STUTTGART. Dass die Schulzeit nicht immer unbeschwert ist, weiß jeder, der mal eine Schule besucht hat. Einer neuen Umfrage zufolge leidet aber ein Teil der Kinder regelrecht darunter. Vor allem der Leistungsdruck macht ihnen zu schaffen. Andererseits: Lehrkräfte werden als weit überwiegend freundlich wahrgenommen. Kritikpunkte: Unterrichtsstörungen und unzureichendes individuelles Feedback.
Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck in der Schule: Das macht Schülerinnen und Schülern in Deutschland einer neuen Umfrage zufolge oft Sorge. Wie aus dem in Stuttgart vorgestellten Deutschen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung hervorgeht, sorgte sich mehr als jeder dritte Befragte (39 Prozent) in letzter Zeit oft oder sehr oft über die Kriege in der Welt, etwa in der Ukraine, Syrien oder Israel und Gaza.
An zweiter Stelle rangierte bei den befragten Schülerinnen und Schülern der Leistungsdruck in der Schule. Ein Viertel der Befragten machte sich demnach in letzter Zeit Sorgen, in der Schule keine guten Leistungen zu erbringen. Besonders betroffen waren den Autoren zufolge Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren. Ebenfalls ein Viertel der Befragten gab an, sich oft oder sehr oft Gedanken darüber zu machen, dass Klima und Umwelt von Menschen kaputt gemacht werden.
Die Sorgen der Schülerinnen und Schüler haben Auswirkungen auf deren Wohlbefinden. Der Studie zufolge bewertet mehr als jeder vierte Befragte seine eigene Lebensqualität als niedrig. Ein Fünftel der Befragten bezeichnete sich selbst als psychisch belastet – in Familien mit einem niedrigen Einkommen trifft das laut Umfrage sogar auf jeden dritten Befragten zu.
Weitere Ergebnisse:
- 20 Prozent der Schüler:innen geben ein geringes schulisches Wohlbefinden, weitere 71 Prozent ein mittleres und nur 8 Prozent ein hohes schulisches Wohlbefinden an. Insbesondere Mädchen sowie Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren weisen ein geringeres schulisches Wohlbefinden auf. Hervorzuheben sind zudem Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigem Einkommen, die überdurchschnittlich oft ein geringeres schulisches Wohlbefinden angeben (30 Prozent). Auch spielt die psychische Gesundheit eine große Rolle: Mit 58 Prozent gibt mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten ein geringes schulisches Wohlbefinden an. Im Gegensatz dazu haben nur 14 Prozent der psychisch unauffälligen Kinder und Jugendlichen ein geringes schulisches Wohlbefinden.
- Danach gefragt, was den Schüler:innen an ihrer Schule besonders gut gefällt, nennen sie vor allem soziale Beziehungen. An erster Stelle wird das Treffen von Freund:innen und Mitschüler:innen (25 Prozent) und darauffolgend die Beziehung zu den Lehrkräften und deren Umgang mit den Schüler:innen (17 Prozent) erwähnt. An dritter Stelle geben 13 Prozent an, dass ihnen an der Schule besonders die Pausen und das Spielen gefallen. Jede:r zehnte Befragte zählt Arbeitsgemeinschaften (AGs) und besondere Angebote und Aktivitäten innerhalb der Schule (10 Prozent) auf. Umgekehrt gefragt, was ihnen an ihrer Schule nicht gefällt, nennen die Schüler:innen am häufigsten ihre Lehrkräfte (17 Prozent), dicht gefolgt von einem problematischen Umgang mit den Mitschüler:innen (13 Prozent). Etwa jede:r Zehnte (9 Prozent) führt bestimmte Unterrichtsfächer an, die er oder sie nicht mag.
- Die Ergebnisse zeigen, dass das schulische Wohlbefinden der Schüler:innen am stärksten von der konstruktiven Unterstützung durch die Lehrkräfte abhängt. Schüler:innen, die sich durch ihre Lehrkräfte emotional und kognitiv unterstützt und in ihrem Lernprozess begleitet fühlen, weisen insgesamt ein höheres schulisches Wohlbefinden auf. Die Schüler:innen zeigen hier einen dringenden Handlungsbedarf hinsichtlich der Klassenführung und Unterrichtsqualität auf. Die große Mehrheit der Schüler:innen (83 Prozent) berichtet von häufigen Unterrichtsstörungen und 41 Prozent der Schüler:innen sagen, dass keine oder nur wenige ihrer Lehrkräfte genau nachfragen, was man bereits verstanden hat und was noch nicht.
