Wie demokratisch sind Schulen? Nicht so sehr! Warum Schüler mehr Mitbestimmungsrechte brauchen – eine Podcast-Debatte

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BONN. „Mehr Demokratie wagen“ – mit dem Versprechen trat Willy Brandt vor 55 Jahren als Bundeskanzler an, und die Forderung wirkt heute so aktuell wie damals. Doch wie umsetzen? Der Bürgerrat Bildung und Lernen, initiiert von der Montag Stiftung Denkwerkstatt, versucht das, indem er zufällig ausgeloste Menschen miteinander über Bildungspolitik beraten lässt – um so gesellschaftliche Diskussionen zu befördern. Wie diese hier: Die Frage, ob und wie demokratische Strukturen im Schulalltag etabliert werden können, steht im Mittelpunkt des Podcasts mit Julia Hahn, die im Bürgerrat Bildung und Lernen aktiv ist, und Marina Weisband, die das Demokratieprojekt „aula“ leitet. Beide betonen die Dringlichkeit, die Stimmen von Kindern stärker zu berücksichtigen.

“Mehr Demokratie wagen” – auch schon in der Schule. Illustration: Shutterstock

Marina Weisband, Psychologin und ehemalige Geschäftsführerin der Piraten-Partei, die seit über zehn Jahren das Demokratie-Projekt „aula“ in Schulen bringt, vertritt die Position, dass Schulen grundsätzlich keine demokratischen Orte seien. Die Struktur sei historisch darauf ausgelegt, funktionierende Arbeiter und Soldaten hervorzubringen, nicht mündige Bürgerinnen und Bürger. Der Schulalltag, so Weisband, sei autoritär und vorbestimmt: „Wir kriegen gesagt, wann wir da zu sein haben, wie lange wir uns für bestimmte Fächer zu interessieren haben, und es wird uns diktiert, wann wir hungrig zu sein haben.“ Dies lasse wenig Raum für Eigeninitiative und das Erlernen demokratischer Mitbestimmung.

Die Schule bereite die Kinder eher auf eine passive Rolle vor, in der sie, im besten Fall, Konsumenten von Bildung seien. Was jedoch fehle, sei die Möglichkeit, den Raum aktiv mitzugestalten, Verantwortung zu übernehmen und eigene Bedürfnisse abzuwägen. Dies sei jedoch zentral für die Demokratie: „Demokratie ist in erster Linie nicht das Wissen um Institutionen, sondern das Selbstverständnis: ‚Das hier ist mein Zuhause. Das hier ist meine Gesellschaft. Ich kümmere mich.‘“

Moderator Andreas Bursche (bekannt vom WDR) wendet ein, dass Schüler ja durch die Wahl von Klassensprechern und Schulsprechern bereits beteiligt seien. Weisband lässt dies jedoch nicht gelten: Die Beteiligung beschränke sich auf einen kleinen Teil der Schülerschaft – „es betrifft jeden Dreißigsten“ – und vor allem jene, die bereits das Selbstvertrauen und die Fähigkeiten mitbrächten, sich einzubringen. Sie erinnert sich an ihre eigene Erfahrung als Immigrantenkind und die mangelnde Identifikation mit den Strukturen der Schülervertretung: „Ich bin nicht eine, auf die es ankommt. Ich bin allen egal.“ Die alltägliche Erfahrung, dass Lehrer „eh machen, was sie wollen“, präge das spätere Gefühl vieler Bürgerinnen und Bürger, dass auch „die da oben“ tun, was sie wollen. Demokratie, so Weisband, müsse daher viel tiefer verankert werden, und zwar durch die tägliche Erfahrung, dass man etwas bewirken kann – von früher Kindheit an.

„Kinder spielen in unserer Gesellschaft leider nicht die primäre Rolle“

Julia Hahn, Kindheitspädagogin und Bürgerrats-Mitglied, teilt Weisbands kritische Sicht auf das Schulsystem, geht jedoch einen Schritt weiter, indem sie betont, dass nicht nur demokratische Strukturen in der Schule fehlen, sondern Kinder generell in der Gesellschaft nicht die notwendige Beachtung finden. Ein Beispiel sei die Corona-Pandemie, in der die Bedürfnisse der Kinder stark vernachlässigt worden seien. Hahn sieht dies als Ausdruck einer systematischen Geringschätzung von Kindern: „Kinder spielen in unserer Gesellschaft leider nicht die primäre Rolle.“ Sie verweist auf ihre Arbeit im Bürgerrat Bildung und Lernen, wo sie erlebt, wie wichtig es sei, den Kindern eine Stimme zu geben und sie ernst zu nehmen.

Auf die Frage, warum Bildungspolitik so häufig versäumt werde, weist Hahn darauf hin, dass Bildung oft nur als parteipolitisches Thema innerhalb der Legislaturperioden behandelt werde, was problematisch sei. Bildungserfolge ließen sich nicht kurzfristig messen, sondern seien ein langfristiges Projekt: „Man muss früh investieren, und es zahlt sich erst nach mehreren Jahren aus, nicht nach nur vier Jahren.“ Daher müsse Bildung parteiübergreifend gedacht und behandelt werden, was auch eine zentrale Forderung des Bürgerrats sei.

„Wir machen völlig unsinnige Prüfungen, die überhaupt nicht das messen, was wir messen wollen, nämlich wie gut Kinder etwas gelernt haben“

Weisband stimmt zu, dass die politische Logik der Wiederwahl nicht mit den Anforderungen einer erfolgreichen Bildungspolitik vereinbar sei. Sie weist darauf hin, dass Parteien, die tatsächlich in Bildung investieren, zunächst Schulden machen und dies kurzfristig als negativ bewertet werde. Sie kritisiert zudem, dass das Verständnis von Bildung in Deutschland oft zu eng gefasst sei: „Wir machen völlig unsinnige Prüfungen, die überhaupt nicht das messen, was wir messen wollen, nämlich wie gut Kinder etwas gelernt haben.“ Stattdessen trieben solche Prüfungen sowohl Lehrer als auch Schüler in den Burnout und hinderten aktiv am Lernen.

Als Bursche darauf zu sprechen kommt, ob Kinder tatsächlich immer in der Lage seien, alles zu überblicken und fundierte Entscheidungen zu treffen, antwortet Weisband aus ihrer langjährigen Erfahrung mit dem Projekt „aula“. In diesem Projekt werden Kindern und Jugendlichen ab zehn Jahren verbindliche Mitbestimmungsrechte eingeräumt und sie gestalten die Schule demokratisch mit, etwa in Fragen der Hausordnung. Weisband räumt ein, dass es anfangs „Quatsch-Ideen“ gebe, wie etwa die Forderung nach Killer-Robotern für die Schule. Doch anstatt diese Ideen sofort abzutun, werde jeder Vorschlag ernst genommen, um den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass sie wirklich gehört würden. Sobald die Schüler merkten, dass sie ernst genommen würden, entwickelten sie ernsthafte und durchdachte Vorschläge.

Julia Hahn ergänzt, dass Kinder und Jugendliche in vielen Punkten ähnliche Ansichten wie Erwachsene hätten, da sie Experten ihrer eigenen Lebenswelt seien. Im Bürgerrat habe sie erlebt, wie Kinder oft überrascht ausriefen: „Das ist das erste Mal, dass uns Erwachsene zuhören.“ Dies sei eine extrem bereichernde Erfahrung (sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsenen).

Ein zentraler Punkt ist dann die Frage, wie Schüler ernsthaft in Entscheidungsprozesse eingebunden werden können. Marina Weisband betont dabei den sogenannten „Labeling-Effekt“: Kinder verhalten sich in der Regel so, wie sie behandelt werden. Wenn man sie ernst nimmt, lernen sie auch, sich mit komplexen Themen ernsthaft auseinanderzusetzen. Sie gibt ein Beispiel aus ihrer eigenen Erfahrung, in dem Fünftklässler darüber diskutierten, ob sie das Kaugummikauverbot an ihrer Schule aufheben wollten. Trotz ihres jungen Alters setzten sich die Kinder intensiv mit den Vor- und Nachteilen auseinander und entschieden sich schließlich dafür, das Verbot beizubehalten. Weisband will damit aufzeigen, dass Jugendliche in der Lage sind, reflektierte Entscheidungen zu treffen, wenn man ihnen die Chance dazu gibt.

Julia Hahn sieht in der Partizipation von Kindern und Jugendlichen keine zusätzliche Belastung, sondern eine Chance. Ihrer Meinung nach lernen Kinder so von klein auf, dass unterschiedliche Meinungen respektiert werden müssen und dass gemeinsam tragfähige Lösungen gefunden werden können. Sie hebt hervor, dass das Demokratieverständnis bereits in frühen Jahren durch respektvolles Verhalten und die Möglichkeit zur Mitentscheidung gefördert werden kann.

Im Bürgerrat, bei dem eben auch Kinder und Jugendliche beteiligt sind, stelle sie fest, dass sich die Vorschläge der Jüngeren kaum von denen der Erwachsenen unterscheiden. Dies zeige, dass die Probleme im Bildungssystem allen Beteiligten bekannt seien und dass Kinder oft sehr konkrete und praxisnahe Vorschläge machten. Zum Beispiel: dass der Unterricht erst um 9 Uhr beginnen sollte, da sie sich früher nicht richtig konzentrieren könnten, oder dass Schulen zu Wohlfühlorten werden sollten.

Weisband unterstreicht, dass Demokratie im Schulalltag nicht als zusätzliche Belastung, sondern als Mittel zur Stressbewältigung gesehen werden sollte. Druckempfinden entstehe aus Ohnmacht, während demokratische Teilhabe das Gefühl der Selbstwirksamkeit fördere. Kinder müssten erfahren, dass ihre Handlungen eine Veränderung bewirken können, was wiederum ihre Resilienz stärke und ihnen helfe, Stress besser zu bewältigen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Weisband anspricht, ist die Verbindlichkeit von Entscheidungen. Häufig gebe es in Schulen nur „Pseudobeteiligung“, bei der die Ergebnisse von Diskussionen oder Wahlen nicht bindend seien. Dies könne zu Frust führen und habe letztlich einen antidemokratischen Effekt, weil Kinder lernen, dass ihre Mitwirkung nichts bewirkt. Sie fordert daher, dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen verbindlich und transparent sein muss, um ihr Demokratieverständnis zu stärken und sie auf ihre Rolle als aktive Gestalter der Gesellschaft vorzubereiten.

„Für mich bedeutet Chancengerechtigkeit, dass man, egal wer man ist, wie man aussieht, wo man herkommt, an was man glaubt oder wie viel Geld man hat, die gleichen Möglichkeiten bekommt, zu lernen und sich zu entfalten“

Hahn ergänzt, dass die Probleme im Bildungssystem nicht nur den Betroffenen, sondern auch der Politik und der Wissenschaft bekannt seien. Sie kritisiert jedoch, dass es oft an konkreten Maßnahmen fehle, um diese Probleme zu lösen. Hahn fordert, dass die Politik die Bürgerinnen und Bürger, einschließlich der Kinder und Jugendlichen, mehr einbeziehen sollte. „Für mich bedeutet Chancengerechtigkeit, dass man, egal wer man ist, wie man aussieht, wo man herkommt, an was man glaubt oder wie viel Geld man hat, die gleichen Möglichkeiten bekommt, zu lernen und sich zu entfalten. Und um das zu erreichen, braucht es auch das Recht auf Mitentscheidung von Kindern, wie und was gelernt wird.“ Die Beteiligung der Kinder im Bürgerrat belege, dass ihre Vorschläge ernst genommen und in politische Entscheidungsprozesse integriert werden könnten.

