Bildungsministerin öffnet Türen für den Quereinstieg in den Schuldienst

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Das Saarland will den Quereinstieg für neue Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen erleichtern. Das System werde für Quereinsteiger geöffnet, «die mit ihren unterschiedlichen Qualifikationen und Erfahrungen eine Bereicherung für unsere Schulen darstellen werden», sagte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) unmittelbar vor der einstimmigen Verabschiedung einer entsprechenden Gesetzesänderung im Plenum des Landtags.

Plötzlich Lehrerin. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Unter anderem wird an der Universität des Saarlandes in diesem Wintersemester ein Q-Master (Quereinsteiger-Master) eingeführt, mit dem sich auch Fachhochschul-Absolventen für das Lehramt beispielsweise in Physik und Informatik qualifizieren können. Das Gesetz sieht zudem mehr Flexibilität bei der Anerkennung von Abschlüssen aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland vor. Auch der Weg in den Beruf der Lehrerin oder des Lehrers an Sonderschulen wird erleichtert.

Streichert-Clivot sagte, diese neuen Möglichkeiten seien kein Ersatz für die klassischen Lehramtsstudiengänge, sondern eine Ergänzung: «Wir schaffen zusätzliche Möglichkeiten für Menschen, die bereits über Berufserfahrung verfügen und diese in unseren Schulen einbringen können.» Es handele sich um einen wichtigen Schritt, um der aktuellen Mangelsituationen in vielen Fächern entgegenzuwirken. News4teachers / mit Material der dpa

News4teachers-Podcast: Plötzlich Lehrer – der Sprung ins kalte Wasser! Reporterin begleitet Seiteneinsteiger fast drei Jahre lang

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Realist
22 Tage zuvor

“Kein Bock auf ein zweites Fach?

Studiere den ‘Quereinstiegs-Master’ und zeige allen Lehramtsstudierenden, wie man sich das Leben möglichst einach macht!”

Norbert
22 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Ich verstehe nicht, was Ihr Problem ist.
Fühlen Sie sich nenachteiligt?
Bereuen Sie Ihre Fächerwahl?
Hätten Sie Lust, tagein tagaus nur ein Fach zu unterrichten?
Halten Sie Ihren Abschluss für höherwertig?
Wollen Sie keine Unterstützung im Kollegium?
Anstatt sich zu freuen, dass Menschen, die Expertise in einem Fach haben genau dieses unterrichten wollen und können, ohne noch was zu machen, was sie nicht wollen oder vielleicht auch nicht können, wird hier wieder nur gestänkert.
Ich vermisse unter den Lehrkräften eine zugewandte, konstruktive Lösungsorientierung.
Aber meist geht es nur um Standesdünkel, die Glorifizierung der eigenen Ausbildung und das Betonen der katastrophalen Zustände (räumlich, monetär, zeitlich).
Wie bewerten Sie die Tatsache, dass es in anderen Ländern beinahe ausschließlich Ein-Fach-Lehrkräfte gibt? Alles Deppen?
Ich hoffe, unsere Schulen sind von Menschen durchzogen, die ein progressiveres und positiveres Menschenbild an den Tag legen als Sie.

Hans Malz
21 Tage zuvor
Antwortet  Norbert

Das Signal an die jungen Leute ist: Studiert was ihr wollt, wenn es nicht klappt, dann werdet ihr halt Lehrer. Warum eigentlich nur im Lehramt? Im Gesundheitswesen geht das bestimmt auch. Oder in der Justiz. Bei den Ingenieuren … Ist doch überall Mangel.

Mal ganz abgesehen davon, dass ich die Wände hoch gehen würde, wenn ich 28 Stunden die Woche ein Fach unterrichten müsste, gibt es ganz praktische Probleme. Ich bin Klassenlehrer und möchte viel Unterricht in meiner Klasse haben, um sie möglichst viel zu sehen. Wird mit einem Fach sehr problematisch. In solchen Lerngruppen unterrichte ich in der Regel sogar drei Fächer, um jeden Tag in der Klasse zu sein.

Die meisten Quereinsteiger, die ich kenne unterrichten die Fächer Chemie, Biologie, Kunst, Musik, Sowi… (Techniker, Physiker, Informatiker und Mathematiker kommen leider kaum, hmmmm) da ist leider kein Klassenarbeits- bzw. Abschlussprüfungsfach dabei. So what, dafür verdienen die aber mittlerweile genauso viel.

