Anstatt weniger Öl, Gas und Kohle zu nutzen, verbrennt die Menschheit zunehmend mehr davon. In diesem Jahr dürfte die weltweiten fossilen Kohlendioxid-Emissionen auf ein neues Rekordhoch klettern, wie die internationale Forschungsinitiative Global Carbon Project erklärte.
Es gebe kein klares Anzeichen dafür, dass die Welt den Höhepunkt der fossilen Emissionen bereits erreicht habe, sagte Judith Hauck vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, eine der etwa 120 Autorinnen und Autoren des Berichts Global Carbon Budget 2024. Dem Report zufolge dürften die fossilen CO2-Emissionen in diesem Jahr 0,8 Prozent über denen des Vorjahres liegen und 37,4 Milliarden Tonnen erreichen.
Erstautor Pierre Friedlingstein von der britischen University of Exeter ergänzte in Richtung der Weltklimakonferenz in Baku in Aserbaidschan: «Die Staats- und Regierungschefs, die sich auf der COP29 treffen, müssen die Emissionen fossiler Brennstoffe schnell und tiefgreifend senken, damit wir eine Chance haben, die Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten.»
Viele Länder haben das Maximum schon erreicht
Hauck betonte, dass es nun immerhin 22 Länder gebe, in denen der Ausstoß klimaschädlicher Gase in den vergangenen Jahren reduziert wurde, während die Wirtschaft wuchs. Dazu gehörten auch die USA, Deutschland und viele andere europäische Länder. «Wir sehen da einen Trend, der uns natürlich viel zu langsam geht, der aber eben in die richtige Richtung geht und der durchaus Hoffnung macht.»
Für China, das für fast ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist, kommen die Forschenden in diesem Jahr nur noch auf einen sehr leichten Anstieg von etwa 0,2 Prozent. Dort könnte der Wendepunkt erreicht sein, denn 0,2 Prozent sei innerhalb der Fehlerbandbreite, kommentierte der Klimawissenschaftler Niklas Höhne vom NewClimate Institute. China setze massiv auf Elektromobilität, wodurch der Ölverbrauch gesunken sei.
Doch der Energiehunger sei in China und überall sonst auf der Welt groß, etwa durch den vermehrten Einsatz von Klimaanlagen und Künstlicher Intelligenz. Um den Bedarf zu decken, werde die Infrastruktur für fossile Energie häufig weiter ausgebaut, fuhr Höhne fort. Auf der anderen Seite seien auch erneuerbare Energien im Wachstum, auch weil etwa Solaranlagen unglaublich günstig geworden seien. Irgendwann würden diese günstigen erneuerbaren Energien die fossilen aus dem Markt drängen. «Das ist die Hoffnung, dass das in den nächsten Jahren passiert.»
Land und Ozean nehmen CO2 auf
Für den Bericht schauten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch an, wie viel CO2 wieder aus der Luft verschwindet. Etwas mehr als die Hälfte des von Menschen ausgestoßenen CO2 wird von den Ozeanen, Pflanzen und Böden aufgenommen. «Beide Senken werden auch getroffen oder beeinflusst durch die Klimaveränderungen», sagte Hauck.
Land-Ökosysteme konnten im Jahr 2023 dem Bericht zufolge durch den Klimawandel etwa 27 Prozent weniger CO2 aufnehmen als noch 2014. Das liege unter anderem an einem geringeren Niederschlag und höheren Temperaturen in bestimmten Regionen. Die Meere konnten demnach in dieser Zeit knapp 6 Prozent weniger CO2 aufnehmen, was wahrscheinlich vor allem auf veränderte Winde zurückzuführen sei, welche die Ozeanzirkulation stören.
