Verbände fordern Lehrkräfte auf, Ukraine-Krieg im Unterricht zu thematisieren – Handreichung erklärt, wie

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BERLIN. Auch Kinder werden jetzt in den Nachrichten und über soziale Medien mit Kriegsbildern konfrontiert. Und sie stellen Fragen, weil der Ukraine-Krieg sehr nahe ist. Bildungsexperten sind sich einig: Das muss in der Schule thematisiert werden. Eine aktuelle Handreichung der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz erklärt, wie.

Gegen die russische Aggression: Ukrainische Jugendliche in der vergangenen Woche in der Stadt Uzhhorod. Foto: Shutterstock / Yanosh Nemesh

Bildungsgewerkschaften haben sich dafür ausgesprochen, den Ukraine-Krieg in den Schulen aktiv anzusprechen. «Ich finde es unbedingt richtig, das zu thematisieren», sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern. «Krieg in Europa – es gab seit dem Zweiten Weltkrieg nur wenige solcher einschneidenden Ereignisse in unserer Gesellschaft. Das muss in Schulen thematisiert werden, um zu informieren und um Ängste und Befürchtungen aufzufangen, die auch entstehen.»

Finnern sprach sich dafür aus, das Thema von sich aus aktiv bei den Schülerinnen und Schülern anzusprechen. «Das muss natürlich altersangemessen gemacht werden, aber so arbeiten Lehrkräfte ohnehin, denn das haben sie gelernt.»

Heute läuft zu Pausenbeginn„Imagine“ von John Lennon auf allen Lautsprechern der Schule. Danach ukrainische Musik.. die ERS denkt an die Menschen in der Kriegsregion #twlz @HerrKK pic.twitter.com/pcIq54ZaUM

— Micha Pallesche (@MichaPallesche) February 25, 2022

Der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, äußerte sich ähnlich. Die Bilder und Eindrücke ließen Schülerinnen und Schüler nicht unberührt und lösten Ängste aus, die auch in der Schule thematisiert werden müssten, sagte er. Zudem basiere der Bildungs- und Erziehungsauftrag von Schule auf einem Werteverständnis, das auf Demokratie, Menschenwürde, Freiheit sowie einem friedlichen Zusammenleben aller Menschen fuße. «Vor diesem Hintergrund sehe ich geradezu eine Notwendigkeit, das russische Vorgehen in der Ukraine zum Gegenstand nicht nur des Politikunterrichts zu machen.»

An den Schulen hat sich nach Angaben des Präsidenten des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, bereits in den vergangenen Tagen gezeigt, dass großer Gesprächs- und Diskussionsbedarf besteht. Genauso wie in der Gesamtgesellschaft sei die Erschütterung und spürbare Betroffenheit vieler Kinder und Jugendlicher enorm groß, sagte er. «Wenn Schule ihren Auftrag, unsere Schülerinnen und Schüler zur Demokratie erziehen und einen Beitrag zur Friedenserziehung zu leisten, erfüllen will – und das ist in allen Bundesländern in den Rahmenlehrplänen verankert, dann muss dieser erste Angriffskrieg in Europa seit über 80 Jahren thematisiert werden.»

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Kultusminister sind bereits aktiv geworden – mit Forderungen an Lehrkräfte jedenfalls. So hatte etwa Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) bereits am Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine empfohlen, im Unterricht Zeit einzuräumen, um darüber zu sprechen. Bei Bedarf könne psychologische Beratung organisiert werden. Das Thüringer Bildungsministerium kündigte am Freitag ein Schreiben für Schulen mit Hinweisen zum Umgang mit dem Thema an. «Die Kinder und Jugendlichen sollten mit diesen Ereignissen nicht alleine gelassen werden», sagte ein Ministeriumssprecher. Das Schreiben soll auch an Jugendhilfeeinrichtungen und Kindergärten gehen.

Der #Krieg in der #Ukraine macht auch Kindern und Jugendlichen Angst und Sorgen.