- Mangelndes individuelles und ermutigendes Feedback vermisst über ein Drittel der Schüler:innen: So melden aus Sicht der befragten Kinder und Jugendlichen keine oder wenige Lehrkräfte ihnen zurück, was sie schon können und was sie noch lernen müssen (37 Prozent). Über ein Viertel der 8- bis 17-Jährigen (28 Prozent) kritisiert, dass keine oder wenige Lehrkräfte ihnen sagen, wie sie es besser machen können, wenn sie einen Fehler gemacht haben und dass keine oder wenige Lehrkräfte ihnen bei schwierigen Aufgaben Mut zusprechen (37 Prozent). Mehr als ein Drittel der Schüler:innen (38 Prozent) äußert zudem, dass keine oder wenige Lehrkräfte Aufgaben stellen, über die sie gerne nachdenken. Allerdings sagen auch drei Viertel der Schüler:innen (75 Prozent), dass die meisten beziehungsweise alle Lehrkräfte freundlich zu ihnen sind und dass sich die Mitschüler:innen gegenseitig helfen (71 Prozent).
- Regelmäßige Klassenleitungsstunden bieten den Kindern und Jugendlichen einen festen Rahmen, in dem sie schulbezogene Probleme besprechen und soziale Unterstützung durch Mitschüler:innen und die Klassenlehrkraft erhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass das schulische Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen mit dieser Gesprächsmöglichkeit zusammenhängt. Jedoch gibt über ein Drittel der Schüler:innen an, nie (14 Prozent) oder seltener als einmal im Monat (21 Prozent) eine Stunde zu haben, um über Probleme und andere Klassenthemen zu sprechen.
- Diese niedrigschwellige Möglichkeit des Austauschs zwischen Klasse und Klassenlehrkraft beziehungsweise zwischen den Schüler:innen nimmt mit steigendem Alter der Schüler:innen ab. So gibt die Hälfte der 16- bis 17-Jährigen (51 Prozent) an, nie oder seltener als einmal im Monat eine Stunde zu haben, um Probleme oder andere Thematiken im Klassenverbund zu besprechen. Schüler:innen an Gymnasien (41 Prozent) geben häufiger an, nie oder seltener als einmal im Monat eine solche Austauschmöglichkeit zu haben als Schüler:innen an Grundschulen oder an anderen weiterführenden Schulen (beide 30 Prozent).
- Fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen (42 Prozent) gibt an, dass an ihrer Schule pro Woche 1 bis 2 Stunden Unterricht ausfällt. Jede:r Fünfte von ihnen (22 Prozent) beklagt durchschnittlich 3 bis 4 Stunden Unterrichtsausfall pro Woche. Genauso viele sagen aber auch, dass an ihrer Schule gar kein Unterricht ausfällt (23 Prozent) – insbesondere in Bayern scheint weniger Unterricht auszufallen (kein Unterrichtsausfall: 34 Prozent). Vor allem an Grundschulen fällt vergleichsweise wenig Unterricht aus, während Schüler:innen von weiterführenden Schulen öfter angeben, dass 3 oder mehr Stunden pro Woche ausfallen.
Studienautoren sind alarmiert
«Es muss uns alarmieren, wenn ein Viertel der Schülerinnen und Schüler die Schule als druckvoll erlebt, die eigene Lebensqualität niedrig bewertet und angibt, unterschiedlichen existenziellen Ängsten ausgesetzt zu sein», sagte Dagmar Wolf von der Robert Bosch Stiftung. Zwar habe sich die Lebensqualität seit der Corona-Pandemie ständig verbessert, sie liege aber weiter unter dem Niveau von vor der Pandemie und habe sich weniger schnell verbessert als in anderen Ländern.
