Lehrer lässt Klasse mit einem Stäbchen testen – offenbar keine Ansteckungen

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Nachdem ein Pforzheimer Lehrer alle Schüler einer Klasse mit nur einem Stäbchen auf Corona testen wollte, hat das Regierungspräsidium Karlsruhe Entwarnung gegeben: Es hätten sich keine Eltern wegen Krankheitssymptomen ihrer Kinder gemeldet, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit. Viele Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse eines Gymnasiums hätten das Angebot wahrgenommen, sich bis zu den Osterferien täglich zu testen. «Alle Corona-Schnelltests waren negativ.»

Schulintern werde der Fall intensiv aufgearbeitet, berichtete die Sprecherin. Konsequenzen für den Lehrer würden in der Schulaufsicht besprochen. Zu konkreten dienstrechtlichen Maßnahmen gebe man aus Gründen des Personaldatenschutzes aber keine Auskunft.

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Den Angaben zufolge hatte sich der Vorfall am 7. April zugetragen. Schüler und Schülerinnen hätten die Schulleitung informiert, die sofort eine nochmalige Einzeltestung der Kinder angeordnet und Rücksprache mit dem Gesundheitsamt gehalten habe. «Die Testungen waren alle negativ», sagte die Sprecherin des Regierungspräsidiums. Die Schulleitung habe Eltern noch am selben Tag einzeln telefonisch und schriftlich informiert und am folgenden Tag in der Klasse Fragen beantwortet.

Medien hatten darüber berichtet. Laut der «Pforzheimer Zeitung» (Freitag) könnte dem Ganzen ein Aprilscherz zugrunde liegen. Demnach hatte wohl eine Lehrkraft im Kollegium mit Blick auf den 1. April von neuen Corona-Regeln gesprochen, was der Lehrer mutmaßlich für bare Münze genommen habe. Etliche Jungen und Mädchen hätten sich dem Test mit nur einem Stäbchen allerdings verweigert. Zu diesen Aspekten machte das Regierungspräsidium zunächst keine weiteren Angaben. News4teachers / mit Material der dpa

Sitzt Lehrer April-Scherz auf und testet Klasse mit nur einem Stäbchen?

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3 Kommentare
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Realist
1 Jahr zuvor

Offensichtlich ist niemand zu Schaden gekommen. Dazu kommt, dass eine Lehrkraft weder medizinisch ausgebildet noch Experte für Infektionskrankheiten ist (die Verbände haben eindringlich davor gewarnt, Nicht-Experten die Aufsicht über solche Testungen zu überlassen). Möglicherweise war der „Aprilscherz“ auch als Dienstanweisung verpackt.

Mal sehen, welchen Strick das Kultusministerium dem Kollegen dreht, um ihm trotzdem ein Disziplinarverfahren aufzuzwingen. Der Aufschrei der Öffentlichkeit will es ja so.

Cornelia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Und Aprilscherze haben es so an sich, dass man auf sie hereinfallen soll….die werden schon gern entsprechend verpackt.

Hirschlgruber
1 Jahr zuvor

Ich verstehe die Aufregung nicht. Nachdem uns von Frau Schopper mitgeteilt wurde, dass Kinder und Jugendliche wegen normalerweise leichter Verläufe im wesentlichen „einen Packen Taschentücher“ bräuchten und unsere Ex-Klanzlerin Merkel gegen die Kälte im Klassenzimmer Kniebeugen empfahl, ist es doch nur logisch, dass man um Geld zu sparen nur noch ein Stäbchen, also nur noch einen Sammeltest je Klasse, verwendet?!

Diese Anweisung fügt sich doch nahtlos in eine Kette merkwürdiger Anweisungen ein. Wer erinnerst sich beispielsweise noch an die Regelung, als die verbindlichen Grundschulempfehlungen wegfielen? Da bekamen wir Schreiben -ich glaube die waren damals vom Schulamt- in denen uns verboten wurde, mit Lehrern der weiterführenden Schulen über einzelne Kinder und deren eigentliche Empfehlung zu reden. Es wurde in dem Schreiben anschließend gleich mit Strafen gedroht, meiner Erinnerung nach bis zu 25000 Euro oder einige Jahre Knast. Gleichzeitig soll aber die Kooperation mit den weiterführenden Schulen ausgebaut werden?!

Von dem her ist jetzt die Frage, wer diese Aussage dem Lehrer mitgeteilt hat und wie sie ihm mitgeteilt wurde?

Ich frage mich auch – wenn ich die Kommentare des dazugehörenden Artikels vom 22.4. lese und darin gefordert wird, der Kollege hätte seinen Menschenverstand nutzen sollen, ob uns der gesunde Menschenverstand nicht auch dazu führen hätte sollen, zumindest die regelmäßigen Testungen noch einige Wochen fortzuführen?

Es fällt mir selbst immer schwerer, in diesem System logisch zu denken. Würde ich es, so müsste ich mich fragen, weshalb ich die Tests in meiner Klasse lediglich mit Einweghandschuhen und Maske durchgeführt habe (korrekterweise durchführen habe lassen), meine Hausärztin aber komplett vermummt mit Schutzanzug, Gesichtsschutz,… die Testungen durchführte?
Warum haben Rektoren reihenweise bei den Testungen bei hellen Positivstrichen nachgetestet und dann eigenmächtig beschlossen, dass diese hellen Ausschläge zu ignorieren sind („…nicht eindeutig…“)? In den Anleitungen stand ganz klar, dass auch schwach erkennbare Striche als positiv zu werten sind! Diese Unlogik verstehe ich bis heute nicht.

Weshalb in diesem Fall nun plötzlich die Anweisung von einem Lehrer nach logischen Gesichtspunkten hinterfragt werden soll, erschließt sich mir nach meinen bisher gemachten Erfahrungen nicht.