DÜSSELDORF. An der Bildung lässt sich aufzeigen, was in der Migrationsdebatte in Deutschland krass schief läuft – seit langem. Ein Kommentar von News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek.

In dieser Woche ist eine Stellungnahme der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) erschienen, in der die Länder gemahnt werden, Deutschförderung für Migrantenkinder zu systematisieren (News4teachers berichtete). Gefordert wird unter anderem ein „Maßnahmepaket zur sprachlichen Bildung zentral (zu) entwickeln, das von den Schulen adaptiert und umgesetzt wird“. In der Praxis herrscht nämlich ein wildes Durcheinander. So heißt es in der Stellungnahme: „Von flächendeckenden Beschulungskonzepten kann kaum ausgegangen werden.“
Heißt: Manchmal gibt es sogenannte Willkommensklassen – manchmal aber auch nicht. Dann werden Kinder ohne Deutschkenntnisse einfach so in die Klassenzimmer geschoben. Mitunter gibt es dann begleitende Sprachförderung. Oft aber auch nicht.
Fünf bis sieben Jahre brauchen Kinder, so stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nüchtern fest, um Deutsch wirklich zu beherrschen – Unterstützung vorausgesetzt. Dass Kinder vor der Einschulung und begleitend über die ersten Jahre Deutsch lernen können, ist aber mehr Ausnahme als die Regel. Und da wundert sich irgendjemand über die jüngsten PISA-Ergebnisse, die Migrantenkindern mal wieder ein signifikant schlechteres Leistungsniveau attestieren?
Halten wir mal fest: Deutschland ist seit mindestens 50 Jahren Einwanderungsland. Noch immer aber fehlt Deutschland die Infrastruktur, um systematisch in der Bildung Integration zu ermöglichen – wie es erfolgreiche Einwanderungsländer (Kanada zum Beispiel) vormachen.
“Deutschland schneidet seit Jahrzehnten schlecht dabei ab, Migrantenkinder zu Schulerfolgen zu führen, wie PISA immer wieder aufzeigt”
Das hat auch mit den Lebenslügen der Konservativen zu tun. Noch 2006 behauptete der damalige Bundesinnenminister und zeitweilige CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble: „Deutschland ist kein Einwanderungsland.“ Die Folgen solcher Realitätsleugnung sind bis heute spürbar: Die Schulen werden mit der Herausforderung allein gelassen.
Deutschland schneidet deshalb seit Jahrzehnten schlecht dabei ab, Migrantenkinder zu Schulerfolgen zu führen, wie PISA immer wieder aufzeigt. Dabei leidet unser Land unter einem akuten wohlstandsbedrohenden Fachkräftemangel, der sich in den nächsten Jahren noch drastisch auswachsen wird.
Dass Deutschland seinen Wohlstand dem Export verdankt, also dem Handel mit „Ausländern“, sei hier am Rande erwähnt. Fremdenfeindlichkeit ist also existenzgefährdend.
Doch statt daran zu gehen, die Rahmenbedingungen für gelingende Zuwanderung in der Breite zu schaffen – insbesondere eben in der Bildung –, schimpfen CDU und CSU lieber über die Menschen, die nach Deutschland kommen. So lassen sich eigene Versäumnisse leicht verschleiern. Leider das übliche Muster hierzulande. News4teachers
Mit Verlaub, auch rot-grün geführte Bundesländer haben nicht viel für entsprechende Integration getan. Gespart wird überall zuerst an der Bildung. Einzig die Beamtengehälter steigen. Ich hoffe auf bessere Bedingungen für alle durch das Startchancenprogramm. Glauben werde ich es aber erst, wenn ich es sehe.
Wenn man Kennzahlen vergleicht, wie z.B. die Quoten junger Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die ohne Schulabschluss- oder Berufsabschluss bleiben, nach der Schulzeit arbeitslos werden, die Durchschnittspunktzahlen bei IQB 2022-Lesen oder die Punktabstände zur Gruppe ohne Migrationshintergrund usw. , fällt schon auf, dass dort Bundesländer wo Bildung in roter oder grüner Hand ist, nicht unbedingt herausragen. Soweit ich mich erinnern kann, schieben auch Politiker*innen dieser Parteien als Ausrede für schlechte Bildungsergebnisse gerne mal die gestiegenen Migrantenanteile vor.
Bildung ist bei allen Parteien immer ein großes Wahlkampfthema.
Nach der Wahl machen sie dann alle den Adenauer:
“Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!”
Ich finde nicht, dass es ein prominentes Wahlkampfthema ist.
Ist es auch nicht, weil man mit Bildung Wahlen nur verlieren, aber nicht gewinnen kann. Auf Bundesebene ist Bildung ohnehin völlig irrelevant.
Soweit ich mich erinnern kann, war z.B. im Landtagswahlkampf in Niedersachsen Bildung/Schule schon ein Thema , z.B. für alle Schüler*innen Schulverpflegung und Tablet kostenfrei zur Verfügung zu stellen, die Unterrichtsversorgung zu verbessern usw.
Allerdings! Ich habe kein einziges Wahlplakat gesehen, auf dem stünde:
Bildung! Jetzt! (…oder nie!)
Merkel seinerzeit bei Amtsantritt: “Bildung ist unser höchstes Gut”, hehre Worte, danch hat man nichts mehr in dieser Richtung gehört. Und so wird es heute noch gehandhabt, das Kultusministeramt ist alles andere als beliebt bei den Parlamentariern, wohlwissend dass da inzwischen immenser Nachholbedarf und Reformstau herrscht. Aber dieser Posten scheint ein Restposten für Politiker zu sein, die nicht anders untergebracht werden können. Die Motivation, hier etwas zu reißen, hält sich stark in Grenzen (ich erinnere mcih noch an unseren guten Herrn Piazolo, der immer alles bestens fand).
Der notorische Geldmangel und das knappe Budget hängt stets wie ein Damokles-Schwert über den Schulen. Hier sind die Schwächsten der Gesellschaft vertreten, deshalb hält sich der Widerstand in Grenzen, der bei anderen Ressorts sehr unangenehm werden kann.