Es brauche mehr Forschung, wie sich Druck und Ängste in den Schulen auf die Kinder und Jugendlichen auswirkten, sagte Wolf. Die meisten seien täglich acht Stunden in der Schule. «Das ist vergleichbar mit dem Arbeitsplatz von Erwachsenen, dessen Bedeutung für die Gesundheit regelmäßig untersucht wird. Für die Situation der jungen Menschen in unserer Gesellschaft klafft hier allerdings eine große Forschungslücke, die wir unbedingt schließen müssen.»
Mit dem Deutschen Schulbarometer lässt die Robert Bosch Stiftung seit 2019 regelmäßig repräsentative Befragungen zur aktuellen Situation der Schulen in Deutschland durchführen. Für die aktuelle Ausgabe wurden zwischen dem 26. April und 20. Mai 2024 insgesamt 1.530 Schülerinnen und Schüler zwischen acht und 17 Jahren sowie jeweils ein Elternteil vom Meinungsforschungsinstitut Forsa befragt. News4teachers / mit Material der dpa
Hier lässt sich die vollständige Studie herunterladen.
“Die große Mehrheit der Schüler:innen (83 Prozent) berichtet von häufigen Unterrichtsstörungen…”
Ein großes Problem, von dem auch meine Kinder in der Grundschule berichten. Leider sind in den Klassen sehr viele unerzogene Kinder dabei, die massiv stören und denen man nicht Herr wird, teilweise auch gar nicht Herr werden kann. Meine Tochter setzt dann auch mal Kopfhörer auf, um ungestört arbeiten zu können. Kranke Welt und es wird nicht besser…
Klassen vergrößern, Stundenzahl für Lehrkräfte erhöhen … Personal insgesamt verringern …
Das spart und niemand muss sich Sorgen um seine Zukunft machen.//
Genau, das ist der Weg, den man auf alle Fälle gehen muss!!
Außerdem müssen wir uns abgewöhnen, freundlich zu den SuS zu sein. 😉
… und KI. Und Digitalisierung. Und Fobis zum Glück und Erhalt der Gesundheit.
Laminierte Handreichung nicht vergessen und achtsam morden.
“Killing me softly!”
Mehr aufbrechen, mehr Teamarbeit, mehr Digitalunterricht.
Nicht 30 in einen engen Raum für Stunden mit wenig frischer Luft und Sport.
30% Homeschooling, Projektarbeit und Gruppenarbeiten, aber auch Einzelarbeiten.
Die Mischung macht’s, wie bei Mama & Papa bei der Arbeit / Hybride Modelle mit etwas Homeoffice / Homeschooling
Dieser geballte Neid bringt uns nicht weiter.
Der Lehrberuf ist nunmal nicht mit anderen Berufen vergleichbar. Daher gibt es unterschiedliche Rahmenbedingungen. Und für Beamte auch viele viele Privilegien. Und wer nicht verbeamtet ist kann “wie Mama & Papa bei der Arbeit” arbeiten, indem er sich einen Job in der freien Wirtschaft sucht.
Aber eine absurde Neiddebatte hilft hier nicht weiter.
Beamte und Angestellte arbeiten unter völlig verschiedenen Bedingungen und Stellungen. Und ich bezweifle, dass Beamte ihre Vorteile für die o.g. Forderungen aufgeben würden. Angestellte können wählen wo sie angestellt sind.
Ich denke schon, dass in den nächsten Jahren einiges für Neulehrer und Jungelehrer rausspringen wird.
Es wird sicherlich zu einer 4-Tage Woche führen und die Inflation wird wieder ausgeglichen werden im Portemonnaie. Ich denke nicht, dass es an allein Schulen Homeoffice geben wird, aber Oberstufe und Teile der unteren Jahrgänge können auch mal online unterrichtet wird. Das geht ach im Winter und bei Schnee&Eis.
Meine Meinung
“Und für Beamte auch viele viele Privilegien.”
Führen Sie das doch bitte einmal aus!
Neiddebatte?
Lehrkräfte wurden von allen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen innerhalb der letzten 20 Jahre abgehängt. Es kommt kaum noch Nachwuchs. Gen Z will sich das nicht mehr antun. Das System reagiert darauf, indem es die letzten Reserven verheizt: Teilzeitverbot, Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung, Abbau von Altersteilzeit. Dazu kommen Reallohnverluste im öffentlichen Dienst: 10% (2022-2025).
