Stark-Watzinger denkt über Leistungsprämien für Lehrer nach – gegen den Lehrermangel

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BERLIN. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger – studierte Volkswirtin – zieht Leistungsprämien für besonders engagierte Lehrkräfte in Betracht, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken. «Die vielen motivierten und engagierten Lehrkräfte in unserem Land brauchen nicht nur mehr Anerkennung, sondern auch eine leistungsorientiertere Bezahlung», sagte die FDP-Politikerin der «Bild»-Zeitung. Ein alter Hut: Einige Bundesländer zahlen längst Leistungsprämien an Lehrkräfte – und leiden dennoch unter Lehrermangel.

Möchte Leistungsanreize für Lehrkräfte setzen: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Foto: FDP / Laurence Chaperon

«Es muss sich mehr lohnen, sich für die Chancen und die Zukunft unserer Kinder einzusetzen», so Stark-Watzinger. Konkrete Maßnahmen würden den Beruf auch für junge Menschen und Quereinsteiger attraktiver machen und damit den Lehrermangel bekämpfen.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, unterstützt die Vorschläge der Ministerin. «Man kann durchaus erkennen, welche Lehrkraft gut ist», sagte er «Bild». Die meisten Bundesländer, so Meidinger, verfügten bereits über Gesetze, die Zusatzleistungen für gute Lehrer ermöglichen. Üppig seien diese Töpfe aber nicht, und nur die wenigsten Länder nutzten diese Option. Mehr Mittel seien erforderlich, sagte Meidinger: «Die Prämie müsste zehn Prozent eines Gehalts umfassen können.»

«Die Prämien werden einmal im Jahr vergeben – wenn Mittel zur Verfügung stehen»

Sachsen ist ein solches Bundesland, das seit einigen Jahren Prämien an ausgesuchte Lehrkräfte ausschüttet. Wer sucht die denn aus – und nach welchen Kriterien? «Die Prämien werden einmal im Jahr vergeben, wenn Mittel zur Verfügung stehen», so heißt es im Blog des Kultusministeriums. «Schulleiter können Mitarbeiter benennen, die sich außerhalb des Unterrichts besonders für die Kinder stark machen. Voraussetzung für eine Prämie sind besonders erbrachte Leistungen von Lehrern oder Schulleitern, die über die tägliche Unterrichtsarbeit hinausgehen. Praktische Beispiele dafür sind:

  • Arbeit in schulischen Arbeitsgemeinschaften wie Sportgruppen, Theater-AG’s, Chören, etc.
  • Planung, Organisation, Leitung und Durchführung von Jubiläen, Schulfesten oder Hochschultagen.
  • Einsatz beim Schüleraustausch und der Kontaktaufnahme sowie -pflege von ausländischen Schulpartnerschaften.
  • Lehrer mit besonderen Aufgaben wie Sicherheitsbeauftragter, LRS-Verantwortliche, Beauftragter für die Ganztagesangebote der Schule
  • Lehrer, die in kleineren Schulen die Aufgabe des stellv. Schulleiters übernehmen.
  • Spezielle Förderung von Migranten, leistungsstarken-, behinderten- oder leistungsschwachen Schülern, die über die Unterrichtsverpflichtung hinausgeht und besondere Ergebnisse erzielt.»

Im Hauptpersonalrat würden mit dem Kultusministerium die Verteilungsgrundsätze erörtert, berichtet GEW-Vertreter Ingolf Matz. «Dabei sind die Kriterien für die Vergabe von Leistungsprämien nicht als abschließende Vorgabe, sondern als (unvollständige) Anregung gedacht. Die Gesamtlehrerkonferenz, der Schulpersonalrat, die Frauenbeauſtragte und die Schwerbehindertenvertretung können ihren Vorschlägen natürlich auch andere Kriterien zu Grunde legen. Dass jede Schule mindestens eine Prämie erhält, ist verbindlich geregelt, während die Prämienhöhe im Rahmen des – der Schule zugewiesenen – Budgets vor Ort entschieden wird. Personalvertretungsrechtlich unterliegt der Leistungsprämienerlass der eingeschränkten Mitbestimmung. (§ 80 SächsPersVG).»

«Klassenleitertätigkeit wird nicht vergütet. Teilnahme an den Prüfungen der Lernenden wird nicht vergütet. Onlineunterricht wird nicht vergütet»

Der Gewerkschafter betont aber auch: «Der Großteil des verteilten Geldes musste vorher an Personalkosten eingespart worden sein.“ Lieber als Prämien wäre ihm eine Vergütung bisher unbezahlter Lehrerarbeit. «Klassenleitertätigkeit wird nicht vergütet. Teilnahme an den Prüfungen der Lernenden wird nicht vergütet. Onlineunterricht wird nicht vergütet. Da fallen mir noch viele Dinge ein, die gegenwärtig zu den allgemeinen Aufgaben der Lehrenden gerechnet werden», so berichtet er.

Ach ja, und wie steht es um den Lehrermangel in Sachsen, den die Bundesbildungsministerin mit ihrer Idee ja bekämpfen will? Er ist so gravierend, dass der Landesrechnungshof unlängst ein Papier vorlegte, in dem harte Maßnahmen vorgeschlagen werden, darunter mehr Abordnungen von Lehrkräften an unbeliebte Schulstandorte und eine höhere Unterrichtsverpflichtung.

Potenzial hat die Behörde auch in der Entlastung der Lehrkräfte von unterrichtsfremden Aufgaben ausgemacht – also von den Aufgaben, für die Prämien gezahlt werden. News4teachers / mit Material der dpa

GEW: Corona-Prämien für ausgesuchte Lehrer werden für Ärger in Kollegien sorgen

 

 

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94 Kommentare
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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Wenn man „Leidensprämie“ liest, hat man dann LRS oder eine gute Idee?

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Überlastungsprämien wären angemessen. Oder überhaupt erstmal die Vergütung der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit. Dann hätten die meisten von uns 500 Euro mehr Gehalt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Wenn ich ehrlich bin – für meine Entlastung bringt mir Geld rein gar nichts. Mir bringt eine Stunden- bzw. Aufgabenermäßigung etwas. Oder statt fünf Deutschklassen nur zwei bis drei.

Oder die Verringerung der Klassengröße.