Knapp die Hälfte haut übrigens nach einem Jahr in den Sack. War wohl doch nicht so chillig, wie gedacht. Bei den studierten Kunsthistorikern machen wir immer eine Wette, wie lange die bleiben (Einsatz ist ein Kasten Bier für den letzten Tag vor den Ferien). Ja, das ist zynisch und nicht besonders sozial, aber dafür verantwortlich sind letztlich die Gehaltsgruppen über uns.

Nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen Quereinsteiger. Aber die Jubelorigen der Grüntischstrategen sind für mich, der es jeden Tag sieht, leider nicht mehr zu ertragen. Diese “zugewandte, konstruktive Lösungsorientierung” der Schulpolitik gibt es nur deshalb, weil jahrzehntelang und von alle Parteien die Weichen falsch gestellt wurden. Entsprechende Anmerkungen kamen auch immer von Praktikern, aber wir haben ja keine Ahung “vom großen Ganzen”. Wir machen keine tollen Studien und deshalb haben wir keine Ahunung.

Sepp
21 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

“Ich bin Klassenlehrer und möchte viel Unterricht in meiner Klasse haben, um sie möglichst viel zu sehen. Wird mit einem Fach sehr problematisch. In solchen Lerngruppen unterrichte ich in der Regel sogar drei Fächer, um jeden Tag in der Klasse zu sein.”

Ich sehe es tatsächlich auch so. Aber – böse gefragt – was qualifiziert Sie, Fächer zu unterrichten, die Sie nicht studiert haben? Sind Sie da nicht noch unqualifizierter als die Quereinsteiger?

“Die meisten Quereinsteiger, die ich kenne unterrichten die Fächer Chemie, Biologie, Kunst, Musik, Sowi… (Techniker, Physiker, Informatiker und Mathematiker kommen leider kaum, hmmmm) da ist leider kein Klassenarbeits- bzw. Abschlussprüfungsfach dabei. So what, dafür verdienen die aber mittlerweile genauso viel.”

Ich unterrichte selbst zwei Naturwissenschaften als Fächer. Finden Sie es auch unfair, dass ich keine “echten Korrekturfächer” habe und trotzdem normal bezahlt werde? Und was ist mit Kunst- oder Sportlehrern? Sollten die auch weniger Geld bekommen?

Bei uns zählt in der Sek I das Fach “NaWi” tatsächlich als Hauptfach und entsprechend viele Klausuren werden geschrieben.
Bei zwei Mangelfächern kann man sich auch ausrechnen, dass man in der Sek II dann immer in beiden Fächern in den Abitur-Prüfungen ist, als Referent, Korreferent oder Fachprüfungsleiter.

Übrigens besteht etwa die Hälfte unseres NaWi-Kollegiums inzwischen aus Quereinsteigern, alle mit mehreren Jahren Berufserfahrung und 1,5 Jahren Vorbereitungsdienst. Ohne die würde der naturwissenschaftliche Unterricht bei uns einfach zusammenbrechen, zumal die meisten unserer regulär ausgebildeten Lehrkräfte nur eine Naturwissenschaft als Fach haben (z.B. Biologie + Sport, Biologie + Geschichte, Physik + Mathe, Chemie + Deutsch), also auch weniger Stunden in den Naturwissenschaften eingesetzt werden.

rhauda
20 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Was qualifiziert eine ausgebildete Lehrkraft, fachfremd zu unterrichten? Das Lehramtsstudium und das Referendariat. Grundzüge der Didaktik und Methodik, Pädagogik, Psychologie, Schulrecht und all die Dinge, die zu gelingendem Unterricht beitragen. Vieles lässt sich nämlich von Fach A nach Fach B übertragen. Fachwissenschaft ist eine tolle Sache und macht das Ganze noch wertvoller, und meist ist der Unterricht einer Fachkraft besser als der einer Nichtfachkraft. Fachwissenschaft ist aber nur EIN Baustein.

Sepp
20 Tage zuvor
Antwortet  rhauda

“Was qualifiziert eine ausgebildete Lehrkraft, fachfremd zu unterrichten? Das Lehramtsstudium und das Referendariat. Grundzüge der Didaktik und Methodik, Pädagogik, Psychologie, Schulrecht und all die Dinge, die zu gelingendem Unterricht beitragen. Vieles lässt sich nämlich von Fach A nach Fach B übertragen.”