Vergleichen Sie den “Sparbeitrag”, den VW-Beschäftigte erbringen wollen: “Verzicht auf freiwillige Bonuszahlungen”. Dagegen: 35-Stunden-Woche, Homeoffice, überbordendes und überteuertes Personal (VW braucht doppelt so viele Mitarbeiter wie Toyota um ein Auto zu bauen), Standorte sollen alles erhalten bleiben. Der Steuerzahler wird schon retten (irgendwie), und dann im öD wieder einsparen (siehe oben: Realeinkommesverlust, Arbeitsbedingungen).
Dagegen an den Schulen: Mussstände wie in Berlin (siehe anderer Artikel) werden von der Politik weggeschwafelt. Offensichtlich kein Interesse an den Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte. 60 Milliarden Investitionsstau in den Schulen, und jedes Jahr kommen mindestens 5 Milliarden dazu. Und: Ausstattung wie aus dem Technikmuseum. Damit gewinnen Sie keinen Berufsanfänger mehr. Schüler, die sich das 12-13 Jahre antun mussten, wollen keinen Fuß mehr in die Schule setzen.
Es will keiner mehr machen! Darum geht es! Gen Z ist ja nicht blöd, sondern so gut aufgeklärt wie keine andere Generation. Die wollen schon arbeiten, aber nicht zu den unterirdischen Bedinungen wie in den Schulen!
Einfach nur Danke an Euch!!!
Manche verstehen nicht, dass es sich ändern muss.
Es wird auch keinem altem Lehrer etwas weggenommen.
Vielleicht ein Bonussystem 34 Stundenwwoche (Deputat dann so 16) und wer will kann für Bonus etwas mehr machen.
Eine Neiddebatte sehe ich hier nicht. Vielmehr dürfen jene Experten, die tagtäglich wie ich aus dem Alltag Schule berichten, dieses Forum doch nutzen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Ich erwähne hier öfter, wie erfüllend der Beruf sein kann – aber unter diesen Arbeitsbedingungen ist er nicht mehr lange leistbar, wenn sich nichts ändert. Nachwuchs wird man so oder so nicht finden, weil viele Berufe (nein, kein Neid) schlichtweg bessere Gesamtpakete liefern (ja, auch trotz der sooo tollen Vorteile im Beamtentum).
Was meinen Sie eigentlich mit Homoeschooling??
Sollen die Eltern an dieser Stelle übernehmen?
Springen Sie dann auch für mich ein und übernehmen meinen Job?
Neee… Sie möchten so wenig Verantwortung, dass die doofen Lehrer auf dem Zenit der Pandemie, als quasi alle noch ungeimpft waren, bitte anstandslos und ohne jede effektive Schutzmaßnahme Ihre Kinder beschulen sollten, zusammen mit dem Rest der etlichen überfüllten Lerngruppen. Ob die Lehrer, Schüler, Ihre eigenen Kinder oder sonst wer sich infizierten, die Pandrmie am Laufen hielten und auch schwerwiegendste Folgen erleiden mussten, war und ist Ihnen egal.
Jo. Deswegen haben wir unsere Kinder auch offlabel impfen lassen.
Wir übernehmen also gerne Verantwortung – für uns.
Sie dürfen gerne die Verantwortung für sich übernehmen und entsprechende Entscheidungen treffen. Offensichtlich liegt aber dort Ihr Problem.
Offensichtlich ist lediglich, dass Sie meine beiden Sätze nicht verstanden haben, sondern viel mehr bestätigt.
Haben Sie mal gelesen, was die Schüler*innen sich wünschen?
Z.B. mehr gesehen zu werden und mehr Unterstützung von den Lehrkräften zu erhalten.
Da sind hybride Modelle eben nicht das Mittel der Wahl.
Ich kann natürlich verstehen, dass Lehrkräfte, die nicht so gern mit Menschen arbeiten, lieber mehr von zuhause aus arbeiten wollen, allerdings ist das nicht das, was für Heranwachsende wirklich gut ist.
Meinen Beruf sehe ich auch nicht so. Mir wäre es viel lieber, MEHR face-to-face-Zeit für die Kids zu haben.