Es macht einen deutlichen Unterschied, ob sechs Mal 80 oder 130 Klassenarbeiten korrigiert werden müssen.

Da ist übrigens nicht mehr viel möglich mit „engagiert“.

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Anerkennung wäre ein Tarifvertrag, der die augenblickliche Inflation zumindest ausgleicht. Bei aktuell 10 Prozent Kaufkraftverlust bräuchte es dazu als Ausgleich ca. 14 Prozent Bruttolohnzuwachs.

Ansonsten übernehme ich statt Deutsch und Englisch gerne die Handy-AG, die unter dem Stichwort Medienkompetenz an höherer Stelle bestimmt ganz viele Sonder-Bewertungspunkte erringen und von den Beschulerten auch ganz doll positiv gefunden wird.

Checkthefacts
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Sehr treffender Kommentar. Volle Zustimmung.

vhh
1 Jahr zuvor

Chancen und Zukunft werden am meisten durch guten Unterricht oder intensivere schulische Betreuung der Schwächeren beeinflusst. Als erste besondere, aufwertungsbedürftige Tätigkeiten fallen Frau Ministerin (bzw ihren SchreiberInnen) dann aber Dinge ein, die das für Unterricht zur Verfügung stehende Kontingent verringern. Also noch etwas mehr Theater AG, Schulmannschaften, Orchesterreisen, Schulfeste und -veranstaltungen, den ausfallenden Unterricht braucht keiner. Falls doch, kümmern sich darum die Idioten, die Unterricht noch als Hauptgeschäft verstehen. Völlig logisch, dass sie dann nicht für die sicherlich üppigen Prämien in Frage kommen. Zusätzliches Engagement fängt oft ehrenamtlich an und wird bei öffentlichkeitswirksamem Erfolg schnell zum „Schulprogramm“ mit Anrechnungsstunden. Fällt auch positiv bei der Schulleitung auf, auffangen dürfen das diejenigen, die „nur“ ihre Arbeit tun.
Aber auch diese Ministerin möchte in erster Linie PR, poliert das Erscheinungsbild der Schulen mit viel sonstiger Aktivität auf, alles andere ist mühsam, langwierig (mehr als die vermutliche Amtszeit) und ohne Glamour.

Mannmannmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  vhh

Mal ehrlich, dass alle ihre Arbeit tun ist das Mindeste, das ich erwarte. Ich erwarte auch, dass eine SL vorrangig den Unterricht sicherstellt, bevor es an AGs geht.
Ehrenamt habe ich übrigens noch nirgends gesehen.
Außerdem sind alle Lehrer total engagiert, deshalb gibt es auch A13 für alle…

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Da fragt man sich glatt, welche SLs Sie so kennen… „Außendarstellung“ der Schule ist in unserer Region schulformübergreifend ganz fett Nummer 1.

Wenn das bei Ihnen anders ist – Glückwunsch, beten Sie, dass es so bleibt!

Mathelehrer86
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

„Ehrenamt habe ich übrigens noch nirgends gesehen.“
Wenn dem so ist sind sie entweder blind oder laufen mit geschlossenen Augen durch unsere Schulen – oder haben schon lange keine mehr von innen gesehen.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Der Grundschullehrer-Beruf ist gehaltstechnisch und was die Arbeitsstunden betrifft, zur Hälfte ein Ehrenamt. Wenn die selbstlosen Grundschullehrerinnen das einstellen würden, würden noch mehr Kinder schulisch ins Bodenlose krachen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Grundschullehrer
Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  vhh

Frau Stark-Watzinger scheint sich nicht so tiefgründig mit der Problematik des grassierenden Personalmangels an den Schulen und überhaupt mit Schule im Allgemeinen befasst zu haben. Anders ist es m. E. nicht zu erklären.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  vhh

Um die tatsächlichen Lernerfolge zu verbessern, braucht es als Voraussetzung erstmal kleinere Klassen und mehr Lehrer. Im Grunde das, was in den erfolgreicheren, skandinavischen Ländern die Normalität ist. Aber das würde auf die Bildungspolitik zurückfallen, die versäumt hat diese Grundbedingungen zu schaffen. Also schmeißt man lieber mit Prämien für schulische Veranstaltungen um sich.

Last edited 1 Jahr zuvor by Grundschullehrer
Emil
1 Jahr zuvor

Alles schon da gewesen. Ca. 20 Jahre her in NRW. Als gescheitert abgeschafft worden.Denn: Wer eine AG leitet, ist noch lange kein guter Lehrer….
Wenn doch endlich mal Leute mit Sachverstand Schulpolitik machen würden

Mannmannmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Auch andere Lehrer sind nicht per se „gut“. Und nicht alle Lehrer, die gut sind, sind auch motiviert. Neben können muss man auch wollen. Könnten viele, wollen viele aber nicht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Ich sehe das anders.

Viele können tatsächlich nicht (mehr). Sie waren zu lange engagierte, ehremamtliche Lehrkräfte und sind nun ausgelaugt, fertig und reif für die Insel.

Die dauerhafte DauerÜBERlastung ohne Ende …… macht auch aus motivierten und engagierten (in der Freizeit….) Lehrkräften auf Dauer …. Leerkräfte.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

…die dann für Ihre eigene Familie keine Kraft mehr haben. Und es gibt immer mehr Aussteiger aus diesem Beruf.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ganz genau!

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Als selbstlose Lehrer und Lehrerinnen motivieren wir zuerst die Schülerinnen und Schüler.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannmannmann

Faule-Säcke-Lehrer-Bashing… zurück in die 90er…

Pappenheimer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Es geht bei den oben genannten Kriterien gar nicht um den „guten Lehrer“, sondern um den engagierten, sprich einsatzbereiten.

Was ein guter Lehrer ist, ist einfach nicht „fassbar“, zumal die Ansichten darüber extrem voneinander abweichen können. Einsatzbereitschaft über den Unterricht hinaus ist wahrnehmbar.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Dann wird derjenige, der zwar (woran auch immer gemessenen) miesen Unterricht macht, Klassenarbeiten ewig nicht korrigiert und Noten würfelt, aber ne Fußball -AG macht, also prämiert im Gegensatz zu denen, die ihren Unterricht gut auf die Reihe bekommen, aber danach zu platt für noch mehr sind. Hört sich irgendwie nicht im Sinne des Erfinders an.

