dass der Beruf nicht passt, nein, sie brauchen nur noch mehr Praxisanteile. Klingt etwas absurd…
Dass Referendare selten abbrechen ist nicht so verwunderlich, nach der langen Zeit wollen die meisten zumindest ausprobieren, ob es für sie passt.

JoS
21 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Ich finde 5% Abbrecher eigentlich gar nicht so wenig wenn man bedenkt, dass zu diesem Zeitpunkt bereits fast ein halbes Jahrzehnt bis zum StEx bzw. Masterabschluss investiert worden ist, inklusive Praxisphasen. Das Referendariat in seiner heutigen Form ist ein Anachronismus und gehört dringend reformiert.

Honduraner
20 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Lehramt aus den falschen Gründen? Wir haben eine, die fehlt andauernd. Die ist immer krank (O-Ton Schüler !!!). In ihren Klassen geht es drunter und drüber. Da fehlt sie dann eben mal 4 Wochen, um sich zu erholen. Aber sie hat ihr Examen mit einer 1 gemacht. Na toll……….. Was ist das wohl für eine Ausbildung gewesen? Hätte sie mal lieber hingeschmissen. Wir müssen das nun alles auffangen, sprich vertreten.

MB aus NRW
20 Tage zuvor
Antwortet  Honduraner

…leider bekommen selten die besten Referendare die besten Noten…(anektdotische Evidenz)

Besseranonym
20 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Volle Zustimmung

Schlaubi
20 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Das war bei mir nicht so. Das kann sogar Papaschlumpf bestätigen.

447
19 Tage zuvor
Antwortet  Honduraner

Nichts ist mir als Lehrer verdächtiger, als die (=meistens weiblich, seltener natürlich auch in ‘männlicher’ Form auftauchenden) hochgejazzten 1er-Reffi-Lehrerinnen.

Erfahrungswert.

anka
19 Tage zuvor
Antwortet  447

Die entweder im burnie landen oder in der BR als Dienstvorgesetzte.
I love it.

447
17 Tage zuvor
Antwortet  anka

Sowas von auf den Punkt! 😀

Inselbegabung
21 Tage zuvor

Das kann ich bestätigen. Das war schon vor Jahrzehnten so. Von denen, mit denen ich anfing auf Lehramt zu studieren, landete nur ein Drittel wirklich im Lehramt. Die wenigsten sprangen im Referendariat ab oder bestanden es nicht. Die meisten waren vorher schon ausgestiegen.

Insofern hat man wieder die falschen Schlussfolgerungen gezogen aus den falschen Annahmen (oder Einflüsterungen).

Petra OWL
21 Tage zuvor

Kein Wunder!!
New work wird dann erkannt und auch zurecht eingefordert.
Mein Mann wusste das schon sehr früh und arbeitet jetzt 3 Tage die Woche von zuhause und verdient viel mehr als ich. Dafür darf ich noch das Benzin zahlen und stehe im Schneeregen an der Tanke.
Eine 4 tage Woche wäre doch echt mal drin für Lehrer.

Rainer Zufall
21 Tage zuvor

“Die Universitäten sollten allerdings dringend darum bemüht sein, die Studienbedingungen für Lehramtsstudierende zu verbessern.”
Unis und Hochschulen sind schuld – Glück gehabt, Problem für immer gelöst 😛

Es ist ja eine wichtige Erkenntnis, aber hier sollte meines Erachtens dringend weiter geforscht werden, wo die Ursachen im Studium liegen und ob hier verbessert werden kann.
Die Abbruchquoten sind angesichts des Lehrkräftemangels zu hoch, um ignoriert oder den Bildungsstätten überlassen zu bleiben

PaPo
17 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Die Abbruchquoten könnten z.T.auch Konsequenz einer ‘das Abitur für alle, ungeachtet ihrer kognitiv-intellektuellen Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und -demonstration‘-Ideologie sein, wie Sie sie ja u.a. vertreten.