Sie scheinen mir nur von disziplinierten und motivierten Gymnasiast*innen als Klientel auszugehen, wenn Sie Ihre sich ständig wiederholenden Forderungen stellen.
Na ja, oder Sie arbeiten eben nicht so gern mit Menschen.
Liebe Unrealistin,
Von Ihnen kommt zu fast jedem Beitrag der gleiche Kommentar mit zumeist unsinnigen oder unrealistischen Forderungen.
Ob Ihr Beitrag nun passt, scheint Ihnen egal. Meinungen von echten Lehrkräften interessieren Sie nicht.
Zumindest kann man sagen, dass Sie sich treu bleiben und das muss man erstmal schaffen!
Darauf ein Herzchen für Sie!
Mehr Homeschooling heißt: Schüler lernen nix, Lehrer haben noch mehr Aufwand, am Ende kommt noch weniger raus als eh schon.
Wenn Schüler (und Lehrkräfte) vor einigen Jahren glücklicher und weniger überlastet waren, so fragt man sich, warum man nicht back to the roots geht? Gesellschaft und Schule hatten ihren Peak gefühlt zu Beginn der 2000er. Heute können die Schüler immer weniger, der Druck ist zeitgleich aber auch nicht mehr derselbe wie vor der Jahrtausendwende. Vielleicht ist eher der Druck von und durch die sozialen Medien gestiegen, der sich natürlich auf Schule und Gesellschaft überträgt.
Störungen kommen mitunter durch immer weniger Sanktionsmöglichkeiten, immer mehr falsche Rücksichtnahme und einer immer geringer werdenden Aufmerksamkeitsspanne seitens der Schülerinnen und Schüler. Schule ist nicht TikTok. Eventuell hätten manche das gerne anders.
“Es muss uns alarmieren, wenn ein Viertel der Schülerinnen und Schüler die Schule als druckvoll erlebt, die eigene Lebensqualität niedrig bewertet und angibt, unterschiedlichen existenziellen Ängsten ausgesetzt zu sein”
Oh, die hätten lieber das N4T-Forum lesen sollen. Diese Kinder haben keine Probleme, sie sind “an der falschen Schulform” oder “bringen es einfach nicht”
SO sehen angeblich echte Lehrkräfte die Situation 🙁
Ist auch oft genug so.
Und leider oft genug auch aufgrund von Bequemlichkeit und Ignoranz.
Problem gelöst, Danke
So ist das halt, wenn subjektive Wahrnehmung auf subjektive Wahrnehmung trifft, selbst wenn die eine sich Studie nennt.
“selbst wenn die eine sich Studie nennt.”
Sie sollten sich dringend informieren, wo hier ein gravierender Unterschied besteht.
Die Anzahl der Störungen im Unterricht könnten die Schüler selbst leicht reduzieren, wenn sie aufhören würden, den Klassenclown als cool anzusehen.
Das tun die wenigsten SuS. Nur eben jene die das Sagen haben in der Klasse. Meist stört der Drogendealer oder Schläger in der Klasse. Als ob die braven und leisen SuS dagegen vorgehen würden.
Das würden sie auch nicht tun. Einen offensichtlich gewaltbereiten Typen würden die wenigsten auffordern sich zu mäßigen.
Ist er oft nicht. Ich hatte einmal das Glück, einen Schulpsychologen mit in der Klasse zu haben, der mit allen auch Einzelgespräche führte. Sinngemäß kam heraus, dass den Hauptstörer und Mobber keiner mochte, aber alle Angst hatten, selbst zu seiner Zielperson zu werden. Traurig war, dass diese Dynamik trotz Support in einem Schuljahr nicht aufzulösen war. Man hätte den Jungen aus der Klasse ausschließen müssen, dazu ist aber nicht genug vorgefallen.
Wenn die Eltern zu hause einen guten Job gemacht hätten, wüsste ihr Kind, was sich gehört und was nicht. Allerdings gibt es Eltern, die das etwas kreativer sehen: Konfliktlösung nur mit schlagenden Argumenten, anerkennen der eigenen Unschuld in jeder Situation, kreativste Auslegungen von Tatsachen, bewusst-partielles Verstehen von Operatoren.
