Vorwurf: Ein Drittel der bayerischen Schülerzeitungen werden zensiert

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MÜNCHEN. Spannungen zwischen dem Kultusministerium und der Jungen Presse Bayern (JPB): Das Ministerium wies jetzt eine neue Studie des Jugendmedienverbandes zurück, wonach mehr als ein Drittel der bayerischen Schülerzeitungen zensiert werde. «Hinweise des Schulleiters bedeuten nicht automatisch Zensur. Sie dienen in vielen Fällen der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wie Datenschutz, aber auch der Wahrung der Personenrechte und so weiter, auch wenn dies gegebenenfalls bei manchen Schülern als Zensur gedeutet werden könnte», hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.

Die Junge Presse Bayern hatte am Wochenende eine empirische Untersuchung veröffentlicht, für die 220 Schülerzeitungsredakteure von Gymnasien und Realschulen befragt wurden. Und von den befragten Jungredakteuren gaben 37,1 Prozent an, dass ihre Schulleitung in den vergangenen Jahren schon einmal Artikel zensiert oder gestrichen habe, bevor die Schülerzeitung gedruckt wurde. «Die Ergebnisse belegen die Beobachtungen der Jungen Presse Bayern: Zensur findet immer noch statt», klagte das JPB-Vorstandsmitglied Roman Kindl.

Der Verband forderte eine Konkretisierung der bestehenden gesetzlichen Regelungen. So müsse der Passus, wonach Schulleiter gegen Texte «Einwendungen erheben» dürfen, überarbeitet werden. dpa

(30.4.2012)

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