Rainer Zufall
17 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ja, muss am IQ liegen und nicht an den schulischen Leistungen. (augenroll)

Wir können es uns nicht alle so bequem machen wie ein Papo, der einfach gar nichts modernisieren will und stattdessen immer darauf pocht, die Kinder wären schuld… 🙁

PaPo
17 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Obwohl Ihnen dies jetzt seitens etlicher Foristen über Monate unzählige Male minutiös erläutert wurde, verstehen Sie immer noch nicht den Unterschied zwischen (a) dem IQ einerseits und (b) kognitiv-intellektueller Leistungsfähigkeit, die IQ-Tests nicht zwingend abbilden (aber die diesbzgl. Kritik haben Sie ja immer rain zufällig überlesen), resp. der Trias aus dieser Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und -demonstration (die eigtl. über den Abiturerfolg entscheiden sollte, wogegen Sie argumentlos opponieren) andererseits……… absolut faszinierend.

“[B]equem” ist auch hier dann wieder, dass Sie sich erstens nicht die Mühe machen (oder es vermögen), eine intertextuell kohärente Reaktion zu verfassen, die irgendwas mit meiner Feststellumg zu tun hätte, sowie dass Sie zweitens, wie immer, irgendetwas hanebüschenes über Ihr Ggü. erfinden müssen, was dieses weder geschrieben noch impliziert hätte (gier irgemde8n Unfug über “gar nichts modernisieren” und “immer darauf poch[en], die Kinder wären schuld”).
Wie ist eigtl. der Punktestand zwischen uns? Ist dass schon vierstellig “:0” zu Ihren Ungunsten?

“rolleyes*

Rainer Zufall
16 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Wenn ich Sie missverstand, bitte ich Sie aufrichtig um die Definition von “kognitiv-intellektueller Leistungsfähigkeit”, die nicht mit dem IQ zusammehängt. Wenn doch, bitte erklären Sie mir, wie ich den Zusammenhang fälschlicherweise gleichsetzte

potschemutschka
16 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Dazu hatte ich (Ihnen) an anderer Stelle schon mehrfach links zur Verfügung gestellt, die Sie aber anscheinend nicht lesen oder nicht verstehen (wollen)? Es ist zwecklos, Ihnen das irgendwie erklären zu wollen! Und eigentlich hätten diese Begriffe und deren Bedeutung, in einem Sonderpädagogik-Studium, welches Sie behaupten absolviert zu haben, ausführlich thematisiert worden sein sollen.

PaPo
16 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

s.o.; das wurde Ihnen hier von mehreren Foristen mehrmals erläutert – Ihr Sealioning können Sie sich sparen (die ‘Diskussionen’ hier sind nicht derart alt, dass Sie sich nicht erinnern können, sit eine Sache der iir letzten zwei bis drei Monate iirc). Mal ungeachtet dessen, dass der Unterschied zwischen IQ und kognitiv-intellektueller Leistungsfähigkeit evident ist und ein Zusammenhang zwischen beiden natürlich besteht und dem nicht widersprochen wurde, sondern Ihrer fehlsamen Gleichsetzung beider Phänomene.

potschemutschka
16 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich hoffe, Sie stellen keine Gutachten für den Förderbedarf Lernen ider GE (Feststellungsverfahren) aus! Wenn Sie den Unterschied zwischen IQ und Intelligenz/intellektueller Leistungsfähigkeit nicht kennen, würde ich als Kollege oder Eltern eines betroffenen Kindes jede Ihrer Entscheidungen/Gutachten anfechten!

potschemutschka
15 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bitte Rainer, tun Sie sich und anderen hier den Gefallen, nie wieder nach dem Unterschied zwischen IQ (-Tests) und Intelligenz/kognitiver Leistungsfähigkeit zu fragen! Schließen Sie Ihre offensichtlichen Bildungslücken in diesem Bereich bitte, bitte selbständig! Sie sind schon groß! Langsam (nee, eigentlich schon länger) wird es wirklich peinlich für SIe! Das könnte mir zwar egal sein, aber ich schäme mich fremd, wegen Ihnen. Das Bild von Sonderpädagogen, welches Sie hier vermitteln, ist beschämend für alle anderen Sonderpädagogen, die ich bisher kennengelernt habe!

PaPo
14 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Danke!

potschemutschka
15 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

… soll natürlich “oder GE” heißen.

