KIEL. „Der vorgelegte Gesetzentwurf bietet weitgehend gute Lösungen für die Lehrerbildung in Schleswig-Holstein“, sagte Astrid Henke, stellvertretende Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW zu dem von Bildungsministerin Professorin Dr. Waltraud „Wara“ Wende vorgestellten Gesetzentwurf für ein Lehrerbildungsgesetz. Die einheitliche Studiendauer von zehn Semestern für alle Lehramtsstudiengänge, die Stärkung des Praxisbezugs und die Einführung eines gemeinsamen Lehramtes für Gemeinschaftsschulen und Gymnasien seien Meilensteine für die Lehrerausbildung in Schleswig-Holstein. Gute Fachlichkeit müsse mit guter Pädagogik und Didaktik einhergehen.
Dem Gesetzentwurf fehlt aus Sicht der GEW allerdings eine eindeutige Aussage zur künftigen Besoldung der Lehrer. „Da drückt sich die Landesregierung vor einem klaren Bekenntnis. „A 13 für alle!“ muss spätestens jetzt die logische Konsequenz lauten“, bemängelte Astrid Henke. Eine gewisse Skepsis herrschte bei ihr auch in Hinblick auf die Rahmenbedingungen für Universitäten, Schulen und Studierende bei der Umsetzung des Gesetzes. Sie habe nicht den Eindruck, als ob die Finanzierung mit den Anforderungen einhergehe.
Ein besonderer Dorn im Auge ist der stellvertretenden GEW-Landesvorsitzenden die Finanzierung des Praxissemesters. In der Gesetzesvorlage heiße es dazu lediglich: „Die Landesregierung prüft, ob und in welcher Weise die Studierenden bei den Fahrtkosten entlastet werden.“
Dazu Astrid Henke: „Das reicht nicht. Wer ein verbindliches Praxissemester einführt, darf bei den Fahrtkosten nicht nur prüfen, sondern muss Fahrtkosten erstatten, und zwar auf der Basis des Bundesreisekostengesetzes!“ Für viele Studierende sei die Einführung des Praxissemesters mit erheblichen Mehrkosten verbunden, sei es für Fahrten vom Studienort zur Schule oder durch die Anmietung eines Zimmers in Schulnähe. Schließlich könnten nicht alle Studierenden ihr Praxissemester in der Nähe von Flensburg oder Kiel machen. Nicht vergessen werden dürfe außerdem, dass viele Studierende konkrete Einkommenseinbußen hätten, weil sie während des Praxissemesters kaum noch ihrem Nebenjob nachgehen könnten, mit dem sie ihr Studium finanzierten.
A 13 für alle? Bester Aprilscherz ever
Ich glaube vorerst auch noch nicht an A 13 für alle. Aber typisch GEW: Mit dieser Geldforderung macht sie sich wieder beliebt, so dass viele vergessen, welch gleichmacherische, sozialistische Ziele sie im Bildungswesen incl. Lehrerausbildung verfolgt.
Die Landesregierung in Schleswig-Holstein aus SPD, Grünen und SSW kommt ihren Vorstellungen sehr entgegen. Es gilt darum, die Legislaturperiode zu nutzen und unumkehrbare Fakten zu schaffen.
Wer das Studium vereinheitlicht und damit vereinfacht, muss damit rechnen, dass am Ende alle “nur” A11 bekommen.
An den Grund- und Hauptschule hatte man bisher sowieso nie Fachleute im Sinne eines fundierten Fachwissens einzelner Fächer. Nun soll Fachwissen auch am Gymnasium abgeschafft werden.
Das Fachwissen an den Gymnasien zunächst auszudünnen, um es dann ganz abzuschaffen, gehört m. E. zu dem Plan, letztlich auch die Gymnasien zugunsten der Gemeinschafts- bzw. Einheitsschulen aufzulösen. Dies erfordert eine parallele Salamitaktik in der Lehrerausbildung!