Migranten-Verbände und GEW fordern Ausbau von Erstsprachen-Unterricht

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BERLIN. Unterricht in Englisch und Französisch ist an den meisten Schulen Standard. Für Kinder, die Kurdisch oder Arabisch sprechen, gibt es aber nicht genug Angebote, kritisieren Verbände (darunter die GEW).

Immer mehr Schülerinnen und Schüler sprechen zu Hause nicht Deutsch. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Die GEW Berlin, der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) und der kurdische Elternverein Yekmal fordern einen Ausbau des Erstsprachen-Unterrichts sowie der bilingualen Europaschulen in Berlin. Anlass ist der internationale Tag der Muttersprache am 21. Februar.

«Obwohl es einen schulgesetzlichen Anspruch gibt, hakt es bei der Umsetzung», teilte Gökhan Akgün mit, der Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Berlin ist. Andere Bundesländer bekämen das deutlich besser hin. «In NRW wird Unterricht in 30 Sprachen angeboten, in Berlin sind es etwa 10.»

Kindern und Eltern fühlen sich wertgeschätzt

Der Bedarf an erstsprachlichem Unterrichts sei enorm, sagte Ayşe Demir vom TBB. «Mehrsprachigkeit gehört zu Berlin. Etwa die Hälfte der Berliner Bevölkerung hat einen transnationalen Bezug», so Demir. Die Förderung von Familiensprachen in allen Bildungsbereichen habe einen nachweislich positiven Effekt. «Die Kinder und ihre Familien fühlen sich wertgeschätzt.» Außerdem werde die Sprachentwicklung verbessert.

Darüber hinaus fordern die Organisationen den Ausbau der bilingualen Europaschulen. Familien hätten ein großes Interesse an zusätzlichen Angeboten in Sprachen wie Arabisch, Kurdisch und Rumänisch.

Nicht alle Sprachen gleich anerkannt

Leider gebe es nach wie vor eine unterschiedliche Bewertung in Bezug auf Sprachen, sagte Demir. «Während Englisch und Französisch sehr anerkannt sind, erleben Menschen, die Kurdisch, Türkisch, Arabisch, Romanes oder Wolof sprechen, nicht immer eine Wertschätzung ihrer Mehrsprachigkeit.» News4teachers / mit Material der dpa

Tag der Muttersprache: Schon jedes fünfte Kind spricht zuhause kein Deutsch

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Realist
1 Monat zuvor

Ausbau des Erstsprachen-Unterrichts “

Verstehe ich nicht. Die Erstsprache sollte doch Deutsch sein. Oder soll jede Schule jetzt zur multilingualen Schule werden, in welcher der Unterricht in den Fächer wahlweise auf “Kurdisch, Türkisch, Arabisch, Romanes oder Wolof ” gehalten wird?

Und warum ist die Webseite der GEW eigentlich nicht auch auf “Kurdisch, Türkisch, Arabisch, Romanes oder Wolof” zu lesen?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Bildungssprache an deutschen Schulen ist nun einmal Deutsch. Das haben Sie selbst an anderer Stelle geschrieben. Etwas anderes ist es mMn. die Muttersprache der verschiedenen Gruppen als zweite Sprache zu unterrichten und anzuerkennen. Dafür benötigt man aber erstens entsprechende Lehrpläne und zweitens entsprechendes Personal. Die Idee finde ich gut, aber kaum machbar, schon gar nicht für jede einzelne mittlerweile hier gesprochene Muttersprache. Da würden “sprachliche Minderheiten” sicherlich diskriminiert. Wie macht man es dann richtig und in welchen Zeiträumen wäre das umsetzbar?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Stimme Ihnen da weitgehend zu was das Englische, aber sind Franzosen in Deutschland nicht eine noch kleinere Minderheit?
Da wären doch Türkisch oder Russisch (das verdächtig leise ausgelassen wurde) naheliegender

Andreas
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wieso soll sich die Schule darum kümmern? Und wieso soll das für türkisch oder arabisch gelten und für isländisch oder thailändisch nicht?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sich in einem (fremden, neuen) Land integrieren, bedeutet mMn., dass man die Sprache dieses Landes so gut wie möglich erlernt. Es bedeutet aber auch nicht, dass man seine Muttersprache nicht mehr benutzen darf. Die wichtigste Sprache ist mMn. aber immer die Landes-/Verkehrs-/Amtssprache. Deutschand ist kein Land mit mehreren Amtssprachen, wie z. B. die Schweiz oder Kanada.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

P.S.: Eine (oder auch zwei/drei) “lingua(e) franca” ist unerlässlich für einen funktionierenden Staat.
Beispiele sind dafür verschiedene Vielvölkerstaaten. Ich nehme mal das Beispiel, welches ich persönlich am besten kenne. die ehemalige Sowjetunion. (Ja, ich weiß … sparen sie sich die Hinweise …kenne ich … es geht mir hier nur um die Verbindungssprache). Bis zum Zerfall der Sowjetunion lernten alle in der Schule Russisch, nebst Literatur (aber diese auch von nicht-russischen Autoren, z. B. Aitmatov). So konnten und können bis heute die verschiedenen Nationalitäten kommunizieren (z.B. Fernfahrer …). Bei den jüngeren Generationen übernimmt jetzt zunehmend Englisch die Rolle der lingua franca. Für die älteren ist es immer noch Russisch. In meiner ehrenamtlichen russisch-sprachigen Community sind im Moment fast nur Ukrainer, aber mir zuliebe sprechen sie Russisch, da ich kein ukrainisch kann.
Deutschland ist kein Vielvölkerstaat, aber eine “verbindende” Sprache ist unerlässlich. Oder wir stellen generell auf Englisch (Weltsprache) um, würde Trump sicher gefallen. Berlin ist schon auf dem Weg dahin 🙂
https://www.duden.de/rechtschreibung/Amtssprache
https://www.sprachenlernen24.de/blog/sprachen-der-welt-was-ist-eine-lingua-franca/

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wir können aber froh sein, wenn die Menschen in Deutschland gut gebildet sind. Dazu gehört auch das Beherrschen mehrerer Sprachen. Es wäre also dumm, wenn wir diese Talente der Kinder nicht fördern, sondern brachliegen lassen würden.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das sehe ich auch so! Ändert aber nichts daran, dass das Beherrschen der deutschen Sprache für gelingende Integration und das Verhindern von “Parallelgesellschaften” notwendig ist. Das ist aber kein Grund, seine Muttersprache nicht zu pflegen und gegenenfalls auch in der Schule Unterricht darin als zweite Sprache oder fakultatives Angebot zu erhalten.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Ändert aber nichts daran, dass das Beherrschen der deutschen Sprache für gelingende Integration und das Verhindern von “Parallelgesellschaften” notwendig ist.”

Hm, jetzt stellen Sie die Sprachen gegeneinander. Meines Wissens begünstigt eine gefestigte Muttersprache den Erwerb einer weiteren (deutschen) Sprache…

Zudem werden manche im Forum nicht müde zu betonen, wie sich bereits Parallelgesellschaften herausbildeten mit anderen Regeln, staatsferner Rechtsprechung und eigener Sprache – netter Versuch, katholische Kirche! 😛

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das ist erstmal keine “gute” Bildung, das ist inernationale Normalität. Deutschland ist eher der Ausreißer 😉

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Warum können eigentlich nicht die Migranten-Verbände diese Aufgabe (außerhalb von Schule) übernehmen? Das wäre doch eine gute Aufgabe für Lehrer, die nach DE zugewandert sind, bis sie hier als Lehrer anerkannt werden. Man liest doch immer wieder, dass es für diese Menschen zu lange dauert, bis sie als Lehrer an Schulen arbeiten dürfen.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ach so, ehrenamtliches Engagement erwartet man nur von von D-Muttersprachlern? Zum Glück wissen das viele Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund, die mit mir zusammenarbeiten und auch “Kollegen” meines Mannes nicht.
Oder geht es darum, dass man den Menschen mit Mig-Hintergrund nicht traut mit Kindern/Jugendlichen zu arbeiten, wenn die Schule/der Staat nicht die Kontrolle darüber hat?
Was das mit Schulgründung zu tun hat erschließt sich mir auch nicht. Nachhilfeunterricht für andere Fächer findet doch auch außerhalb von Schule und ohne Kontrolle durch Schule statt. Was wäre bei “muttersprachlichem Sprachunterricht” anders?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Stimmt, das erwartet man nicht, man nimmt es nur zu gern an.
Ich stelle mir gerade vor, was wäre, wenn alle Ehrenamtlichen, die ich persönlich kenne, einfach mal plötzlich damit aufhören und sich andere “Hobbies” suchen. 🙂

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Man” = Politik und Sozialstaat/Sozialwesen (= Flüchtlingshilfe, Tafeln, Lesepaten, Arbeit in Museen,…”man” würde ganz schön alt aussehen, wenn es da keine Ehrenamtlichen gäbe – und das sind nur die Bereiche in denen ich persönlich Ehrenamtliche kenne).

