Ferienstart in NRW: Zeugnisse, Warteschlangen, Zug-Verspätungen, Staus

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DÜSSELDORF. Endlich Sommerferien! Viele Familien starteten gleich am Freitag in den Urlaub. An den Flughäfen mussten Reisende teils stundenlange Wartezeiten in Kauf nehmen. Auch auf Autobahnen und in Zügen dürfte es voll werden.

Zum Ferienbeginn schiebt sich eine Karawane gen Süden (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Als erstes Bundesland haben in Nordrhein-Westfalen am Freitag die Ferien begonnen. Die rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler erhielten ihre Zeugnisse, ehe der Unterricht für gut sechs Wochen endete. Für viele Familien ging es direkt ab in den Urlaub. Auf den Autobahnen wurde es am frühen Nachmittag langsam voller. An den Flughäfen in Düsseldorf und Köln bildeten sich lange Warteschlangen bei der Gepäckaufgabe und an den Sicherheitskontrollen.

Am Flughafen Köln/Bonn mussten Reisende am frühen Nachmittag allein an den Sicherheitskontrollen bis zu zwei Stunden warten, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. Die Schlange reiche vom Terminal 1 bis ins Terminal 2 hinein. «Wir versuchen natürlich alles Mögliche, um die Wartezeiten möglichst gering zu halten», sagte der Sprecher. Der Sicherheitsdienstleister habe zusätzliches Personal akquiriert.

Wegen Personalmangels in verschiedenen Bereichen dürften die Sommerferien für die Flughäfen zur Belastungsprobe werden. Schon seit Tagen stimmen Betreiber und Gewerkschaften Urlauber auf lange Wartezeiten ein.

Am Düsseldorfer Airport gab es schon am Vormittag lange Warteschlangen. Viele Reisende waren nach eigenen Angaben schon mehrere Stunden vor dem geplanten Abflug gekommen, um rechtzeitig am Gate zu sein. «Wir fliegen um 13.00 Uhr, sind aber schon um 9.00 Uhr hergekommen», sagte etwa ein Passagier, der mit seiner Frau nach Fuerteventura fliegen wollte. Seit über einer Stunde warte er bereits darauf, die Koffer abgeben zu können. Auch eine Familie mit Ziel Mallorca war vorsichtshalber schon drei Stunden früher zum Flughafen gefahren, wie der Vater sagte.

Auf den Autobahnen bildeten sich am Freitagnachmittag zunehmend Staus. Betroffen waren zunächst klassische Staustrecken wie die A1 Köln-Dortmund-Osnabrück und die A3 Oberhausen-Köln-Frankfurt. Der ADAC rechnete für das erste Ferienwochenende zwar mit Staus und stockendem Verkehr, jedoch nicht mit einem «Stau-Chaos». Der Reiseverkehr werde sich über die gesamten Ferien verteilen.

Geduld bräuchten Autofahrer besonders auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküste, in die Niederlande und auf dem Weg in den Süden. Zudem gibt es mehrere Dauerbaustellen, etwa auf der A1 zwischen Köln und Osnabrück, der A2 bei Oberhausen sowie der A40 und der A42 im Bereich Duisburg, wie die Autobahn GmbH mitteilte.

Auch viele Züge dürften voll werden. Zahlreiche Reisende werden das 9-Euro-Ticket für die Urlaubsanreise oder Tagesausflüge nutzen. Auf einigen Strecken kann es nach Angaben der Deutschen Bahn wegen Baustellen zu Verspätungen und Ausfällen kommen. News4teachers

Als erstes Bundesland geht das bevölkerungsreichste in die Sommerferien

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15 Kommentare
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Andre Hog
1 Jahr zuvor

«Sechs Wochen Schulschließungen werfen die Kinder deutlich mehr als sechs Wochen zurück».

Das sind die Worte des hässlichen KuMis Alexander Lorz, der wohlweislich vor solchen extremen Maßnahmen warnt. Haben die Verantwortlichen in NRW diese kassandrische Warnung ihres Amtskollegen nicht vernommen??

Müssen wir uns nun auf schwer verdummte und des Lernens nicht mehr mächtige SuS für die Zeit nach dieser offenbar unverantwortlichen Maßnahme der 6-wöchigen Schulschließung einstellen??

