Masern-Verdacht in Schule: Gesundheitsamt rät, eigenen Impfschutz zu überprüfen

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Im oberbayerischen Waldkraiburg hat sich ein Mensch mit den hoch ansteckenden Masern infiziert. Wie das Landratsamt Mühldorf am Inn mitteilte, gilt zudem ein Schüler der Realschule als Kontaktperson. Die Eltern der Schülerinnen und Schüler seien informiert worden. Der Schüler bleibe vorerst zuhause.

Seit dem 1. März 2020 gilt bundesweit eine Masern-Impfpflicht für Kinder und Jugendliche in Bildungseinrichtungen sowie das dort tätige Personal. Foto: Shutterstock

Aufgrund des sogenannten Fachraumprinzips ließen sich die Kontakte des Schülers allerdings nur bedingt ermitteln. Das Gesundheitsamt habe die nötigen und möglichen Maßnahmen ergriffen, dennoch seien weitere Fälle im Landkreis nicht auszuschließen.

Die Behörde rät allen Bürgerinnen und Bürgern, den eigenen Masern-Impfschutz zu überprüfen. Wer bei sich Symptome bemerkt, soll nicht einfach in eine Praxis gehen, sondern erst dort anrufen. Masern beginnen demnach mit unspezifischen Krankheitszeichen wie Fieber, Husten und Schnupfen, einer Entzündung der Augenbindehaut sowie weißlichen, kalkspritzerartigen Flecken an der Mundschleimhaut.

Wenige Tage später bilde sich dann meist der typische Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken. Die Inkubationszeit, also die Dauer nach einem Kontakt bis zur Erkrankung, beträgt in der Regel 10 bis 14 Tage, längstens 21 Tage. Das Gesundheitsamt hat online weitere Infos bereitgestellt.

Ende Mai hatte das Gesundheitsamt Freyung-Grafenau über einen ersten Masernfall an einer Schule berichtet. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelheit (LGL) warnt vor Masern als eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten, nicht nur für Kinder. Die Infektion führe zu einer Immunschwäche, die weitere Erkrankungen wie Lungen- oder Mittelohrentzündungen begünstige.

Fast jeder Kontakt führt ohne Impfschutz zur Ansteckung

Masern werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen übertragen, zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen. Fast jeder Kontakt führt zur Ansteckung, wenn jemand nicht geimpft ist. Sicheren Schutz bietet nur eine doppelte Impfung.

Masern schwächen das Immunsystem. Daher können Bronchitis, Mittelohr- oder Lungenentzündungen die Folge sein, selten auch eine Gehirnentzündung. Daran sterben bis zu 20 Prozent der Betroffenen. Bei fast einem Drittel bleiben schwere Folgeschäden wie geistige Behinderung oder Lähmungen zurück. Eine spezifische antivirale Therapie gegen Masern gibt es nicht. News4teachers / mit Material der dpa

Hier gibt es umfassende Informationen des Robert-Koch-Instituts zu Masern.

Impfpflicht wirkt: Bildungsministerium registriert hohes Masern-Schutzniveau an Schulen

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