Wir haben eine Handreichung für Eltern und Pädagog*innen erstellt: „Mit Kindern und Jugendlichen über Krieg reden?“https://t.co/InGn4IOJGD#twlz pic.twitter.com/SvIROZPgYL

— Servicestelle (@servicestelle) February 25, 2022

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) ermutigte die Lehrkräfte in einem Brief an die Schulen, das aktuelle Geschehen einschließlich der Berichterstattung im Unterricht zu thematisieren. «Bisher kannten die Kinder und Jugendlichen ebenso wie viele ihrer Eltern und Lehrkräfte Krieg nur aus Erzählungen und Schulbüchern. Jetzt ist er leider wieder näher an unsere Lebensrealität herangerückt und in Europa angekommen», schrieb Piwarz. In diesen besorgniserregenden Zeiten müsse Schule mehr denn je ein sicherer Hafen sein.

Ich bin stolz auf meine Schule – klares Statement #solidarityWithUkraine #Ukraine #twlz – eine sehr gelungene Idee – danke @loritz_merch @markxyzoe https://t.co/7NMVyCNA6y

— Anne Weiss • BY (@annekatweiss) February 26, 2022

Mit Kindern über die Krise sprechen – gut und schön. Aber wie? Wie News4teachers bereits berichtete, sind manche Lehrkräfte unsicher, wie sie mit dem Thema im Unterrricht umgehen sollen. «Zunächst ist es wichtig, sich für Gespräche Zeit zu nehmen. Wenden sich Heranwachsende mit Fragen oder Sorgen an Eltern und Pädagog*innen, sind diese in der Regel nicht mit einem kurzen Satz zu klären», so rät die Servicestelle Kinder- und Jugendschutz aktuell. «Ist akut (beispielsweise morgens vor der Schule, in einem Pausengespräch oder am Rande eines Projektes) ein angemessener Rahmen nicht möglich, kann ein thematisches Gespräch auch auf einen baldigen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Der sollte aber verbindlich und dann auch ausreichend vereinbart werden.»

https://t.co/cVY3uwS7Ms#twlz #unterricht #geschichte
Genial aufbereitet für SuS

— C. B. (@CarrieMedPaed) February 26, 2022

Weiter heißt es in der Handreichung: «Heranwachsende haben ein gutes Gespür dafür, wenn die aktuelle Situation nicht nur medial präsent ist, sondern Erwachsene unmittelbar besorgt. Die Anspannung überträgt sich indirekt auch auf sie. Daher ist es wichtig, die Sorgen von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen. Nachfragen und aktives Interesse helfen, die Emotionen und Ängste besser zu verstehen und Antworten geben zu können. Generell sollten Erwachsene die Situation möglichst faktenbasiert und sachlich beschreiben, trotzdem aber die eigenen Gefühle und Ängste erklären.» News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht es zur Handreichung „Mit Kindern und Jugendlichen über Krieg reden?“ der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz aktuell.

https://t.co/aegqZncQ1N#twlz #Ukraine #UkraineWar
Sehr gut geeignete Materialien für den Unterricht 🇺🇦

— Claudia Potthoff (@alles_sophie) February 25, 2022

„Noch nie war es meinen Siebtklässlern wichtiger, gemeinsam die Nachrichten zu schauen“ – Lehrer berichten

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Schattenläufer
2 Jahre zuvor

Natürlich muss man mit den SuS über das Thema reden!

Diese Aufrufe tragen jedoch wieder den Stempel der Gutmenschen. Wenn ich schon das Wort Handreichungen lese!

Dinge wie dieser Krieg sind nicht weichgespült und systemkonform zu vermitteln. Es ist eben ein Krieg.

1. In einem Krieg sterben Menschen. Das lässt sich nicht beschönigen.

2. Man kann den SuS auch nicht mit voller Überzeugung vermitteln, dass wir in Deutschland sicher sind.
Dieser Krieg wird von Wahnsinnigen geführt. Niemand kann den SuS versichern, dass nicht auch wir selbst bald um unsere Freiheit kämpfen müssen. OK, man kann es wie die KMK machen und sich die Realität einfach zurecht lügen. Dazu bin ich aber nicht bereit.