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor

„Potenzial hat die Behörde auch in der Entlastung der Lehrkräfte von unterrichtsfremden Aufgaben ausgemacht – also von den Aufgaben, für die Prämien gezahlt werden.“ – Autsch: Treffer!

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor

Gehen wir mal von der Annahme aus, dass es an einer Modellschule fünf Toplehrer geben würde, die unstreitbar Prämien verdient hätten. Leider hat die Modellschule nur zwei Prämien zugeteilt bekommen. Drei der Toplehrer gehen leer aus und werden dadurch besonders motiviert. So sollen neue Lehrer gewonnen werden?

Carsti
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Das Modellproblem ist temporärer Natur. Die Modelltoplehrer werden (alle fünf) ihr Engagement zurückdrehen. Alle anderen auch. Im darauffolgenden Jahr gibt es unter den immer weniger motivierten Lehrern 3, die herausstechen (aus denen, die im Jahr zuvor noch „Normalleister“ waren). Dann gibt es immer noch nur 2 Prämien. Also schalten alle nochmal einen Ganz zurück. Einige machen krank. Das wiederholt sich und die, die noch in die Schule kommen um ihren Job zu machen erkennen, dass andere sehr sehr wenig Engagement zeigen, was allerdings null Konsequenzen hat. Also strengen sie sich ein bisschen weniger an und leiden unter Aufgabenüberhäufung. Einige werden krank.
Im Jahr 4 oder 5 werden die Prämien abgeschafft und die Besoldung auf A14 angehoben.
Alles nur eine Frage der Zeit.

Last edited 1 Jahr zuvor by Carsti
Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ist wie mit unserer dienstlichen Beurteilung. Eine hohe Punktzahl, die für eine Höherstufung gereicht hätte, durfte nur in engstens begrenzter Zahl vergeben werden, so war man halt, als man noch jünger und vielfältig, auch sehr zeitintensiv, engagiert war, immer knapp drunter. Inzwischen mit fast 60 tue ich mir das nicht mehr an. Ab 55 kann man das ablehnen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Anreize steigern den Wettbewerb.

Die drei Toplehrer sind sofort motiviert, sich dermaßen zu übertreffen, dass sie sofort loslegen und noch mehr Toplehrer sein wollen!

Amerikanische „Anreiz“system – hier völlig fehl am Platz.

Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Genau so läuft es doch schon mit dem ersten Beförderungsamt.

Palim
1 Jahr zuvor

Ich bin absolut für diese Prämien oder so ein Punktesystem.
Damit hat man dann endlich Zugang zum Klonen und kann vorhandene Lehrkräfte vervielfachen, sodass sie die den Schulen übertragenen Aufgaben schaffen können.

Wenn ich dann doppelt und dreifach in den Schulen arbeite, schreibe ich ein mehrfaches Stundenkonto und werde doppelt und dreifach vergütet.
Ganz toller Vorschlag, der Alleindarstellerin erwachsen konnte, dass jemand die Arbeitszeit- und Belastungsstudien sinnentnehmend gelesen hat und die Aufforderung zur Arbeitszeiterfassung endlich in die Tat umsetzen möchte.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Und ein Chip misst die Motivation über den Biorhythmus! 😉

Vermutlich haben unsere hochgeschätzten glorreichen Clowns das Klonen tatsächlich vor – innovativ sind sie ja…. 😉

Aber wenn die auf die Idee kommen, sich selbst zu klonen, bin ich raus!

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
Realist
1 Jahr zuvor

«Die Prämie müsste zehn Prozent eines Gehalts umfassen können.»“

Wie wäre es mit zehn Prozent mehr Gehalt als Inflationsausgleich OHNE diesen Quatsch mit Leistungsprämien?`Wird wohl nicht kommen, denn ich habe folgenden Verdacht:

In der nächsten Tarifrunde keine angemessene Lohnerhöhung, d.h. realer Einkommensverlust in der Größenordnung 10%. So kürzt man den faulen S… das reale Gehalt. Wer aber über das Stöckchen springt und sich diesem „Leistungsgedanken“ andient, also das entsprechende wohlfeile Verhalten zeigt, noftalls auf Kosten der eigenen Gesundheit, ja der, der bekommt den Inflationsausgleich mittels dieser obskuren Prämie. Aber nur für diejeingen, die widerspruchslos alles schlucken und nicht aufmucken.

Leider werden einige über dieses Stöckchen springen, man kennt ja seine Kollegen…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Und nicht zu vergessen – der vorauseilende Gehorsam.

Der trägt auch zu unserem Überlastungsdilemma bei.

Und ist auch dafür verantwortlich, dass alle auf dem Zahnfleisch kriechen.

Mit dem Anreizsystem werden vermutlich nur die besten aller besten Referendare angesprochen werden.

Für mich wäre übrigens Stundenentlastung ein deutlich höherer Anreiz… 😉

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wieviel Stundenentlastung würden Sie denn bemerken? Sogar vier Stunden, wenn Sie wenn Sie in der Parallelklasse das gleiche Fach unterrichten, merken sie höchstens durch weniger Korrekturen. Die geringere Anwesenheit wird durch Springstunden aufgefressen. Wer die entfallenen Stunden übernimmt, weiß auch niemand.

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Oh, das müssten schon einige viele sein – um die Entlastung tatsächlich zu merken.

Projektpräsentationen mit vielen Treffen vorab, Besprechungen und Hinterherlaufen, damit die Schülys arbeiten und u.U. tatsächlich pünktlich fertig werden, , verbindliche Theaterveranstaltungen, jede Woche Konferenz mit privaten Vorbereitungen in den vielen, vielen Arbeitskreisen (für die Außenwirkung), Werbung, Vorlesewettbewerbe, Festtag für die Besten des Jahres, Sommerfest, Winterball, Abschlussball, Orga von diversen Feierlichkeiten, ach, Elterngespräche, Elternsprechtage, Telefonate, …..

Vorbereitung, Nachbereitung, Korrekturen und das Einarbeiten in neue Fächer sowie das Suchen und Findenund Herstellen von geeignetem Unterrichtsmaterial für unterschiedliche Klassenstufen….

