
An Sachsens Schulen steigt die Zahl der Vorfälle mit einem rechtsextremistischen Hintergrund an. 2024 meldeten die Schulen 156 Vorkommnisse an das Landesamt für Schule und Bildung. 2023 waren nach Angaben des Kultusministeriums 149 derartige Ereignisse erfasst worden. Die GEW sieht in den registrierten Fällen «nur die Spitze des Eisbergs».
«Unsere Gesellschaft bewegt sich insgesamt stärker zu den politischen Rändern hin. Das ist eine Entwicklung, die sich auch in der Schule widerspiegelt», sagte Sprecher Clemens Arndt den Zeitungen. In den Corona-Jahren waren die Zahlen – kein Wunder – noch niedriger gewesen. 2020 wurden 52 Vorfälle registriert, 2021 waren es 91 und 2022 waren es 48. Im Vor-Corona-Jahr waren lediglich 73 Ereignisse erfasst worden.
Landeschulamt: Schulleitungen stärker sensibilisiert
Zum Teil geht der Anstieg laut Landesschulamt auch darauf zurück, dass Schulleitungen inzwischen stärker für besondere Vorkommnisse aller Art sensibilisiert wurden. Bei den gemeldeten Vorfällen handelt es sich vor allem um die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Dazu zählen der Hitlergruß oder Hakenkreuz-Schmierereien.
Die Gewerkschaft GEW fordert, konkrete Konzepte gegen Rechts zu entwickeln. «Wir haben an zu vielen sächsischen Schulen ein Problem mit Nationalismus, Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit», erklärte die stellvertretende Vorsitzende Claudia Maaß, die selbst Lehrerin ist.
Wie stark rechte Einstellungen an den Schulen verbreitet sind, müsse genauer erfasst werden. Auch Schulsozialarbeit helfe gegen Ausgrenzung an Schulen, betonte Maaß. Deswegen müsse der von CDU und SPD im Koalitionsvertrag angekündigte Ausbau jetzt schnellstmöglich umgesetzt werden. News4teachers / mit Material der dpa
Das Problem rechter Einstellung ist gigantisch. Das sage ich als unterrichtender Lehrer an einer beruflichen Schule in Sachsen. Wir (die Mehrheit der Kollegen) mühen uns jeden Tag ab, demokratische Werte zu vermitteln. Es ist wirklich anstrengend. Der rechte Rassismus ist zermürbend.
Ja, die blaue Welle rollt in Sachsen! Aber nicht nur dort.
In Bayern erzählt man sich die Story von der Lehramt-Lisa, die den Kapitalfaschismus kritisiert. Wenn die Change sagt, bedeutet das in bayerischen Augen und Ohren quasi Gulag, wenn in Sachsen oder Brandenburg oder Bayern von braunen Bubis an Schulen rumgehitlert wird, oder 20 Jahre später noch Flugblätter rumfliegen aus Aiwangers brüderlicher Trachtenhutfeder usw. ist das jugendlicher Leichtsinn.
Die Presets kriegen sie auch nicht mehr raus aus den Köpfen. Da kommt uns dann wieder die Sache mit der intrinsischen Motivation in die Quere und die psychoaktiven Peergroups. Ist halt Mist, wenn Willenskraft nur zum Armheben oder Totprügeln reicht.
Demokratie ist wie Zähne putzen – Machst du’s nicht, wird’s braun.
Trotzdem danke ich Ihnen für den Einsatz für die Demokratie und wünsche Ihnen Kraft und Gesundheit.
Rechte Einstellung ist nur aus linker Sicht ein Problem, sie ist per se erstmal nicht undemokratisch, nicht rassistisch.
Insofern ist auch die Überschrift des Artikels, höflich gesagt, unglücklich formuliert.
Erst beim weiteren Lesen wird klar, dass es um Extremismus geht.
Und damit wohl nicht um ein Denunziationsportal für “Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze”.
Die Überschrift gibt exakt das wieder, was die GEW fordert. Herzliche Grüße Die Redaktion
Oh je. Danke und sorry.
Ohne das Problem Rechtsextremismus in Frage zu stellen:
Könnte man mal bitte anfangen rechts nicht mit Rechtsextremismus und links mit Linksextremismus gleichzusetzen? Es ist in Ordnung rechte Ansichten oder linke Ansichten zu vertreten.
Rechtsextremismus, wie oben beschrieben, ist etwas anderes.
Es geht unter anderem um Hakenkreuz-Schmierereien, rechtsextreme Parolen, Hitlergruß. Das ist nicht Rechts- Mitte, das ist Rechts – Außen
Ergänzung zu mir selbst: Außerdem ist es teilweise strafbar.
Ja, das ist ein Problem. Auch wenn man Probleme mit “Nationalismus” zusammen mit “Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit” moniert. Probleme mit Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ansprechen? Ja, auf jeden Fall.
Aber die Gleichsetzung dieser Einstellungen in einer Aufzählung mit Nationalismus ist dann schon wieder ideologisch. Hakenkreuzschmierereien und Co. können auch erfasst werden. “Nationalistische” oder “rechte” Einstellungen alleine eher nicht. Wo soll denn da ein Monitoring anfangen? Und wäre das irgendwie zielführend?
Auch Konzepte “gegen Rechts” zu fordern ist wenigstens ungeschickt formuliert.
Ich wünsche Ihnen von Herzen (!), dass Herr Merz Ihre Worte liest.