Und wenn dann mal Geld locker gemacht wird, verschwendet man es für fragwürdige Reformen, die trotz Protesten pädagogischer Experten (da meine ich die Lehrkräfte vor Ort) durchgeboxt werden, um sie nach einiger Zeit wieder zurückzunehmen. Aber Hauptsache, man hat sich kurzzeitig einen Orden angeheftet. Die überbordende Bürokratie frisst Geld und Zeit, die so notwendige und durchaus sinnvolle Integration und Inklusion wird im Hauruck Verfahren den Lehrern aufgebürdet, ohne auch nur annähernd die Voraussetzungen dafür zu schafffen. Teure Digitalisierung, die über kurz oder lang ins Stocken kommen muss, da keine Systembetreuer zur Verfügung gestellt werden. Und man weiß, wie kurzlebig die Hardware und auch Software ist, da kann man nicht alle 10-15 Jahre mal den Geldbeutel aufmachen.
Wenn dieses dilettantische Gerangel in der Bildungspolitik sich nicht wesentlich ändert und die Motivation, hier mal kräftig anzupacken kein Thema ist, plätschern wir immer weiter in die Bedeutungslosigkeit in puncto Bildung. Integration und Spracherwerb ist dabei nur ein kleiner, wenn auch sehr wichtiger Teil. Es sind inzwischen tausende von Baustellen zu verzeichnen, nicht nur was die Schulgebäude anbelangt.
“Einzig die Beamtengehälter steigen.”
Und noch viel stärker als die Gehälter der Landesbeschäftigten steigen die Gehälter der bei Bund und Kommunen beschäftigten.
Die Länder sollten zuerst die irrsinnigen Transfers an ihrer Kommunen zurechtstutzen, so dass auch die Gehölter von Sozialpädagogen u.ä, wieder auf ein gesundes Maß schrumpfen. Dann haben die Länder auch wieder Geld für Bildung!
Ihre Attacke ist legitim. Doch seien Sie versichert, dass unsere Gehälter noch meilenweit von dem entfernt sind, was eine verbeamtete Lehrkraft verdient. Mir gehts jedoch nicht um irgendwelche Neiddebatten, sondern darum, dass man Geld nicht nur in Lehrpersonal stecken muss.
Es geht doch nicht um eine “Neid”debatte, sondern vielmehr um eine “Gerechtigkeits”debatte. Hier schreien die Beamten immer, verschließen jedoch die Augen vor ihrer privilegierten und überversorgten Realität.
Ist aber nichts neues.
D I E Beamten gibt es nicht! Und ja, wir haben einige Privilegien. Die sind aber offensichtlich nicht hoch genug, um genügend Lehrkräfte zu gewinnen. Man muss ja auch mal die Ausbildung beachten: 5 Jahre Studium, dann Referendariat und ein Job mit vielen Herausforderungen und Verantwortung. Da gibt es in der freien Wirtschaft andere Verdienstmöglichkeiten. Gerecht ist auch nicht, dass ich in RLP als GS Lehrerin A12 erhalte …
Beispiele?
Komisch, irgendwie ist mir der Run auf die an so lukrativen Beamtenposten entgangen.
Eine verbeamtete oder angestellte Lehrkraft verdient nach 5 Jahren Studium plus 1,5 Jahren Referendariat schlechter, als Arbeitskräfte in der Industrie mit Mittlerer Reife und 3 Jahren Ausbildung. Klar kann ich von meinem Gehalt gut leben, aber wenn es ums Geld ginge, hätte ich es anderes machen sollen.
Können Sie Ihre Behauptung auch belegen – und zwar nicht nur mit Extrembeispielen von einigen wenigen Großkonzernen.
Die Schulen produzieren ja nicht aus Spaß oder Unlust diesen Flickenteppich, sondern eben weil Jahrzehnte nicht ausreichend Personal zur Verfügung gestellt wurde.
Bis vor zehn Jahren hatten Schulen mindestens Anspruch auf eine volle Lehrerstelle je 16/18 Sprachanfänger. Vor zehn Jahren dann plötzlich nur noch eine halbe Stellem, Beantragung aber erst möglich, wenn 18 Schüler zusammen sind. (NRW)
Die betroffenen SuS müssen heute – besser als vor vielen Jahren – in die Schule gehen.
Dem wird aber nicht Rechnung getragen mit Personal, Räumen etc. Wenn alle in die Schule gehen müssen, muss es auch Instrumente geben, dass sie es tun. Es bringt extrem Unfrieden, wenn bei den “DaZ”-Kindern – in den Augen der ebenfalls schulmüden Mitschüler – es scheinbar/vermeindlich “egal” ist (also keine Konsequenzen hat), wenn sie einfach nicht kommen oder auch wenn man ihrem teilweise sehr “herausfordernden” Verhalten einfach nicht gerecht werden kann.
Dieses als “herausfordernd” bezeichnete Verhalten trägt auch so ein “Mäntelchen” – diese Wortwahl legt nahe, dass Lehrer doch einfach nur die Herausforderung annehmen und die Probleme lösen könnten.
So geht das aber in der Praxis nicht. Eine weitere Augenwischerei…
“Doch statt daran zu gehen, die Rahmenbedingungen für gelingende Zuwanderung in der Breite zu schaffen – insbesondere eben in der Bildung –, schimpfen CDU und CSU lieber über die Menschen, die nach Deutschland kommen.”
Und damit erheben sie sich nicht nur über Schutzsuchende und ihre Kinder, sondern in meinen Augen auch über die vielen Kollegen, die ALLES dransetzen, den Karren trotz widrigster Bedingungen tagtäglich am Rollen zu halten und genauso tagtäglich aus irgendeinem Dreck ziehen, den wir selbst nicht zu verantworten haben.
Wir schlichten (versuchen es zumindest) Konflikte zwischen Kindern verschiedener HErkunft, die sich in direkter Reaktion auf Äußerungen der Politiker über andere erheben oder gegen andere vorgehen, die Angst haben abgeschoben zu werden, die Angst haben von der Polizei aus der Schule abgeholt zu werden, die frühmorgens im Dunkeln Abschiebungen in ihren Unterkünften erleben und mit dieser BEdrohung, die über ihnen schwebt, selbstverständlich nicht umgehen können, ihre Emotionen folglich anderweitig loswerden müssen…
Mir fehlt inzwischen nicht nur die Unterstützung und der Rückhalt meines Arbeitgebers und der Politik seit Jahrzehnten, inzwischen sehe ich meine tägliche Arbeit von Politikern ganz konkret missachtet, übergangen, schlecht gemacht, in den Dreck gezogen, vor die Wand gefahren…
Mir fehlen die Worte!