Genau das sehe ich anders:
Sicher macht keinen großen Unterschied, ob es nun um Deutsch (DaF/DaZ), Englisch, Spanisch oder Französisch geht. Aber nur weil Sie sich bspw. mit Sprachdidaktik auskennen, haben Sie keine Ahnung, wie man z.B. Chemie unterrichtet.

Das kenne ich tatsächlich von KuKs, die dann meinen, bspw. als Mathe- und Geschichtslehrer fachfremd Naturwissenschaften zu unterrichten. Leider nur ohne Ahnung, wo es hingehen wird (Inhalte der oberen Jahrgänge wegen Spiralcurriculum), welche (Fehl-)Vorstellungen die SuS haben, welche Fachmethodik man benötigt, wo man besonders auf Fachbegriffe achten muss oder wie man vernünftig experimentiert…

Da helfen Grundzüge der Didaktik, Pädagogik und Psychologie oder gar das Schulrecht sicher nicht weiter.

Wie gesagt, ich sehe es ja ein Stück weit wie Hans Malz und versuche auch, über WPKs und AGs viel Zeit im Jahrgang zu verbringen und derzeit mich über Fortbildungen ein weiteres Fach zu qualifizieren. Aber genau diese fachliche Qualifikation braucht man dann auch.

Hans Malz
20 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

“Sind Sie da nicht noch unqualifizierter als die Quereinsteiger?”

Nein, die Fächer sind Artverwandt mit denen, die studiert habe. Außerdem habe ich ein gewisses Grundhandwerkszeug (Didaktit, Methodik…). Dazu kommt, dass ich die Inhalte immer mit Kollegen abspreche.

“Finden Sie es auch unfair, dass ich keine “echten Korrekturfächer” habe und trotzdem normal bezahlt werde? Und was ist mit Kunst- oder Sportlehrern? Sollten die auch weniger Geld bekommen?”

Nein, aber es ist schon länger im Gespräch, die Stundenzahl unter Berücksichtigung der Arbeitsbelastung zu verteilen. Dazu brauchen wir aber erstmal eine Arbeitszeiterfassung, die ja bekanntlich erfolgreich von der Politik verhindert wird. Das Deputatismodell empfinde ich als ungerecht. Für guten naturwissenschaftlichen Unterricht brauche ich übrigens auch mehr Zeit, da ich ja Experimente vorbreiten muss.

“Übrigens besteht etwa die Hälfte unseres NaWi-Kollegiums inzwischen aus Quereinsteigern, alle mit mehreren Jahren Berufserfahrung und 1,5 Jahren Vorbereitungsdienst.”

Und da sehe ich eine Veränderung. Wir haben keine Bewerbungen mehr für die Fächer Physik, Mathematik, Technik oder Informatik. Da kommt einfach niemand mehr. Da mache ich als Informatiker dann eben auch mal Physik oder Mathe fachfremd (über die Qualtiät der Zertifikatskurse lasse ich mich hier mal nicht aus). Darin sehe ich in der Sek1 auch wenig Probleme. Die Alternative wäre nämlich, dass das gar keiner macht.

Die Quereinsteiger sollen ja gar nicht weniger Geld bekommen. Aber es wäre schön, wenn die Bestandskräfte nicht auf vielen Aufgaben dann alleine sitzen bleiben würden und die Politik das dann auch noch als Erfolg verkauft.

GBS-Mensch
20 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

“Das Signal an die jungen Leute ist: Studiert was ihr wollt, wenn es nicht klappt, dann werdet ihr halt Lehrer”

Das Signal war schon immer:”Wenn ihr studieren wollt, was euch liegt und was am Markt nicht gefragt ist (womit ihr kein Auskommen habt), müsst ihr damit Lehrer werden.”

Mehr noch: wer zwar Abitur hatte und sich dem freien Markt und dem Leben außerhalb von Schule und Uni nicht gewachsen fühlte, der wurde eben Lehrer.
Ob man dann dafür geeignet war, stand auf einem anderen Blatt und stellte sich, oftmals zulasten von Schülern, später heraus.

Von den ganzen gescheiterten Akademikern und Wissenschaftlern, die den Notausgang Lehramt genommen haben ganz zu schweigen.

Also nichts Neues unter der Sonne.

