Studie: Je mehr außerfamiliäre Betreuung, desto mehr Verhaltensauffälligkeiten

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ZÜRICH. Der Ausbau der Kinderbetreuung gilt gemeinhin als elementarer Bestandteil der Familienförderung. Zürcher Wissenschaftler haben die Auswirkungen der außerfamiliären Betreuung auf die Kinder untersucht.

Die Kita-Kollegien haben alle Hände voll zu tun. Foto: Shutterstock

Von der U3-Betreuung bis zum Rechtsanspruch auf eine Ganztagsplatz, die Kinderbetreuungsangebote in Deutschland sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark ausgebaut worden. Doch der Bedarf ist längst nicht gedeckt. Nach einem Jahr zu Hause zurück in den Beruf, die Kinder nach U3-Betreuung und Kita-Zeit in der Schule ganztägig betreut, das ist für junge Familien heutzutage schon zum Standardmodell geworden. Dabei ist das Thema nach wie vor heftig umstritten.

Doch wie wirkt sich die außerfamiliäre Betreuung auf die Entwicklung vom Kindes- bis ins Jugendalter aus? Wissenschaftler der Universität Zürich haben untersucht, wie die externe Kinderbetreuung die Entwicklung des Kindes bis ins Erwachsenenalter beeinflusst. Für die Studie befragten sie rund 1.300 Zürcher Schulkinder, ihre Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer. Das Ergebnis: Je mehr Zeit in Krippen oder bei Tagesmüttern verbracht wurde, desto eher zeigten sich auffallende Verhaltensweisen, die nach dem Primarschulalter allerdings wieder verschwanden. Die Daten stammen aus einem Zürcher Projekt zur sozialen Entwicklung von der Kindheit ins Erwachsenenalter. Sie umfassen Schulkinder von 7 Jahren bis zum Alter von 20 Jahren.

Auswirkungen im Grundschulalter

Rund 67 Prozent dieser Kinder wurden vor dem Kindergartenalter fremd betreut. Davon besuchten 32 Prozent eine Kindertagesstätte, 22 Prozent eine Spielgruppe. Weitere 22 Prozent waren zeitweise bei Familienmitgliedern, 3 Prozent bei Bekannten oder Nachbarn, 12 Prozent bei Tagesmüttern. Die Forscher befragten die Kinder wie auch die Eltern und Lehrpersonen zu auffallend extrovertiertem oder introvertiertem Verhalten, zu Straffälligkeit und Drogenkonsum. Dabei zeigte sich, dass sich die im Primarschulalter beobachteten Verhaltensweisen je nach Auskunftgeber und je nach besuchter externer Betreuung unterschieden.

Nach Einschätzung der Eltern zeigten die Grundschülerinnen und Grundschüler mehr Aggressivität, ADHS-Symptome, aber auch Ängstlichkeit und Depressivität, je mehr Zeit sie im Vorschulalter in einer Krippe verbrachte hatten. Die Angaben der Kinder selbst weisen teilweise in dieselbe Richtung.

Laut den Lehrerinnen und Lehrern sind Hyperaktivität, Impulsivität, Aufmerksamkeitsprobleme oder aggressives Verhalten eher bei denjenigen Schülerinnen und Schülern zu beobachten, die mehr als zwei Tage pro Woche bei einer Tagesmutter verbracht oder an mindestens drei Tagen pro Woche eine Spielgruppe besucht hatten.

Auffallende Verhaltensweisen verschwinden meist wieder

Wie lassen sich diese Befunde erklären? «Einerseits ist es möglich, dass eine externe Kinderbetreuung zu einer weniger sicheren Bindung und Interaktion zwischen Eltern und Kindern führen kann», sagt Studienautorin Margit Averdijk. Andererseits könnten Kinder in Krippen und Spielgruppen das Problemverhalten von Gleichaltrigen nachahmen und es teilweise auch einsetzen, um von den Betreuerinnen und Betreuern Aufmerksamkeit zu erhalten.

«Obwohl wir nicht direkt prüfen konnten, welche dieser Mechanismen unsere Ergebnisse am wahrscheinlichsten erklären, unterstützen beide unsere Ergebnisse», erklärt die Forscherin. Die gute Nachricht: Die in der Grundschule beobachteten Verhaltensauffälligkeiten nähmen mit der Zeit ab und verschwinden ab dem 13. Lebensjahr weitgehend. Nur die Symptome von ADHS hielten sich etwas hartnäckiger.

Die Forschenden fanden auch keine Hinweise darauf, dass externe Kinderbetreuung generell mit Straffälligkeit und Drogenkonsum im Jugendalter zusammenhängt. Einzig bei Kindern aus prekären Verhältnissen gehe eine häufige Krippenbetreuung im Vorschulalter mit mehr Substanzkonsum im Jugendalter einher. «Es scheint, dass solche Kinder mit zunehmendem Alter auch eher zu Ängsten oder depressiven Symptomen neigen. Diese können sich aufgrund der Abwesenheit ihrer Eltern weiter verstärken», erklärt Averdijk.

«Unsere Studie beleuchtet mögliche ungünstige Zusammenhänge zwischen externer Kinderbetreuung und der kindlichen und späteren Entwicklung», fasst Mitautor Manuel Eisner zusammen. Der Soziologieprofessor warnt jedoch davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. Zwar entspräche die Studie höchsten wissenschaftlichen Qualitätsstandards, basiere aber auf Beobachtungs- und Befragungsdaten, mit denen sich Rückschlüsse auf ursächliche Zusammenhänge nicht immer klar ziehen ließen. Auch konnte die Qualität der außerfamiliären Betreuung in der Studie nicht berücksichtigt werden. (pm)

Studie: Margit Averdijk, Denis Ribeaud, and Manuel Eisner. External childcare and socio-behavioral development in Switzerland: Long-term relations from childhood into young adulthood.

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Pit2020
2 Jahre zuvor

Unter
https://www.news4teachers.de/2022/03/wegen-corona-leiden-mehr-jugendliche-unter-depressionen-und-unter-adipositas/
habe ich schon den Auszug aus einem Interview verlinkt (man muss ziemlich weit runterscrollen, bis „Pit2020 12. März 2022 um 16:49“)

Es mag durchaus sein, dass sich einige negative Auswirkungen – wie im Artikel oben beschrieben – nach Jahren (!!!) „auswachsen“, aber man darf sich nicht zu früh freuen:
1) Wie viele Jahre an Lebenszeit ist ein Kind/Jugendlicher dann unglücklicher als es nötig gewesen wäre?
2) Wie viele Menschen (Mitschüler, EuE, LuL, Elternteile und andere Familienmitglieder, sonstige Sozialkontakte) haben gezwungener Weise mitgelitten, mit ebenfalls u.U. gravierenden Folgen?
3) Aus Punkt 2 folgt: Welche Kettenreaktionen an Stress und Stresserkrankungen (alleine die finanziellen Kosten!) wurden dadurch in Gang gesetzt?
4) Kann ein Kind/Jugendlicher dann wirklich ALLE entstandenen Defizite ausgleichen?
(Bei Punkt 4 ist dann eben wieder das unter dem o.g. anderen Artikel verlinkte Interview interessant.)

Daniel
2 Jahre zuvor

“ Auch konnte die Qualität der außerfamiliären Betreuung in der Studie nicht berücksichtigt werden.“ Darauf kommt es an. Ganztagsschule bedeutet NICHT Betreuung, sondern Bildungsgerechtigkeit und Bildungsangebote. Stuttgart ist da ein enormer Vorreiter in Deutschland. Dafür braucht es klare Ansagen und Geld. Ich kenne eine Rektorin die ganz klar sagt, wer zu uns kommt muss Ganztag machen oder gehen. Punkt. Hatte an einer anderen Schule mal eine Kollegin, die hat sich ganz dem Ganztag verweigert. Wollte immer spätestens um 12:30 Uhr nach Hause. Und nein, keine Kinder. Hat Lehramt studiert, weil sie Mittags nach Hause wollte. So funktioniert es natürlich nicht. Dann kann man es lassen. Gut das die Kollegin dann schnell gegangen ist.

Carsten
2 Jahre zuvor
Antwortet  Daniel

Wurde dann der Nachmittag als Überstunden abgerechnet ?

Sissi
2 Jahre zuvor

@ Pit2020
Dazu fällt mir der Ausspruch eines Dozenten ein:
Wenn die Muttermilch nicht nur ursächlich dem Immunsystem nützt
sondern auch der Resilienz
könnten Sie Ihre Kinder bestimmt nicht so lange stillen wie dies nötig wäre ( Inhalt in etwa so, lange her )

Alla
2 Jahre zuvor

Kinder sind unterschiedlich und die Ganztagsbetreuung in einer Einrichtung ( Kita, OGS)ist nicht für jedes Kind ideal. Es hängt auch sehr von der Einrichtung ab.

Wie viele Kinder befinden sich im Gebäude/in der Gruppe? Wie hoch ist die Fluktuation beim Personal? Kann das Kind verlässliche Beziehungen aufbauen? Wie groß sind die Räume, das Außengelände? Wie werden Regeln durchgesetzt? Wie laut ist es in den Räumen, gibt es schalldämmende Maßnahmen? Kann sich ein Kind auch mal alleine/zu zweit zurückziehen oder fehlt dazu der Platz?
In vielen Kitas/OGS gibt es keine Ruheräume. Das Kind ist 8-9 Stunden am Tag dem Lärm und Gewusel ausgesetzt. Einige Kinder macht der Lärm krank oder aggressiv. Andere stört das weniger.

Als unsere Grundschüler befragt wurden, was sie sich am allermeisten von der OGS wünschen, war der wichtigste Punkt (89%) eine „Chill-Area“, mit Matrazen, kleinen Nischen, Büchern und Brettspielen, „wo es leise ist und man seine Ruhe hat. Wohin man sich auch alleine oder mit nur einem oder 2 Freunden zurückziehen kann“.
Daraufhin wurde eines der kleinen Klassenzimmer (in dem sich die Kinder den ganzen Tag aufhalten müssen) als Ruheraum deklariert, zwar ohne Nischen und Matrazen aber mit einem „Schweigefuchs“ an der Tür. Die räumlichen Bedingungen sind halt schlecht.
Einige Kinder machen sich aber einen Spaß daraus, die Tür immer wieder aufzureißen, laut kreischend durch den Raum zu rennen und die Brettspiele von den Tischen zu fegen. Alle Gespräche und Apelle der EuE verhallen und eine Aufsicht im Ruheraum kann nicht gestellt werden, da alle ein AG-Angebot machen müssen. Also sitzt ein Erzieher mit 5-10 Kindern in der Gedichte-AG, der MINT-AG, der Blockflöten-AG usw., während „Horden“ mehr oder weniger unbeaufsichtigter Kinder die Gänge unsicher machen. Aber so ist nun mal das Konzept des Trägers! Jedes Kind kann, keines muss irgendwo teilnehmen.

Ich bin meiner Mutter so dankbar dafür, dass ich nach dem Unterricht nach Hause gehen durfte! Ab Klasse 1 hatte ich meinen eigenen Schlüssel, so dass ich immer hereinkonnte, auch wenn Mama mal kurz weg war. So erging es übrigens uns allen. Wir haben die Bude nicht auseinandergenommen, nur weil wir mal eine Stunde allein waren. Wir durften auch eine Freundin mitbringen oder zu einer Freundin mitgehen, wir mussten nur eine Nachricht auf den Küchentisch legen, was unsere Motivation schreiben zu lernen extrem erhöhte!
In einem Ganztagsbetrieb wäre ich verzweifelt! Meine Schwester, die viel extrovertierter war, hätte sich wohl eher daran erfreut!

Alla
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Übrigens, wir waren nicht reich, konnten nicht jährlich einen Urlaub machen, hatten kein Auto, konnten uns nicht ständig neue Klamotten kaufen(es wurden „fremde“ Schuhe und Kleidung aufgetragen), geschweige denn Essen gehen, zum Geburtstag und Weihnachten gab es EIN größeres Geschenk, im Garten stand kein Trampolin, sondern es gab Gemüsebeete und Obstbäume, im Herbst wurde eingekocht, Küchenabfälle wie Kartoffelschalen und Gemüseabschnitte wurden zum nächsten Bauern gebracht um das „Patenschwein“ zu mästen, dadurch bekam man günstige Würste, Schinken und Fleisch, Pullover wurden gestrickt und „angestrickt“, Strümpfe wurden geflickt, Reißverschlüsse repariert und Unterwäsche, die wirklich „auf“ war, konnte immer noch zu Putzlappen verarbeitet werden.
Also lebten wir insgesamt ein sehr modernes, nachhaltiges Leben und kamen mit dem A11 Gehalt meines alleinverdienenden Vaters gut klar!

maxi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Das hört sich schön an, aber es lässt sich heute so nicht mehr umsetzen. Mein Sohn war in den ersten beiden Grundschuljahren in keinem Hort. Ich war und bin auch der Meinung, dass Kinder nach der Schule erst mal eine Möglichkeit haben sollten, dem Trubel zu entfliehen. Aber für meinen Sohn wurde die Situation, nach der Schule meistens allein nach Hause zu gehen, unbefriedigend. Und zwar schlicht und ergreifend aus dem einen Grund, weil alle anderen Klassenkameraden eben doch den Hort besuchten. Dort wurden dann die Freundschaften geschlossen und dort fand dann das soziale Miteinander statt. Nicht wie bei mir früher. Ich bin nach der Schule und nach dem Chillen einfach vor die Haustüre gegangen und habe dort immer ein paar Kinder angetroffen. Dann haben wir uns ganz ohne Anleitung bis in die Abenddämmerung eigene Spiele ausgedacht. Wenn aber mein Sohn vor die Tür gegangen ist, dann war da niemand. In der 3. und 4. Klasse hat er dann den Hort besucht. Es war gottseidank ein sehr offen gehaltener Hort mit viel Außenfläche drum rum. Die ‚Großen‘ konnten sich weitestgehend ohne Anleitung beschäftigen, fast so wie bei mir früher, und ich war so flexibel, mein in auch mal früher abzuholen oder den Hort mal ganz auszusetzen. Mein Sohn schwärmt heute noch von der tollen Zeit.

maxi
2 Jahre zuvor
Antwortet  maxi

‚mein in‘ soll heißen ‚meinen Sohn‘

Fr. M.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Ihre positiven Schilderungen von früher kann ich aus meinen Kindheitserinnerungen nur bestätigen, liebe Alla.
Der Satz „Ich bin meiner Mutter so dankbar dafür, dass ich nach dem Unterricht nach Hause gehen durfte!“ spricht mir regelrecht aus der Seele.