3. Die politische Seite ist ebenfalls nicht problemlos.
Deutschland hat in seiner Einschätzung der Lage versagt.
Akut bei dem Versuch das Problem diplomatisch zu lösen und langfristig bei der Abschreckung durch die Bundeswehr.

4. Das jetzige Handeln der Bundesregierung ist auch nicht lupenrein. Wir verhängen zwar Sanktionen. Leider zu spät und zu wenige. Man muss halt Rücksicht auf die Wirtschaft nehmen. Warum? Weil diese Leute sehr reich und mächtig sind und ein Krieg offensichtlich kein Grund ist auf Profite zu verzichten.

Für Kinder ist all das alles echt problematisch. Entweder man belügt sie oder man belastet sie mit der belastenden Wirklichkeit.
Jeder Lehrer muss da für sich die Grenze finden.
Ob eine Handreichung der Ahnungslosen von der KMK da hilfreich ist stelle ich mal in Frage.

Ich persönlich bin jedenfalls froh, dass meine SuS alt genug sind die Realität wohl zu verarbeiten.
Ein ungutes Gefühl wird sich da bei manchem zwar auch einstellen, dass habe ich bei der Situation aber auch selbst.
Der Umgang mit unguten Befürchtungen gehört bei Personen über 18 Jahren eben zum Erwachsenwerden.

Das alles ist für unser Land nicht sehr schmeichelhaft!

Kurz gedacht
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ging an lanayah

Lanayah
2 Jahre zuvor

Ich hoffe, dass diese Querdenker, die behaupten, wir hätten in Deutschland eine Diktatur, sich mal ansehen, wie Demonstrationen in einer Diktatur (Russland) auseinander genommen werden. Respekt für die mutigen russischen Bürger, die dennoch gegen den Angriff auf die Ukraine demonstrieren!
Schön, dass die GEW mir zutraut das Thema altersgemäß zu kommunizieren, weil ich so was ja gelernt habe. Ich habe nie gelernt, so etwas Furchtbares zu kommunizieren, schon im geschichtlichen Kontext, aber nicht in der europäischen Gegenwart. Mich macht das selber völlig fassungslos.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Lanayah
Guter Kommentar von Ihnen, Danke.

Pampelmuse
2 Jahre zuvor

Also ich finde, bei diesem n4t-Artikel haben die meisten Kommentatoren gut geschrieben, wie sie jetzt den Krieg mit den Schülern thematisieren. Man sollte auf keinen Fall Ängste schüren bei den Kindern!

https://www.news4teachers.de/2022/02/lehrer-zum-krieg-in-der-ukraine-noch-nie-war-es-meinen-siebtklaesslern-wohl-wichtiger-gemeinsam-die-nachrichten-zu-schauen/

Pentaleon
2 Jahre zuvor

Dass es dazu jetzt einer Broschüre bedarf, finde ich irgendwie lächerlich. Wozu sind Lehrer eigentlich ausgebildet worden bzw. wie, wenn sie nicht in der Lage sind, ein aktuell-politisches Ereignis zu diskutieren/thematisieren?

Oder sollen sie möglichst nachplappern, was in dieser Broschüre steht?

Tildi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pentaleon

Warum sollte das lächerlich sein? Ich denke, die meisten Lehrer*innen sind nicht darauf vorbereitet, einen Kriegsausbruch gut und durchdacht zu kommunizieren. Es ist ja eh eine Handreichung, die man noch aufbereiten und anpassen muss und keine Anweisung, einen vorgegeben Text vorzulesen.

Pentaleon
2 Jahre zuvor

„«Bisher kannten die Kinder und Jugendlichen ebenso wie viele ihrer Eltern und Lehrkräfte Krieg nur aus Erzählungen und Schulbüchern. Jetzt ist er leider wieder näher an unsere Lebensrealität herangerückt und in Europa angekommen», schrieb Piwarz.“

Ähm, Jugoslawien in den 1990ern? Bosnien, Kosovo usw.

