Wie stark beeinflussen Energy-Drinks das Verhalten von Schülern? Studie: In der Sek I putscht sich schon jeder 5. mit den Koffein-Bomben auf

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HAMBURG. Fast jedes fünfte Schulkind nimmt nach einer Untersuchung der Krankenkasse DAK regelmäßig Energy-Drinks zu sich. Daraus resultierten negativen Folgen für die Gesundheit: Bei den Mädchen und Jungen der fünften bis zehnten Klassen, die Energy-Drinks konsumieren, seien Übergewicht, Schlafstörungen und Hyperaktivität besonders häufig. Nach den DAK-Untersuchungen, trinken 19 Prozent der Mädchen und Jungen in den genannten Jahrgangsstufen mindestens einmal im Monat Energy-Drinks. Sechs Prozent tun das wöchentlich, drei Prozent täglich.

Die Werbung für Energy-Drinks verspricht Superkräfte – die Realität sieht anders aus. Illustration: Shutterstock

Die DAK hat die nach ihren Angaben repräsentative Studie mit dem Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in 13 Bundesländern gemacht. Rund 14.000 Mädchen und Jungen aus mehr als 900 Schulklassen wurden demnach befragt.

Schüler berichten von Schlafstörungen

Von den täglichen Energy-Drink-Konsumenten sind den Angaben zufolge zwei Drittel männlich. «Gerade für Heranwachsende sind aufputschende Softdrinks bedenklich», sagte der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm. «Sie enthalten viel Koffein, sind extrem gesüßt und stecken voller synthetischer Zusatzstoffe.»

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Die Energy-Drinks verliehen keinen Powerschub, sondern könnten zu massiven Gesundheitsproblemen führen. «Wir sehen insbesondere bei Schlafproblemen, Übergewicht und Hyperaktivität einen Zusammenhang», sagte IFT-Studienleiter Reiner Hanewinkel. Dieser zeige sich schon, wenn Kinder und Jugendliche etwa einmal im Monat regelmäßig einen Energydrink zu sich nehmen – und werde extrem deutlich bei vieltrinkenden Jugendlichen.

So berichteten fast zwei Drittel (63 Prozent) der Jungen und Mädchen mit täglichem Konsum von Problemen beim Ein- oder Durchschlafen. In der Gruppe derjenigen, die nie oder nur selten Energydrinks trinken, seien Schlafstörungen deutlich seltener (41 Prozent). Die DAK forderte, Energy-Drinks besser zu kennzeichnen. Bisher müssten die Hersteller über konkrete Gesundheitsrisiken nicht informieren.

Schule verbietet Energy-Drinks – und zeigt Alternativen auf

Verbraucherschützer und Ärzte warnen schon länger vor den gesundheitlichen Folgen der flüssigen Wachmacher. Energy-Drinks stehen im Verdacht, Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle und Nierenversagen zu verursachen, warnt die Verbraucherorganisation Foodwatch. Unerwünschte Nebenwirkungen stellten auch die Lehrer an der Schweizer Privatschule “Lernstudio” in Winterthur fest. „Wir sehen, wie zittrig, kribbelig und unkonzentriert der Konsum von Energydrinks die Schüler macht, und wollen etwas dagegen unternehmen“, erklärte die Schulleiterin gegenüber der Schweizer Zeitung „Der Landbote“. Energy-Drinks sind mittlerweile an ihrer Schule verboten. Um den Schülern Alternativen zu zeigen, findet stattdessen nun regelmäßig ein Smoothie-Workshop statt. News4teachers / mit Material der dpa

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