Die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre wird dem Bericht zufolge in diesem Jahr voraussichtlich 422,5 ppm (parts per million – Teilchen pro Millionen Teilchen) erreichen. Das sind mehr als 50 Prozent mehr als vor Beginn der Industrialisierung. Damit die Menge an CO2 runtergehe, müsse die Welt nicht nur weniger ausstoßen als bisher, sondern gar nichts mehr, betonte Co-Autorin Julia Pongratz von der Ludwig-Maximilians-Universität München. «Alles, was wir heute emittieren, hat sehr langfristige Folgen.»
«Uns läuft die Zeit davon.»
Es seien nur noch wenige Jahre, bis das weltweite Ziel, die Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, um die schlimmsten Klimawandelfolgen abzuhalten, verfehlt werde, ergänzte Pongratz. «Unsere besten Abschätzungen ergeben, dass wir in sechs Jahren eine 50-prozentige Chance haben, dass wir die 1,5 Marke knacken.» Das heiße andersherum: Für das 1,5-Grad-Ziel müsste die Welt in sechs Jahren netto auf null Emissionen kommen. «Uns läuft die Zeit davon», sagte sie. Das aktuelle Jahr wird dem EU-Klimawandeldienst Copernicus zufolge zwar so gut wie sicher im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad wärmer als die Jahre im vorindustriellen Mittel. Das Pariser Klimaziel gilt damit aber noch nicht als verfehlt, da dafür auf längerfristige Durchschnittswerte geschaut wird.
Solange die Welt noch nicht bei null CO2-Ausstoß angekommen sei, stiegen die Temperaturen weiter, erklärte Pongratz. «Mit all den fatalen Folgen, die wir mit Feuer und Überflutungen gerade in den letzten zwölf Monaten massiv gesehen haben.» News4teachers / mit Material der dpa
BNE – “Weltüberlastungstag”: Wir leben, als ob 1,7 Erden verfügbar wären
“Es seien nur noch wenige Jahre, bis das weltweite Ziel, die Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, um die schlimmsten Klimawandelfolgen abzuhalten, verfehlt werde”
Die 1,5 Grad sind bereits erreicht, das Ziel ist längst verfehlt und eigentlich weiß das auch jeder. Aber um den streng wissenschaftlichen Nachweis zu haben, muss man halt noch 15-20 Jahre messen und den Durchschnitt nehmen. Nur ist es eben so, dass in den letzten Jahrzehnten die jährliche Durchschnittstemperatur fast immer gestiegen ist. Es ist also extrem unwahrscheinlich, dass wir nochmal unter die 1,5 Grad kommen.
Mit Faschisten an der Macht in den USA und wahrscheinlich der CDU bei uns wird es umso unwahrscheinlicher, dass sich in den nächsten 4 Jahren (oder länger) irgendwas an den Emissionen ändert. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als uns auf ein Leben im gesellschaftlichen Niedergang dank der Klimakatastrophe einzustellen.
So sehe ich es auch. Wir haben es versaut und müssen nun mit den Folgen klarkommen. Dazu gehören Unwetter, Trockenheit und Todeszonen in denen kein Mensch leben kann, weil es zu heiß und zu feucht ist. Damit verbunden sind natürlich Bewegungen von vielen vielen Millionen Menschen.
Wenn wir es nicht so wollten hätten wir ja wirklich etwas machen können.
“Uns bleibt also nichts anderes übrig, als uns auf ein Leben im gesellschaftlichen Niedergang dank der Klimakatastrophe einzustellen.”
Unsinn, es gilt, noch zu retten, was zu retten ist!
Auch jedes weitere Zehntelgrad macht für unsere nachkommenden Generationen einen Unterschied aus.
Haben Sie den Eindruck, dass es eine politische Mehrheit oder auch gesellschaftliche Bereitschaft dazu gibt, tatsächlich etwas zu tun, um um Zehntelgrade zu kämpfen? Also ich nicht, ganz im Gegenteil. Überall kommen populistische bis faschistische Bewegungen an die Macht, die das Rad zurückdrehen. Also machen Sie sich nichts vor: Ihr Nachwuchs wird in einer Klimahölle mit den entsprechenden gesellschaftlichen Folgen leben.