Irak, Afghanistan, Islamischer Staat ………
Mordanschläge in verschiedenen Orten Europas und der Welt ………

Hat Herr Piwarz da was nicht mitbekommen?

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pentaleon

Jugoslawien war eher ein Bürgerkrieg, die aktuellen Eltern waren damals selbst nur Kinder.

Alles im Irak ist zu weit weg, die von Ihnen aufgezählten islamistischen Anschläge in Deutschland werden leider von der Presse durchgehend kleingeredet.

Insgesamt zeigt sich, dass die jahrzehntelange linke Politik, insbesondere der Feminismus und alles aus dem Bereich Gender, nur in Friedens- und Wohlstandszeiten funktioniert. Jetzt wird deutlich weniger gegendert, der arbeitswillige Mann wird gebraucht und die Finanzen in Dinge gesteckt, die perspektivisch einen wirklichen Nutzen haben könnten.

Fazit: Geliefert wie bestellt.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

„Jugoslawien war eher ein Bürgerkrieg.“

Nein, George, war es nicht. Die Gründe waren viel tiefer und komplexer. Vor allem war es eine Aggression, genau wie gerade in der Ukraine.

Jugoslawien – Geschickte war viel jünger, als die Geschichte allen ex Jugoslawien Republiken zusammen.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Jugoslawien war ein Zufall. In Kontext der Geschichte und damalige Weltordung nach dem 2. Weltkrieg bitte betrachten.

Vor SRJ, war Königreich Jugoslawien, vor Königreich Jugoslawien bitte Geschichtenbücher zu lessen, ganz rückwärts bis 9 Jh.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Serbien war seit immer ein Verbündeter Russland. Wussten Sie das?

Gerade gestern serbische Präsident quasi bedauert Situation, aber keine Sanktionen gegen Russland. Strategisch sehr vorteilhaft für Russland. Russland hatte immer einen Partner in Serbien. Russland hat auch Bosnien im Visier.—eine lange uns schwere Geschichte.

Wie auch immer, hinter den serbischen Präsidenten steht auch nicht das ganze serbische Volk!

Game of Thrones, wie immer, seit immer und ewig.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Und wir? Wir sind bloße Bauer in einem Schachspiel. In unseren Zeiten der quasi Demokratie, haben wir eine gewisse Freiheit sich zu äußern, aber im Grunde, das war es.

Beeinflussen können wir und konnten wir nie etwas.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Kinderkrankenhäuser, Kindergarten werden angegriffen! Und nun?

Nichts.

Wir beobachten. Senden ein Paar Raketen und Soldaten.

Oh, wie bekannt.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Ohne „Operation Storm“ und USA, heute gabe es keine Kroatien mehr. Aber Herr Clinton war damals der Präsindent.

Wie, immer. Zufall.

Hoffentlich haben Ukrainer auch diesen Glück.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