Rechtschreibung
2 Jahre zuvor

@Redaktion:
Ich glaube es heißt „außerfamiliäre“ und nicht „außerfamiläre“.
Falls das ein Rechtschreibfehler in der Überschrift ist, gerne verbessern. Ansonsten erweitere ich gerne meine Deutschkenntnisse, falls beides grammatikalisch richtig sein sollte.

TD
2 Jahre zuvor

Es geht um die Bindung.
Kinder brauchen im Kleinkindalter eine Bindungperson.
Es wird sich aufjedenfall an jemanden binden, das ist ein natürlicher Prozess in diesem Alter.
Ist die Mama oder Papa nicht da,wird es sich an eine andere Person binden.
Wenn die Erzieherin es nicht schafft, eine Bindung zu dem einzelnen Kind aufzubauen,was sehr schwer ist, wird sich das Kind an die anderen Kleinkinder binden.
Diese nachahmen und sich anpassen und das bleibt.
Das heißt,wenn Kinder später im Unterricht nicht aufpassen,werden sich Kinder,die keine Bindung zu erwachsenen Person aufgebaut haben, auch dann diesen Kindern anpassen und nicht auf die Lehrerin hören.
Es geht wirklich darum im Kleinkindalter,eine sichere Bindung zu einer erwachsenen Person aufzubauen.
Das ist ein Prozess,der durchlebt werden muss.

Die Elfe
2 Jahre zuvor

Puh- als Ergebnis der Studie den Zusammenhang zu ziehen- frühe Fremdbetreuung= Verhaltensauffälligkeiten….da wird mir schon ganz blümerant. Würde ja de facto bedeuten, dass man Verhaltensauffäligkeiten als Eltern in Kauf nähme, wenn man sein “ goldenes Kalb“ Krippe und Kita überlassen würde. Ich würde dagegen argumentieren, dass alle fremdbetreuuten Kinder ein größeres Maß an Sozialkompetenz ,Selbstwirksamkeit und Eigenständigkeit aufweisen, als die Kids, die ihren ersten Lebensjahre ausschließlich innerhalb der Familie verbringen. Diese kleinen Ich-bezogenen Menschen kennen keine sozialen Regeln oder ein Auskommen in der Gruppe. Würde man den Zusammenhang zwischen ausschließlicher Betreuung zu Hause und Verhaltensauffäligkeiten untersuchen, gäbe es wahrscheinlich das gleiche Ergebnis. Klar, dass ich stark verallgemeinere, aber nun ja, wenn man nach etwas sucht, findet man auch die passenden Zusammenhänge.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Die Elfe

Moment mal.Dass kleine Kinder innerhalb der Familie betreut werden,ist der NORMALFALL.Warum sollten diese Kinder alle ichbezogen sein und keinerlei Sozialverhalten haben?Es gibt doch Sportvereine,Kindergruppen,Freunde,Geschwister….Es zeigt aber,wie tief dieses Fremdbetreuungsding schon verwurzelt ist,dass etwas,was eigentlich der Normalfall sein sollte,schlechtgeredet wird,weil das ganze System auf Fremdbetreuung ausgelegt ist.Zudem finde ich auch,dass man nicht pauschalisieren kann.Manchen Kinder schadet Fremdbetreuung nicht,für manche ist sie nicht das richtige.Das gilt besonders für die Krippe,wo die Kinder noch gar nicht artikulieren können,was ihre Bedürfnisse sind.

K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Die Elfe

@die Elfe – das stimmt nicht, was Sie schreiben. Die Kinder zu Hause betreut, idealerweise bis zum 3. Lebensjahr sind am besten aufgehoben und gedeihen hervorragend, ohne Ich-bezogenen Makel, mit der besten Bezugsperson, die keine Erzieherin ersetzen kann.
Das haben mir viele Erzieherinnen bestätigt, in der Kita ist es hauptsächlich Beruf, wenn eine Fachkraft ausfällt, was häufig passiert, können die Kolleginnen das nur schwer auffangen, bei den U3 Kindern. Natürlich ist es häufig, dass es keine Möglichkeit dazu gibt, aus finanziellen Gründen, als das Kind früher in die Kita zur Betreuung zu geben
Nur wenige kenne ich die aus Überzeugung für das Wohl des Kindes das tun. Rauch sie, die Mütter-Akademikerinnen, die es tatsächlich auch glauben, wie toll sich ihr Nachwuchs in der Kita entwickelt. Die Wahrheit ist, dass die Damen meistens keine Geduld und keinen Bock auf ihre Schätze haben, kostet zu viel Energie, sie haben schließlich hart studiert, und gearbeitet, meistens wurden sie schon selber mit einem Jahr in der Kita fremdbetreut….und so schließt sich der Kreis und produziert solche Mamas weiter….

K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  K.

Korrektur: Es gibt auch sie, die Mütter-Akademikerinnen* sollte sein.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  K.

Mutti schön zuhause am Herd als Idealvorstellung ddes AfD-Wählers. Das grenzt schon an Frauenfeindlichkeit.

Pälzer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Die Elfe

Bevor der Ausbau der Krippen- und Kitaplätze Regierungsziel wurde (um Frauen ganztägliche Berufstätigkeit zu ermöglichen), war es Konsens in der Pädagogik, dass Kinder erst ab dem Alter von 3 Jahren in Kindergärten gehen sollten, aus genau den Gründen, die hier als Probleme formuliert sind. Die konservativen Mahner, die damals überhört und überstimmt wurden, sagten genau das voraus, was sich nun als Studienergebnisse zeigt.
Als Lehrer würde ich nicht sagen, dass die problematischen Verhaltensweisen verschwinden, sie ändern nur ihre Natur (und lassen sich dann in einer Studie nicht mehr abbilden).

Cornelia
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern, wie Stimmen namhafter Experten abgelehnt, zurückgewiesen, ja abgebügelt wurden.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Damit Mütter Männern nicht die Arbeitsplätze wegnehmen konnten, ja. Diese Pädagogik galt sehr lange in Deutschland. In der Schweiz hält sich das noch hartnäckiger.

Kasselerin
2 Jahre zuvor
Antwortet  Die Elfe

Was lernen denn Krippenkinder in Sachen Sozialkompetenz? Bis zum Alter von 3 Jahren spielen Kinder in der Regel ja noch gar nicht miteinander, sondern nur beieinander, nebeneinander her. Erst danach geht ja so langsam das Entwickeln sozialer Kompetenzen in Bezug auf Fremde los. Bis dahin macht es Sinn, wenn Eltern den Kindern eine gesunde Selbstbewusstseinsbasis durch gute Bindung mitgegeben haben. Und Grundregeln des Zusammenlebens, mein 2J weiß z. B., dass er immer erst fragen muss, wenn er etwas von anderen haben möchte, hilft beim Tischdecken, hat mit uns zusammen schon Strategien zur Bewältigung starker Emotionen entwickelt und Kompromissbereitschaft gelernt. Andere Kinder sieht er im Musikgarten, beim Turnen, in der Nachbarschaft, auf Spielplätzen oder im Spielkreis. Mit 3 kann er dann frohen Mutes in die Kita.

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kasselerin

Das, was Sie beschreiben ist Familienleben. Die Kinder werden ins Leben begleitet und können sich bei ihren Eltern jederzeit Sicherheit holen. Durch die sichere Bindung an die Eltern entwickelt sich innere Sicherheit, die für das Leben stärkt. Das kann keine noch so gute Kinderkrippe ersetzen. Schön, dass Sie sich durch den Mainstream nicht verunsichern lassen.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Die Eltern verderben die Prinzen und Prinzessinnen. Als Lehrkraft kann man ein Lied davon singen.
Früher gab es Geschwister und andere Kids aus der Nachbarschaft ind Verwandtschaft, die sich quasi gegenseitig erzogen haben, so dass es nicht so schlimm kam. …

Sp
2 Jahre zuvor

Nach meiner Erinnerung, ging es mit der Fremdbetreuung von Kindern unter drei Jahren ab 2010 so richtig los. Vorher war es üblich, dass sie mit drei oder vier Jahren in den Kindergarten kamen. Die Mütter hatten meist drei Jahre Elternzeit. Dann entstand Druck aufgrund des prognostizierten Fachkräftemangels. Um diesen auszugleichen, sollten die Frauen als gut ausgebildete Fachkräfte nach der Geburt der Kinder früher und so viel wie möglich arbeiten. Es gab Kampagnen in den Medien, es wurden Studien veröffentlicht mit dem Ergebnis, dass es für die Kinder am besten sei, möglichst früh und viel fremdbetreut zu werden. Plötzlich wurde das Thema Bildung in den KiTas ganz wichtig. Vor allem in den MINT-Fächern, da es dort an Nachwuchskräften fehlte. Und als wichtiges Argument für die Fremdbetreuung, da dort die Bildung viel besser als zuhause vermittelt werden würde. Es geht nicht um das Wohl der Kinder, Frauen oder Familien, sondern um die wrtschaftlichen Bedürfnisse des Landes. Frauen sollen möglichst viel arbeiten, dabei geht es um bezahlte Erwerbstätigkeit, nicht um unbezahlte Care-Arbeit.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sp

Und warum sollen Frauen zuhause bleiben? Man verurteilt sie mit dieen altmodischen Absichten zum Mutterdasein als Schicksal. Wer zuhause bleiben will, kann das ja gern tun. Die Familien, die das nicht wollen, müssen die Möglichkeit haben, es abders machen zu können. Ohne Kita & Co gäbe es diese Wahlmöglichkeit aber nicht

Marc B
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die Frage ist dann aber:

Wenn ich mein Kind nach 8 Stunden KiTa/Grundschule und weiteren Stunden aus Musikschule, Krav Maga, Kinderturnen, Ballett und Selbstverteidigungskursen hole, damit sie hoffentlich satt und sauber ins Bett fallen… wofür habe ich dann Kinder?

Damit will ich nicht die Mutter, sondern beide Eltern ansprechen. Man sollte nun Mal gewisse Dinge in seiner Lebensplanung mit einbeziehen. Und 80% der Sachen Zeit Fremdbetreuung sollte da nicht dazu gehören. Da braucht man sich über solche Studien nicht wundern.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sp

„Seit 2013 haben ein- und zweijährige Kinder einen Rechtsanspruch auf Bildung, Betreuung und Erziehung in einer Kindertageseinrichtung oder in der Kindertagespflege. Um sicherzustellen, dass dieser Rechtsanspruch erfüllt werden kann, wurde spätestens seit dem Jahr 2006 der Ausbau des Betreuungsangebots auch im U3-Bereich vorangetrieben. Eine Folge davon ist, dass die Inanspruchnahme von 2006 bis 2019 deutlich angestiegen ist – von 14 auf 34 Prozent .“
(Der Betreuungsbedarf bei U3 und U6 Kindern / DJI Kinderbetreuungsreport 2020)

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiR8afPmcv2AhVU7rsIHf2aBwUQFnoECAYQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.dji.de%2Ffileadmin%2Fuser_upload%2FKiBS%2FDJI-Kinderbetreuungsreport_2020_Studie1.pdf&usg=AOvVaw0jwnJZPpuyoqseP1N0HlFg

Marie Cornette
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sp

Es gab schon viel früher Fremdbetreuung von U3. Mein Mann ist in der DDR grossgeworden und es war üblich ab 1 Jahr, die Kinder in die Kita zu geben. Ich bin in Frankreich aufgewachsen und schon in meiner Kindheit mussten die meisten Frau 3 Monate nach der Geburt wieder arbeiten. Heute ist es immer noch so.
Nach den ganzen Kommentaren hier ist es wirklich ein Wunder, dass alle Franzosen und DDR-Kinder nicht verrückt sind 😉

Cornelia
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie Cornette

Und Sie selbst wurden auch schon mit 3 Monaten ganztägig fremdbetreut?

(H)Ampelmännchen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

Wie erst nach drei Monaten?
Die Mutterschutzfrist beginnt 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und endet normalerweise 8 Wochen nach der Geburt.

Sayuri
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie Cornette

Wie wahr

K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie Cornette

@marie cornette – liebe Marie, mein Mann als DDR Kind wurde mit 6 Monaten in die Krippe abgeschoben.
Seine Beziehung zu seiner Mutter, meiner Schwiegermutter, wünschte ich keiner Mama für ihr Kind- ziemlich kalt und gar nicht herzlich wie ich das kenne, und das war auch DAS Abschrecken für mich , meine Kinder so spät wie es uns möglich war, erst mit 2 Jahren in die Kita zu geben. Im Nachhinein bereue ich sehr, dass es nicht erst mit 3 Jahren war. Ich war sehr emotional erschöpft in der Zeit alles mit Beruf und Kita hinzubekommen. Meine Tochter war gar nicht dafür bereit und entsprechend etwas auffällig in ihrem Verhalten was mir viele im Prinzip unnötige Gespräche mit der Erzieherin + schlaflose Nächte beschert hatte.
In der Schule sind meine Kinder jetzt nach dem Unterricht direkt zu Hause, können sich entspannen, zurückziehen und ihre Freizeit genießen, wie es ihnen danach ist. Sind sehr selbständig und ausgeglichen, können sich wunderbar selber beschäftigen. Eine Fremdbetreuung in der OGS vermissen sie gar nicht und ich genieße es auch sehr.
Also ja, es gibt gewisse „Folgeschäden“ der frühen Fremdbetreuung, davon bin ich fest überzeugt. Bei einem mehr bei anderen weniger ausgeprägt.