“Die” Klimahölle steht noch nicht fest. Aus -berechtigter – Enttäuschung komplett die Flinze ins Korn zu werfen, wird dem Nachwuchs nicht gerecht.
Jetzt erst recht FÜR das Klima wählen!
Selbst wenn wir den Ausstoß jetzt sofort auf 0 senken würden, würde sich die globale Temperatur für weitere 20-30 Jahre erhöhen. Mit den entsprechenden Folgen. Nur kann von einer Senkung des globalen Co2-Ausstoßes keine Rede sein, ganz im Gegenteil. Und die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen deuten nicht im Geringsten darauf hin, dass es die notwendige Kehrtwende in den nächsten Jahren oder auch nur Jahrzehnten geben wird, obwohl die Auswirkungen der Klimakatastrophe für jeden sichtbar sein müssten. Stattdessen faseln die Idioten nach Ereignissen wie in den USA oder Spanien etwas von Wetterkontrolle und natürlich sind wieder “sie” dafür verantwortlich, kennt man ja seit dem Mittelalter.
Zusammengefasst: Sie geben sich Illusionen hin, vermutlich weil Sie selbst Nachwuchs und entsprechend Angst um diesen haben? Menschlich absolut verständlich, aber ändert halt nichts an der harten Realität. Tut mir wirklich leid für uns.
Sehe ich auch so. Die Nummer ist gelaufen, jetzt geht es nur noch um Schadenbegrenzung. Aber Menschen haben sich schon immer vor harten Realitäten weggeduckt. Ist eben schön einfach und bequem. Aber irgendwann kann man sich den Realitäten nicht mehr verschließen.
Kommt eine CDU/CSU Mehrheit mit der neuen Regierungsbildung wird es auch wieder ein sauberes Comeback mittels rational und logischer Atomkraft geben. Was schert die schon die bisher noch ungeklärte Atommüllfrage dann für kommende Generationen …
Die Atommüllfrage ist in dem Kontext tatsächlich ein nachrangiges Problem. Das ändert allerdings auch nichts daran, dass der Bau von neuen AKW nicht nur unfassbar teuer ist, sondern auch mindestens 15-20 Jahre dauern und damit viel zu spät kommen würde.
Im Prinzip ist den meisten Menschen in Deutschland bewusst, dass es nicht mehr so weiter gehen kann, jedoch geht der Geldbeutel immer vor.
Wenn eine Umstellung von fossilen Ressourcen auf “erneuerbare” Quellen zur Energiegewinnung erst einmal Zumutungen mit sich bringt, dann ist es egal, was uns vielleicht bereits in zehn Jahren an viel größeren Zumutungen ins Haus steht.
Wenn ich mit schwächeren S*S spreche, dann wird immer klar, dass die schon wissen, welche Probleme wir haben. Das wird nämlich überall im Unterricht thematisiert.
Ich bin sehr frustriert, was die Entwicklung in Deutschland angeht, wenn ich mir anschaue, was führende Politiker*innen so von sich geben.
Um Wahlen zu gewinnen, werden Zweifel bedient und sogar gepusht. Ein Finanzminister, der verhinderte, dass die Umstellung auch in der Industrie gelingen kann, indem er die finanzielle Unterstützung dafür verweigerte, kommt noch on top.
Viele haben sich auf die Grünen als Verursacher des Elends eingeschossen. Der Hauptverantwortliche wurde nun endlich geschasst. Viel zu spät. Jetzt haben wir das Problem, dass der Wandel, den wir schon vollzogen haben, wahrscheinlich zurückgedreht wird.
Ich habe inzwischen sogar Sorge, dass wir die Fördermittel für unsere gerade installierte Wärmepumpe nicht mehr erhalten.
Und Herr Söder södert gegen das Deutschland-Ticket. …
Ich könnte nur noch – sorry – k…..
“jedoch geht der Geldbeutel immer vor.”