Zum Abschluss betont Weisband, dass es nicht ausreicht, auf die Politik zu warten. Sie ruft dazu auf, sich aktiv in die politischen Prozesse einzubringen, etwa durch das Schreiben von Briefen an Abgeordnete. Nur durch eine lautstarke Interessensvertretung könnten die notwendigen Veränderungen im Bildungssystem erreicht werden. News4teachers

Hintergrund

Der Bürgerrat Bildung und Lernen besteht aus mehr als 700 zufällig ausgelosten Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland und wurde 2020 von der Montag Stiftung Denkwerkstatt ins Leben gerufen. Sie hat auch den vorliegenden Podcast bereitgestellt.

Im Sinne einer lebendigen Demokratie diskutieren die Mitglieder des Bürgerrats gemeinsam über gesellschaftliche und bildungspolitische Fragen. Welche Probleme und Herausforderungen müssen im Bildungsbereich dringend bearbeitet werden? Wie könnten bildungspolitische Reformen aussehen, die Probleme lösen und gleichzeitig in der Gesellschaft mehrheitsfähig sind? Und: Wie soll gerechte Bildung in Zukunft aussehen?

Ein umfassendes Papier mit Empfehlungen wurde bereits erarbeitet und an die KMK übergeben. Im November steht eine weitere Sitzung in Leipzig an, auf der die weiterführende Frage diskutiert werden soll: „Chancengerechtigkeit: Wie viel Freiheit braucht das Lernen?“

Der Bürgerrat Bildung und Lernen ist aktuell der einzige Bürgerrat, der auf Bundesebene aktiv ist und auch Kinder und Jugendliche einbezieht. Die mehr als 250 Schülerinnen und Schüler kommen über sogenannte Schulwerkstätten der Bundesländer dazu und sind vollwertige Mitglieder des Bürgerrats Bildung Lernen. Darüber hinaus haben sie aber auch eigene Empfehlungen entwickelt sowie einen offenen Brief unter dem Titel „Hört und zu!“ geschrieben.

www.buergerrat-bildung-lernen.de

Hier geht es zu weiteren Folgen der News4teachers-Podcasts:

Den Podcast finden Sie auch auf

 

Vom “Chill-Raum” in der Schule bis hin zu lebenspraktischen Inhalten: Was sich Kinder und Jugendliche für ihr Lernen wünschen

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Heinz
30 Tage zuvor

Und es bleibt dabei, dass sie trotzdem nicht alles überblicken können. Wenn Schulen um 9 uhr beginnen vergessen viele Schüler, dass sie dann auch oft bis 17 anstatt 16 Uhr gehen und dass dies in Zukunft mit der Klimaerwärmung und den schlechten Gebäuden für viel Ausfall sorgen wird.
Ich selbst bin übrigens vor 9 Uhr nicht fit.

Man darf such nicht vergessen, dass Schule auf das Leben vorbereiten soll. Mehr als jeder 30. , der sich engagiert, hat auch später im Berufsleben nichts zu melden, und weil besagte Frau das offensichtlich nicht weiss: Auch die Lehrer haben in den wichtigen Entscheidungen übrigens nichts zu melden.

Der Zauberlehrling
30 Tage zuvor
Antwortet  Heinz

“Ein Jahr, nachdem den Schülerden zuliebe der Unterrichtsbeginn bundeseinheitlich auf 09:00 Uhr festgelegt wurde, tauchten inden entsprechenden Foren Forderungen nach einem späteren Unterrichtsbeginn (jedoch nicht vor 10:00 Uhr) auf. Diese Forderungen wurden mit entsprechenden Studien belegt, die an den Lehrstühlen für Biorhythmus und reine Lebensgestaltung erstellt wurden.”

So oder ähnlich sehe ich die Schlagzeilen vor mir.

Klimaanlagen in Schulen … nicht bei den gerade an der Macht sitzenden Klimanwandel-hat-für-Schulen-keine-Auswirkungen-Akteuren.

lehrlicht
29 Tage zuvor

Zum Unterrichtsbeginn: Vielleicht könnte man da auch flexiblere Möglichkeiten schaffen, da jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse hat. Wenn demokratisch diskutiert wird, könnten sich da bestimmt ganz viele tolle neue Möglichkeiten eröffnen. Auch Digitalisierung und KI könnten da zukünftig sicher eine Rolle spielen.

Fräulein Rottenmeier
29 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Ich bin auch sehr dafür, dass alle KuK zusammen den Stundenplan selber basteln….bitte mit allen Befindlichkeiten….
Das könnte ungefähr sechs Wochen der Sommerferien dauern….chacka, Ihr schafft das mit KI und Digitalisierung!!!

dickebank
29 Tage zuvor

Aber nur, wenn ich mehr zu sagen habe als die anderen mit ihren komischen Ansprüchen wegen kleiner Kinder oder pflegebedürftiger Eltern oder so`n Quark …

Wichtig ist mir ja nur, dass ich montags frei habe und keinen Tag vor der dritten Stunde anfangen muss und mittwochs und donnerstags nicht mehr nach 14:30 Uhr unterrichten muss und die gemeinsame Stunde für die anderen LR-Mitglieder und mich nicht dienstags in der sechsten Stunde liegt. Und bitte keine Busaufsichten und keine Aufsichten im Außenbereich während der kalten Jahreszeit …

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Das, was Sie hier in überzogener Art und Weise darzustellen versuchen, nennt sich Demokratie.

dickebank
29 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Nee, gesellschftspolitisch schädlicher Egoismus. Es stellt den Versuch dar, eigene Interessen gegenüber anderen durchzusetzen.

lehrlicht
29 Tage zuvor

Es sollte nicht jeder neue Gedanke kategorisch abgelehnt werden. Am Gymnasium Plochingen wurde beispielsweise ein flexibler Unterrichtsbeginn erfolgreich erprobt, ohne dass das Schulende zurückverlegt wurde. Schüler:innen haben dort beispielsweise Freistunden genutzt, um Inhalte selbstreguliert zu bearbeiten.

Canishine
28 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Die Erprobung steht wohl noch ziemlich am Anfang, denn es geht zunächst um eine Klasse. Der initiierende Lehrer ist z.B. hier im Interview:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/gleitzeit-gymnasium-plochingen-soll-weitergehen-100.html

Heinz
18 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Beim letzten Satz habe ich herzlich lachen müssen.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Heinz

“Mehr als jeder 30. , der sich engagiert, hat auch später im Berufsleben nichts zu melden”
Es geht ja nicht um das Bestimmen, sondern die Möglichkeit der Mitbestimmung in der Gesellschaft.
Dazu gehört zum Einen das Entgegentreten gegen ein Ohnmachtsgefühl, zum Anderen aber auch das Finden und Aushalten von Kompromissen, auch wenn man selbst etwas anderes wollte.

Sehe daher nur geringe Bezugspunkte zur Arbeit (vielleicht ist sie unter anderem aus diesen Gründen auch entsprechend unbeliebt…)

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Auch das Arbeitsleben kann demokratisch gestaltet werden.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Zugegeben, auch wenn sich das teils schwierig gestaltet (Gewerkschaftsfeindlichkeit etc.)

Den Bezug des Projekts sehe ich dennoch mehr auf dem gesellschaftlichen Fokus, darüber hinaus sehe ich eben in der Schule einen großen Unterschied zum späteren Arbeitsleben (in Bezug auf Heinz usw.)

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Heinz

„Alles überblicken“ tun auch Erwachsene nicht, wenn sie beispielsweise zur Wahl gehen. Warum sollten wir diesen Anspruch also an Kinder und Jugendliche haben als Voraussetzung für ein demokratisches Miteinander? – Und auch das Berufsleben sollte sich zu mehr Beteiligung und Mitbestimmung wandeln, was es natürlich auch schon in vielen Bereichen getan hat. Davon profitieren nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber.

Heinz
30 Tage zuvor

Und noch nen Hinweis: Weil Schüler ihre Mitbestimmungsrechte eben nicht Ernst nehmen oft, auch nicht nach kurzer Zeit, wie die Frau behauptet, kommen Sie oft nicht zu Fachkonferenzen oder wählenn aus Spass bei der Juniorwahl die AFD

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Heinz

Quatschköpfe gibt es immer, aber es geht am Ende ja um das Finden ersthafter Vorschläge, das sollte in den meisten Fällen drin sein.

Darüber hinaus gibt es auch bei Aula Punkte, die nicht verhandelbar sind (falls Schlaumeier*innen Mathematik o.ä. abschaffen wollen 😉 )

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

In einem demokratischen System würde dieser Vorschlag ernstgenommen und das Für und Wider ausgiebig diskutiert. Und ich würde fast wetten, dass die Entscheidung letztendlich für die Beibehaltung des Mathematikunterrichts ausfallen würde.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Nein, wir diskutieren nicht jedes Mal über den gesamten Rahmen der Demokratie, auch wenn AfD oder Kalifat-Fans dies regelmäßig behaupten. (etwas ermüdend)

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ja, die Grundprinzipien der Demokratie sollen natürlich nicht in Frage gestellt werden.

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Heinz

Das liegt dann wahrscheinlich an der „Pseudobeteiligung“, bei der die Ergebnisse von Diskussionen oder Wahlen nicht bindend sind, wie auch Frau Weisband bemängelt.

Der Zauberlehrling
30 Tage zuvor

Schulen sind nicht demokratisch – Bildungs-/Lehrpläne kommen von oben;Stundenpläne sind nicht verhandelbar; über Vertretungspläne wird auch nicht debattiert und über das was, das wann und das wie entscheidet derjenige mit der größeren Expertise. Verordnungen und Gesetze geben einen unverhandelbaren Rahmen vor. Auch da wird nichts mehrheitlich beschlossen.

Zu Inhalten lässt sich diskutieren, über Inhalte nicht.

Mitbestimmungsrechte gibt es schon lange – SMV – Schulkonferenz, etc.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor

“Verordnungen und Gesetze geben einen unverhandelbaren Rahmen vor.”
Die stehen ja auch nicht zur Verhandlung.

Aber es gibt Bereiche der Schulgemeinschaft und des Schulalltags, in den man die Kinder einbinden kann.