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ach ich vergaß noch die Ehrenamtlichen in den Sportvereinen und bei der Freiwilligen Feuerwehr. Da kenne ich auch ein paar persönlich.
Wenn die alle ihr Ehrenamt hinschmeissen, dann sehen wir alle ziemlich alt aus. MMn. wäre es schon auch Aufgabe der Migrantenverbände nicht nur Forderungen zu stellen, sondern sich auch aktiv mit um Lösungen zu bemühen. Warum muss immer alles die Schule richten?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das staatliche Bildungssystem nimmt doch aber gern jede Hilfe an: Lesepaten, Nachhilfeinstitute, … und braucht diese Hilfen auch, sonst sähe es noch schlimmer aus!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Zustimmung, obschon wir das Angebot für Französisch und Spanisch unterbreiten…

Es wäre in diesem Fall kein Teil der Grundschule, aber mit Türkisch kommt man in Deutschland wohl deutlich weiter. Bspw. als Lehrkraft 😉

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Due berufliche Perspektive hängt also von der Beherrschung der Herkunftssprache ab? Verstehe ich nicht!

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie reden aneinander vorbei:

  • “Sprachkompetenz beginnt bei der Muttersprache.” – das ist richtig!
  • die berufliche Bildung (in DE) hängt aber nicht von der Herkunftssprache ab, sondern vom Beherrschen der deutschen Sprache. Das sehe ich bei meinen Nachhilfe-Schülern, ohne B1 keine Chance auf einen Ausbildungsplatz (ihre Muttersprache beherrschen sie).
Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dem würde die Quelle der Redaktion widersprechen.
“Natürlich findet er die Übergangsklassen, die Neuankömmlinge auf das deutsche Schulsystem vorbereiten sollen, wichtig. Trotzdem hält er es für “gefährlich, dass wir die Sprachförderung [der Muttersprache] bei den Zuwandererkindern vernachlässigen”.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@RainerZUfall
Okay, Beispiel:
Der Bruder meines afghanischen Nachilfeschülers ist 21 Jahre alt. Er konnte nie eine Schule besuchen, da die Eltern nur dem älteren Sohn 5 Jahre Schulbildung bezahlen konnten. Der junge Mann spricht fließend Dari, kann aber in seiner Sprache weder lesen noch schreiben. Er besucht seit über einem Jahr einen Alphabetisierungskurs (DaZ). Mittlerweile kann man mit ihm einfache Gespräche auf D führen und er liest und schreibt einfache deutsche Sätze (kleine Texte).
Wäre es Ihrer Meinung nach besser, ihm erst einmal Lesen und Schreiben auf Dari beizubringen und dann erst auf Deutsch? Oder beides parallel? Was würden Sie vorschlagen? Ihre Meinung interessiert mich wirklich. Vielleicht könnte ich bei den zuständigen Stellen (BAMF) Ihren Vorschlag einbringen.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Besseranonym1und 2
@Redaktion
Was wären Ihre Vorschläge, wie man den jungen Mann aus meinem Beispiel am besten zu einer hier dringend benötigten Fachkraft ausbilden kann. Er ist sehr lernwillig, höflich, pünktlich und integrationswillig.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Prof. Böttger würde dem wohl entgegnen: “Die Muttersprache der Kinder spielt an deutschen Schulen kaum eine Rolle. Das widerspricht den Erkenntnissen der Sprachforschung, die verknappt lauten: Die eigene Muttersprache zu beherrschen, ist essenziell für das Erlernen jeder weiteren Sprache. Die Forschung spricht von einer Referenzsprache, die in puncto Grammatik und Begriffsbildung das Grundgerüst im Hirn stellt, das sich auf weitere Sprachen anwenden lässt.”

So sagte er es ja der Süddeutschen.

Mit 21 Jahren würde ich den jungen Mann allerdings nicht mehr in die Grundschule schicken, Ihr Beispiel scheint da nicht ganz zu passen… Zudem geht es ja nicht um ein gegenseitiges Ausspielen, sondern darum, wie weit Kinder vom Unterricht in der Muttersprache in Deutsch profitieren!

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

LOL! Das beantwortet nicht meine Frage! Die diskussion hier dreht sich ja nicht nur um (Grund)schulen. Es geht immer auch darum, dass wir ausländische Fachkräfte brauchen. Also: Wie ermöglichen wir jungen Menschen, wie in meinem Beispiel, eine gute Ausbildung zu einer zukünftigen Fachkraft? Das ist nämlich kein Einzelfall!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sind Sie sich sicher, dass sich die Diskussion darum dreht?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja!

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Rainer Zufall
Da Ihnen das Beispiel eines Erwachsenen ohne Schulbildung zu abstrakt ist, andere Beispiele aus meinem persönlichen Erleben: Es wurden an meiner GS Erstklässler eingeschult, ohne D-Kenntnisse (aus Rumänien, Ukraine, Moldawien …), Stuhl dazu + ein paar Förderstunden. Wäre es besser, diesen Kindern erst einmal lesen, schreiben (Buchstaben, Grammatik, Rechtschreibung) in ihrer Sprache zu vermitteln, statt der deutschen Sprache oder vielleicht parallel? Natürlich nur theoretisch, denn Lehrer dafür gibt es ja im Moment kaum. Aber wenn man diese hätte, was wäre am besten? Wie ist ihre Meinung dazu?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Da Ihnen das Beispiel eines Erwachsenen ohne Schulbildung zu abstrakt ist”

Ich habe nicht den Eindruck, dass sich die Migranten-Verbände und GEW auf diese bezogen

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@Rainer Zufall
Dann antworten Sie doch bitte auf die Beispiele der Grundschüler! Auf diese bezogen sich die Verbände doch. Wie würden Sie das regeln, gäbe es genügend Reserven?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Rainer Zufall
Keine Ideen? Lassen Sie doch mal Ihrer Phantasie freien Lauf! Wie würden Sie den Kindern aus meinem Beispiel helfen, wenn Sie dafür alle nötigen Mittel und Personal hätten.

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

(…) Bildung wiederum hängt an Sprachkompetenz – und Sprachkompetenz beginnt bei der Muttersprache.
Ja, das bestreite ich doch gar nicht. Aber wo beginnt die Muttersprache? Zu Hause! Und wenn die türkischstämmige Familie ihrem Nachwuchs kein anständiges Türkisch mehr beibringt, stammeln sich die Kinder einen Deutschtürkisch-Slang zurecht, sie können nichts richtig.
Und da wäre m. E. vertiefender Deutschunterricht viel wichtiger als vertiefender Pseudo-Muttersprache-Unterricht. Letzterer könnte als Ergänzung on Top erteilt werden, aber nur, wenn die geistigen und zeitlichen Kapazitäten der Kinder dafür reichen. Ich spreche da übrigens aus Erfahrung, einige Kinder meiner Unterstufenklasse gehen richtiggehend auf dem Zahnfleisch mit ihrem zusätzlichen Unterricht in der Herkunftssprache. Für die Starken ist er ein Gewinn, aber für die anderen einfach zu viel.

Cornelia
1 Monat zuvor
Antwortet  Pauker_In

Das erinnert mich daran, dass schon in den Siebziger Jahren manche Schüler nachmittags zusätzlich in eine Schule ihres Herkunftlandes gehen mussten. War eine Überforderung.

