Nächste Idee: „Freiwilliges Pädagogisches Jahr“ soll gegen den Lehrermangel helfen

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STUTTGART. Mit einem sogenannten Freiwilligen Pädagogischen Jahr (FPJ) soll im Streit um Lehrermangel und fehlenden Nachwuchs der Druck auf die Schulen verringert werden. Durch das Engagement könnten Lehrkräfte entlastet und künftige Lehrer gewonnen werden – meint jedenfalls Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper.

„Wir sind zuversichtlich“: Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne). Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg

«Wir wollen ein Freiwilliges Pädagogisches Jahr einführen, um Schülerinnen und Schüler und Schulen gezielt zu unterstützen», erklärte die Grünen-Politikerin. «Es wäre für viele eine gute Möglichkeit, die Schule nicht nur von der Schulbank aus zu erleben, sondern sie auch „von der anderen Seite“ aus mitzugestalten.» Während junge Menschen beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Dienst in sozialen Einrichtungen leisten, soll es ihnen im FPJ ermöglicht werden, einen Einblick in den Lehrerberuf zu gewinnen.

«Wir sind zuversichtlich, das Thema zeitnah in den Ministerrat zu geben, um dann die weiteren Schritte gehen zu können»

«Wir erarbeiten derzeit verschiedene Maßnahmen, um Lehrkräfte zu unterstützen und auch daran, das Bildungssystem in Baden-Württemberg gerechter zu machen», sagte ein Ministeriumssprecher weiter. «Wir sind zuversichtlich, das Thema zeitnah in den Ministerrat zu geben, um dann die weiteren Schritte gehen zu können.» Für das Projekt seien Mittel im Entwurf für den Doppelhaushalt 2023/2024 hinterlegt.

Nach einer neuen Studie wird sich der Mangel an Lehrkräften bundesweit bis zum Jahr 2035 nochmals massiv verschärfen. Nach einer Analyse des Bildungswissenschaftlers Klaus Klemm im Auftrag der Bildungsgewerkschaft GEW dürften bis dahin fast 17.000 Lehrerinnen und Lehrer fehlen – allein in Baden-Württemberg. Wenn das Land seine Ziele bei den Grundschulen und der Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen erreichen wolle, müssten bis 2035 sogar noch deutlich mehr Lehrkräfte eingestellt werden. Nach Berechnungen von Klemm vergrößert sich die Lücke damit auf landesweit insgesamt 27.000.

Gefühlt im Wochentakt kommen von Seiten der Kultusminister neue Vorstöße, wie sie dem Lehrkräftemangel begegnen wollen – von Werbebannern, die von Flugzeugen über den Himmel gezogen werden, über eine Rekrutierung von Lehrkräften im Ruhestand bis hin zum Unterricht per Video in mehrere Klassenräume reichen die Ideen. News4teachers / mit Material der dpa

Unterricht per Videokonferenz für mehrere Klassen gleichzeitig? Bildungsminister: Digitalisierung hilft gegen Lehrermangel!

 

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Pälzer
1 Jahr zuvor

Es scheint den meisten Politikern und besonders den Politiker*innen immer noch nicht klar zu sein: wir haben zu wenige Menschen in D. Nicht einfach nur zu wenige Lehrer, zu wenige Ingenieure und Pfleger, sondern für alle Berufe zu wenige, die etwas Nützliches können, einfach weil zu wenige Kinder geboren wurden und weil von den Geborenen zu viele ihr Leben nicht auf die Reihe kriegen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pälzer

Menschen gibt es reichlich. So wie Wasser.
Die entscheidende Frage könnte (wie bei Wasser) die nach der Qualität werden…

Hilfe
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Qualität von Menschen? Was ist hier eigentlich los?

