Bildungsministerium: Schulen sollen auch unternehmerisches Denken fördern

15

Die Förderung unternehmerischen Denkens bei jungen Menschen gehört nach Angaben des Bildungsministeriums zu den Lernzielen an rheinland-pfälzischen Schulen.

You are fired! Foto: Shutterstock

Dazu dienten auch Projekte wie Schülerunternehmen oder -genossenschaften, bei denen die Heranwachsenden unternehmerisches Denken und Handeln einüben könnten, teilte Ministerin Stefanie Hubig (SPD) in einer Antwort auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mit.

Ökonomische Fragestellungen würden in den Fächern Sozialkunde, Erdkunde, Geschichte und Gesellschaftslehre angesprochen, erklärte das Ministerium. Darüber hinaus gebe es noch an den Integrierten Gesamtschulen und Realschulen plus im Wahlpflichtbereich die Fächer Wirtschaft und Verwaltung sowie Hauswirtschaft und Sozialwesen.

Ergänzt wird der Unterricht durch eine Vielzahl von Projekten außerhalb der Klassenräume, bei den laut Ministerium außerschulischen Partner wie Unternehmerverbände, Gewerkschaften, Kammern und einzelne Unternehmen mit an Bord geholt werden. News4teachers / mit Material der dpa

„Essenziell“: Wirtschaftsminister Habeck wirbt für mehr ökonomische Bildung an Schulen

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

15 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Ron
1 Jahr zuvor

Ich würde das mit großem Ausrufezeichen unterstreichen. Statt dem Sozialismus, der Planwirtschaft und dem Klimalockdown das Wort zu reden, brauchen wir Unternehmergeist, selbständiges Handeln, Wissen um Wirtschaft, Börse und Finanzkapitalmärkte. Wie gründe ich eine Firma? Welche Steuern und Vorschriften muss ich kennen? Welche Vorteile und Möglichkeiten bietet Selbständigkeit? Denn unternehmerisches Denken hilf unserem Land und seiner Zukunft – bietet sogar einen gewissen Schutz gegen Totalitarismus und Extremismus.

Das Wissen in der deutschen Bevölkerung bezüglich Wirtschaft und wirtschaftlichem Handeln ist aber erschreckend gering und die Gesellschaft ruft bei jedem Problem nach dem Staat und dem Sozialarbeiter, statt sich selber um Dinge zu kümmern. Mit Generation Schneeflocke wird sich das Defizit leider weiter verstärken. Viele Menschen – auch angeblich Gebildete – schaffen es nicht, ihre Steuererklärung eigenständig anzufertigen, den Stromanbieter zu kontrollieren und bei Bedarf zu wechseln, ihre Versicherungen regelmäßig auf Notwendigkeit und Preis zu prüfen und ihr Geld sinnstiftende anzulegen. Aktien, Bitcoin, Gold? Alles gefährliches Teufelswerk, das man am besten verbieten sollte. Vermietimmobilien? Man ist doch kein Ausbeuter. Solchen Schmarren höre ich regelmäßig auch von Kollegen. Und man ist sogar noch stolz auf sein Nichtwissen.

Heika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Alles schön und gut, lieber Ron. Aber muss sich die Schule auch noch um „Wirtschaft und wirtschaftlichem Handeln“ kümmern? Sie erstickt jetzt schon an Aufgaben, die ihr in den letzten Jahren zusätzlich aufgebürdet wurden.
Auch wenn es schon tausendmal gesagt wurde, ich wiederhole es gern noch einmal:
Der Schlüssel zu weiterem Wissen und Können ist für jeden Menschen die Beherrschung der Kulturtechniken. Wenn er nicht gut lesen, schreiben und rechnen kann, wird er immer Schwierigkeiten mit seiner Weiterbildung auf anderen Gebieten haben, u.a. in Wirtschaft und wirtschaftlichem Handen, in Politik und politischem Handen oder auch in Gesundheit und gesundheitsbewusstem Handeln.
Die Schule kann nur die notwendigen Grundlagen dafür legen, dass man sich später selbst die Anregungen, Aufklärungen, Hilfen und Kenntnisse verschafft, die man braucht und die einen interessieren..

