Frankreich: Regierung will nach Schüler-Suiziden scharf gegen Mobbing an Schulen vorgehen

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PARI. Angesichts einer Serie von Suizidfällen unter Jugendlichen plant Frankreichs Regierung eine entschlossenere Vorgehensweise gegen Mobbing an Schulen. In Zukunft sollen Schüler, die andere Kinder oder Jugendliche schikanieren, nicht nur ihr Mobiltelefon verlieren, sondern auch zeitweise von Online-Plattformen wie Facebook und Instagram ausgeschlossen werden. Dies berichtet der “Spiegel”.

“Höchste Priorität”: Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron. Foto: Alexandros Michailidis / Shutterstock

Premierministerin Elisabeth Borne erklärte demnach: “Wir werden einen rigorosen Kampf gegen Mobbing führen.” Die Sperrung von Onlinekonten soll von den Plattformen selbst durchgeführt werden, andernfalls droht eine Strafe von bis zu 75.000 Euro. Es ist jedoch noch unklar, wie verhindert werden kann, dass die Betroffenen neue Konten erstellen.

Bildungsminister Gabriel Attal plant zudem, ab dem kommenden Jahr Empathiekurse nach dänischem Vorbild einzuführen. In diesen Kursen sollen Kinder und Jugendliche für das Thema Mobbing sensibilisiert werden. Auch Eltern und Lehrkräfte sollen besser über die Gefahren des Mobbing informiert werden.

Attal hatte zuvor angekündigt, dass im Falle von Mobbing an Schulen künftig die Täter und nicht mehr, wie es oft bisher der Fall war, die Opfer die Schule wechseln sollen. Borne betonte, dass die Staatsanwaltschaft systematisch eingeschaltet werden soll, wenn Hinweise auf Mobbing vorliegen.

Schätzungsweise ein Zehntel der französischen Schülerinnen und Schüler ist von Mobbing betroffen. Das Thema erhielt große Aufmerksamkeit, nachdem mehrere Jugendliche Suizid begangen hatten und zuvor über anhaltendes Mobbing durch ihre Mitschüler berichtet hatten.

Einen Tag nach Beginn des neuen Schuljahres nahm sich der 15-jährige Nicolas das Leben, nachdem er die Schule gewechselt hatte, weil er über Schikanen an seiner vorherigen Schule geklagt hatte. Seine Eltern hatten sich zuvor bei der Schulleitung beschwert, dass diese nicht angemessen reagiert hatte.

Präsident Emmanuel Macron hat für das neue Schuljahr “höchste Priorität” für das Thema eingeräumt, während seine Frau Brigitte, selbst Lehrerin von Beruf, sich seit langem für die Bekämpfung psychischer Gewalt an Schulen einsetzt. News4teachers

Hilfe bei Suizidgedanken

Wenn Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie – auch anonym – mit anderen Menschen über Ihre Gedanken sprechen können.

Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222.
Der Anruf bei der Telefonseelsorge ist nicht nur kostenfrei, er taucht auch nicht auf der Telefonrechnung auf, ebenso nicht im Einzelverbindungsnachweis.

Ebenfalls von der Telefonseelsorge kommt das Angebot eines Hilfe-Chats. Die Anmeldung erfolgt auf der Webseite der Telefonseelsorge. Den Chatraum kann man auch ohne vereinbarten Termin betreten, mit etwas Glück ist ein Berater frei. In jedem Fall klappt es mit einem gebuchten Termin.

Das dritte Angebot der Telefonseelsorge ist die Möglichkeit der E-Mail-Beratung. Auf der Seite der Telefonseelsorge melden Sie sich an und können Ihre Nachrichten schreiben und Antworten der Berater lesen. So taucht der E-Mail-Verkehr nicht in Ihren normalen Postfächern auf.

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