NoName
2 Jahre zuvor

aus dieser Studie Schlussfolgerungen zu ziehen das glaube ich wirklich sehr schwierig denn was nicht beachtet wurde ist der bildungsstand der Eltern. wie wir nämlich aus anderen studien wissen ist der äußerst relevant. Kinder, welche Eltern haben die sich empathisch und liebevoll um sie kümmern sind in der Familie besser aufgehoben, als Kinder von Eltern, die wenig Bildung und/oder Einfühlungsvermögen haben.
zusätzlich müsste untersucht werden welche Eltern ihre Kinder überhaupt in eine fremdbetreuung geben gut situierte gebildete und sozial kompetente Eltern werden mit ihren ein bis zwei Kindern eher die Zeit zu Hause genießen und ihnen eine ganzheitliche liebevolle Förderung zukommen lassen und eine fremdbetreuung eher als Ergänzung sehen.
Eltern die mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind, straffällig oder drogenabhängig sind werden ihre Kinder vermutlich häufiger in eine fremdbetreuung geben und dort sind sie vermutlich besser aufgehoben.
da ich viele kindereinrichtungen wegen meinem Beruf kenne muss ich leider sagen, dass es auch viele schwarze Schafe unter den Erziehern gibt.
So wie es gute und schlechte Eltern gibt gibt es leider auch gute und schlechte Erzieher
Kinder werden eingesperrt geschlagen gedemütigt bekommen kein Essen. da gibt es die traurigsten Geschichten.
auf der anderen Seite gibt es sehr sehr liebevolle Erzieher die die Kinder fördern Ihnen mit Achtung und wertschätzung entgegentreten und ihnen eine verlässliche bezugsperson sind und sie somit in ihrer Menschwerdung und in ihrem explorationsverhalten unterstützen.

TaMu
2 Jahre zuvor
Antwortet  NoName

NoName@ ich hoffe, Sie haben diese Fälle gemeldet… einsperren, schlagen, demütigen und das Verweigern von Essen geht gar nicht. Zusätzlich zum Schaden an den Kindern zieht es auch das Ansehen aller liebevoll arbeitenden Betreuungseinrichtungen in ein negatives Licht.

Alla
2 Jahre zuvor
Antwortet  NoName

@NoName
„Kinder werden eingesperrt geschlagen gedemütigt bekommen kein Essen“
Wenn Sie, wie Sie sagen, solche Einrichtungen kennen, dann haben Sie hoffentlich Anzeige erstattet!

Marion
2 Jahre zuvor

@NoName
Einfühlungsvermögen in ihr Kind können die Putzhilfe und der Maurer genauso haben, wie der Lehrer, die Ärztin, der Rechtsanwalt oder die Bankerin.
Nach meiner Erfahrung sind es gerade sehr häufig die Kinder aus den sog. gut situierten, gebildeten Elternhäusern, die schon sehr früh in die Krippe gebracht werden.
Erstens, weil die Eltern möglichst schnell wieder in den Beruf einsteigen wollen, zweitens, weil man einen gewissen Lebensstandart gewöhnt ist, der ohne ein zweites Gehalt nicht zu finanzieren ist und drittens, weil man nur allzu gerne der Mär von der ach so wichtigen frühkindlichen Bildung aufsitzt, mit der man am besten schon im Mutterleib beginnt.
Wie der Kommentar von Die Elfe sehr eindrücklich zeigt, wird es inzwischen ja als regelrecht unnatürlich wahrgenommen, sein Kind nicht möglichst früh in die Öffentliche Betreung zu geben. Ich glaube, die heutige Elterngeneration lebt inzwischen in einer völlig anderen Welt. Die meisten sind ja selbst schon damit aufgewachsen, das fast jedes Kind spätestens mit drei Jahren in die Kita geht. Der Gedanke, daß es tatsächlich möglich ist, Kinder ohne Kita großzuziehen, ist ihnen völlig fremd. In meiner Kindheit gab es auf dem Land noch nichtmal überall Kindergärten. Trotzdem hatten wir ausreichend soziale Kompetenzen und alle weiteren Fertigkeiten, die nötig waren, um in die Schule zu gehen. Unsere Eltern haben uns das irgendwie beigebracht, oder wir haben uns vieles einfach abgeschaut. Die Kinderwelt und die Erwachsenenwelt waren nicht strikt voneinander getrennt. Wir haben noch vieles von dem mitbekommen, was unsere Eltern den ganzen Tag so machten. Auf diese Weise haben wir manches ganz nebenbei gelernt, ohne daß man es uns extra beibringen mußte.
Heute leben die Generationen in voneinander abgetrennten Bereichen. Alle, die noch nicht oder nicht mehr alleine für sich sorgen können, werden in Kita oder Seniorenheim „outgecourced“. Daß ging so lange mehr oder weniger gut, solange wir keine Pandemie hatten. Obwohl das System schon vorher erhebliche Mängel aufwies.
Jetzt stehen wir da, sehen wie langsam alles zerbröselt und haben vergessen, daß es auch anders ginge. Das würde aber ein radikales Umdenken erfordern, und dazu sind die Meisten wohl eher nicht bereit.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marion

Allein die Tatsache, dass die ältere Generation (ich nenne sie jetzt mal so) über ausreichend soziale Kompetenz verfügt OBWOHL sie nie in einer Fremdbetreuung war (weil damals nicht üblich) ist schon der einfache Gegenbeweis, dass die Schlussfolgerung von Die Elfe nicht stimmen kann.

Patrick Kracht
2 Jahre zuvor

ADHS ist keine moderne Zivilisationskrankheit, wie hier angenommen wurde. Sie wird nicht durch falsche Erziehung, schlechte Ernährung oder exzessiven Medienkonsum verursacht. Diese Faktoren können zwar einen ungünstigen Einfluss auf die Erkrankung haben, sind jedoch nicht die eigentliche Ursache.

Wer erfindet denn so einen Zusammenhang? Kita löst ADHS aus? Dass ich nicht lache. Fehlende soziale Kontakte und nur EINE Bezugsperson eher.

Patrick Kracht
2 Jahre zuvor
Antwortet  Patrick Kracht

Fest steht, dass das Erbgut einen großen Einfluss hat. Eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von ADHS spielen hirnorganische Veränderungen. Bei einer entsprechenden Veranlagung können dann Umweltfaktoren zum Auslöser von ADHS werden, sind aber nicht der kausale Zusammenhang, wie hier behauptet wird.

Sissi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Patrick Kracht

Danke ! !

gehtsnoch
2 Jahre zuvor

Sind nun viele der ehemaligen DDR-Hortbesucher somit verhaltensauffällig, nur weil die Kleinen täglich zehn Stunden in die Krippe oder den Kindergarten gingen?

Den Schul- oder auch Kinderhort haben in der DDR ganze Generationen von Kindern besucht. Der Hort schuf einen Übergang von der Ganztagsbetreuung in den Kindergärten zum Schulalltag. Schüler der ersten bis vierten Klasse konnten vor und nach Unterrichtsbeginn durch schulpädagogisch ausgebildete Fachkräfte betreut werden – auch bei den Hausaufgaben. Die Horte waren von 6 bis 17 Uhr geöffnet.

https://www.mdr.de/geschichte/kinderbetreuung-ddr-102.html

Marie Cornette
2 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Danke!
Das kenne ich auch von Frankreich, wo Kinder seit Jahrzehnten sehr früh in die Kita gehen.
Liest man hier die Kommentare, könnte man denken, alle Franzosen wären verhaltensauffällig!

Cornelia
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie Cornette

In welchem Kommentar hier steht denn, dass alle Kinder verhaltensauffällig werden, die in die Kita gehen?

Cornelia
2 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

@gehtsnoch
In dem von Ihnen angegebenen Artikel steht nichts davon drin, dass alle Kleinen täglich 10 Stunden in der Krippe betreut wurden.
Zudem wird zugegeben, dass die frühe Fremdbetreuung dem Zweck der Instrumentalisierung des Kindes diente. Also nicht in erster Linie, um die Stellung der Frau zu verbessern, sie vom Herd wegzubringen usw. Ich bin mir auch nicht sicher, dass die Jobs so interessant waren und immer die Karriere befördert haben.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

Habe es nachgelesen.
Bereits ganz am Anfang steht es im zweiten Satz:
„Nicht selten mussten die Kleinen täglich zehn Stunden in die Krippe oder den Kindergarten gehen.“

@Cornelia
Aber Sie haben natürlich vollkommen recht und es wohl richtig gelesen, „10 “ sind im Bericht wirklich nicht genannt, weil einfach nur „zehn“ darinsteht.
PS.: Bei Leseschwäche und/oder Verständnisproblemen soll es auch (trotz Corona-Pandemie seit zwei Jahren) für „Erwaxene“ viele VHS-Kurse geben.

Cornelia
2 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

@gehtsnoch
Danke für die Antwort.
Ich habe schon richtig gelesen. Gerade deshalb hat es mich gestört, dass Sie “ nicht selten“ weggelassen haben. Das heißt zwar oft, ABER NICHT IMMER. Ihre Zitierweise suggeriert, dass es alle Kinder betroffen hat.
Selbst das “ ….“nicht selten…“ in ihrem zitierten Text ist mir zu ungenau. Statistische Zahlen wären mir lieber!!!

Angelika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

Auf die würde ich nicht viel geben, denn in Befragungen werden Kitaleitungen eher dazu tendieren, anzugeben, dass viele Kinder über die gesamte Öffnungszeit betreut wurden.

Lina
2 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Ich kenne auch den Hort, wo ich bis zur 3. Klasse bis halb 4. Sein musste. Ich konnte es kaum erwarten, NICHT mehr in den Hort gehen zu müssen. Ich freute mich riesig nach dem Unterricht in der 4. Klasse nach Hause gehen zu dürfen. Man vergisst, dass die Kinder heutzutage im „Hort“, der „Nachmittagsbetreuung“ oder wie auch immer das jetzt heißt, meistens nur aufbewahrt werden. Sinnvolle, tolle Aktivitäten oder Freizeitgestaltung gibt es in den Grundschulen am Nachmittag kaum. Die U3 Kita Fremdbetreuung tut aber definitiv den Kleinen nicht gut, nur sie können es uns mit dem Worten leider nicht sagen. Ich habe noch keine Erzieherin sagen gehört, wie toll die U3 Betreuung für die Kinder in deren Sinne sei! Im Gegenteil, alle betonen dass es zu früh sei….ich glaube schon, sie müssten es am besten wissen.

Gitta Meichsner
2 Jahre zuvor

Ich persönlich halte von solchen „Studien“ nicht allzu viel. Es ist doch immer zu hinterfragen, in wessen Auftrag die erstellt wurde. Wer nämlich die falschen Fragen stellt, muss die richtigen Antworten nicht fürchten. Es gibt nachweislich zu viele Faktoren, die auf die Entwicklung eines Kindes Einfluss haben. Und alle subjektiven Einschätzungen können kein objektives Gesamtergebnis liefern. Wie unterschiedlich gut oder schlecht die Grundlagen im Kindesalter gelegt werden, hängt von den Bezugspersonen und den Lebensumständen des Kindes ab, das ist unbestritten. Aber wenn der Schluss gezogen wird, dass „Fremdbetreuung“ prozentual zu „gestörteren Kindern“ führt, dann finde ich das unseriös. In meinem Leben waren arbeitende, selbstbewusste Mütter, deren Kinder eine Kita besuchten, normal. Ich selbst war so ein Kind. Trotzdem war der Anteil der „schwierigen“ Kinder in meiner Generation im Vergleich zu heute wesentlich geringer. In meinem Berufsleben als Lehrerin habe ich festgestellt, dass die Probleme, denen Kinder ausgesetzt sind, viel umfassender geworden sind und damit auch die Auswirkungen bei den Kindern gewachsen sind, mit denen wir es heute im Alltag zu tun haben. In der Welt der Kinder spiegelt sich unsere Gesellschaft wieder und manches, was ich da sehe, macht mich traurig, nachdenklich und manchmal auch wütend. Ich finde es wichtig, bei jedem Kind, dass sich aus unserer Sicht „falsch“ entwickelt, genau hinzusehen, zu hinterfragen, aber nicht mit Studien, sondern individuell. Unsere Kinder würden uns vermutlich sagen : Wir können nicht werden, wie ihr wart, aber wir können werden, wie ihr uns werden lasst. Dafür braucht es aber keine einfachen Antworten oder Schuldzuweisungen.

Marion
2 Jahre zuvor
Antwortet  Gitta Meichsner

@Gitta Meichsner
„In meinem Leben waren arbeitende, selbstbewußte Mütter, deren Kinder eine Kita besuchten, normal.“
Arbeiten Mütter, die sich in den ersten drei Jahren um die Erziehung ihrer Kinder kümmern, nicht? Kann man als Frau nicht selbstbewußt sein, wenn man sich um Familie und Haushalt kümmert?
In meinem Leben, bzw. meiner Kindheit, war es „normal“, daß Kinder, bevor sie zur Schule gingen, überwiegend zu Hause betreut wurden. Trotzdem hatten wir soziale Kontakte zu anderen Kindern und zu Erwachsenen außerhalb der Familie.
Und unsere Mütter waren keineswegs eingeschüchterte, unglückliche Heimchen am Herd. Das waren gestandene Frauen, die sich durchaus nicht alles gefallen ließen. Natürlich muß jede Frau selbst entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten will. Was mich einfach stört, ist, daß heute so getan wird, als müßten Kinder in trostloser sozialer und geistiger Isolation leben, wenn sie nicht möglichst früh in die Kita gehen. Das ist doch völliger Quatsch.
Es gibt doch genug Möglichkeiten Kontakte zu andeten Kindern und Familien zu pflegen, auch wenn man nicht schon mit einem oder zwei Jahren in die Krippe geht.
Wer das gerne so haben will, kann das ja tun, aber es hängt davon wahrlich nicht das Glück unserer Kinder ab.
Außerdem wird von den Medien, der Politik und der Wirtschaft das Lebensmodell Eltern schnell zurück in den Beruf – Kinder so früh wie möglich in die Kita – sehr einseitig als das einzig Wahre und Gute propagiert. Da bildet die Veröffentlichung einer Studie, wie die oben im Text, eine absolute Ausnahme. Ansonsten hören wir doch seit Jahren nichts anderes, als den Ruf nach noch mehr, noch früherer Kitabetreuung. Daß es dabei um das Wohl der Kinder gehen soll ist einfach nur verlogen. Es geht susschließlich um Erwachseneninteressen.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marion

Glückliche Mütter und Väter = glückliche Kinder. Wenn die Mutter unglücklich zuhause festsitzt, …

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

…sollte sie sich vielleicht einer netten Eltern-Kindgruppe anschließen und sich bewusst werden, wie wichtig sie für ihr Kind ist. Das Selbst- Bewusstsein als Frau und Mutter wurde immer schon politisch instrumentalisiert. Viele Mütter geben ihre Kinder mittlerweile in der Kinderkrippe ab und weinen heimlich, weil sie ihrer gesunden Intuition nicht mehr trauen. Ich spreche sicher nicht für alle, aber für sehr viele Mütter.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Ach bitte, das ist doch wohl eher die Ausnahme. Das sind wohl eher Mütter, die arbeiten müssen. Und zwar in einem ungeliebten Beruf.