Andreas
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist faktisch eine Benachteiligung oder Bevorzugung von Kindern je nach Herkunft. Oder sehe ich das falsch?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Schön wär´s! Aber “bedarfsgerechte individuelle Förderung” klappt an unseren Schulen doch schon jetzt nicht (Beispiel Inklusion). Und weil das jetzt schon nicht funktioniert, setzt man noch was oben drauf?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

… und wer geht an die Wurzeln? Was sind die Wurzeln?
Bekommt jetzt jede Familie einen muttersprachlichen Betreuer für das richtige Erlernen der Erstsprache und die Kitas/Schulen bekommen genügend Personal für das Erlernen der deutschen Sprache? Statt “schöner Worte” wären umsetzbare Ideen wichtig!

Besseranonym_2
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wenn schon die Glorreichen anscheinend Rücken haben und nicht ” an die Wurzeln gehen ” können, – ja dann – Rentnerpower ( denken Sie an die Omas gegen Rechts), Ihr Verteiler scheint ( aus den Kommentaren herausgelesen) sehr groß zu sein.
Die Idee mit ” genügend Personal für das Erlernen der deutschen Sprache” ist doch schon mal gut – und danach helfen die fS mit – vlt. haben ja dann in nahweiter Zukunft auch Physios die Rentnertruppe im Olymp flottgemacht.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Bekommt jetzt jede Familie einen muttersprachlichen Betreuer für das richtige Erlernen der Erstsprache”

Ach gebe es bloß einen Ort, wo sich Kinder regelmäßig treffen, um ihre Sprache zu lernen. Vielleicht nicht nur die, man könnte noch andere wichtige Kompetenzen und Inhalte, wie Mathematik, Wissenschaft und wo man die Bildschirmlupe bei Windows findet

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Die Haltung “Wir haben schon genug zu tun, deshalb interessieren wir uns für nichts mehr” teilen wir ausdrücklich nicht.”

Natürlich nicht, Sie müssen den Irrsinn ja auch nicht noch oben drauf und ohne zusätzliche Ressourcen umsetzen.

Herzliche Grüße
Der Hans Malz

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wo ist denn hier der sinnvolle Vorschlag der GEW?
Ich bin GEW-Mitglied, teile diese Idee vor dem Hintergrund der derzeitigen Lage (Personal- und Geldmangel) aber ausdrücklich nicht.
Die GEW fordert immer wieder Dinge, die nicht umgesetzt werden können.
Meine Erfahrung ist, dass die Politik den Forderungen manchmal nachzukommen scheint. Allerdings entpuppt sich die Umsetzung dann immer als Sparmaßnahme.

Die Menschen an der Spitze der GEW sind oft weltfremd bzw. haben Vorstellungen, die einer gewissen Ideologie und nicht der Praxis entspringen. Ich finde es außerdem schräg, dass eine Gewerkschaft öffentlich so oft politische Interessen vertritt, die gar nicht von der Mehrheit der Mitglieder vertreten werden.
Wir werden als Mitglieder auch gar nicht danach gefragt. Wenn es Umfragen gibt, dann zielen die tatsächlich immer auf unsere Arbeitsbelastung u.ä. ab. So soll es ja auch sein.
Solche Forderungen hingegen entstammen den Interessen des Führungspersonals, das, wie gesagt, oft eine schräge Agenda hat.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe noch nie jemand an die Spitze der GEW gewählt, obwohl ich GEW-Mitglied bin.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Eben, das ist sehr schlecht organisiert.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja.
Man muss sich nämlich entscheiden: Wenn man richtig was bewirken will, muss man das Unterrichten fast aufgeben. Das will ich nicht. Also bin ich zahlendes Mitglied und nehme an Treffen teil bzw. verbreite Nachrichten, teile Umfragen usw.

Sie scheinen sich so gar nicht auszukennen, wie es in Gewerkschaften abläuft.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Naja und “meine Schule”. “Wir” als Schule werden ab 50% Mitgliedschaft (welche “wir” nicht haben) erst “so wirklich” von der GEW mit vertreten [Anpassung Gehalt bspw.]. Daher ist die Option der Gewerkschaft durchaus Richtung GEW gestellt. Egal, ob und wieviel man von der “GEW-Politik” hält. Da ich eine Gewerkschaft mal grundlegend als sinnvoll erachte … Ist das eine Dilemmasituation bspw.
Zumindest die Versicherungen nimmt man dann halt im Tausch gegen die Mitgliedbeiträge mit.
So wirklich (politisch) vertreten sehe ich persönlich mich weniger von der GEW.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

… zum Teil – ja. Aber warum führt die Gewerkschaft denn “Erziehung und Wissenschaft” im Namen?

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Etwa 63 Prozent der GEW-Mitglieder sind im Bereich Schule organisiert, Lehrkräfte an GrundschulenHauptschulenRealschulenGesamtschulenGymnasienInternatenund Berufsschulen. In den vergangenen Jahren wurden verstärkt Erzieher, Früh- und Sozialpädagogen, Kinderpfleger und Sozialassistenten sowie Hilfskräfte als Mitglieder gewonnen.”
(https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gewerkschaft_Erziehung_und_Wissenschaft)

gern gegoogelt,
Mika

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

Es war mir nicht bewusst dass die GEW ausdrücklich “oben drauf und ohne zusätzliche Ressourcen” forderte.

Ihre Befürchtung ist nicht unberechtigt, geht am Ende aber auf die Wähler*innen zurück, nicht die GEW…

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Für mich ist entscheidend, was hinten raus kommt. Mit den meisten Forderungen der GEW kann ich nichts anfangen, deshalb bin ich ja auch Mitglied in einem anderen Verein.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Klar fordert auch die GEW zusätzliche Ressourcen. Allerdings ist die Durchsetzung Ihrer anderen Forderungen, welche “oben drauf” sind/kommen nicht abhängig von der Durchsetzung der erforderlichen Ressourcen dazu.
Das ist halt der Hauptpunkt vieler Kritik. Und dem muss sich die GEW eben auch stellen.
Idealismus alleine hilft hier nicht. Sorry …

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Wer Probleme – wie PISA – lösen will”
Ist jetzt ein Strohmann meinerseits und “entwendet” der von Ihnen eigentlichen gewollten Bedeutung und Ihres Argumentationsgedanken, ABER dem Zitat würde ich recht geben … PISA als Hauptfaktor für Bildungsanspruch und -nachweis würde ich ebenfalls sowohl kritisieren, als auch eine Lösung dafür haben wollen.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ergänzung: Was ist eigentlich mit nicht-muttersprachlichen Schülern mit Förderbedarf? Die gibt es nämlich auch noch? Denkt da auch irgendjemand dran? Die brauchen “doppelt- bedarfsgerechte individuelle Förderung”.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ach gebe es doch ein System, bei dem die Kinder mit Sonderpädagogischem Förderbedarf an ganz normalen Schulen seien könnten, um an den Lernangeboten und der kulturellen Vielfalt teilzuhaben…

Aber ne, am Ende wird sich die Politik einen Dreck um die Umsetzung kümmern und dann ausgerechnet von den Lehrkräften verteidigt, welche die Konsequenzen der politischen Halbherzigkeit abbekommen…

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Weil das derzeit nicht (richtig) gemacht wird, fordert man Besserung – wie bei der Inklusion, ja

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Bevor man einen Wolkenkratzer baut, sollte man erst einmal ein solides Fundament schaffen!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Neinnein, bevor man einen Wolkenkratzer in Deutschland baut, wartet man bis zum letzten Moment ab, etwas machen zu müssen. Dann werden zu wenige Arbeiter eingeplant, sodass der Bau nur scheitern kann. Danach werden die Hausbewohner – welche die Kürzungen begrüßten – gebeten, selbst mitzubauen. Die Mitbewohner beschweren sich und fordern natürlich nicht mehr Arbeiter, sondern dass die ärmsten sich ein anderes Haus holen soll. Irgendwo im Wald steht ein echt schönes Haus, wo man sie nicht mehr seh… wo es sehr schöne Aussicht gibt 🙂
So schlagen sich irritierend viele Bewohner aufseiten der Bauherren und argumentieren wie diese, warum das Hochhaus ein halbherziges Projekt wurde, dass man gar nicht hätte bauen sollen, oder dass man einfach nochmal 15 Jahre Planung braucht, während die Schwächsten ohne Stimme auf der Straße hocken sollen.