Fragen über Fragen!!

Semmi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

6 Wochen sind tatsächlich zu lange….!

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Semmi

Andere Länder haben im Sommer sogar 8 bis 12 Wochen Ferien.

Semmi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

In anderen Ländern ist die Arbeitslosigkeit doppelt so hoch. In anderen Ländern gibt es keine Krankenversicherung. In anderen Ländern dürfen Frauen nicht wählen.
Muss man sich immer am Minimum orientieren?

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Semmi

Och, hinsichtlich der Coronamaßnahmen hat man sich auch gern am Minimum orientiert.

cravie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Semmi

Oder wie meine Schüler vor einigen Jahren schimpften:

„Unsere Eltern hatten auch die voll langen Ferien und haben sich drüber gefreut und erzählen null davon, dass sie in der Zeit dümmer geworden wären, aber uns gönnen sie sie nicht und möchten überall was wegstreichen!“

PuMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  cravie

Sehe ich ähnlich und verstehe diesen roten Daumen eigentlich nicht.

Wir hatten auch so viele Ferien: Mal ein paar Tage, mal zwei Wochen – und die sechs Wochen Sommerferien.
Alle haben wir ersehnt und genossen.
Wir durften unseren Spaß haben und wir mussten zuhause mit anpacken (umsomehr, je mehr „Langeweile“ offen zutage trat).
Ab und an mussten wir auch ein bisschen was für die Schule tun.

Und auch wenn unsere Eltern manchmal genervt waren von der Lautstärke und den Geschwisterstreitigkeiten und am Ende der Sommerferien sicher aufatmeten – wir mussten uns nie als „wegzuorganisierende“ Plage, Belastung und freiheitseinschränkendes Element fühlen!

Last edited 1 Jahr zuvor by PuMu
Herr Gesangsverein
1 Jahr zuvor
Antwortet  PuMu

Die Welt war nun mal eine andere. Die Mütter waren zuhause, die Väter haben am Ort gearbeitet, die Großeltern waren auch vor Ort. Die Kinder sind mit dem Rad durch verkehrsarme Bereiche ins Freibad gefahren…
Das war auch die Zeit, in der Schule ohne Zutun der Eltern funktioniert hat. Ohne beinahe wöchentliche Eintragelisten für Kuchenbacken, Fahrdienste, Begleitung zum Schulausflug, Hilfe beim Klassenfest (das während der Woche vormittags stattfindet), …
Damals wurden die Stundenpläne aber auch nicht von den Lehrern mit bunten Bildchen (passend zum Klassenmaskottchen) beklebt, sondern die Kinder haben ihn mit der Hand abgeschrieben. Es gab auch keine Handpuppen die in Kinderstimme Sil-ben-bö-gen ge-schwun-gen ha-ben.
Soweit ich mich erinnern kann, gab es auch keine schulfreien Tage zwischen den Ferien wegen pädagogischem Tag oder Korrekturtagen. Und GS LuL haben vermutlich klaglos A12 verdient.
Was ist denn nun besser?
Die Welt dreht sich weiter und verändert sich, auch wenns blöd ist. Nur das Schulsystem lebt noch im immerwährenden Vorgestern. Nur mit Klas-sen-mas-kott-chen.

Altunderfahren
1 Jahr zuvor

Ihre Aussagen haben durchaus was!
Aufgrund dieser Veränderungen ist es natürlich von den Kindern hinzunehmen, sich zwischendurch mal als „wegzuorganisierende Plage“ zu fühlen.
Kann mir übrigens beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass Sie zur Begleitung von Schulausflügen angefragt werden…

Herr Gesangsverein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Altunderfahren