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

@DerechteNorden
Merkwürdige Argumentation. Glauben Sie wirklich, dass Mütter nur bei ihren Kindern bleiben, weil sie ihren Beruf nicht mögen? Warum sollten sie denn dann überhaupt Kinder bekommen? Dann wäre eine Umschulung wirklich sinnvoller. Oder geht es dann nur darum Kinder haben zu wollen, weil es irgendwie dazugehört? Können Sie sich vorstellen, dass es Eltern gibt, die Kinder bekommen, weil sie mit ihnen leben möchte, sie ins Leben begleiten möchte, sie schützen, unterstützen und stärken möchten, die dankbar für das Zusammenleben mit ihren Kindern sind und sich dafür gerne eine zeitlang zurücknehmen. So funktioniert Familie, der Stärkere ist für den Schwächeren da. Tatsächlich bin ich so altmodisch, dass ich das immer noch für Richtig halte. Diese Werte habe ich von meinen Eltern und Großeltern vorgelebt und vermittelt bekommen. Ich halte das für zeitlos, auch wenn der aktuelle Zeitgeist anderen Interessen folgt. Das dürfen Sie wiederum gerne merkwürdig finden. Muss halt jeder für sich selbst beurteilen und entscheiden. Wirkliche Wahlfreiheit haben viele Eltern heute aber tatsächlich nicht mehr. Das ist bedauerlich und wertet die Erziehungsarbeit der Familien ab mit durchaus negativen gesellschaftlichen Folgen, weil sich daraus eine Selbstverständlichkeit entwickelt, Verantwortung abzugeben.
Die aktuelle Politik, besonders auch das Verhalten der Kultusminister, ist hierfür ein lebensnahes Beispiel.

Antje
2 Jahre zuvor
Antwortet  Gitta Meichsner

@ Gitte, sehe ich auch so. Es muss immer individuell betrachtet werden. Ich selbst bin mit 3 Jahren in den Kindergarten gekommen (1973), mein Bruder mit 1 Jahr in die Krippe (1975). Mutti hat gearbeitet. Wir beide waren auch bis Klasse 4 im Hort bis 16 Uhr. Aus uns beiden sind vernünftige, selbstbewusste und zufriedene Menschen geworden. Unsere Erzieherinnen waren damals sehr lieb und einfühlsam. Unsere Eltern waren immer für uns da, haben viel mit uns gespielt und unternommen. Auch jetzt haben wir beide ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Eltern. Mein Sohn war ab dem 1. Jahr bei einer Tagesmutter mit 4 anderen Kindern. Das war einfach nur toll, was er dort erleben und lernen konnte. Mit 3 dann in die Kita, sich sehr schnell eingelebt. Auch er ist ein toller Mensch und glücklich. 3 verschiedene Wege und 3 glückliche Menschen!

ViMaDa
2 Jahre zuvor

„die Studie höchsten wissenschaftlichen Qualitätsstandards“ ?!
Während welchem Zeitraum wurde diese Studie gemacht?
Seit März 2020 hat sich die Qualität ganz bestimmt verschlechtert.
Meine beruflichen und eigenen Lebenserfahrungen spiegeln sich in dieser Studie nicht.

Cornelia
2 Jahre zuvor

Meiner Meinung nach ist frühe Fremdbetreuung mit mehr Risiken verbunden als Betreuung durch die Eltern. Deshalb muss sie aber nicht per se schlecht sein. Es kommt eben, wie hier schon jemand erwähnte, jeweils auf den individuellen Einzelfall an. Manchmal gibt es auch keine andere Wahl, und diese Fälle gab es schon immer.

Wie alt ist das Kind, das außerfamiliär betreut wird?
Wie viel Stunden am Tag/ inder Woche wird es fremdbetreut?
Hat es davor schon Trennungen von den Bezugspersonen erlebt, z.B. Krankenhausaufenthalt ( eigenen oder der Mutter) ?
Ist es häufig krank, wer übernimmt dann die Betreuung, wenn beide Eltern arbeiten?
Wie ist die Kitasituation, z.B. personell?
Was ist, wenn häufiger Betreuerwechsel stattfindet?
Wie gut kann sich ein kleines Kind mitteilen?
Wie stressig wird die Situation jeden Morgen beim aus dem Haus gehen werden?
Wie gut kann das Kind neue Situationen verarbeiten?

Neunmalklug
2 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

Wird in der Studie alles nicht thematisiert. Weitere rote Flagge, die die Aussagekraft oder sogar Qualität der Untersuchung entsetzlich schmälert. Aber hey, lässt sich prima für reißerische Artikel verwenden…

Lanayah
2 Jahre zuvor

Diese Studie widerspricht doch aber völlig anderen Studien nach denen Kinder im häuslichen Umfeld während des Lickdowns depressiv und dick geworden sind.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Ausgezeichneter Kommentar!

Stina
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Könnte es nicht sein, dass Kinder während der Lockdowns im häuslichem Umfeld dick und depressiv geworden sind, weil viele Eltern, auch aus Zeitmangel, nicht mehr lernen konnten, wie sie liebevoll und den Bedürfnissen der Kinder angemessen mit diesen umgehen sollen?
Mit Menschen in Beziehung sein, bedeutet nun mal ganz konkret miteinander Zeit zu verbringen. Keiner von uns wird ja klug geboren….

Lina
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Das ist ziemlich kurz aufgegriffen@liebe Lanayah! Die Folgen der Lockdowns für die Kinder ohne Kontakte zu den gleichaltrigen + Belastung der z.B. arbeitenden Eltern im Home Office für die Beschulung deren Kinder , die keine pädagogische Ausbildung hatten/ haben mit der Fremdbetreuung zu vergleichen *ohne Lockdown und andere Corona Maßnahmen* , ist wie Äpfel mit Tomaten zu vergleichen. Ohne Zusammenhang, aber dass wissen Sie bestimmt! Einfach ein bisschen „schwurbeln“, haben Sie offenbar nötig.

MoniK
2 Jahre zuvor

Ich halte die Auswertung dieser Studie für äußerst fragwürdig. Ich bin selbst Tagesmutter und kann sagen zu mir kommen diverse Familien. Ich habe Alleinerziehende, die oft mit ihren bereits auffälligen Kindern zu mir kommen. Mütter aus Höheren Bildungsschichten, deren Erstgeborenen auffällig sind und von denen ich erfahre dass sie in der ersten Schwangerschaft Schwierigkeiten hatten, die zweite Schwangerschaft war problemlos genau wie das Zweitgeborene. Die Mehrzahl der Kinder haben Verdauungsschwierigkeiten mit 3mal Stuhlgang am Tag der aus allen Ritzen der Windel rauskommt. Dass das nicht normal ist erfahren sie dann erst bei mir. Auffällig viele Kinder haben unbekannte Probleme mit Fructose, was nicht wundert, wenn es als normal gilt einem 1-2 jährigen Kind als Zwischenmahlzeit eine komplette Schale Erdbeeren zu verfüttern. Alle Kinder mit Verdauungsschwierigkeiten zeigen auch Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS, Konzentrationsstörungen oder unbegründete Ängste. Diese ganzen “Krankheiten” sind allerdings noch nicht diagnostiziert, das kommt erst später. Manchen Kindern kann ich helfen, weil die Eltern zuhören. Anderen Kindern leider nicht, weil entweder die Eltern nicht zuhören oder die Kinderärzte alles als nicht so dramatisch sehen und die Eltern als überfürsorglich einstufen. Da kann ich dann manchmal noch mit einem Entwicklungsbericht aushelfen.

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht dass der Kinderarzt nicht adäquat reagiert, wenn das Baby/Kleinkind an einem Dauerblähbauch leidet und sich der Brustkorb im unteren Bereich nach außen wölbt um sich dem Luftballon im Bauchbereich anzupassen. Und ja auch dieses Kind ist ein Erstgeborenes mit ungewollten Kaiserschnitt. Dieses Kind war bereits auffällig als ich es mit einem Jahr in die Betreuung gab. Länger hätte ich mit diesem Kind auch nicht zuhause ausgehalten. Die ADHS Diagnose kam dann mit 8 Jahren, aber sicherlich NICHT WEIL es fremd betreut wurde. Hätte ich damals gewusst was ich heute weiß, dann hätte ich meinem Kind und mir sehr viel ersparen können.

Mit meinem Zweitgeborenen bin ich ganz anders in die Schwangerschaft gestartet. Eine Betreuung zuhause bis 2 Jahre war mit diesem Kind gar kein Thema und wäre auch bis 3 Jahre gegangen. Aber ganz ehrlich Kinder brauchen Kinder und zwar auch Gleichaltrige. Außerdem brauchen Eltern Zeit um die Miete zu verdienen, ihre eigenen Probleme zu bewältigen und ab und zu Abstand zu ihren Kindern um die Zeit mit den Kindern auch genießen zu können. Die Vorraussetzungen dafür sind auch in jedem Kulturkreis gegeben, nur die Art der Betreuung variiert.

Warum Kinder in Betreuung gegeben werden, in welchem Alter und wie lange ist sehr individuell. Manche Eltern haben eigenartige Prioritäten – zum Teil von der Gesellschaft auferlegt. Manche müssen arbeiten (um die Miete zu stemmen!) und wieder andere kommen mit ihren eigenen auffälligen Kindern nicht klar (die Großeltern dann meistens auch nicht).
Daraus jetzt zu schließen dass die Betreuung das Problem ist finde ich als Tagesmutter sehr beleidigend.

MoniK
2 Jahre zuvor
Antwortet  MoniK

Kurzer Nachtrag:
Alle die sagen die Fremdbetreuung ab 3 Jahren früher war viel besser sollten noch ein paar Randdaten mit bedenken:
Die Rahmenbedingungen waren ganz andere. Ein Gehalt halt früher gereicht um ausreichend gut zu leben.
Die Eltern kamen aus nahe gelegenen Ortschaften und dadurch waren oft 2 Omas (und/oder Opas) da, die eine Betreuung übernehmen konnten. In manchen Fällen lebten Oma und Opa plus ältere Generation oder Tante und Onkel sogar noch im gleichen Haus und die Kinder (und Eltern) hatten die Möglichkeit die Betreuung der Situation anzupassen.
Die Wohnsituation war auch eine andere. Mehr Garten, weniger Medien (kein Handy, welches schon die Kleinsten kennen) und somit mehr Kompetenz bei den Kindern sich selbst zu beschäftigen. Der Laufstall war früher für fast jedes Kind alltäglich. Gezwungenermaßen und weil man das halt so macht. Darin lernt man auch sehr gut sich selbst zu beschäftigen und sich mit ungewollten Situationen abzufinden. Das eigene Kinderbett mit wenigen Wochen oder sogar schon Tagen. – Die Erziehungsvorstellungen waren komplett anders und ich spreche nur von meiner Generation (Geburtsjahr um 1980 – davor haben viele Geschwisterkinder die Betreuung der Kleineren übernommen und das nicht immer freiwillig).
Ich möchte dies nicht als Wertung verstanden sehen sondern lediglich als Tatsache. Die Vorraussetzungen für Familien sind heutzutage KOMPLETT anders.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  MoniK

Und jetzt müssen Sie mal erklären, wieso sich die Bedingungen so ins negative verändert haben.

MoniK
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Ich weiß nicht wie ich darauf eingehen soll und was sie genau meinen.

– Globalisierung ist ein Faktor.
– Veränderte Ernährungsgewohnheiten hin zu viel Fertignahrung.
– Rollenverteilung
– wachsende Bevölkerungsdichte
– gleichzeitige Entfremdung
– Bildungsgerechtigkeit
– Umweltgifte
,…

DerechteNorden
2 Jahre zuvor

Es ist befremdlich, dass ausgerechnet hier so viele Fans der minstestens dreijährigen Betreuung durch die Mutter zugegen sind.
AfD-Wählis? Warum fordert ihr nicht, dass Frauen und Männer weniger arbeiten können, um sich die Erziehung teilen zu können, wenn sie es wollen?
Eure Ansichten verhindern eine Veränderung der Arbeitswelt dahingehend, dass die Rollenverteilung bestehen bleibt und alternative Modelle kaum möglich sind. Es ist doch wohl so, dass das traditionelle Modell (Mama gibt Chancen auf, weil sie pro Kind mind. drei Jahre zuhause bleibt usw) ganz einfach umzusetzen ist, während andere Modelle es sehr, sehr schwer haben.
Ich glaube dieser (ausgerechnet!) schweizerischen Studie jedenfalls nicht. Die haben sich dort gerade erst aufgemacht, mehr für die Kinderbetreuung zu tun., nachdem das in einer Volksabstimmung gewünscht wurde. Von daher …

Cornelia
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

@DerechteNorden
Es sollte um das Kind gehen!!
Was braucht ein Kleinkind? Ist es für ein Kind unter einem Jahr gut, in der Krippe untergebracht zu werden? Es gibt nämlich Eltern, die das selbstverständlich glauben. Dagegen hat sich unsere ehemalige Familienministerin Frau von der Leyen eindeutig ausgesprochen.
Wie sieht es bei 1 und 2 Jährigen aus?
Wenn ein Kind U3 täglich 8 Stunden fremdbetreut wird, muss man als Mutter damit rechnen, dass eben die Bezugserzieherin oder die Tagesmutter die erste Bezugsperson des Kindes wird. Will man das als Mutter?
Eines Tages kommt dann für das Kind die Trennung von dieser Bezugsperson. Wie geht es dann dem Kind? Wie verarbeitet es diese? Wissen Sie das? Vor allem, wenn ein kleiner Mensch sich sprachlich noch nicht genügend ausdrücken kann? Wird die Trauer des Kindes überhaupt bemerkt? Oder wundert man sich über das schwierige Verhalten?
Wenn man Glück hat, bleibt es bei dieser einzigen Trennung von einer Bezugsperson. Manchmal wechseln die Bezugsbetreuer aber in der Kita-Zeit häufiger, aus unterschiedlichen Gründen. Wie fühlt sich dann ein kleines Kind? Gibt es dazu Studien?