Ich hab bestimmt noch was vergessen von den illustren Nebenbeiaufgaben. (Differenzierung, Integration und Inklusion erwähne ich schon gar nicht mehr…)

Das kann eigentlich nur ein Nicht-Kollegy fragen.

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Soviel Prämie kann man mir gar nicht zahlen, dass ich dafür meine Gesundheit noch mehr ruiniere als jetzt sowieso schon. Nicht umsonst reduzieren ja viele Kollegen ihre Stundenzahl. Oder, um es mit dem Satz eines unserer Freunde zu sagen: Mich kann man nur noch mit Freizeit locken.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

… und zwar echte Freizeit im Sinne von weniger Präsenz am Dienstort, Springstunden zählen nicht.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Den Kriterienkatalog möchte ich sehen, der zu einer Prämie führt.
Ich schüttel ob solcher Ideen nur noch den Kopf. Das einzige was man damit anrichtet, ist die Zerstörung des Schulfriedens.

447
1 Jahr zuvor

So ganz fit in BWL scheint sie nicht zu sein… 10% vom Gehalt?

Eine RICHTIG GUTE AG, die gleichzeitig politkorrekt und medienkompatibel genug ist – die frisst locker 4 Stunden netto die Woche.

Angenommen (nur mal so theoretisch) man würde…

– morgens früh vor der Schule und einmal Abends Tageskurse snipen vom Handy aus

– 4 Stunden netto/Woche in Kryptos stecken

– 4 Stunden schwarz Zeitungen austragen

– 4 Stunden in ner Werkshalle einfache Hilfstätigkeiten ausüben

….
Tjaaaaa, da hätte man viel, viel mehr NETTO raus UND würde bei Aktivitäten im real life nützliche Kontakte (Handwerker, Leute die Maschinen besorgen können usw.) kennenlernen.

Die Idee an sich finde ich gar nicht schlecht, aber wir wissen ja alle, wer solche „Prämien“ kriegen würde.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

B W L?

Mathe Hauptschule!

CoronaLehren
1 Jahr zuvor

Wir warten auf den objektiv nachprüfbaren Katalog der „Leistungskriterien“.

Gute Noten bei Klassenarbeiten wären so eine Idee, leider nicht objektiv, da vom Lehrer abhängig. Schade. Wäre so einfach gewesen.

Spezi des Chefs als Kandidat Nr. 1? Auch nicht objektiv.

….

Wir warten einfach, bis Frau Watzinger das ausgearbeitet hat. Vielleicht kann Herr Meidinger ja zuarbeiten, er findet die Idee ja gut.

Bis zur Vorlage wäre ein „Mehr an Personal“ die bessere Idee.

Konfutse
1 Jahr zuvor

Muahahahaha, selten so gelacht, Frau Stark-Schwätzinger: „Arbeit in schulischen Arbeitsgemeinschaften wie Sportgruppen, Theater-AG’s, Chören“, ja gute Frau, wenn es bei uns überhaupt einen Ergänzungsbereich gibt, dann ist es EIN GESCHENK für die Lehrkraft, eine AG übernehmen zu dürfen! Ich bin seit 25 Jahren im Dienst und ich komme zum zweiten Mal in den Genuss, eine AG haben zu dürfen! Das feier ich absolut, ein PRIVILEG!
„Planung, Organisation, Leitung und Durchführung von Jubiläen, Schulfesten oder Hochschultagen“, sehr gut Frau Stark-Schwätzinger, dann bekommt ja jeder in meiner Penne einen Bonus. Das gehört zu unserem Geschäft.
Meine Güte, was fällt euch da oben denn noch ein, will man jetzt die Lehrkräfte gegeneinander ausspielen? Schaffen Sie lieber Arbeitsbedingungen, die unseren Job wieder zu dem machen, was er mal war: lehren dürfen, unterrichten dürfen! Und fallen Sie uns oder den Schulleitern nicht mit solchen wohlfeil klingenden Dingen in den Rücken!
Ich habe den Kaffee von euch Flachpfeifen da oben sowas von auf!!!

OlleSchachtel
1 Jahr zuvor

Wie wäre es, erst einmal für Arbeitsbedingungen zu sorgen, die Voraussetzung sind für gutes Arbeiten.
Kleinere Klasse, bessere Ausstattung, multiprofessionelle Teams, …..

Neustart
1 Jahr zuvor

Sehr geehrte Frau Ministerin Stark-Watzinger

Soeben erfahre ich, dass Sie den Beruf der Lehrkräfte durch Prämien attraktiver machen wollen.

Das halte ich für nicht zielführend und der derzeitigen Situation nicht angemessen.

Seit 1989 arbeite ich im Schuldienst des Landes Baden- Württemberg.
Ich bin sehr gerne Lehrerin, es ist und bleibt mein BERUF!
Von Jahzehnt zu Jahrzehnt verschlechterten sich jedoch die Arbeitsbedingungen. Es kamen vielfältige Aufgaben und Problemfelder hinzu ( Inklusion, Migration, Armut, Betreuung im Ganztag, emotionale Vernachlässigung, Gesundheitserziehung, Digitalisierung, Pandemie, …)
Leider ließ und lässt die dazu notwendige Versorgung mit Ressourcen stark zu wünschen übrig. Sie ist völlig unzureichend!

Die Folge: Der Normalbetrieb der Schulen kann nur durch Selbstausbeutung und auf Kosten der Gesundheit der Lehrkräfte aufrechterhalten werden.
Das sind die wahren Gründe, warum dieser Beruf so unattraktiv geworden ist.
Solche Scheinlösungen, wie Prämien zeugen von mangelnder Wertschätzung für die Lehrerschaft die am Limit arbeitet und verkennen die Situation der Schulen.

Was haben Sie in Ihrer Amtszeit bisher auf den Weg gebracht, das unsere Situation verbessern hat? Haben Sie sich eine „Prämie“
verdient?

Über wertschätzende und zielführende Lösungen würde ich mich sehr freuen.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor
Antwortet  Neustart

„Selbstausbeutung und auf Kosten der Gesundheit der Lehrkräfte“

Genau das ist es.

Wir halten in BW gerade ein völlig kaputtes System am Leben – in Intensivpflege und ohne Applaus der Landesregierung vom Regierungsbalkon.

