„Sozialer Sprengstoff“: GEW schlägt Energiepreispauschale und -deckel vor

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FRANKFURT/MAIN. Eine Energiepreispauschale in Höhe von 500 Euro plus 100 Euro je Kind und mittelfristig einen Energiepreisdeckel für Privathaushalte schlägt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit Blick auf das geplante Entlastungspaket der Bundesregierung vor.

Der Aufwand, einen Seiteneinsteiger zu betreuen, soll honoriert werden. Foto: Thommy Weiss / pixelio.de
100 Euro soll es für jedes Kind geben – schlägt die GEW vor. Foto: Thommy Weiss / pixelio.de

In die Energiepreispauschale müssten – anders als es jetzt mit den Septembergehältern der Beschäftigten umgesetzt wird – auch Studierende sowie Rentnerinnen und Rentner mit einbezogen werden. Diese Maßnahmen könnten zumindest teilweise gegenfinanziert werden, indem die Bundesregierung mit einer Übergewinnsteuer Gelder bei den Unternehmen abschöpft, die in der Krise übermäßig hohe Einnahmen einfahren – meint die Gewerkschaft.

„Die Bürgerinnen und Bürger müssen dringend entlastet werden. Insbesondere Menschen mit kleinen und mittleren Einnahmen werden durch die explodierenden Energiekosten an die Wand und in Armut gedrängt. Sie können diese Kosten alleine schlicht nicht stemmen. Das birgt sozialen Sprengstoff und ist damit auch eine Frage des sozialen Zusammenhalts und der Gerechtigkeit in der Gesellschaft“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Montag in Frankfurt a. M. Die Deckelung der Energiepreise für Gas und Strom entlaste die Haushalte und habe zudem eine dämpfende Wirkung auf die Inflation. Deutschland dürfe nicht in eine Rezession rutschen, weil die Kaufkraft der Menschen drastisch sinke. News4teachers

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3 Kommentare
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Ron
1 Jahr zuvor

Ich brauche keine Almosen von der Regierung, zumal diese durch unsere Steuern selbst bezahlt werden. Stattdessen müsste sich die Regierung für bezahlbare Energie einsetzen. Dazu ist sie scheinbar nicht bereit. Stattdessen haben wir die Steinkohleförderung beendet, lassen die Braunkohleförderung auslaufen, schalten sie letzten Atomkraftwerke ab und möchten kein Gas mehr aus Russland beziehen. Nur zur Info: das Frackinggas aus Kanada oder Kathar ist 5* (!!!) so teuer und umwelttechnisch problematisch. Windkraft und Photovoltaik können dagegen in Deutschland nicht im Ansatz unseren Gesamtenergiebedarfs decken. Derzeit kommen wir auf knapp 6 Prozent. Bei nächtlicher Windstille sind es 0 Prozent. Nennenswerte Speichermöglichkeiten gibt es nicht. Derzeitige Speicher können den deutschen Energiebedarf für ca. 1/2 Stunde decken. Keine Chance uns energieautark zu machen, es sein denn, wir wirtschaften uns auf das Niveau von Entwicklungsländern runter. Wenn es so weitergeht, schaffen wir das sogar noch. Es geht nicht um ein paar Wolldeckenabende, sondern um unsere wirtschaftliche Zukunft. Die Stahlwerke in Hamburg und Bremen machen schon dicht.

dickebank
1 Jahr zuvor

Und ich dachte im Aufgabenfeld der Energiepolitik sei die IGBCE deutlich kompetenter.

Vielleicht konzentriert sich die GEW einfach mal auf ausreichend ausgestattete Tarife für angestellte Erzieher, Lehrer und Wissenschaftler. Für die ist sie nämlich die AN-Vertretung, so diese denn Mitglieder sind.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Die GEW hat doch gerade 2,8 Prozent – gestreckt auf 2 Jahre „erkämpft“. Die dabei noch zu versteuernden 1,4 Prozent pro Jahr machen bei augenblicklich 7,9 Prozent Inflation eine Kaufkrafteinbuße von 6,5 Prozent in 2022. Da die Inflation auch bei Tarifabschluss bereits deutlich anzog, unterstelle ich eine mittlerweile recht große Regierungsnähe im Handeln.