Nordlicht
20 Tage zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Sorry, aber das ist Blödsinn. Vor zehn Jahren war es undenkbar, dass Leute mit nem Bachelor – vergleichbaren Abschluss in Irgendwas und einer „pädagogischen Grundqualifizierung“ von 80 Stunden allein auf lebende Schüler losgelassen wurden. Die mir bekannten damaligen Quereinsteiger hatten alle! ein in der Schule relevantes Fach studiert, mussten ein Fach nachstudieren und ihr Ref machen. Das jetzt ist ja noch schlimmer als mit den Mikätzchen seinerzeit.
Ihre These „Jeder gescheiterte wurde Lehrer, weils dafür immer noch reicht“ können Sie gern mal substantiell hinterlegen, ansonsten bleibts einfach nur bullshit.

GBS-Mensch
20 Tage zuvor
Antwortet  Nordlicht

Meine These ist nicht weniger wert als Ihre.
Wie viele anglistische Literaturwissenschaftler in freier Wildbahn kennen Sie denn so, die tatsächlich in dem Gebiet arbeiten oder mindestens ein Einkommen in Höhe einer Lehramtsbesoldung haben?

Und ob die Rahmenbedingungen einmal so oder anders sind, berühren den grundlegenden Fakt nicht.

Ich hatte auch schon vor knapp dreißig Jahren eine Lehrerin an der Berufsschule, die als ehemalige Sektetärin Textverarbeitung “gelehrt” hatte.

Und selbstverständlich war Lehramt immer schon die Option Nummer eins für Leute, die ohne herausstechenden Fähigkeiten eine Rundumversorgung anstrebten. Sparen Sie es sich einfach! Über den prozentualen Anteil kann man von mir aus streiten. Die Tatsache an sich kann niemand Ernstzunehmendes bestreiten.

Schotti
19 Tage zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Aber die Realität sieht doch nun mal ganz anders aus. Es kommen zahlreiche Leute zu uns, die es auf dem freien Markt nicht geschafft haben und deshalb Quereinsteiger werden wollen. Natürlich nicht alle, aber die Anzahl hat enorm zugenommen. Da hat auch niemand mehr ein Diplom, sondern in der Regel lediglich irgendeinen(!) Bachelor. Also fachlich überhaupt nicht das Gelbe vom Ei.

Es waren im letzten Jahr sogar einmal ein Alkoholiker sowie jemand mit einem Drogenproblem dabei. Die waren vorher in ihren Firmen gekündigt worden.

Da fragt man sich schon, ob es noch Sinn ergibt, so ein langes Studium plus Vorbereitungsdienst plus Amtsarzt zu absolvieren, wenn man auch diesen einfachen Weg gehen kann.

GBS-Mensch
19 Tage zuvor
Antwortet  Schotti

Während es unter grundständig ausgebildeten Lehrern noch nie Alkoholiker gegeben hat (hatte selbst ein paar) und auch keine, die mit Dauerverdetzungen durch die Gegend geschoben wurden, weil sie untragbar waren?

Habe damals Magister studiert und die Lehramtsstudenten, die in unseren Veranstaltungen abgeladen würden, waren auch selten fachlich das Gelbe vom Ei.

Ich will Ihnen Ihre Erfahrungen nicht absprechen und ich plädiere auch nicht dafür “jeden” zu nehmen.

Mir sind Quereinsteiger mit Talent und Engagement (branchenübergreifend) lieber, als Pfeifen, die mit irgendwelchen gestempelten Papieren herumwedeln.

Quereinsteigende Pfeifen braucht natürlich auch niemand, da können wir uns einig werden.

Schotti
19 Tage zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Aber doch nicht zum Zeitpunkt der Einstellung. Wer Alkoholkrank ist oder ein positives Drogenscreening abgibt, der wird beim Amtsarzt niemals durchgeeunken.

PatOber
20 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Insbesondere der Aspekt ,Klassenlehrer‘ ist nicht zu unterschätzen. Als Klassenlehrer versuche ich mind. 2 Fächer in der Klasse zu unterrichten. Das gibt mir Flexibilität und baut einen guten Draht zu sen SuS auf. Geht vielleicht auch mit nur einem (Neben-)Fach, ist aber sicher nicht optimal.

