Petition gegen Homosexualität im Unterricht eingereicht

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STUTTGART. In Stuttgart übereichte Initiator Gabriel Stängle dem Petitionsausschuss seine umstritten Petition gegen die Aufwertung des Themas sexuelle Vielfalt in den Bildungsplänen. Zur geplanten Demonstration am Samstag gebe es keine Verbindung.

Der Realschullehrer Gabriel Stängle aus dem Schwarzwald hat seine umstrittene Petition gegen die Aufwertung des Themas sexuelle Vielfalt im Schulunterricht beim Landtag eingereicht. Die Vorsitzende des Petitionsausschusses, Beate Böhlen (Grüne), nahm sein Schreiben entgegen. Mit der Petition fordert Stängle mehr Transparenz bei der geplanten Überarbeitung der Leitprinzipien des neuen grün-roten Bildungsplans. Es brauche eine «verantwortungsvolle Sexualpädagogik» an Baden-Württembergs Schulen, sagte Stängle.

Aktenordner
Mehrere Aktenordner füllen die Unterschriftenlisten zur Petition „Kein Bildungsplan unter der Ideologie des Regenbogens“. Die Zahl der Unterschriften ist allerdings kein Kriterium dafür, ob der Petitionsausschuss ein Anliegen an das Parlament weiterleitet. Foto: nico_duesing / flickr

Stängles Petition «Zukunft – Verantwortung – Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens» war seinen Angaben zufolge zuvor im Internet von 142 700 und handschriftlich von 49 505 Menschen unterzeichnet worden. Darunter sind laut Stängle rund 82 000 Baden-Württemberger.

Ausgedruckt und in Aktenordner geheftet überreichte Stängle die Unterschriftenlisten. Das Kultusministerium hat nun zwei Monate Zeit für eine Stellungnahme. Beides geht dann an den Petitionsausschuss. Dieser kann die Petition an das Parlament weiterleiten. Die Zahl der Unterschriften spielt dabei grundsätzlich keine Rolle, da es kein Quorum gibt. Auch eine einzige Unterschrift hätte ausgereicht.

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Änderungen am Bildungsplan stets verteidigt: «Wenn Ausdrücke wie „schwule Sau“ zu den beliebtesten Schimpfwörtern auf Schulhöfen gehören, dann ist da Handlungsbedarf da.» Deshalb sei es richtig, die Themen Pluralität und Toleranz im Unterricht angemessen zu verankern. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) betonte: Ziel sei nicht die Umerziehung der Kinder. Zwei Petitionen gegen die Stängle-Kampagne kamen bis Donnerstag auf mehr als 135 000 und mehr als 87 000 Unterschriften.

Am Samstag (14.00 Uhr) soll es in Stuttgart zwei Demonstrationen geben – eine pro, eine kontra. Stängles Team betonte am Donnerstag im Internet, es habe «keinerlei Verbindung zur geplanten Demonstration am Samstag». Der Gegendemo schlossen sich am Donnerstag die Grünen an: Man wolle ein «Zeichen setzen – gegen Intoleranz, Ausgrenzung, Homo- und Transphobie», hieß es. Die Landesvorsitzenden Thekla Walker und Oliver Hildenbrand schrieben: «Wir wollen das Feld nicht jenen überlassen, die mit Ängsten und Unwahrheiten arbeiten.» Auch die Interessengemeinschaft CSD Stuttgart will «gemeinsam Flagge zeigen». (dpa)

Zum Bericht: Bürger gehen gegen Homosexualität als Schulthema jetzt auch auf die Straße

zum Bericht: Fast 200.000 Unterstützer für Online-Petition gegen Homosexualität im Unterricht

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