gäbe es…

Indra Rupp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Irrtum Georg!
Wir erkennen gerade, dass das Gendersternchen doch nicht unser Feind ist… sondern das wir uns mal um die wirklichen Feinde kümmern müssen. Findest du, dass Putin so ein linker Typ ist? Oder ist er doch eher so ein Rechtskonservativer, bei dem das Recht des Stärkeren gilt, dem es um Macht geht und der alle, die schwächer sind, zB weil sie Frauen, Kinder sind oder einer Minderheit angehören, unterdrücken will. Und jetzt komm mir nicht mit Kommunismus oder sowas. Das ist im Grunde etwas, dass von der linken Ideologie wegführt und von Rechten zweckentfremdet wurde um daraus über Umwege doch wieder einen Machtapparat zu schaffen. Macht ist nicht links. Trotzdem kann es sein, dass diejenigen Rechten, die sich diesem Machtapparat angeeignet haben, sich für links hielten. Doch zurück zu Putin. Ihm ist alles egal – das Klima, der Artenschutz, die Menschenrechte – Hauptsache Macht! Er zeigt ganz deutlich wohin rechte Ideologie führt, denn das Rechte wie das Böse frisst sich am Ende selbst und da Putin in einigen Jahrzehnten eh nicht mehr lebt ist es ihm auch egal, wenn seine Atombomben uns bis dahin verseucht haben. Er demonstriert ganz eindrücklich wohin das Rechtskonservativer und Neoliberale (ich ich ich) führt, wenn es nicht durch das Linke in der Waage gehalten wird. Er demonstriert, was aus einem Mann wird, der den patriachalen Sinn von „Männlichkeit“ verinnerlicht hat. Aber du hast recht, arbeitswillig und „männlich“ im althergebrachten Sinn ist er! Nur ist das gut? Vielleicht ist er ja auch schwul und eine Schrankschwester… oder hat er eine Frau? Oder hat er soviel Männlichkeit eingedrillt bekommen, dass er eh garnichts mehr empfinden kann? Ist er so darauf gedrillt, wie eine Maschine zu funktionieren, dass er eh nicht mehr lieben kann?
Weißt du was? Wäre Putin so ein, nach seinem Verständnis, „Weichei“, würde über Geschlechtergerechtigkeit, Klima, ect nachdenken………….
DANN HÄTTEN WIR JETZT KEINEN KRIEG!

Ich hoffe du verstehst das besser, wenn ich in Großbuchstaben schreibe.
Und wenn wir (als Friedensmenschen, also weiter Richtung links) nun mitmachen, im Krieg, dann gibt es einen kleinen feinen Unterschied : Wir tun das nicht um Macht zu erlangen und andere zu unterdrücken, sondern um denen ihre Menschenrechte und ihr Land zurückzugeben.

Oder wie es in Harry Potter hieß :
“ Es gibt etwas, dass wir haben und Voldemort nicht. Nämlich etwas, wofür sich das kämpfen lohnt!“

Und noch etwas :
Du glaubst doch wohl nicht, dass es die konservativen Männer sind, die jetzt mit anpacken und sich aufopfern und die Idealisten haben große Worte geschwungen und kneifen jetzt feige? Die Geschichte hat immer wieder anderes gezeigt. Wer feige und wer mutig ist, zeigt sich dann und das kann man an solchen Dingen nicht festmachen. Manche Arbeitslose und Links-Idealisten sehen vielleicht keinen Sinn darin wie ein Rädchen im Getriebe in unserer Leistungsgesellschaft mit zu funktionieren aber sehr wohl darin Menschenrechte zu verteidigen und Armut ( künftige Gasversorgung /Kosten) dafür hinzunehmen. Ob der „Mann voran“ zu solchen Einschränkungen für „irgendwelche“ entfernten Ukrainer auch bereit ist, wird sich zeigen.
Natürlich gibt es auch jetzt schon wieder Jugendliche Jungs, die davon träumen, herumballern zu können. Das wird dann ausgenutzt und die kommen dann für immer geschädigt zurück, wenn überhaupt. Mein Sohn (15) ist da emotional reifer. Der hofft, dass er das nie muss und wenn, dann geht er das nicht so Blauäugig und voller Männlichkeitsmythen an. Der will Medizin studieren und würde sich wahrscheinlich auf dieser Ebene auch für andere in so einem Krieg in Gefahr bringen und der Gesellschaft so mehr nutzen als so ein geopferter und hinterher zerstörter Jugendlicher, der dachte, Krieg sei was tolles. Und, ach schau mal, mein Sohn wächst bei einer alleinerziehenden bisexuellen Mutter auf, die kein Auto hat und für Unitoiletten ist…

Mutti-NRW
2 Jahre zuvor

Bei uns war es so:
„Frau Lehrerin, was bedeutet das in der Ukraine?“
„Dritter Weltkrieg, ganz sicher. Dann fangen wir mal mit den Hausaufgaben an.“

Bastel gerade an einem pädagogischen Orden für diese Lehrkraft…

Salentin
2 Jahre zuvor

Ich finde erschreckend, wie wenig Resonanz n4t-Artikel zum Thema Krieg finden. Man schaue mal in die Artikel zum Thema Corona! Diese Krankheit erhitzt die Gemüter der Kommentatoren, der Krieg scheint vielen von ihnen kalt zu lassen.