Als etwas überzogenes Ziel: Vielleicht machen die Schüler*innen seltener die Toiletten kaputt, wenn sie sich an der Schule wohl und als ein Teil dieser fühlen 😉

lehrlicht
29 Tage zuvor

Auch Gesetze können bekanntermaßen geändert werden. Und bei der SMV stellt sich die Frage, inwiefern sie unter den Begriff der „Pseudobeteiligung“ fällt.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Dann schaffen Sie bei der nächsten Wahl doch mal die Menschenwürde aus dem Grundgesetz ab (augenroll)

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wer hat vom Grundgesetz und der Menschenwürde gesprochen? (augenroll)

potschemutschka
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Quatschköpfe gibt es immer, …” -( Zitat RainerZufall hier im thread weiter oben!)
q.e.d. 🙂

Rainer Zufall
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Noice!
Haben Sie sonst eine Meinung zur Demokratiebildung in Schulen oder sorgen Sie sich ebenfalls vor bösen Auswüchsen, welche wichtigen Gesetze/ Regeln der Schule abgeschafft würden? 😉

Katinka
30 Tage zuvor

 „Wir machen völlig unsinnige Prüfungen, die überhaupt nicht das messen, was wir messen wollen, nämlich wie gut Kinder etwas gelernt haben.“ Stattdessen trieben solche Prüfungen sowohl Lehrer als auch Schüler in den Burnout und hinderten aktiv am Lernen.

Das lese ich ständig irgendwo, allerdings ohne Hintergrund, wie man darauf kommt und ohne Alternativvorschlag. Warum sind Prüfungen heute “völlig unsinnig”? (Empfinde ich persönlich überhaupt nicht so). Ich kann an meinen Prüfungen sehr gut sehen, wie gut Kinder den Stoff gelernt haben. Und was bitte wären denn “sinnvolle” Prüfungen?

447
30 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Emotions-/Wohlstandsdegeneration der Gesellschaft, ganz easy.

Es soll so sein, also wird so lange gequakt, bis es so gemacht wird.

Prüfungen abschaffen?
Noten abschaffen?

Klingt wie eine massive Arbeitsersparnis für mich – bin dafür, unser Kind ist ja mit gutem Erfolg durch.

Macht mal…

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  447

Glückwunsch an den Nachwuchs!

Bei PISA kamen nicht allzu viele mit gutem Erfolg durch. Da muss man über das Iniduum hinaus planen

447
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Da würde ich Ihnen völlig zustimmen.

Monika, BY
9 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es liegt auch an Unterricht? Oder meinen Sie, es liegt ausschließlich an den Schülern?

Unfassbar
30 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Aus Schülersicht ist die sinnvollste Prüfung eine Prüfung, die nicht stattfindet.

Ich kann an Prüfungen gut sehen, wenn die Kinder individuell etwas gelernt haben, wenn sie im Vergleich zu vorher besser individuell besser ausfiel. Leider viel zu oft zeigen meine Prüfungsergebnisse das, was die Schüler an Arbeit zu investieren bereit waren und nicht das, wozu sie von ihrem Intellekt her fähig sein könnten.

Monika, BY
9 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

“Aus Schülersicht ist die sinnvollste Prüfung eine Prüfung, die nicht stattfindet.”

So sehen sie ihre Schüler? Tatsächlich? Woran es mag bloß liegen?

Ah, ja, an den Schülern und Eltern. Nicht?

Wirklich, Leute, warum sind einige von euch überhaupt Lehrer geworden ist ein Rätsel.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Ich denke, da bezieht sich viel auf Boulemie-Lernen zu Prüfungen, die Untersuchungsergebnisse zur Stressbelastungen von Kindern an Schulen und letztlich die Ergebnisse bei PISA…

Zu “sinnvollen Prüfungen” gibt es bestimmt viel Literatur, k.A.
Prozessbegleitendes Feedback und Benotung?

Ulrika
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es heißt Bulimie.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Ulrika

Danke. Musste erfreulicherweise das bisher noch nie schreiben ^^

Freue mich jetzt auf geistreiche Antworten, die über meinen Rechtschreibfehler hinauszugehen vermögen. Die werden ja IRGENDEINE Antwort zum Inhalt aufbringen 😛

Mika
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Was ist denn Boulemie-Lernen?
Wenn ich das mache, lerne ich dann Frikadellen zuzubereiten oder gehts ums spielerische Werfen von Kugeln? Vielleicht sogar um spielerisches Frikadellenwerfen? Nee, dass wäre ja Lebensmittelmissbrauch.

Katinka
29 Tage zuvor
Antwortet  Mika

Der war gut 🙂

Katinka
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich weiß nicht, was “Boulemie” ist.

Inwieweit ist “prozessbegleitendes Feedback” eine sinnvolle Prüfungsform? Also was genau ist daran sinnvoll? Ich soll z.B. in den Fremdsprachen den Prozess des Wortschatzerwerbs bewerten (super, du weißt jeden Monat ein Wort mehr!?) und wenn am Ende alles falsch im Text steht, ist es auch ok, weil der Prozess ja zählt und nicht das Ergebnis? Ich hoffe, ich gerate nie an einen Arzt, der so ausgebildet wurde…

unverzagte
29 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Warum sollten Ergebnisorientierung und Prozessbegleitung unvereinbar sein ?

Katinka
28 Tage zuvor
Antwortet  unverzagte

s.o.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Genau so steht es in dem Konzept, gut gemacht

Andreas Schwichtenberg
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wenn sich der Prüfungshinweis tatsächlich auf Bowle-Lernen (Prost:-) bezieht, dann stimmt es schon, dass dann Prüfungen sinnlos sind. Sofern man Vokabeln auslässt, ist Bulimie-Lernen ja eigentlich ein Gegenteil von Lernen, weil i.d.R. keine Einordnung in ein Wissensnetz mehr stattfindet.
Wie oft bekomme ich Jugendliche in meinen Nachhilfeunterricht, die in früheren Themen gute Noten geschrieben haben, aber nichts mehr von dem Thema wissen. Klassisches Ergebnis von Bulimie-Lernen. Und erstmal völlig überrascht sind, wenn sie merken, dass die Formeln und Rechnunge tatsächlich einen Sinn ergeben.

Alese20
27 Tage zuvor

Genau das meine ich auch!

dickebank
27 Tage zuvor

Und ich dachte, `ne Bowl wär was zum Essen:)

Na ja
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Prozessbegleitend: Da trauen sich auch einige Schüler nicht, etwas im Unterricht beizutragen, könnte ja falsch sein und eine schwache Note geben.

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Bei Prüfungen kommt nur raus, wer fleißig den Stoff auswendig gelernt hat, was LuL ihm/ihr vorgekaut hat. Nicht mehr und nicht weniger. Ist es das, was wir wissen wollen? Ich denke, das ist zu kurz gedacht…

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Eben Bulimie-Lernen.
Wobei ich hörte, immer mehr Leute würden es “Boulemie-Lernen” schreiben 😛

Unverzagte
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Köstlich gekontert 🙂

Katinka
29 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Ja, und was ist so schlimm daran, wenn jemand die Vokabeln fleißig gelernt hat und daher eine Fremdsprache versteht und sich darin ausdrücken kann? Oder dass einer die Formeln in Mathematik gelernt hat und Aufgaben ausrechnen kann? Oder in Deutsch gelernt hat, wie eine Erzählung aufgebaut ist und nach diesem Schema dann eine schöne Erzählung schreibt? Wenn Sie es “Vorkauen” nennen, wenn die LuL in ihrem Unterricht tagtäglich versuchen, den SuS den Stoff nahezubringen und verschiedene Aufgabenformen einzuüben, finde ich das ziemlich abwertend.

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Meine Intention ist nicht, Ihre Arbeit abzuwerten, sondern das System zu kritisieren. Ich weiß, dass das schwer voneinander zu trennen ist. Ich weiß, dass LuL in diesem System aber die Rolle nunmal haben müssen.

Zu Ihren Bsp. fällt mir ein, dass Vokabeln und Grammatik schön und gut sind, aber das Sprechen, die Satzbildung oder die Kultur dahinter wichtiger scheinen.
Bei Mathe ist es leichter zu verdeutlichen: was hilft mir das Auswendiglernen und Anwenden der Formel, wenn ich sie nicht herleiten oder weiß, wofür ich gebrauchen kann.

Die Kids müssen nichts selbst erdenken oder nach Lösungen suchen oder sich selbst Wissen aneignen. Aber das müssen sie später können. Es gibt immer wieder Neues auf der Welt und man bekommt es dann nicht mehr serviert. Bsp. KI: die meisten Arbeitnehmer*innen bringen sich den Umgang durch Recherche und learning by doing selbst bei. Man bekommt nicht für alles eine WB.

Daher mein Wunsch, dass die Kompetenz Fleiß nicht so wichtig genommen wird. Damit alleine kommt man im Leben nicht weiter.

DerechteNorden
28 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Mensch, wieso bin ich eigentlich zur Schule gegangen?! Das war also alles irgendwie sinnfrei, da ich in dem System, das damals ja noch viel schlimmer als heute war, gar nichts gelernt habe. 13 Jahre verschenkt. Hätten meine Eltern mich doch wohl besser irgendwo versteckt, dann hätte ich einfach learning by doing praktizieren können und wäre von alleine mit ein bisschen Anleitung von meinen Eltern (?) … geworden.
Jetzt bin ich nur eine doofe Lehrerin, die jungen Menschen im Alter von 10 bis 19 Jahren nichts beibringt.//

BTW: Ich bin kein fleißiger Mensch.
Der Punkt ist doch, dass weniger intelligente Menschen mit Fleiß vieles ausgleichen können. Und das Gehirn vergisst nichts, was so viel heißt wie “Auswendiglernen ist gar nicht so schlecht wie sein Ruf”.

Alese20
28 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Meine persönliche Erfahrung ist tatsächlich, dass ich die meisten Dinge aus der Schulzeit wieder vergessen habe. Wir (also LuL und andere Akademiker*innen) haben das selbständige Lernen damals in der Uni gelernt, was mir im Berufsleben sehr weiterhilft. Aber auch das wurde durch das Einführen von Bachelor und Master weitestgehend verschult :(.

Auswendiglernen ist meiner Meinung nach nicht nachhaltig, trainiert allerdings das Gehirn. Sobald man das Gelernte aber nicht mehr anwendet, verschwindet es im Nirvana…

Daher denke ich, dass eine Verschlankung des Lehrplans gepaart mit selbständigem Lernen nachhaltiger wäre. Ist meine persönliche Meinung und kein Angriff auf die Leistungen der LuL.

Und btw. nur weil wir da durch mussten, muss es nicht gut gewesen sein 😉

Na ja
28 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Beispiel Mathe: Ich kann nur etwas herleiten, wenn ich den Stoff durchdrungen habe. Natürlich, wenn ich die Formeln auswendig lerne, dann bedeutet es noch nicht, dass ich es verstanden habe. Allerdings sind mir noch keine Schüler untergekommen, die ohne Lernen den Stoff durchdringen. Lernen, auch Auswendig lernen, ist oft Voraussetzung, dass man die nächste Stufe erreicht.

Katinka
28 Tage zuvor
Antwortet  Na ja

Genau so sehe ich es auch. Was nützt mir außerdem, die Satzstellung zu können (in Bezug auf den Post von Alese20), ohne dann die Vokabeln parat zu haben, die ich auch noch für den Satz brauche. Das eine geht nicht ohne das andere. Zur Satzstellung: Manche SuS können sich nicht einmal S-V-O merken. Drei Buchstaben als Stütze für die Satzstellung…!