Es ist eine Anmaßung, dass Leute, die Kanzler werden wollen, meine/unsere jahrzehntelange Arbeit, das gerade in den Randbereichen wie Inklusion und Integration weit über unsere Bezahlung hinaus gehende Engagement derart zunichte machen, indem sie Stimmung gegen “Ausländer” zulassen oder sogar befeuern. Das ist zündeln im Heuschober! Das fliegt uns in den Schulen als erste um die Ohren.
Sollen wir auch wegsehen und schlaue Reden schwingen, wenn Schülergruppen aufeinander losgehen? Sollen wir uns dann dahinter zurückziehen, dass alles gut wäre, wenn man die Eltern längst abgeschoben hätte?
Wie sollen wir Kindern vermitteln, dass sich Arbeit, Engagement, Mühen lohnen, wenn sie wissen, dass sie bestenfalls geduldet sind, dass “die Politiker” sie eh weg haben wollen???
Ich bin nur noch wütend! Hilflos! Ratlos! Frustriert! Ausgepowert!
Woher nehmen wir noch die Energie, am Montag wieder auf der Matte zu stehen???
Einfach nur treffend. Dankeschön dafür. Politik kümmert sich einen ….um Bildung, bildet sich aber ein mitreden zu können, wie der Alltag der Betroffenen sich so gestaltet. Die Eltern haben Dank der Politik die Zusammenarbeit und Kooperation mit den Lehrern (faulen Säcken) in vielen Fällen beendet. Wir sind ein überbezahlter Dienstleistungsbetrieb, der im Hinblick auf das eigene Schulkind natürlich versagt. Und die Schüler verlieren in dieser Gemengenlage den Respekt vor den Lehrern und Mitschülern, die Motivation für Schule im Allgemeinen. Die Virtuelle Welt und die Sozialen Medien sind einfach cooler. Ohne Beziehung keine Erziehung, ohne Erziehung kein Respekt, ohne Respekt kein Rahmen in dem Unterricht möglich ist. Die Lösung…Lehrer sollen…schon zu lange, zu viel, mit viel zu wenig Anerkennung (ich meine nicht den Lohn) und jetzt auch noch mit immer weniger Personal gerade in den Brennpunkten (Grundschule, Förderschule, Mittelschule – in Bayern). Manchmal bin ich einfach nur müde und leid es Außenstehenden zu erklären, wie fordernd und frustrierend es sein kann, wenn man die helfende Hand ausstreckt, diese aber immer wieder ausgeschlagen wird.
Dann stehen Sie halt mal -nicht nur, sondern VOR ALLEM im übertragenen Sinn!- mal NICHT auf der Matte.
So lange es über die Lancierung von Selbstausbeutung läuft, werden sich die Machiavellisten ganz kühl lächelnd zurücklehnen (“Na also, geht doch, faule S*cke muss man halt motivieren!”) und es wird keine Hilfe kommen.
Sehr treffend geschrieben und beschrieben. Danke!
Grundsätzlich würde ich schon zustimmen, das bei der Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund in den Bundesländern noch viel Verbesserungsbedarf besteht. Dass PISA zeigen würde, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern besonders schlecht abschneiden würde Migrantenkinder zu Schulerfolgen zu führen, sehe ich aber etwas differenzierter. Die Punktabstände zwischen Probanden ohne/mit Migrationshintergrund waren bei PISA 2022 z.B. in den Skandinavischen Ländern deutlich höher als in DE. Wenn dann noch der jeweilige soziale Status und die Familiensprache berücksichtigt werden, weist die OECD z.B. im Bereich Mathematik für Deutschland einen Rückstand der Migrantenkinder von – 8 Punkten aus, in NOR -11, DK -21, SWE -27, FIN – 29 Pkt. Nicht berücksichtigt ist, dass die OECD die Ergebnisse von NOR, DK, SWE mit * versehenen hat, weil dort die zulässige Ausschlussquote der Stichprobe überschritten wurde und so die Ergebnisse positiv verzerrt wurden. Übrigens ist der Punktabstand zwischen Migranten und Einheimischen auch innerhalb der deutschen Bundesländer sehr unterschiedlich, wie z.B. die Ergebnisse von IQB-2022 Lesen zeigen. Besonders niedrig war er z,B, in Bundesländern wo die Durchschnittspunktzahlen im Lesen besonders hoch sind, wie Sachsen oder Bayern; in Bundesländern mit niedrigen Durchschnittswerten-gesamt liegen die Migranten dann deutlich weiter zurück.
Sicherlich gäbe es im Bildungswesen der 16 Bundesländer beim Thema Integration von Einwanderern einiges zu verbessern. Ich glaube aber nicht, dass es in Deutschland gelingen kann, solche Voraussetzungen zu schaffen, dass die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund ähnlich gut gelingen kann wie in Kanada. Dazu erscheinen mir die Rahmenbedingungen der beiden Länder viel zu unterschiedlich.
Kanada hat bei der Immigraion ein knallhartes Punktesystem: Rein darf nur, wer der Wirtschaft nützt und mindestens so gut qualifiziert ist wie der Durchschnittskanadier…
Dass sich die Immigration in Kanada völlig anders darstellt als in DE ist bekannt. Selbst bei der Aufnahme von “refugees” wird dort selektiert, deshalb arbeiten in Kanada auch über 50% der refugees in “high skilled” jobs. Seit der Präsidentschaftswahl in den USA ist die RCMP vor allem an der Grenze zu New York in erhöhter Alarmbereitschaft um illegale Einreisen aus den USA zu verhindern. Dass die Einwanderer in Kanada bei PISA-2022-Mathe deutlich besser abschnitten als die Einheimischen, dürfte m.M. auch mit der Sprache und der unterschiedlichen Art und Herkunft der Immigration zu tun haben. Ist ja auch in anderen angelsächsisch geprägten Einwanderungsländern zu beobachten.
Und krank sein darf er auch nicht. Also eine Hüftdysplasie beispielsweise disqualifiziert schon.
Letztlich ist das auch nicht anders wie in einem Unternehmen: Natürlich ziehen diese qualifizierte, gesunde Mitarbeiter mit vielen Fähigkeiten denjenigen vor, die mühsam angelernt werden müssen und dann krank ausfallen.
(Und, um provokativ zu sein: Solche Attribute sind sogar nicht unerheblich bei der Attraktivität für die Partnerwahl. Warum also die manchmal forcierte Entrüstung?)