Wir tun oft so, als müssten Kinder schon in der Schule all das lernen, was eigentlich erst das spätere Leben auf individuell unterschiedliche Weise lehrt, sofern man denn den Generalschlüssel zu weiterem Wissen in der Schule erhalten hat und sie nicht als Analphabet verlässt.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heika

Ich bin ganz bei Ihnen, dass wir uns dringend um die Basics der Bildung kümmern müssen. Insofern wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, wirtschaftlichen Kompetenzerwerb im Deutschunterricht anzusiedeln. Und in der Grundschule hat das auch nichts zu suchen. Aber in der Sek I / II gibt es ein Fach wie Wirtschaft, in dem zumindest in meinem Bundesland viel unnützes Gedöns gemacht wird. Auch in Mathematik wünsche ich mir Aufgaben, die in ihren Textteilen mal eine Brücke zur Wirtschaft schlagen. Das ist mir da oft viel zu isoliert oder weltfremd. Ebenso habe ich den in Eindruck, dass Fremdsprachen auch in der Sek II thematisch schwerpunktmäßig im Bereich Urlaub und Landeskunde hängen bleiben. Dabei nutzen viele Abgänger Sprachen später beruflich.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ich verweise nochmal auf die rheinland- pfälzischen Curricula!

Mika
1 Jahr zuvor

Ach Frau Hubig, sorgen‘S doch bitte erst mal für ausreichend Lehrkräfte in den Schulen, bevor Sie den vorhandenen noch mehr auf die Schultern drücken. Das wäre übrigens Ihr originärer Job!

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Da wird nicht noch mehr aufgedrückt. Ökonomische Bildung und Verbraucher:innenbildung sind in RLP seit mehr als 15 Jahren curricular und organisatorisch im Schulwesen verankert. Mit Recht, wenn ich sehe, vor welchen komplexen sozioökonomischen Entscheidungen die Politik uns Bürger:innen stellt.
Die entsprechenden Curricula sind übrigens keineswegs so ausgerichtet, wie es das Foto zum Bericht suggerieren soll!
Da hilft Fortbildung (frei nach Prof. Drosten)!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Hat jemand jemals alle gültigen Lehrpläne der BRD gelesen, etwa bevor offenbar fehlende Inhalte medial-gestützt eingefordert werden?
a) Nein.
b) I wo.
c) Geh fort, spinnst ja.

Chris
1 Jahr zuvor

Verstehe ich das richtig: Das starrste, innovationsfeindlichste, unflexibelste und vom Beamtentum triefende System Schule soll Kreativität, Unternehmertum, ja gar Mut zum Risiko fördern!?
Wir Lehrer, die oftmals nicht viel anderes gesehen haben als Schule, Uni, Schule sollen da kompetent für sein? Da ist unter Blinden der Einäugige König.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Machen Sie doch in den nächsten Ferien ein Lehrerpraktikum! Es gibt viele Möglichkeiten, z. B. über das Netzwerk SchuleWirtschaft.

Chapeau Claque
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Euphorie wird mit den Lebensjahren noch der Einsicht weichen oder werden die Zeiten für Lehrerpraktika jetzt bezahlt.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chapeau Claque

Wieso? Bekommen Sie in den Ferien krine Bezüge?
Oder erfüllen Sie gerade ein Klischee?

Chapeau Claque
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Ein Durcheinander und picken von Rosinen zu betreiben könnte ohne Ahnung von der Materie natürlich solche Schlüsse zulassen.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chapeau Claque

Was soll diese verklausulierte Aussage bedeuten? Als Lehrerin mit durchgängig 30 Jahren Berufserfahrung an einer Schwerpunktschule, daneben in mehreren Lehrplankommissionen und der Lehrerausbildung tätig, verstehe ich Sie leider nicht.
Bei uns vermittelt der regionale Arbeitskreis SchuleWirtschaft übrigens Lehrerpraktika in verschiedenen Settings.

Chris
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Nö. Da hab ich Urlaub und lasse die Seele baumeln auf meiner Finca in südlicheren Gefilden.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

In Ordnung, sei Ihnen gegönnt. Dann aber nicht unqualifiziert daherquatschen über Dinge, in die ich keinen Einblick habe. Oder sich beschweren, „[w]ir Lehrer, die oftmals nicht viel anderes gesehen haben als Schule, Uni, Schule sollen da kompetent für sein?“ Arbeitnehmende in allen möglichen Bereichen können sich auch nicht zurücklehnen und sagen, sie hätten das nicht gelernt. Die müssen sich`s auch ‚draufschaffen‘- z. B. aktuell die Heizungsbauer.