Jup, es ist genau so wie das bauen eines Wolkenkratzers. Schon fast peinlich, wie Sie jahrzehntelanges Versagen der Bildungspolitik in Schutz nehmen!
Aber hey, jetzt geht es in Osteuropa bergab, schätze wir schieben die Inklusion lieber für 30 Jahre auf – bis zum nächsten Aufschub 😉

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Die Verantwortung für die Standfestigkeit des Wolkenkratzers haben aber die Architekten, Statiker und Bauingenieure. Was nützt es den Bewohnern, wenn sie in ein wackliges Hochhaus ziehen, welches zur Verbesserung der Standfestigkeit noch 5 zusätzliche Etagen und tolle Balkons bekommt?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“…die Hausbewohner – welche die Kürzungen begrüßten…” – wer sind die Hausbewohner und welche Kürzungen wurden da von wem begrüßt (wenn man Ihr Bild auf Schule überträgt)? Ich kann mich nicht erinnern, dass Eltern, Schüler, Lehrer, Erzieher irgendwelche Kürzungen im Bildungswesen begrüßt hätten.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Aber dann sollte man eben die Ressourcen erst stellen … Das ist doch eigentlich komplett logisch? Ansonsten hat niemand etwas davon.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Andreas

Ist eine Fokussierung auf die Deutsche Herkunft eine faktische Benachteiligung/ Bevorzugung, je nach Herkunft? 😀

Es geht ja darum, die Kinder bestmöglich zu bilden. Sicherheit in der Muttersprache begünstigt den Erwerb von Deutsch als Zweitsprache – die in der nächsten Generation Erstsprache werden kann

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Esperanto fördert den generellen Erwerb aller nachkommenden Sprachen und der bereits erlernten Sprachen.
Esperanto ist neutral und sehr einfach zu lernen, da die Struktur dieser Plansprache auf den Erwerb dessen Sprache liegt und nicht auf “Muttersprachlern”.
Zudem gab es bei Esperanto ebenfalls Studien und Versuche, welche nachweisen konnten, dass an Schulen Esperanto Lernende einen (massiven) Vorteil haben.
Esperanto als Versuch und Durchsetzung als Weltsprache ist damals gescheitert. Der Gedanke war meiner Meinung nach allerdings absolut sinnvoll und begründet.
Warum fordert man nicht wieder Esperanto als Weltsprache und somit globaler Gleichstellung und Teilhabe? Dazu als gesamter Förderaspekt über Grenzen hinaus?
Logistisch (Deutschlandweit) sollte das ebenfalls einfacher und realistischer sein?
Der Nutze wäre ebenfalls gegeben, wenn alle (künftigen) Generationen Esperanto könnten.
Wenn wir den Aspekt “Benachteiligung durch/von Sprache” nehmen, dann sind wir letztendlich bei einer “neutralen Sprache”, welche eine Plansprache wäre/ist.
Also sollte die Forderung demnach nicht sein: Deutschland führt flächendeckend Esperanto als “Vorbild” ein und hofft/fordert/”fördert” eine Verbreitung dieser Plansprache?
Zusätzlich kann man – wo schon vorhanden oder möglich – natürlich freiwillig weitere Sprachen einbetten – natürlich auch Muttersprachen.

Es kommt auch ein weitere Aspekt dazu … Der kommende technische Fortschritt diesbezüglich. Einige Sprachwissenschaftler haben wir (zurecht) den Vermerkt auf KI und Co. bereits gegeben. Sowohl als Fördermöglichkeit einer Sprache, als auch als “Ersatz”/”Sinnfrage” des Erlernens einer (zusätzlichen) Sprache.

Dirk Z
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion, wie stellen Sie sich das vor – soll jetzt jede Schule hier automatisch solche Angebote bereitstellen? Wer bezahlt die zusätzlichen Kosten und stellt die dafür erforderlichen Lehrkräfte? Grundsätzlich wäre eine Idee wie Sie beschreiben Schüler auch in ihrer Mttersprache zu unterstützen nicht schlecht, aber das ist nicht mehr die Aufgabe der Schule, sondern eher der jeweiligen Gruppe der Abstammung. Da diese Familien hier in Deutschland leben wären eher Angebote für Familien, daß auch alle Familienmitglieder Deutsch lernen erforderlich. Wir haben immer noch zuviele Familien, wo nicht alle die Deutsche Sprache sprechen und das auch wo die Leute schon jahrelang hier sind. Nur für eine erfolgreiche Integration wäre es eben wichtig, dass man die Sprache des Landes lernt, wo man lebt und das möglichst schnell. Das gilt aber auch für Deutsche, die z.B. nach Spanien auswandern und dort leben. Es gibt dort zuviele, die nach mehreren Jahren kaum Spanisch sprechen. Und das muss man eben vermeiden.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich finde es auch immer super, dass man Kids mit Migrationsgeschichte davon abhalten will, möglichst gut deutsch zu lernen, und ihnen damit Chancen zu nehmen.//

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Inwiefern ist das Beherrschen der Muttersprache nachteilig für den Erwerb der Deutschen?
Muss die Forschungslage dazu wohl arg überschlafen haben 😉

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich verstehe Ihren Post wie so oft nicht.
“Den Erwerb der Deutschen” – was soll das in diesem Kontext heißen?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Oh, es war eine Ellipse.

Nochmal:
Inwiefern ist das Beherrschen der Muttersprache nachteilig für den Erwerb der Deutschen Sprache?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wer behauptet denn sowas?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Kids mit Migrationsgeschichte davon abhalten will, möglichst gut deutsch zu lernen, und ihnen damit Chancen zu nehmen.”

Ein wahres Mysterium…

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Niemand.

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist nicht vermessen, sondern genau das, was von Einwanderern erwartet werden muss.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Okay, heißt das im Umkehrschluss, ich muss jetzt noch schnell türkisch, arabisch,spanisch, portugiesisch, polnisch, … lernen, damit ich den Paketzusteller und die Pflegekraft verstehe?

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie auch, das hat keine Logik, @ potschemutschka scheint zu glauben, dass die deutschen Pfleger*innen bei Ihr Schlange stehen.

Muttersprache – Schalthebel für das Gehirn

“WissenschaftlerInnen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig haben Beweise dafür gefunden, dass die Muttersprache, die wir sprechen, die Verschaltung in unserem Gehirn prägt und damit unser Denken beeinflussen könnte. Sie schauten mithilfe der Magnetresonanztomographie tief in die Gehirne von deutschen und arabischen Muttersprachlern und entdeckten Unterschiede in der Verschaltung der Sprachregionen im Gehirn.”

https://www.cbs.mpg.de/pressemeldung/muttersprache-verschaltung-gehirn

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym

@Besseranonym
Das ist doch alles richtig! Und ich gehe davon aus, dass zuwandernde Fachkräfte ihre Muttersprache beherrschen. Wovon reden wir denn hier überhaupt? Geht es um Erwachsene oder um Kinder oder generell? Das sind verschiedene Paar Schuhe. Für alle ist es wichtig, die deutsche Sprache so gut wie möglich zu erlernen, um sich zu integrieren und einen Beruf ausüben zu können. Die Bedingungen, die deutsche Sprache zu erlernen sind nach meinen Beobachtungen für alle diese Gruppen nicht optimal. Dazu kommen dann noch die D-Muttersprachler, die ebenfalls Defizite (Wortschatz, Leseverständnis, …) haben. Im Artikel geht es um Schule, warum immer das Argument der Redaktion: “Wir brauchen aber Fachkräfte!” Das ist Fakt, aber dann muss der Staat auch die Bedingungen schaffen, dass die, die hier sind auch gute Bildung bekommen(zu Fachkräften ausgebildet werden können) und das auch in der üblichen Amtssprache.
Ihre Muttersprache lernen Kinder normalerweise von den Eltern, da kann der Staat nichts beeinflussen. Die Schulen können, vorausgesetzt die Mittel sind vorhanden, Unterricht in diesen Sprachen zusätzlich anbieten. Aber wahrscheinlich nicht in allen Sprachen. Solange die Ressourcen nicht da sind, sollten sich die Schulen darauf konzentrieren, allen Schülern (auch den D-Muttersprachlern) gutes Deutsch beizubringen. Alles andere ist “nice to have”!
P.S.: Ich bin schon immer Befürworter, dass Eltern mit ihren Kindern in ihrer Muttersprache reden sollen (eben wegen “Schalthebel”).Kinder, die ihre Muttersprache gut beherrschen, lernen in der Regel sehr schnell eine andere Sprache. Erwachsenen fällt es schwerer. Aber mittlerweile muss man bei manchen froh sein, wenn sie überhaupt noch mündlich kommunizieren.
P.S.: Bitte auch meine anderen Kommentare dazu hier, in diesem thread, lesen!