Ragnar Danneskjoeld
21 Tage zuvor

Einen “Praxisschock” im eigentlichen Wortsinne habe ich im Referendariat nicht erlebt – wohl aber einen “Referendariatsschock”. Selten habe ich mich derart individuellen und subjektiven Launen ganz weniger Platzhirsche ausgeführt, nachdem ich an der Universität eine offene Lernatmosphäre erleben durfte. Didaktisch-methodische Präferenzen der Ausbilder wurden in den seltensten Fällen wissenschaftlich begründet, Nachfragen abgebürstet (“Das können Sie so nicht machen.” – “Warum?” – “Weil das so ist.” – “Wo kann ich das denn nachlesen?” – “….”). Wenige Jahre nach meinem Unterrichtsbesuch wurde dann beiden Prüfern in einem meiner Fächer die Prüferlaubnis entzogen.

Dejott
20 Tage zuvor

Man sollte begreifen,dass der Lehrberuf ein Beruf ist,der-wie jeder andere-von der Pike auf gelernt werden muss. Das funktioniert eben nicht allein im Do-it-yourself-Modus. Insofern sind manche Quereinsteigermodelle genau der falsche Weg. Ebenso ein verkürztes Referendariat.
Natürlich benötigt man Lehrer*innen. Das aber auf Kosten einer fundierten Ausbildung zu wollen,ist Irrsinn. Insbesondere in Zeiten von immer weiter steigenden Anforderungen.

Nadine
20 Tage zuvor

Die meisten Studienanfänger sind noch sehr jung, wenn sie das Lehramtsstudium beginnen. Was spräche dagegen, dass ein mindestens sechsmonatiges Praktikum an einer Schule verpflichtend zu den Aufnahmebedingungen eines Lehramtsstudiums gehört?
Somit bekämen sie einen Eindruck von der Praxis und vielleicht würde dies dazu beitragen, die eigene Entscheidung für den Studiengang noch einmal zu überdenken.

Raucherpflaster
20 Tage zuvor
Antwortet  Nadine

Aber dann bitte ein sechsmonatiges Praktikum mit allen Rechten und Pflichten!

Wir dürfen den Scharen an Praktikanten, die ständig aus irgendwelchen Gründen und Schulen zu uns kommen, noch nicht mal Tests mit den Kindern nachschreiben lassen.
An Elterngesprächen dürfen sie nicht teilnehmen, an Elternabenden und Sprechtagen auch nicht – also an allem, was den Lehrerberuf so richtig real runterzieht.

Nadine
19 Tage zuvor
Antwortet  Raucherpflaster

Da gehe ich definitiv mit Ihnen mit – ansonsten macht es, wie so häufig im Praktikum, keinen Sinn, wenn nicht der reale Alltag erlebt wird.

Ich_bin_neu_hier
20 Tage zuvor
Antwortet  Nadine

“Was spräche dagegen, dass ein mindestens sechsmonatiges Praktikum an einer Schule verpflichtend zu den Aufnahmebedingungen eines Lehramtsstudiums gehört?”

1. Die Belastung der Kollegien durch die notwendige Betreuung und Begleitung.

2. Das verfehlte Ziel: Viele Praktikant:innen könnten entweder nicht sinnvoll betreut werden und würden deshalb hinschmeißen oder sie würden ausgenutzt und verheizt und würden deshalb hinschmeißen.

3. Die verlängerte Studiendauer, die sich dadurch ergäbe, würde ein unabsichtliches “gatekeeping” bewirken. Denn sozial schwache Studierende hätten noch mehr Schwierigkeiten, das halbjährige Praktikum vor dem Studium zu stemmen, und zwar ohne zu wissen, ob sie danach in das eigentliche Studium übergehen werden.

Reicht das?

Nadine
19 Tage zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Das sind sicherlich relevante Punkte, die zu bedenken wären. Und es würde vielleicht endlich einmal dazu führen, dass die Lehrerausbildung neu überdacht werden würde.

JoS
19 Tage zuvor
Antwortet  Nadine

Bei uns war schon vor Jahren ein “Orientierungspraktikum” vor Aufnahme des Studiums oder während der ersten 2 Semester Pflicht. Damit erhöht man aber nicht unbedingt die Zahl der Studierenden, eher im Gegenteil. Gut für die Betroffenen, aber schlecht für die Abdeckung des Bedarfs.