Pälzer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hilfe

Hier diskutieren Lehrer, die ihre Unterrichtserfahrungen heute mit denen von 2002 vergleichen. Nicht die Qualität von Menschen, sondern die Qualität ihrer Konzentrations- und Kooperationsleistungen.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pälzer

Es scheint den meisten Politikern und besonders den Politiker*innen immer noch nicht klar zu sein: wir haben zu wenige Menschen in D.“

Das Gegenteil ist richtig: in Deutschland lebten nie mehr Menschen als jetzt. Mit weniger Menschen braucht man weniger Lehrer, Handwerker, Ingenieure, Pfleger (bzw. mit dem gleichen Personaleinsatz ist besser und optimaler zu schaffen). Das Problem ist, dass Deutschland massenweise Menschen anzieht, die das System viel mehr belasten als bereichern. Diejenigen, die den Laden noch am Laufen halten, sind größtenteils die alternde Almangesellschaft (die dann bis 70 malochen sollen). Die Einwanderung nach Deutschland (aber nicht nur allein: Dänemarks Finanzministerium hat das in seinem Jahresbericht 2018 ziemlich unverblümt vorgerechnet) ist ein riesiges Minusgeschäft und jetzt soll dem Land der letzte Rest gegeben werden.

Wer kann, der bereitet sich besser darauf vor das Land zu verlassen, solange das noch möglich ist (mittlerweile werden ja schon die Gesetze erlassen, die das erschweren sollen).

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Zur Zeit der Wende gab es in Deutschland 79 Mill. Einwohner, jetzt sind es 84 Mill. Allerdings ist die Alterspyramide eher eine Urne und damit ungünstig, und offenbar sind zu viele Leute eben keine Fachkräfte, sondern was anderes. Was genau, das wäre mal interessant zu wissen. Auch wäre interessant, wie viele der Zuwanderer nun eigentlich Fachkräfte waren bzw. sind.
Übrigens: Bildungsökonomen reden nicht von der „Qualität“ von Menschen, wohl aber vom „Humankapital“, das ist deren Verklausulierung für die ökonomische Nützlichkeit von Menschen.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

„Wer kann, der bereitet sich besser darauf vor das Land zu verlassen, solange das noch möglich ist (mittlerweile werden ja schon die Gesetze erlassen, die das erschweren sollen).“

Das ist mir zu allgemein und ich bräuchte mal nähere Hinweise. Danke.

Pit2020
1 Jahr zuvor

«Wir wollen ein Freiwilliges Pädagogisches Jahr einführen, um Schülerinnen und Schüler und Schulen gezielt zu unterstützen», erklärte die Grünen-Politikerin. «Es wäre für viele eine gute Möglichkeit, die Schule nicht nur von der Schulbank aus zu erleben, sondern sie auch „von der anderen Seite“ aus mitzugestalten.» Während junge Menschen beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Dienst in sozialen Einrichtungen leisten, soll es ihnen im FPJ ermöglicht werden, einen Einblick in den Lehrerberuf zu gewinnen. …“

Und allen, die zukünftig

  • das Pech haben, dass ihr Wohnhaus bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist,
  • jedoch zugleich das Glück hatten, mit nur geringen gesundheitlichen Negativfolgen von der Feuerwehr gerettet worden zu sein

werden wir auch gleich ein Beitrittsformular zur freiwilligen Feuerwehr unter die Nase halten?

Was einem „aus dem Türrahmen heraus“ nicht alles einfallen kann?! 😉

Ich bin mir sicher, das wird nicht nur ein Erfolg – es wird die Lösung aller Probleme bezüglich des LK-Nachwuchsmangels sein.
TIPP: Türen gleich aushängen, um für den Ansturm der Freiwilligen gut vorbereitet zu sein!

Mika
1 Jahr zuvor

Um ehrlich zu sein: wenn Frau Schopper ehemalige SuS für den Lehrerberuf gewinnen will, sollte sie diesen lieber keinen Blick hinter die Kulissen werfen lassen, bevor nicht die schlimmsten Baustellen beseitigt sind. Wenn die SuS erfahren, was der Lehrerberuf tatsächlich bedeutet, welche Belastung und Vereinnahmung seitens des AG erfolgt, wirkt das nach meiner Erfahrung als sicherer Garant, jeden noch so gewillten Probanden zu vergraulen.

OMG
1 Jahr zuvor

„Von Profis für Profis“ – das wäre mal ein Slogan. Der wird aber von der KMK bestimmt wieder in die Tonne getreten, weil man sich als Kultusminister wieder ausgeschlossen wird.
Na ja.