“Ich habe inzwischen sogar Sorge, dass wir die Fördermittel für unsere gerade installierte Wärmepumpe nicht mehr erhalten”
Schön, dass Sie sich bestätigen. Aber warum beklagen Sie sich über das, was Sie selber praktizieren?
Ich bezweifel, dass die Wärmepume wieder herausgerissen wird.
Wird sich am Ende rechnen – das stand nie zur ernsthaften Diskussion – aber das Vergötzen der Schuldenbreme ist bis zum Ende der Wahl bestehendes Problem…
“Wird sich am Ende rechnen”
Dann bräuchte es eigentlich keine Förderung und man sollte darauf verzichten.
Wenn Sie nochmal nachdenken, werden Sie Ihren Irrtum erkennen.
Erleuchten Sie mich.
Doch, da die Anschaffung eine nicht günstige Investition ist, die auf einen Schlag bezahlt wird – typisch Handwerker 😛
Die Idee ist, dass sich Menschen diese Anschaffung leisten können, von der sie später aber auch im Vergleich zu den Öl-/ Gaspreißen profitieren.
Das ist doch kein Geheimwissen. Lesen Sie Bild oder was ist da bei Ihnen los?
Dann wäre ein Kredit wohl angemessener statt einer Förderung. Warum sollen andere mir etwas bezahlen, womit ich am Ende sparen kann? Das wäre ja schon bedenklich.
“Warum sollen andere mir etwas bezahlen, womit ich am Ende sparen kann?”
Ironie – oder was ist an der von @DerechteNorden erwarteten Förderung der bereits eingebauten Wärmepumpe konkret anders gelaufen?
Zahlen für die Wärmepumpen der Hausbesitzer nicht auch alle steuerzahlenden Mieter, die davon letztlich nichts haben?
Oder wo kommen Fördergelder her?
Natürlich. Die ganze Energiewende ist eine Umverteilung von Unten nach Oben, von Mietern zu Haus- oder Grundbesitzern.
Das ist ja einer der Gründe, warum manche Kritiker diese Politik als Sozialismus bezeichnen. Fände ich etwas zu weitgehend, aber zumindest der Aspekt, dass sich Staatsgünstlinge über die Staatsmacht ohne Risiko an armen Leuten bereichern können, dass steckt im EEG drinnen.
Dabei ist interessant, dass es beim unserem Haus um das Heim meiner Mutter geht. Wir hingegen leben zur Miete.
Meine Mutter hätte das alles nicht allein gewuppt bekommen. Und einen Kredit bekommt man mit über 80 auch nicht mehr so leicht.
Aber Herr Schwichtenberg ist ja per se gegen alles, was vom Staat kommt.
//Außerdem weiß er natürlich alles besser.//
Heißt das, Sie verweigern ihm die erbetene Erleuchtung ?
Ziemlich dämlicher Kommentar.
Bei “derechteNorden” ging der Geldbeutel offenbar nicht vor Kimaschutz, denn er hat ja etwas Wichtiges getan, indem er eine Wärmepumpe eingebaut hat.
Das heißt aber nicht, dass an sich gar nicht um sein persönlichen Finanzen kümmert.
Sie wissen doch, Grüne und ihre Unterstützer*innen dürfen per se nicht an ihren Geldbeutel denken, die sollen gefälligst alles bezahlen.
Also in dem Fall haben Sie sich beklagt, dass andere für Sie vielleicht nichts bezahlen.
Unsinn. Es ging um politische Zusagen, die ggf. nicht erfolgen.
DASS sich die Wärmepumpe finanziell rechnet sowie gesellschaftlich im Bezug aufs Klima, steht nicht wirklich zur Debatte
Es ging mir darum, dass sich DerechteNorden beklagt, dass andere aufs Geld schauen, aber er selber genau das auch tut. Genau über diesen Doppelmaßstab hab ich mich geäußert.