Weiß nicht
16 Tage zuvor
Antwortet  Nadine

So lange Pflichtpraktika ein halbes Jahr völlig unbezahlt sein dürfen, bin ich schlicht dagegen, das ist zutiefst asozial und gerade Gymnasiallehrer kommen jetzt schon genug aus der besseren Mittelschicht. Dazu wäre es sehr fordernd für junge Leute, die gerade eben noch selbst in der Schülerrolle waren, auf einmal die Seite zu wechseln, ohne jedes Fundament für die neugewonnene Autorität. Nach der Schule wäre doch gut, mal etwas anderes zu sehen, als noch mehr Schule. Lehrer bilden doch für die ganze Welt aus und da wäre angemessen, sie kennen auch Industrie und Wirtschaft und ein paar andere Berufe als Lehrer und was man halt so kennt (und wer gerade aus der Schule kommt, hat oft kaum eine Ahnung von den extrem vielfältigen Tätigkeitsfeldern, die existieren, weil das kein Teil der Schulbildung ist.) Angehende Biolehrer könnten stattdessen ein Praktikum in einem Forschungslabor machen, Geschichtslehrer in einem Museum oder Archiv usw. Ich weiß, dass die Quereinsteiger unbeliebt sind, ich mochte als Schülerin aber alle meine Lehrer, die mal irgendwo anders gearbeitet hatten, sehr gerne, die konnten oft sehr gut die Relevanz vermitteln und auch gut erklären.

Hans Malz
20 Tage zuvor

Achtung, anektdotiche Evidenz:
Mir sagen Referendare öfter, dass sie das Referendariat jetzt eben auch noch durchziehen und danach etwas anderes machen. Dann hat man wenigstens eine abgeschlossene Ausbildung und kann jederzeit wieder zurück, wenn das andere nicht klappt.

Raucherpflaster
20 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Nicht nur bei Ihnen anekdotisch!
Gibts bei uns auch immer wieder und teilweise raten wir natürlich auch dazu, nicht kurz vor dem Ende der beiden Jahre vor der letzten Lehrprobe hinzuschmeißen, sondern wenigstens mit einem Zeugnis abzuschließen.
Weiß man ja wirklich nicht, wann man und ob mans noch braucht.

Spazierstock
20 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Ja, das wurde früher schon geraten, wenn man feststellte, es passt alles irgendwie nicht, damit man den Abschluss hat, weil man sonst beim Arbeitsamt als ungelernt galt und jedes Jobangebot annehmen musste.

potschemutschka
19 Tage zuvor
Antwortet  Spazierstock

Man kann ja ins Showbiz wechseln. Auf Anhieb fallen mir Thomas Gottschalk, Otto Waalkes und Dieter Nuhr ein. Politik geht auch. 🙂

Isa
19 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Kann ich auch bestätigen. Genauso war es bei mir. Das Referendariat habe ich als traumatisch erlebt und trotzdem durchgezogen und noch ganz gut bestanden… Aber ich konnte mir danach nicht vorstellen, noch einmal in die Schule zurückzukehren. Ich kenne aus meinem Ausbildungsjahrgang einige, denen es genauso ging.

Lera
20 Tage zuvor

Der Praxisschock findet wegen der Praktika schon während des Studiums statt.

Wer fünf Jahre Studium hinter sich hat, zieht mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das Referendariat durch – OBWOHL es häufig eine menschenverachtende und fachlich bescheidene Veranstaltung ist.

Aus einer relativ geringen Abbruchquote im Referendariat lässt sich daher NICHT schlussfolgern, dass das Referendariat in der heutigen Form sinnvoll ist oder viel bringt oder Spaß macht.

Das Referendariat KÖNNTE eine wertvolle Zeit sein, um sich als Lehrer zu entwickeln.

Es IST leider in viel zu vielen Fällen eine Machtmissbrauchs-Party von narzisstischen Kleingeistern.

Das könnte man übrigens herausfinden, wenn man sich nicht nur Zahlen anguckt, sondern – krasse Idee – auch mal mit Betroffenen redet.

Spazierstock
20 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Ich habe am meisten für den Lehrerberuf im Referendariat gelernt, auch wenn es manchmal hart war. Ich habe vor allem gelernt, wie bringe ich Wissen an den Mann und wie gehe ich mit den Schülern um.

447
19 Tage zuvor
Antwortet  Spazierstock

Ich habe gelernt gut zu lügen.

Härtere Lektion als Einzelkämpfer.

Aber immerhin…man wächst mit seinen Aufgaben…oder so. 🙂

JoS
19 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Sehr richtig. Hier wäre eine Befragung sowohl von Absolvent*innen als auch Abbrecher*innen die sinnvollere Methode.

