„Es gibt kein vererbbares Dauerabonnement auf Demokratie“, sagt Ministerpräsident Weil – und eröffnet neue Landeszentrale für politische Bildung

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HANNOVER. Die neue Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung will sich vor allem an junge Menschen wenden. Statt Bücher zu verteilen und Vorträge zu halten, sollen die Mitarbeiter Bildungsprojekte besser vernetzen und Medienkompetenz vermitteln.

Eröffnete die neue Landeszentrale für politische Bildung: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Foto Karsten Mosebach, Gymnasium-Melle (Foto-AG) / Wikimedia Commons (CC-BY-SA-3.0)
Eröffnete die neue Landeszentrale für politische Bildung: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Foto Karsten Mosebach, Gymnasium-Melle (Foto-AG) / Wikimedia Commons (CC-BY-SA-3.0)

Die neu eröffnete Landeszentrale für politische Bildung in Hannover soll für Demokratie werben und dabei vor allem junge Menschen ansprechen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) betonte, dass dazu immer wieder neue Anstrengungen nötig seien. «Es gibt kein vererbbares Dauerabonnement auf Demokratie», sagte Weil am Mittwoch bei der Eröffnung der Landeszentrale.

Die Direktorin der Landeszentrale, Ulrika Engler, bezeichnete die Einrichtung als zentrale Schnittstelle eines Netzwerks für politische Bildung. Der Slogan «Demokratie beginnt mit Dir» drücke das Ziel aus, jung, modern, unkompliziert und offen vor allem junge Menschen zu erreichen, sagte Engler.

Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić (Grüne) sieht die Landeszentrale als Anlaufstelle für Akteure der politischen Bildungsarbeit, wie Verbände, Schulen oder Kirchen. Es gehe darum, Rechtspopulismus und Radikalismus zu bekämpfen. Daneben seien wichtige Aufgaben, Medienkompetenz zu vermitteln und Angebote zum Einmischen und Mitmachen zu entwickeln.

Auch die CDU hält die Landeszentrale für einen wichtigen, von der Regierung unabhängigen Impulsgeber. «Ihre Aufgabe ist es, in allen Altersgruppen, nicht nur bei Schülern, Verständnis für Politik zu wecken und zum Mitmachen anzuregen», sagte die Landtagsabgeordnete Karin Bertholdes-Sandrock.

Björn Bertram vom Landesjugendring Niedersachsen erwartet von der Landeszentrale, dass sie bestehenden Angeboten keine Konkurrenz macht, sondern Projekte verzahnt. «Junge Menschen sollen dazu ermutigt werden, sich selbst für ihre Interessen einzusetzen.» Seit 2004 hatte Niedersachsen keine Landeszentrale für politische Bildung mehr – als einziges Bundesland. Der Landtag hatte im April 2016 einstimmig die Wiedereinrichtung beschlossen. dpa

Hier geht’s zur Seite der neuen Landeszentrale.

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