Dreamghost
1 Jahr zuvor

Warum nicht einfach direkt den Paul, der gut in Mathe aus der 5c ist, als Mathelehrer seiner Klasse hinstellen…

Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dreamghost

Hammer! Like!

447
1 Jahr zuvor

Ich sehe es schon vor mir: Nach „Quereinsteigern“ (so weit, so verständlich) kommen dann die neulich hier in einem Artikel erwähnten Elektriker als Physiklehrer – und zu guter letzt als Kinderbrigade:
– „Schüler helfen Schülern“… für einen Euro, und junge Menschen wieder bissl länger in der Schule gehalten
– „SchülerLehrer 2022″…nicht ganz ’nen Euro, aber immerhin kann man behaupten, dass statistisch gesehen „mehr Betreuung stattfindet“ (und welcher Laie kennt den Unterschied zwischen Lehren und Betreuen?), „weniger Stunden ausfallen“ (ob tower defence auf dem Schulbeamer oder Physik, wer will das schon wissen?) und „die Landesregierung ihr Versprechen wahr macht und Schulen gut personell austattet“.

Wer was anderes behauptet, der schwurbelt, ihr Schwurbler! 😉

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Die Heute Show hatte es neulich von der Einführung der „Allgemeinen Lehrpflicht“. Und jetzt das. Was sagt man dazu …

Trinkflasche
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Bedingte Lehrfähigkeit gibt es ja nicht erst seit der Heute Show.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Herrlich!!! Die Lösung aller Probleme. Und alles natürlich als Pflichtehrenamt mit einer kleinen Aufwandsentschädigung, ganz im Sinne unserer Regierung.

vhh
1 Jahr zuvor

Ich dachte ihr wollt mehr Interessenten, da wollt ihr wirklich die Realität vorführen? Heute fragte mich eine Oberstufenschülern, ob das Lehramtsstudium als Beruf zu empfehlen wäre. Sie hat mein wirklich nicht beabsichtigtes Zögern bemerkt, die anschließende Diskussion dauerte etwas länger.

Konfutse
1 Jahr zuvor

Süß, die Idee! Aber: Es erschließt sich mir jedoch nicht ganz, worin jetzt für die SuS und LuL der Mehrwert sein sollte. Bin in diesen Zeiten immer für alles, was mir meinen Job etwas entzerrt. Aber:
Übernehmen die FPler dann Unterricht? Wenn ja, wer betreut, schult sie dann und vor allem, wann? Wir haben ja wenig Zeit für unsere Refs und Praktikanten (das sind übrigens Erwachsene). Oder übernehmen Sie das dann, damit wir unsere Arbeit machen können? Sollen sie Vertretungsunterricht übernehmen? Wenn sich die FPler um einzelne SuS oder Grüppchen kümmern, wer übernimmt die Aufsichtspflicht? Woher kommen dann die freien Räume? Wir sind bis obenhin voll! Sollen sie Pausenaufsichten übernehmen? Sollen sie kopieren? Übernehmen sie die IT? Sollen sie die Vertretungspläne gestalten? Soll ich meine Elterngespräche outsourcen oder Klassenarbeiten korrigieren lassen? Sollen sie statt meiner an den Konferenzen teilnehmen? Sollen sie die IPad-Kisten schleppen? Den Schulgottesdienst vorbereiten? Kann ich sie an die Kreissäge lassen, damit sie mir mein Holz für den Technikunterricht zuschneiden? Kreide holen gehen lassen? Sollen sie das Zeichenpapier austeilen? Die Nähmaschinen, das Werkzeug und die Bohrmaschinen warten lassen? Sollen sie in meinem Unterricht für Ruhe sorgen? Mir bei der Beaufsichtigung während der Klassenarbeiten beistehen? Sollen sie die Versuche für Chemie, Physik usw. Vorbereiten? Die Fachsammlungen sortieren? Mir meine Tasche hinterhertragen? Sollen sie für mich auf die Toilette gehen, weil ich manchmal keine Zeit für solche Nebensächlichkeiten habe? Oder für mich eine Klokabine besetzen lassen, weil wir für 30 Kolleginnen zwei Kabinen haben? Sollen sie ins Klassenzimmer voraus gehen lassen, mir die Türe aufschließen und das Licht anknipsen lassen? Sollen sie den Ordnungsdienst übernehmen? Sollen die FPler das Pausenbrot für mich richten oder den Kaffee kochen?
Ich habe keinen Mehrwert, wenn sie bei mir im Unterricht sitzen. Da habe ich dann wieder eine Person mehr im Raum. Habe außerdem immer wieder Lernbegleiter in diesem Alter im Unterricht und manchmal muss ich diese dann mit erziehen….
Frau Schopper, klingt gut, aber da ist mir zu wenig Sinn dahinter; könnten Sie mir den mal erläutern? Auch noch bitte erklären, wie damit mehr Bildungsgerechtigkeit erzielt werden soll? Freue mich schon wahnsinnig auf Ihr „Paper“, das Sie in den Ministerrat geben wollen.
Oder besser, Frau Schopper: Hängen Sie sich doch einfach in die Tür, das ist auf jeden Fall ausfüllend….

