Lehrermangel: Elternbeirat verteidigt Kultusministerin Eisenmann

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STUTTGART. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) ist nach Auffassung des Landeselternbeirats unschuldig am Lehrermangel im Südwesten und macht unter den gegebenen Umständen einen guten Job. «Das muss man Frau Eisenmann auch zugutehalten. Diese Fehler, mit denen wir kämpfen, die hat sie nicht zu verantworten», sagte der Vorsitzende des Landeselternbeirats, Carsten Rees, am Dienstag in Stuttgart. «Aber sie hat sich wirklich im Rahmen des Mangels, den sie zu verwalten hat, sehr viel Mühe gegeben.»

Nimmt Geld für den Ganztag in die Hand: Baden-Württembergs Kultusministerin Eisenmann. Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg
Bekommt Unterstützung: Kultusministerin Eisenmann. Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg

Die Entwicklung des Lehrermangels hat Rees zufolge vor mindestens 15 Jahren angefangen. Seitdem hätten sich Landesregierungen zu sehr auf Prognosen des Statistischen Landesamts verlassen, die einen Rückgang der Schülerzahlen prognostizierten, «obwohl sehr, sehr viele gesagt haben, die stimmen vorne und hinten nicht», kritisierte Rees.

Grundschullehrer sollen genauso bezahlt werden wie andere Lehrer auch

Zurücklehnen darf sich die Kultusministerin seiner Ansicht nach dennoch nicht. Sie müsse zum Beispiel die Attraktivität des Grundschullehrerberufs stärken, forderte Rees. Sie müsse sich dafür einsetzen, dass Grundschullehrer genauso bezahlt werden wie alle anderen Lehrer auch. Außerdem müssten sich Landesregierung und Kommunen darum kümmern, dass Lehrer stärker durch andere Berufsgruppen entlastet werden, etwa durch Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter oder Therapeuten für Leistungsschwächen und ADHS. «Im Nicht-Lehrerbereich können wir nachlegen, denn im Moment ist es so, dass in vielen Bereichen die Lehrer auch herangezogen werden für Aufgaben, die andere übernehmen könnten – das ist völliger Blödsinn.» dpa

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