Pädagogische Mitarbeiter an Schulen – GEW: „Löchrigem System droht der komplette Zusammenbruch“

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MAGEDBURG. Seit Jahren verfolge die Landespolitik in Sachsen-Anhalt bei den Pädagogischen Mitarbeitern einen rigorosen Stellenabbau, erklärt die GEW. Dabei seien alte Personalkonzepte längst von der Realität steigender Schülerzahlen und zunehmender Anforderungen überholt worden. Mit den neuerlichen Einschnitten zu Beginn dieses Schuljahres drohe ein Grundpfeiler schulischer Arbeit besonders an Grund- und Förderschulen flächendeckend wegzubrechen, so heißt es in einer Pressemitteilung.

Im Wortlaut: „Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen Lehrkräfte im Unterricht; nur durch ihre Arbeit ist es möglich, auf jedes Kind individuell einzugehen und spezielle Förderangebote vorzuhalten. Sie begleiten Kinder zum Schulsport und zum Schwimmen, übernehmen einen Teil der Aufsicht u.a. auch an Schulbushaltestellen und gestalten Inklusionsprozesse. Immer öfter müssen die Schulen diese Angebote aber streichen, weil ihnen dafür schlicht das Personal fehlt. Die Situation hat sich in den letzten Tagen durch Stellenwechsel und schulformübergreifende Abordnungen nochmal erheblich verschärft. Eva Gerth, amtierende Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, zog heute in Magdeburg eine ernüchternde Bilanz: ‚In den vergangenen Jahren wurde das durch die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Schulen getragene pädagogische Unterstützungssystem kontinuierlich ausgehöhlt. Wenn jetzt einer Einrichtung innerhalb von wenigen Tagen beinahe die Hälfte des dafür vorgesehenen Personals entzogen wird, schlägt das unmittelbar auf die Arbeit der gesamten Schule durch.‘ Ohne Pädagogische Mitarbeiter/innen seien die verlässlichen Öffnungszeiten der Grundschulen nicht zu halten.

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Die Ausstattung der Schulen mit Pädagogischen Mitarbeiter/innen müsse dringend ausgebaut werden, sie sei zu wichtig, um als Verhandlungsmasse im Geschacher zwischen dem Bildungsminister und dem Finanzminister unterzugehen. Geradezu absurd sei es, dass sich die Landesverwaltung offenbar immer noch am gescheiterten Bullerjahnschen Personalentwicklungskonzept orientiere.

 

‚Als erster Schritt sind sofort die 60 Kolleginnen und Kollegen zu ersetzen, die jetzt als Lehrkräfte an die Grundschulen gewechselt sind, um dort die katastrophale Unterrichtsversorgung wenigstens etwas zu mildern. Dies wäre auch endlich ein positives Signal an alle, die täglich engagierte Bildungsarbeit leisten.‘ Dem müssten dann auch schnell verlässliche Planungen für einen weiteren dauerhaften Aufwuchs folgen.“

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