Seit nunmehr zehn Jahren baut Land (Rheinland-Pfalz) an neuer Schulverwaltungssoftware herum

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MAINZ. Seit nunmehr zehn Jahren entwickelt das Land Rheinland-Pfalz an seinem neuen Schulverwaltungsprogramm herum – fertig ist es offenbar immer noch nicht: Nach Problemen mit der neuen Software haben die 1.624 Schulen in Rheinland-Pfalz die Erfassung ihrer statistischen Daten weitgehend abgeschlossen. «Wir haben deutliche Fortschritte bei der Einführung des neuen Programms erzielt», teilte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) mit.

„Ehrgeiziges und umfangreiches Projekt“: die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Foto: Georg Banek / Bildungsministerium Rheinland-Pfalz

Nach Kritik an dem neu eingeführten Programm zur Schulverwaltung hatte das Ministerium im Oktober die Frist für die Abgabe der Daten bis zum 6. Dezember verlängert. Bis dahin hätten fast alle Schulen ihre Daten erfolgreich in die zentrale Datenbank hochgeladen, sagte Hubig. In ganz wenigen begründeten Fällen erfolge dies jetzt etwas später. Jetzt meldet die Bildungsministerin Vollzug: «Die Dateneingabe durch die Schulen ist jetzt, kurz vor den Weihnachtsferien, so gut wie abgeschlossen.»

„Edoo.sys RLP wird in den kommenden Jahren stetig weiterentwickelt – auch mit Blick auf den Benutzerkomfort“

Der Prozess der Einführung eines landeseinheitlichen Schulverwaltungsprogramms begann bereits 2011. Hubig sprach von einem «ehrgeizigen und umfangreichen Projekt». Zu den Funktionen des Schulverwaltungsprogramms edoo.sys RLP gehören die Verwaltung der Schüler- und Lehrerdaten, eine Online-Noteneingabe und rechtssichere Vorlagen für die Erstellung von Zeugnissen.

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Bei allem Aufwand für die Einrichtung der Software werde das Programm in den kommenden Jahren zu großen Arbeitserleichterungen führen, versprach Hubig. Edoo.sys RLP werde in den kommenden Jahren stetig weiterentwickelt – auch mit Blick auf den Benutzerkomfort. Unterstützt würden dann auch die neu eingeführten digitalen Abiturzeugnisse.

Die Aussage zum „Benutzerkomforts“ dürfte Schulleitungen alamieren: Offenbar stand die Bedienbarkeit der Software bislang nicht im Fokus der Entwicklimg. News4teachers / mit Material der dpa

Hinter den Zusammenbrüchen der Schulplattformen steckt ein Systemfehler: Ministerien als IT-Entwickler? Das kann nur scheitern

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7 Kommentare
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Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Nicht nur bei digitaler Stopfware bietet eine transparente Kommunikationskultur weitausholende Handlungssicherheit. Vgl. Kommentar-Studie unter https://www.news4teachers.de/2021/12/zur-ueberbrueckung-berlins-schulen-bekommen-noch-einmal-gut-3500-w-lan-router/

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Vielen Dank, Ihre Freischaltung wartet auf Kommentar.

Elly
2 Jahre zuvor

…ich sag nur eKool und Estland, und die benutzen das bereits seit 1999, mal googeln…

Schattenläufer
2 Jahre zuvor

Dauer eben, bis die Informatik AG der Gesamtschule Pirmasens so was gestemmt hat.

Lera
2 Jahre zuvor

Gruß geht raus an die IT-Experten, die große Stücke auf selbst gebastelte Software halten – wegen Datenschutz.
Hier stimmt der Datenschutz auf jeden Fall, denn datensparsamer als eine unfertige und nichtgenutzte Software geht es nicht.
Operation gelangen – Patient (=Bildung) tot.

Malte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lera

So geht Nachhaltigkeit 2.0 🙂

alter Pauker
2 Jahre zuvor

Ach, wir in BW sind d total cool und haben da schon ausreichend Erfahrung. Unsere Kultusministerin hat mit der Entwicklung einer Plattform Millionen in den Sand gesetzt… bezahlt hat wie immer der Steuerzahler. Sanktionen: natürlich keine.
Hat das nicht für Hubig und Co. regelrechten Vorbildcharakter?
(Welches Wettbüro nimmt dazu Wetten an?)