Weil Kanada anscheinend nach unternehmerischen Gesichtspunkten handelt und Deutschland andere Schwerpunkte (humanitäre?)legt, und dennoch beide Länder dann im Bildungswesen miteinander verglichen werden sollen.
Geht auch per PNP, machte unsere Jüngste. Die Provinzen schreiben eigenen Bedarf aus, Sie können sich direkt bewerben. Umgesetzt hieße das , die “Provinz” Niedersachsen schreibt Kinderarzt, Neurochirurg, Deutschlehrer….. aus.
Auf dem langsameren Punkteweg bekämen Sie dann ? 600 Punkte plus.
Was den Familiennachzug angeht, müssen dabei auch Beruf, Finanzen, Leumund, …vorrangig stimmig sein.
D.h.,wenn das Mädel uns 2 Zausel nachgewiesen unterstützen kann, gibt es keine Probleme.
Wenn man vergleicht was z.B. der OB von Fürth zum Familiennachzug gesagt hat, scheint das in DE zumindest für Geflüchtete mit Aufenthaltstitel mit weniger Auflagen zu gehen.
Wenn man sich die Situation in den einzelnen Provinzen genauer anschaut, könnte man auch den Eindruck gewinnen, dass bei den PISA-Ergebnissen Kanadas Kriterien wie Sprache, Bildung und Herkunft der Migranten eine größere Rolle spielen könnten als das Bildungssystem.
” Folgende Voraussetzungen müssen Sie erfüllen:
Job. Für einen Visum-Antrag benötigen Sie erst einmal ein festes Jobangebot.
Visum. Für Ihre Auswanderung nach Kanada benötigen Sie ein dauerhaftes Visum. …
Einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis. …
Finanzielle Stabilität. …
Sprachkenntnisse. [ einiges ist verhandelbar, wenn die Profession passt/dringend gesucht wird ]
11.08.2024 ” Quelle ist lingoking
Natürlich ist das so! In einer Nebenstudie von PISA kam raus, dass die Einwanderer nach Deutschland ein besonders ungünstiges Profil (niedriger sozioökonomischer Status, eher bildungsfern) haben. Weitere Studien und Berechnungen haben ergeben, dass die jetzige Art von Migration (meist unter- oder unqualifiziert) nach Europa den Ländern kaum etwas bringt, weil sie auch langfristig viel mehr kostet als sie an Gewinn bringt. Aus der Traum von Zuwanderung als Lösung des demographischen Problems! Weitere Studien haben ergeben, dass die Unterschiede in der Schulleistung (und damit auch in Schulleistungstest) vorwiegend vor der Schule (also bedingt durch das Elternhaus) entstehen und die Schule darauf nur bedingten Einfluss hat. Was macht man nun mit solchen Erkenntnissen? Eine Kitapflicht für bildungsferne Bürger wie in Dänemark? Danach GT-Schulen? Nur noch qualifizierte Einwanderer (plus ein kleines Kontingent an Migranten aus humanitären Gründen) ins Land lassen? — Man kann vieles diskutieren. Sicher ist nur: Es muss sich etwas ändern! Und zwar nicht nur an den Ingetrationsstrukturen, sondern v.a. an der Zahl und der Qualifikation der Zuwanderer. Wenn aus ideologischen Gründen weiter alles totgeschwiegen wir und alles so bleibt wie es ist, endet es über kurz oder lang in einer Katastrophe für den Sozialstaat und die Demokratie! Die Frage ist nur, was von beiden zuerst implodiert! Ich tippe mal auf die Demokratie!
“Weitere Studien und Berechnungen haben ergeben, dass die jetzige Art von Migration (meist unter- oder unqualifiziert) nach Europa den Ländern kaum etwas bringt, weil sie auch langfristig viel mehr kostet als sie an Gewinn bringt.”
Das ist falsch. Die Studie, auf die Sie anspielen, ist wissenschaftlich widerlegt. Fakt ist: Deutschland profitiert massiv von Einwanderung. “Eine ehrliche Analyse dagegen zeigt, dass Migrantinnen und Migranten zwar kurzfristig eine erhebliche wirtschaftliche und finanzielle Belastung für Deutschland bedeuten, jedoch langfristig einen essenziellen Nutzen auch für die Wirtschaft schaffen, ohne den viele Unternehmen nicht überleben könnten und viele Bürgerinnen und Bürger empfindliche Einschnitte ihres Wohlstands erleben müssten.” Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-01/migration-kosten-gesellschaft-studie-stiftung-marktwirtschaft
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Und das, oh Wunder, hat Einfluss auf die Beschulbarkeit der Kinder. Machen wir uns doch nix vor, Kinder sind keine geklonten Tabulae rasae, mit immer gleichen, wie genormten, Grundvoraussetzungen.
Der Verweis auf Kanada ist, ich bitte um Entschuldigung, nun wirklich von geradezu ungetrübter Naivität. Die Migration in Kanada bleibt zum einen gemessen an der Fläche des Landes numerisch weit hinter dem zurück, was wir in den letzten Jahren in Deutschland erlebt haben; zum anderen selektieren Kanadas Zuwanderungsbehörden knallhart. Trotz alledem und alledem: Es sollte sich auch bis zu “news4teachers” herumgesprochen haben, dass der vielgerühmte Regierungschef Trudeau soeben nicht zuletzt über die Unzufriedenheit der Kanadier mit seiner Migrationspolitik gestolpert ist… Damit ändert sich auch in Kanada die politische Landschaft in einer Weise, die Anlass geben sollte, über bestimmte Lebenslügen nachzudenken und sich ehrlich zu machen. Ja, dieses Land braucht Migration – und nein, dieses Land braucht nicht jede Form von Migration und verträgt nicht jeden Umfang von Migration. So einfach ist das, und offenbar trotzdem so schwer zu begreifen.