(Alle die dieses Kommentieren, haben sich den Schuh angezogen.)
Kinder handeln ab und zu auch den Eltern zuwider.
Sie =Mehrzahl, spielen den =Einzahl, Klassenclown.
Besser kann man nicht ausdrücken, dass man alle für einen verantwortlich macht.
Klingt nach nem Ansatz. Bringen Sie es Ihren Kindern bei 🙂
Das mit dem Leistungsdruck ist ein wichtiges Alarmzeichen. Wir sollten darüber nachdenken, ob wir nicht z.B. das Abitur, evt. überhaupt alle obligatorischen Leistungsprüfungen abschaffen, und sie stattdessen ausschließlich als freiwillige Option anbieten. Eine wirkliche Schulpflicht würde ich nur bis zum 12. Lebensjahr verordnen. Die Kinder/Jugendlichen könnten danach, nach Wahl, noch bis zu sieben weitere Jahre lang die Schulen besuchen, wenn gewünscht bis zum Abitur-Niveau, und sich dort individuell und bedürfnisorientiert bilden — sie würden aber nur dann den Bewertungs- und Sortiersystemen unterworfen, wenn sie tatsächlich einen Abschluss anstreben.
Denn man muss sich ja vor Augen halten, dass wir mittlerweile ganz andere gesellschaftliche Rahmenbedingungen haben: das Abitur, auch der MSA, als Zugangsberechtigung für einen erfolgreichen Besuch der nächsten Bildungsstufe (oder für die Arbeitswelt), das funktioniert nicht mehr. Es läuft durch die Bildungsexpansion (MSA als quasi-Standard, 60% Fach/Abiturquote) immer mehr darauf hinaus, dass wir von Abschlussprüfungen zu Aufnahmeprüfungen übergehen. Das muss man nicht mögen, aber als neue Realität einfach hinnehmen. Vor diesem Hintergrund könnte man den Druck massiv rausnehmen, indem man Schule viel stärker als Bildungsangebot gestaltet (als eines neben anderen), das es einem erlaubt, die Dinge zu erlernen, die in der nächsten angepeilten Stufe wichtig sein könnten.
Hey cool, mit 12 keine Schule mehr! Nur noch chillen, mit Freunden abhängen und daddeln.
Na ja, dann würden wir ein/zwei Generationen verlieren – danach wäre für immer Schluss mit dem Bildungsrelativismus. Also insofern…
12 ist zu jung beziehungsweise keine Option für ein industrialisierten Land. Was machen die Nullbock – Kinder später? Kriminell? Hirte?
Wenn schon müsste man es machen wie in anderen vergleichbaren Ländern: Schulpflicht nein, Bildungspflicht ja.
Nö, lieber 10 opfern (ohne mit der Wimper zu zucken) und dafür bekommen 100 die Bildung, die es für ein industrialisiertes Land bedarf. Aktuell bekommen die 110 (dank der 10, denen man nicht habhaft wird) keine Bildung für ein industrialisiertes Land.
Wie sagte die Drohne so schön: “[..] dann würden wir ein/zwei Generationen verlieren – danach wäre für immer Schluss mit dem Bildungsrelativismus.“
@Hannah Halloumi
“Studienautoren sind alarmiert”
@Hannah Halloumi, Sie sind ebenfalls alarmiert?
Ich bin auch alarmiert.
Aber haben wir dieselben Gründe dafür?
…
Mal sehen:
“Danach gefragt, was den Schüler:innen an ihrer Schule besonders gut gefällt, nennen sie vor allem soziale Beziehungen. An erster Stelle wird das Treffen von Freund:innen und Mitschüler:innen (25 Prozent) und darauffolgend die Beziehung zu den Lehrkräften und deren Umgang mit den Schüler:innen (17 Prozent) erwähnt. An dritter Stelle geben 13 Prozent an, dass ihnen an der Schule besonders die Pausen und das Spielen gefallen. Jede:r zehnte Befragte zählt Arbeitsgemeinschaften (AGs) und besondere Angebote und Aktivitäten innerhalb der Schule (10 Prozent) auf. Umgekehrt gefragt, was ihnen an ihrer Schule nicht gefällt, nennen die Schüler:innen am häufigsten ihre Lehrkräfte (17 Prozent), dicht gefolgt von einem problematischen Umgang mit den Mitschüler:innen (13 Prozent). Etwa jede:r Zehnte (9 Prozent) führt bestimmte Unterrichtsfächer an, die er oder sie nicht mag.”