Der Knackpunkt ist, dass genau auf diese Selbstaufgabe und Selbstzerstörung das gesamte System aufgebaut ist.

Danke führ Ihren Kommentar!

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Diese Frau ist Opfer ihres eigenen kognitiven Konstrukts:
Menschen bewegen sich nur, wenn sie mit entsprechenden monetären Anreizen dazu gebracht werden können.

ABER: Geht es nicht um völlig andere Anreize?
Wirksamkeit?
Zukunfstorientierung?
Gerechtigkeit?
Chancengleichheit?
Zuzkunftsorientierung?
Humansimus?
Moralische Integrigrität?

……vs. Lobbyinteressen?
……vs. Gewinnmöglichkeiten?
……vs. was auch immer………….??

Schule braucht Menschen,
…die begeistert an der Zukunft mitgestalten möchten,
…die bereit sind, auch unter widrigsten Bedingungen, ihre Arbeit fortzusetzen,
…die soziale Gefälle auzugleichen bemüht sind,
…die am Lernstoff begeistert sind,
…denen bewusst ist, dass der Motor der dtsch Wirtschaft am Kenntnisstand der Kinder und Jugendlichen hängt,
…deren Ideen und Inovationsvorstellungen nicht von Bürokratie erstickt werden,
…deren Leidenschaft nicht brachial zugunsten staatlicher Sparmaßnahmen eingehegt wird,…….
…………..usw…..usf…..

Alles das hat Frau Stark Watzinger (wie auch) nicht verstanden.

Ein weiteres Beispiel für den Politikstil der FDP (womit kennen wir uns aus – vermeintlich – mit dem Geld!! – Was setzen wir zur Lösung ein? …. Geld!!) :

Es geht darum, Menschen für diese wichtigen Aufgaben zu gewinnen, die – vollen Herzens – eine Verbesserung anstrebend…. die nachhaltig das System stützen, sich darin engagieren… die angemessen bezahlt dafür werden wollen, die angemessene Arbeitsbedingungen vorfinden wollen, die die politisch gesetzten Mindestanforderungen entsprechend gesetzten Vorgaben erfüllt sehen wollen, in diesen Dienst eintreten.

Gute Frau Stark Watzinger:

So wird das nix!!!!

Neustart
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Sie sprechen mir aus dem Herzen

Pappenheimer
1 Jahr zuvor

Leistungsprämien für das oben Genannte finde ich gut!

80% meiner Kollegen wollen einfach nur nach dem Unterricht nach Hause. Wehe, du wagst es, sie nach der letzten Stunde noch sprechen zu wollen.

Peter C
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Vielleicht ist hier die Frage, warum diese Kollegen nach dem Unterricht „einfach nur […] nach Hause“ wollen. Die Antwort auf diese Frage ist vermutlich nicht weit entfernt von den Kommentaren der anderen User hier.

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Ihre Kollegen flüchten möglicherweise vor Ihnen. Das würde mir zu denken geben.

Stefan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Schönes Urteil über Lehrer! Da sage man noch, Lehrer würden nur von außen in den Dreck gezogen.
Ihr Kommentar veranlasst mich im Moment, Leistungsprämien abzulehnen. Wenn Leute wie Sie dafür sind, kann ich spontan nur dagegen sein.

Petra
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Wieso sollten sie bleiben? Die Verkäuferin, der Fabrikarbeiter, der Büromensch- bleiben die auch alle unbezahlt noch in in der Firma?

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Weil sie nur zu Hause vernünftig arbeiten können, funktionierendes Internet haben, einen Schreibtisch, einen Bürostuhl, genügend Arbeitsmaterial, einen Drucker, … sprich: alles, was einem normalen Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber bereitgestellt wird, aber in der Schule nicht vorhanden ist.

Boomerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

….eine saubere Toilette, eine ordentliche Küche mit leckerem Kaffee und endlich RUHE!!!!

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Boomerin

… und einen Arbeitsraum, in dem es wärmer ist als 17 Grad und kein Durchzug herrscht.

Hans Hoffmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Komisch. Warum nur? Vielleicht, weil zuhause auch noch ein Haufen Arbeit wartet? Vorbereitung? Nachbereitung? Korrekturen? Ich laufe auch nach dem Unterricht nicht Gefahr, dass mir langweilig wird. Familie und die damit verbundenen Verpflichtungen soll es gerüchteweise auch noch irgendwo geben.
Aber ich vergaß: Mit dem Tag der Einstellung wird per Dekret die Stundenzahl eines Tages bei Lehrern von den üblichen 24 auf 32 angehoben. Das ist dann genug Zeit um alles unter einen Hut zu kriegen. Mit dem Dumbledorschen Zeitumkehrer überhaupt kein Problem.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Diese 80% wissen halt, dass sie zuhause einen zweiten Feierabend haben, der im Idealfall auch mal vor 20 Uhr liegen darf. Die Familie dankt es.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Ja, bis auf die, die noch Busaufsicht haben, Elterngespräche führen müssen, an Teilkonferenzen teilnehmen müssen etc.

Was spricht denn aus ihrer Sicht dagegen, dass man nach Unterrichtsende nach Hause geht? Das Problem – vor allem im Ganztag – ist doch, dass ohnehin nicht alle gemeinsam „Feierabend“ haben vulgo nach Hause gehen.
Da mich mein AG nur für das Abhalten von Unterricht vergütet, bin ich nach der letzten abgehaltenen Unterrichtsstunde eines Tages auf dem Heimweg, der mich ja nicht ins Home-office sondern an einen mobilen Arbeitsplatz führt.

Natürlich wäre mir ein 9-to-5-Arbeitstag mit voll ausgestattetem Arbeitsplatz in der Schule lieber. Nur den finanziert mein AG eben genauso wenig wie ein Home-Office. Die Erhöhng der Home-Office-Pauschale bei den Werbungskosten hat übrigens nicht mein AG beschlossen sondern der Bundestag. Und diese pauschale bezieht sich nicht auf meine Tätigkeit als Lehrkraft sondern kommt allen Beschäftigten zu gute.