Und offensichtlich falsch: “Der öffentliche Diskurs ist von Populismus geprägt. Auch Politiker und Politikerinnen stellen Zuwanderung eher als Problem dar. Das hat Folgen: In kaum einem anderen westlichen Industrieland sehen so viele Menschen das Thema Migration als großes Problem wie hierzulande. Dabei ist Deutschland wirtschaftlich auf Zuwanderung angewiesen. Es herrscht ein riesiger Arbeitskräftemangel, der schon jetzt großen wirtschaftlichen Schaden anrichtet und in den kommenden Jahren in vielen Unternehmen zur existenziellen Bedrohung wird. Ein paar Zahlen, die das untermauern: Bereits heute sind 1,8 Millionen Stellen vakant, in zehn Jahren könnte diese Zahl wegen der Demografie noch um fünf Millionen steigen. Fakt ist, dass alle Branchen unter diesem Arbeitskräftemangel leiden. Auch gering und nicht qualifizierte Beschäftigte fehlen vielerorts, auf dem Bau, in der Gastronomie, in Hotels und in vielen anderen Dienstleistungsbranchen. ” (Hervorhebung von uns) Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-04/fachkraefteeinwanderung-migration-standort-deutschland
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es herrscht ein großer Fachkräftemangel, das ist richtig. Dieser kann aber nicht durch willkürliche und unkontrollierte Immigration beseitigt werden. Ihr Artikel selbst zeigt ja nur zu gut, dass der Fachkräftemangel im Hinblick auf Lehrer durch Migration sogar verschärft wird (um nur ein Beispiel zu nennen)
“Dieser (Fachkräftemangel) kann aber nicht durch willkürliche und unkontrollierte Immigration beseitigt werden.”
Wird er aber.
Beispiel syrische Flüchtlinge: “Die Erwerbstätigenquoten der Syrerinnen und Syrer steigen mit zunehmender Aufenthaltsdauer. Die Gruppe der 2013 bis 2019 zugezogenen syrischen Schutzsuchenden erreichte sieben Jahre nach dem Zuzug eine durchschnittliche Erwerbstätigenquote von 61 Prozent. In der Kohorte der 2015 zugezogenen syrischen Geflüchteten belief sich die Erwerbstätigenquote 2022 auf 60 Prozent, sie dürfte inzwischen noch deutlich gestiegen sein.
Die geflüchteten syrischen Männer sind überwiegend in Fertigungs- und fertigungstechnischen Berufen und Branchen, Verkehr und Logistik, aber auch in Gesundheitsberufen tätig. Die geflüchteten Frauen arbeiten überwiegend in Berufen der sozialen und kulturellen Dienstleistungen, Gesundheitsberufen, Handelsberufen und Berufen des Lebensmittel- und Gastgewerbes. In vielen dieser Berufe und Branchen ist die Arbeitsnachfrage überdurchschnittlich hoch. 62 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Syrerinnen und Syrer arbeiten in systemrelevanten Berufen, im Vergleich zu 48 Prozent der deutschen Beschäftigten.” Quelle: https://iab.de/daten/syrische-arbeitskraefte-in-deutschland/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich denke auch, dass sich die Integration der Geflüchteten von 2015 in den deutschen Arbeitsmarkt gerade auch im Vergleich mit anderen EU-Ländern durchaus sehen lassen kann. Falls jemand die Quoten mit den korrespondierenden Daten der Wohnbevölkerung vergleichen wollte, müsste man allerdings beachten, dass die Stichprobe und die Zahlen des IAB sich auf die Gruppe im Lebensalter von 18 – 64 beziehen, während die Zahlen der BA sich auf die Kohorten von 15 – 64 Jahre bezieht.
“Fünf bis sieben Jahre brauchen Kinder, so stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nüchtern fest, um Deutsch wirklich zu beherrschen – Unterstützung vorausgesetzt. Dass Kinder vor der Einschulung und begleitend über die ersten Jahre Deutsch lernen können, ist aber mehr Ausnahme als die RegEl”
Eine fachliche Frage: Warum so lange? Dazu noch bei kleinen Kindern? Wenn sie mit 4 Jahren anfangen, Deutsch zu lernen, sind sie dann 11, bis sie es können? Woher kommen diese Zahlen?
Ich kann es weder aus dem persönlichen Umfeld noch als Lehrerin bestätigen. Da war es die Hälfte der angegebenen Zeit etwa.
Könnte damit zusammenhängen, dass es mit Umgangsdeutsch in der Schule nicht getan ist. “Der Begriff Bildungssprache bezeichnet ein spezielles sprachliches Register, das im Kontext der schulischen Bildung eine besondere Rolle spielt.” Gerne hier nachlesen: https://www.mehrsprachigkeit.uni-hamburg.de/oeffentlichkeit/grundwissen/bildungssprache.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Bei PISA 2022- Mathematik schnitten In den großen englischsprachigen Provinzen Kanadas bereits Kinder der ersten Einwanderergeneration bis zu ca. 29 Punkte besser ab als die einheimischen Pendants. Nach Berücksichtigung der sozioökonomischen Schicht stieg der Vorsprung der Einwanderer dann nochmal um ca. 50%. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Hauptursache für diese Ergebnisse nicht unbedingt allein am kanadischen Schulsystem liegt.
Könnte auch an der Sprache selbst liegen: Englisch ist bekanntlich eine Weltsprache – die die Einwandererfamilien zumeist mitbringen. Deutsch bekanntlich nicht.
Deutet einiges darauf hin. Zum Beispiel dass es im französischsprachigen Teil Kanadas genau andersherum ist und die Migranten der ersten Generation dort 31 Pkt schlechter abschnitten als die Einheimischen.
Können Sie das belegen? Ich kann es zwar nur anekdotisch anhand meiner Schule belegen, jedoch ist das mitgebrachte Englisch der ukrainischen und vorderasiatischen (Syrien, Türkei, usw. bis Afghanistan) Zuwandererkinder überwiegend deutlich schlechter bis kaum gekonnt als das der hier aufgewachsenen Kinder im gleichen Alter.
Die Redaktion bezieht sich vermutlich nicht auf Deutschland. In Kanada stammen die Einwanderer überwiegend aus Ländern mit Englisch als zweiter Amtssprache / Unterrichtssprache wie Indien, Philippinen, Nigeria , Pakistan. Bei den Zuwanderern aus China sind Englischkenntnisse auch Grundvoraussetzung für ein Arbeitsvisum. Die Einwanderer aus Kamerun und Frankreich werden sich dann vermutlich eher im französischsprachigen Teil Kanadas niederlassen. Bei den “refugees” wären laut UNHCR über 50% in “high skilled jobs” tätig , auch da dürften gute Englischkenntnisse Standard sein. Die Sprachförderung für Einwandererkinder in den kanadischen Schulen wäre dann noch eine gute Ergänzung.