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Done, nochmals gelesen

Es gibt neue Erkenntnisse über Muttersprache, Ihre Gehirnwirksamkeit und die Auswirkungen auf Sprachenlernen
( link dazu über Ihrem Kommentar)
Nach der Lektüre verstand ich auch besser, dass unsere 3 Kinder keine Probleme hatten, in D, E mit uns und mit den sie Umgebenden Frz und lingala zu plaudern

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Und ich gehe davon aus, dass zuwandernde Fachkräfte ihre Muttersprache beherrschen.”
Mehrsprachigkeit ist normal, ok.

“Ihre Muttersprache lernen Kinder normalerweise von den Eltern, da kann der Staat nichts beeinflussen.”
Sie gehen davon aus, dass der Erwerb durch die Eltern sichergestellt wird – dem ist offenbar nicht in allen Fällen so…

“Die Schulen können, vorausgesetzt die Mittel sind vorhanden, Unterricht in diesen Sprachen zusätzlich anbieten. Aber wahrscheinlich nicht in allen Sprachen.”
Da gehe ich voll mit! 🙂

“Solange die Ressourcen nicht da sind […]”
Naja, es wird ja eben GEFORDERT, diese Ressourcen zu schaffen…

“[…] sollten sich die Schulen darauf konzentrieren, allen Schülern (auch den D-Muttersprachlern) gutes Deutsch beizubringen.”
Das MACHEN die Schulen bereits!

“Alles andere ist “nice to have”!”
Sie setzen also Deutsch und (andere) Muttersprache in Konkurrenz und “argumentieren” aus dem Status Quo bzw. den derzeitigen Verantwortlichen folgend dagegen. Erschütternd, wie sehr Sie den (Ihrer Meinung nach verbesserungswürdigen?) Zustand verteidigen – gegen eine einfache Forderung!

“Ich bin schon immer Befürworter, dass Eltern mit ihren Kindern in ihrer Muttersprache reden sollen”
Auf die Eltern abwälzen. Oh, wie sehr freue ich mich auf die Kommentare der nächsten Jahre, dass die Eltern an allem schuld sind…

Selbstgerecht in den Abgrund mit potschemuschka 😀

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

““Ihre Muttersprache lernen Kinder normalerweise von den Eltern, da kann der Staat nichts beeinflussen.”
Sie gehen davon aus, dass der Erwerb durch die Eltern sichergestellt wird – dem ist offenbar nicht in allen Fällen so…”
Eben! Und das betrifft nicht nur Kinder nicht-deutscher Muttersprache, sondern auch “bio-deutsche”. Was ist Ihr Vorschlag? Wie stellt man sicher, dass Kinder ihre Muttersprache lernen? Die sensibelste/beste Phase für das Erlernen der Muttersprache (egal welcher), ist die Zeit von der Geburt bis zum Schuleintritt! Bis etwa zum 12. Lebensjahr werden dann noch grammat. Feinheiten entwickelt.
https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/sprachentwicklung
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/lernen/sprache/pwiewiekinderdiespracheerwerben100.html
Und noch ein link zum Zweitspracherwerb:
https://intrapsychisch.de/zweit-und-fremdspracherwerb-theorien-und-hintergruende/

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Und das betrifft nicht nur Kinder nicht-deutscher Muttersprache, sondern auch “bio-deutsche”.”

Und niemand behauptete, denen den Unterricht zu kürzen. Wie schon beschrieben habe ich den Eindruck, dass Sie hier beides in Konkurrenz zu einander stellen und nicht annehmen wollen, dass der Deutscherwerb tatsächlich davon profitieren kann.

Nice, dass Sie das Unwort des Jahres verwenden, haben Sie bestimmt schon ihrem 21 Jahre alten Nachhilfeschüler beigebracht 😉

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Also auch hier wieder … Gerne erst sinnvollerweise die Ressourcen schaffen. Wo vorhanden, kann man “anfangen” zu fördern. Wo nicht … logischerweise nicht (hier kann man allerdings weiter fordern).
Bitte keine “Umsetzung” ohne dessen. Das wird schlichtweg nicht klappen und belastet zusätzlich.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym

Zur Abwechslung mal zwei Zitate zu Fremd- und Muttersprache:
“Man kann noch so viele Fremdsprachen beherrschen – wenn man sich in den Finger schneidet, flucht man in seiner Muttersprache.” (Eddie Constantine)

“Zu jeder Fremdsprachenausbildung gehört das verstehende Hören.
Ach, gehörte es doch auch zum Erlernen der Muttersprache.” (Andre Brie) – Ich ergänze: auch das verstehende Lesen gehört dazu – zumindest im D-Kurs meiner Nachhilfe-Schüler.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wenn Sie sich in den Finger schneiden, denken Sie “nice to have”? 😛

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wenn ich Ihre Kommentare so lese, fallen mir komischerweise immer russische Flüche ein, obwohl das nicht meine Muttersprache ist. Die sind aber deftiger und deshalb passender! 🙂

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

“[…] russische Flüche ein, obwohl das nicht meine Muttersprache ist”
Sehr glaubhaft. 😛

Ihnen ist schon klar, dass Ihre Zitate eine Stärkung der Muttersprache eher FÜR die Forderung spricht und nicht für Ihren Versuch, die Sache zu untergraben?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Können Sie den letzten Satz bitte noch einmal in korrektem Deutsch verfassen! Er ergibt keinen Sinn! Tippfehler können jedem passieren, aber bei Ihrem Satz stimmen Grammatik und Satzbau irgendwie nicht, deshalb erschließt sich mir der Sinn Ihrer Aussage nicht!
Tipp: Bevor Sie antworten und mir irgendetwas unterstellen wollen, bitte noch einmal alle Kommentare hier im thread und meine links dazu lesen und wenigstens mal versuchen zu verstehen. Danke!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Jup. DAS war jetzt echt mal ein Totalausfall, sorry XD

Take two:
Ihnen ist schon klar, dass Ihre Zitate eher die Bedeutung der Muttersprache stärken, ergo mehr für die Forderungen sprechen und nicht für Ihren Versuch, die Sache zu untergraben (Deutsch und andere Muttersprachen gegeneinander auszuspielen)?

Da wir uns wieder vom Thema zu entfernen drohen: Es geht um Schule, nicht das Fluchen (“Andere Bundesländer bekämen das deutlich besser hin. «In NRW wird Unterricht in 30 Sprachen angeboten, in Berlin sind es etwa 10.»”) 😉

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie haben meine zahlreichen Kommentare in diesem thread mal wieder nicht (vollständig) gelesen oder nicht verstanden/verstehen wollen! Oder/und Sie haben keine Ahnung von (Lern)psychologie (auch nicht von Sprachdidaktik) und/oder von der Praxis (= von der konkreten Arbeit mit Nicht-Muttersprachlern verschiedenster Herkunftssprachen und Bildungsvoraussetzungen)!

