Wahlprogramm: FDP will die KMK abschaffen – “für nichts gut”

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BERLIN. Die FDP will dem Bund mehr Zuständigkeiten in der Bildungspolitik geben. Die Kultusministerkonferenz (KMK) soll durch einen Bundesbildungsrat aus Wissenschaftlern, Praktikern, Eltern- und Wirtschaftsvertretern ersetzt werden. Dies ist eine der Kernforderungen der FDP für die Bundestagswahl.

“Alles lässt sich ändern” (nur die FDP nicht?): Ex-Bundesjustizminister Marco Buschmann. Foto: BPA

Das Instrument der KMK habe in den vergangenen Jahren bewiesen, «dass es für nichts gut ist», sagte der designierte Generalsekretär Marco Buschmann. Ziel sei es, bundesweit geltende Zielvorgaben in der Bildung mit einheitlichen Abschlussprüfungen zu schaffen.

Die nach Entlassung von Bundesfinanzminister Christian Lindner zurückgetretene Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (beide FDP) hatte es in zwei Jahre dauernden Verhandlungen mit der KMK nicht zustande gebracht, einen Kompromiss beim Digitalpakt 2.0 zu erreichen – das schaffte dann ihr Kurzzeit-Nachfolger Cem Özdemir (Grüne) in wenigen Wochen. Das Wahlprogramm der FDP steht unter dem Motto «Alles lässt sich ändern», wie Buschmann in Berlin erläuterte.

Die FDP hätte durch die Abschaffung der KMK nichts zu verlieren: Keines der Kultusministerien der Länder wird noch von den Liberalen geführt. News4teachers / mit Material der dpa

FDP-Projekt „D-Day“: Hat Stark-Watzinger die Verhandlungen um den Digitalpakt 2.0 hintertrieben, um der Ampel zu schaden?

 

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11 Kommentare
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Prof' Brinkmann
1 Monat zuvor

Die Kultusministerkonferenz (KMK) soll durch einen Bundesbildungsrat aus Wissenschaftlern, Praktikern, Eltern- und Wirtschaftsvertretern ersetzt werden.”
Na klar, Lobbyisten und Unternehmen sollen also direkt mit an den Entscheidungstisch- oder soll man sagen an die Fleischtöpfe?!
Und was heißt “Praktiker”? Wären damit Lehrkräfte gemeint- dann könnte man sie auch so benennen. Und der Bund soll entscheiden- da machen die Länder nie und nimmer mit- da können die Gelben auf dem Tisch tanzen!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Ein mutiger Gedanke der FDP, alles abschaffen zu wollen, was “für nichts gut ist”…

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das erste, was die FDP konsequent abschaffen müsste, wäre sich selbst!

Das wäre ein mutiger Schritt.

Teacher Andi
1 Monat zuvor

So gesehen müssten alle Parteien abgeschafft werden.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Musste lachen, plus 1

Ureinwohner Nordost
1 Monat zuvor

Jedoch, wozu eine kmk + deren Rattenschwänzen, den gesamten Ministerien…
Das kann getrost abgeschafft werden; kostet ohne Nutzen.
Ein zentrales Bildungsministerium für die BRD und gut ist

Lisa
1 Monat zuvor

Die ursprüngliche Idee hinter der Bildungshoheit für die Länder war, eine Gleichschaltung schwieriger oder unmöglich zu machen. Mittlerweile hemmt die Ländersache aber nur noch, auch weil Menschen flexibler geworden sind und auch einmal ohne Vollkatastrophe von einem Bundesland in ein anderes ziehen wollen.

Ukulele
1 Monat zuvor

Guter Ansatz. Aber warum erst jetzt. Gab dich drei Jahre Zeit. Klingt daher nach Populismus.

JoS
1 Monat zuvor

Die Abschaffung der KMK wäre zu begrüßen, die Schaffung eines neuen Labergremiums als Ersatz hingegen absolut nicht. Dann lieber weiterwurschteln, bis irgendwann echte Reformen gewünscht sind.

S.B.
1 Monat zuvor

FDP=Fast Drei Prozent

447
1 Monat zuvor

Die FDP bedient hier die übliche Klaviatur des Katzenjammers, auf die zu meiner/meinem [Belustigung/Entsetzen] der übliche Wähler bisher zuverlässig alle paar Jahre reinfällt:

– NICHT in Regierungsverantwortung: Sich so geben, wie die Partei (in dem Fall FDP) sein sollte, grob kumuliertes Parteiprogramm/Ausrichtung als Forderung.

– IN Regierungsverantwortung: Alles vergessen, häufig genug das glatte Gegenteil machen.

Na ja, bin mal gespannt ob FDP dieses mal auch draussen bleibt – oder ob sich wieder urgendwo ein paar Wähler finden.