Man muss hier aufpassen, dass KL-Tätigkeiten nicht am Ende nicut alleine auf den Schultern der 2-Fach-Lehrkräfte abgeladen werden.

rhauda
20 Tage zuvor
Antwortet  PatOber

Das ist rechnerisch ganz sicher die Folge. Schon bei einer 100%-Lehrkräfteversorgung ist bei zwei Ein-Fach-LK eine Klasse mit Klassenlehrkraft unterversorgt. Da gibt es aber ein weiteres Problem: Die Ein- Fach-Lehrkraft sorgt für eine Verschiebung hin zum fachfremden Unterricht im gesamten Kollegium:
Herr Meyer, der nur Physik kann, hat volle Stundenzahl und unterrichtet alle 20 Klassen der Realschule, sonst kriegt man seine Stunden nicht unter. Die zweite Physikkraft, Frau Müller, gibt nun bis auf ihre eigene Klasse alle anderen Klassen in Physik ab. Jetzt muss sie versorgt werden. Man kann ihr keine 6 Matheklassen geben, weil auch andere Mathelehrer versorgt werden müssen. Also muss Frau Müller nun zwangsläufig in anderen Fächern dilettieren. Volles Einarbeiten, überall bei den Fachdienstbesprechungen dabei sein, zahllose Fachkonferenzen. Was sie allerdings tun darf, ist Herrn Müller ständig unterstützen, ihm helfen, Unterricht vozubereiten, wohlmöflich weiterhin die Sammlung betreuen und ständig bei der Schulleitung sitzen, die fragt, ob die Elternbeschwerden über Herrn Müller fachlich eine Grundlage haben und ob sie da nicht ein wenig mehr Zeit für Hilfe investieren kann. Alles schon dagewesen und selbst so erlebt. Die Schwätzer, die jetzt den Bedenkenträgern Standesdünkel vorwerfen, wissen doch gar nicht, wovon sie reden.

Ulrika
22 Tage zuvor

Was war man doch blöd damals….
Noch 1386 Tage.

anka
22 Tage zuvor

Cool: da bleiben mehr Korrekturen für die übrigen KuK mit zwei Fächer zu verteilen.
Danke für die Umsicht.

Adele Horn
22 Tage zuvor
Antwortet  anka

Ah, ich lag also nicht ganz falsch mit meiner Vermutung im eigenen Kommentar. (Wurden wohl gleichzeitig freigeschaltet.) Was ich mich auch frage: Können diese Quereinsteiger auch selbständig Klassen übernehmen? Gerade im Grundschulbereich wird das doch wohl eher nicht der Fall sein? Oder gilt die Maßnahme sowieso nur für weiterführende Schulen?

Marie
20 Tage zuvor
Antwortet  Adele Horn

Wenn es nicht mehr ausreichend grundständig ausgebildete LK gibt, müssen auch in der Grundschule Quer- und Seiteneinsteiger Klassen übernehmen. Das Ergebnis ist eher so mittelprächtig, aber seit Corona wissen wir ja, dass es hauptsächlich darum geht, die Kinder zu betreuen.

Fräulein Rottenmeier
20 Tage zuvor
Antwortet  Adele Horn

Nein, das gibt es auch für die Grundschule. Das sind z.B. die Menschen, die ein Diplom in Kunst oder Musik haben und dann als Seiteneinsteiger in einer Grundschule anheuern. Sie müssen natürlich noch das Referendariat absolvieren, aber eben auch nur in einem Fach….von Deutsch und Mathe haben sie also keine Ahnung, werden es aber trotzdem unterrichten müssen, denn nur ein Fach geben die Stunden wahrscheinlich nicht her….
Diese Menschen muss man sich also vor Einstellung sehr gut anschauen, auch und gerade im Hinblick auf weitere Fächer….denn wenn die erstmal auf einer Planstelle hocken und sich außerhalb ihrer Expertise als Fehlgriff erweisen, wird man sie nicht mehr los….

Adele Horn
22 Tage zuvor

Aber mit nur einem Fach drängt man doch die 2-Fächer-Kollegen aus einem ihrer Fächer raus und macht sie gegen ihren Willen ebenfalls zu 1-Fach-Lehrkräften? Oder habe ich da jetzt einen Logikfehler gemacht?

(Falls nicht, wie stellt man sicher, dass für die voll ausgebildeten Lehrkräfte am Ende nicht nur die Fächer mit regelmäßigen, echten Klassenarbeiten/Klausuren übrig bleiben?)