Alese20
28 Tage zuvor
Antwortet  Katinka

Das Eine vielleicht tun und das Andere nicht lassen könnte doch ein Kompromiss sein ;). Es gibt bereits Lernmethoden dafür, aber ich bin da nicht in der Tiefe drin. Ich weiß aber, dass die Alemannenschule Wutöschingen da seit Jahren Erfolg mit hat. Bei Interesse kann man da ja mal schauen https://asw-wutoeschingen.de/

Lisa
30 Tage zuvor

Der Staat ist per se kein demokratisches Gebilde, was seine Beamtenschaft angeht, bei der doch die Idee des ” Staatsdiener” dabei ist. Auch Lehrer werden nicht gefragt, ob sie ihr Fach beispielsweise ganz anders aufbauen würden.
Eine andere Frage ist, ob Menschen und auch junge Menschen stets und immer überhaupt entscheiden wollen. Das ist anstrengend.
Ich hatte immer schon einen großen Anteil Schüler, der mit nicht zu anstrengenden Aufgaben zufrieden war, die aber bewältigt werden können. ” Dürfen wir von der Tafel abschreiben?” “Dürfen wir das Bild anmalen?”
Wie sollen Kinder ohne jeden Input den Output gestalten? Es wären doch wieder eher die Eloquenten an der Macht.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Schauen Sie mal in die aula-Sachen rein, da geht es mehr um Schule als Raum des Lebens und Wohlfühlens – Gemeinschaft eben.

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

„Auch Lehrer werden nicht gefragt, ob sie ihr Fach beispielsweise ganz anders aufbauen würden.“ Wäre es nicht wünschenswert, dass auch das geändert wird? In einem demokratischen System würden alle am Schulleben Beteiligte mehr Möglichkeiten zur Mitbestimmung erhalten.

DerechteNorden
28 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Ja, fände ich gut, wenn unsere Hausis mitreden dürften, was ich so im Englischunterricht gemacht werden soll.

Hysterican
29 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

” Dürfen wir von der Tafel abschreiben?” “Dürfen wir das Bild anmalen?”

Ohhh, unterrichtest du auch in der Oberstufe – so wie ich? 😉

Realistin
30 Tage zuvor

4 Tage Woche
1 Lern/ Projekttag
Auch mal ein paar Stunden homeschooling/ mehr Homeoffice

Mona
30 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Offene und praktischorientierte Angebote sind gut 🙂
Gute Idee mit den 4 Tagen und 1 Praxistag.
Lehrer können dann zuhause bleiben 🙂

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Es geht darum, Schüler*innen einzubinden und (letztendlich) emotional zu binden und intrinsisch zu motivieren.

Habe ehrlichgesagt kein Kind getroffen, welches sich homeschooling zurückwünscht (trotz Ausschlafen!)

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich kenne sehr viele Kinder und vor allem Jugendliche, die es durchaus genossen haben selbstbestimmt, in Ruhe und ohne Ablenkung zuhause in ihrem eigenen Tempo lernen zu können. Ich denke, dass das eine mögliche Option sein sollte. Die Bedürfnisse sind sehr unterschiedlich.

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Danke! Sehe ich auch so!

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Das bestritt ich ja nie.
Aber wie viele Kinder wünschen sich ernsthaft Homeschooling anstelle von Schule? Ich schätze diese Zahlen doch eher für sehr gering und ggf. eher von Schulschwänzenden stammend

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Wieviel Prozent der Familien Homeschooling nutzen ist von Land zu Land unterschiedlich und liegt in der Regel im einstelligen Prozentbereich. Bei der Gleichsetzung von Homeschooling mit Schuleschwänzen unterliegen Sie einem vorurteilsbehafteten Glaubenssatz. Die Möglichkeit zum Homeschooling nutzen im Gegenteil in der Regel nur sehr engagierte Familien. Studien, beispielsweise aus den USA, zeigen, dass Kinder, die Homeschooling machen, oft bei standardisierten Tests (wie z. B. den SATs oder ACTs) überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen. Sie schneiden in der Regel besser ab als ihre Altersgenossen aus öffentlichen oder auch privaten Schulen. Ein ebenfalls weit verbreitetes Vorurteil ist, dass Homeschooler sozial isoliert sind. Studien zeigen jedoch, dass viele Homeschool-Kinder durch außerschulische Aktivitäten, Sportvereine, Musikunterricht oder Gemeinschaftsprojekte gut sozialisiert sind und sogar höhere soziale Kompetenz aufweisen als ihre Altersgenossen.

DerechteNorden
28 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Denken Sie doch bitte einmal an diejenigen Kids, die keine Eltern haben, die dafür sorgen, dass sie wirklich zuhause lernen können, im Verein usw. aktiv sind!
Schule soll auch ein solidarisches System sein, das es Menschen aus weniger privilegierten Bevölkerungsschichten ermöglicht teilzuhaben. (Ja, das ist absolut ausbaufähig, dennoch vom Prinzip her richtig.)

Wollen Sie also den privilegierten Eltern erlauben, ihre Kids zuhause behalten zu können, damit sie schön unter sich bleiben? DAS ist nämlich der Punkt.
Ihr Beispiel aus den USA besagt nur, dass viele Schulen dort noch viel schlechter aufgestellt sind als in Deutschland, nicht dass die Schulpflicht falsch wäre.

lehrlicht
28 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es würde im Fall der Fälle ja niemand gezwungen, Homeschooling in Anspruch zu nehmen. Die reguläre Schulbildung würde dadurch nicht eingeschränkt. – In diesem Zusammenhang ist außerdem wichtig zu betonen, dass die Schülergruppe, die Sie beschreiben, bekanntermaßen auch jetzt schon zu den Bildungsverlierern gehört. Wie wir alle wissen, hängt der Bildungserfolg in Deutschland nämlich maßgeblich vom Elternhaus ab. – Und genau daran müsste sich etwas ändern, um „Solidarität“, wie Sie es nennen, zu gewährleisten. Da ist die Frage, ob Bildungspflicht oder Schulanwesenheitspflicht jedoch ein komplett irrelevanter Faktor. Vielmehr müssten individuelle Bedarfe erkannt und spezifische Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Beispielsweise am Nachmittag durch spezielle Angebote, um denjenigen Kindern, die nicht vom Elternhaus unterstützt werden, ganz gezielt helfen zu können. Aber auch hier mangelt es, wie wir alle wissen, leider an den nötigen Investitionen. – Und in Zeiten von Lehrermangel und überfüllten Klassen sollte man zudem doch über jede Entlastung des Systems durch Nutzung von Potenzialen dankbar sein? Dazu zählt für mich nicht nur die Möglichkeit von Homeschooling, sondern beispielsweise auch das Angebot des selbstregulierten Lernens für die Schüler, die dies möchten und dazu in der Lage sind, um mehr Zeit für diejenigen, zu gewinnen, die (noch) auf Unterstützung angewiesen sind. Selbstreguliertes Lernen als Ziel dürfte ja außer Frage stehen.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Warum muss das System entlastet werden?
Das System muss umgekehrt ausgebaut werden, damit Kinder ab Klasse 1 überhaupt selbstreguliertes Lernen erlernen können.
Und selbstreguliertes Lernen, das eine soziale Distanzierung von anderen ermöglicht, finde ich falsch.
Ich arbeite in einem integrativen System, zu dem ich stehe. Ich wünsche mir lediglich, dass es massiv verkleinert wird, indem die Anzahl der S*S halbiert und der Umfang des Personals mindestens gleichbleibt.
Ich möchte keine soziale Segregation, da ich sie für gesellschaftsschädlich halte.

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Danke, Rainer Zufall, dass Sie hier so positiv argumentieren. Alle Foren hier sind immer so “anti Neues”. Wie erfrischend auch mal von offenen Menschen zu lesen, die nicht immer nur das “ABER” sehen.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Keine Sorge, Sie werden mich bestimmt bald leid sein.
Aber Danke 🙂

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mal sehen

Hans Malz
30 Tage zuvor

“Die Struktur sei historisch darauf ausgelegt, funktionierende Arbeiter und Soldaten hervorzubringen, nicht mündige Bürger.”

Warum werden solche Leute dann nicht alle Lehrer und setzen all das Zeug um, was die so fordern. Ich bin dabei!

  • Mir wird gesagt, wann ich zur Arbeit kommen muss
  • Ich muss nur meine Fächer unterrichten, dabei würde ich doch so gerne Sport und Glück machen
  • keiner macht mir mein Frühstück, wenn ich wirklich Hunger habe

Man sagt ja, das genau die Menschen Psychologen werden, die sich selber therapieren wollen. Vielleicht ist da ja was dran.

447
30 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Ekeliger Hassfakt: Ohne funktionierende Arbeiter (igiiiiitt! “funktionieren”, “arbeiten”, da zucken die alten Reflexe aus der Asta-Kommune aber noch mal richtig heftig…und, wie man zeitgeschichtlich unter großen inneren Verwindungen aktuell wieder festellt: Soldaten! Doppel-Igitt!) gibt es auch keine “Bürger”, die sich über eine funktionierende Kommunikations- und Versorgungsinfrastruktur darüber aufregen / im Salon echauffieren können, dass jemand doch tatsächlich “funktionieren” muss.

Na ja, ich sach mahl so, näch…
MESA

Xyz
30 Tage zuvor

“Die Struktur sei historisch darauf ausgelegt, funktionierende Arbeiter und Soldaten hervorzubringen, nicht mündige Bürgerinnen und Bürger.” Das ist leider so. Historisch gesehen wurde die deutsche Schulpflicht 1938 erstmalig eingeführt.

Der Zauberlehrling
30 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/185878/kurze-geschichte-der-allgemeinen-schulpflicht/

1919, nicht 1938.

1938 verankerte man, dass Behinderte (mit schwereren Behinderungen) bildungsunfähig sind.

Xyz
28 Tage zuvor

1919 wurde mit dem Weimarer Schulkompromiss vertagt – bis 1938. Sic!

Küstenfuchs
30 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

Nein, das ist nicht so. Das ist nur populistisches und durch keinen einzigen Beleg unterfüttertes Bla-Bla.

Realist
30 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

Ich sag’s ja, es wird endlich Zeit den VW-Konzern abzuwickeln und nicht wieder mit Steuergeldern künstlich am Leben zu halten wie bei seiner Gründung, zufälligerweise fast dasselbe Jahr wie die Einführung der Schulpflicht,

Walter Hasenbrot
29 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

Das stimmt leider so nicht.

Bereits mit der Weimarer Verfassung 1919 gab es eine einheitliche, allgemeine Schulpflicht für ganz Deutschland.