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

War Frau von der Leyen bei jedem ihrer Kinder mindestens 1 Jahr zu Hause?

MoniK
2 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

Die Rufe nach “es sollte ALLES für das Wohl des Kindes getan und entschieden werden. Man muss ALLES nach den Bedürfnissen des Kindes ausrichten.” sind etwas kurzfristig gedacht. Denn die Kinder werden erwachsen und sind weiterhin der Meinung sie stünden im Mittelpunkt. Was will eine Gesellschaft mit solch egoistischen Mitgliedern machen? Die Studentenaufstände in den USA sind gerade das beste Beispiel dafür. Egal welches Thema es betrifft, es muss immer DAS WOHL DER GESAMTEN FAMILIE betrachtet werden. Die heutige Standartfamilie kann ohne Fremdbetreuung gar nicht mehr klarkommen. Wer dies dennoch kann sollte sich glücklich schätzen und nicht anfangen über die anderen herzuziehen, die versuchen ihr Leben mit Kind irgendwie in den Griff zu bekommen weil die Partnerschaft doch nicht ganz passt, der Job mit Kind irgendwie nicht mehr zu bewältigen ist, die eigenen Eltern gepflegt werden müssen, sich bei einem selbst unerklärliche Krankheitssymptome zeigen, sich beim Kind Symptome zeigen,…

Cornelia
2 Jahre zuvor
Antwortet  MoniK

“ Es geht um das Kind“ heißt nicht, es soll sich alles nach den Bedürfnissen des Kindes richten!!! Das haben Sie falsch verstanden! Es geht um grundlegende Fakten: Kann ein Kind keine Bindung zu seinen Eltern aufbauen, weil es zu früh und zu lange tâglich fremdbetreut wird, hilft es den Eltern auch nichts.
Ich meine nicht Mütter oder Familien, die keine andere Wahl haben. Das habe ich schon weiter oben geschrieben. Fremdbetreuung gab es schon immer. Nicht immer war es gut für die Kinder. Oft ist es aus der Not heraus geschehen.
Es gibt aber auch die Überzeugung bei Muttern: “ Das macht man heute so, das macht meinem Kind nichts aus“.
Eine Mutter sagte mir einmal: “ Ich habe es damals so für richtig gehalten, es hat aber meinen Kind geschadet.“
Meine Schwägerin betreute ihre Töchter bewusst die ersten 3 Jahre zu Hause. Sie hatte es als Französin anders erlebt und wollte das ihren Kindern nicht zumuten.
Jeder sollte es so machen, wie er es für richtig hält, und wie es für die Familie am besten passt. Grundlegende Bedürfnisse des Kindes aber nach Bindung sollten auch im Focus stehen. Das hat nichts mit Verwöhnen zu tun!

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

„Das macht man heute so, das macht meinem Kind nichts aus“.

Auch hier gilt wieder: Die Masse folgt nur dem Knochen. Viele schwimmen einfach mit der Masse mit. Bedenklich.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor
Antwortet  Cornelia

Supermutti gegen Trottelvati … so könnte es sich dann wohl lesen.
Emanzipierte Familie: Und man stelle sich bloß vor, es gibt seit Jahren auch Väter da wo die Mutter den Job macht.

@ Cornelia “ Grundlegende Fakten“ aber nie die Quelle dazu?
Das mit Kids unter einem Jahr – „Dagegen hat sich unsere ehemalige Familienministerin Frau von der Leyen eindeutig ausgesprochen.“ –
können Sie sicher belegen, oder habe ich da was falsch verstanden?

Cornelia
2 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Das war in einem TV Interview mit Frau von der Leyen Anfang des Jahrhunderts. Genaueres kann ich leider nicht dazu angeben. Mein Gedächtnis ist sehr gut, außerdem hat mich die Frage nach dem ersten Lebensjahr damals sehr interessiert.
Noch eine Frage?

Marion
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Mir geht es keineswegs um Betreuung in den ersten Jahren nur durch die Mutter. Von mir aus kann das gerne auch der Vater übernehmen. Das mit dem Mutter – Ding hat Gitta Meichsner ins Gespräch gebracht.
Mein Kommentar war eine Reaktion darauf.
Von mir aus kann jeder das Lebensmodell wählen, das er persönlich für richtig hält.
Aber ich finde nun mal, daß es momentan eher darauf hinausläuft, ausschließlich auf das Modell „Außerfamiliäre Betreuung“ zu setzen und so zu tun, als hätte man damit den Stein der Weisen gefunden. Ja, es gibt Kinder, die von Krippe und Kita profitieren. Es gibt auch Kinder, die mit der sehr frühen Fremdbetreuung überfordert und unglücklich sind. Die werden aber nicht gesehen. Die müssen halt, weil es oft nicht anders geht. Daraus kann man den Eltern gar nicht unbedingt einen Vorwurf machen. Ich weigere mich nur, das als kinderfreundlich zu betrachten. Außerdem, falls es noch keiner gemerkt haben sollte: Das „System Kita“ ist gerade am Kollabieren. Weiß ich deshalb, weil ich gerade mittendrin stecke. Horrende Infektionszahlen bei den Kindern, immer mehr Ausfälle beim Personal mit z.T. ernsthaften Erkrankungen bei dreifach Geimpften Kolleginnen. Aber der Laden muß weiterlaufen. Ob, und wenn ja, wie viele Kinder dann später mal mit Langzeitfolgen zu kämpfen haben, kann auch noch keiner sagen, scheint aber auch niemanden sonderlich zu interessieren. Hauptsache die Kiddis sind verräumt und kommen in den Genuß der frühkindlichen Bildung. Auf die frühkindliche Bindung wird ja eh ge…, ne, ich sag,s jetzt nicht. In den Krippen fällt das Stammpersonal aus und wird dann von den Kolleginnen aus dem Kiga vertreten, zu dem die Kleinen aber kaum einen Bezug haben. Stört aber auch keinen…., also außer den Kindern. Aber die fragt, wie so oft mal wieder niemand. Wie gesagt, Hauptsache verräumt.
AfD habe ich übrigens noch nie gewählt.
Allein mit dieser Äußerung haben sie sich eigentlich schon selbst disqualifiziert.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marion

@Marion volle Zustimmung!

K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marion

@marion – ich stimme Ihnen auch voll zu! Das stört mich eben, wie es angepriesen wird, dass die frühe Fremdbetreuung JEDEM Kind super tut! Die Mütter die gerne ihre Kinder betreut hätten, sind am häufigsten finanziell dazu gezwungen. Und das finde ich unfair! Sonst mir herzlich egal, wie es jeder gestaltet. Kinder bekommen ist nicht schwer aber haben schon sehr….oder so ähnlich wer sich für das Kind entscheidet, muss halt vieles opfern, mehr als kinderlose, meine v.a. eigene Zeit, und Energie.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wieso wollen Sie den Paaren vorschreiben, wie sie es mit der Kindererziehung halten?

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Ich will niemandem etwas vorschreiben. Lesen Sie meinen Beitrag noch einmal und Sie werden feststellen, dass ich schlicht und ergreifend die Möglichkeiten fordere, dass Menschen, die nicht mit der Mutter zuhause das ebenso problemlos tun können. DAS ist nämlich nicht so einfach.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

* zuhause leben wollen, das ebenso … muss es heißen.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nicht schon wieder „lesen“ … und verstehen.

Hellus
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Danke, @DerechteNorden.
Mich irritiert diese überkommene, gestrige Haltung auch sehr. Johanna Haarer wirkt offenbar immer noch nach.
In meinen Augen eher eine Auswirkung von (notgedrungen) qualitativ schlechten Betreuungsangeboten (zu große Gruppen, überlastete Erzieher etc.), zunehmend mangelnder Erziehungskompetenz der Eltern (dem eigenen Handy wird in der verbleibenden Zeit mehr Aufmerksamkeit geschenkt als dem Kind) und fehlender Eltern-Kind-Bindung. Auch wenn ein Kind bereits früh fremdbetreut wird, ist es möglich eine stabile Bindung aufzubauen.
Mutti als die Sonne, um die die Kinderlein im trauten Heim kreisen?
Nach meiner Einschätzung können die wenigsten Mütter ihren Kindern so vielfältige Anregungen geben, sie so gut in ihrer Entwicklung fördern wie gut ausgebildete und in ausreichender Zahl vorhandene Erzieher, vom Erwerb von Sozialkompetenzen innerhalb der Gruppe ganz zu schweigen.

Maren
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Moooooooment.Vllg informieren Sie sich eunfach mal über Bindung,bevor Sie hier alle,die Fremdbetreuung in den ersten Jahren kritisch sehen,als AFD Wähler und von vorgestern titulieren.Gehts noch?Und mit Haarer hat das ja mal gar nichts zu tun.Unfassbar.
Weiterhin würde ich mich mal mit kindlicher Entwicklung befassen und ab wann Sozialverhalten kognitiv überhaupt möglich ist.

Hellus
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Doch, dieser Mutterkult ist deutsches Erbe aus der Nazi-Zeit. Andere Länder haben diesen Ballast nicht (zB. Frankreich und Schweden), dabei aber eine höhere Geburtenrate und eine höhere Frauenerwerbsquote.
Bindungsverhalten entwickelt sich im ersten Lebensjahr. Wenn in dieser Zeit eine sichere Bindung aufgebaut werden kann, bleibt sie danach auch trotz Fremdbetreuung bestehen.
Soziale Interaktion mit Gleichaltrigen ist ab dem ca. dem 9. Lebensmonat möglich und ab dem zweiten Lebensjahr entwicklungsfördernd.

K.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hellus

@Hellus – so einen Schwachsinn seit langem nicht gelesen!

Hellus
2 Jahre zuvor
Antwortet  K.

Vielleicht lesen Sie zu wenig?
Es sind Fakten. Die Quellen kann ich gerne nachreichen, wenn gewünscht.

Cornelia
2 Jahre zuvor
Antwortet  K.

@Hellus
Ich finde es auch recht seltsam, den Mutterkult des Nationalsozialismus in Verbindung zu bringen mit dem Anspruch von Müttern, ihre Kleinkinder selbst betreuen zu wollen. War doch die Intention im Nationalsozialismus eine ganz andere, da ging es weder um das Kind noch um die Mutter, weder beim Mutterkult noch in der gesamten Ideologie.

Stina
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hellus

Was glauben Sie, warum viele Säugetiermütter jahrelang in unmittelbarer Nähe ihrer Kinder bleiben?
Haben Sie sich schon einmal mit dem „Sozialhormon“ und Neurotransmitter Oxytocin in Bezug auf Geburt, Stillen und allg. Zärtlichkeit beschäftigt?
Auch Basiswissen über den Tranmitter Seretonin und sein Segen für das soziale Miteinander, wäre hilfreich, um Phänomene wie Mutter-Kind-Bindung nicht als „deutsches Erbe aus der Nazizeit“ abzuwerten.
Ganz ab davon: Was soll an einer hohen Geburtenrate im Zeitalter des Klimawandels, zahlreicher Kriege und Seuchen eigentlich gut sein? .

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stina

Alter Falter. Sorry, aber diese Säugetiere haben nun einmal nicht so große Gehirne. Und wäre es tatsächlich so, wie Sie es beschreiben, wundert man sich schon, dass so viele menschliche Weibchen auf Kinder verzichten. Mann, Mann, Mann …

Stina
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stina

DerechteNorden,
Sie dürfen sich mit den Neurotransmittern Oxytocin und Seretonin natürlich auch gerne beschäftigen.- Vielleicht würde Sie das etwas beruhigen…

Hellus
2 Jahre zuvor
Antwortet  Stina

… und Sie beschäftigen sich im Gegenzug mit Lesekompetenz, @Stina?
Dann fällt es Ihnen vielleicht leichter, die Argumente anderer nicht diskreditierend zu vermischen.

MoniK
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Sozialverhalten ist bereits mit 12 Monaten durchaus machbar. Aufs Kind kommt es an. Ich habe immer wieder 12 Monate alte Kinder die den anderen die Trinkflasche holen oder ihr Essen teilen möchten.
Gerade diese Altersgruppe ist auch sehr empathisch und reagieren auf die Gefühle anderer. Natürlich in Maßen und das eigene Bedürfnis ist vorrangig, aber soziale Kompetenzen sind auf jeden Fall auch da schon vorhanden. Und miteinander spielen ist auch bereits mit 1 ½ Jahren drin. Die Frage ist nur was definiert der Erwachsene als Spiel.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  MoniK

Das eine schließt das andere ja auch nicht aus. Man kann sein Kind zu Hause betreuen (zumindest teilweise) und es kann trotzdem sozial mit anderen interagieren. Dazu braucht man keine Fremdbetreuung.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor
Antwortet  Maren

Fakt
„Die Erziehungsarbeit soll, wenn es nach der AfD geht, die Mutter übernehmen.
Zwar wird das im Programmentwurf nicht wörtlich ausgeführt, doch die Erwartung, dass die Mütter die Kinder zu Hause erziehen, klingt in zahlreichen Passagen durch. So heißt es an einer Stelle zum Beispiel: „Die aktuelle Familienpolitik in Deutschland wird bestimmt durch das politische Leitbild der voll erwerbstätigen Frau, so dass die Anzahl außerfamiliär betreuter Kleinkinder stetig ansteigt.“ Aber gerade eine sichere Bindung an eine verlässliche Bezugsperson sei die Voraussetzung für eine „gesunde psychische Entwicklung kleiner Kinder und bildet die Grundlage für spätere Bildung und Beziehungsfähigkeit.“
https://www.stern.de/politik/deutschland/afd-programmentwurf–was-die-partei-wirklich-will-6747774.html

AfD ist politisch zumindest nicht meins.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor

Aus meiner Sicht ist das optimale Modell (Achtung: Optimum, nicht die Regel, manche Jobs erlauben dieses Modell nicht):

3-4 Geschwisterkinder zu Hause betreut, Papa und Mama übernehmen abwechselnd an verschiedenen Tagen die Betreuung, jeder arbeitet 80% im Beruf, kombiniert mit Home Office sollte das die Nachmittage abdecken. Kinder vormittags im KiGa oder Schule.