Wenn Sie noch einmal nachdenken, …
Sollte dies gegen die Grünen gehen, so bedenken Sie dabei: Ohne die Grünen gäbe es ohne 2024 geändertes GEG (Gebäudeenergiegesetz – umgangssprachlich auch Heizungsgesetz) auch garantiert keine staatliche Förderung Ihrer neuen Wärmepumpedie nun alle (auch Grüne) mitbezahlen.
Sie meinen jetzt nicht mich, oder? Ich wähle die Grünen und ich stehe hinter der Förderung.
Mich ärgert es, dass so Stimmung dagegen gemacht wurde und immer noch wird. Da werden Dinge verbreitet, die man als dreiste Lügen bezeichnen kann.
Überhaupt finde ich es furchtbar, wie in Deutschland trump’sches Verhalten imitiert wird. Springer und focus.de ordentlich mit dabei. Was da in den Foren erlaubt wird, ist eine Schande.
Also hätten wir keine umweltfreundliche Heizung einbauen lassen sollen?
Im Gegenteil, Wärmepumpen sind ne super Technik.
Nur eben nicht anderen vorwerfen ans Geld zu denken, wenn man es selber auch tut. Doppelmaßstab geht auf Dauer nicht gut.
Wenn Sie noch einmal genau nachdenken, …
Doch, das ist super:)
Viele sind Mieter und müssen nehmen, was sie kriegen. Förderungen für Elektromobilität und Wärmepumpen sind recht elitäre Projekte. Das einzig Flächendeckende war das Deutschlandticket, und das ist leider nicht beschlossen worden.
Ein Tempolimit auf Autobahnen wäre auch flächendeckend, kostenneutral und würde einiges an CO2 einsparen. Geht aber nicht, weil?
Mieter sind auch freier. Als Selbstnutzer einer Immobilie kann ich nur bedingt den Arbeitsort und damit den Wohnraum wechseln. Mieter können einfach leichter die Wohnraumansprüche den Bedürfnissen durch Wechsel anpassen.
Die Förderung einer Wärmepumpe im Haus der Mietwohnung hilft auch Mietern bei Modernisierungen, da sonst der Anteil vom Förderbetrag die neue Grundmiete noch deutlich weiter erhöhen würde.
Sicher ist jedenfalls, dass die Menschheit ohne billige, verlässlich verfügbare Energie nicht in der Lage sein wird, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Technologische, ökonomische und zivilisatorische Resilienz und Entwicklung sind in hohem Maße von dieser abhängig. Wenn wir die Emissionen so schnell wie möglich auf Null bringen, in diesem Zuge aber Energie verteuern und / oder ihre Verlässlichkeit und Verfügbarkeit senken, hat die Menschheit als ganzes nichts gewonnen. Der Klimawandel kommt trotzdem, das bereits ausgestoßene CO2 verschwindet ja nicht.
Ein überambitionierter Alleingang wie der von Deutschland aktuell führt übrigens zu praktisch keiner Netto-Reduktion, energieintensive Prozesse werden einfach in andere Länder ausgelagert. Kann man sehr schön am Beispiel Stahl beobachten, der im Moment schon vermehrt und in Zukunft praktisch ausschließlich aus China kommt, wo Kohle Hochkonjunktur hat und CO2 nicht besteuert wird.
An Ihrem Kommentar stimmt ja fast nichts:
“Der Klimawandel kommt trotzdem, das bereits ausgestoßene CO2 verschwindet ja nicht.”
Es geht schon längst nicht mehr darum, ob der Klimawandel kommt oder nicht. Es geht darum, in welchem Ausmaß er kommt. Wenn wir weiter CO2 ausstoßen, steigt die weltweite Temperatur eben nicht um 1,5 Gad, sondn um 2, 3, oder 4 Grad.
Deutschlands Energiepläne sind auch nicht überambitioniert. Andere Länder wieDänemark oder Norwegen sind schon viel weiter in der Umstellung auf erneuerbare Energien.
Und auch China produziert zwar viel CO2 (Es sind eben mehr als eine Milliarde Menschen.), aber China ist auch führend im Ausbau der erneuerbaren Ernegien.
