
«Wir gehen einfach nicht mehr zur Schule. Punkt!» Auch wenn der Nachwuchs das mal bockig verkündet, müssen sich Eltern etwas einfallen lassen. Denn auch gegen den erklärten Willen der Kinder sind Eltern verpflichtet, den regelmäßigen Schulbesuch durchzusetzen. So sah es ein Gericht und wies die Klage eines Elternpaars zurück, das Tochter und Sohn seit Monaten nicht mehr zur Schule geschickt hatte.
Auf die entsprechende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Bayreuth (Az: B 3 K 24.420) weist jetzt die Arbeitsgemeinschaft Familienrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) hin.
Eltern akzeptierten nach Schweden-Trip Willen der Kinder
Im konkreten Fall kamen die Geschwister zunächst nur unregelmäßig zum Unterricht und seit Juni 2023 gar nicht mehr. Die Familie war in Schweden unterwegs. Nach der Rückkehr erklärten die Eltern, die Kinder seien nicht bereit, wieder am Unterricht teilzunehmen. Als Erziehungsberechtigte würden sie die Entscheidung ihrer Kinder akzeptieren und diese nicht mit Gewalt zum Schulbesuch zwingen.
Darauf bestanden sie auch, als eine Verpflichtung zum Schulbesuch vom Landratsamt Bayreuth erlassen wurde und klagten auch gegen den Bescheid.
Mit ihrer Klage hatten die Eltern allerdings keinen Erfolg. Das Gericht stellte klar, dass sie die Schulpflicht durchsetzen müssen, auch gegen den Willen der Kinder. Sie hätten keine ernsthaften Schritte dazu unternommen, sondern vor allem versucht, das Schulsystem an die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kinder anzupassen. Übliche und gewaltfreie Erziehungsmethoden zur Durchsetzung des Schulbesuchs hätten sie nicht angewandt.
Gericht: Bibliothek oder Erzählwerkstatt keine Alternative zur Schule
Auch alternative Bildungsangebote wie etwa der Besuch von Bibliotheken, Museen und Werkstätten oder die Teilnahme an einer Erzählwerkstatt und einem Englischkurs genügten nicht. Bedenken hinsichtlich der körperlichen oder seelischen Unversehrtheit widersprächen einer Schulpflicht nicht. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass der regelmäßige Schulbesuch die Gesundheit oder das seelische Wohlbefinden von Kindern beeinträchtigen. Konkrete Erkrankungen hätten die Eltern nicht genannt. News4teachers / mit Material der dpa









Schulpflicht hat 2. Richtungen: 1. Die Pflicht der öffentlichen Hand, eine Schule mit allen Inhalten des Begriffes ( Räume, Personal, Inhalte des Unterrichts, Sachmittel,..) in optimaler Form, Ausbildung, Menge und Größe, örtlicher Nähe etc. vorzuhalten.
2. Kinder haben mit Unterstützung und ggf. Durchsetzungspflicht der Erziehungsverpflichteten diese Schulen zu besuchen und eine Ihnen angemessene Bildung anzunehmen und zu erfüllen.
Beide Teile der Schulpflicht sind gleichwertig und bedingen sich gegenseitig.
Unsere Abgeordneten haben die Pflicht, alles mit hoher Priorität und Qualität durchzusetzen.
Schulpflicht wird immer mit Bildung gleichgesetzt, doch das ist ein Trugschluss. Durch Schulpflicht allein ist noch lange keine Bildung garantiert, denn niemand kann zum Lernen gezwungen werden 😉
Sieht man schön an den vielen Schulabbrechern, Analphabeten und Schülern ohne Abschluss.
Und wenn man doch mal was gelernt hat, vergisst man das Meiste ziemlich schnell wieder, weil man es nie wieder braucht.
Schule wie sie jetzt ist, ist einfach nur verschwendete Lebenszeit
Von mir aus können wir die Schulpflicht gerne abschaffen.
Wichtig dabei:
Wer einmal ganz raus geht, kommt auch nie wieder rein.
Das hätte Vorteile: Schon nach ein/zwei Generationen gibt es einerseuts mehr billige Arbeitskräfte, andererseits genügend warnende Beispiele.