Fremdbetreuung? Ja, für soziale Kontakte mit Peers sicherlich gut, aber warum den ganzen Tag lang mit Peers verbringen? Das ist übertrieben und durch die Fremdbetreuung mit dem Verhältnis von 1:20 (oder noch schlechter) kann ein fremdbetreutes Kind nicht die gleiche Zuneigung bekommen wie zu Hause von Mama oder Papa mit lediglich 1-3 Geschwistern. Kinder brauchen ihre Eltern, zu niemand anderem bauen sie so ein inniges Vertrauensverhältnis auf.

Aus meiner Sicht werden Kinder viel zu bequem und einfach in die Betreuung gegeben, bevor überhaupt Alternativen diskutiert oder ausprobiert werden. Es gibt heutzutage viele Jobs im 80% Modell, und man kann trotzdem Karriere machen.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor

„Es gibt heutzutage viele Jobs im 80% Modell …“ Welche denn? Ja, bei Lehrkräften ist das möglich.
Nicht nur die Möglichkeit 80% arbeiten zu können ist entscheidend, sondern auch die Flexibilität. Wenn die AG Präsenz zwischen 8.00 – 15.00 Uhr verlangen, dann sind die 80% nicht viel wert.
In der Tat muss sich viel mehr tun.
Und für einige Kids ist Ganztagsbetreuung nun einmal ein Muss. Wer in Schule tätig ist, der erlebt sehr viele Kinder, die gern in der Schule sind, weil sie dort Aufmerksamkeit erhalten. Man darf nicht vom Gymnasium ausgehen. Das tun viel zu viele Menschen in ihren Betrachtungen. Das hilft aber Kindern mit Eltern, die sich nicht so richtig kümmern und/oder interessieren oder es einfach nicht besser können, gar nicht.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ok, verstehe, aber in diesem Fall muss nicht die Schule eine Lösung finden, sondern dann liegt das Problem bei den Eltern, die ihren Kindern nicht genügend Aufmerksamkeit schenken. Da muss man ran. Das ist aus meiner Sicht kein Grund für Ganztagsbetreuung, sondern eher eine Frage, ob sich nicht so eine ganze Menge mit der Wahl Kinder zu bekommen verschätzt haben.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor

Und was soll man mit diesen Kids machen? Pech gegabt und egal?

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ehrlich gesagt hat die Schule nicht die Aufgabe das zu kompensieren. Schule hat sich um Bildung und nicht um Zuneigungskompensation zu kümmern. Da müssen andere Stellen ran.

Neunmalklug
2 Jahre zuvor

Die Studie ist für mich methodisch problematisch. In der verlinkten Veröffentlichung steht, dass Eltern und Lehrer zu den Kindern in Interviews befragt wurden. Die Interviewfragen werden nicht veröffentlicht – warum? Es muss einen Leitfaden gegeben haben. Außerdem sind derartige Einschätzungen zu psychischen Verhaltensauffälligkeiten unmöglich von Eltern und Lehrern zu treffen. Die sind in der Regel biased, also mit bestimmten Vorurteilen behaftet („eine Studie, ob die Kinderbetreuung für mein anstrengendes Kind verantwortlich ist? Also jetzt wo sie es sagen…“). Methodisch korrekt wendet man in einem solchen Fall ein erprobtes und validiert es Messinstrument mit guten Gütekriterien an während geschulte Beobachter:innen die Kinder selbst in Natura evaluieren. Die Ergebnisse müssen dann Cross validiert werden. Interviews gegen Gutscheine? Da erzähle ich auch jeden Scheiß.
Interessanterweise wurden die Kinder ab „Grade 5“ selbst befragt und siehe da: ab dem 11. Lebensjahr (zurückrechnen: Huch, Klasse 5!) „verwachsen“ sich die Probleme.

Die Literatur ist sich seit Jahren einig, dass Kinder aus sozio ökonomisch problematischen Verhältnissen kommen von früher Kinderbetreuung profitieren, besonders wenn diese eine gute Qualität aufweist. Die Effekte sind verbesserte Sprachliche und mathematische Kompetenzen, was sich bis ins Schulalter durchzieht. Die Kinder aus „gutem Hause“ hingegen stecken sogar „schlechte“ Qualität besser weg emotional (Vorsicht, immer auf das Individuum achten. Statistik schaut sich dieasse an). Hier dazu ein Literatur Review in English: https://www.aihw.gov.au/reports/children-youth/learning-development-impact-of-early-childhood-edu/summary

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Neunmalklug

So viele Kinder aus problematischen Verhältnissen können wir gar nicht haben, wie in Fremdbetreuung gesteckt werden…

Neunmalklug
2 Jahre zuvor

Die Studie ist methodisch mehr als fragwürdig. Eltern und Lehrer sind nicht in der Lage (bei aller Liebe – aber wir sind nunmal alle irgendwie vorbehalten) ihre Kinder/Schüler:innen psychologisch zu evaluieren. Die Interviewfragen sind ebenfalls nicht veröffentlicht. Korrekt wäre ein validiert es Messinstrument zu verwenden und die Kinder von psychologisch geschulten Beobachter:innen in einer realen Situation evaluieren zu lassen. Die Ergebnisse werden gegenübergestellt. Ein Interview gegen Geld? Da erzähle ich auch jeden Scheiß (bekannte Fehlerquelle in der Wissenschaft). Außerdem fehlen Angaben zu Qualität, Ausstattung, Alter des Kindes und Dauer der Betreuung, Personalsituation, Gruppengröße, etc.
Interessant ist, dass die Kinder ab Klasse 5 selbst befragt wurden – und hups, ab 11 Jahren (zurückrechnen: es ist +- Klasse 5…) „verwachsen“ sich die Auswirkungen. Hmmmmm, könnten da etwa Fehler bei den Ausführungen der Eltern und Lehrer vorgekommen sein?!

Die Vorteile der frühen Kinderbetreuung sind empirisch belegt, mit Studien, die deutlich seriösere Methoden anwenden (Anders, Kluczniok und Roßbach sind da in Deutschland starke Forscher:innen). Positive Effekte zeigen sich in mathematischen und sprachlichen Kompetenzen, aber auch in sozialen und emotionsregulatorischen Fähigkeiten. Natürlich spielt die Qualität eine entscheidende Rolle, ganz besonders für Kinder aus sozial schwächen Familien – bei Ihnen treten positive Effekte besonders deutlich zutage.

Echt
2 Jahre zuvor

@DerechteNorden. Wer sagt denn, dass es heute keine Geschwister mehr gibt. Bei uns sind sie jedenfalls inbegriffen, ohne Elterngeldwartezeit. Die Nachwuchsplanung wird mittlerweile tatsächlich auch nach dem optimalsten finanziellen Nutzen ausgerichtet. Traurig für Familien, für Geschwister, fürs Miteinander.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Ich verstehe Ihren Beitrag nicht wirklich. Wo/Wer/Was ist mit „Bei uns …“ gemeint?

gehtsnoch
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Wer nach der Geburt „vertauscht“ wurde oder nicht die reichen Eltern oder den Erbonkel in Amerika hat muss natürlich auch mit den finanziellen Vorteilen / Vorzügen des Staates rechnen (wie Baukindergeld oder Sonderkredite „junge Familien“) um statt hoher Mietzahlungen besser das Geld in Beton und Steine für die Zukunft auch der Kinder als Kapitalbildung anzulegen.
Nur das Elterngeld als ausschlaggebenden Grund ein Kind zu bekommen, tritt da doch eher deutlich in den Hintergrund.

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Das ist mir klar. Auf diese Familien bezog ich mich auch nicht. Ich weiß, dass es heute immer schwieriger wird, sich als Familie finanziell über Wasser zu halten. Das ist nicht fair und der Staat bietet als Alternative nur die frühe Fremdbetreuung, statt wirkliche Wahlfreiheit zu ermöglichen. Da stimme ich vollkommen mit Ihnen überein.
Ich habe dieses Phänomen der optimalen Elterngeldnutzung aber tatsächlich vermehrt bei recht gut situierten Eltern beobachtet.

Echt
2 Jahre zuvor

Der Kommentar ist leider verrutscht. So ist natürlich auch kein Zusammenhang erkennbar.
Ich bezog mich auf Ihren gestrigen Beitrag 16.39 Uhr, in dem Sie von Prinz und Prinzessinnen ohne Geschwister sprachen und wollte deutlich machen, dass es durchaus noch Familien mit mehreren Geschwisterkindern ist naher Abfolge gibt. Werden diese in den ersten Jahren zuhause betreut, fehlt es nicht an Sozialkontakten. Auch die Spielinteressen sind ähnlich und die Kinder profitieren, neben der guten Bindung zu den Eltern, auch gegenseitig sehr voneinander. Sie lernen Sozialverhalten, Konfliktverhalten und Rücksichtnahme. Das zu Begleiten ist halt auch Aufgabe der Eltern.
Durch die finanziellen Anreize durch das Elterngeld beobachte ich, dass die Familienplanung sich immer häufiger nach dem optimalsten finanziellen Nutzen richtet. Geschwister haben somit größere Altersunterschiede und wachsen dann tendenziell eher wie Einzelkinder auf.
Und selbst bei geringen Altersunterschieden, wird das ältere Kind häufig in die Krippe geschickt, wenn ein neues Baby kommt, statt die Kinder gemeinsam zuhause zu erziehen.
Die Erziehung zuhause ist ja auch keine absolute Abschottung und Isolation von der Außenwelt. Durch Eltern- Kindergruppen (beispielsweise) können Kinder, mit dem Halt durch die Eltern im Hintergrund, Kontakte knüpfen. Für die Familien ist dies auch sehr unterstützend, gerade auch, wenn Mütter sich alleingelassen und einsam fühlen, was ja auch häufig ein Grund für die zeitige Wiederaufnahme der Berufstätigkeit ist.
Familien müssen auch Zeit haben, eine Familie werden zu können, statt frühzeitig die Lebenswelten zu trennen. Sie müssen einander kennen- und auch aushalten lernen. Das kann anstrengend, aber manchmal auch langweilig sein. Ist aber Aufgabe der Eltern. Und das scheinen viele Eltern (unabhängig vom wirtschaftlichen Druck) auch nicht mehr leisten zu wollen, weil die Politik suggeriert, dass Erziehungsverantwortung outgesourct werden kann oder soll. Das ist fatal für die Entwicklung der Kinder und für das soziale Miteinander in dieser Gesellschaft.

Der wirtschaftliche Druck, der auf immer mehr Familien lastet, ist mir sehr bewusst. Aber eine Familienpolitik, die in erster Linie Wirtschaftsinteressen unterstützt, wird den Bedürfnissen der Kinder nicht gerecht und um die sollte es doch gehen.

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

@DerechteNorden. 6.17Uhr Kommentar abermals verrutscht.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor

Die Mutter ist nicht nur Mutter, sondern auch Frau und Mensch. Wenn eine Frau nicht so viel Mutter sein will, ist das mMn absolut okay. Eine Frau, die viel Mutter sein will, kann das in Deutschland ganz unproblematisch sein. Einer Frau aber die Möglichkeit zu nehmen sich auch um ihre Karriere und anderes kümmern zu können, weil Kinder die Mutter angeblich so sehr brauchen, halte ich, mit Verlaub, für fragwürdig. Und Elter-Kind-Gruppen sind für viele Menschen der absolute Graus. Menschen haben zu große Gehirne, um mehrheitlich mit so etwas zufrieden sein zu können. Nichts für ungut.

Marion
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

@DerechteNorden
Väter kommen bei ihnen wohl nicht vor?
Ich lese in den meisten Kommentaren von „Eltern“. Da gehören ja wohl auch die Väter dazu. Sie reiten aber dauernd auf diesem „Mütter – Ding“ rum. Wie rückständig ist das denn?

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marion

??? Wieso ich? Oder besser, ich habe nicht damut angefangen.

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Komischerweise gab es durchaus gebildete Menschen in den Eltern- Kindgruppen, die ich kennenlernen durfte. Ärzte, Lehrer, Psychologen, verschiedene Pädagogen, Menschen, die etwas längere Zeit bei ihren Kindern bleiben und dadurch nicht verblöden. Auch hier ist es wieder eine Frage des persönlichen Engagements. Es gab hier vielfältige soziale, kognitive und motorische Entwicklungsimpulse sowie ein wertschätzendes Miteinander, das Familien gestärkt hat. Das es da Unterschiede gibt, ist mir durchaus bewusst. Es gibt auch andere Angebote, in denen Eltern einander kennenlernen und sich als Familien unterstützen können.
Ihren vorletzten Satz nehme ich durchaus als Abwertung wahr.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Hallo, es zweifelt niemand an, dass es Leute gibt, die das toll finden und die Impulse bekommen. Aber Ihre gesamte Argumentation ist auf die Nachwuchskümmerei ausgerichtet. Finden Sie das von mir aus alles so, wie Sie wollen. Aber nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass viele das anders sehen und so nicht leben wollen. Nein, das ist nicht schlecht für die Kinder. Wenn EINE schweizer Studie das jetzt angeblich beweist, … Tut mir leid, es gibt auch Studien, die das Gegenteil belegen.
Wichtig ist, dass Menschen, die nicht so leben wollen, das auch tun können. Und dafür muss es Betreuungsangebote geben. Und ganz besonders wichtig ist das nach wie vor für Frauen/Mütter, da die zahlenmäßig noch immer am meisten betroffen sind.
Und zuletzt: Intelligenz schützt nicht vor Torheit. Siehe Höcke und Co.