Warum? Weil erneuerbare Enrgien sehr preiswert sind und auch immer noch weiter preiswerter werden.
Norwegen und Dänemark haben komplett andere Voraussetzungen als Deutschland. China leistet sich eine doppelte Infrastruktur konventionell/erneuerbar. Das geht nur, weil die Regierung dort autoritär ist und alles per Order di Mufti durchsetzt, ohne Rücksicht auf irgend jemanden. Außerdem ist die Kohle dort billig. China interessiert das Klima überhaupt nicht, es ist nur so energiehungrig, dass jede verfügbare Quelle genutzt wird.
Und nochmal: ohne billige und hochverfügbare Energie wird die Menschheit ins Mittelalter zurückgeworfen.
Wenn man nicht will, findet man zu jedem Land Unterschiede, um zu begründen, warum man kein erneuerbaren Energien will. Die Wahrheit bleibt trotzdem, dass Deutschland nicht sonderlich ambitioniert ist und von vielen Ländern überholt wurde.
Auch Österreich Portugal und die Schweiz haben einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien als wir, Spanien einen ähnlichen.
Der Grund ist einfach: Die erneuerbaren Energien sind sehr preiswert und ihrePreise fallen weiter.
Unter Merkel wurde leider vieles verschlafen, sonst könnten wir heute auch schon weiter sein. Was jetzt noch fehlt sind bessere Netze und die Speicherung zu viel produzierten Stroms. Und es könnte auch nicht schaden, wenn Bayern seine Blockadehaltung aufgibt. Es wäre doch schade, wenn das Bundesland eines Winters ohne Strom dasteht, weil es keine Windenergie hat und auch die Stromtrassen in den Süden blockiert hat.
Auch wenn ich Ihnen weitgehend zustimme, Norwegen ist ein komplett untaugliches Beispiel. Wenn man nach wie vor Unmengen fossiler Brennstoffe ins Ausland verkauft, um aus den enormen Gewinnen im Inland eine Energiewende zu finanzieren, ist das aus meiner Sicht nur eine Form von Greenwashing, die schon gar nicht als Modell für andere Länder taugt.
Vor allen hat Norwegen enorm viel Wasserkraft und wenig Einwohner, ist also absolut nicht auf Dt. übertragbar.
Interessanter ist eher, warum sonnenüberflutete Länder wie USA (Süden), Mexiko, Australien usw. sich nicht mit Sonnenenergie versorgen, wenn die doch so billig ist.
Weil es massive Wirtschaftsinteressen gibt, die dagegen stehen. Gerne hier nachlesen: https://www.dw.com/de/kohle-%C3%B6l-und-gas-wer-finanziert-den-ausbau-der-fossilen/a-70712445
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Und wenn wir “indisches” Gas kaufen, weil russisches nicht geht, ist das kein bisschen umweltfreundlich.
Thema verfehlt
Österreich, Spanien und die Schweiz produzieren ebenfalls einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien. Aber die sind ja auch anders als wir. Die haben die Erneuerbaren nämlich einfach ausgebaut, statt wie Merkel den Ausbau zu blockieren.
Ich schreibe es auch hier nochmal:
Wenn die regenerativen Energien und die zugehörigen Technologien wie Wärmepumpen funktionieren sollen, müssen sie besser und billiger sein, dann läuft das von alleine.
Sind sie es nicht, wird es nix.
Glauben wir wirklich, dass viele auf ihren Wohlstand verzichten, damit spätere Generationen besser leben können?
Also wird so ein Programm sich in Demokratien nicht durchsetzen,falls versucht wird das mit Gesetzen und Verboten durchzusetzen erhalten wir Trump und die AFD…
Wenn wir wirklich was ändern wollen, wo bleibt das Klimageld? Wo bleibt bidirektionales Laden?
Wo sind die günstigen Strompreise?
