Pro-palästinensische Besetzung: FU-Beschäftigte schildern körperliche Attacken

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BERLIN. Eine Woche nach dem Eindringen von Vermummten in das Gebäude des Präsidiums der freien Universität wird deutlich: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlten sich akut bedroht.

Die FU Berlin war Ziel eines Angriffs. Foto: shutterstock

Bei der versuchten Besetzung an der Freien Universität vorige Woche sind Beschäftigte der Hochschule nach eigenen Angaben eingeschüchtert, bedroht und körperlich angegriffen worden. «Die Mitarbeitenden berichten, dass sie in schwer verständlichem Englisch unter Androhung von Gewalt dazu aufgefordert wurden, ihre Büros zu verlassen», meldete die Hochschule nach internen Analysen und Befragungen. «Personen, die dem nicht nachkamen, wurden körperlich attackiert.»

Beteiligte an dem Angriff hätten versucht, Bürotüren gewaltsam zu öffnen, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum eigenen Schutz von innen verriegelt hätten. «Eine Bewertung zieht sich durch alle Aussagen: Der Vorfall wurde nicht als versuchte Besetzung wahrgenommen, sondern vielmehr als gewaltsamer Angriff», heißt es auf der Webseite der Uni.

Am Donnerstag voriger Woche waren Vermummte in das Präsidiumsgebäude der FU eingedrungen. Sie beschädigten Mobiliar und Elektronik und brachten Möbel nach draußen. An die Fassade des historischen Gebäudes wurden Parolen und das Dreieck der palästinensischen Terrororganisation Hamas gesprüht. Die Polizei nahm mehrere Personen fest, mehrere weitere flohen. Nach Schätzung der Uni waren etwa 40 Vermummte an dem Angriff beteiligt.

Die Hochschule hatte die Mitarbeitenden, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Gebäude befanden, um detaillierte Berichte gebeten. Diese sollen an die Polizei übergeben werden, wie es weiter hieß.

Vermummte Hamas-Unterstützer versuchen, Präsidium der FU Berlin gewaltsam zu stürmen

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11 Kommentare
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Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“Diese sollen an die Polizei übergeben werden, wie es weiter hieß.”

Warum erst jetzt? Wenn die Polizei zuvor von ca. 20 Täter*innen ausging und die Uni von doppelt so vielen, hätte man doch bitte etwas früher die Betroffenen befragen können!

JoE
1 Monat zuvor

Es wird deutlich, dass es den Angreifern nicht um eine friedliche Besetzung ging, die -wie auch immer man zu den jeweiligen Zielen stehen mag- im universitären Kontext ja nicht selten sind, sondern um Einschüchterung und die Verbreitung von Angst. Solche Handlungen lassen sich mit einigem Recht als Terror bezeichnen und dementsprechend sollte man m.E. diese Leute auch nicht als “Aktivisten”, als würden sie sich gegen Klimawandel oder für Bäume einsetzen, verbrämen, sondern klar als Terroristen bezeichnen.

Pädagogische Fachkraft
1 Monat zuvor
Antwortet  JoE

Nicht nur mit einigem Recht: Mit vollem Recht spricht man hier von islamistischem Terror, der nicht geduldet oder irgendwie sonst relativiert werden kann. Solche extremistischen Subjekte haben an unseren Unis und auch in unserem Land nichts zu suchen. Hier wurde von Seiten der Politik bisher viel zu wenig Konsequenz oder strafrechtliche Reaktion gezeigt.

JoE
1 Monat zuvor

Terror muss unabhängig von der Herkunft und dem Hintergrund der Täter unterbunden bzw. verfolgt werden. Das gilt für den “politischen Islam” genauso wie für Rechtsterrorismus.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  JoE

“Sie beschädigten Mobiliar und Elektronik und brachten Möbel nach draußen.”
Vielleicht warten wir noch die sehr späten Befragung der Betroffenen ab, bevor wir alle Vollidioten mit Messerangriffen und Polizistenmördern zusammenwerfen.

Bisher erkenne ich (den Verdacht auf) Straftaten und sehr viel “Gefühl”.
Hoffentlich klärt die Polizei den Fall zügig auf und bringt die 15 bis 20 bzw. geschätzt 40 Personen vor Gericht – mit konkreteren Belangen als schlechtem Englisch =/

Pädagogische Fachkraft
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Beschäftigte der Hochschule nach eigenen Angaben eingeschüchtert, bedroht und körperlich angegriffen” und «Die Mitarbeitenden berichten, dass sie in schwer verständlichem Englisch unter Androhung von Gewalt dazu aufgefordert wurden, ihre Büros zu verlassen», meldete die Hochschule nach internen Analysen und Befragungen. «Personen, die dem nicht nachkamen, wurden körperlich attackiert.» (Zitate). Das ist wahrhaftig mehr als nur “Möbel nach draußen bringen”…
Das sind terroristische Angreifer, sonst nichts! Hier muss sich unser Staat unmissverständlich wehrhaft zeigen und nicht durch unangebrachtes “Mit-Gefühl” und Relativierungen der Motive zu weiteren solchen Verbrechen animieren.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Sie haben recht, das ist wahnsinnig wage formuliert.. WURDEN Sie bedroht oder FÜHLTEN sie sich bedroht?

Ich sehe hier in jedem Fall eine Straftat vorliegend, die geahndet werden muss, aber hier wären konkrete Informationen hilfreich – besonders, wenn man den Tatbestand von Terrorismus erfüllt (zu fühlen) sieht =/

JoE
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Da Sie offensichtlich nur selektiv gelesen haben, hier noch einmal zum besseren Verständnis:
“«Die Mitarbeitenden berichten, dass sie in schwer verständlichem Englisch unter Androhung von Gewalt dazu aufgefordert wurden, ihre Büros zu verlassen», meldete die Hochschule nach internen Analysen und Befragungen. «Personen, die dem nicht nachkamen, wurden körperlich attackiert.»”

Klingt schon ein bisschen härter, als der von Ihnen bewusst ausgewählte Teil.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  JoE

Lag also Körperverletzung als Straftat vor? Das schlechte Englisch oder das Raustragen von Möbeln kann man da gerne außer Acht lassen -___-

Ich will mögliche Straftäter*innen nicht in Schutz nehmen, aber der Erkenntnisstand lässt gemessen am Artikel wenig KONKRETE Schlüsse zu.
Hoffentlich können die Ernittlungen hier schnell Fakten schaffen – vom Terrorismus sind wir meiner Meinung nach aber noch ein Stückchen entfernt..

R.Wadel
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

So viel zu den Gefühlen: “Personen, die dem nicht nachkamen, wurden körperlich attackiert.”

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  R.Wadel

Das irritiert mich ja? Lag Körperverletzung vor? Wenn ja, warum tänzeln die Berichte dermaßen um den Begriff herum?

Ich bin ganz bei Ihnen, was die strafrechtliche Verfolgung betrifft, aber die Berichte lesen sich irritierend zögerlich und unverbindlich formuliert -__-