Lina
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

@derrechteNorden – Steckt eine Frau oder ein Mann dahinter?
Sie scheinen tatsächlich mit dem Thema Probleme zu haben.
Ich kann für mich nochmals nur sagen, Mir herzlich egal wie es andere tun, wie eine SUI ,DE oder FR etc. Studien was besagen…. Es ist aus meiner Sicht nur unfair aus finanziellen Gründen gezwungen zu sein, das Kind mit einem Jahr in die Kita abzugeben, und sich noch anhören müssen, wie es für JEDES Kind toll ist, wenn ich es gar nicht glaube, meine Erfahrungen mit meinen Kindern habe und bei anderen Kindern in der „dauerhaften“ Fremdbetreuung die schlimmen Folgen sehe.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lina

Natürlich sehen Sie bei Ihren Kindern keine Probleme. Hätte mich schon seeeehr gewundert.
BTW: Es heißt „DerECHTENorden“, denn ich stamme aus SH, dem sog. „echten“ Norden.

Hellus
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lina

Wieso hat jetzt hier das Geschlecht einer/eines Kommentatoren Bedeutung?
Und Ihre Vorurteile gegenüber fremdbetreuten Kindern sind für andere nicht relevant.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

Diese „Eltern-Kindgruppen“die Sie ansprechen sind in ihrer Zusammensetzung doch sicher stark geprägt vom Wohnumfeld, beruflicher Status, Freizeitaktivitäten, Hobbys und sozialer Schicht. (Habe da immer die chaotische Familie Flodder aus 1986 im Hinterkopf).

„Ärzte, Lehrer, Psychologen, verschiedene Pädagogen, Menschen, die etwas längere Zeit bei ihren Kindern bleiben“ müssen überwiegend auch als Gutverdiener bezeichnet werden und haben weniger das tägliche Leben mit vorhandenen finanziellen Mitteln und Ressourcen zu meistern.

Echt
2 Jahre zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Das stimmt sicherlich. Es waren auch Menschen mit eher mittelständischen Berufen dabei, doch von Jahr zu Jahr wird es finanziell schwieriger für viele Familien. Die Wahlfreiheit fällt dadurch für viele Eltern weg, die wirklich mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten. Das Familienleben wird dadurch politisch gewollt der Wirtschaft untergeordnet. Das tut vielen Kindern nicht gut, zumal die Personalsituation sich in den Krippen (sowie päd. Einrichtungen insgesamt) verschärft. So kann keine Bindungssicherheit, auch als Grundlage einer Bildungsfähigkeit entstehen. Die Eltern und Kinder werden verunsichert, statt Familien wirklich zu stärken. Eine Förderung von frühkindlicher Familienbildung gibt es nicht. Wäre dieses gewollt, würde dies als Alternative zur Fremdbetreuung angeboten werden. Es wird einfach verkannt, wie wichtig (Bindung-) starke Familien für eine starke Gesellschaft sind. Da können die Bedürfnisse der einzelnen Familien natürlich auch recht unterschiedlich sein. DerechteNorden beispielsweise sieht für sich den Bedarf der frühkindlicher Fremdbetreuung.
Ich persönlich und aufgrund meiner beruflichen Hintergründe bin gegen frühkindliche Fremdbetreuung für Kinder von 0 bis 2 Jahren. Ab da kann eine schrittweise temporäre Trennung erfolgen. Die Politik hat mit dem Elterngeld eine willkürliches Alter festgesetzt, ab dem Fremdbetreuung vorgesehen ist. Aufgaben der Politik wäre es aber Familien frei entscheiden zu lassen. Initiativen dafür gab es. Diese wurde aber als sg Herdprämie diffamiert, was wiederum die elterliche Erziehungsarbeit weiter abgewertet hat.
Sie haben recht. Es geht bei der Entscheidung für oder gegen die frühkindliche Fremdbetreuung mittlerweile erstmal um rein wirtschaftliche Abwägungen. Andererseits wird aber politisch eindeutig gegen gegenläufige familiäre Interessen interveniert und manipuliert. Was zählt ist halt Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft. Der einzelne (kleine) Mensch mit seinen Bedürfnissen tritt immer mehr in den Hintergrund.

Marion
2 Jahre zuvor

Einige der kritischen Kommentare zur Krippenbetreuung beziehen sich tatsächlich speziell auf die Mütter als erste Bezugsperson fürs Kind. Die meisten sprechen aber von „den Eltern“. Vor allem im letzten Kommentar von @Echt, auf den sie sich beziehen, ist kein einziges mal von „den Müttern“ die Rede, sondern ausschließlich von „den Eltern“. Trotzdem schwadronieren sie sofort wieder von den Müttern, die doch „nicht nur Mütter, sondern auch Frauen und Menschen“ seien.
Wenn von „den Eltern“ die Rede ist, gehe ich aber, im Gegensatz zu ihnen, davon aus, daß auch die Väter gemeint sind.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marion

Statustusch gesehen, sind es aber nunmal hauptsächlich Frauen, die betroffen sind. Da kann man 1000x „Eltern“ schreiben.

Grundschullehrer
2 Jahre zuvor

Schüler, die zu Hause wenig Aufmerksamkeit kriegen, holen sich die vom Lehrer oder eben von den Kita-Erzieherinnen. Auch, wenn sie dafür etwas Negatives tun müssen. Wir haben im Kollegium schon oft diskutiert, ob die Massenabfertigung in Grundschule und Kita negative Folgen für die Kinder hat. Ich würde sagen: Ja!

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Weder zuhause noch in der Schule Aufmerksamkeit zu kriegen, hieße das dann ja für diese Kids. Also, Ihnen scheint es eher um den Nervfaktor zu gehen, den solche Kids natürlich darstellen. Objektiv betrachtet ist das für diese Aufmerksamkeit aber besser als keine Aufmerksamkeit bzw. Schläge zuhause wegen des Nervens, um Aufmersamkeit von den Eltern zu bekommen, zu erhalten.

Hellus
2 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Der Zusammenhang ist wohl eher folgender:
Kind bekommt für Normal- oder positives Verhalten keine Aufmerksamkeit (läuft ja), aber für Störendes (nerv nicht, Du schon wieder, sei nicht so laut usw.). Also lernt es, dass es für negatives Verhalten Aufmerksamkeit bekommt. Durch ständige Verstärkung wird dieses Verhalten gefestigt.
Meinen Beobachtungen nach wird das im Elternhaus gelernt und in der Schule fortgesetzt.

LoLaRennt
2 Jahre zuvor

Wenn endlich das Beamtentum abgeschafft wird, alle in das gleiche Krankenkassensystem einzahlen und die Gehälter steigen, so dass es wieder in mehr Berufen möglich ist eine Familie mit einem Gehalt zu finanzieren, dann sieht die Welt evtl bald ganz anders aus.

Aber solange können sich Lehrer*innen natürlich gerne über andere arbeitende, unverantwortliche Eltern auslassen, während sie mit einer Vollzeitstelle um 13.00 Uhr am Mittagstisch sitzen und ein Gehalt nach Hause bringen von dem andere nur träumen können.

Achso. Und sollten sie Mal Langzeiterkranken, wird natürlich weitergezahlt. Wäre sonst ein zu heftiger Einschnitt mit nur einem Teil des Gehaltes auskommen zu müssen. Birgt ja auch Unsicherheiten, schließlich sind die Urlaube zur Ferienzeit schon geplant. Wie soll das denn gehen?

Das ist schon eine sehr privilegierte Sicht auf die Dinge. Und ich möchte erst garnicht davon anfangen wie es Alleinerziehenden geht…

Studierte, Vollzeit arbeitende Mutter mit studierten Teilzeit arbeitendem Papa, deren U2 Kind fremdbetreut wird weil es finanziell nicht anders geht.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  LoLaRennt

„Studierte, Vollzeit arbeitende Mutter mit studierten Teilzeit arbeitendem Papa, deren U2 Kind fremdbetreut wird weil es finanziell nicht anders geht.“

Darf ich fragen: warum geht es finanziell denn nicht anders, wenn Sie beide Studierte sind? Was haben Sie studiert? Haben Sie evtl. freiwillig einen Kredit für eine Immobilie aufgenommen, der Sie jetzt zu stark belastet? Oder eine zu teure Wohnung gemietet?

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  LoLaRennt

@LoLaRennt
Sie sind studiert und JETZT frustriert, weil Sie FRÜHER zu schlau ( ? ) waren, etwas Lehramt-taugliches studiert zu haben?
Mathe haben Sie dann wohl nicht studiert, sonst würde „deren U2 Kind fremdbetreut wird weil es finanziell nicht anders geht.“ wohl nicht passiert sein.
Und was ist mit dem „studierten Teilzeit arbeitendem Papa“? Ist der etwa schon um 12 Zuhause? Das wäre ja eine Stunde früher als die Lehrer, denn die sitzen in Ihrem Klischee-Beispiel erst um 13 Uhr am Mittagstisch – also noch eher als die meisten SuS, aber das ist Ihnen trotz Studium gar nicht aufgefallen? Logik war wohl gerade „aus“? Immerhin reicht es für wilde Phantasien und die gibt es nicht nur umsonst, die SIND auch umsonst – oder haben Sie jetzt nach Ihrem unsachlichen Post ( Kann jeder, ich auch, haha. ) mehr Geld/keine Schulden, oder Ihr Mann (Ihr „Manni“, liebe @LoLa? ) hat plötzlich einen besseren ( Vollzeit? )Job, der nach Ihrem Post zur Belohnung vom Himmel fiel?
Was hat diesen Frust aufgebaut bei Ihnen?
Der Film, der Sie vielleicht zur Wahl Ihres Nicknames bewegt hat, zeigt weder in Lauf 1, Lauf 2 oder Lauf 3 eine Szene mit einem ( beneidenswerten? ) Lehrer, der um 13 Uhr am Mittagstisch sitzt und danach den Rest des Tages verdaut ( lecker Mittagessen und die üblichen niemals endenden dümmlichen Vorurteile der lieben Mitmenschen ).
https://de.wikipedia.org/wiki/Lola_rennt

Tun Sie etwas dafür, dass Ihr Leben näher an Lauf 3 kommt.
Gehässigkeit und Neid gegenüber anderen Leuten bzw. Berufsgruppen wird wohl kaum dazu beitragen.
Aber es ist ja IHR Leben, also tragen SIE auch die Verantwortung. ( Unbequemes Ding, die Realität, isso. )

Kritischer Dad*NRW
2 Jahre zuvor
Antwortet  LoLaRennt

„Wenn endlich das Beamtentum abgeschafft wird“
Bei ein wenig Kenntniss im Steuerrecht wäre bekannt: Bei vergleichbaren Brutto-Gehältern bekommt ein Beamter deutlich mehr netto als ein Angestellter. Aufgrund von Sonderzahlungen wie Familienzuschlag, Beihilfen und Stellenzulagen erhöht sich das Grundgehalt des Beamten ohnehin. Die steuerlichen Abzüge werden anders verrechnet.
Es bleibt so einfach mehr Netto vom Brutto.

Sp
2 Jahre zuvor

Letztlich sollte es jeder mit der Fremdbetreuung der Kinder so halten, wie es für ihn am besten passt. Aber es sollte ehrlich zugegeben werden, dass es für die Kinder unter drei Jahren meist nicht optimal ist. Die Eltern sollten es sich nicht schön reden und allen Studien glauben, die ihr Gewissen beruhigen. Nochmal: Die U3-Betreuung wurde NiCHT ausgebaut, weil sie für die kindliche Entwicklung gut ist, sondern um an die Ressourcen der Arbeitskräfte der Mütter zu gelangen (in den Zeiten des Fachkräftemangels). Natürlich ist es gut und wichtig, dass es für alle Altersgruppen genug und qualitativ hochwertige Betreuungsmöglichkeiten gibt. Wichtig ist aber, dass die Familien die Möglichkeit haben, selber zu entscheiden, in welchem Ausmaß sie das Angebot nutzen wollen. Sollten Arbeitgeber Druck machen, wenn der Vater oder die Mutter das Kind bis zum 3. Lebensjahr zuhause betreuen möchten, müsste es gesetzliche Möglichkeiten geben, sich dagegen zu wehren. Eigentlich sollten die Frauen als wertvolle Ressource hofiert und nicht unter Druck gesetzt werden.

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sp

Finde ich auch und der Fachkräftemangel sollte bei vielen eigentlich ein Ass im Ärmel sein und dafür sorgen, dass man sich trotzdem gut weiter entwickeln kann. Sicher gibt es manche, die wirklich nicht anders können als ihr Kind U3 betreuen zu lassen. Aber sorry, das weiß man auch schon vor der Geburt des Kindes und dann ist es aus meiner Sicht nicht die richtige Entscheidung Kinder zu bekommen. Was habe ich von Kindern oder die Kinder von mir, wenn ich mich nicht selbst darum kümmere? Es gibt keine plausible Antwort auf diese Frage, die aus Kindersicht in Ordnung wäre.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor

Das ist schon ziemlich vom hohen Ross herunter … „…, das weiß man schon vor der Geburt …“

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Na ja, gemeint ist: man weiß schon vor der Geburt, dass man demnächst ein Kind haben wird. Mehr sollte das gar nicht bedeuten. Eher ein no-brainer als arrogant.

Trotzdem erscheint es bei vielen Eltern so, als wären sie vom Aufwand total überrascht worden. Viele scheinen sich nicht vorab ausreichend damit beschäftigt zu haben, was es bedeutet ein Kind zu bekommen und dann auch noch sich darum kümmern zu müssen.

Badehose
2 Jahre zuvor

Wenn Kommentatoren schreiben, dass die meisten Erwachsenen es nicht aushalten können, zu viel Zeit mit kleinen Kindern zu verbringen oder dass Eltern-Kind-Gruppen nichts für Menschen mit Hirn und Intelligenz sind und aus diesem Grund die Kinder möglichst frühzeitig in die (meist ganztägige) Fremdbetreuung abgeben, dann denken sie überhaupt nicht darüber nach, wie es wohl den Betreuerinnen und Betreuern (also Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen) ergeht.