Wenn es aber nur an der Sprache liegt – wieso waren die Einheimischen (Muttersprachler) dann (nach ed840) schlechter als die Einwanderer? Diese Logik verstehe ich jetzt nicht.
Ich würde mal vermuten, dass es u.a. auch den Hauptherkunftsländern liegt: Kinder von gut ausgebildeten Einwanderern mit hoher Bildungsorientierung aus Indien, China und den Philippinen würden vermutlich auch in deutschen Schulen überdurchschnittlich gut abschneiden. Siehe z.B. vietnamesischstämmige Schüler*innen in Deutschland, die trotz eher niedrigem Bildungsgrad, sozioökonomischen Status und begrenzten Sprachkenntnissen der Eltern in ihren Klassen meist deutliche Outperformer sind, was Leistung, Fleiß und Verhalten angeht.
Outoutperformer
und es kommt bei vielen ( meist, wenn sie noch nicht so lange da sind ) Disziplin dazu und Achtsamkeit in Bezug auf die Eltern, somit auch Ehrgeiz, etwas zu erreichen.
Leider färben da einige muttersprachliche Knalltüten dann manchmal doch im Verlauf ab.
Könnte auch daran liegen, dass die Einwander zum Zeitpunkt der Einwanderung besser gebildet sind als der durchschnittliche Kanadier. Das färbt auch auf deren Kinder ab.
Upps, da ist mir die Redaktion zuvor gekommen.
Hatte gerade genau diesen Link rausgesucht.
Kleine Kinder haben hier Vorteile, wenn sie z.B. den Unterricht ab der ersten Klasse besuchen.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist ein “sprachsensibler Unterricht” in allen Fächern, vor allem an den Schulen des gemeinsamen Lernens. Davon profitieren alle Schüler*innen.
Erst durch DaZ-Unterricht und viele Fortbildungen habe ich erkannt, wie schwierig eigentlich die deutsche Sprache ist. Es gibt hervorragendes DaZ-Material, z.B. zur Versprachlichung von Diagrammen, das in meiner ehemaligen Schule dann auch im Regelunterricht eingesetzt wurde. Und ja, ich habe auf vielen Fortbildungen gelernt, dass es ca. 7 Jahre braucht, bevor Bildungssprache auf dem Niveau von Muttersprachlernbeherrscht wird.
Ich habe 2015 im Berufsschulbereich plötzlich eine VABO als Klasse gehabt, erstmali!
Zuerst 5 Schüler, bis zu den Herbsferien 20 ! Jungen, Mädchen , Alter zwischen 15 – bis ( meiner Meinung nach! ) Anfang 30, hatten sich aber als Minderjährige ausgegeben!
15 Nationen, teils Analphabeten, stark Lernbehinderte, Schüler mit teils sehr guten Englischkenntnissen oder französisch Sprechend, keine Deutschkenntnisse!
Auf dem Büchermarkt nichts gescheites zu finden, was hier passen könnte.
Material von den Russlanddeutschen, war teils sehr ungeeignet, da diese damals oft Deutschkenntnisse durch die Eltern, Großeltern mitbrachten.
Ich habe dann auf Kindergarzenmaterial in meiner Not zurückgegriffen und mich im Internet auf,damals noch kostenfreien Grundschulblog reichlich mit Material versorgen können! Dies war aber sehr zeitaufwendig, erst die Suche, dann der Ausdruck und das Laminieren, ausschneiden!
Von den Buchverlagen kam damals leider noch gar nichts.
Mein Fächer zuerst Nahrungszubereitung,angesetzt mit 4 Stunden, Unterrichtsbeginn 7.40 Uhr. Bis dann alle da waren wurde es gerne 9 Uhr.
Bis zu den Herbstferien war ich so fertig, dass ich der Schulleitung androhte, mich krankschreiben zu lassen, längerfristig!
Ich war damals Mitte 50zig und hatte ein volles Deputat.
Kochen sie mal zeitlich verzögert mit bis zu 20 Jugendlichen,dann die nicht endende Essensrunde und anschließend dass Aufräumen von 4 vollständig eingerichteten Kochkojen( Küchen), welche auch noch richtig eingezählt werden mussten und die Küche sollte sauber der schon wartenden Kollegin übergeben werden!
Nach meinem Hilferuf wurde die Gruppe halbiert und ich hatte mir die Freiheit erkämpft, vom Kochuntericht wegzukommen und die im Deutschunterricht durchgenommenen Themen zu vertiefen!
Also Thema Haus, Wohnformen, Möbel, Verkehr, Nahrungsmittel, Wetter usw. ,viele schöne Themen, liebevoll ausgearbeitet, spielerisch dann unterrichtet. Ab und zu auch mal eine kleine Kocheinheit und der Unterricht fand immer in der Schulküche statt. Dadurch auch Tee trinken, eingefühlt entspannter, heimeliger Umfang möglich!
Streitereien unter den Gruppen gab es häufig, oft verbal, mit Gesten und Mimik!
In meinen Unterricht kamen die Schüler recht gerne, trotz Vokabelabfragen usw. Deutschunterricht dagegen wurde , vor allem im 2. Halbjahr vermehrt nicht besucht!
Der Lernerfolg der deutschen Sprache dadurch auch verlangsamt oder verhindert!
Was aber am merkwürdigsten war, ein Herr aus dem BW Kultusministerium hatte in einem Zeitungsbericht erklärt, es wäre kein Problem Flüchtlinge innerhalb eines Schuljahrs ausbildungsreif zu bekommen.
Meine Erfahrung sprach aber eine andere Sprache. Einer meiner syrischen Schüler leistet sein Schulpraktikum in einer Hotelküche ab.
Der dortige Koch war hochzufrieden mit ihm und bot ihm einen Ausbildungsplatz an aber nur, wenn sein Sprachniveau den Anforderungen det Berufsschule entsprechen würde!
Die meisten,vor allem junge Männer suchten sich Jobs, um Geld zu verdienen, aus den Wohnheimen zu kommen, unabhängig zu werden. Schule wurde zur Nebensache, da zu eintönig, anstrengend und nicht lukrativ genug!
Lieber das schnelle Geld als der Weitblick, was mit einem guten Abschluss in der Zukunft alles evtl. möglich wäre!
Nur die Tatsache, dass vor allem die Flüchtlinge aus Syrien eine gute Bildung mitbrächten hat sich nicht bewahrheitet!