Christiane Joos
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Die SchülerInnen haben das Recht auf qualifiziertes professionelles Personal!Ein Recht auf Bildung,von multiprofessionellen Teams.
An der Schule arbeiten schon zu viele nicht qualifizierte Personen,die immer mehr an ihre Grenzen kommen. Integrationshelfer, Schulbegleiter, OGS Mitarbeiter…
Das belastet die Professionellen zusätzlich,da diese beraten, coachen,etc.müssen.
Es reicht nicht,alles was 2 Beine hat in die Schule zu holen.
Die Schüler haben Besseres verdient.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Volltreffer!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

So, so, im Wochentakt kommen von den Kultusministern neue Vorstöße, wie man dem Lehrermangel begegnen kann. Einen vernünftigen Ansatz und eine gezielte Aufarbeitung der seit Jahrzehnten aufgestauten Probleme habe ich aber leider noch nicht entdecken können.
Der Lehrerberuf wird jetzt verramscht, „Jeder kann das machen“. Man meint, mehr Geringschätzung des Lehrerberufs geht nicht, aber es geht noch mehr!

Bernd Gebert
1 Jahr zuvor

Wenn es nach dem Modell von Teachfirst läuft, wäre das doch eine gute Idee. Aber einfach nur als FSJ, das kann doch nicht funktionieren. Unsere Ideen gegen den Lehrermangel haben wir hier einmal zusammengefasst: https://www.das-macht-schule.net/lehrermangel/

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

„[…] werden die Schulleitung, die Lehrkräfte, die sonstigen Bediensteten der Schule und die Schülerinnen und Schüler vorbereitet, um Gewaltvorfälle wie Amok(drohungen), Bombendrohungen, Geiselnahmen usw. und Schadensereignisse wie Brände, Unglücksfälle oder Katastrophen richtig einzuschätzen und diese unter Einbeziehung der dafür fachlich zuständigen Stellen zu bewältigen“

Willkommen im FPJ!

(https://km-bw.de/,Lde/startseite/service/2022-11-23+Katastrophenschutz+an+Schulen)

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

@Dil Uhlenspiegel

Willkommen im FPJ! … Und im von dir zitierten Text ist noch die Rede von „Geiselnahmen usw. und Schadensereignisse“ …

Jaaaaa, so gesehen … wird ein Schuh draus, den packen wir in trockene Tücher – und wenn alles auf dem Tisch liegt … Dann machen wir uns – oder die Jugend sich? – auf einen guten Weg!
Ich finde diese leeren Worthülsen einfach zu lustig, besonders wenn man sie hintereinanderreiht. 😉

Ob der gute Weg die jungen Menschen in Heerscharen in die traumhaft ausgestatteten Personalräume (aka Lehrerzimmer) der traumhaft ausgestatteten „Anstalten für Beaufsichtigung“ führen wird?
Ach!
Ich olle Unke! … Jaaaa siiiiischa daaatt! 🙂

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Sischerlischer, Pit! Ja, da simmer dabei! 🙂

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor

Pädagogischer Volkssturm…Prost Mahlzeit.