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wenn ich mich in den Finger schneide … denke ich nicht, sondern sage ganz laut: “Schei.e!”
Wissen Sie, was lustig ist, am Fluchen in Mutter- oder Fremdsprache – allerdings anekdotische Evidenz (eigene Erfahrung und Beobachtung bei multilingualen Bekannten) – das mit dem in den Finger schneiden und fluchen daraufhin in der Muttersprache, trifft überwiegend zu.
Ein anderes Phänomen, welches ich mehrfach beobachtete – die ersten umgangssprachlichen Redewendungen/Wörter einer Zweitsprache, die viele fehlerfrei nutzen, sind Flüche und Schimpfwörter.
Auch meine Nachhilfeschüler können alle schon akzentfrei und im richtigen Kontext “Schei.e” sagen. Von mir haben sie das nicht gelernt 🙂 Wenn ich dann “vorwurfsvoll” gucke – kommt dann öfter: “Schei….tan!”
Finde ich sehr interessant! 🙂

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nein, das heißt, Sie müssen froh sein, wenn Sie überhaupt noch jemand beliefert, versorgt,…
Wenn genügend gut bezahlte Jobs zur Verfügung sind, bleiben Sie schlichtweg auf der Strecke, liegen sich im Bett wund, wenn Sie keiner umdreht, – mittlerweile gibt es für die meisten ( egal welcher MSprache) besser bezahlte Alternativen.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym

Warum werden hier (von der Redaktion und einigen Foristen) alle in einen Topf geworfen? Es sind doch ganz unterschiedliche Gruppen:

  • Fachkräfte, die aus dem Ausland zuwandern – die beherrschen ihre Muttersprache und müssen/sollten hier deutsch lernen, damit sie als Pfleger, Arzt, … arbeiten können. Da muss ich nicht unbedingt deren Sprache(n) lernen.
  • Kinder nicht-deutscher Muttersprache müssen, um später Fachkräfte zu werden, an allererster Stelle die Bildungssprache Deutsch erlernen, um ausbildungsfähig zu werden.
  • Flüchtlinge/Migranten ohne oder mit geringer Schulbildung müssen auch zuallerst D lernen (B1-Prüfung) um eine Ausbildung als zukünftige Fachkraft beginnen zu können.

Diese 3 Gruppen sind sehr unterschiedlich und benötigen unterschiedliche Ressourcen, die momentan für keine Gruppe ausreichend ist. Erstsprachenunterricht ist “nice to have”, aber flächendeckend und für alle Muttersprachen mMn. vollkommen utopisch.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

So macht das Sinn. Als zusätzliches Angebot, wo die Ressourcen vorhanden sind.
Das ist eben in allen Bereichen des Lernens und Miteinanders so … Ebenfalls bei AGs und Kreativkursen usw.

Eine generelle Forderung wäre hier jedoch als (potentielles) Problem der weiteren Überlastung zu sehen.
Und “die Vermutung”, dass dies (künftig dann) kommen könnte ist bei den Verbänden und der GEW nicht weit weg meiner Meinung nach.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Besseranonym

Worum geht es Ihnen eigentlich? Darum gut integrierte Fachkräfte in De zu bekommen, oder darum billige Arbeitskräfte, für die Aufgaben, die sonst keiner machen will? Letzteres grenzt an modernen Kolonialismus!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich dachte, sie wären bereits im Ruhestand.
Sind Sie in Wirklichkeit ein paar Grundschüler*innen unter einem Mantel in einer Grundschule? 😀

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Von Integrationsverweigerern erwarte ich eher wenig. Diejenigen, die hier die Pakete bringen, Döner zubereiten oder Boxtraining erteilen, die sind aus anderem Holz geschnitzt.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Pauker_In

“Von Integrationsverweigerern erwarte ich eher wenig.”
Sie wissen schon, dass es um KINDER geht, die später zu Erwerbstätigen werden??

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, die arbeiten dann hinter dem Hauptbahnhof im gewerblichen Handel mit illegalen Substanzen. Ist auch eine Art von Erwerbstätigkeit.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

Typisch Ausländer. Sind irgendwie immer an allem Schuld ^^

Wir starteten bei mehr Erstsprachenunterricht mit NRW als Beispiel und Sie bekunden, dass Sie nichts von den Grundschüler*innen halten, die irgendwann (Ausländer eben?) in der Drogenszene landen.

Schaffen Sie es denn, Ihre Verachtung gegen die kleinen, dunkelhäutigen Dealer im Unterricht herunter zu schlucken? 😉

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Lesekompetenz: 6
Es ging nicht um “Ausländer”, sondern um Integrationsverweigerer.

Und mein Kommentar ist genauso provokativ, wie diejenigen, die immer schreiben, dass alle Einwanderer und Asylanten Top-Fachkräfte wären.

Cornelia
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich denke, wenn in den Familien der Migranten viel geredet wird, und zwar in der Muttersprache, dann lernen die meisten Schüler diese auch gut.

Eine mir bekannte Familie lebt dreisprachig, die Mutter ist Engländerin, der Vater Italiener, die Kinder sind hier geboren und aufgewachsen. Im Englischunterricht zeigte sich übrigens, dass die Mutter gute Arbeit geleistet hat (obwohl sie selbst aus sehr einfachen Verhältnissen kam und keine besondere Schulbildung genossen hat – einfach in ihrer Sprache geredet, das war die Hauptsache).

Es gibt natürlich auch Ausnahmen, das hat dann wohl eher mit einer Lernschwäche zu tun oder damit, dass daheim nicht viel geredet wird.

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  Pauker_In

Dann wäre ja das Wickel-Probem endlich gelöst,
man, also: für niedrige Tätigkeiten sind Einwanderer ok., wie gnädig Sie sind.
Die Einwanderer in den 60/70ern, die Müllabfuhr, Straßenreinigung…. verstärkten, werden ja auch schräg angeschaut, weil sie nach schwerer Arbeit zurück in die Sonne gehn und ihre Wahnsinnsrente verprassen – und deutsche Mitbürger derweil mit BIPmäßig weniger Rente im Kalten darben…. ( könnte Ironie enthalten!)

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Pauker_In

Dass deren Kinder die Muttersprache nicht beherrschen??

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Wenn Deutsch die Erstsprache werden würde, bestände doch (wenn auch minimal) die “””Gefahr”””, dass diese Personen sich dann nicht nur als Berechtigte zur Teilhabe, sondern sich eventuell gar als wirkliche deutsche Staatsbürger fühlen würden bzw. dies als ihre Identität anzusehen beginnen würden.

Geht ja garnicht…

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Bitte Ironie als solche kennzeichnen!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

“Die Erstsprache sollte doch Deutsch sein.”
Und die Menschen in Deutschland sollten doch für die Demokratie sein und sie nicht bekämpfen 😉

Aber im Ernst, zu Hause wird in der Regel die Muttersprache gesprochen und meines Wissens nicht durch den Staat kontrolliert (sofern Robert nicht in der Küche sitzt).

Den Hinweis zur Homepage könnte zynisch gemeint sein, Sie könnten das der GEW aber ernsthaft als konstruktive Kritik schreiben 🙂

TaMu
1 Monat zuvor

Ich finde es wichtig, dass Menschen, die in Deutschland leben, Deutsch sprechen und schreiben können. Richtig finde ich Englisch als Fremdsprache.
Ich lebe an der Grenze zu Frankreich und spreche Französisch, fände aber Arabisch, Spanisch oder Russisch als weitere Sprache in der Schule sinnvoller als Angebot für alle als Französisch.
Diese Sprachen werden tatsächlich in Deutschland gesprochen und es wäre gut, im wahrsten Sinne des Wortes mitreden zu können.

Sepp
1 Monat zuvor
Antwortet  TaMu

Spanisch ist bei uns inzwischen der absolute Sieger unter den 2. Fremdsprachen und hat Französisch längst überholt; über Latein brauchen wir da gar nicht zu sprechen, da sitzen 5-8 Kinder in einem Kurs.

Warum sollten Kinder in Deutschland Arabisch oder Russisch lernen, um eingewanderte Menschen verstehen zu können?

Statistiken über meistgesprochene Zahlen geben in der Reihenfolge an:
Englisch, Mandarin, Hindi, Spanisch, Französisch und dann erst Arabisch.
Dann kommt Bengalisch und erst dann Russisch!

Also müssten unsere Kinder dann eher Mandarin und Hindi lernen. Dennoch halte ich es für sinnvoller, europäische Sprachen zu lernen, mit denen man sich bspw. auch in Südamerika oder Afrika verständigen kann.

Ex-GEW-Mitglied
1 Monat zuvor

Und noch ein Grund aus der GEW auszutreten.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Ex-GEW-Mitglied

Aber wer kämpft dann für Inklusion, Ganztag, die Einheitsschule und andere nicht-gegenfinanzierte bildungs-idelogische Luftschlösser?

Und wer liefert dann den Glorreichen deren “Das habe ihr doch genauso gewollt”-Ausrede?