Wo sind die Pläne für die Erzeugung von elektrischer Energie in den nächsten Jahren? Wer soll die nötigen Gaskraftwerke für die dynamische Reaktion auf bedarfsspitzen betreiben, wenn klar ist, dass diese nur sehr selten laufen sollen? Das wird das nächste finanzielle Desaster genau wie die Subventionen für ob Anlagen, die uns bald im Sommer Milliarden kosten werden!
Verzicht wird nichts lösen! Und schon gar nicht global. Wir brauchen echte Pläne wie die Zukunft gelingen kann und zwar mit positiven Ausblicken! Schluss mit dem Gejammer! Schluss mit auf Sicht fahren!
“Glauben wir wirklich, dass viele auf ihren Wohlstand verzichten, damit spätere Generationen besser leben können?”
Ja, das tun wir schon. Wie haben mit die höchsten Energiepreise der Welt aus genau diesem Grund. Das Problem ist, dass unsere Politik überhaupt kein Energiekonzept entwickelt hat und das Ganze damit einfach nur ein Fass ohne Boden geworden ist.
“Wenn die regenerativen Energien und die zugehörigen Technologien wie Wärmepumpen funktionieren sollen, müssen sie besser und billiger sein, dann läuft das von alleine.”
Sie haben also nicht die Preise gecheckt?
Oder warum NIEMAND neue AKW in Deutschland bauen will, trotz Bayerns Einladung dazu?
Sie irren sich daher: die Leute WOLLEN auf ihren Wohlstand verzichten, keine moderne Heiztechnik (subventioniert!) einbauen, günstiger werdenden Strom kaufen, STATTDESSEN in 10 Jahren horrende Summen für Öl und Gas ausgeben – aus Prinzip!
Deren Nachkommen werden es entsprechend danken…
Öl und Gas werden aber KÜNSTLICH verteuert, genau wie die Wärmepumpe künstlich günstiger gemacht wird. Und für dieses, neudeutsch, Nudging, haben die Leute in der Regel ein feines Gespür und lehnen es ab. Das ist nämlich nichts anderes als Bevormundung.
Das Gegenteil ist richtig. Öl und Gas werden künstlich verbilligt, weil die ökologischen Kosten – Klimaschäden – nicht eingepreist sind.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die ökologischen Kosten werden nirgendwo eingepreist, bei keinem Produkt. Na gut, evtl. bei solchen Produkten wie dem “Fairphone”, aber das ist nicht einmal eine Randnotiz. Jede Google-Suche verbraucht Strom, jeder Chat-GPT-generierte Artikel noch mehr. Jedes Handy enthält diverse Stoffe, die unter fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Jeder Apfel, den Sie nicht gerade auf dem Obsthof kaufen, wurde entweder gekühlt oder verschifft. Solarzellen oder Windräder haben das gleiche Problem wie Handys oder Akkus. Die Krux an solchen “virtuellen Kosten” ist, dass sie kaum ermittelbar sind. Modellrechnungen sind keine Fakten, nicht gerichtsfest und damit auch keine Grundlage für Gesetze.
Nach Ihrer Logik ist jeder Supermarkteinkauf künstlich verbilligt. Und wie weit wollen Sie zurückgehen? Quasi jeder Acker in Deutschland war mal mit Urwald bedeckt. Wer zahlt diesen Schaden? Das Konzept ist völlig abstrus.
Das Konzept ist nicht abstrus, sondern auf dem Weg. “Derjenige, der verschmutzt, muss für die sozialen, gesellschaftlichen Schäden die Kosten tragen.” Gerne hier nachlesen: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/co2-zertifikate-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Derjenige, der verschmutzt…” aber doch keine Regel ohne Ausnahme.
Etwa fünf Prozent aller Klimaeffekte weltweit entfallen auf den Luftverkehr.
Luftverkehrssteuer ja, aber Kerosin als fossiler Brennstoff bleibt weiter steuerfrei. Für internationale Flüge wird keine Mehrwertsteuer erhoben. Macht mindestens 12 Mrd. Euro jährliche Subvention in Deutschland.
