KIEL. Statt in den Herbsturlaub zu fahren, sollten nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) Eltern das Geld besser für Laptops oder Tablets für ihre Schulkinder ausgeben. «Statt Ferien im Ausland also jetzt im Herbst lieber in digitale Endgeräte der Kinder investieren», sagte Prien der «Bild»-Zeitung.
Wer es sich finanziell nicht leisten könne, seine Kinder mit digitalen Endgeräten für die Schule auszustatten, der bekomme Unterstützung. Dafür stehe ein Sofortprogramm in Höhe von 19 Millionen Euro zur Leihgeräte-Anschaffung zur Verfügung. «Aber für alle anderen gilt: Nicht nur nach dem Staat rufen, sondern selbst in die Bildung der Kinder investieren.»
Mit ihrem Aufruf an die Eltern hofft die Ministerin auch zur Corona-Eindämmung beizutragen. «Damit helfen Sie auch, die Ausbreitung des Coronavirus zu bekämpfen. Wenn wir wollen, dass die Schulen auch nach den Ferien geöffnet bleiben, dann heißt es: zu Hause bleiben.» Die Herbstferien in Schleswig-Holstein dauern vom 5. bis 16. Oktober. dpa
Corona-Verdacht: Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Prien in Quarantäne
Ja, ich verzichte freiwillig, wenn stattdessen für mehr Arbeitsschutz gesorgt wird.
Ich auch!!!
Einfach mal die Prioritäten überdenken.
Im Gespräch mit meinen Schülern kam heraus, dass fast jedes Kind (Kinder aus sozial schwächeren Familien eingeschlossen) Zugang zu einer Spielekonsole hat. Mit den Spielen zusammengenommen kosten die mehrere hundert Euro. Es lassen sich auf einer Konsole aber ausschließlich Spiele spielen. Zugang zu einem Tablet oder Laptop, auf dem auch schulische Inhalte vermittelt werden könnten, haben hingegen nicht alle.
Warum war Frau Prien denn in Südtirol? Dienstreise oder Urlaubsreise? Ich hoffe mal, es war eine dringende dienstliche Reise, denn sonst ist sie mit ihrem Ratschlag an die Eltern, nicht in einen Auslandsurlaub zu fahren, recht unglaubwürdig.
Was für eine Kampfansage an die Mittelschicht, die tatsächlich bei größeren Investitionen abwägen muss – die untere Einkommensschicht beginnt Leihgeräte, die obere Einkommensschicht fragt sich eher, welche Marke das 700€-Tablet haben soll. Und die anderen Fragen sich, wie sie 300 oder 400 Euro aufbringen sollen, ohne zu stark auf andere Dinge zu verzichten. Und dann kommt so eine Ansage. Und bei den Parteien fragen sich die Stategen, warum die ganzen Wähler weglaufen.