SB-Nightlife
1 Jahr zuvor

Merke:

– der/die Referendar*in muss sich mind 1/2 Jahr bewähren bis er ohne Aufsicht unterrichten darf, bis er Aufsichten oder Betreuung übernehmen darf…

– der/die pädagogische Assistent*in darf nicht alleine mit Kindern arbeiten da sie kein Befähigung zur Aufsicht hat…

Der PädJler darf dann das alles um die Lehrerlücke zu schließen…

Frau Schopper seien sie endlich mal klar und ehrlich:

Es wird in allen Schulformen Deputats und Klassenteiler Erhöhungen geben…

Und es muss über manche Abordnung an irgendwelche Institute, Ämter, Präsidien oder das Ministerium nachgedacht werden…

So wird doch nur eine politische Idee durchs Dorf gejagt…. Und am Ende verheizen uns Lehrer gänzlich weil wir diese neue Idee auch noch ausbaden….

Es ist zum kotzen was in den letzten Jahren auch von den Vorgängern aus dem KuMi an Ideen kam….

Fine
1 Jahr zuvor
Antwortet  SB-Nightlife

Es werden Fachkräfte im KuMi benötigt, die Ahnung haben und regelmäßig im Klassenzimmer stehen und vor 30 Schülern unterrichten und ins Tagesgeschäft eingebunden sind, damit sie wissen was diese Entscheidungen mit den Lehrern und Schülern anrichtet und diese Info dann weiterleitet oder besser: Frau Schopper sollte mindestens 6 Stunden in der Woche während ihrer Amtszeit in einer Schule unterrichten, damit sie die aktuellen Situationen besser einschätzen kann.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fine

Ja, super, nicht nur aus den Ministerien, sondern aus ZSL, IBBW, und insbesondere aus der Bildungswissenschaft! Diese Fachtheoretiker sollten ihre Ideen und Träume erst mal in der Praxis erproben, bevor sie flächendeckend über die Schulen „ausgerollt“ werden. Warum denke ich da immer an eine Lawinenkatastrophe??
Einziges Argument dagegen: Die armen Schüler(!), womit haben die es verdient, als Versuchskaninchen für solche Experimente herzuhalten ;-)?

OlleSchachtel
1 Jahr zuvor

An unserer Schule haben wir seit Jahren FSJer und hatten dieses Jahr Probleme überhaupt noch welche zu finden. Wird nivht funktionieren.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Bei uns genauso, gilt auch für das FÖJ an der Schule.

Anne K.
1 Jahr zuvor

Wie wäre ein Freiwilliges Politisches Jahr im Kultusministerium? Dann könnten sich die jungen, kreativen Leute mit Praxisbezug – im G8 und nach coronabedingten Lerndefiziten ohne wirksame Aufholprogramme – beispielsweise bei der hochrelevanten und zeitgemäß kompetenzorientierten Neubenennung der Bildungsplaninhalte am Gymnasium einbringen: nach „Bewegen im Wasser“ für Schwimmen (kaum zu glauben, aber leider wahr!) vielleicht „Jonglieren mit Zahlen und Zeichen“ für Mathematik oder „Melodisches Stammeln“ für Französisch? Wobei die Ministeriellen wahrscheinlich zu blind und selbstbeschäftigt wären, diesen vorgehaltenen Spiegel zu nutzen.
Dass dann manch einer von ihnen wieder in den Schuldienst zurückkehren könnte, sollte man zum Wohle der Schüler und deren Bildung wohl lieber nicht in Erwägung ziehen…

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne K.

Gute Idee. Ich fände aber auch ein VJP gut, ein Verpflichtendes Jahr für unsere Politiker, für die Teilnahme am realen Leben, z.B. in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen, KiTas, Fabriken, im Jobcenter, in Supermärkten, bei Friseuren, im Einzelhandel, in Reinigungsfirmen, an der Tanke, als Arzthelfer…..gibt so viel schöne Sachen!

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

@Anne K.
@Konfutse

So viele gute Ideen!