Auch dabei sterben Menschen!!

Indra Rupp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Salentin

Das habe ich mich auch schon gefragt. Es liegt aber auch wohl daran, dass wir uns beim Thema Krieg einig sind.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Salentin

Das Thema beschäftigt die Menschen schon sehr intensiv, allerdings scheinen die wenigsten Lust darauf zu haben, sich mit der 5. Kolonne Moskaus hier auseinanderzusetzen oder gegebenenfalls von „Verrückten “ im Internet physisch angegangen zu werden.
Es reichen schon die Reaktionen dieser Sympathisanten des oligarchischen Diktators in der Öffentlichkeit, die nicht davor zurückschrecken Gewalt anzudrohen.
Derartiges habe ich am Sonntag Abend selbst in einer Tankstelle erlebt, als ich die Anstiege der Dieselpreise mit Putins Drohgebärden in Verbindung brachte.

Megalodon
2 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

@AvL, Ihre verbalen Attacken gegen jeden, der Ihnen nicht in jedem Detail zustimmt, finde ich unerträglich. Sie waren doch auch der, der auch gegen die Ostdeutschen hetzte, die angeblich „alle“ (besonders in Sachsen), die AfD wählen und der behauptete und verbreitete, dass Corona vor allem dort grassiert, wo die AfD stark war. Wie ist das jetzt mit Sachsen? Kommt Corona auch dort am schnellsten zum Erliegen, wo die AfD stark ist? Ich finde Ihre engstirnige Weltsicht furchtbar. PS: Die meisten Ostdeutschen wählen die AfD NICHT !

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Megalodon

Schöne neue Welt :
Ältere Ostdeutsche Männer wählen grundsätzlich nicht die AfD, denn deren Wähler in Sachsen sind alle aus dem Westen zugereist.
Die Sachsen sprechen das beste Deutsch.
In Sachsen sterben nur Zugereiste an Covid-19.
Sachsen ändern nie ihre Meinung und würden nie die Fronten wechseln, siehe die Völkerschlacht bei Leipzig.
Die Letalität an Covid-19 ist in Sachsen nur scheinbar 5 x höher als in Schleswig-Holstein. Das kann so gar nicht stimmen.
Toll.
Sachsen hat anscheinend kein Problem mit Neonazis, der NPD und der AfD.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Megalodon

Sie sind so naiv und unterschätzen mich, denn Ramsan Kadyrows( Putins Bluthunde aus dem Kaukasus) tschetschenische Schergen für Spezialaufträge in Putins Auftrag wie bereit 2014 im Donbass oder zuletzt in Syrien wurden in Teilen bereits vor 4 Tagen in Hostomel nordwestlich von Kiew zerschlagen, und deren Auftrag war und ist die gezielte Tötung prominenter ukrainischer Politiker und deren Angehöriger der Regierungspartei.
Auch die Wagner-Gruppe wurde dabei zum Teil aufgerieben.
Es ist mit dem Schlimmsten von Putins Seite zu rechnen.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Megalodon

Im Angesicht der tagesaktuellen massiven Angriffe in Kiew und Charkiw gegen die ukrainische Zivilgesellschaft mit Mehrfach-Raketenwerfern gegen zivile Einrichtungen sind ihre Einlassungen zu Ansichten eines Herrn Putin nur noch lächerlich. Ich empfinde ihre Anfeindungen gegen meine Person auf Grund meiner kritischen Haltung zum Putin-Krieg nur noch als ein lächerliches Ablenkungsmanöver.
Es wäre besser für uns alle, wenn sie sich in Zukunft einfach zurücknehmen und beim Thema bleiben.

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Salentin

@Salentin
Corona haben wir seit mehr als 2 Jahren. Krieg seit ein paar Tagen! Und es gibt schon jede Menge Reaktionen.