Diese Gründe nennen schon die Fünftklässler (Zur Grundschule kann ich nichts sagen, da ich dort nicht arbeite.) und das zieht sich rauf bis zu den 10ern.
Seit vielen Jahren ist das schon so.
Anekdotische Evidenz und so … na klar, was sonst? – Für alles andere gibt es ja Studienautoren, Bildungsexperten (Ist das ein anerkannter Ausbildungsberuf oder wenigstens ein zertifizierter Studiengang? 😉 ) oder notfalls auch die 16 Granden der Schul- und Bildungsministerien.
Von Experten (?) lernen … hat uns auf den vielzitierten “guten Weg” (bei dieser abgegriffenen Dummi-Floskel könnte ich mir immer noch jedesmal inne Büchs machen, wenn sie von “Experten” ins Spiel gebracht wird) irregeleitet, auf dem wir jetzt und für lange, lange Zeit lustwandeln 😉 “dürfen” …
Aber was mir bei meinem obigen Zitat aus dem Artikel schon beim ersten Lesen aufgefallen ist (Lesekompetenz 😉 🙂 ):
Das Wort “Lernen” kommt da GAR NICHT vor!!!
Ist das den Studienautoren gar nicht aufgefallen?
Müssen wir dann überhaupt noch lange “quatschen und so” über Nebensächlichkeiten (???) wie z.B.
Ich bin auch dafür, dass wir das so 10 – 15 Jahre mal ausprobieren. Stelle ich mir chilig vor. Und spätestens danach, würde keiner mehr so einen Unsinn fordern.
Und ich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer kommen…
Die große Mehrheit der Schüler:innen (83 Prozent) berichtet von häufigen Unterrichtsstörungen…. Schüler leiden unter sich selbst. Aber sie sollen die gesellschaftlichen Aufgaben Integration und Inklusion ja übernehmen, ohne finanzielle und personelle Unterstützung. Je mehr Probleme eine Schülerschaft schon hat, desto mehr wird ihr aufgeladen.
Schön ist, dass die Meisten ihre Lehrer mögen.
Preisausschreiben:
Gesucht wird ein Arbeitsplatz,
geführt und aufgestellt wie eine Schule
und darinnen
ein Großraumbüro, räumlich und in seiner Einrichtung wie ein Klassenzimmer
und da-darinnen-drinnen
so viele Menschen tagtäglich arbeitend
wie Schüler/-innen.
Wer’s find, schreib g’schwind!
Die Überschrift deutet mal ein anderes Bild vom Schüler-Lehrer-Verhältnis an, als das der freiheitsberaubenden, bloßstellenden und unterdrückenden Kollegen der „Schule aus dem letzten Jahrhundert“ an. Es zeigt aus meiner Sicht zumindest, dass Schüler wohl in der Breite registrieren, dass viele Lehrer wohlmeinend mit ihnen umgehen.
Ist ja auch im Alltag so. Aber das können viele Bildungsideologen nicht verstehen, die gehen ab und zu mal gucken und geben dann tolle Ratschläge.
Wir meckern am Schulsystem herum, dabei sind es es die Eltern, die die Lehrkräfte teilweise (nicht alle) im Stich lassen: wahlweise Helikopter oder Uboot…
Schule sollte doch immer ein System der gegenseitigen Unterstützung sein, aber mir erscheint es eher so, dass ab der 10. Klasse vonseiten der Eltern kaum noch Unterstützung kommt. Beispiel: Abschlussklasse, Elternsprechtag. Ich unterrichte ein Sperrfach und kein einziges Elternteil sucht den Kontakt, dabei hätte ich dieses Jahr viel positives zu berichte .
Letztes Jahr die gegenteilige Situation mit Mathe in einer 10. Klasse (Berufsfachschule) – damals mit Brandbrief, genau 0 Reaktionen.
Da fühle ich mich hilflos und auch ein bisschen im Stich gelassen.