EISENACH. Wegen der Naphthalin-Belastung in einer Schule in Eisenach ermittelt jetzt auch die Kriminalpolizei. Es seien mehrere Strafanzeigen von Eltern wegen fahrlässiger Körperverletzung eingegangen, sagte eine Sprecherin der Polizei in Gotha. Die «Thüringer Allgemeine» hatte darüber berichtet.
Die Anzeigen richten sich gegen unbekannt. In mehreren Räumen der Schulen waren gesundheitsschädliche Naphthalin-Dämpfe ausgetreten, die offenbar aus einer alten Teerschicht im Boden stammen. Die Stadt als Schulträger hatte deswegen die Unterrichtszeiten an der erst vor drei Jahren sanierten Schule verkürzt. In den Herbstferien soll die Schule in zwei Ausweichquartiere umziehen.
Die Ermittlungen befänden sich noch im Anfangsstadium und könnten langwierig sein, sagte die Polizeisprecherin: «Wir prüfen die Verantwortlichkeiten für die Bauarbeiten.» Mit Dämpfen der Substanz kämpft auch eine Regelschule in Roßleben (Kyffhäuserkreis). Dort verteilten Elternvertreter nach Angaben der Schulleitung am Mittwoch symbolisch Mundschutzmasken. Der Unterricht laufe aber normal. Das aus Steinkohlenteer gewonnene Naphthalin kann beim Einatmen Augen und Atemwege reizen sowie Kopfschmerzen hervorrufen. dpa
Zum Bericht: Schule nach Sanierung mit Naphthalin belastet. Jetzt gibt’s mehr Pausen