Hellus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Die Kollegen haben wahrscheinlich, neben Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen usw. noch ein Leben außerhalb der Schule. Und das ist auch gut so.

baaaal1
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Nach 8-10 Stunden Vollgas wartet zuhause vielleicht auch noch die Familie….

Mannomann
1 Jahr zuvor
Antwortet  baaaal1

Ja. Das ist Realität bei Familien.
Es scheint erneut so,
– Lehrkräfte betonen, wie viel sie arbeiten
– an anderen Stellen Berufstätigkeit allen Eltern als Verbrechen und Grausamkeit an den Kindern vorgeworfen wird
– nicht anerkannt wird, welches Privileg die freie Zeiteinteilung und Ortswahl für Großteile der Arbeit für Lehrer ist (hic: Benachteiligung durch keinen hochmodernen ausgestatteten Einzelarbeitsplatz in der Schule)
– Berufstätigkeit als Ausnahme im Alltag denn als – wie eher die Realität – (Bedauerlicherweise) Hauptbestandteil dessen verstanden wird
Was fehlt ist der Hinweis, welch himmlisches Leben Menschen in der Wirtschaft haben (vs. welch egoistische, rücksichtslose und ihre Kinder vernachlässigenden Menschen diese sind)

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannomann

Komm in die Schule! Dort ist der Mangel so groß, dass jeder mit zwei Beinen genommen wird! Dann kannst du alle Vorteile selbst genießen!!!

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Nanana, die Messlatte liegt schon etwas höher! Man sollte seinen eigenen Namen schon fehlerfrei buchstabieren können!

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannomann

Im Gegensatz zu ihren Behauptungen ist Kinder kriegen eine freiwillige Lebensstil-Wahl.

Die Ihnen offensichtlich völlig unbekannten Dienstpflichten des Lehrerberufes sind dagegen, wie der Name schon sagt, Pflichten.

Und mancher hier hat auch in der ACH so krassen Wirtschaft oder anderswo gearbeitet – da brauchen Sie hier keine Powermärchen von der unendlichen Leistungsbereitschaft zu verbreiten.

Das witzige daran ist nämlich, dass nach EXAKT Ihrer kapitalistischen Logik der Lehrerberuf völlig überlaufen von Bewerbern sein müsste.

Warum ist das glatte Gegenteil der Fall?
Hmmh, lassen wir uns von Ihnen gerne drüber aufklären…. 😀

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

Warum? Weil der notmale Schulalltag – UND die Arbeit, die zu Hause noch auf einen wartet !!! – schon so viel ist, dass man einfach nicht mehr kann!

Biene
1 Jahr zuvor

Köstlich. Selten so viel underachievment Idee gelesen.
Es würde schon helfen, dass es kleiner Klassen gäbe, um jedem lernenden mit persönlichen Besonderheiten begabten Individuum optimal zu beschulen. Das Gegenteil wird auf Grund des KM(K)-hauseigenen Abkargungssystem mit Negativerfolg für die zu fördernden Beteiligten gemacht.
Als vermutete (Andere Schulformstudierte) Quereinsteigerin ist es peinlich zu wissen, dass es in Zeiten des Personalmangels (der sich – Oh Wunder- noch verschärfen wird) noch entsprechende Stellen im System gibt, die motivierten Lehrkräften lieber den Gang nach Nürnberg geben als diese mit einer möglichen Festanstellung weiter zu beschäftigen.
*psssst: soll keiner mitbekommen, dass da womöglich eine Pflicht zur Weiterbeschäftigung, oder schlimmer sogar die Idee einer Verbeamtung auf den Tisch kommt, werden könnte, darum schnell weg mit den „Aushilfen“, damit sich nicht auf die Idee kommen einen Antrag zu stellen, wenn es denn möglich ist.*

! Achtung es ist Ironie und etwas Sarkasmus enthalten. Gefundene Fehler in Orthographie und Grammatik dürfen gerne gesammelt und behalten werden. !

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor

Meine Gedanken dazu :
Wir privatisieren die Schulen. Jede Schule wird von Managern geführt nebst Personalabteilung. Lehrer handeln ihr Gehalt frei aus. Es gibt Erfolgsprämien für erfolgreiche Schullaufbahnen….. Es gibt dann natürlich auch keine Einzugsgebiete mehr. Eltern entscheiden frei über die Schule ihrer Kinder.
Wo das dann hinführt, darf jedes Kopfkino selber fantasieren

447
1 Jahr zuvor

Ich wäre sofort dabei.

Alleine schon, um das riesen Gejammer von underachievern wie „Mannomann“ zu genießen.
Wenn sie dann hin-„allokiert“ werden wo sie leistungsmäßig hingehören.

Alles andere an der Idee ist furchtbar.
Aber das, das wäre es doch wert.

auchdasnoch
1 Jahr zuvor

Werden doch hauptsächlich die Schleimer und Selbstdarsteller von so ner Prämie profitieren.

Die Kollegen, die ordentlich ihre Arbeit trotz immer schlechter werdenden Bedingungen erledigen, die trotz voller heterogener Klassen soliden, zeitgemäßen Unterricht geben und mit Empathie auf die SuS eingehen, die SuS für ihr Fach begeistern, fallen hinten runter.

Sie sind die Helden!

xyz
1 Jahr zuvor
Antwortet  auchdasnoch

Das sehe ich auch so. Ich will für meine Kinder guten Unterricht und empathische Lehrkräfte. Leider sind das die, die oft übersehen werden.
Das ist in der Wirtschaft nicht anders, aber Schaumschläger fallen in unserem Bereich schneller auf. Ich reagiere auf Führungsebene inzwischen sehr ablehnend auf penetrante Selbstdarstellung. Die zerstören früher oder später jedes Team.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Warum sollten Leistungsprämien gegen den Lehrermangel helfen? Dagegen hilft nur eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Den genannten Kriterienkatalog erfüllen eh 80 % der Lehrkräfte. Insofern zeigt das wieder, wie wenig Ahnung diese Frau vom normalen Schulbetrieb hat.

Georg
1 Jahr zuvor

Dieses „bis zu 10%“ lässt sich leicht und für das Ministerium vergleichsweise preiswert umsetzen: jede Schule bekommt 10% eines Lehrergehalts für die Bonuszahlungen als Budget, sprich ungefähr 5000€. Die Verteilung übernimmt der Schulleiter. Zur Gegenfinanzierung fällt die nächste Tarifrunde so schwach aus, dass die Kosten der Bonuszahlungen mehrfach eingespart werden.

