“Moralische Bankrotterklärung”: CDU-Chef fordert Rücktritt von Hochschulpräsidentin

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BERLIN. Der Vorsitzende der Berliner CDU-Fraktion kritisiert die Präsidentin der Alice Salomon Hochschule mit deutlichen Worten. Er wirft ihr moralisches Versagen vor und fordert Konsequenzen.

“Moralische Bankrotterklärung”: Alice Salomon Hochschule in Berlin. Foto: Roy Zuo / Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0

CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hat die Präsidentin der Alice Salomon Hochschule, Bettina Völter, für ihr Verhalten bei einer Hörsaalbesetzung durch propalästinensische Aktivisten scharf kritisiert. «Völter sollte ihr eigenes Versagen erkennen und zurücktreten», sagte er dem Nachrichtenportal t-online. Sie unterstütze bewusst oder aus Unkenntnis Hamas-Aktivisten und diskreditiere die Berliner Polizei, sagte der CDU-Politiker.

«Moralische Konsequenzen kann man nur selber ziehen»

Der «Tagesspiegel» zitierte Stettner mit dem Hinweis: «Moralische Konsequenzen kann man nur selber ziehen.» Völter habe sich durch ihr Vorgehen im Zusammenhang mit der Besetzung endgültig disqualifiziert. «Das alles ist eine moralische Bankrotterklärung.»

Die Hochschulpräsidentin war nach einer Protestaktion an der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) am vergangenen Montag in die Kritik geraten. Mehrere Aktivisten hatten den größten Hörsaal der ASH in Berlin-Hellersdorf besetzt. Auf Bannern war etwa der Spruch «Free Palestine» zu lesen. Bei einer anschließenden Versammlung vor dem Gebäude wurden der Polizei zufolge mehrere Personen vorläufig festgenommen.

Völter steht für ihr Verhalten bei der Besetzung in der Kritik

In einem Video ist zu sehen, wie Völter Polizisten mehrfach dazu auffordert, den Eingangsbereich des Hochschulgebäudes zu verlassen und sagt: «Wir erleben es als Bedrohung, dass sie vorne am Eingang stehen.»

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner teilte auf der Plattform X daraufhin mit, er halte es für «völlig unverständlich», dass eine Hochschulpräsidentin die Polizei als Bedrohung sehe und nicht «die vermummten und gewalttätigen Antisemiten, die ihre Hochschule besetzen». News4teachers / mit Material der dpa

Pro-Palästina-Protest: Hochschul-Präsidentin kritisiert Polizei (“Haben Sie nicht gerufen”)

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4 Kommentare
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Rainer Zufall
3 Tage zuvor

“er halte es für «völlig unverständlich», dass eine Hochschulpräsidentin die Polizei als Bedrohung sehe und nicht «die vermummten und gewalttätigen Antisemiten, die ihre Hochschule besetzen”

Vielleicht finden Herr Stettner und Herr Wegner die Zeit, sie darauf mal anzusprechen.
Offenbar erlebte sie die Situation anders 😉

447
1 Tag zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ist so kompliziert, dass es schon wieder stumpf ist:

Fall 1:
Antisemitische Handlungen/Symbole erscheinen in Öffentlichkeit –> Personen haben westlichen Hintergrund —> Große Aufregung, 27 Sondersendungen. (Richtigerweise)

Fall 2:
Antisemitische Handlungen Handlungen/Symbole erscheinen in Öffentlichkeit —> Person haben arabischen Hintergrund —> “Öhm, ja, also, sehr kompliziert, moralisch bankrott, man hätte-könnte-müsste…” + mediales Halbschweigen + “das muss man differenziiiiieeeeren”-Relativierung. (Unrichtigerweise, aber ist halt so)

Rainer Zufall
1 Tag zuvor
Antwortet  447

Sie meinen, über Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund bzw. anderer Hautfarbe/ Religion würde WENIGER geschrieben??
Welche Zeitung lesen Sie denn? 😀

A.J. Wiedenhammer
1 Tag zuvor
Antwortet  447

Demnächst wird man das wahrscheinlich den Grooming-Gang-Effekt nennen.