Philologen fordern Schuljahresbeginn ohne Druck – um Ängste abzubauen

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HANNOVER. Der niedersächsische Philologenverband (PHVN) fordert angesichts der Corona-Pandemie für das neue Schuljahr eine flexible Einführungswoche mit reduziertem Stundenplan gefordert. Die soll unter anderem dazu genutzt werden, dass die verschiedenen schulischen Gremien wie der Eltern- und Schülerrat über Unterrichtszenarien informiert und in die weitere Planung einbezogen werden. Auch sollen Lehrkräfte Gelegenheit haben, mit ihren Schülern ohne Druck zu sprechen, um Ängste abzubauen. «Die Kommunikation unter allen Beteiligten muss nach den Ferien deutlich besser laufen als das seit Beginn der Krise geschehen ist», sagte der PHVN-Vorsitzende Horst Audritz.

Zeit für Zuwendung – fordern die Philologen. Foto: Shutterstock

„Unterricht muss ohne Beschränkung auf ein absolut notwendiges Minimum möglich sein, und dafür müssen während der Sommerferien alle notwendigen Weichen gestellt werden“, erklärt Horst Audritz, Vorsitzender des Verbandes. „Unsere Forderung ist daher, den Schulstart mit einer flexiblen Einführungswoche mit reduziertem Stundenplan zu beginnen und diese zur konkreten Planung möglicher neuer Pandemieeinschränkungen zu nutzen“, so Audritz. Die Klassenlehrerinnen und -lehrer und die Tutorinnen und Tutoren sollten so die Gelegenheit bekommen in ihren Gruppen über mögliche Unterrichtsszenarien aufzuklären und Ängste vor Nachteilen abzubauen. „Die Kommunikation unter allen Beteiligten muss nach den Ferien deutlich besser laufen als das seit Beginn der Krise geschehen ist“, appelliert Audritz.

„Wir werden das Virus nicht ausrotten können, sondern werden langfristig mit der gesundheitlichen Bedrohung leben müssen“

Der letzte Schultag vor den großen Ferien in Niedersachsen ist kommende Woche (21.7.), Schulstart dann wieder Anfang September. Ziel sei es, den Unterricht nach den Sommerferien ab 2. September auch unter Pandemiebedingungen sicher und reibungslos zu gestalten. Dafür notwendig ist aus Sicht der Lehrervertretung auch eine technische Nachrüstung an den Schulen mit Lüftungsanlagen. „Land und Schulträger sind hier in der Pflicht vor dem Aufkommen einer vierten Welle zu handeln. Wir werden das Virus nicht ausrotten können, sondern werden langfristig mit der gesundheitlichen Bedrohung leben müssen“, betont der Vorsitzende des Philologenverbandes. Umso wichtiger sei es, vorbeugende Strategien für die Eindämmung des Virus zu entwickeln, um soziales Miteinander wieder gestalten zu können.

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Es habe sich gezeigt, dass die Lüftungssituation entscheidend für die Eindämmung des Virus sei. „Nur gelegentlich die Fenster zu öffnen, reicht nicht aus. Wir unterstützen daher die Pläne, die Klassenräume mit fest installierten oder mobilen Lüftungsanlagen bzw. Luftreinigungsanlagen auszustatten und fordern unbürokratische Hilfen bei der Finanzierung“, so Audritz. Fehlende finanzielle Mittel dürften nicht erneut dazu führen, dass Schulen je nach Kassenlage geschlossen blieben. Hierzu zähle auch die oftmals desolate Ausstattung im Sanitärbereich. Hintergrund: Die Bundesregierung hat gestern ein 200-Millionen-Euro-Programm zur Förderung von mobilen Luftreinigern beschlossen, wie News4teachers berichtet. Einzubauende Lüftungsanlagen werden ebenfalls gefördert.

Unumgänglich bleibe es, so meinen die Philologen, die Teststrategie beizubehalten, um frühzeitig Infektionen zu entdecken und schnell zu reagieren. „Der zweimalige Selbsttest pro Woche reicht dazu aber nicht aus. Wir fordern daher ergänzend Gruppentests und PCR-Tests, die von geschultem Personal durchgeführt werden“, erklärt Audritz. Sobald sichere Empfehlungen für das Impfen von Kindern und Jugendlichen vorlägen, müsse schnell flächendeckend ein Angebot gemacht werden. News4teachers / mit Material der dpa

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NetterMisanthrop
2 Jahre zuvor

Firlefanz! Braucht doch keiner, sowas. Taschentücher und gud isch.

Lüften, Lüften, nochmals Lüften – gut, wer das im Herzen trägt. Tonne, unser großer Lüfter, lüftet selber unentwegt.