Grüne fordern mehr Corona-Schutz in Schulen: PCR-Tests und Luftfilter „mindestens“

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Kinder und Jugendliche müssen auch mit Blick auf mögliche weitere Corona-Wellen nach Ansicht der Grünen im niedersächsischen Landtag besser vor Infektionen geschützt werden. Viele Eltern und Kinder seien angesichts der hohen Fallzahlen besorgt und hätten Angst davor, in Quarantäne zu müssen, sagte der Grünen-Abgeordnete Volker Bajus am Dienstag. «Der Druck in den Familien, der Druck auf die Kinder ist sehr hoch.»

Einzelne Kommunen – hier eine Schule in der bayerischen Gemeinde Neubiberg – haben ihre Schulen mit Luftfiltern ausgestattet. Foto: Shutterstock / Alexandra Goertz

Luft nach oben gebe es im Schulbereich insbesondere bei der Ausstattung mit Luftfiltern, bei versetzten Schulanfangszeiten und den Kapazitäten für PCR-Pooltests. «Das wäre das Mindeste, was man für den Herbst vorbereiten muss», sagte Bajus. Er kritisierte außerdem die Mitte Februar eingeführte Testpflicht an Kitas als zu spät. Darüber hinaus stelle das Land keine kindgerechten Lollitests bereit. Auch psychosoziale Angebote für Kinder kämen trotz der hohen Belastungen in der Pandemie zu kurz, sagte Bajus.

Das Kultusministerium wies die Kritik zurück. «In keinem Land wird mehr getestet als in Niedersachsen. Mit den täglichen Schultestungen und den dreimaligen Tests für jedes Kindergartenkind pro Woche setzten wir bundesweit die höchsten Standards. Die Kita-Träger können bereits jetzt Lollitests zusätzlich beschaffen, das Land übernimmt die Kosten dafür», sagte ein Ministeriumssprecher.

Derzeit seien 2700 mobile Luftreinigungsgeräte für Schulen in der Beschaffung aus einem Landesprogramm. Aus einem entsprechenden Bundesprogramm fließen demnach mehr Gelder nach Niedersachsen als es die Verteilung normalerweise vorsehen würde.

Zu den geforderten PRC-Pooltests sagte der Sprecher, dass die Omikron-Welle die Schwäche der PCR-Tests aufzeige. «Die Kinder gehen infiziert in die Schule, testen dort, verbringen den Schultag mit ihren Klassenkameraden, verteilen das Virus weiter und erhalten erst am Folgetag eine Rückmeldung, dass in der Klasse eine oder mehrere Infektionen vorliegen.» Dieses Verfahren derzeit einzufordern, sei von Unkenntnis gezeichnet oder schlicht verantwortungslos. News4teachers / mit Material der dpa

Was passiert nach Omikron? Bleiben Kitas und Schulen weiter ungeschützt, droht ihnen der nächste Corona-Winter

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Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

Kenntnisreicher und verantwortlicher sei es hingegen, mit Schnelltests in Eigenregie zu testen, welche Omikron – wenn überhaupt – dann erst bei massiver Virenlast erkennen?

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor

Die Luftfilter sind ein Witz. Die hätten schon 2020 angeschafft werden müssen. Unsere ach so zuverlässigen Schnell Tests – insbesondere bei Geimpften – auch.
Flexible Schulanfangszeiten haben wir hier doch, da sonst die Schulen gar nicht alle mit Bussen angefahren werden könnten. Da wird im 30min Takt erst die eine und dann die andere Gruppe abgeholt.

Aber prinzipiell hat er Recht. Und das sogar ohne Corona. Unsere Bildungspolitik geht an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen vorbei.

Krippenkinder sitzen vor Erziehern mit FFP II Maske, als wäre Mimik nicht wichtig, und das obwohl es zwar teure, aber verfügbare transparente Masken aus dem Gehörlosensektor gibt, Grundschüler haben durch die Kälte Fehlzeiten wie noch nie und Teenager müssen nach wie vor morgen um acht, trotz einer Leistungsfähigkeit, die um diese Uhrzeit 2 Promille entspricht, Klausuren schreiben.

Wir brauchen keine Pandemie um zu zeigen wie marode unser Schulsystem ist. Aber wir haben sie und das macht Vieles noch schlimmer.

Wir sollten nicht vergessen, dass aus den Kindern, die in diesem System eben nicht optimal gefördert werden, Erwachsene werden, die über eben dieses System bestimmen.
Das macht mich sehr betroffen, denn nicht wenige Politiker in entschiedener Position gehören zu meiner Generation. Wenn ich das sehe, wie Fakten ignoriert werden, seit zwei Jahren genutzte Diagnoseinstrumente nicht verstanden werden usw. muss ich mir die Frage stellen, was auch mir alles entgeht.

Ich finde wir sollten uns ein Beispiel an anderen Ländern nehmen.. Oft ist da ab 3 Jahren Schulpflicht, Erzieher und Lehrer sind viel besser ausgebildet, Schulessen wird von Ernährungsexperten überprüft (Frankreich) usw. Dann dürfen wir uns hoffentlich irgendwann auch wieder Land der Dichter und Denker nennen. Momentan fühle ich mich eher wie in dem Land „Deppen an die Macht“

J. Engels
2 Jahre zuvor

Es ist mal wieder „lustig“, dass sich die Grünen nur in den Ländern über die mangelnde Sicherheit an den Schulen beklagen, in denen sie in der Opposition sind – sobald sie mit in der Regierung sitzen (wie bei uns in Hessen), hört man solche Töne nicht. Jedoch nicht, weil da die Verhältnisse andere wären…

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  J. Engels

Joa… Opposition ist einfach.
Schulen sichern kostet Geld, viel Geld.
Und bisher gab es grade soviel Geld, dass das Bildungssystem nicht völlig kollabiert. Und immer nur an Schülerzahlen gemessen und festgemacht. Sinkende Schülerzahlen führten zu weniger zur Verfügung gestellten Geldmitteln und Personal. Steigende Schülerzahlen aber konnten personell nicht so schnell aufgefangen werden, da Einstellungen sich schwieriger gestalten.
Durch diese strikten Schüler- und Personalschlüssel blieb kaum Spielraum für Änderungen, da diese alle was kosten. Es muss auf Lehrerstellen verzichtet werden, um Schulsozialarbeit an Schulen zu bekommen! Welche Perversität, nur um die Personalkosten zu deckeln.

Kurzum: Schulen sind kaputt gespart. Lehrer sind teils kaputtgearbeitet, da es kaum Entlastung gibt. Verwaltungsmüll frisst dermassen viel Zeit. Allein Fehlzeiten in Klassenbuch zu bearbeiten, zu zählen und zu dokumentieren kostet viel Zeit.
Statt die Lehrer von Verwaltungsaufgaben zu entlasten, wird einfach noch mehr Arbeit generiert.
Neue Lehrer gibt es kaum noch. Totalversagen der Politik. Egal ob Rot Grün Schwarz Gelb Lilaweißgepunktet…. Alle verzapfen den gleichen Bockmist, als wenn es ein Wettbewerb wäre, möglich wenig Geld im Bildungssektor auszugeben.

Birkenstock
2 Jahre zuvor

Wenn man Luftfilter und Lüftungsanlagen ernsthaft wollte, gäbe es -wie für alles andere auch- ein Gesetz dafür und eine Frist um diese Geräte einzubauen.