Fräulein Rottenmeier
21 Tage zuvor
Antwortet  Adele Horn

Ja, ein Fach ist in der Tat ein Problem, da sie auch nur für ein Fach Verwendung finden….ob sie andere Kollegen aus ihren Fächern verdrängen, hängt sicherlich vom Fach ab, aber ja….könnte sein….
In Mangelfächern mag das vielleicht nicht das Problem sein, in anderen Fächern evt. Schon…

PatOber
20 Tage zuvor

Also Lehrkraft an Beruflichen Schulen kann ich das bestätigen. Wir haben zwei reine Mathe-KollegInnen (eine nur für SekI), die dann nur in bestimmten Schulformen zum Einsatz kommen. Das erschwert den Einsatz in diesen Schulformen erheblich, wenn man dort unterrichten will. Zum Glück sind wir eine große Schule, so dass das (noch) nicht ins Gewicht fällt, aber optimal ist das nicht. Aber noch 1-2 reine Mathe-Kollegen, dann wird das kritisch.

uesdW
19 Tage zuvor
Antwortet  PatOber

Bei einem “Überangebot” an Lehrkräften könnte man ja Teamteaching in der Klasse einführen oder die Klassen für Mathe teilen.
Ist das nicht das was hier immer gefordert wird. Der Weg dahin wäre es, die Lehrerkapazitäten erstmal in die Richtung bringen.
1.Schultag: SL erklärt, dass alle Stunden verplant sind (was fast nirgendwo der Fall ist)
2.Schultag: die ersten Krnakmeldungen, Fortbildungen, Konferenzen treffen ein und schon war es das mit dem Unterricht für alle

Kami
18 Tage zuvor
Antwortet  uesdW

Beim kleinsten rechnerischen Überhang wird das Schulamt gaaaanz.aufmerksam und es dürfen Kollegen an der Nachbarschule aushelfen – sei es auch nur für ein halbes Jahr und ein paar einzelne Stunden, verteilt auf drei Tage. Dann ist Pendeln angesagt. Selbst schon viermal mitgemacht.

Dejott
22 Tage zuvor

Man erträgt den Politikersprech des Kultus kaum noch. Jede neue Idee,um Löcher zu stopfen,wird als Bereicherung für die Schule gefeiert. Unerträglich.

Adele Horn
22 Tage zuvor
Antwortet  Dejott

Vor allem kommt man immer erst dann auf solche Ideen, wenn die Hütte sowieso schon über alle Etagen brennt. Quereinsteiger aus- und fortzubilden sollte etwas sein, das grundsätzlich neben der herkömmlichen Qualifikation praktiziert wird. Dann hat man die Leute, wenn man sie benötigt. Nicht erst Jahre später.

Obendrein müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden, und generell muss man auch mal durchkalkulieren, ob das errechnete Lehrerdefizit realistisch ist. Es kommen immer mehr Förderkinder, Kinder aus sozial schwierigen Situationen, des Deutschen nicht Mächtige, ältere komplette Analphabeten etc. an die Schulen. Ob man all das mit Quereinsteigern als Feuerwehr abfangen kann? Ich weiß ja nicht …

ed840
21 Tage zuvor

Wozu werden denn im Saarland Quereinsteiger benötigt? Vor Kurzem erst hat die zuständige Ministerin ihr Bundesland noch als einen der führenden Bildungsstandorte in Deutschland bezeichnet, wo die Politik dafür sorgt, dass jedes Kind die Förderung erhält die es braucht. Hat man inzwischen etwa erkannt, wie die Realität bei Bildungsarmut und Schulqualität aussieht?

Heinz
21 Tage zuvor

“Streichert-Clivot sagte, diese neuen Möglichkeiten seien kein Ersatz für die klassischen Lehramtsstudiengänge, sondern eine Ergänzung.”

In Berlin lacht man sich über solche Äußerungen sicherlich kaputt. Dort sind mehr als die Hälfte der neueingestellten Lehrkräfte Seiten-/Quereinsteiger, Tendenz steigend.

Aus ökonomischer Sicht ergibt die vollständige Lehramtsausbildung überhaupt keinen Sinn mehr. Lieber einen chilligen Bachelor in Romanistik machen und dann ab dem ersten Tag mit A12 verbeamten lassen, wie dies in Brandenburg möglich ist. Oder einen normalen Master mit Karriereoption machen und wenn dies nicht klappt, als Quereinsteiger direkt mit A13 und ohne Referendariat in den Schuldienst einsteigen. Zukünftig ist dann nur noch ein Fach erforderlich, wodurch der Quereinstieg noch attraktiver wird.