In manchen Fürstentümern gab es schon im 16. Jahrhundert eine Schulpflicht. Im 18. Jahrhundert führte Preußen eine Unterrichts- bzw Schulpflicht ein. Eigentlich gabe es im 19. Jahrhundert fast überall in Deutschland eine Schulpflicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schulpflicht#Schulpflicht_in_Deutschland

Xyz
28 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

1919 gab es nur eine Idee in der Weimarer Verfassung. Mehr nicht. Es ging weiter wie vorher. – In Gesetzesform wurde die Schulpflicht erst 1938 aufgenommen.
Wir reden hier von der Schulpflicht mit Schulzwang und Zwangsvorführung. Dem Zwang als bestimmendem Element!

Dr.Specht
27 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

Sie widersprechen also renommierten Experten der historischen Bildungsforschung:

https://monde-diplomatique.de/artikel/!827733

Natürlich gab es in der Weimarer Republik Parallelwelten, etwa in Kreisen des ehemaligen sog. “Adels” besonders in den ostelbischen Provinzen und vielleicht rutschten ein paar andere auch durch, etwa in vormodernen Strömungen, wie bei den Anthroposophen, von einer Nicht-Schulpflicht zu sprechen, das führt aber zu weit. Bitte nennen Sie dazu seriöse Quellen.

Xyz
27 Tage zuvor
Antwortet  Dr.Specht

Die gesetzlichen Regelungen haben mit der Bildungsforschung nur sehr wenig gemeinsam. Sie argumentieren auf einer anderen Ebene.
Die Schulpflicht deutscher Prägung mit Schulzwang als Kernelement ist eine Verwaltungsvorgabe, die der Pädagogik Rahmen und Ziel sehr klar vorgibt. Damit wird die Pädagogik natürlich degradiert. Aber so ist es nun mal. Mir fehlt de Fantasie, wie man mit pädagogischen Mitteln in einer autoritären Konstruktion Demokratie als Bildungsziel ernsthaft vermitteln soll.

Dr.Specht
27 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

Bitte nennen Sie zumindest ein seriöses wissenschaftliches Werk, welches Ihre These stützt.

Andreas Schwichtenberg
26 Tage zuvor
Antwortet  Dr.Specht

Interessantes Thema, das mich auch interessieren würde. Was in einer Verfassung steht ist leider nicht viel wert, sonst wäre die DDR ein Staat der Meinungsfreiheit gewesen.
Liebe Redaktion, die Geschichte der Schulpflicht wäre doch sicher mal einen Artikel wert.

DerechteNorden
29 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

Gab’s schon früher, wurde nur noch nicht genauso genannt. Hatten wir aber schonmal das Thema.
Haarspalterei. …

Und lustig ist, dass unser “super-fieses undemokratisches Nazi-Schulsystem” kaum Arbeiter und Soldaten hervorbringt.
Also stimmt da was mit Ihrer Sichtweise nicht.

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Vielleicht funktioniert es nicht mehr, weil die Erziehung Zuhause sich verändert hat…Zuhause mitreden dürfen, erklärt bekommen, warum etwas getan werden muss, bei guter Argumentation auch mal recht bekommen, stehen im krassen Widerspruch zum Schulsystem – das führt zu Frust. Zumindest ist es bei uns Zuhause so. Aber ich werde meine Erziehung nicht einem veralteten Schulsystem anpassen.

Hans Malz
29 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Ähm, der Großteil der Elternhäuser sieht genauso aus … nicht!

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Meinen Sie wirklich, dass die Mehrheit noch autoritär erzieht?

Hans Malz
29 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Am Gymnasium in Plochingen vielleicht nicht. Wobe die “Wohlstandsverwahrlosung” auch ein Problem ist.

Im Brennpunkt wird oft gar nicht erzogen oder eben autoritär. Sie glauben gar nicht, was man so mitbekommt. Wenn wir den Kindern keine Struktur geben, dann haben sie keine. Die Kunst dabei ist, dabei immer mehr lockern, dass sie am Ende selbständiger sind. Mittlerweile gibt es ja auch Studien, die das belegen.

Manche Eltern, die zu Hause ihr Bestes geben, können sich das nicht vorstellen. Der Großteil der negativen Kommentare hier kommen aber aus der Praxis (von Lehrern) und drücken eher Resignation aus, statt Angst vor Neuem. Und nein, wir können das mit den gegebenen Ressourcen nicht selber ändern…

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Vermutlich haben Sie recht damit, dass viele Kids zu wenig erzogen werden. Und vermutlich lebe ich auch in meiner Blase ( wie jeder ).
Ich streite auch nicht ab, dass manche Kids erstmal Struktur lernen müssen, wenn dann der Schritt Richtung Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit auch irgendwann ( vielleicht ab Kl. 8) gemacht wird.
Und natürlich schaffen das nicht die LuL in diesem System. Deshalb bin ich ja für einen Umbruch, damit das endlich mal möglich wird. Gerne mit mehr Soz.Päds. an allen Schulformen.

Hans Malz
28 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Zwei Stellen ausgeschrieben – 0 Bewerber!
Das System sollte man nur ändern, wenn man etwas Besseres hat, ansonsten läuft das wie immer: Wir haben eine tolle Idee, setz mal um. Du kriegst aber keine Unterstützung von uns.

Da wir das mittlerweile von fast täglich von allen Seiten von “außen” hören, geht das dem Großteil der Kollegen ziemlich auf den Zeiger. Zumal sich die Vorschläge der unterschiedlichen Interessengruppen oft entgegenstehen.

Wir brauchen erstmal einen gesellschaftlichen Konsens, was wir als Schule leisten sollen. Dann die Bereitstellung von Ressourcen und danach erst die Umsetzung. Nach über 20 Jahren bin ich da ziemlich desillusioniert. Aber “i do my best”! Dann will ich aber nicht von allen Seiten von Leuten zugequatscht werden, die von den realen Bedinungen keine Ahnung haben. Auch wenn das jetzt böse klingt.

Alese20
28 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Klingt nicht böse, nur genervt. Was voll verständlich ist. Sie haben recht damit, dass Sie keine Hilfestellung bekommen, was echter Mist ist. Zurzeit hängt jeder Fortschritt leider noch von einem extrem hohen Engagement und unbedingtem Willen der Schulleitung und dem LuL Team ab. Ein Umbau der Schulstrukturen innerhalb des System beinhaltet viel Recherche über andere Schulen, die das bereits gemacht haben, Kontaktaufnahme, Erfahrungsaustausch, Machbarkeitsprüfung, ggf. Sponsoren finden usw. Das sollte so nicht sein! Und ich verstehe alle Beteiligte, wenn sie sich dagegen entscheiden, weil es wahnsinnig viel zusätzliche Arbeit wäre.

Hans Malz
28 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Na, da nähern wir uns doch langsam an 😉

Konfutse
29 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

Genau. Und deshalb könnte man ja die Schulpflicht wieder abschaffen. Dann kommen nur noch die, die lernen wollen und von denen die Eltern wollen, dass gelernt wird. Im Umkehrschluss müssen dann die Schulen auch nicht die Kinder aufnehmen, die keine Leistung bringen und die Eltern nur Betreuung wollen ….dann wäre nämlich endlich Schluss mit der Dienstleistungsmentalität.

447
29 Tage zuvor
Antwortet  Konfutse

Ach, jetzt flirten Sie aber mit mir!
*erröten*
“Immer macht Du solche Versprechungen!”
*Türknall*

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Konfutse

Betreuung sollte tatsächlich von der Schule entkoppelt werden, da Betreuung nicht zu den originären Aufgaben von Schule gehört. – Und statt Schulpflicht sollte man wie in anderen Ländern auch eine Bildungspflicht anbieten, sodass auch Homeschooling möglich ist. Jeder Schüler hat unterschiedliche Präferenzen, wie er am besten lernen kann.

DerechteNorden
28 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Genau! Und man muss nicht mit den Schmuddelkindern spielen. Die sollen mal alle schön unter sich bleiben.//

lehrlicht
28 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

?

Fräulein Rottenmeier
28 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Haben Sie das nicht verstanden?
Es kommt dann nur noch jenes Klientel in die Schule, welches zuhause nicht gefördert werden kann (die Schmuddelkinder halt), eine soziale Heterogenität ist damit nicht mehr gegeben…..
Ich merke schon, wie bei mir der Fluchtreflex bei dieser Vorstellung einsetzt….

lehrlicht
28 Tage zuvor

Nein, das ist nicht so. Zeigt sich in allen Ländern, in denen es bereits eine Bildungspflicht gibt. Dafür nehmen diese viel zu wenige Familien in Anspruch. Genauso könnte man zudem gegen die Existenz von Privatschulen argumentieren. Und wenn einem tatsächlich benachteiligte Kinder (Schmuddelkinder ist sehr stigmatisierend) am Herzen liegen, so könnte man sich für Konzepte der Chancengleichheit engagieren, die in anderen Ländern deutlich weiter fortgeschritten sind als bei uns. In Deutschland hängt der Bildungserfolg maßgeblich vom Elternhaus ab, da Kinder aus bildungsfernen oder sozioökonomisch schlechter gestellten Familien nicht ausreichend Unterstützung durch das Bildungssystem erfahren. Das würde deutlich mehr bewegen, als diese Kinder zu instrumentalisieren, um gegen die Bildungspflicht zu argumentieren.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Man erkennt, dass Sie ein*e Aktivist*in sind, was diese Bildungspflicht aka “Homeschooling” betrifft, wenn Sie uns vorwerfen, sozialbenachteiligte Kinder zu instrumentalisieren. Und dass Sie die Ironie der Verwendung des Wortes “Schmuddelkinder”, um genau das Gegenteil (JEDES Kind ist wertvoll, weshalb auch bessergestellte Menschen sich nicht abgrenzen sollen!) auszusagen, nicht erkennen, nun ja …
Ich bin tatsächlich gegen Privatschulen, weil sie Segregation befördern. Eltern, die ihre Kinder für viel Geld anderswo beschulen lassen, wären nämlich – ganz pragmatisch und gesellschaftspolitisch betrachtet – hilfreiche Mitstreiter*innen für ein besser ausgestattetes Schulsystem, denn sie haben Macht und könnten Druck auf die Politik ausüben. So müssen die KuMi sich nur mit irgendwelchen Gewerkschaften, die immer nur einen Teil der Lehrkräfte vertreten, auseinandersetzen. Wie wenig das bringt, sehen wir quasi täglich.

Wir brauchen kein Homeschooling, damit Eltern ihre Kinder von “unerwünschten Einflüssen” fernhalten können, wir brauchen besser ausgestattete Schulen, damit ALLE Kinder ausreichend gefördert und gefordert werden können.
@Fräulein Rottenmeier als Grundschulleiterin und meine Kolleg*innen und ich als GemS-Lehrer*innen setzen uns bereits dafür ein, eine bessere Chancengleichheit herzustellen.

lehrlicht
27 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Um Ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen: Ich befürworte Gemeinschaftsschulen. Aber wirkliche Gemeinschaftsschulen. Keine Gemeinschaftsschulen als Anhängsel des sog. dreigliedrigen Schulsystems. Ich denke, dass man der Heterogenität der Schülerschaft nur durch innere Differenzierung gerecht werden kann, nicht durch äußere Differenzierung.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

Setzen Sie das nicht ein wenig sehr spät an?