Ich verstehe nicht, warum es die Schulpflicht gibt, aber von Seite der Schule keine Pflicht gibt, immer gute Unterrichte zu machen. Bei meinen Kindern war es schon mehrfach, dass zb Mathelehrer monatelang krank war, und die Kinder im Unterricht malten Bilder aus oder kriegten ohne jeglichem System leichte Aufgaben zur Selbstarbeit, keine neuen Themen wurden erklärt. Einige Wochen waren in der Grundschule Lehrer von Mathe & Deutsch krank, und es war reine Aufbewahrung von Kindern. Ich würde für solche Zeiten die Schulpflicht gerne aufheben.
Schule dient aber doch inzwischen mehr der Aufbewahrung. Noch nicht mitbekommen? Während Corona muss das doch spätestens klar geworden sein.
Das wird sich mit dem Lehrermangel verschlimmern. Was wäre Ihre Lösung? Privatlehrer, wer es sich leisten kann? Der Rest seine KInder selbst unterrichten, oder ist für diese Gruppe die unfähige staatliche Schule dann gut genug?
Ich würde vorschlagen, dass Lehrer einen ungefähren Plan für die nächsten 1-2 Wochen hätten, den Ersatzkräfte sich angucken könnten, damit mehr oder weniger weiter unterrichten zu können. Sonst bei langerer Abwesenheit der Lehrer verlieren Kinder oft Lust, in die Schule zu gehen.
Zwei Wochen im voraus = kein Problem, haben wir jetzt schon.
Es sind schlicht keine Lehrer da.
Da kann der Plan auch 100 Jahre in die Zukunft gehen.
“…einen ungefähren Plan für die nächsten 1-2 Wochen hätten,…”
??? Gibt es keine Stoffverteilungspläne mehr? Wir mussten immer zu Beginn des Schulhalbjahres der Schulleitung einen Stoffverteilungsplan für alle Fächer/Klassen in denen wir unterrichteten vorlegen. Diese konnten, bei Bedarf, von Vertretungslehrern eingesehen werden. Da stand z. B. auch, welche Unterrichtsmaterialien verwendet werden sollten.
Erfährt man allerdings als Vertretungslehrer erst am gleichen Tag, dass man vertreten soll, kann man da nicht mehr nachlesen und einen ungefähren Plan für die nächsten 1-2 Wochen hätten, es lohnt wegen 1-2 Stunden meist auch nicht.
Es bringt nur etwas, wenn man einen Lehrer fest als Vertretung für längere Zeit einsetzen kann. Den gibt es meist aber nicht. Und die vielen verschiedenen Vertretungslehrer haben meist auch nicht die Zeit und Kraft, sich wegen einzelner (sie betreffender Stunden) untereinander abzusprechen. Es ist dann eben “Flickschusterei”.
Beispieltime mit Drohne 447:
An unserer Schule (und ähnlich an weiteren in der Region) sind offiziell (!! d.h. in echt ist es viel schlimmer) 84% der Stellen besetzt.
Dies ist so, weil Politiker die Budgets für Personal so festgelegt haben.
Es fallen ohne Ende (auch) Hauptfachstunden aus.
Wen genau wollen Sie jetzt dafür bestrafen – im Falle einer “Pflicht”?
Vorsicht bei wahrheitsgemäßer Antwort, bitte Bademantel bereit legen.
Nein.
1. Auch wenn man sich viele konkrete Inhalte später nicht mehr merkt, hat das Lernen selbst tiefgreifende Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns. In jungen Jahren ist es besonders formbar, und die in der Schule gelegten Grundlagen – etwa logisches Denken, Sprachverständnis und Konzentrationsfähigkeit – wirken ein Leben lang nach. Bildung ist also mehr als nur das Wissen, das man am Ende der Schulzeit abrufen kann.
2. Außerdem vermittelt Schule nicht nur Fachwissen, sondern auch soziale und gesellschaftliche Kompetenzen: Zusammenarbeit, Verantwortung, Umgang mit Vielfalt, Konfliktlösung. Diese Formen von Bildung sind mindestens genauso zentral für das Leben in einer Gemeinschaft.