Und wie ich angefragt werde. Ich bin sogar sehr gefragt! Früher bin ich auch noch mitgefahren (und hab mir URLAUB genommen, um meinem Kind einen Gefallen zu tun). Schlimm fand ich das nie (auch wenn mir der Tag Urlaub weh getan hat. Die zu ünernrückenden Ferien werden ja nicht weniger). Länger noch habe ich die Schulfeste mit organisiert. Im ersten Jahr war ich entsetzt, dass es keine Dokumentation für eine solche wiederkehrende Veranstaltung gibt (Stromanschlüsse, Kontaktdaten zur Stadtverwaltung, Aufbauplan, Best practices Pfandsystem, Beschriftung der Kaffeemaschine, …). Im Jahr 2 hab ich das gemacht. Im Jahr 3 ging alles fix. Der Rest verharrt im Staus quo und ich rätsle, was im Rahmen einer „Evaluation“ an der GS (für die eine Lehrkraft für x Stunden vom Unterrichten befreit ist) eigentlich gemacht wird.
Von Plangen höre ich eigentlich nur die Lehrer sprechen, wenn sie aus Elternsicht über fremde Kinder reden. Meine Kinder sind mir keine Plage. Mich plagt der viele Nicht-Unterricht. Und die Geplagtheit der Lehrer, trotz des vielen Nicht-Unterrichts.

Manfred Fischer
1 Jahr zuvor

Das wird hier sehr überspitzt dargestellt. Wobei ich zugeben muss, dass mir dämmert, warum Eltern wenig Verständnis für LuL aufbringen. Ich erkenne, dass das von außen geradezu grotesk wirkt. So habe ich das noch nie gesehen.
Vielen Dank mein lieber Herr Gesangsverein!

Emil
1 Jahr zuvor

Du bist ein Held.
Und jetzt troll dich.

Eltern wie du machen den Lehrerjob unerträglich.
Arrogant und Besserwisser.

Mach mal ein Praktikum in der Schule, dann sprechen wir uns wieder.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor

Die Welt dreht sich weiter…

„Damals“ brauchte man sich trotz eines Volksschulabschlusses keine Gedanken um einen Job machen.

Viele sind durch die Tür eines Unternehmens reinmarschiert und haben nach einer offenen Stelle gefragt. Am nächsten Tag haben sie mit dem Führerschein begonnen und danach bis zur Rente als Busfahrer gearbeitet – und alle Seiten waren froh.

Heutzutage muss jeder „aussagekräftige Bewerbungsunterlagen“ vorhalten und die Arbeitgeber davon überzeugen, dass sie morgens überhaupt aufstehen und arbeiten können. Die Bildung war auch damals schon ein Problem. Aufstehen, arbeiten und „Klappe“ halten, war aber etwas verbreiteter als heute.

Heutzutage muss die Schule diese Fähigkeiten (mit) vermitteln und dafür gerade stehen, dass Mathe und Deutsch sitzen. Hat früher keinen interessiert.

Das Handwerk schaufelt sich so seit Jahren sein eigenes Grab. Bei den „überzogenen“ Erwartung an die Bildungsvita potentiellen Auszubildener und Facharbeiter.

Heutzutage ist das Bildungsniveau (vlt.) geringer als früher, wird aber dafür umso besser analysiert.

Und da ist man zu dem Schluss gekommen, dass einigen für den Berufseinstieg noch etwas fehlt.

Nachsitzen…sozusagen…um den Mindestanforderungen der Wirtschaft zu genügen.

Probieren kann man es ja…

Klaus Lehmkuhl
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Du hast Suizidgefahr und Übergewicht vergessen …

TaMu
1 Jahr zuvor

Da wurden extra die Schulen bei Inzidenz 4000 offen gehalten, damit die Kinder und Jugendlichen den dringend benötigten Kontakt zu ihren Klassenkameraden genießen konnten, ohne den sie laut Verband der Kinder- und Jugendmediziner todunglücklich geworden wären. Und dann sponsert der Staat mit 9 Euro Tickets grausame Trennungen von ebendieser Peer Group. Wer hilft diesen armen, reisenden Kindern nun in dieser Notlage? Oh wait… die Eltern haben Urlaub und die Familien reisen gemeinsam und ALLE sind glücklich damit? Also liegt es gar nicht an den Klassenkameraden? Hätten die Eltern während der Schulschliessungen nicht diesen Wahnsinnsstress gehabt, dann hätten die Kinder problemlos zu Hause sein können? Ohne Psychostress? Wer hat denn Lügen erzählt, hmmm?