Klaus Lehmkuhl
1 Jahr zuvor

Ich bin für Leistungsprämien für Politiker . Frau Stark – Watzinger würde aber sicher keine bekommen . Ihre Performance ist selbst im Vergleich zu den übrigen Mitgliedern der schlimmsten Bundesregierung aller Zeiten grottig . Und das muss man erst einmal schaffen .

Georg
1 Jahr zuvor

Kann man diese Prämien auch nutzen, um an den Gymnasien die Anzahl Beförderungsämter zu reduzieren? Es böte sich zumindest an und wäre billiger.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Bei uns gibt es gar keine. Nur die Schulleitung fällt unter die Beförderungsämter. Ansonsten: Eingangsamt ist auch der Zustand, in dem man in Pension geht.

Gustav
1 Jahr zuvor

Was? Sie haben eigene Kinder, die auch etwas vom Papa haben wollen?
Dann sind sie in diesem Beruf falsch!!!
Können ja in die Wirtschaft wechseln. Da müssen sie gut ausgestattet daheim arbeiten und bekommen dank starker Tarifabschlüsse ordentlich Geld. Bei einer 35 Stundenwoche

Mannomann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gustav

Wie betreuen Sie denn nachmittags Ihre Kinder?
Welchen Job in der Wirtschaft für ordentlich Geld und einer 35 Stundenwoche haben Sie denn im Kopf?
Ich frage, da ich verwirrt bin. Ich dachte immer, die Nichtlehrereltern sind die, die keine Zeit für Ihre Kinder haben, weil sie nur dem schnöden Mammon frönen und sich nicht für ihre Kinder interessieren.
Jetzt arbeiten diese Eltern aber alle nur 35 Stunden für einen Sack voll Geld.
Ich suche nach Erklärungen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannomann

Meine Tochter, 27, erhält für 32h wöchentlich ein Jahresbrutto von 72.000. Bonus (mittlerer vierstelliger Bereich) kommt obendrauf. Ausbildung: Bachelor Informatik. Zählt das unter „freie Wirtschaft“?

Mannomann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Jupp! Das zählt zur freien Wirtschaft.
Erscheint mir aber als Bezugsgröße zu Lehrkräften ungeeignet, da vermutlich nur sehr sehr wenige Lehrkräfte als InformatikerInnen arbeiten könnten. Das betonen sie selbst inner wieder, wenn es um die Frage der Digitalisierung/Ausstattung mit Geräten geht.
Wie sieht es denn mit Lektoren bei Verlagen aus (das wäre was für die Germanisten/Deutschlehrer) oder Angestellten im Angebotswesen (eventuell interessant für die Mathelehrkräfte) oder die Veranstalter von Seidenmalkursen für Kindergeburtstage (Kunstlehrer eventuell), …

Richie Rich
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Jeder fängt mal klein an…

Wird vielleicht noch besser.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Richie Rich

@RichieDenReichen
Ey, ich hab auch Informatik studiert! Und sogar umfassender als meine Tochter. 😉 (wer gibt sich denn mit nem Bachelor zufrieden)
@MannOMann
Sie unterschätzen die Fähigkeiten von Lehrkräften, sich neue Inhalte anzueignen, und Sie überschätzen das Bachelorstudium Informatik.
Sie kommen ziemlich arrogant rüber: brauchen Sie das, um sich besser zu fühlen?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannomann

Ein guter Freund von mir arbeitet im Verkauf spezialisierter Literatur für bestimmte Fachleute.

Im homeoffice.
Mit Vollaustattung, versteht sich.
Berechnung nach Lohnzettel 30 Stunden, real ca. 3 bis 4 Stunden Montags bis Freitags.

Lohn ist grob mit dem Beispiel unten vergleichbar.

Zählt Verkauf mit Akquise als „echte Wirtschaft“, oder ist das für so richtig hart leidende Arbeitnehmer (die darauf stolz sind dem Chef den nächsten Porsche zu finanzieren, aber AUSGERECHNET Lehrer beneiden, LOL) genug „street cred“… oder ist das auch zu soft?

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mannomann

Nein, Sie suchen nicht nach Erklärungen, Sie wollen einfach mal über die faulen Lehrer moppern.
Paradoxerweise verschärft das den Lehrermangel, haben nämlich vor Ihnen schon viele andere versucht

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor

1) Ich kenne niemanden bei meinen Schülern, der sagt: „Mensch, wenn ich 100 Euro Prämie monatlich mehr bekomme, studiere ich auf Lehramt.“ Niemanden. So wird der Lehrermangel nicht behoben werden, zumal die meisten KuK eh Teilzeit arbeiten und problemlos mit minimaler Aufstockung ein monetäres Äquivalent dieser Prämie erhalten könnten.

Ich kenne aber viele KuK, die sagen: „Kleinere Klassen. Mehr Sozialarbeiter für verhaltenskreative SuS. Anrechnungsstunden für diese oder jene Arbeitsgruppe. Mehr Anrechnung für die Referendarbetreuung. Kürzere und/oder weniger Konferenzen. Weniger Gedöns um Schul-, Medien-, Sozial- und Methodencurricula, die eh niemand umsetzt, weil sie in der Schublade verstauben. Entlastungsstunden für Abiturkorrektur und -vorbereitung.“

2) Noch vor zehn (?) Jahren gab es in BW „Leistungsstufen“. Sie wurden abgeschafft. Das Land BW geizt zudem seit Jahren mit Oberstudienratsstellen. Vergebt einfach nach einer gewissen Zeit und einer gewissen Note diese Beförderung, unabhängig von der aktuellen Verteilung der Planstellen. Ich kenne KuK, die sagen: „Ob ich in fünfzehn oder zwanzig Jahren A14 werde, ist auch egal. Da lass ich es eben langsamer angehen.“ Ich kann es ihnen nicht verdenken. Ich bin auf dem besten Weg, ein solcher zu werden.

Eine-Diagnose-für-sich
1 Jahr zuvor

Wie wäre es andersrum: Lehrer denken an Leistungsprämie für Stark-Watzinger – gegen den Lehrermangel?

