DÜSSELDORF. An den Schulen in Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Schuljahr 5,1 Prozent des Unterrichts ausgefallen. Ersatzlos gestrichen wurden 3,8 Prozent der Stunden, teilte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag mit. 1,3 Prozentpunkte des Ausfalls wurden mit eigenverantwortlichem Arbeiten kompensiert. Damit lag der Unterrichtsausfall im Schuljahr 2017/18 offiziell höher als 2015/16, als er mit einer Stichprobenmessung auf 3 Prozent geschätzt wurde.

Für die Messung des Unterrichtsausfalls 2017/18 wurde noch eine neue und statistisch etwas genauere Methode der rot-grünen Vorgängerregierung angewendet. Alle 4600 öffentlichen Schulen mussten dabei einmal rückblickend über einen Zeitraum von zehn Unterrichtstagen Daten melden. Die Ergebnisse dieses Verfahrens ließen aber keine Aussagen zum Unterrichtsausfall an einzelnen Schulen im gesamten Schuljahr zu.
Die schwarz-gelbe Landesregierung erfasst den tatsächlichen Unterrichtsausfall jetzt noch genauer. Seit diesem Schuljahr müssen alle Schulen die ausgefallenen Stunden kontinuierlich digital dokumentieren. Dafür haben sie eine spezielle Software bekommen. Melden müssen die Schulen nicht nur den ersatzlosen Ausfall, sondern etwa auch Vertretungsstunden, Exkursionen, Projekttage und eigenverantwortliches Arbeiten.
Außerdem sollen alle Schulen einmal im Jahr zwei Wochen detailliert die Ausfallgründe und Maßnahmen erfassen. Erste Daten will das Ministerium im Laufe dieses Schuljahres zur Verfügung stellen. dpa