Soziale Kompetenz lassen sich auch im Sportverein, im Orchester oder ähnlichem erlernen. Überall dort, wo mehrere Menschen zusammen kommen. Dafür braucht es Schule nicht zwingend.
“Schule wie sie jetzt ist, ist einfach nur verschwendete Lebenszeit”
Welche Schulstufe meinen Sie?
Die, in der man Lesen und Schreiben beigebracht bekommt oder sich in den Nebenfächern an neuen Dingen ausprobieren kann, die womöglich über das hinaus gehen, was sonst gemacht wird (Sprichwort: motorische Fähigkeiten)?
Oder über den späteren Teil, wo tatsächlich solche “unnützen” Dinge wie Interpretation gelehrt werden bzw. das Erörtern von teilweise weltfremden Texten, das aber durchaus wieder zu einem besseren Medienverständnis führt – sollte tatsächlich mitgemacht und nicht nur Wikipedia oder KI bemüht werden.
Ist es das Verständnis von komplexen mathematischen Vorgängen, das theoretisch allen Kindern – auch denen, die von den Eltern nicht entsprechend vorbereitet werden würden – die Auswahl aus mehreren Berufen erlaubt?
Somit kann nicht die gesamte Schulzeit verschwendete Lebenszeit sein.
Und ist Schule als Konzept, weil es einige Schulabbrecher gibt (die eine starke Korrelation zur Unterlaufung der Schulpflicht und einem überlasteten Jugendamt haben) gleich als Einheit zu verdammen? Unsere Analphabeten werden mit 0 Deutschkenntnissen in die Klassen gesetzt. Da ist also mehr im Argen als man normalerweise richten kann.
Auch die Aussage, dass niemand zum Lernen gezwungen werden kann, ist inhaltlich falsch. Angst vor Misserfolg und Hoffnung auf Erfolg haben in der Lernforschung ähnlich starke signifikante Auswirkungen.
“Schule wie sie jetzt ist”, ist aber tatsächlich die Aussage, die mich am meisten schmunzeln lassen hat. Bei all unseren Bundesländern: welches ist denn jetzt das Vorzeigebild für “Schule wie sie jetzt ist”?
Fakt bleibt für mich, dass das Gerichtsurteil gut ist – wir hätten sonst einige Kinder (besonders Mädchen), die aus religiösen Gründen sonst nie mehr als einfaches Schreiben und vielleicht etwas Mathematik erlernen würden. Jedes Aufweichen einer Schulpflicht kann weitere Konsequenzen haben für die Gruppen, die, wie bereits gesagt, die Gemeinschaft zur Entwicklung brauchen.
Schnell lernen, schnell schreiben, und schnell wieder vergessen.
Das schnell wieder vergessen ist ja Privatsache. Dann brauch ich mich aber nicht wundern, wenn ich für die nächste Klausur wieder viel mehr Lernzeit habe.
Lerne ich so, dass ich nicht wieder schnell vergesse, kann ich an Gelerntes anknüpfen und hab viel weniger Lernzeit aif lange Sicht!
Die Schulgebäudeanwesenheitspflicht gehört endlich abgeschafft.
Es ist ein Unding, dass in unserer modernen Welt, mit Emanzipation und Homosexuellenrechten, eine große Bevölkerungsgruppe nur aufgrund ihres Alters kein Recht auf Selbstbestimmung haben soll!
Es gibt heute so viele Möglichkeiten sich Dinge anzueignen.
Eine Schule zu besuchen sollte freiwillig sein, vielleicht würden sie dann endlich kinder- und gehirnfreundlich, wenn sie um Zulauf kämpfen müssen
Was hat Schulpflicht mit Emanzipation und Rechten von Homosexuellen zu tun (was eigentlich zur nächsten Frage führt: Was für besonders zu erwähnende Rechte haben eigentlich Homosexuelle?)
Und wie verhindert man, dass Kinder von Eltern aus religiösen Gründen am Schulbesuch gehindert und bewusst dumm gehalten werden, wie es bei Mädchen in Ländern oder Landstrichen mit extremem muslimischen oder christlichen Vorstellungen teilweise der Fall ist?
“Eine Schule zu besuchen sollte freiwillig sein, vielleicht würden sie dann endlich kinder- und gehirnfreundlich, wenn sie um Zulauf kämpfen müssen”.