Gitta Meichsner
2 Jahre zuvor

Ich finde das, was Mutti-NRW schrieb, schon heftig! Auch wenn es uns in gewisser Weise sprachlos macht, was Putin da lostritt, so kann man das keinesfalls in einer solchen Weise mit den Kindern kommentieren! Das ist in der Tat unverständlich, haben wir als Erwachsene doch zumindest mehr Lebenserfahrung, als die Kinder, wenn auch nicht direkt, was einen Krieg betrifft. Sicher haben wir nicht auf jede aktuelle Frage die EINE richtige Antwort oder Lösung parat, aber eine Meinung sollten wir schon artikulieren können, ohne Panik oder Angst zu verbreiten und ohne zu verschweigen, wie sehr wir besorgt über diese Tatsachen sind, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen! Sicher ist es dann auch ehrlich und akzeptabel zu sagen, dass ich als Erwachsener dem Ganzen hilflos gegenüber stehe und noch etwas Zeit brauche, das selbst erstmal für mich zu „sortieren“. Vielleicht sind die Handreichungen gerade für diese Menschen gedacht , die ihre eigene Sprachlosigkeit angesichts dieser Situation nicht so einfach überwinden können? Die meisten LuL werden sie nicht wirklich brauchen, weil sie es schon immer geschafft haben, auf aktuelle Geschehnisse adäquat zu reagieren und Fragen der Kinder zu beantworten. Insofern finde ich es nicht falsch, dass es ein solches Angebot gibt und jeder selbst entscheiden kann, ob er es nutzen möchte.
Und @Salentin – was erwarten Sie denn für Diskussionen zu diesem Thema hier? Sollen wir uns alle gegenseitig versichern, wie schlimm wir diesen Krieg finden? Bei Corona haben wir 2 Jahre Erfahrung gesammelt, verschiedene Ansichten dazu und damit auch eine Diskussionsgrundlage, die sich unter anderem hier in Wortbeinträgen wiederfindet. Ich selbst habe es noch vor kurzem nicht für möglich gehalten, dass Putin derart skrupellos ist, tatsächlich in der Ukraine einfällt und einen völkerrechtswidrigen Krieg vom Zaun bricht, der ganz Europa in Gefahr bringen kann! Jeder wird sich hier erstmal „sortieren“ und sich auch zu den Gegenmaßnahmen der Weltöffentlichkeit eine Meinung bilden müssen. Ich kann als Einzelner bezüglich der Reaktionen etwas richtig oder falsch finden, Fakt ist aber, dass es wohl niemanden geben wird, der diesen Krieg befürworten oder rechtfertigen würde. Demzufolge halte ich die Erwartung, dass sich hier alle zahlenmäßig diskussionsfreudig geben für unrealistisch. Und wer Fragen… hat, wird sie vermutlich eher im engeren Familien – oder Freundeskreis versuchen zu artikulieren und zu klären. Unsere „Aufregungskultur“ greift bei dieser Problematik nicht.

mama51
2 Jahre zuvor

Selbstverständlich ist DAS ein wichtiges Thema! …und auch bevor ich den Artikel hier bei n4t gelesen hatte, habe ich mir darüber Gedanken gemacht, wie ich das vor allem mit jüngeren Kindern ggf. besprechen könnte.
Deshalb habe ich mir tatsächlich die „Handreichungen“ einmal angeschaut:
Tja, „soweit“ bin ich selbst schon gedanklich gekommen.
Lächerlich! Was da steht weiß JEDER, der einigermaßen bei klarem Verstand ist, von alleine! Egal ob Lk oder nicht!
Da sind wieder Wichtigtuer am Werk, die nichts Wichtiges tun, außer sich wichtig zu machen!
Schade, es gäbe reichlich „Baustellen“, wo sich die Wichtigtuer WIRKLICH betätigen könnten.

Leo
2 Jahre zuvor
Antwortet  mama51

Ehrlich gesagt, finde ich die Handreichung an sich gar nicht schlecht.

