GEW gegen Kopfnoten, aber für kontinuierliche Rückmeldung

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STUTTGART. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kann den Ruf aus der Wirtschaft nach dem Wiedereinführen von «Kopfnoten» in Schulzeugnissen nicht nachvollziehen.

«Wir glauben nicht, dass Kopfnoten den Menschen abbilden können», sagte Matthias Schneider, Sprecher der baden-württembergischen GEW, in Stuttgart. Denn sie zeigten lediglich das Verhalten im Unterricht, wie ein Schüler etwa aber in den Pausen mit seinen Mitschülern umgehe, sei nicht erfasst. Nach Auffassung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages würden es Informationen zu Sozialkompetenzen – wie Betragen, Fleiß und Ordnung – den Betrieben erleichtern, auch Jugendlichen mit schlechten Schulnoten eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben.

Die GEW sieht Noten insgesamt kritisch. Schneider: «Das Entscheidende ist, dass weniger Noten verteilt werden und mehr Zeit für die individuelle Rückmeldung des Lehrers an den Schüler bleibt.» Auf diese Weise ließen sich Defizite im Laufe des Schuljahres ausbügeln und die Schüler leichter motivieren. Schneider erinnerte daran, dass die Schulen in Finnland bis zur achten Klasse ohne Noten auskämen und bei der PISA-Schulleistungsstudie stets auf einem Spitzenplatz landeten. dpa

(9.5.2012)

Zum Bericht: Wirtschaft will wieder „Kopfnoten“ auf Zeugnissen

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