Mein_Senf
20 Tage zuvor

Also mein Studium hat mit dem, was ich derzeit tue, nahezu nichts zu tun. Ich musste mit den Diplomanden in die gleichen Vorlesungen und ich habe kaum Inhalte gehabt, die ich in der Schule auch nur ansatzweise nutzen konnte….

MB aus NRW
20 Tage zuvor
Antwortet  Mein_Senf

Dito…

Besseranonym_2
20 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Sorry, es gibt nicht nur GS, RS Gymnasium……
Für die Beruflichen Schularten ist ein Dr, ein Dipl.Ing( oec.troph./ anderer rer.nat.), DrIng……z.B. nicht schädlich 😉
Allerdings wird so mancher Schaden entstehen, wenn Studiengänge weiter abgespeckt werden, damit sie leistbar sind.

Ureinwohner Nordost
20 Tage zuvor
Antwortet  Mein_Senf

Dafür haben Sie die Möglichkeit als Quereinsteiger im Fach/Fächern zu promovieren und sich damit neue Wege zu ermöglichen.
Auch nicht schlecht, oder?

Cadlina
20 Tage zuvor

Zu dem wird es den Lehramtsstudenten zusätzlich schwer gemacht mit zusätzlichen Prüfungen, um zum Beispiel das kleine Latinum, altgriechisch oder ähnliches nachzuholen. Im späteren Beruf wird das meist nicht gebraucht, für das Studium aber dennoch vorausgesetzt. Beim kleinen Latinum zum Beispiel beläuft sich laut Dozenten die Durchfallquote bei zwei Drittel der Studenten pro Semester und das obwohl das noch nicht einmal der eigentliche Studiengang ist. Stellt sich jetzt also die Frage warum bei dem so großen Lehrermangel nicht mal an der Stelle angesetzt und eventuell etwas abgeändert wird.

Teacher Andi
20 Tage zuvor
Antwortet  Cadlina

jDarauf kommen die Verantwortlichen nicht, da müssten sie ja mal ihre Hausaufgaben machen. Es läuft doch auch so, ist bequemer.

Ex-Lehrer
19 Tage zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ich musste für Englisch und Geschichte GYM noch zwei verschiedene Latein-Abschlüsse nachholen (das galt als versteckter NC und wirkte auch so). Referendare erzählten dann, dass ich Grammatik/ Lexik etc. mit Latein vergleichen würde, wäre für sie schwierig… Das wurde vor Jahren schon geändert. Man kann eine Fremdsprache natürlich ohne Lateinkenntnisse erfolgreich absolvieren, aber es hilft nach meiner Erfahrung ungemein, in die Sprachlogik einzutauchen. No use crying over spilled/spilt milk…

Teacher Andi
18 Tage zuvor
Antwortet  Ex-Lehrer

Ich habe auch das Latinum an der Uni nachholen müssen und hatte Spaß daran, hat mir bei den “hard words” im Englischen und den Fremdwörtern im Deutschen sehr geholfen. Aber heute ist Minimalismus angesagt, was man später nicht direkt braucht, möchte man nicht lernen. Dem nuss man leider Rechnung tragen.

Rüdiger Vehrenkamp
20 Tage zuvor

Es gilt dasselbe wie in meinem Job: Man muss eben Bock auf Kinder und deren Probleme haben. So wie ein Arzt Blut sehen können muss, muss man als Lehrkraft oder in der sozialen Arbeit mit Kindern/Jugendlichen klarkommen (wollen).