Besseranonym
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Das stimmt.
Vlt sollte sich die GEW zunächst auf die Anliegen ihrer Mitglieder vorrangig konzentrieren.
Ein Anliegen vieler ist ja, den Unterrichtsalltag zu verbessern. Alles was erleichternd wirkt gehört dazu. Die Erstsprachenproblematik sollte man mMn wissenschaftsbasiert lösen, da tut sich grade erkenntnismäßig was
( einfach in meiner von Redaktionsatz abhängigen obigen- untrigen Quelle weiterblättern )
Mia san Mia löst nichts.

Ex-GEW-Mitglied
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Keine Sorge! Es wird auch in Zukunft noch genügend Menschen geben, denen Moral wichtiger ist als konstruktives Handeln.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ex-GEW-Mitglied

Wie sieht Ihr konstruktives Handeln derzeit aus, um die aktuelle Situation konkret zu verbessern? 😉

Oder setzen Sie auf eine Partei – die haben bisher ja immer geliefert!

Ex-GEW-Mitglied
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

In diesem konkreten Fall: Ressourcen bündeln, schauen, dass alle ordentlich Deutsch lernen. Wer die deutsche Sprache richtig beherrscht, hat die besten Aufstiegschancen. Das finden Sie hoffentlich auch gut.

Auf welche Partei spielen Sie an? Bin ich als Ex-GEW-Mitglied schon rechtsradikal? Was soll das?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ex-GEW-Mitglied

“Wer die deutsche Sprache richtig beherrscht, hat die besten Aufstiegschancen.”
Und wenn wir diesen Spracherwerb durch Angebote in der Muttersprache steigern können, sollten wir…
Die Muttersprache ist ja eine Ressource, die laut den Menschen im Artikel zu selten aktiviert würde

Meinten Sie weiter zu machen wie bisher, beschreibe das “Bündeln von Ressourcen”?
Andernfalls würde mich Ihr Ansatz ernsthaft interessieren.

Ihrer Vermutung zur Partei folgend – nein

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Kämpft die GEW nicht FÜR Verbesserungen in diesen Bereichen?

Seltsam, warum Sie den Status Quo – mit dem alle unzufrieden (vorzugeben) sind – mit den politischen Entscheidungen verteidigen, die (angeblich) von so vielen Lehrkräften kritisiert werden 😉

Brausepulver
1 Monat zuvor
Antwortet  Ex-GEW-Mitglied

Man kann ja austreten, man sollte es wohl sogar, wenn man die Ziele einer Organisation nicht mehr vertritt, aber dann folgt was? Gar kein Engagement? Und so wird dann alles von ganz alleine besser?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Brausepulver

Tatsächlich ja, sofern das Individuum kobsequent mauert und seine berechtigten Interessen selbst vertritt.

Denn tausend Graswurzeln kann man nicht über “Funktionäre” und “Verbände” einhegen, einbinden, neutralisieren.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Brausepulver

Wenn eine Gewerkschaft nicht das Gewünschte liefert, gibts drei Möglichkeiten:

1) meckern und austreten (Reihenfoge beliebig)

oder

2) Gewerkschaft bitte nicht mit Automaten bzw. eierlegender Wollmilchsau verwechseln! Effektivität basiert auf Engagement aller (!) Mitglieder.

3) weiter jammern, aber zumindest Beitrag zahlendes Mitglied bleiben und Kolleg*innen die notwenidige Arbeit machen lassen

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Brausepulver

Rein der Logik nach betrachtet:
Wenn eine Partei/ein Unternehmen/eine Person/ein Verein/eine Organisation/… weniger Anklang und “Macht” hat, dann werden vllt. Punkte, gegen welche man selbst aus diversen Gründen ist/sein kann weniger Repräsentiert und die Durchsetzungsmöglichkeit auch dementsprechend reduziert, oder nicht?
Daher … Kann das durchaus sein, dass ein “nicht Mitmachen” (und Kritisieren) hier für manche die bessere Option ist.
Wo ist man und wo will man hin? [Das ist eine der Fragen hierbei]

Forderungen nach Umsetzungen ohne Ressourcen (obwohl man die Ressourcen – zumindest formal mit fordert) sind eben nicht so jedermanns (und jederfraus) Ding.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ex-GEW-Mitglied

Warum traten Sie (damals) der GEW bei?

Ich meine, die GEW handelt hier meines Wissens nicht gerade untypisch, oder?

Ex-GEW-Mitglied
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Der Philologenverband war mir zu elitär.
Die GEW hat sich meinem Empfinden nach leider zum Negativen verändert.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ex-GEW-Mitglied

Ich kenne die GEW wahrscheinlich nicht so lange wie Sie, aber mir ist da persönlich kein Umbruch bekannt.

Wo änderte sich Ihrer Meinung nach die Gewerkschaftspolitik?

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Vermeintliche Umbruch würde mich auch sehr interessieren, insbesondere weil mir die GEW seit Jahrzehnten bekannt ist…

DerechteNorden
1 Monat zuvor

Erstmal sollten zugewanderte Kids ordentlich Deutsch lernen, damit sie dieselben Chancen haben wie Kids, die von Geburt an mit Deutsch als Erstsprache aufgewachsen sind. Das heißt, die Kapazitäten in diesem Bereich müssen ausgebaut werden.
Hier wäre es auch schön, Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte zu haben, um ein Vorbild zu geben.

Ich finde solche Diskussionen ziemlich seltsam. Ich weiß, dass es in Schweden das Recht auf Unterricht in der Muttersprache gab (noch gibt?). Dort sind Zuwanderer*innen aber viel schlechter integriert als in Deutschland. Hat also nachweislich nichts gebracht.

RSDWeng
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nein! Die Kinder sollen Paschtu und Farsi lernen, keinesfalls Deutsch. Das erleichtert die Integration ungemein, und es gibt ein Überangebot an sehr gut qualifizierten Lehrkräften für diese mit dem Deutschen eng verwandten Sprachen.

Sanftleben
1 Monat zuvor

Das ist wieder das Denken, der Staat solle alles richten mit dem Geld der Anderen. Und wieder mal eine typische politische Einmischung der GEW.

Der Staat, also die Gemeinschaft, sollte zuständig, dass alle in Deutschland Lebenden Deutsch lernen, vor allem die Kinder und dass alle, weil es nunmal die Weltsprache ist, Englisch lernen. In der Schule!

Der Rest sollte privat sein. Wie die Religion. Das können Volkshochschulen usw. übernehmen. Mit Ausnahme der alteingesessenen Minderheiten, die in ihrem Siedlungsgebiet ihr eigenes Schulwesen haben (Sorben, Dänen, Friesen).

Pauker_In
1 Monat zuvor

«Während Englisch und Französisch sehr anerkannt sind, erleben Menschen, die Kurdisch, Türkisch, Arabisch (…) sprechen, nicht immer eine Wertschätzung ihrer Mehrsprachigkeit.»
Oh, ich liebe dieses Bullshit-Bingo!! Wertschätzung, mein Lieblings-Nonsenswort schon seit einigen Monaten.
Englisch und Französisch werden doch nicht unterrichtet, um den hier in Massen eingewanderten Engländern, Amerikanern und Franzosen “Wertschätzung” entgegenzubringen, sondern weil diesen Sprachen internationale Bedeutung beigemessen wird.
Von all den toten Römern, die aus ihren Marmorgrüften “Aestima Latinam meam!” raunen, ganz zu schweigen.
Wobei sich Französisch eher auf dem absteigenden Ast befindet und immer mehr von Spanisch abgelöst wird.