Ulla
21 Tage zuvor

Ich habe als Lehrerin bisher leider keine guten Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht. Im Moment haben wir einen, der seit den Sommerferien maximal drei Tage da war und sich ansonsten krank gemeldet hat. Vielleicht der Realitätsschock?
Aber fürs Ministerium sind diese Leute natürlich perfekt. Da kann man schön die Statistiken aufbessern.

Sepp
21 Tage zuvor
Antwortet  Ulla

Wow, Sie stützen Ihre Meinung auf Erfahrungen mit einer (!) Person?

Wie oben schon geschrieben, besteht bei uns der halbe Fachbereich Naturwissenschaften aus Quereinsteigern. Alle aus einer Zeit, als man für den Quereinstieg einen Master/Diplom, mindestens 2 Jahre Berufserfahrung und dann 1,5 Jahre Vorbereitungsdienst benötigte.

Was spricht dagegen, wenn z.B. mein Physik-Kollege eigentlich Diplom-Physiker mit Berufserfahrung ist, der selbst Kinder hat und den Vorbereitungsdienst erfolgreich abgeschlossen hat?

Ohne diese Kollegen hätten wir massive Probleme, überhaupt noch Naturwissenschaften zu unterrichten, im Abi schon gar nicht, zumal die meisten unserer regulär ausgebildeten Lehrkräfte nur ein naturwissenschaftliches Fach haben (z.B. Physik + Mathe, Biologie + Sport) und entsprechend gar nicht so viele Stunden in den Naturwissenschaften eingesetzt werden können.

Nordlicht
20 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Oh man, Sie können doch die damaligen Seiteneinsteiger nicht mit den heutigen vergleichen! Sie schreiben es doch selbst: Ref als Voraussetzung für den Schuldienst.
Ist heute nicht nötig – paar Wochen (online-) Quali reichen inzwischen. Ihr Physik-Kollege wäre heute kein studierter Physiker mehr, sondern ein Lebensmitteltechniker, der gleichzeitig Chemie, Bio, Deutsch und Englisch unterrichtet. Oder ein Soziologe, der neben Physik noch Mathematik und Erdkunde bespielt.
Ein Diplomphysiker mit erfolgreich bestandenem Ref und Kindern (Yeah, vermutlich weiß er, wie wichtig Konsequenz ist) würde mit Kusshand und rotem Teppich von jeder Schule genommen werden.
Die Diplomer sind schon lange vom Markt – hier wird inzwischen ein Fitnesstrainer als Lehrer (und nicht nur für Sport, der unterrichtet auch Deutsch und Mathe) in Vollzeit als Lehrer an einer Grundschule eingesetzt. So sieht’s aus, leider! Mich erstaunt immer wieder, wie erstaunt die Glorreichen 16 immer wieder über das schlechte Abschneiden bei Pisa und VERA und Konsorten sind: dafür , dass mancherorts von 12 Lehrern an der Grundschule nur noch 2 (in Worten zwei) grundständig ausgebildet sind, find ich die Ergebnisse richtig gut!

Hans Malz
20 Tage zuvor
Antwortet  Nordlicht

Volle Zustimmung. So sehe ich das auch.

GBS-Mensch
20 Tage zuvor

Wir haben bei uns (Grundschule) bereits schon Ein-Fach-Lehrer im Bereich Musik.
Die korrigieren vielleicht weniger Arbeiten und übernehmen keine Klassenleistungen, dafür haben sie die ganzen Veranstaltungen, die jeder (völlig zurecht) großartig findet und die sich jede Schule gerne ins Schaufenster hängt, an der Backe:

Chor, Orchester, Theaterstücke, Musicals, Adventsingen, musikalische Begleitung von Einschulungen und Abschlussfeiern etc. Veranstaltungen, die jedenfalls bei uns nicht selten vorkommen.

Adele Horn
19 Tage zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Falls man für jeden Kollegen, egal ob Musik, Physik, Spanisch oder Geschichte, so einen Bereich findet, den er den anderen dann komplett abnehmen kann, ist das natürlich klasse. Aber ist das der Fall?

GBS-Mensch
19 Tage zuvor
Antwortet  Adele Horn

Das ist wohl eine Frage der internen Organisation. Es gibt doch immer Dinge, bei denen die Decke kurz ist:

Pausenaufsichten, Förderunterricht, AG, Organisation von Projektwochen oder dem Tag der offenen Tür etc.