Das CO2-Ausgleichssystem der UN-Luftfahrtorganisation ICAO verpflichtete sich die zuerst freiwillig teilnehmenden Länder (darunter auch Deutschland), außerhalb des Luftverkehrs die CO2-Emissionen zu kompensieren.
Da ist aber beim Verursacherprinzip und Ticketpreisen von wenigen Euros noch nicht viel auf dem Weg.
Wo bleibt die Eigenverantwortung?
Das wir uns nicht falsch verstehen:
Ich halte einen Umstieh auf co2 neutrale Technologien für unumgänglich und richtig.
Ich fahre mit dem ebike zur Arbeit und habe schon 6 Jahre PV auf dem Dach. Ich bin aber auch privilegiert genug um ein eigenes Haus zu haben und mir von allen anderen die pv finanzieren zu lassen…
Ich zweifle aber stark daran wie es gemacht wird uns schaudere davor, dass dann Parteien wir die afd hoch gespült werden.
Ich hätte auch gerne ein e Auto und eine Wärmepumpe aber die sanierungskosten dafür sind immens und ein e Auto fur fünf Personen gibt’s auch erst ab 70k.
Kann ich mir nicht leisten.
Eigenverantwortung? Schauen Sie sich um.
Egal ob in Schulen, Verwaltung oder Firmen.
Ich sehe zu wenig um relevantes zu erreichen.
also doch kein KI für den Unterricht,
um das Klima zu retten?
Die KI verbraucht zu viel Energie, ja.
Geld zerstört die Welt.
Geld regiert die Welt
dank enger Verknüpfung zwischen Macht und Reichtum.
Aber es stimmt auch: Geld regiert die Welt – und zerstört sie auch … oder rettet Geld doch die Welt?
Das Klima ist oder Wetter, je nachdem, was wir betrachten wollen, ist für Deutschland kein größerrs Problem. Da sollte sich jeder Deutsche ehrlich machen. Klar, es gibt Sachschäden, aber die sind regulierbar. Genau so wie unser Gesundheitssystem resilient ist.
Die Klimafolgen in anderen Ländern und die politischen und wirtschaftlichen Folgen in diesen Ländern sind eher das Problem. Das wird mittelfristig auf Europa und Deutschland zurückfallen und das sollte gelöst werden. Und ich bin inzwischen der Meinung, die Lösung wird vielen Europäern nicht schmecken, außer vielleicht Orbananhängern und Co.
Und wir können froh sein, wenn es “nur” 3 Grad werden. In vielen Teilen der Welt wird das zu absolutem Elend führen und es wird Protektionionsmechanismen jener Länder in Gang setzen, die es sich leisten können. Die EU ist mit Frontex schon heute dabei und wird ihre Bemühungen in den kommenden Jahren verstärken. Davon bin ich inzwischen fest überzeugt.
All das Gerede hier und auch anderswo des “kleinen” Bürger führt zu nichts. Man muss seine Schlüsse daraus ziehen und mit dieser Situation umgehen (keine Häuser in Tälern wie Ahrtal kaufen/Mieten, nichts in Deichnähe, nichts an Flussufern – Geld für Notfälle beiseitelegen und Klimagerät zur Vorsorge). Was soll Hans Wurst auch sonst schon groß ändern, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen (z.B. ÖPNV-Ausbau, der nicht vorrankommt). Die Möglichkeiten sind bei vielen ausgeschöpft und wer sich auch nur halbwegs für Politik interessiert weiß genau, dass wir Bürger an der Stelle verarscht werden: Gerade untere Einkommensschichten haben ihren CO2-Ausstoß verringert, auch weil sie sich z.B. CO2-Intensive Produkte immer weniger leisten können und spüren die Klimafolgen am ehesten, während Reiche in Jets durch die Gegen fliegen. Reiche haben einen 20 mal höheren CO2-Ausstoß als arme Menschen, weil sie sich das leisten können. Interessiert hier nur irgendwie keinen.