DUISBURG. Erneut sorgt ein Schreiben mit rechtsradikalem Inhalt für Aufregung in Duisburg. Dieses Mal wird ein Gymnasium geräumt. Erst am Montag blieben in Duisburg alle Gesamt- und Sekundarschulen aus dem gleichen Grund geschlossen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, eine Verbindung zwischen den Fällen schließt sie derzeit nicht aus.

Wegen eines rechtsradikalen Drohschreibens ist in Duisburg erneut an einer Schule der Unterricht ausgefallen. Nachdem am Vorabend an einem Gymnasium ein Schreiben mit «subtil bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen» eingegangen war, sei für Donnerstag der Präsenzunterricht ausgesetzt worden, teilte die Polizei mit. Sie nahm die Ermittlungen auf.
Laut zuständiger Bezirksregierung hatte die Schulleitung des Max-Planck-Gymnasiums die Mail erst am Morgen in ihrem Postfach entdeckt, die Polizei eingeschaltet und dann entschieden, den Unterricht abzusagen. Um Beunruhigung zu vermeiden, war den Schülern und Eltern mitgeteilt worden, die Schule werde für eine Brandschutzübung geräumt, so eine Sprecherin der Schulaufsichtsbehörde. Jüngere Kinder wurden abgeholt, die älteren nach Hause geschickt.
Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen
Einsatzkräfte waren am Vormittag vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen und Präsenz zu zeigen. Damit sollte ein «mögliches Restrisiko minimiert werden», hieß es in einer Mitteilung der Polizei.
Wer der Verfasser sei, was es mit dem Schreiben auf sich habe und ob es einen Zusammenhang zu zwei Schreiben gebe, die am Wochenende an eine Gesamtschule in Duisburg gingen, sei nun Gegenstand der andauernden Ermittlungen. Jede Drohung dieser Art begründe den Anfangsverdacht einer Störung des öffentlichen Friedens – und werde als solche konsequent ermittelt und strafrechtlich verfolgt, betonte die Polizei.
18.000 Schüler*innen betroffen
Bereits am Montag waren in der Ruhrgebietsstadt alle Gesamt- und Sekundarschulen wegen zweier rechtsradikaler Drohschreiben vorsichtshalber geschlossen worden (News4teachers berichtete). Für rund 18.000 Schüler*innen fand kein Präsenzunterricht statt. In den Schreiben, die an eine Duisburger Gesamtschule geschickt worden waren, hatten bislang unbekannte Personen Straftaten an diesen Schulen angekündigt.
Der Polizei zufolge war in diesem Fall bereits am vergangenen Freitag, 4. April, bei der Schulleitung der Gesamtschule-Mitte das erste Schreiben mit «bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen» eingegangen. Der unbekannte Absender habe Straftaten für den kommenden Montag in der Bildungseinrichtung angekündigt. Zwei Tage später, am Sonntag, habe dieselbe Schule dann erneut ein Schreiben mit bedrohlichen Inhalten erhalten, die weitere Schulen im Duisburger Stadtgebiet betrafen.
Große Sorgen in der Schulgemeinde
Die Polizei hatte die Ernsthaftigkeit der Androhung in diesen Fällen allerdings in Zweifel gezogen. Sicherheitshalber waren Einsatzkräfte auch zum Wochenstart an den Schulen unterwegs gewesen, um Restrisiken auszuschließen.
Die Schulgemeinschaft zeigte sich trotzdem besorgt: Laut Bezirksschülervertreter Florim Iseini seien bei der Bezirksschülervertretung Dutzende Nachrichten eingegangen, weil man nicht wisse, wie mit der Situation umzugehen sei, sagte er dem WDR. Gerade bei einer Schülerschaft mit Migrationsgeschichte sei die Verunsicherung groß, da es sich um rechtsradikale Drohungen handele. News4teachers / mit Material der dpa