Währenddesssen, in einem beliebigen Ministerium für Gedöns und Dingsda:
„Äh! … Moment?!
Gute Ideen???
… blätterblätter … scrollscroll …
Ach nee, sorry: Das haben wir schon immer nicht gemacht!“ 😉

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Da stellen sich bei mir ganz neutral einige Fragen und Zweifel ein.

Zunächst haben wir vor einigen Jahren, sehr zur Belastung der SuS, G9 auf G8 umgestellt.
Der Hintergedanke war ein Jahr früher Studium / Arbeit = 1 Jahr früher Einzahler in die Rentenkasse.
Gleichzeitig hat man die Lebensarbeitszeit der Erwachsenen um zwei Jahre auf 67 Jahre angehoben.

Wie vereinbart sich das jetzt den mit dem unbändigen Drang den jugendlichen Schulabgängern auf Biegen und Brechen ein Jahr der Lebensarbeitszeit wieder abknöpfen zu wollen?
Wehrdienst, Sozialdienst, pädagogisches Jahr. Was scheint eigentlich egal. Hauptsache ein Jahr „für die Gesellschaft“.
Quatsch, hier soll die junge Generation die Lücken stopfen, die unsere Politik in den letzten 30 Jahren durch Fehlplanungen aufgerissen hat. Bis man merkt, dass das Jahr jetzt wieder in der Rentenkasse fehlt, ist unsere jetzige Politiker-Generation im Ruhestand oder tot. Also kein Problem.

Ohne der Jugend zu nahe treten zu wollen, stellt sich beim pädagogische Jahr noch eine Frage.
Welchen Sinn, außer Verwahrung, macht es aus Bildungssicht die Jugendlichen, die im letzten Jahr als Spät-Pubertierende noch in der Bank gesessen haben, jetzt hinter das Pult zu setzen?
Gab es da eine wundersame Persönlichkeits-Umwandlung???
Haben sich in den sechs Wochen zwischen dem eigenen Schulabschluss und dem beginn des neuen Schuljahrs Verantwortungsbewusstsein und Selbstdisziplin plötzlich multipliziert???

Von der Regelung der Aufsichtspflicht für Personen im freiwilligen pädagogischen Jahr möchte ich hier gar nicht sprechen.

Jette
1 Jahr zuvor

Die Idee eines pädagogischen Jahrs ist nicht wirklich neu, auch FSJ-ler, die man übrigens kaum findet, wurden schon in der Schule eingesetzt. Das Problem ist, dass es uns Lehrern kaum Entlastung bringt und momentan eher abschreckend wirkt auf jeden, der an einer pädagogischen Tätigkeit interessiert ist.
Grundsätzlich ist die Schulverwaltung momentan so katastrophal aufgestellt, dass Schule für Schüler, Eltern und Lehrer eine Zumutung ist,-hier muss angesetzt werden!

Melissentee
1 Jahr zuvor

Um noch Lehrer zu finden sollte man ihnen nicht die Illusion rauben, Lehramt sei ein toller Job. Wenn die VOR Studienbeginn den Realitätsschock kriegen ist Feierabend

Fine
1 Jahr zuvor

Die Politik hat wirklich keinen Bezug mehr zur Praxis… Freiwillige zur Rettung des Bildungssystems?Kosten sparen, statt ordentlich Bezahlung, aber es darf ja in BW nix kosten… Das zeigt die Wertschätzung der Lehrer. Das erleben gerade auch die Lehrer bei der Anpassung der Bezüge, z. B. wird die Einstiegsbesoldung A10 auf A11 bei technischen Lehrer angehoben, die bereits beförderten Lehrer (TOL), die für diese Besoldung ein Bewerbungsverfahren durchlaufen mussten und außerordentliche Leistung erbracht haben bekommen jetzt genauso viel wie ein neu eingestellter Lehrer. Bis A10 bekommt der Lehrer 50 Euro pro Kind mehr, A 11 aber nur 25… Ist das Kind eines A 11 Lehrer weniger kostspielig? Des weiteren müsste man die Lehrer alle gleich bezahlen mit A13, da die Leistungen mittlerweile gleichwertig sind und die Aufgaben auch. Die Deputatsstunden unterscheiden sich auch noch … Jetzt sollen Freiwillige die Rettung sein, dass ist ja Mal für die Motivation und Moral bei gewissen Lehrer nicht förderlich. Viele TOL Kollegen empfinden das wie eine Ohrfeige und fragen sich was hier falsch läuft. Allein gegen die „Besoldungsreform“ mussten die Gewerkschaften aktiv werden und notfalls eine Klage einreichen. Dafür werden Sie von Lehrern gewählt.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor

Wäre Frau Schopper näher an der Realität, wüsste sie, dass ein pädagogisches Jahr direkt im Anschluss an das Abitur keinen großen Sinn ergibt.

Da fehlt, wie die Erfahrung zeigt, der Abstand zur Schule. Wir hatten schon Praktikanten, die direkt nach dem Abitur zu uns kamen. Waren am Sekretariat gesessen und habe sicht nicht ins Lehrerzimmer getraut. Der Weg vor dem Pult hinter das Pult gelingt nicht über die Sommerferien hinweg. Es gab dannn auch Praktikanten, die sich vorne neben mich setzen mussten – und nicht, wie üblich, nach hinten. „Die schauen mich ja alle an ….“ Bingo. Ja.

Was soll der pädagogische Assistent den tun? Kopieren? Tafel wischen? Die Tasche tragen? Erfahrungen sammeln beim Unterrichten ohne über sein eigenes Abitur hinausgehende Kenntnisse? Eine GFS halten?

Frau Schopper, Frau Schopper. Wenn das so weitergeht, wünscht man sich noch Frau Eisenmann zurück.

Wir bräuchten einen Hausmeister für den digitalen Krempel. Da wäre uns echt geholfen.

rroseselavy
1 Jahr zuvor

Super Idee! Ganz nach dem Motto: Lehrer*in kann jede*r.
Hallo KMK, Lehrer*in sein braucht Expertise, das ist anders als in der Politik!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Diese Dame, die ja so viele tolle Ideen hat, möchte ich mal vor einer Klasse sehen. so wie jeder Politiker in dem Ressort, in dem er Entscheidungen treffen darf, sich mind. 1 Jahr Einblicke verschaffen sollte.

P. Güntner
1 Jahr zuvor

Ist diese Frau daneben, peinlich.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Da mein Sohn neben Tiermedizin auch Interesse am Lehramt kundtut, würde ihn das durchaus reizen, mal „Schnupperstunde“ zu machen und er hat auch ein gutes Talent, andere mit seiner Wissbegierde ,zB in Geschichte, in seinen Bann zu ziehen. Aaaaaaaber… was soll er tun, wenn die Kiddies garnicht wollen oder anderweitig schwierig sind? Lehrer zur Hilfe holen? Aber schön, dass wir drüber geredet haben!

Worüber man auch mal nachdenken kann : Wenn es mit Unausgebildeten überhaupt gehen soll, dann nur, indem sie die einfachsten, umgänglichsten Klassen bekommen und die „harmlosesten“ Fächer ( Textil, Werken, Kunst,…). Das würde bedeuten, dass die ausgebildeten Lehrer notorisch das schwierigste und anspruchsvollsten machen müssen. ZB nur noch Hauptfächer und problematische Klassen. Keine Stunde dazwischen, wo man sich mal mit angenehmeren, lernwilligeren Kindern oder „weicheren“ Nebenfächern erholen kann. Burn out lässt grüßen!

nurmalso
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Der Grundgedanke ist richtig, das mit den „harmlosen“ Fächern wäre allerdings zu überdenken… Alleine die Verletzungsgefahren… Und die ganze Organisiererei, Material, Fachraum säubern, Motivation… (mein Vater hat gesagt, Kunst brauche ich eh nie wieder…). Dann vielleicht doch lieber Rechtschreibübungen und Mathetraining nach Vorgabe.
Als Zweitkraft mit im Unterricht, gerne! Habe gute Erfahrungen mit Bufdis und FSJlern gemacht. Jedenfalls mit denen, denen ich das mit dem Handy und dem Kaugummi etc. nicht erst erklären musste.