Digitalpakt: Bund sagt weitere Finanzierung zu, erstes Bundesland kürzt eigene Mittel

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BERLIN. Zufall? Wohl kaum. Gestern haben sich Bund und Länder über den Digitalpakt 2.0 geeinigt – kurz davor, als der Abschluss der fast zweijährigen Verhandlungen bereits absehbar war, kündigte Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) Kürzungen im Landeshaushalt bei der Digitalisierung der Schulen an.

Zauber, zauber. Illustration: Shutterstock

Mit 2,5 Milliarden Euro, vorbehaltlich der Zustimmung der neuen Bundesregierung, wird der Bund in den nächsten Jahren die weitere Digitalisierung der Schulen unterstützen. Das sieht die Vereinbarung vor, die Bundesbildungsminister Cem Özdemir (Grüne) und die 16 Kultusministerinnen und Kultusminister gestern getroffen haben. Eine davon: Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch. Die Einigung war letztlich nur noch Formsache, nachdem sich beide Seiten bereits Anfang der Woche auf die Eckpunkte der Vereinbarung geeinigt hatten.

So ist es wohl kein Zufall, dass Günther-Wünsch just gestern ankündigte, dass die die Kürzungen im Berliner Haushalt 2025 auch die Digitalisierung der Schulen betreffen. Selbstverständlich habe sie es nicht begrüßt, dass im Digitalbereich 12,5 Millionen Euro eingespart würden, sagte die CDU-Politikerin dem RBB-Inforadio. «Ich würde mich sehr freuen, wenn in den kommenden Haushaltsbehandlungen auch in Berlin mehr Geld im Digitalisierungsbereich zur Verfügung steht.» Wird es wohl – aber eben vom Bund.

«Berlin wird nicht abgehängt»

Kritik von Gewerkschaftsseite, Berlins Schulen drohten bei der Digitalisierung zurückzufallen, hält die CDU-Politikerin für ungerechtfertigt: «Dem widerspreche ich ganz klar. Wir sprechen weder von einem Stillstand noch davon, dass Berlin abgehängt wird.»

«Es sind natürlich Sachen, wo wir genau hinschauen müssen, dass wir vorankommen. Wir wollen bis Ende dieser Legislaturperiode alle Schulen an das WLAN angeschlossen haben», sagte die Bildungssenatorin. «Und wir wollen weiter den Schwerpunkt darauf setzen, die Pädagoginnen und Pädagogen zu qualifizieren.» Günther-Wünsch begrüßte, dass es mit dem Digitalpakt 2.0 nun vorangehe. «Es ist richtig, was wir jetzt machen», sagte sie. News4teachers / mit Material der dpa

“Auf den letzten Metern”: Bund und Länder einigen sich über Digitalpakt

 

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5 Kommentare
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Rainer Zufall
4 Monate zuvor

“Berlin wir nicht abgehängt”
….

Drücke Berlin die Daumen, dass die nächste Bundesregierung da mitspielt…

Hans Malz
4 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Berlin ist schon lange abgehängt – “failed state”.
Bildung ist Ländersache, da muss die nächste Bundesregierung nicht mitspielen. Die werden auch nicht die letzten sein, die das Sparpotential für sich im Digitalpakt erkennen.

Spirale
4 Monate zuvor

“Berlin wird nicht abgehängt.”

Stimmt. Berlin ist abgehängt.

Lera
4 Monate zuvor

„alle Schulen an das WLAN angeschlossen haben“

räusper, hust

Woran liegt‘s? Zu wenig WLAN-Stecker?

uesdW
4 Monate zuvor

Berlin macht halt den Anfang.
Mal schauen, wie kreativ die Bundesländer werden, was sie alles in ihr “Gegenbudeget” einrechnen können.