MB aus NRW
19 Tage zuvor

Hier hätte ich Ihnen vor 10 Jahren noch nahezu völlig uneingeschränkt zugestimmt.
Der Teil mit dem “Bock auf Kinder” gilt auch weiterhin, aber dazu kommen mehr und mehr Lust auf endlose Bürokratie (z.B. Listen über Datenschutz: von welchem Schüler dürfen Einzelfotos/Gruppenfotos/Namen wo veröffentlicht werden (Presse/Homepage etc., wird alles abgefragt, muss alles eingeheftet werden, erfordert alles Buchführung, Klassenfahrt oder noch besser: Probenfahrt: wer kommt mit welcher Krankheit mit, wer darf sich in Kleingruppen selbst frei bewegen, wer muss immer “beim Lehrer an die Hand”, wer hat welche Allergien/Krankheiten/Speisegebote/Sonderwünsche, Probleme…das alles meldet man dann an die Jugendherberge, kümmert sich vor Ort um alles, wenn am Ende der Kalkulation 12 Cent zu viel eingesammelt wurden, müssen die dringend jedem ausgezahlt werden (natürlich mit Unterschrift), achja, vorher rennt man noch dem einzusammelnden Geld hinterher und hilft den Kindern/Familien mit wenig Geld beim Beantragen an den entsprechenden Stellen (mit überbordender Bürokratie), der eigene Teilzeitantrag muss nebenbei auch fristgerecht ohne Fehler raus, die Beihilfe hat wieder mal etwas nicht oder nur zum Teul gezahlt, der Posteingang quillt vor Mails über (böse Mitschüler, verlorener Moodle-Zugang, Frage zur nächsten Klausur…)
Ich sitze manchmal in Mathestunden als Klassenlehrer länger an Listen und einzusammelnden Zetteln, als ich unterrichte. (Alle Entschuldigungen müssen ja auch noch per Zettel ei gesammelt werden), dann kommen noch die Konflikte innerhalb der Klasse (Hilfe von Sozialpädagogen? Multiprofessionelle Teams? Gibt es nicht), dann ein bisschen Mathe und am Ende noch 5 Kinder, die mir alle auch noch etwas sagen müssen, um das ich mich kümmern muss (Liebeskummer bzw Probleme mit der Person mit Liebeskummer, die einen nicht in Ruhe lässt, Hans hat Henriette beleidigt, Petra hat genau gesehen, dass Antonia Zettelchen geschrieben hat, Heinz möchte seine Note für die Stunde wissen, Peter hat doch noch den Zettel gefunden, den ich vorhin einsammeln wollte…)
Achja und dann bin ich auch schon für meine dritte Pausenaufsicht in der Woche trotz halber Stelle zu spät…da erwische ich wen mit Handy, was dann wozu führt? Richtig: aufschreiben, Liste führen, nachfragen, ob der an der entsprechenden Stelle war…und kaum zu Hause quillt der Posteingsng wieder über, zwei eigene Kinder sind auch noch da (der eine muss heute noch zur Logopädie, der andere zur Musikschule) und irgendein Vater beschimpft mich am Telefon, weil ich die Unterrichtsbefreiung für seinen Sohn noch nicht ins System (WebUntis) eingetragen habe…gestern 23.20 Uhr kam doch seine Mail…

Ich unterrichte weiter gerne und ich mag 99% der Kinder, aber das Drumherum macht so langsam keinen Spaß mehr.
Ich hatte mit meinem Abitur alle Möglichkeiten (selbst Medizin ohne Wartesemester) und habe mich sehr bewusst für Lehramt entschieden, habe auch vor 10 Jahren noch allen empfohlen, den Job zu machen, inzwischen bin ich mir da nicht so sicher…

Petra OWL
19 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

4-Tage Woche für dich?

MB aus NRW
17 Tage zuvor
Antwortet  Petra OWL

Ich versuche gerade, mit meiner halben Stelle eine 6-Tages-Woche einzuhalten (also zumindest am Sonntag frei von Schuldingen) – das klappt nicht…das weiß man aber auch (oder sollte es wissen), wenn man den Job ergreift…
Das ist aber aich wieder so eine individuelle Sache, ich finde es nicjt schlimm, an 5 Tagen hin zu müssen, wenn dir dann nicht so voll sind…Arbeitszeiterfassung wäre mal sinnvoll, oder eben wirklich “Helfer”, wie auch immer man die nennt. Pausenaufsichten, Zettel und Gelder einsammeln, IT warten, vielleicht Kopien erstellen…das wäre wirklich eine Entlastung…

dickebank
17 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

OMG – Der Tag hat 24 Stunden und 12 Stunden die Nacht. Wenn du damit nicht klar kommst, dann lass die Frühstückspausen weg:)

Der Eismann
19 Tage zuvor

Ich stimme den anderen Kommentatoren in dem Punkt zu, dass viele meiner Kommilitonen bereits in frühen Semestern das Studium geschmissen haben, weil sie gemerkt haben, dass sie doch nicht so interessiert an dem Fach sind oder schlichtweg überfordert mit dem Studium sind. Hier gilt wohl: LIEBER EIN ENDE MIT SCHRECKEN ALS SCHRECKEN OHNE ENDE!

