Schon wieder: Messer-Angriff auf Schüler – Polizei nimmt 21-Jährigen fest

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DUISBURG. Mitten am Tag soll ein Mann in Duisburg zwei Kinder angegriffen haben. Die beiden konnten sich schwer verletzt in eine Schule retten. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar.

Die Polizei rückte an (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Das Entsetzen steht vielen Nachbarn ins Gesicht geschrieben. Zwei Kinder sind am Mittwoch in Duisburg in der Nähe einer Schule von einem 21-Jährigen angegriffen worden. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst völlig offen.

Nach dpa-Informationen hat die Polizei ein Messer und eine Taschenlampe als Tatwaffen sichergestellt. Mit beiden Gegenständen habe der Verdächtige auf die Kinder eingeschlagen und eingestochen, hieß es aus Polizeikreisen. Die Polizei bestätigte, dass der 21-jährige Tatverdächtige nach kurzer Zeit in Tatortnähe widerstandslos festgenommen worden sei.

Die Tat ereignete sich gegen 12.00 Uhr mitten auf einer Straße in einem Wohngebiet im Duisburger Stadtteil Marxloh. Die beiden Kinder – ein Junge und ein Mädchen – hätten sich nach dem Angriff in eine katholische Grundschule zwei Querstraßen weiter retten können. Dort sei ihnen eine Lehrerin zur Hilfe gekommen, berichtete die Polizei. Anschließend seien beide ins Krankenhaus gebracht worden.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Deutsch-Bulgaren. Er habe als Einzeltäter agiert. Zum Alter der Opfer gab es zunächst keine verlässlichen Angaben, diese schwankten zwischen 9 und 14 Jahren, sagte die Polizeisprecherin. Die Staatsanwaltschaft in Duisburg teilte mit, sich erst am Donnerstag zu dem Fall äußern zu wollen.

Am Tatort begann einige Stunden nach dem Angriff die Spurensicherung mit ihrer Arbeit. Beamte in weißen Schutzanzügen untersuchten die Straße und die Umgebung, wie ein dpa-Reporter berichtete. Auch eine Polizeidrohne kam während der Spurensicherung zum Einsatz. Auf dem Bürgersteig waren zahlreiche Blutspuren zu sehen. Der Bereich war von der Polizei weiträumig abgesperrt. In der Straße stehen sehr einfache Wohnhäuser, viele Fassaden sind schmutzig und mit Graffiti beschmiert.

An der Schule, zu der sich die beiden verletzten Kinder gerettet hatten, kamen einige besorgte Eltern zusammen. Die Polizei versicherte aber schnell, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe.

Erst am vergangenen Donnerstag hatte es an einer Schule in Wuppertal eine Messerattacke auf Schüler gegeben (News4teachers berichtete). Bei dem Angriff, den die Behörden als Amoktat einstuften, wurden sieben Schüler und der 17-jährige mutmaßliche Täter verletzt. Der Oberstufenschüler war den Ermittlern zufolge in einer Pause mit einem Messer plötzlich auf mehrere Mitschüler losgegangen. Anschließend soll er sich selbst schwere Verletzungen zugefügt haben, bevor ein Lehrer ihn zum Aufgeben bewegen konnte. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es bei dem 17-Jährigen Hinweise auf eine psychische Erkrankung. Von Frank Christiansen, Rolf Schraa und Marc Herwig, dpa

Nach Wuppertal: Sorge über Gewalt unter Schülern wächst – mehr Brutalität, bis hin zum Messereinsatz

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Kevin
1 Monat zuvor

Das geschieht sehr viel häufiger als vor Jahren! Mir tun die Kinder so leid, die so etwas Grauenvolles erlebt haben! Und wie werden sich andere Kinder und Jugendliche dieser Gegend fühlen? Positiv ist nur, dass es in diesem Fall eine offene Kommunikation zu geben scheint.

Realist
1 Monat zuvor

Zeit, dass in noch mehr Schulen die Lehrkräfte die Ein- und Ausgänge bewachen…

Dil Uhlenspiegel
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

… eben, das liegt doch nahe.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Kommt ganz auf den Zuschntt der Schule an…

Aber auf jeden Fall eine eingängige Lösung. Oder doch eher eine abgängige? Jetzt bin ich verwirrt..,.

Arno
1 Monat zuvor

DU-Marxloh ist ein sehr spezieller Stadtteil, der hat schon bessere Zeiten gesehen. Am besten mal googeln.

Lisa
1 Monat zuvor

Jeder Gestörte kommt an ein Messer. Die Berichte generieren Nachahmungstäter. 99,9999Prozent junge Männer, die narzistisch gestört ganz schlecht damit klar kommen, dass ihre Existenz in dieser Gesellschaft recht bedeutungslos ist. Ich frage mich ernsthaft, was mit unseren Jungen schief läuft. Bitte verehrte Reaktion, bleiben sie dran und ich hoffe auf mehrere Analysen.
Und nein, in meiner eigenen Schulzeit gab es durchaus: sexuelle Belästigung, Prügeleien, Raubüberfälle. Aber solche Attacken nun doch nicht.