AlterHase
29 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

“Seit 1919 schrieb die Weimarer Verfassung die allgemeine Schulpflicht für ganz Deutschland fest.”
Quelle: Wikipedia

Xyz
28 Tage zuvor
Antwortet  AlterHase

Ja und? Nicht umgesetzt.
Erst 1938 umgesetzt mit dem Zusatz Schulzwang.

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Xyz

Vor allem ist Deutschland eins der wenigen Länder mit Schulanwesenheitspflicht. In den meisten anderen Ländern gibt es eine Bildungspflicht mit der Wahl zwischen herkömmlichen Schulunterricht oder Homeschooling.

DerechteNorden
28 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

DK z.B. Allerdings werden dort Kinder den Eltern auch viel eher weggenommen. Das ist bestimmt schöner.//

Interessant: https://www.youtube.com/watch?v=dBfikhW_iEw

lehrlicht
28 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Zu Zwangsadoptionen in Dänemark kann ich mich nicht äußern, da mir dazu das Wissen fehlt.

Küstenfuchs
30 Tage zuvor

Ich frage mich, wieso sich hier zwei Frauen, die Schulen in der Allgemeinheit (außer der Handvoll, auf denen sie beide zufällig waren) weder aus Lehrer- noch aus Eltern- noch aus Schülerperspektive kennen, meinen, sich hier äußern zu können und zu müssen.

Beispiel: Warum fangen Schulen nicht um 9 an? Ja, warum wohl? Weil möglicherweise die Eltern dann nicht arbeiten können oder erst später?

Und warum setzen sie schlicht Unwahrheiten in die Welt? Wird bewusst gelogen, um eine Agenda zu verfolgen? In Schulkonferenzen in Schleswig-Holstein, dem höchsten Entscheidungsgremium einer Schule, stellen die Schüler ein Drittel der Delegierten. Ebenso viele wie Eltern und Lehrkräfte.

Ich erzähle einem Gehirnchirurgen auch nicht, wie er operieren soll, weil ich einfach keine Ahnung habe. Das sollten Frau Weisband und Frau Hahn aus machen.

Realist
29 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Warum fangen Schulen nicht um 9 an? Ja, warum wohl? Weil möglicherweise die Eltern dann nicht arbeiten können oder erst später?”

Sie denken einfach nicht flexibel genug. Man könnte eine Art “Gleitzeit” einrichten, wer will kommt dann früher und wird von seinen Lehrkräften mit einem leckeren Frühstück empfangen. Dort kann man dann auch über die Probleme des Alltags, Demokratie und sicheres Verhalten im Straßenverkehr reden. Und darüber, dass Messer in der Schule unnötig sind. Und das Beste daran: Da es sich um keinen Unterricht handelt, ist das ganze auch arbeitszeitneutral für Lehrkräfte, da die Deputatsstunden dadurch vollumfänglich erhalten bleiben.

Also ein “4-fach-WIn” für alle Beteiligten: Die Eltern sind ihre Sprösslinge bei Bedarf los, die Schüler “gleiten” in den Schultag mit einem gesunden, frisch zubereiteten Frühstück, die Glorreichen brauchen dafür kein neues Personal einstellen (“unbegrenzter Erziehungsauftrag”) und die Lehrkräfte… die tun endlich einmal etwas Sinnvolles!

447
29 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Hören Sie auf, ich sehe es schon kommen!
*turboflugmässig wegdüs*

Konfutse
29 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Treffend! Mein Humor.
Einwand: Das Messer wird aber fürs Frühstück gebraucht?!

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Wie verbindlich sind denn die Entscheidungen der Schüler:innen in der Schulkonferenz? Ich glaube das ist der Punkt, auf den Weisband und Hahn hinauswollen. Keine Pseudobeteiligungen. Und dass die Beiden keine Ahnung haben, möchte ich bestreiten.

DerechteNorden
29 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

? In SH sind diese Entscheidungen bindend.

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich habe schlecht formuliert und wollte eigentlich zum Ausdruck bringen, dass der Einfluss gering ist, da viele Entscheidungen von übergeordneten Instanzen getroffen werden wie beispielsweise von staatlichen Behörden oder Ministerien, sodass die Umsetzung vieler Dinge in der Schule oft ohne direkte Beteiligung der Schüler (oder auch Lehrer) erfolgt. Es gibt viele strukturelle Merkmale, die wenig Raum für Mitbestimmung lassen.

Küstenfuchs
29 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Gesetze werden nun mal von den gewählten Vertretern gemacht und das ist auch gut so. Aber bei Fragen wie “Handyverbot in der Schule und wenn ja, bis zu welchem Alter” haben die SuS genau den gleichen Einfluss wie der Lehrkräfte oder Eltern. Ebenso bei Fragen des Schulnamens, der Schulordnung (z.B. welche Klassenstufen dürfen in der Pause im Gebäude sein), der Pausenlängen, welche Klassenfahrten im Rahmen des Budgets gemacht werden (z.B. lieber in Klasse 8 oder 10) usw. usw.

Es ist schlicht gelogen oder pure Inkompetenz, wenn behauptet wird, es gäbe keine oder kaum pädagogische Prozesse.

Küstenfuchs
28 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

“Demokratische Prozesse” sollte das natürlich heißen

Na ja
28 Tage zuvor
Antwortet  lehrlicht

Meine Schule: Schulkonferenz kann nicht beginnen, weil nicht ein! Schülervertreter aufgetaucht ist. Es musste hinterher telefoniert werden…

dickebank
28 Tage zuvor
Antwortet  Na ja

Das ist formal aber nicht korrekt. Es besteht für die Vertreter der drei Gruppen keine Anwesenheitspflicht. Verzichtet eine Gruppe oder einzelne Mitglieder einer der drei Gruppen auf die Wahrnehmung seines Mandates, ist das Gremium dennoch beschlussfähig.

Fräulein Rottenmeier
28 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Keine 50 % Anwesenheitsvorgabe zur Beschlussfähigkeit?

dickebank
27 Tage zuvor

Strittige Frage; beziehen sich die 50% auf das gesamte Gremium oder die einzelnen Vertretergruppen?

Ausweg: Einberufung des Eilausschusses und nachträgliche Einholung der Zustimmung auf der nächsten Sitzung. Die GO hält eine große Anzahl legaler Möglichkeiten bereit:)

Ist die SV-Lehrkraft (Vertrauenslehrkraft) z.B. gewähltes Ersatzmitglied der SchuKo, kann sie bei Fehlen eines Lehrkräftevertreters auch auf die Lehrerbank wechseln, wenn dort jemand abwesend ist. Gibt es dann wegen internen Beratungsbedarfes in der Schülergruppe eine Unterbrechung der Sitzung, muss die SV-Lehrkraft zurück zu ihrer Funktion als Vertrauenslehrkraft.

potschemutschka
28 Tage zuvor
Antwortet  Na ja

Welche Schulform/Klassenstufe?

dickebank
28 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

In NRW alle allgemein- und berufsbildenden weiterführenden Schulen. Die Vertreter*innen der Schülerschaft in der Schulkonferenz werden vom Schülerrat – also der Zusammenkunft aller Klassensprecher und Jahrgangsstufenvertreter mit Stimmenmehrheit gewählt. Das passive Wahlrecht setzt ein Mindestalter von 14 Jahren voraus. Die Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder der Schulkonferenz hängt von der Größe der Schülerschaft ab (Näheres gem. Schulgesetz NRW §§65 ff).

Kritischer Dad*NRW
28 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Interessiert die SL an unserem GYM nur überhaupt nicht, frei nach: haben wir immer so ohne Schüler in Konferrenz hinbekommen.
Möchte schon gar nicht wissen, wo überall genau so verfahren wird.

Hans Malz
27 Tage zuvor

Höchstens da, wo sich niemand beschwert.

potschemutschka
28 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Also, wie ich vermutete, keine kleinen Kinder mehr, sondern “demokratiebewusste” Jugendliche, die da bei @Na ja “geschwänzt” haben? Also die, die mehr Mitbestimmung in der Schule wünschen? Ich hoffe, an anderen Schulen sieht die Teilnahme besser aus.

dickebank
27 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Hat mit Schwänzen wenig zu tun, es geht um Fehlen – sprich: Abwesenheit.

Dafür kann es mehrere Gründe geben:
a) die Einladung zur SchuKo ist nicht schriftlich oder nicht fristgemäß an die Teilnehmer*innen versandt worden.
b) Die SuS hatten keine Möglichkeit Absprachen bezüglich der Teilnahme zu treffen. Für jedes gewählte Mitglied gibt es ein Esatzmitglied.
c) Ein bewusster Protest, der zur fehlenden Anwesenheit bzw. zum Boykott der Sitzung führt.

In all den Jahren in denen ich gewähltes Mitglied einer SchuKo – sowohl als Eltern- als auch als Lehrkräftevertreter – habe ich es aber nie erlebt, dass eine “komplette Bank” gefehlt hat. Häufiger hingegen ist es gewesen, dass eine “Bank” nicht komplett war. Das betraf sowohl die Elternschaft als auch die Schülerschaft und die Lehrerschaft.

potschemutschka
26 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Okay, danke. Bei @Na ja klang das fast so, als käme das öfter vor und ohne Entschuldigung. Deshalb meine Nachfrage.

Na ja
26 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Keine der Antwortmöglichkeiten traf so richtig zu: Einladung fristgerecht, kein offener Protest, eher ein offensichtliches Desinteresse an der Sache und auch daran, sich um eine Vertretung zu kümmern.

Na ja
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Gymnasium

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Weil LuL mittlerweile “betriebsblind” sind und auch mal Ideen von Außen brauchen. Das gibt es in anderen Branchen auch und kann sehr hilfreich sein, mal nicht nur im eigenen Saft zu schmoren. Man sollte natürlich auch offen dafür sein und sich nicht sofort angegriffen fühlen 😉

Küstenfuchs
29 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Ich werde dem örtlichen Gehirnchirurgen auch gerne ein paar Tipps für die nächste OP geben.

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ach, kommen Sie…muss es gleich der Gefäßchirurg sein. Geht es nicht ne Nummer kleiner ;)? Ich verstehe ja, dass sich nicht jeder ungefragt in seine/ihre Arbeit reinreden lassen will. Aber vielleicht ist ja doch ein winziger Punkt dabei, den man vorher einfach nicht gesehen hat. Dafür sind zum Beispiel gemischte Teams immer gut. Ich arbeite selbst hin und wieder in einem. Mir hat es schon oft weitergeholfen.

Andreas Schwichtenberg
27 Tage zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Wenn der Gehirnchirurg mich zwingen würde mich operieren zu lassen, egal ob ich will oder nicht, hätte ich mit dem Menschen einiges in Fraktur zu besprechen.

Hans Malz
29 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Leider orientiern sich die Ideen von “außen” sehr selten an der Realität. Jede Woche kommt jemand von “außen” und erklärt uns unseren Beruf. Viele haben das einfach satt. Ich empfehle da immer mal eine Hospitation. Da gehen manchen die Augen auf. An manchen Tagen stehe ich in der Klasse und denke selber noch: “Was machst du hier eigentlich? Wenn du das jemandem erzählst, dann glaubt das doch keiner.”