Christel
1 Jahr zuvor

Die Helden der Korrektur sollen wieder einmal leer ausgehen …

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christel

Na ja, die Lehrer die Leute, die solch fundierte Kommentare schreiben, einst unterrichtet haben sind bei der Prämie schon mal raus.

Boomerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Christel

Die machen ja auch nur ihre Arbeit!

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Boomerin

Richtig. In den Gutachten von Referendaren schreibe ich auch nicht rein:
XY hat es stets geschafft ihren Klausurstapel abzuarbeiten.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

„Engagement“ als Grundlage zur Vergabe einer Prämie ist natürlich genau das Kriterium der KMK. Einfach mal wischi-waschi. Öffnet der Willkür Tür und Tor.

Wer vergibt den die Prämie?

Die KMK nach Parteibuch oder der utopischsten, hups ich meine natürlich pädagogischsten, Idee?

Die Schulleitung an die Kollegen die beim Grüßen ihre Kappe besonders schwungvoll ziehen und sich am tiefsten verbeugen?

Solche Prämien werden auf jeden Fall ein Mittel sein Unruhe in jedes Kollegium zu bringen. Jeder Kollege mit Engagement der, aus welchem Grund auch immer, keine Prämie bekommt, der wird äußerst verärgert sein.

Außerdem besteht noch ein weiteres entscheidendes Problem.

Die Idee ein Pferd für einen schönen Ausritt mit einer Möhre zu motivieren ist an sich natürlich alt bekannt. Als Gutsherren gehört das zum Repertoire der KMK.
Wenn das Pferd aber schon fast tot ist, dann reißt auch die Möhre das Ruder nicht mehr herum. Man wird trotzdem mit dem Pferd keine Rennen gewinnen.

Man kann das mit der Möhre drehen und wenden wie man will, zunächst sollte man das Pferd mal wieder mit Kraftfutter im warmen Stall aufpäppeln.

Schnugge
1 Jahr zuvor

Ich hab meine Prämie für überdurchschnittliches Engagement schon, ein niegelnafelneuer Hörstuz seit gestern.
Viiiiiielen Dank

Milla
1 Jahr zuvor

Was ist eigentlich mit der Inflationsprämie? Ach so, ich vergaß, Tarifverhandlungen (TdL) sind ja bald, schon im Herbst 2023. Wird dann sicher mit der Leistungsprämie verrechnet?!

PetKue
1 Jahr zuvor

Die Idee fand ich vor 20 Jahren als Personalrat und Kollege auch gut. Bei der Umsetzung der Leistungsstufe und Leistungsprämie wurde die gute Idee aber schnell zum Placebo. Bei der Leistungsstufe hatten wir ca. sieben Kriterien, was dazu führte, dass an der Schule eigentlich nur ein oder zwei Leute übrig blieben. Vielfach Leute mit A15 aufwärts.
Auch bei der Leistungsprämie wollte man die Vergabe nicht „einfach so“ machen, sondern knüpfte sie an Projekte. Dies führte dann dazu, dass viele Schulleiter ihren Lieblingen die Prämie für angebliche Projekte zugeschanzt haben. Was wiederum zur Folge hatte, dass die Leistungsprämie schließlich gleichmäßig auf alle Kollegen aufgeteilt wurde, weil sie ja „jeder irgendwie verdient“. War zwar ganz nett, ist aber das Gegenteil von einer Honorierung und Förderung überdurchschnittlichen Engagements einzelner.
Abgesehen davon, konnte ich an den mir bekannten Schulen noch nie feststellen, dass Engagement und gute Leistung in einem direkten Verhältnis zur Bezahlung der Kollegen, Fachbereichs- und Schulleiter lagen.

cochenille
1 Jahr zuvor

Die gute Dame ist Volkswirtschaftlerin und denkt entsprechend im kuscheligen Rahmen ihres Tellerrands. Wie toll das klappt, wenn so jemand im vermurkelten Bildungssystem herumfuhrwerkt, hat NRW mit Frau Gebauer erleben können. Die gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte, spätere Boardinghausleiterin und leidenschaftliche Retterin des in den 90er Jahren ausgestorbenen Zickzackscheitels qualifizierte sich für das Amt der Schulministerin in erster Linie durch zwei Dinge: sie ist auch mal zur Schule gegangen und hat einen Sohn, der es ihr gleichtat.

Checkthefacts
1 Jahr zuvor

Die ganzen Show-Elemente sollen extra vergütet werden. Solide Arbeit in schwierigen Klassen natürlich nicht. In Schulen mit Lehrermangel fallen AGs aus. Generell werden sie von solchen Lehrern übernommen, bei denen z. B. mangels geeigneter Fächer nicht genügend Stunden für den normalen Untericht zusammenkommen ODER die schlichtweg noch die Zeit für so etwas haben, weil sie noch nicht ausgelastet sind. Dass ein Musiklehrer ggf. einen Chor leitet, davon gehe ich doch aus. Wie wäre es, mal darüber nachzudenken, Lehrer mit korrekturintensiven Fächern zu entlasten? Das Fach Deutsch fiele mir da übrigens an erster Stelle ein.

BlaueBlume
1 Jahr zuvor

Oh, der Schulfrieden ist schon lange gestört durch die Zweiteilung in Angestellte und Beamte! Das ist schon lange überholungsbedürftig. Wer soll all die Pensionen zahlen? Leistungsgerechte Bezahlung ist nur fair. Ich habe die Hälfte meines Lebens selbstständig und im Ausland gearbeitet mit weit mehr Verzicht auf viele Annehmlichkeiten. An tschechischen Hochschulen beispielsweise war leistungsgerechte Bezahlung Usus. Es gab einen breit gefächerten Kriterienkatalog, der durchaus praktikabel war. Dazu gehört auch Anwesenheit. Wer einmal im Monat für zwei Wochen fehlt, ist einfach fehl am Platze. Doch manche sind gleicher und haben deswegen keine Konsequenzen zu befürchten. Derweil sind die Kollegen, die deren Fehlen vertreten müssen, beizeiten verschlissen und demotiviert.
Nichtsdestotrotz sollte eine gerechte Verteilung von Arbeitspensum erfolgen. Das hat dann etwas mit dem Führungsstil zu tun.