Ich kann schließlich selbst sehen, ob ich darin etwas Hilfreiches (wie z.B. die Linkliste) finde für meine konkrete Unterrichts-/ SchülerInnensituation oder eben nicht. Gerade für jüngere Kinder ist es manchmal schwierig, zu so komplexen und furchtbaren Ereignissen altersgerechte Medien zu finden. Auch wenn ich als Lehrerin jüngerer Kinder natürlich die genannten Quellen zu altersgerechter Information kenne, schadet es meinem Ego doch auch nicht, sie noch einmal zusammengestellt zu bekommen?!
Insbesondere, da ich die Handreichungen nicht in erster Linie an LehrerInnen im Unterricht gerichtet sehe, sondern vielmehr an alle Erwachsenen, die mit Kinder/Jugendlichen umgehen. Für manche Eltern steht dort möglicherweise mehr Neues oder Hilfreiches als für die ein oder andere Lehrkraft. Vielleicht auch nicht. Aber im Gegensatz zur Lüftungshandreichung geht es hier um ein deutlich weniger alltägliches, aber deutlich emotionaleres Thema als das Lüften.

„Lächerlich! Was da steht weiß JEDER, der einigermaßen bei klarem Verstand ist, von alleine! Egal ob Lk oder nicht!“

Ich finde es nicht lächerlich und kann mir auch vorstellen, dass es hilfreich ist für diejenigen Erwachsenen, die sich eben doch verunsichert fühlen und hin- und hergerissen zwischen „aufklären“ und „beschützen wollen“ oder die aufgrund ihrer möglicherweise eigenen starken Betroffenheit mit einem „roten Faden“ oder entsprechenden hilfreichen Links sicherstellen möchten, das Thema angemessen besprechen zu können.

Angemerkt
2 Jahre zuvor

Für wie dämlich bzw. politisch uninteressiert hält man uns? Erst eine Handreichung zum richtigen Lüften, nun eine Handreichung zum Ukraine-Krieg?
Ich glaube, wir sind erwachsen, verfügen selbst über ein gehöriges Maß an Empathie und gesunden Menschenverstand und sind jederzeit in der Lage, bestimmte Situationen zu beurteilen und mit Schülern zu besprechen.
Ich finde unverschämt, wie wir hier hingestellt werden. Hat die KMK wirklich nichts anderes zu tun?

Monika, BY
2 Jahre zuvor

Man soll den Kindern nur eine einzige Sache erklären: Entscheidungen eines Politikers haben gar nicht mit dem ganzen Volk zu tun. Es ist eher eine Minderheit, die ihm folgt.

Monika, BY
2 Jahre zuvor

ihn folgt..

Gitta Meichsner
2 Jahre zuvor

Das ist es, was ich mit „Aufregungskultur“ meinte. Warum muss man sich eigentlich persönlich auf den Schlips getreten fühlen, wenn es jemanden gibt, der gutgemeint eine „Handreichung“ verfasst? Wer sie nicht braucht, kann doch gelassen damit umgehen. Und dass eben nicht alle so souverän mit dem Thema umgehen können, zeigte doch das Beispiel, der Kommentar von @Mutter – NRW, oder?

Salentin
2 Jahre zuvor
Antwortet  Gitta Meichsner

Niemand kann überprüfen, ob die Aussage der Mutti-NRW wirklich stimmt und ob das wirklich genau so gesagt worden war!

Ich räume aber ein, Kollegen zu kennen, die das Thema doch lieber gemieden haben. Bis jetzt zumindest.

Janina*
2 Jahre zuvor

Vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Beitrag… Ich bin mit der aktuellen Situation auch sehr überfordert. Auf http://www.moderne-familie.de habe ich ein schönes Zitat gefunden: „Ich träume davon, ein Kind auf die Welt zu bringen, das fragen wird: ‚Mama, was war denn Krieg?'“ Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen Kindern einen Krieg erklären muss, der ganz in unserer Nähe stattfindet. Wir beten für die Familien, die jetzt in großer Not sind. Liebe Grüße, Janina