Wenn sich die von “außen” mal mit denen von “innen” zusammensetzen würden und nachdem die wohlfeilen Forderung formuliert sind, dann auch mal über die nötigen Ressourcen zur Umsetzung geredet würde, dann wären viele Kollegen dabei. Aber solange jeder, der mal in der Schule war, sich als Fachmann fühlt, bin ich raus.

Alese20
29 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Das glaube ich gerne. Je nach Schule ist das Arbeiten mit Sicherheit frustrierend. Das scheint hier in den Foren überall durch. Mein persönlicher Eindruck von “außen” 😉 ist da eben, dass vielen dieser Frust im Wege steht. Was wirklich schade ist…

Hans Malz
28 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Nein! Nicht der Frust ist im Weg! Die Schulbürokratie und alle, die unerfüllbare Forderungen stellen ohne zu sagen, wie es gehen soll.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass viele von denen, die hier negativ schreiben, gute Lehrer sind und ihren Beruf eigentlich mögen. Aber die Grüntischstrategen und Interessengruppen, die in ihrer Blas leben, nehmen die Realität nicht wahr.

Meiner Forderung: Jeder Politiker / Verbandsvertreter / Lobbyist sollte einen Monat Vollzeit in verschiedenen Schulen hostpitieren bevor (!) er/sie/es seinen Stuß ins nächste Mikrofon tutet.

Alese20
27 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Meine Meinung hab ich schon oben kundgetan. Wir sind uns da ja einig. Ein Masterplan mit Unterstützung durch die Kultusministerien wäre der Weg, um SuS und LuL zu helfen. So kann es ja für alle Beteiligten nicht weitergehen. Frust auf allen Seiten… 🙁

Hans Malz
27 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Da stimme ich zu.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Danke! So ist das!
Meine Arbeit macht mir nämlich trotz der schlechten Bildungspolitik viel Freude.

dickebank
27 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ey sach ma, für Spaß anne arbeit wirse hier aber nicht gelöhnt!

GBS-Mensch
30 Tage zuvor

Nach meiner Erfahrung endet Partizipation auch gerne dort, wo die Bequemlichkeit und die Bedürfnisse der (lautesten) Eltern tangiert werden.

Alx
29 Tage zuvor

“Die alltägliche Erfahrung, dass Lehrer „eh machen, was sie wollen“, präge das spätere Gefühl vieler Bürgerinnen und Bürger, dass auch „die da oben“ tun, was sie wollen. Demokratie, so Weisband, müsse daher viel tiefer verankert werden, und zwar durch die tägliche Erfahrung, dass man etwas bewirken kann – von früher Kindheit an.”

Das ist Unfug.
Das Vertrauen in die Demokratie ist heute hierzulande höher als in anderen europäischen Ländern aber deutlich niedriger als 1958.
Damals hatten die Kinder genau überhaupt kein Mitbestimmungsrecht.

Gegen das Gefühl, dass “die da oben” tun, was sie wollen hilft es, wenn “die da oben” tun, was sie vor der Wahl versprochen haben und es denen “da unten” gefühlt gut geht oder zumindest das Vertrauen darauf besteht, dass es nicht noch schlechter wird.

Die Mitbestimmung in der Schule hat damit herzlich wenig zu tun.

447
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn Politikern etwas nicht gelingt müssen natürlich – ist ja ganz logisch!- Sozialarb….äh, Ernährungsbera…halt, Therapeu…ach, Mist, LEHRER, ja, Lehrer ran.

Glasklare Sache.

potschemutschka
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Also sind die “Gefühle” der Menschen an den letzten Wahlergebnissen schuld? Dann frage ich mich, warum sich die Gefühle der Menschen in ganz Europa in den letzten Jahren so geändert haben. Liegt es an Corona? Hmmm, ich glaube, das begann schon davor … ???

Pauker_In
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Bürgerräte als Baustein der Demokratie? Steile These.

Pauker_In
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ein belebendes Element können sie sein, sofern sie von den Abgeordneten ernst genommen werden. Das macht sie m. E. aber nicht zu “Bausteinen”. Diese tragen grundsätzlich zum Bauwerk bei, belebende Elemente sind eher das Efeu an der Wand… Wenn man sie nicht mehr will, lässt man sie halt vertrocknen oder entfernt sie gleich.
Da ein Bürgerrat nur berät, und das auch (vom Parlament initiiert) erstmal nur zum Thema Ernährung, würde ich seine Bedeutung nicht zu hoch hängen und erstmal nur ein Experiment darin sehen. Ein interessantes aber durchaus!

lehrlicht
29 Tage zuvor
Antwortet  Pauker_In

Was spricht Ihrer Meinung nach dagegen?

potschemutschka
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Das klingt alles sehr einleuchtend. Es beantwortet aber nicht meine Frage: Warum sich die Gefühle der Menschen anscheinend in ganz Europa geändert haben? Warum haben die Menschen früher anders gewählt, welche anderen “Gefühle” haben sie bei der Wahl beeinflusst oder hatten die Menschen früher einfach weniger “Gefühle”, die von der “Politik” umgesetzt werden sollten?
“Dummerweise gerät das zunehmend in Vergessenheit– und der Wahlzettel wird als Bestellzettel betrachtet.”…” Es muss geliefert werden, aber pronto.” – Warum ist das jetzt so? Diese Fragen sind ernstgemeint. Ich verstehe es wirklich nicht.

Andreas Schwichtenberg
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Und dass in der Politik der etabierten Parteien etwas grundsätzlich schief laufen könnte und immer mehr Bürger deshalb unzufrieden sind, das schließen Sie als Option aus?

Andreas Schwichtenberg
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Vielen Dank dass Sie sich die Mühe für so eine ausführliche Antwort machen.

Zwei Sachen dazu:
Demokratische Bildung ist sicher sinnvoll, aber wenn die demokratische Bildung am Ende nur die Wahl lässt, die AfD doof zu finden und die anderen gut, sonst ist man Demokratiefeind ist, dann wird das nicht funktionieren.
Damit wird man bei denen, die schon eine Meinung zur AfD haben (sowohl dafür als auch dagegen), nur die Wagenburgmentalität stärken, im schlimmsten Fall fördert man Feindschaften.
Und bei allen anderen gibt es gute Chancen, dass sie das nicht als Bildung empfinden, sondern als Indoktrination. Bildung heißt ja, dass man sich selber eine eigene Meinung bilden soll. In dem Fall passiert genau das nicht, sondern das Denkergebnis wird faktisch vorgegeben. Das ist übrigens nicht immer falsch, bei einigen Sachen lässt man keine (legitime) Wahl. Aber wenn man das als demokratische Bildung verkauft, wird man damit straucheln.
Und als Beleg dafür führe ich einfach die aktuelle Entwicklung an. Es zeigt sich ja, dass die Warnungen ihre Wirkung verlieren.

Zweiter Punkt:
„einen fühlen sich viele Menschen durch ihre Parlamente nicht angemessen repräsentiert. Es wird eine professionalisierte politische Klasse und Blase wahrgenommen, die abgehoben von den Interessen der Wähler, Wählerinnen agiert“
Daraus kann man doch nicht schließen dass „die rechtstaatliche, international vernetzte Demokratie selbst für viele Menschen das Problem“ ist.
Das hieße ja, dass, wenn Bevölkerungen unzufrieden mit dem politischen Personal sind, automatisch das Volk daneben liegt und nie die Politiker. Da sollte ja schon ein oberflächlicher Blick in ein Geschichtsbuch zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit in eine andere Richtung zeigt.

„Das müsste dann etwas sein, was in praktisch allen Demokratien “grundsätzlich schief läuft” – also auch in denen, in denen die etablierten Parteien längst perdu sind (Frankreich).“
Es läuft ja auch im (fast) gesamten Westen etwas grundsätzlich schief. Die Verschiebungen im Parteiengefüge sind ja der Beleg dafür.

Andreas Schwichtenberg
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Die genannten Länder sind doch kein Maßstab für unsere Demokratien.
Ich vergleiche lieber z.B. das Deutschland des “Sommermärchens” 2006 mit dem heutigen Deutschland und da sehe ich einige Verschlechterungen.

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Wenn also nur die (a)sozialen Medien Schuld sind an den schlechten Gefühlen der Menschen, braucht man doch diese einfach nur umzupolen, also im Gegenzug massiv positive Gefühle über die (dann) sozialen) Medien vermitteln. Besser wäre es natürlich, wenn alle Medien insgesamt mehr positive Gefühle vermitteln würden. Warum tun die das nicht? (ernstgemeinte Frage)

dickebank
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

… und Umpolen geht bei Dioden so wie so nicht!

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Nord- und Südpol der Erde sind aber nicht so starr(sinnig)! Und was das “Umpolen” von Dioden betrifft … müsste man mal einen Physiklehrer fragen, was da passiert, wenn man es versucht. 🙂

dickebank
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Welche Pole meinen Sie? Die Schnittpunkte der Meridiane, geographisch Nord – das Gradnetz ist ohnehin willkürlich festgelegt.
Polarität des Erdschwerenetzes und erst recht die magnetische Polarität könnten auch kippen – sich quasi Umpolen.

Nix ist wirklich sicher. Nur die LED weiß, dass sie sich nicht umpolen lässt:)

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Das heißt also, Medien orientieren sich meist gewinnbringend an den “Interessen” der Menschen, weil höhere Verkaufszahlen durch negative Artikel erreicht werden. Hinterher beschweren sie sich aber, dass die Menschen alles nur negativ sehen?
Und was hat jetzt China damit zu tun?

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Warum setzen journalistische Medien den sozialen Medien nichts entgegen? Auch da dominieren meist die negativen Schlagzeilen (zumindest in den Headlines). IUnd laut Ihrer Quelle, gilt: “Dass sich negative Gefühle stärker und schneller ausbreiten als positive, liegt nunmal in der Natur des Menschen: “Aufmerksamer und erregter: Menschen reagieren stärker auf schlechte Nachrichten als auf gute.” – für Medien allgemein. Für die einen mehr, für die anderen vielleicht ein bisschen weniger.

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das bestreite ich ja auch nicht. Es gibt aber noch viel mehr journalistische Medien in DE und da stelle ich mir eben solche Fragen, wenn mich z. B.beim Bäcker die Überschriften verschiedener Zeitungen “anspringen”.

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Schade! 🙂

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Wenn also nur die (a)sozialen Medien Schuld sind an den schlechten Gefühlen der Menschen, braucht man doch diese einfach nur umzupolen”

Sie leben wohl noch ein wenig in er Vergangenheit 😉

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@RainerZufall
In der Vergangenheit gab es noch keine “sozialen Medien”. Und nun? ISSO? Müssen wir uns damit abfinden, dass da so vieles schief läuft? Oder was wollten Sie mir sagen?