Fräulein Rottenmeier
1 Monat zuvor

„In NRW wird Unterricht in 30 Sprachen angeboten, in Berlin sind es etwa 10.“
Wie plump ist das denn? Ja, in größeren Städten wird HSU in z.T. in wirklich vielen Sprachen angeboten. Das liegt natürlich auch daran, dass HSU Lehrkräfte da auch wohnen und der HSU dann komprimiert an ein bis vier Schulen angeboten werden kann. Die Lehrkraft reist dann an diese Schulen und die Kinder kommen auch dazu, so dass für beide Seiten kein großer Fahraufwand entsteht.
Aber ganz anders sieht das in Kreisen und ländlichen Regionen aus. Da ist es organisatorisch gar nicht möglich, viele Sprachen anzubieten. Auch HSU wird nach der Anzahl der Kinder angeboten. Wenn es in einem Landkreis nur zwei chinesische Kinder gibt, dann fällt HSU in dieser Sprache flach, weil es einfach zu teuer, eine Lehrkraft für diese zwei Kinder einzustellen.
HSU hat also auch hier etwas mit Angebot und Nachfrage zu tun….
Und nein, die Schulen organisieren in NRW den HSU nicht, da er ausschließlich im Nachmittagsbereich stattzufinden hat…..er darf in NRW seit einigen Jahren gar nicht mehr in die Stundentafel der Schule aufgenommen werden.

potschemutschka
1 Monat zuvor

“HSU” gab es in meinem Kiez in Berlin vor ca. 10 Jahren auch schon mal (für Russisch-Muttersprachler). Hieß aber nicht so. Eine deutsch-russische Rentnerin, ehemalige Lehrerin bot dies für kleines Geld für GS-Kinder an. Die Kinder sprachen perfekt russisch und deutsch, konnten aber nicht in ihrer Erstsprache lesen und schreiben, deshalb wurden sie von ihren Eltern dahin geschickt, ganz unabhängig von Schule oder anderen Institutionen (Eigeninitiative und Mundpropaganda). Der Raum wurde vom Kiezclub kostenlos bereitgestellt. es hängt also auch viel vom “Bildungswillen” der Eltern ab. Ehrenamtliche muttersprachliche Lehrer zu finden ist für manche Muttersprachen sicher möglich. Auch Räume dafür findet man sicher. Warum muss das unbedingt in der Schule stattfinden?

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

HSU – herkunftssprachlicher Unterricht made in NRW
https://www.schulministerium.nrw/herkunftssprachlicher-unterricht

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Hatte ich schon gegoogelt 🙂 , aber trotzdem danke!

potschemutschka
1 Monat zuvor

Der folgende link zeigt, wie wichtig in Berlin Bildung in Brennpunkten (u. a. mit vielen Migranten) ist. Und dann redet man hier von weiteren notwendigen Maßnahmen für bessere Bildung und Integration? Das ist doch alles nur noch hohles Geschwafel.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/02/berlin-bonusprogramm-brennpunkt-schulen-kuerzungen.html

potschemutschka
1 Monat zuvor

Ergänzung: Die Kommentare unter dem link sind auch lesenswert!

Sepp
1 Monat zuvor

Wie lösen es denn typische Einwanderungsländer?

Erwartet man in den USA oder Kanada, dass die zugewanderten Familien Englisch lernen? Oder bietet man doch lieber eine ganze Fülle an Sprachen aus aller Welt an, damit sich jeder wertgeschätzt fühlt?

Weg von Einwanderungsländern: Wenn ich mit der Familie nach Japan auswandere, kann ich dann erwarten, dass meine Kinder an den Schulen dort vernünftigen Deutsch-Unterricht bekommen? Nein, ich würde ihnen so gut wie möglich Deutsch beibringen und sie ggf. in eine Sprachschule schicken.

Das kann und muss man doch mit Einwandeten in Deutschland auch erwarten, wenn sie möchten, dass ihre Kinder die Muttersprache genau lernen.

Wenn ich den Anspruch habe, eine Sprache wirklich von studierten Fachkräften unterrichten zu lassen, habe ich übrigens ein anderes Problem:
Ebenso wie ich in Japan kaum studierte Germanisten mit DaZ/DaF an Schulen finde, werde ich kaum Lehrkräfte in Deutschland finden, die Kurdisch oder Wolof studiert haben und es vermitteln können. Selbst bei Türkisch und Arabisch wird das vermutlich eng.

Statt Forderungen an das betreffende Land zu stellen, könnte man übrigens selbst aktiv werden, z.B. Kurdisch im Nebenfach studieren und es dann als Lehrkraft als Sprache anbieten…

potschemutschka
1 Monat zuvor
potschemutschka
1 Monat zuvor

Man könnte ja auch ganz auf Fremdsprachen und auf die Unterscheidung von Erst- und Zweitsprache verzichten. Stichwort “Knopf im Ohr reicht”. Das wäre dann die einfachste Variante und man braucht kein zusätzliches Personal. Alle Schüler und Lehrer bekommen einen Knopf ins Ohr und das babylonische Sprachgewirr in den Klassen wird beherrschbar:
https://www.news4teachers.de/2023/07/kretschmann-gegen-zweite-fremdsprache-franzoesisch-englisch-reicht/

Mika
1 Monat zuvor

In NRW gilt: „HSU wird eingerichtet, wenn in der Primarstufe mindestens 15 und in der Sekundarstufe I mindestens 18 Schülerinnen und Schüler mit derselben Herkunftssprache angemeldet werden. Möglich sind nach Entscheidung der Schulaufsichtsbehörde auch schulform- und schulübergreifende Lerngruppen. (Nummern 2 bzw. 3 des Erlasses)“
(https://www.schulministerium.nrw/herkunftssprachlicher-unterricht)

In Berlin gilt: „Schulen können die Mehrsprachigkeit fordern und Erstsprachenunterricht (ESU) anbieten, wenn mindestens zwölf Kinder daran teilnehmen. Bei der Einrichtung eines Erstsprachenunterrichtsangebot unterstützt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie im Rahmen der haushalterischen Möglichkeiten.“
(https://www.berlin.de/sen/bildung/unterricht/faecher-rahmenlehrplaene/sprachen/#esu)

Also erstens wird herkunftsprachlicher Unterricht in NRW nur dann eingerichtet, wenn mindestens 15 Kinder daran teilnehmen. Er ist also absolut nicht obligatorisch für jedes Kind und jede Sprache einzurichten.
Zweitens ist das in Berlin bereits ab 12 Kindern möglich.
Drittens kann ohne entsprechendes Personal weder hier noch dort HSU/ESU stattfinden.

Natürlich ist es sinnvoll, Mehrsprachigkeit als Potenzial zu begreifen und zu fördern.
Es ist ebenso sinnvoll, besonders begabte Kinder in ihren Begabungsfeldern zu fördern. Genauso sinnvoll ist die Förderung der Normalität inklusiven Lebens in Schule und Gesellschaft. Es gäbe noch so sehr viel Sinnvolles in den Schulen zu tun.

Da jedoch Schule seit geraumer Zeit ein Ort ist, der durch Ressourcenmangel brilliert, ist die Frage der Priorisierung zu stellen. Sich hinstellen und sagen „muss aber sein“ ändert nichts am Ressourcenmangel – bleibt also die Frage der Prioritäten. Wenn ich mich recht erinnere, hat Bildung weder in Landeswahlen noch in Bundeswahlen jemals eine bedeutende Rolle gespielt. Die nicht mehr übertünchbaren Personalprobleme werden durch Experimente am lebenden Kind gelöst, indem dafür völlig unqualifizierte Personen einfach in Klassenräume gestellt werden und unterrichten sollen. Das wird Eltern und Gesellschaft dann als „Praxisbezug der Seiteneinsteiger“ verkauft.
Jeder Löwe in einem deutschen Zoo wird von ausgebildeten Tierpflegern versorgt. Löwen sind in D eben seltener als Kinder.

Priorisierung.

potschemutschka
1 Monat zuvor

Ich komme wieder einmal ins Grübeln = große Fragezeichen in meinem Kopf.
In anderen Artikeln hier bei n4t geht es darum, die D-Kenntnisse von Kita-Kindern zu testen. Die Erstsprache (Muttersprache) der Kinder ist doch aber, wie hier zurecht betont, die Grundlage für einen guten Erwerb der Zweitsprache. Müsste man dann nicht auch testen, wie gut die Kinder ihre Erstsprache im Vorschulalter beherrschen? Kinder, die in diesem Alter Defizite in der Muttersprache haben, haben logischerweise auch Probleme bei der Zweitsprache (sagt mein veraltetes logopädisches “Halb”wissen und meine Erfahrung als Lehrer und Mensch mit vielen mehrsprachigen Schülern und Bekannten).

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Genau das meine ich! Und das müsste für alle Vorschulkinder in ganz DE verpflichtend sein. Und dann müssten auch genug Ressourcen geschaffen werden, um die möglichen defizite bis zum schuleintritt zu verringern. Ach, das wäre ein Träumchen!