Wer bezahlt?
Es ist ein Unding, dass in unserer modernen Welt, mit Emanzipation und Homosexuellenrechten, eine große Bevölkerungsgruppe nur aufgrund ihres Alters kein Recht auf Selbstbestimmung haben soll!
Es gibt heute so viele Möglichkeiten sich Dinge anzueignen.
Vielleicht kennen Sie das süße Video mit dem Jungen, der doch nur Bagger fahren will – und gar nicht weiß, warum er unbedingt in die Schule muss. Es geht weniger um das Alter, sondern darum, dass ein Kind/Jungendlicher nicht die Reife hat, um die Konsequenzen seiner Entscheidungen vorherzusehen.
In vielen Ländern der Welt ist es normal, dass schon kleine Kinder im Haushalt mithelfen und auch arbeiten, um den Lebensunterhalt der Familie zu erwirtschaften. Vielfach sind – wenn überhaupt – nur 4 Jahre Grundschule verpflichtend.
Wir “leisten” es uns, Kinder länger in der Schule zu lassen, sie besser auszubilden, damit sie bessere (berufliche) Chancen haben.
Aber vielleicht haben Sie Recht, vielleicht ist das ein Fehler, vielleicht sollte man die Schulpflicht einfach abschaffen. Aber dann sollte man auch die Sozialsysteme so stark wie möglich zurückfahren. Wer es so schafft, bekommt einen guten Job, wer nicht, der muss eben zusehen, wie die Familie ernährt wird. – Halten Sie das für eine gute Alternative?
Homeschooling ist in Deutschland längst überfällig. Diese restriktive Schulpflicht hat Deutschland nur noch mit Nordkorea gemeinsam. Selbst in Schweden gibt es trotz Schulpflicht legale Homeschooler. Studien aus dem Ausland wie den USA und der Schweiz zeigen, dass manche Kinder aus gesundheitlichen Gründen Homeschooling sehr dringend benötigen (zum Beispiel stark hochsensible Kinder), dass auch das schulische Gewaltpotential ein gewichtiger Grund sein kann. Es gibt sehr viele Gründe, die für ein Homeschooling sprechen. In anderen Ländern gibt es staatliche Kontrollen für Homeschooler (siehe Dänemark), ebenso die Möglichkeit, Fernschulen zu buchen. In Kanada zum Beispiel gibt es tolle Angebote für Homeschooler, es gibt auch Verlage, die sich spezialisiert haben. Das individuelle Bildungsbedürfnis ist einfach da. Die Studien zeigen auch, dass diese Kinder keinesfalls im Hintertreffen sind. Für Kinder aus sozial schwächeren Verhältnissen führt Homeschooling zu signifikant besseren Ergebnissen. Wer hätte das gedacht? Auch die Stidierfähigkeit leidet nicht, im Gegenteil. Im Homeschooling ist man oftmals schneller fertig, weil das effektiv ist. Dann hat man genügend Zeit für ein Musikinstrument, Sport, soziale Kontakte. Für Kinder, deren Eltern das unterstützen, ist Homeschooling neben dem Angebot, eine Schule zu besuchen, eine tolle Sache. Homeschooling in den USA boomt. Warum? Weil der Mensch gerne individuell lernt. Warum nicht endlich auch in Deutschland? Das Schulsystem ist marode mit Lehrermangel, kaputten Schulgebäuden, Gewalt in der Schule…. Das deutsche Schulsystem lädt junge Menschen kaum mehr ein. Warum nicht endlich Alternativen ermöglichen?
Mich brauchen Sie nicht überzeugen – schon aus blankem Egoismus sowie der unbändigen Freude an dem Übertritt von memes ins reale Leben bin *ich* total dafür, dass Schulbesuch freiwillig ist.
Wer mal so garkeinen Bock auf Schule hat, darf von mir aus gerne fernbleiben…aber dann bitte für immer, NO TAKSIEBACKSIES, keine Ausnahmen.
Bin ich sofort dafür, wissen ja alle eh immer alles besser als studierte Lehrkräfte. Nur zu, zeigt was ihr könnt.
Ich würde es feiern.