Rainer Zufall
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bevor Sie Leute wählen, welche die Menschen umpolen wollen – Ja! 🙂

Andreas Schwichtenberg
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Den Versuch gab es 2015 zeitweise tatsächlich, da haben einige versucht eine Art Sommermärchen draus zu machen und das ging komplett in die Hose.

potschemutschka
26 Tage zuvor

Meinen Sie 2006, das “Fußball-Sommermärchen”?

Andreas Schwichtenberg
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

ja

Andreas Schwichtenberg
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Meinen Sie bei dem Kommentar direkt davor? Da meine ich die Flüchtlingssituation 2015 mit den Applausorgien am Münchner Hauptbahnhof usw.
Eine Situation, die sehr unterschiedlich aufgenommen wurde, aber zeitweise medial soz. gefeiert wurde.

Lisa
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Da gilt dann das Wort von Bert Brecht, ich kann es nur paraphrasieren: Das wenn die Regierenden so unzufrieden sind mit dem Volk, sie es auflösen sollten und neu wählen…

Lisa
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Am Bundestag steht ” Dem deutschen Volke”. Urteile werden ” im Namen des Volkes” gesprochen. Demo – kratie – Herrschaft des Volkes.
Es ist nicht homogen, doch in einigen Bereichen ist es durchaus legitim, es als eine Einheit zu behandeln.
Wenn allerdings mein Volk einem anderen Volk den Krieg erklärt, würde ich vermutlich ” Ich nicht!” rufen.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Interessanter Gedanke: führt also das russische Volk Krieg gegen die Ukraine oder nur Putin?

potschemutschka
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@RainerZufall
Interessante Frage! Was meinen Sie denn?

Rainer Zufall
28 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich halte die Regierung Russlands für Verantwortlich, vielleicht erschrecke ich aber auch vor der Alternative 🙁

Auch das nahezu reibungslose Übernehmen von Lügen des Kreml ist verblüffend.
Es ist nur ein Übungsmanöver, man will den jüdischen Nazi vertreiben, es ist nur eine Spezialoperation, es gebe keine zivilen Opfer/ es seien nur Schauspieler/ die waren schon vorher da gewesen, man beschieße keine Kirchen/ es wäre ein Fake/ der Feind habe sie beschossen/ es war ein geheimes Waffenlager, welches beschossen werden musste… Irre

potschemutschka
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@RainerZufall
Sie wiederholen hier allgemein Bekanntes, aber was genau haben diese Ausführungen jetzt mit dem Kommentar von @Lisa zu tun? Und was mit dem gesamten russischen Volk (welches allerdings auch nicht sehr homogen ist – im Gegenteil)? Was genau wollten Sie mit Ihrem Kommentar eigentlich (aus)sagen? Oder wollten Sie wieder einmal nur irgendwas “Schwammiges” hier schreiben? Wie gut kennen Sie sich im heutigen Russland aus?
P.S.: @Lisa – ich glaube nicht, dass Sie in Russland laut rufen würden: “Ich nicht!” Es sei denn, Sie sind Masochist und ohne Rücksicht auf die eigene Familie, oder suizidal.

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Wenn allerdings mein Volk einem anderen Volk den Krieg erklärt, würde ich vermutlich ” Ich nicht!” rufen.”

Ich fragte ja, welches Volk sie meint, da müssen Sie Lisa fragen. Aufgrund früherer Kommentare würde ich raten, sie bezieht sich auf das Deutsche, welches sich an der Verteidigung der Ukraine beteiligt.
Entsprechend stellte ich die Frage zu Russland, dem Agressor des Krieges.

Was die Schwammigkeit betrifft, schenken Sie mir diesbezüglich nicht viel, indem Sie der russischen Bebölkerung vom Widerspruch abraten… =/

potschemutschka
26 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

@RainerZufall
Wieviele Russen und Ukrainer kennen sie persönlich? Ich kenne einige, sowohl aus der Zeit vor Beginn des Ukrainekriegs und einige (Geflüchtete) erst seit dieser Zeit. Wir treffen uns wöchentlich hier im Kiez in der russisch-sprachigen Community. Ich denke, ich weiß ein bisschen mehr über die “Befindlichkeiten” dieser Menschen als Sie aus der “Theorie”.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Mit welcher Regierung auf die sich Brecht bezog, würden Sie unsere jetzige vergleichen?

Dr. Specht
29 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Hier finden Sie den Ursprung Ihres Gedankens:

https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politik-gesellschaft/siebzehnter-juni-dreiundfuenfzig-bertolt-brecht-100.html

Ein beeindruckendes Gedicht, man kann es gut in einer 9. Klasse behandeln, weil selbst eher unmotivierte Schüler*innen über die zentrale Formulierung stolpern.

Fraglich wird es, wenn das Werk von Querdenkern oder Populisten auf die heutige Situation übertragen wird, die DDR war eine Diktatur, die Bundesrepublik ist, bei allem Reformbedarf, eine liberale Demokratie.

Alx
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Natürlich sind die Regierungen für ihr Handeln und die resultierende Wahrnehmung verantwortlich.
Wer denn sonst?

Steckt doch schon im Amtseid, dass sie den Nutzen des Volkes mehren sollen.
Gelingt dies, sind alle zufrieden.

Und Demokratie hat extrem viel mit Emotionen zu tun.
Die meisten Wähler haben nicht ein einziges Wahlprogramm gelesen sondern entscheiden aus dem Bauch (Gefühl) heraus.

Lisa
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie schreiben ganz Vieles a priori. Mein erster Diskussionspunkt wäre: Sind die Ressourcen denn so knapp?
Ganz oft wird von ” Deutschland ist doch soo ein reiches Land ” geredet, wenn es darum geht, Gelder für die genehme politische Richtung locker zu machen.
Was also ist knapp und warum? Und wenn es Misswirtschaft und Korruption sein sollten, dann könnten sie auch wieder korrigiert werden.

Lera
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Schuldenbremse ist ein Gesetz – kein Naturgesetz.

Der Staat ist keine schwäbische Hausfrau.

Geld ist genau dann da, wenn man es politisch will – siehe Sondervermögen Bundeswehr.

Lera
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Sorry, das ist Unsinn. Ein Staat mit Notenbank hat unendlich Kredit. Haben Sie das Geldsystem eventuell nicht vollständig durchdrungen?

Gerne hier informieren:

https://fiscalfuture.de/media/pages/fachtexte/finanzpolitik-fuer-die-naechste-generation-keine-angst-vor-staatsverschuldung/449864fe02-1686909481/finanzpolitik-fur-die-nachste-generation.pdf

Bitte gerne.

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Vielleicht hat Lindner doch recht und es bedarf finanzieller Mindestbildung an Schulen…

Sie verwechseln Investitionen mit unendlichem Kredit.
Der Unterschied besteht in der riten Linie, einer Endlichkeit von Krediten, an welcher der Staat praktisch bankrott geht – egal wie viele Schubkarren Sie zum Bäcker schieben.
Es geht vielmehr um nachhaltige Investitionen, welche des Kredit tilgen und neues Wachstum antreiben.
Da stimme ich Ihnen auch zu – die schwäbische Hausfrau ist ein völlig untaugliches Vorbild für eine Marktwirtschaft

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Es ist nicht “da”, es wird ausgegeben. NOCH haben die Beführworter*innen der “Eigenverantwortung” noch keinen verlässlichen Weg gefunden, sich vollständig aus Kriegen herauszuziehen und sie ausschließlich dem Gemeinwesen aufzuzwingen 🙁

Lera
26 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich halte mal nüchtern fest, dass ich zwei Quellen gepostet habe, die für meinen Standpunkt argumentieren. Demgegenüber stehen Ihre kryptischen Aussagen, deren Entschlüsselung mein Zeit- und Motivationsbudget überschreitet. Das sind endliche Ressourcen, wie Sie ja – vermeintlich, vermutlich – wissen.

Und natürlich nicht zu vergessen das Gabler Wirtschaftslexikon mit dem geronnenen Lehrbuchwissen der klassischen Ökonomie, deren Anhänger zu sein ich aus Freundlichkeit erstmal niemandem unterstellen würde – nicht mal Ihnen. Aber vermeintlich vermutlich ist es auch einfach schon eine Neuigkeit, dass es verschiedene Denkschulen innerhalb der Ökonomie gibt. Passiert vielen: der CDU, FDP, AFD, der FAZ, Welt, Bild. Naja. Solche Leute eben.

Alx
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Ziel der Demokratie ist, dass die Bürger an der politischen Willensbildung partizipieren. Dabei werden konsentuelle Mehrheiten gebildet.
Bekommt die Mehrheit der Gesellschaft ihren Willen, ist die Gesellschaft mehrheitlich zufrieden.

Man wählt eine Partei, weil ein bestimmtes Thema oder idealerweise viele Themen eigenen Anliegen entsprechen.
Die Partei, die die meisten Wähler motivieren kann, ihre Stimmen für sie abzugeben, gewinnt.

Machen wir ein konkretes Beispiel:
Wenn mir die Nichtraucherpartei verspricht, sich für das Nichtrauchen in der Nähe von Kindern stark zu machen, wähle ich diese mit dem starken Wunsch, dass diese sich dafür einsetzt, dass nicht mehr neben Kindern geraucht wird.
Wenn diese Partei in Regierungsverantwortung ist und die Raucher trotzdem weiter neben Kindern rauchen dürfen, dann wähle ich nächstes Mal eine andere Partei, weil ich von der Nichtraucherpartei maximal enttäuscht bin.
Wird das Thema nie aufgegriffen obwohl es mir immer versprochen und trotz Regierungsbeteiligung nicht angegangen wird, resigniere ich und verliere das Vertrauen in die Demokratie.

In Krisenzeiten sinkt das Vertrauen in die Demokratie übrigens regelmäßig. Das liegt daran, dass die Lebensqualität der Bürger sinkt, Preise steigen usw.

In Österreich lief es mit der FPÖ ziemlich genau so ab wie mit der AFD bei uns. Es wurde eine Brandmauer errichtet und die Partei so lange isoliert, bis sie wirklich viele Wähler auf sich bündeln könnte ohne überhaupt die Möglichkeit zu haben, entzaubert zu werden. Der Zug Parteiverbot ist in DE auch abgefahren, da in einigen Bundesländern beinahe jeder dritte AFD wählt. Die Auswirkungen können unvorstellbar sein.

Für eine Entzauberung als Juniorpartner ist die AFD mittlerweile zu stark. Das wäre mMn allerdings der einzig noch gangbare Weg.
Sonst bleibt nur noch abwarten und weiter wie bisher.

Wenn die AFD allerdings erst einmal Platz 1 hat, wird es bestenfalls so wie in Österreich.

447
29 Tage zuvor
Antwortet  Alx

Das sehen Sie falsch:

Wenn Sie als Wähler der “Nichtraucherpartei” so handeln, dann werden Sie erstmal ordentlich belehrt – was fällt Ihnen als gemeiner Bürger auch ein, eine “Partei an Wahlversprechen zu messen”, das ist ja “unfair”.

Ausserdem sind Sie dann “Populist”.
“So, basta!”
*Türknall*

Fräulein Rottenmeier
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Wo hat 447 etwas von Betrug geschrieben?