Warum “Sprachniveau der Berufsschule”? Um eine Ausbildung bestehen zu können, muss das Sprachniveau vor allem für die Kammerprüfung ausreichen. Die Noten im Berufsschulzeugnis spielen zumindest bei uns hier für den erfolgreichen Berufsabschluss der Azubis keine Rolle. Trotzdem sehen wir natürlich auch gute Leistungen in der Berufsschule lieber und honorieren diese auch.
Wir bieten dann zusätzlich Englischzertifikatsprüfungen an
Und
Unsere Betrieben in Industrie und Handwerk, auch Pflegesektor, Bank/Versicherung ( eigentlich alle) interessiert aber die Deutschnote aus dem Abschlusszeugnis schon.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass es dem Chef der Hotelküche mehr darum gehen könnte, ob der junge Mann genug Deutsch kann um seine Abschlussprüfung als Koch zu bestehen. Wenn er mit dem Azubi zufrieden wäre, würde er ihn vermutlich auch behalten, wenn die Noten im Berufsschulzeugnis nicht unbedingt top wären, solange die Ausbildung bestanden wird.
Sie konnten kein Deutsch in Schriftform , Wortschatz hat gefehlt und auch das Leseverständnis war mehr als schwierig, schon das Lesen selber stellte ein Problem da!
Sprechen ging nach einem Jahr schon relativ gut!
Hätte aber alles noch nicht ausgereicht für einen erfolgreichen, berufsbegleitenden Berufsschulbesuch. Auch eine abzulegende Prüfung im Berufsfeld war undenkbar, da die meisten ein sehr niedriges Sprachniveau nur erreichten.
Viele hatten so hohe Fehlzeiten, dass sie den Anforderungen bei Sprachniveau nicht gewachsen waren!
Die Sprachkenntnisse müsste bis zum Ende der Ausbildung so gut sein, dass der Azubi ein faire Chance hätte zum Ende der Ausbildungszeit die Abschlussprüfung zu bestehen. Wenn absehbar wäre, dass das bis dahin nichts werden kann, würde ein Ausbildungsvertrag vermutlich weniger Sinn machen.
Genau!
Ich arbeitete in einem Hauswirtschaftlichen Berufsschulzentrum und wir hatten immer Hoga Klassen . Die Kollegen, welche diese Klassen über Jahre ausbildeten hatten teilweise auch in den VOBA Klassen Unterricht. Auch deren Meinung über Jahre war, auch wenn man versuchte den Wortschatz in eine bestimmte Fachrichtung zu vermitteln, dass es mehrere Jahre benötigt , sie soweit zu bringen, dass sie tatsächlich einer Ausbildung gewachsen sind.
Dieses Jahr wurde von der Lehrkraft, welche hauptsächlich die Hoga Blöcke berufspraktisch und berufsfachlich ausbildet entschieden, dass man nach langem Kampf, das Bildungsniveau erheblich heruntersetzen muss, da ansonsten kaum ein Schüler das Ausbildungziel erreichen wird!
Trotzdem gibt es offenbar deutliche Unterschiede, wie schnell bestimmte Einwanderergruppen diese Hürde bewältigen, trotz gleichem Schulsystem.
“Bestimmte Einwanderergruppen”, sind – wer? und wie?
Einwanderer aus Ost- und Südostasien sowie vom indischen Subkontinent sind in der Regel Outperformer.
Das mit den 7 Jahren mag bei älteren Schülern zutreffen. Aber Erstklässler (auch die mit deutscher Muttersprache) beherrschen in der Regel noch nicht die “Bildungssprache”. Sie lernen diese in der Schule. @Lisa bezog sich auf Kinder, die im Vorschulalter nach DE kamen. Eine Verallgemeinerung trifft auch nach meinen Erfahrungen nicht zu. Je jünger, desto schneller erlernt ein Kind eine neue Sprache (Umgangs- und auch Bildungssprache).
In ausländischen Schulen, also Spanien beispielsweise ist es so, dass die Spanischnote nur für die ersten zwei Jahre ausgesetzt wird. Dann gibt es Noten. Daher wundere ich mich. Deutsch ist schwieriger, keine Frage, doch gleich die doppelte Zeit?
Also ich meinte schon ” Teilnehmen am Unterricht”
In NDS waren es 2 Jahre, danach stand dann ein FöS-Verfahren an.
Die 2 Jahre reichen nicht aus, wenn die SuS nie in der Schule waren oder gar nicht alphabetisiert sind, da die Alphabetisierung dann ja in der Zweitsprache erfolgt, das ist viel schwieriger und klappt oft erst, wenn grundlegende Wörter bekannt sind.
Spanisch gehört auch zu den Weltsprachen. Bei PISA 2022-Mathe waren die Punkterückstände der Schüler*innen mit Migrationshintergrund in Spanien -32 Pkt, in DE -59 Pkt. Nach Berücksichtigung des sozioökonomischen Status und der Familiensprache verblieben in Spanien -5 Pkt (wäre auch OECD-Schnitt), in DE dann – 8 Pkt. In DE also ähnlich wie in den Nachbarländern F = -9 oder NL = -10, In Skandinavien deutlich höher, z.B. DK = -21 Pkt, SWE = -27 PKt, FIN = -29 Pkt .
Hoch lebe der Föderalismus. Dem haben wir einen Großteil des ganzen Schlamassel zu verdanken. Nicht nur in der Bildung. Auch im Rest.
Abschaffen des Föderalismus und der Landesparlamente wäre eine Lösung um schnell viel Geld freizubekommen für unsere Probleme. Mehr Zentralismus wie in Frankreich. Dort ist zwar auch nicht alles gut. Aber wenigstens überall einheitlich geregelt.
Absolut.
Was den Kindern in unseren Schulen zum Teil angetan wird ist pure, institutionelle Gewalt. Da sitzen Kinder 6 Stunden in einer Klasse, können nichts tun, kriegen im Zweifel noch Stress mit den Lehrkräften und dann wundert man sich, dass diese Kids auch mal austicken oder sich mit Blödsinn ablenken.
In Spanien musste sich unser Sohn mit nicht vorhandenen Spanisch- und Französischkenntnissen VON ALLEINE integrieren. In Deutschland wird jedem Migranten noch der Hintern hinterher getragen. Immer so weiter machen, bis auch das letzte deutsche Kind durch so eine Bildungspolitik verloren ist. Ihr macht das richtig gut, auf dem Rücken von deutschen Kindern!