Die Quote derer, die im Master oder Referendariat abgebrochen haben, ist meiner Erfahrung nach tatsächlich recht gering, auch wenn es immer wieder den einen oder anderen gibt. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ich lese immer wieder die Artikel zum Lehrermangel auf dieser Seite und bin überrascht, warum der Elefant im Raum nie angesprochen wird. Wir haben in vielen Fächern scheinbar keinen Lehrermangel, sondern einen Lehrereinstellungsmangel! Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich mich teilweise mit > 60 Bewerbenden erfolglos um eine Stelle bemüht habe. Warum soll ich einschließlich Referendariat mind. 6,5 Jahre in meine Ausbildung investieren ohne danach eine hinreichende Sicherheit zu haben, einen angemessenen Job zu bekommen? Stattdessen ist man – wie in meinem Fall – jahrelang in prekären Beschäftigungsverhältnissen als Vertretung eingeplant, ganz gleich, ob man bei der Bezirksregierung seine Bereitschaft für andere Schulformen anzeigt. Da kann auch A13 nichts ändern, wenn die Bank mit Hinweis auf die Befristung nicht einmal einen Kredit für ein Gebrauchtwagen vergibt und man daher ständig auf Sicht fahren muss und mit Mitte 30 immer noch nicht im Leben angekommen ist.

JoS
19 Tage zuvor
Antwortet  Der Eismann

Da liegt das Problem eher bei mangelnder Mobilität der Bewerber*innen. Es gibt genügend Stellen, nur halt vielleicht nicht direkt in Ihrer Region.

ginny92
18 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Nicht nur man kriegt immer wieder auch mit, dass es Schulen gibt, denen schlicht ne Planstelle oder sogar insgesamt Stellen nicht genehmigt werden, da sie auf dem Papier zu 100% versorgt sind.

Techer Andi
18 Tage zuvor
Antwortet  Der Eismann

Zu meiner Zeit wurden viele, viele gute Lehrer von der Regierung nach dem Ref. “abgebrochen”, da die unvorhersehbare Lehrerschwemme den phantasie- und kompetenzlosen Verantwortlichen keine andere Wahlmöglichkeit offen hielt. Es erfüllt mich jetzt mit Genugtuung, auch wenn es schmerzt, dass der Spieß nun umgedreht wurde und der Dienstherr um jeden Lehrer, und sei er auch noch so ungeeignet, buhlen muss. Dadurch hat sich auch der Ton und der Umgang mit den Lehrkräften etwas verbessert, was sich natürlich schnell wieder ändern kann.

Petra OWL
19 Tage zuvor

Bei bekannten Autobauern gibt es nach 14 Jahren ca. 7k und nach 25 Jahren Dienstjahren ca. 16k als Geschenk.
Wie ist da die Wertschätzung bei uns/ bei Refis?

Verdi möchte jetzt auf 38-39 Stunden runter.
Was macht man bei uns? 20 Schulstunden für alle? 4-Tage Woche? 🙂

Realist
18 Tage zuvor
Antwortet  Petra OWL

VW ist schon weiter, da lacht die IG Metall über die Verdi-Forderungen:

Wegen “Krise” Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden bei moderatem Lohnverzicht, Das wäre dann die 3,5-Tage-Woche.

Dagegen Lehrerlein: Bis zu 50 Stunden die Woche und oft Wochenendarbeit.

Quasi doppelte Arbeit für das selbe Geld (Lehrer vs. VW-Produktionsmitarbeiter)… VW hat’s scheinbar noch und die Politik gibt ja immer wieder üppig dazu: “VEB Volkswagen”

mississippi
15 Tage zuvor

Ich habe von 1983-1988 mein Lehramtsstudium absolviert. Auch zu meiner Zeit haben viele das Studium geschmissen. Der Grund war meist, dass man die Zeit zum eigentlich gewollten Studium überbrücken musste. Es gab beim Lehramtsstudium keinen hohen NC und wenn man endlich in das eigentlich gewollte Studium reinrutschte, hat man aufgehört. Aber nur, wenn man es sich leisten konnte und nicht auf Bafög angewiesen war, das wäre dann ja weg gewesen.