Gegen den Fachkräftemangel im Handwerk: Land finanziert Praktikumsprämie für Schüler

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KIEL. Mit 120 Euro wöchentlich will die Landesregierung von Schleswig-Holstein Schüler*innen für Praktika in Handwerksbetrieben gewinnen. Das langfristige Ziel: Begeisterung für die Berufe wecken und den Fachkräftemangel verringern.

Die Landesregierung macht Geld locker, um Schüler*innen mit einer Prämie für Praktika im Handwerk zu interessieren. Foto: Shutterstock

Die schwarz-grüne Landesregierung will Schülerinnen und Schüler mit einer Prämie beim Praktikum in einem Handwerksbetrieb unterstützen. Derzeit klaffe in den Handwerksberufen im Norden eine Lücke von mehr als 10.000 Fachkräften, wie das Kieler Wirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte. Ebenfalls seien über 2.500 Azubi-Stellen unbesetzt.

Schülerinnen und Schüler könnten ab sofort eine Prämie von 120 Euro pro Woche erhalten, wenn sie in den Ferien ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb absolvierten, erklärte Wirtschaftsstaatssekretärin Julia Carstens (CDU). Das Land stelle dafür Mittel in Höhe von insgesamt 80.000 Euro bereit.

Bereits in den Sommerferien möglich

Um die Praktikumsprämie zu bekommen, müssten die Jugendlichen mindestens 15 Jahre alt sein und eine allgemeinbildende Schule in Schleswig-Holstein besuchen. Die Prämie sei vor allem zur Abdeckung von Fahr- und Verpflegungskosten gedacht und könne bereits in den Sommerferien in Anspruch genommen werden, hieß es von Carstens. Pro Kalenderjahr und Schülerin oder Schüler würden maximal zwei Praktikumswochen gefördert.

«Die große Fachkräftelücke im Handwerk lässt sich nur schließen, wenn wir ausreichend junge Menschen für eine Ausbildung mobilisieren und sie von den vielfältigen Möglichkeiten im Handwerk überzeugen», betonte der Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein, Ralf Stamer. Gerade Praktika seien dafür hervorragend geeignet und jeder vierte der insgesamt rund 33.000 Handwerksbetriebe im nördlichsten Bundesland biete Lehrstellen an. News4teachers/mit Material der dpa

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Studentenkasperle
1 Jahr zuvor

Gleichzeitig Lehrermangel und unbezahlte Vollzeit-Praxissemester, die Studierende für den Job begeistern sollen..