Werden die Betreuungskräfte von den gebildeten Elternteilen, die schnell wieder in ihre anspruchsvollen Berufe eilen, alle als geistig weniger entwickelt betrachtet, so dass sie imstande sind, tagtäglich eine ganze Gruppe von Kleinst- oder Kleinkindern zu betreuen, zu fördern, zu versorgen, zu trösten und bei Laune zu halten? Merkwürdig, dass diese kognitiv Eingeschränkten dann doch gut genug für die Betreuung des Nachwuchses sind… 😉

Ich bin selbst keine Erzieherin, aber ich habe mir das schon öfter gedacht, wenn ich Eltern hörte, die an Kita-freien Tagen (beispielsweise eine Woche Kita-Ferien über Ostern) darüber klagten, sie müssten nun den ganzen Tag mit ihrem Kind verbringen und das Kind und seine Bedürfnisse ganztags ertragen. (Ok, durch die langen Kita-Schließungen besonders im Jahr 2020 dürften sich viele Elternteile dann doch an die Anwesenheit des Kindes im Zuhause der Familie gewöhnt haben.)

Übrigens habe ich in den letzten paar Jahren einige Familien kennen gelernt, bei denen durchaus nicht beide Elternteile ganztags arbeiteten (zum Teil arbeitete überhaupt nur ein Elternteil) und ihre Kinder dennoch schon im Alter von acht oder neun Monaten ganztags fremdbetreuen ließen – nach dem Motto „Das ist das Beste fürs Kind“ oder „Die Pädagogen wissen besser als wir Eltern, wie man mit Kindern umgeht. Die haben das ja gelernt!“ oder auch „Kinder lernen durch Nachahmung, also brauchen sie bereits ab dem ersten Lebensjahr das Zusammensein mit Gleichaltrigen“. Von der Krippe geht’s dann in den Ganztags-Kindergarten und danach in die OGS oder in einen Hort. Dabei hätte zumindest ein Elternteil zu Hause Zeit für das Kind/die Kinder gehabt.

Was ich dabei bedenkenswert finde, ist, dass die ganze Kindheit und teilweise frühe Jugend von früh bis spät pädagogisiert wird. Haben Kinder noch Freiräume für eigene Abenteuer und Entdeckungen – mit Geschwistern, Nachbarskindern und/oder Freunden? Haben die Kinder Gelegenheit, in Ruhe ihren eigenen Gedanken nachzuhängen und irgendetwas für sich allein auszuprobieren? Immer sind sie umgeben von Betreuungskräften, müssen sich an vorgegebene Strukturen halten und verbringen den ganzen Tag in speziell für sie eingerichteten Räumlichkeiten. Zum Teil finden die OGS-Stunden ebenfalls in den Klassenzimmern statt, in denen die Kinder schon den ganzen Vormittag zugebracht haben.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Badehose

Erzieher*innen sind nicht kognitiv beschränkt, sondern haben eine Ausbildung, die andere Inhalte hat, als Sie es sich wohl vorstellen wollen. Eltern, die sich berufen fühlen vor der Nachwuchszeugung eine solche Ausbildung zu machen, nachdem sie sich damit beschäftigt haben, ob sie so viel Zeit mit Heranwachsenden verbringen wollen, gibt es eher selten.
Zudem ist die Arbeit eine etwas andere, oder nicht? Es geht nämlich darum viele ungefähr Gleichaltrige zu sozialen Wesen zu erziehen, indem man sie gemeinsam etwas tun lässt.
Sobald Menschenkinder essen konnten, mussten sie früher auch mal ohne Mutti (Vati eher seltener) auskommen, d.h. ihre Bedürfnisse hintenanstellen. Letzteres ist es auch, was deutschen Kindern total oft fehlt, wenn sie als Einzelkinder z.B. drei Jahre mit ihren Eltern verbracht haben. Was sollten Eltern, die zuhause fürs Kind da sind auch sonst tun, als sofort jedes Bedürfnis zu befriedigen?
Im Spiegel gab es letztens einen interessanten Artikel über eine Frau, die in verschiedene Länder gereist ist, um zu sehen, wie dort Kindererziehung läuft. Ihr Fazit war das Gegenteil von dem, was Sie fordern. Kinder in Deutschland werden total unterfordert, indem man sie viel zu lange nur Kind sein lässt.
Es ist schon sehr schräg, wie gegen Betreuungseinrichtungen mit etwas argumentiert wird, das eigentlich gar nicht wirklich „artgerecht“ ist.
Bleibt doch zuhause, wenn ihr das für am besten haltet, geht in Deutschland doch 1a. Aber hört dagegen zu argumentieren, wenn viele Menschen das nicht so machen wollen.

Marion
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

@DerechteNorden
Es ist also nicht artgerecht, sich selbst um sein Kind zu kümmern, zumindest in den ersten drei Jahren. Es ist aber artgerecht, Einjährige oder z.T. noch jüngere Kinder gegen ihren erkennbaren Willen bei Fremden abzugeben, die sich nebenher auch noch um 10 -12 andere Gleichaltrige zu kümmern haben, die sich alle in einem Raum aufhalten und Lärm machen.
Sie tun auch immer so, als wären Kinder zu Hause in Isolation mit ihren Eltern und müßten von früh bis spät von denen, mangels anderer Beschäftigung, verhätschelt werden.
Mag sein, daß das bei vielen so ist, weil sie es mangels Praxiserfahrung nicht mehr besser wissen. Aber, ob sie es glauben oder nicht, man muß seine Kinder zu Hause nicht nach Strich und Faden verwöhnen und kleine Egoisten aus ihnen machen. Man kann ihnen durchaus liebevoll und trotzdem konsequent begegnen. Man kann ihnen Begegnungen mit anderen Kindern ermöglichen und wenn man, wie sie zu glauben scheinen, nicht ausgelastet ist, dann könnte man sich mal wieder mit so scheinbar banalen Dingen wie vernünftige Ernährung und Selbstgemachtes statt Fertigfraß beschäftigen. Wer einen Garten hat, kann sich um dem Anbau von Obst und Gemüse kümmern, Marmelade selbst einkochen und so ’ne Menge Geld beim Kauf von Lebensmitteln einsparen. Man kann sich mit dem Ausbessern zerissener Kleidung befassen, anstatt jeden Strumpf mit Loch sofort wegzuschmeißen. Die Kosten für die Krippe spart man sich damit auch noch, womit das Argument „wir müssen beide arbeiten weil alles so teuer ist“, schon mal an Gewicht verliert. Nebenher lernen die Kinder eine Menge über Zusammenhänge in der Natur und eine nachhaltige Lebensführung. Und das ganz ohne pädagogisches Konzept und staatlichen Bildungsauftrag.
Ja, ja, schon klar. Nicht alle Eltern haben solche Voraussetzungen.
Aber auch nicht alle leben bildungsfern im Brennpunktviertel ohne Balkon und Garten. Wir müssen einfach mehr differenzieren, wer wann, wo, welche Unterstützung braucht und wer wieviel selbst leisten kann.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marion

Sie können das dich alles ganz prima machen, wenn Sie das so gut finden. In Deutschland twird das nach wie vor als das Ideal betrachtet. Und das merkt man überall. Damit kann man Familien, die das nicht so wollen, prima klein halten. Es besteht auch keine Notwendigkeit, das Arbeitsleben zu verändern, weil es ja ideal ist, wenn hauptsächlich Mutti mind. drei Jahre zuhause bleiben will, weil es ja am besten so ist. DASS sich nichts ändert, liegt nämlich daran. Ein Blick nach Skandinavien hilft. Da läuft es anders und die Kids sind trotzdem happy. Außerdem ist die Geburtenrate höher. Familie und Arbeit lassen sich viel besser vereinen. Und das, wie gesagt, ohne dass insbesondere Mutti zuhause bleibt.

maxi
2 Jahre zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nö! In Deutschland wird das nicht als Ideal betrachtet. Zumindest nicht vor ca. zehn Jahren. Ich weiß gar nicht, wie oft ich darauf angesprochen wurde, ob ich nicht mal wieder arbeiten möchte? Und zu dem Zeitpunkt hatte mein Kind noch eine Windel am Leib und konnte gerade mal Mama sagen. Zu meiner Zeit, damit meine ich etwa einen Zeitraum von 10 Jahren, war es schick in einer Altbauwohnung zu wohnen, mindestens 3 Kinder auf die Welt zu bringen und dann möglichst schnell wieder arbeiten zu gehen. Morgens das Kind in den Fahrradanhänger zu stopfen um ganz egal, wieviel man arbeitet, sei es auch nur für zwei halbe Tage, das Kind möglichst früh in der Kita abzugeben. Und am Wochenende war es wichtig, sich rund um die Uhr ohne Pause mit möglichst vielen befreundeten Familien zu bespaßen. In Summe wurde man vor allem dann geachtet, wenn man sich möglichst nicht langweilig und allein mit seinem Kind abgab. Denn als moderne Frau bekommt man ja das bisschen Arbeit mit dem bisschen Haushalt und dann noch etwas Kind locker gebacken.

Sissi84
2 Jahre zuvor

Mein 3 jähriges Kind kommt im Herbst in den Kindergarten. Bis dahin wird es von mir und meinem Mann betreut.

Wir hatten und haben eine wunderschöne Zeit. Wir gehen baden, auf den Spielplatz, treffen andere Kinder, sind mit der Familie zusammen, wir haben einen geregelten Tagesablauf. Ich bin für mein Kind da – in Konflikt Situationen, bei Wutanfällen, wenn es traurig ist. Wir spielen, lachen und lernen miteinander. Und es fühlt sich so schön und richtig an. Ich kann mir nicht vorstellen dass ein Kind in der Kita (u3) mehr lernt, selbstständiger oder sozialer ist, wie ein Kind das daheim betreut wird. Denn in einer Kita hat eine Erzieherin gar nicht die Zeit auf die Bedürfnisse aller Kinder einzugehen. Ich komme fast jeden Morgen an einer Kita vorbei und sehe kleine Kinder die noch nicht laufen und reden können weinen, weil sie bei ihrer Mama bleiben wollen. Mir tut das so leid für die Kinder. Und das soll normal und richtig sein? Dass Kinder noch so klein, schon von fremden Menschen betreut werden? Und das oft den ganzen Tag… Ich finde es schade, dass genau dies für die meisten Familien normal ist und scheinbar auch voll in Ordnung…

Sp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sissi84

Danke für den Kommentar. Das ist auch meine Meinung.

maxi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Sissi84

Ich hab es genauso gemacht und nie bereut. Diese ersten drei Jahre kann man nicht mehr nachholen und danach rennt die Zeit so schnell, dass sie einem noch wertvoller erscheint. Meine Tochter wird jetzt bald 18 und mein Sohn auch so langsam flügge. Alles zu seiner Zeit, aber ich denke gerne an die gemeinsame Zeit zurück, als ich sie noch für mich hatte und ich für sie da sein konnte. Ich betrachte es sogar als ein Privilegium. .

Marion
2 Jahre zuvor

@Badehose, @Sissi84
Danke! Danke! Danke!
Vor allem der Aussage von der totalen Pädagogisierung der Kindheit stimme ich voll zu. Was die vorgegebenen Strukturen betrifft: Diese, durch den Kita – Alltag vorgegebenen Strukturen, führen häufig zu einer Zerstückelung der Phasen, in denen die Kinder Zeit zum freien Spielen Ausprobieren und Entdecken haben. Oft muß man sie gerade dann in ihrem Tun unterbrechen, wenn sie gerade so richtig „drin“ sind. Aber durch Bring- und Abholzeiten, Essenszeiten, Angebotszeiten, Dienstzeiten der verschiedenen Mitarbeiterinnen und der hohen Kinderzahl, ist in der Kita nicht so viel Flexibilität möglich, wie zu Hause.
Ich werde nie den Ausspruch eines Kindes vergessen, das einmal im Garten am Zaun
stand, durch den Maschendraht blickte und fragte: „Warum sind wir eigentlich eingesperrt?“ Ich glaube, die Meisten, die so sehr die frühe Fremdbetreuung bejubeln, wissen nicht wirklich, was das für viele Kinder bedeutet. Ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen. Manche Kinder haben auch kein Problem damit. Aber wie für uns Erwachsene, gilt auch für Kinder: Wir sind alle verschieden und reagieren unterschiedlich auf bestimmte Lebensbedingungen. Mir komnen bei der Diskussion um die Krippenbetreuung die zu kurz, die eindeutig NICHT davon profitieren. Und die gibt es auch – und es sind nicht Wenige.

DerechteNorden
2 Jahre zuvor

@Maxi: Das mag in Ihrer Peergroup so (gewesen) sein, für die Gesamtgesellschaft – und nur die gilt es doch zu betrachten – ist das nach wie vor anders.

Alx
2 Jahre zuvor

Die Realität ist: kaum jemand kann sich den Luxus leisten, die ersten Jahre komplett Zuhause zu betreuen.

Väter, die länger Elternzeit nehmen sind die absolute Ausnahme und werden beäugt wie ein Alien. Ich habe zumindest in Krabbelgruppen, auf Spielplätzen oder in sonstigen Gruppen keinen anderen Mann getroffen. Schade eigentlich.

Die Qualität der Betreuung variiert sicherlich sehr zwischen unterschiedlichen Einrichtungen, genauso aber auch die Qualität der Betreuung Zuhause.
Es gibt Fälle, wo die Kinder in der Kita deutlich besser aufgehoben sind.

Selbst wenn die Kinder Zuhause besser aufgehoben wären, entspricht es einfach nicht mehr der gesellschaftlichen Realität, dass Familien sich das leisten können.

Wir haben unsere Kinder glücklicherweise bis 2 Jahre selbst betreuen können. In dem Alter haben sie sich auch gewünscht, in den Kiga zu gehen. Die Eingewöhnung war dadurch extrem kurz, weil die Kinder sich schon mitteilen konnten und nicht mehr gewickelt werden mussten.

Wir sind im Kiga die einzigen, die die Kinder vor dem Mittagessen abholen können.

Das ist Luxus und man merkt es am Geldbeutel deutlich.