Mecklenburg-Vorpommern: Datenschutz soll in den Lehrplan

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SCHWERIN. Kinder und Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern sollen den richtigen Umgang mit ihren persönlichen Daten im Internet zukünftig in der Schule lernen. 

Zwei Schüler pro Klasse sollen zu sogenannten Medienscouts ausgebildet werden, um ihre Altersgenossen aufklären und Antworten geben zu können, sagte der Landesdatenschutzbeauftragte Reinhard Dankert (SPD). „Jugendliche hören nun mal am ehesten auf Altersgenossen.“ Für die angehenden Medienscouts seien Wochenendlehrgänge geplant. Die Schulen sollen angeschrieben und so für das Projekt gewonnen werden.

Auch Schulsozialarbeiter und in einem zweiten Schritt Lehrer sollen fortgebildet werden. Das Thema Datenschutz soll in die Lehrpläne aufgenommen werden. „Nicht alles, was möglich ist, sollte man im Internet tun und preisgeben“, sagte Dankert. Das müssten die Kinder lernen. Für das Programm, das im kommenden Schuljahr starten soll, stünden bis 2016 rund 125 000 Euro bereit.

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Pate habe ein ähnliches Programm in Rheinland-Pfalz gestanden, das dort sehr erfolgreich laufe, sagte Dankert weiter. Im Fokus stünden Schüler ab Klasse fünf. Das Programm soll bei einer Tagung der Datenschutzbeauftragten der Länder am Dienstag in Schwerin vorgestellt werden.

Einer Umfrage des Landesdatenschutzbeauftragten zufolge haben drei Viertel aller 8- bis 21-Jährigen im Nordosten ein Profil in sozialen Netzwerken im Internet. Knapp die Hälfte der Jungs und ein Drittel der Mädchen, die dort unterwegs sind, hatten die Geschäftsbedingungen, die Datenschutzbestimmungen oder den Verhaltenskodex vorher nicht gelesen. Das Büro des Landesdatenschutzbeauftragten hatte die Online-Studie von September 2010 bis April 2011 durchgeführt. Knapp 1400 Kinder und Jugendliche hatten sich beteiligt. dpa

(20.05.2012)

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