Gleich mehrere Denkfehler:
1. Deutschland braucht Migranten mehr, als Migranten Deutschland brauchen (ohne Migration ist der Arbeitskräftebedarf des Wirtschaftsstandorts nicht zu decken).
2. Deutschland will, dass sich Migranten integrieren – Migranten könnten auch wunderbar in ihren eigenen Communities leben (wie Deutsche auf Mallorca).
3. Das Bildungssystem ist mangelhaft, weil es unterfinanziert ist, nicht weil die falschen Kinder gefördert würden. Lässt sich belegen: https://www.news4teachers.de/2024/05/bildungsforscher-ziehen-bilanz-fast-alle-schulpolitischen-massnahmen-seit-dem-ersten-pisa-schock-sind-gescheitert/
4. Ihr Sohn darf/durfte in Spanien leben, weil die Grenzen offen sind. Offene Grenzen gibt es aber nur in beide Richtungen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
In einigen Ländern ist es sogar so, dass der Zweitsprachkurs allen offen steht, auch Illegalen. Kein Kind darf nach seinem Aufenthaltsstatus gefragt werden. Spanien ist es soweit ich weiß, auch so
„In Deutschland wird jedem Migranten noch der Hintern hinterher getragen.“
An welcher Stelle wird denn Kindern in den Schulen der Hintern hinterher getragen?
Das war aber dann eine Hardlinerschule. Ich durfte den Anfangsunterricht für kleine Deutsche in Spanisch übernehmen. Und natürlich haben alle mitgeholfen.
Muss man nicht Englisch ider Französisch beherrschen, um nach Kanada einwandern zu können?
“Kinder von Einwanderern und Flüchtlingen werden auf ihre Sprachkenntnisse getestet und können nach einer Bewertung an individuell zugeschnittenen Förderprogrammen teilnehmen. Die Englisch- und Französischkurse sind in dem zweisprachigen Land kostenlos. Sie finden zum Beispiel morgens vor dem regulären Unterricht in Klassenzimmern der Grundschule statt. Aber auch in anderen Fächern haben sogenannte English Language Learners Anspruch auf besondere Betreuung.” Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bildung/sprachfoerderung-kanada-frankreich-daenemark-grossbritannien-1.4556313
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sind die alle alphabetisiert?
Können die schon etwas Englisch und/oder Französisch?
Wie viele Personen sind das jährlich?
Leben die alle zusammen oder werden sie verteilt?
Was für einen sozialen Hintergrund haben die Menschen, die nach Kanada kommen?
…
In Bayern plant man ja verpflichtende Sprachtests für Vorschulkinder und ggf. Vorklassen zum notwendigen Spracherwerb vor der Einschulung. Das wird aber von vielen Leuten eher kritisiert als befürwortet.
Kinder ohne ausreichende Sprachkenntnisse aus bildungsfernenen Familen dürften in Kanada aber eher eine Minderheit sein. Im Jahr 2024 kamen z.B. ca. 92% der Zuwanderer aus Ländern in denen Englisch oder Französisch gesprochen wird. Für die Fachkräftezuwanderung sind ausreichende Sprachkenntnisse Grundvoraussetzung und selbst bei den “refugees” waren über 50% in “high skilled jobs” tätig.
Für die Fachkräftezuwanderung wäre das so geregelt. Könnte einer der Gründe sein, warum mit Abstand die meisten Einwanderer in den TOP 5 Herkunftsländern z.B. aus Indien stammen, wo die zweite Amtssprache Englisch ist, ebenso auf den Philippinen an zweiter Stelle , dann China, dann mit Nigeria wieder ein englischsprachiges Land, das erste französischsprachige Land wäre dann Kamerun auf Rang 5. Kanada hat in den Flüchtlingslagern in der alten Welt über NGOs auch ein Programm laufen, wo sich “refugees” um Asyl bewerben können. Bei den “refugees” die dann nach Kanada kommen dürfen, wären laut UNHCR über 50% in “high skilled jobs” tätig. Auch da dürften gute Englischkenntnisse Standard sein.
Auch das starre und ideologisch bedingte Festhalten am 5’gliedrigen Schulsystem ist eine der immer noch herrschenden Lebenslügen. Das System ist teuer, unübersichtlich und in hohem Masse ineffizient.
Der Bildungsförderalismus hat sich ebenfalls längst überholt. Aber in 16 Bundesländern leben tausende von Ministerialbeamten und -innen nicht schlecht davon.
In NRW haben Juristen inzwischen alle entscheidenden Funktionen im administrativen Bildungswesen (Schule) besetzt. Dass das keine innovativen, mutigen und zukunftssichernde Strategien hervorbringt, ist wohl zu erwarten.
Das Startchancen-Programm bringt nicht einen einzigen Lehrer mehr in die Schule. Stattdessen werden die Landesinstitute (die es natürlich auch in jedem Bundesland gibt) damit beauftragt, mehr Daten zu erheben und Schulentwicklung besser zu dokumentieren…
Integrationsunterstützung bringt halt leider gar nix, wenn die Immigranten sich grundsätzlich gar nicht integrieren wollen… Leider zuviele solcher Leute getroffen in den letzten zwei Jahrzehnten. Meine Mutter kam in den 80ern alleine von den Philippinen nach Deutschland und hat sich so sehr integriert, dass sie mir nicht mal ihre eigene Muttersprache beigebracht hat. Dann gibt’s so Leute wie meinen Nachbarn, der nur arabisch mit seinem hier geborenen Kind spricht obwohl er selber Deutsch beherrscht…
Alle Forschungen zur Mehrsprachigkeit deuten darauf hin, dass Ihr Nachbar wahrscheinlich alles richtig macht und es schade ist, dass sie die Sprache Ihrer Mutter nicht lernen durften.
Mehrsprachigkeit kann dadurch gefördert werden, wenn beide Elternteile unterschiedliche Herkunftssprachen sprechen, dann sollten die Sprachen aber personenbezogen sein und nicht gemischt werden. Eine andere Option ist das Nebeneinander von Familiensprache und Umweltsprache. Auch hier sollte keine Vermischung erfolgen.
Quelle: https://epub.ub.uni-muenchen.de/91145/1/91145.pdf
Natürlich ist es wichtig, dass das Kind frühzeitig (z.B. im Kindergarten Kontakt zur Umweltsprache erhält.