Private Treffen mit Schülern? Lehrer wehrt sich gegen Rauswurf vor Gericht

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Lehrer einer katholischen Schule soll sich minderjährigen Schülern gegenüber unangemessen verhalten haben. Der Fall wurde am Landesarbeitsgericht in Düsseldorf verhandelt. Der Schulträger wirft ihm unter anderem vor, einen Schüler zu privaten Treffen gedrängt zu haben. Der Lehrer wehrt sich vor Gericht gegen seine fristlose Entlassung.

Das Gericht hat gesprochen. Foto: Shutterstock

Dem Lehrer war gekündigt worden, weil er einen minderjährigen Schüler zu sich nach Hause eingeladen und ihm nachts noch private Whatsapp-Nachrichten geschickt haben soll. Einem anderen Schüler soll er angeboten haben, ihm die Füße zu massieren und sich auch weiteren gegenüber unangemessen verhalten haben. Der Lehrer bestreitet die meisten Vorwürfe. Sein Anwalt erklärte, sein Mandant habe sich nur für die Schüler engagiert und ihnen etwa mit Übungsklausuren geholfen. Er habe eine «soziale Ader».

Die Vorinstanz hatte die Kündigung als unwirksam verworfen, weil der Lehrer zuvor nicht abgemahnt worden war. Das Gericht in Düsseldorf zeigte sich am Donnerstag verwundert, dass der angeblich untragbare Pädagoge an der Schule inzwischen wieder unterrichtet. «Ich bin wieder im Schuldienst tätig und habe einen regulären Stundenplan», sagte der Lehrer. Probleme mit Kollegen, Schülern oder Elternschaft gebe es nicht, bestätigte der Vertreter des Schulträgers.

Der Vorsitzende Richter merkte mit Blick auf die Erklärungen des Lehrers an: «Für uns sieht es so aus, dass sich ihre soziale Ader nur auf männliche Schüler erstreckt.» Andererseits sei es ein widersprüchliches Verhalten des Arbeitgebers, die außerordentliche Kündigung eines Mitarbeiters zu verfolgen und ihn dann freiwillig weiter zu beschäftigen. Er riet den beiden Parteien, sich außergerichtlich zu einigen. News4teachers / mit Material der dpa

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5 Kommentare
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447
1 Jahr zuvor

Was zur Hölle?

Mal abgesehen vom konkreten Fall (offensichtlich schräger Typ, offensichtlicher Verdacht ist offensichtlich):

Die „Nebenbegründung ist ja wohl das letzte.
Und wenn der sich
…mit Mädchen/jungen Frauen getroffen hätte: „Aha, soziale Ader für weibliche Teenager, oder was?“
… Mit Jungen: Siehe oben
…. Mit Schülern beiderlei Geschlechts:“ Soso, ihre soziale Ader erstreckt sich wohl richtig breit auf junge Menschen beider Geschlechter!“

Wenn sich noch jemand fragt, wieso es keine Einzeltermine bei Lehrkräften gibt – sowas ist die Antwort.

(Und ja, „Füße massieren“/nächtliche WhatsApp, private Treffen ist nun wirklich völlig schräg, es ist offensichtlich welcher Verdacht da sofort hochkommt)

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

So wie es da steht, ging es eindeutig zu weit. Das sollte man aber wissen!!!

Pappenheimer
1 Jahr zuvor

Er streitet es aber ab. Nun ist die Frage, stimmt es oder stimmt es nicht.

Die Schule selbst ließ ihn weiter arbeiten. Es könnte sich also auch um (versuchten) „Rufmord“ handeln.

IusRespicitAequitatem
1 Jahr zuvor

Das Verhalten dieses Arbeitgebers ist – mal wieder – unterirdisch. Es stellt sich die Frage, warum Lehrkräfte freiwillig dort arbeiten. In Zeiten des Lehrer*innenmangels kann man sich seinen Arbeitgeber doch wirklich frei wählen.

Keko
1 Jahr zuvor

Vielleicht weil es „Loser“ sind? Nur weil Mangel herrscht, stelle ich nicht jeden der bisschen Ahnung vom Fach hat an.