DRESDEN. Forscher der TU Dresden haben einen mobilen Escape Room mit Lerneffekt für Berufsschulklassen entwickelt. Zwar muss das Geheimnis des Spiels klassisch innerhalb von einer Stunde gelüftet werden, aber die Spieler lernen auch etwas dabei, wie die Universität am Mittwoch mitteilte. Im Zuge des von der Volkswagen-Stiftung geförderten Projekts soll auch untersucht werden, wie Gamification zur Wissensvermittlung genutzt werden kann.
„Es ist ein schönes Sommerwochenende in Dresden, Vogelgezwitscher tönt aus den Baumkronen, das Ufer der Elbe ist voller Spaziergänger und die Außenterrassen der Cafés sind prall gefüllt. Vor einem Hotel in der Altstadt tummeln sich viele Menschen, teure Autos parken vor der Tür… und plötzlich geschieht das Unvorhersehbare…“
So beginnt das Spiel, das neueste Projekt der Juniorprofessur für Ernährungs- und Haushaltswissenschaft sowie die Didaktik des Berufsfeldes an der TU Dresden. Herauszufinden, was genau passiert ist und wie es dazu kommen konnte, ist nun die Aufgabe der Spieler:innen. Nach klassischer Escape-Room-Manier gilt es, Rätsel zu lösen und das Geheimnis, mit dem ein Ausgang gefunden werden kann, innerhalb von sechzig Minuten zu lüften.
Das von Juniorprofessorin Jana Markert und ihren Mitarbeiter:innen in Zusammenarbeit mit den erfahrenen Escape-Room-Entwicklern der Paragamix GmbH entwickelte Spiel hebt sich jedoch von den zahlreichen ähnlichen Angeboten ab: Die Forscherinnen und Forscher wollen ihre Spieler nicht nur unterhalten, sondern ihnen auch etwas beibringen. Dementsprechend sind die Rätsel so gestaltet, dass sie wie nebenbei auch Inhalte der der Ernährungs- und Haushaltswissenschaft vermitteln.
JProf. Jana Markert und ihr Mitarbeiter Dr. Kai Fischer möchten mit dem Spiel nach eigenem Bekunden auch untersuchen, wie Gamification zur Wissensvermittlung genutzt werden kann. Sie haben den Raum daher vor allem für Berufsschulklassen entwickelt, die so ihren Unterricht ergänzen und das Gelernte anwenden können.
Um diese Erfahrung möglichst vielen Berufsschüler:innen bieten zu können, hat das Spiel eine weitere Besonderheit: Es ist in einem Wander-Raum aufgebaut. Das heißt, es ist nicht an einen festen Raum gebunden, sondern modular aufgebaut. So kann der Escape Room überall dort genutzt werden, wo genügend Platz zur Verfügung steht.
Aktuell befindet er sich im Hygiene-Museum Dresden und steht allen Rätselbegeisterten offen. Die Spielleiter:innen sind Lehramtsstudierende der Fachrichtung an der TU Dresden. Sie führen die Besucher:innen durch die Geschichte, die nicht auf den Raum beschränkt ist: Alle Mitwirkenden erhalten kostenlosen Eintritt in die Dauerausstellung des Hygiene-Museums, wo es die Gelegenheit gibt, vier weitere Rätsel zu lösen und kleine Preise zu gewinnen.
Noch bis zum 29. August 2022 können alle Interessierten in Teams mit bis zu sechs Personen online einen Termin buchen und sich selbst an der Lösung des Rätsels probieren. Danach wird das von der Volkswagen-Stiftung geförderte Projekt in die nächste Stadt umziehen. Hier sind Termine buchbar. News4teachers
Computerspiele im Unterricht? Auf die Lehrer der nächsten Generation kommt’s an
Berufsschulunterricht ist bezahlte Arbeitszeit für die Auszubildenden.
Das ist für die Betriebe ein eherner Grundsatz. Bin mal gespannt wie die Escape-Room Spiele finden.
Außerdem sehe ich noch nicht die Räume und Mittel für Escape-Rooms an Schulen die ansonsten von der Ausstattung her 20 Jahre hinter dem technischen Standard der Ausbildungsbetriebe zurück sind.
Irgendwie erscheint es mir, als würden vorhandene Geldmittel an Berufsschulen für wichtiger Dinge gebraucht. 3D-Drucker, CNC-Maschinen, Computer usw.
Angenommen, das Konzept funktioniert beim erste Mal wie erhofft. Gilt das auch noch bei einem anderen Thema mit derselben Gruppe im gleichen Maße? Der Effekt des Neuen ist dann ja weg, die anderen Dozenten auch und das Ganze findet dann sehr wahrscheinlich im Klassenraum statt.
Außerdem ist das mit viel Vorbereitung verbunden. Wie ist das Verhältnis von Vorbereitungszeit, Durchführungsdauer und Materialaufwand im Vergleich zum klassischen Unterricht beim Lerneffekt?
Klar, das funktioniert nachhaltig in allen Fächern und Fächerinnen, in allen Alters- und Klassenstufen sowie auch differenziert in einer hochheterogenen Gruppe!
Im Ernst – die Nachhaltigkeit fehlt. Das klappt mal zum Spaß und als Methodenwechsel. Passender aber als Überprüfung des Leistungsstandes vor einer Klassenarbeit
Nach dem dritten Mal ist die Sensation hin und auch ohne den escape erreicht zu haben, verlassen die Kids beim Klingeln unverzüglich den Raum
Sicherlich eine moderne Ergänzung des methodischen Werkzeugkastens. Warum heißt es marktschreierisch aber gleich “für die Zukunft des Lernens”? Geht es nicht eine Nummer kleiner? EIn Automobilkonzern gibt das Geld, muss dann notwendig die Marketing-Abteilung mit einem griffigen Slogan ran?
“für die Zukunft des Lernens” bedeutet vermutlich in echt – hoffentlich wissen sie das morgen auch noch
Alle in einem Raum, diverse Rätsel zu lösen, Spannung in der Luft und eine Stunde, bis man endlich, hoffentlich rauskommt? – Klingt gar nicht so modern …
Wie lange und mit welchem Aufwand würde dieses Spiel für eine Unterrichtsstunde entwickelt? Jetzt nur noch ca. 1200 weitere Spiele entwickeln und schon hat man ein Schuljahr abgedeckt. Übrigens die RWTH Aachen hat das auch schon gemacht. Allerdings müssten die StudentInnen verpflichtend bis zu einem gewissen Level spielen, um für die Prüfung zugelassen zu werden. Freiwillig haben das Spiel nur die wenigsten gespielt.
Das Entwickeln dauert ganz schön lange. Der (nachhaltige, hust, röchel) Erfolg ist nicht gegeben.
Einmal einsetzbar, da man die Klassenstufe nur in diesem Jahr hat, die KuKs übernehmen das meist nicht oder es ist eine Einbahnstraße.
Und es erfordert Durchhaltevermögen. Haben die wenigsten und mal ehrlich – spätestens abends will man doch auch nach Hause znd lässt die Kids gehen, obwohl sie nur zwei Schritte mit sehr viel Hilfe geschafft haben…
Ich persönlich liebe – in meiner spärlichen Freizeit! – Escape Rooms
Gerne. Her damit.
An GemS differenziert anpassen.
An Abschlussprüfungen anpassen, an Förderschüler:innen anpassen, ohne Aufwand, ohne Kosten – her damit!
Für alle Fächer!
Gebt mir, gebt mir, gebt mir!